Klaus N. Frick hat geschrieben:Perry-Science hat geschrieben:Hey Leute, hat sich der Verlag eigentlich irgendwann einmal offiziell bei den Fans für den Film entschuldigt? Also was nachweisbares wäre cool. Vielleicht auf irgendeiner Con?
Nur mal so gefragt: Warum hätte der Verlag das denn tun sollen? Ernsthafte Frage.
Vielleicht weil der Name und die Reputation von Perry Rhodan durch diesen Schrottfilm auf's Übelste besudelt wurde?
Ich selbst hab' dieses miese, schundige, billigst zusammengeschusterte Machwerk mit seinen - selbst für damalige Verhältnisse und mein damaliges jugendliches Alter - entsetzlich schlechten, lächerlichen und peinlichen Tricks, damals, als es in die Kinos kam, gesehen und wirklich fast gekotzt vor Enttäuschung und Wut!
Und meinen Freunden, die ebenfalls bekennende PR-Fans waren, ging es genauso: so viele Fans können sich nicht täuschen...
Der einzig positive Aspekt für uns Jungs war Thora: die Silk Spectre der 60er...
Einen schundigereren und schlechterer, liebloser und billiger zusammengeschusterten Film habe ich seither nie mehr gesehen - und ich glaube auch nicht, dass es sowas überhaupt gibt. Hier wurde doch seitens des Produzenten nur versucht, mit dem bekannten Namen 'Perry Rhodan' das vorwiegend jugendliche Publikum in die Kinos zu locken um ihnen das Taschengeld abzuzocken - auch wenn das im Kino servierte nur übelkeitserregender Schrott war. Es war und bleibt eine Schande und ich erinnere mich noch heute - Jahrzehnte später - an meinen Frust und meine Wut auf Produzent und Regisseur die sowas verbrochen haben und den Verlag, der sowas zugelassen hat!
Der Verlag nämlich hatte im Vorfeld in den Perry-Rhodan-Hefen eifrigst geworben und gelobhudelt, aber anscheinend hatte man jeden Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte dieses Films gleich vorab, lange bevor die Dreharbeiten begannen, für 'nen Appel und 'n Ei an den Produzenten verkauft: Hauptsache etwas Geld wurde in die Verlagskassen gespült: ein krasser Verrat an der in den PR-Heften gepriesenen Ethik und dem ganz überwiegend jugendlichen Kundenkreis!
Klar: die damals hierfür Verantwortlichen leben vermutlich nicht mehr und der heutige Verlag in Rastatt hat rechtlich wahrscheinlich mit dem damaligen Moewig-Verlag in München rechtlich und inhaltlich noch weniger gemeinsam, als die heutige SPD mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein von 1863. Oder die Perryversum-Terranner mit dem Lemurern...
Und der heutige Verlag und seine Repräsentanten würden in einer vergleichbaren Situation ganz sicher nicht so verantwortungslos und dumm handeln - da bin ich mir, soweit ich KNF, CM, WV und andere aus diesem Forum kenne, absolut sicher!
Dennoch: der Film und seine Protektion durch die damaligen Verlags-Verantwortlichen war - und das muss ich sagen, weil ich es aus erster Hand miterlebt habe - auch aus damaliger, zeitgenössischer Sicht ein eklatanter Verrat an der PR-Idee und ihren Anahängern: den Lesern!
Und das ist aus heutiger Sicht keinen Deut besser geworden: ich hab es mir vor ca. 10 Jahren mal angetan, den Film auf irgendeinem Privat-TV-Sender zu nachtschlafender Stunde noch mal anzusehen: schlimm und peinlich wie eh und je und
galaxienweit von Trash oder gar Kult entfernt.
Eine Entschuldigung (genauer gesagt: eine Bitte um Entschuldigung - denn entschuldigen kann immer nur der Verletzte...) wäre eine
wirklich große und noble Geste!
Die katholische Kirche hat zwar rund 400 Jahre gebraucht, um sich aufzuraffen, für die Verbrennung Giordano Brunos und Verketzerung Gallileis und anderer Wissenschaftler um Entschuldigung zu bitten - aber immerhin hat sie es getan.
Trotzdem
glaube ich nicht, dass der Verlag um Entschuldigung bitten wird! Warum auch: ein Verlag ist eine juristische Person der Betriebswirtschaft und muss als solche
per se weder Moral besitzen, noch - wie (ab-)wählbare Politiker - eine solche vortäuschen: wichtig ist nur ein Jahresabschluss mit Überschüssen...
Oder wie Brecht sagte:
"erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral!"
Und - auch wenn ich diese Geste bewundern würde - ich kann dem Verlag deshalb auch
nicht böse sein, wenn er nachträglich keine Verantwortung tragen und sich deshalb auch nicht nach Jahrzehnten bei den damals bitter getäuschten Fans entschuldigen will.