Entsäuern von Heftromanen

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jemo
Marsianer
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Entsäuern von Heftromanen

Beitrag von jemo »

Hat schon jemand Erfahrungen mit dem Entsäuern seiner Sammlung gemacht?
Ich habe beim "Zentrum für Bucherhaltung" angefragt und da nannte man mir einen Preis von €30,- pro Kilo, was natürlich bei einer vollständigen Sammlung nicht wenig Geld ist... Kennt da vielleicht jemand eine günstigere Quelle?
Was mich auch interessieren würde: Bis wann wurden die Hefte auf säurehaltigen Papier gedruckt, bzw. ist das heute auch noch so?
Plot Overdrive
Marsianer
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Re: Entsäuern von Heftromanen

Beitrag von Plot Overdrive »

Also, Säure aus Papier herauszubekommen, um es haltbarer zu machen, lohnt sich (wirtschaftlich gesehen) nur bei wirklich seltenen, gut erhaltenen Exemplaren, meistens sind es dann eher Bücher als Heftchen.
Säurehaltiges Papier ist wohl die Antwort der Massenproduktion von Literaturerzeugnissen aller Art auf die Kulturtechnik des bewussten Vergessens. Vor 200 Jahren wurden Bücher noch auf säurefreies (weil handgemachtes, mit Leinenfasern versetztes) Papier gedruckt, aber hier zersetzt sich die Druckfarbe (habe selbst einige Bücher, die um die 250 Jahre alt sind).
100 Jahre alte Schulbücher sind schon schwer am Zerfallen, meinen geerbten Spiegel-Jahrgang von 1949 oder 70 Jahre alte Reclam-Heftchen sollte man besser nicht mehr anfassen. Da das PR-Heft-Papier sicher gut mit dem Spiegel - oder Reclam-Papier vergleichbar ist, haben wir hier eine zeitliche Marke.
Die Frage, die sich mir zuerst stellen würde, wäre dann: Lebe ich noch, wenn meine ältesten PR-Heftchen 70 Jahre alt werden? Wenn nicht (und vieles spricht dafür) - wozu dann diese Aktion?
PR-Heftchen für die Ewigkeit zu erhalten, wird also nicht funktionieren, Ich lasse sie meistens originalverpackt, das sollte die Lebensdauer erheblich verlängern. Ältere Hefte (und ich habe genug davon herumliegen) zerfleddern eben irgendwann.
Das ist der Lauf der Dinge - ich selbst werde auch irgendwann zerfallen sein, und mein Bewusstsein wird hoffentlich nicht in PR-Heftchen weiterleben.

Sinnvoll, sowohl wirtschaftlich als auch vom sonstigen Aufwand her, wäre also nur das Fernhalten von Sauerstoff von den Heftchen - und vielleicht hochauflösende (3D-) Scans, um sich irgendwann in der virtuellen Welt ein virtuelles Heftchen zu Gemüte zu führen.
i'm plotting my life away...
jemo
Marsianer
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Re: Entsäuern von Heftromanen

Beitrag von jemo »

Ich habe mal bei Pabel angefragt, ob die nicht mit dem "Zentrum für Bucherhaltung" einen Sonderpreis für die Perrys aushandeln können. Ein einzelner Sammler hätte ja nicht die Mengen um dort Rabatte zu bekommen, wenn man das Ganze aber als eine Art Sammelbestellung sieht, ist da vielleicht was möglich.

Letztendlich muß sich jeder selbst die Frage stellen, ob man soviel in seine Sammlung investiert oder nicht. Die ersten Hefte werden sicher noch zwanzig oder dreißig Jahre halten und man kann natürlich auch der Meinung sein, das die dann lange genug existiert haben. So denke ich aber nicht.
Trivialliteratur wird von staatlicher Seite aus derzeit nicht entsäuert, die Erstausgabe der Perrys wird somit komplett verschwinden, wenn sich da niemand sonst kümmert. Ich finde, es ist eine schöne Aufgabe, so eine Sammlung für die Nachwelt zu erhalten.
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