Licht und Schatten im Neoversum!?

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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Güni
Siganese
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Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Güni »

Hallo in die Runde... erneut!

Ich bin seit den frühen 90ern On-Off-Rhodan Leser und war auch zwischenzeitlich im (alten) Forum unterwegs. Dort habe ich immer wieder für eine (überarbeitete) Neuauflage der Rhodan-Serie in print plädiert. Folglich wurde dann immer auf das e-book und die Silberbände verwiesen. Ersteres mag ich jedoch als Format nicht, letzteres lässt den Charme einer Heftserie vermissen. Also verließ ich Rhodan ab 2010 wieder (auch aus anderen Gründen, denn eigentlich fand ich die 2400er und 2500er Zyklen der EA recht gut). Vor wenigen Wochen wurde ich dann eher zufällig auf NEO aufmerksam. Na DAS ist doch mal was, dachte ich mir und wagte mich tatsächlich daran, die ersten beiden Platin-Bände zu lesen (ja ich weiß, die haben auch nicht den Charme einer Heftserie, aber ich wollte gern einen Vergleich haben, um zu entscheiden, ob ich bei den Posbis in die Taschenheft-Serie einsteige oder nicht). Was ich las, hat mir grundsätzlich recht gut gefallen. Die kleinen und großen Veränderungen in der Geschichte und die Anpassung an die heutige Zeit sind insgesamt gelungen und ich habe trotzdem das Gefühl, irgendwie den Rhodan neu zu erleben. Sicher, einige Charaktere unterscheiden sich zum Teil arg, aber ich versuche da mit offenem Blick heranzugehen. Einen ganz knappen Vergleich mit der EA möchte ich auch ziehen: vieles erkennt man wieder, einiges ist deutlich anders, und das finde ich im Gesamtpaket auch wunderbar!

Da ich weiß, dass hier auch die Autoren und Macher der Serie immer mal wieder mitlesen, habe ich aber auch einige drückende Kritikpunkte. Ungeachtet der Tatsache, dass schon einige Kritik geäußert wurde hier im Forum, möchte ich nach der ersten Staffel doch noch mal einige Details loswerden.

Erst mal zum Staffel-Konzept selbst: Muss das wirklich so sein? Das "riecht" ein wenig danach, als wollte man die Erfolge amerikanischer Serienproduktionen in einer Staffel-Logik inkl. Cliffhanger kopieren... Das passt aber meiner Meinung nach für eine deutsche SF-Serie wie PR nur bedingt und lässt dann doch recht viele Einschränkungen, Zwänge und Plot-Driven Faux-Pas erkennen. Der Zyklus-Gedanke von bis zu 100 Heften der EA gefällt mir da ehrlich gesagt besser, weil er auch Raum für so viele kleine Nebengeschichten lässt (die oft genug auch in den frühen Silberbänden ausgelassen worden sind, noch ein Grund, diese nicht als vollwertige Neuauflage zu werten). Weiterhin kokettiert dieses Vorgehen mit einer massiv verkürzten Aufmerksamkeitsspanne von Candy-Crush-Saga spielenden Smartphone-Zombies. Und da ich die ziemlich gruselig finde (Stichwort: Geistig degenerierte Arkoniden, sie sind bereits unter uns!), finde ich das Staffelkonzept in der Form rundheraus M***, wenn es ein unverrückbares Grundprinzip bleiben sollte. Denn mal ehrlich: die MDI in zehn Bänden? Nein danke! :-=

Zu den genannten Logikbrüchen und Plot-Lücken, die mir nach Genuss der ersten Staffel aufgefallen sind (eine kleine Auswahl, die sicher nicht vollständig ist):

1. Was ist mit Ellert passiert? Kein einziges Wort mehr nachdem er in den Schutzschirm geraten war. Nicht beim Sturm auf Terrania, nicht davor und auch nicht danach... Echt jetzt? :o

2. Beim Showdown zwischen Rico/Thora und Monterney: Wenn die Suggestion bei Crest schon nicht funktioniert hat, wie zur Hölle kommt Monterney dann auf die Idee, dass das bei Thora funktioniert und er damit quasi schon gewonnen hätte. :unschuldig: Ergo: Blödsinn!

3. Gerade der Showdown war ja wohl mehr als hektisch: Warum hat Kakuta auf einmal die Fronten gewechselt? -> massiv plot-driven! Außerdem: Woher wusste er, wo die Zentrale des Schiffes ist, dass Thora dort ist und wohin er genau teleportieren musste? -> Nun ja... :rolleyes:

4. Was ist mit Michalowna und Goratschin passiert? Die sind einfach da geblieben und machen sich jetzt ein schönes Leben oder was? -> Ratlos! :o

5. Woher bitte hatte Bull (ich werde mich wohl zeitlebens nicht an "Reg" gewöhnen können) das Geld, um in Australien im Restaurant zu bezahlen und anschließend die Dinge in der Werkstatt zu kaufen? Dinge wohlgemerkt, um ein arkonidisches Triebwerk zu reparieren, welches teilweise komplett ausgebrannt war nach vorheriger Aussage. Zum Thema: Triebwerk gut und schön, aber woher kam die Energie dafür -> naja.... :rolleyes:

6. Was ist mit Drummond und der chinesischen und russischen Führung? Sind die alle auf einmal total einverstanden mit Terrania, Rhodan und Bai Jun? Und ebenso die Bevölkerungen, die ja nun nach wie vor arg national geprägt sein dürften... Außerdem Bai Juns Soldaten: Sind die wirklich alle dem General so treu ergeben, dass sie alles hinter sich lassen, ihr komplettes altes Leben inkl. Familie etc. für eine zunächst äußerst unsichere Zukunft in und um Terrania? -> Ich glaube nicht... :unsure:

7. Zuerst muss Mercant flüchten wie ein Kleinkrimineller und dann hat er auf einmal "überall seine Leute"... *hust*Blödsinn*hust*

8. Woher hatten die Astronauten und Kosmonauten in Terrania bitteschön Mobiltelefone, mit denen sie während der Erstürmung Kontakt hielten? Und dann auch noch Netz (trotz Störsender wohlgemerkt)?? Wir haben in Deutschland noch nicht mal in den großspurig so genannten "Metropolregionen" überall Netz :P Und dann mitten in der Gobi? Inklusive Störsender und massiver Militärpräsenz? Nee Leute, also echt...

9. und dergleichen so vieles mehr...

Erwähnte ich schon, dass ich das Staffelkonzept in der derzeitigen Form für arg ungeeignet halte, da es keinen Raum für entsprechende Ausführungen und bessere Erklärungen lässt?

Ebenfalls fiel mir ein eher postmodern wirkendes Bedeutungsfeuerwerk bei manchen Dialogen auf. Also es kann ja sein, dass darin ein Sinn steckt, den die Autoren ansetzen, erkennbar wurde er mitunter nicht (etwa der Dialog zwischen Rico und Thora in der Zentrale der TOSOMA IX, mit anschließendem Abgang Ricos? Also das war ja mal die Hoheit der poststrukuralistischen Interpretationsvielfalt schlechthin! Ganz nach dem Motto: Joghurt hat keine Fischgräten, da es draußen im Winter blauer ist als unten.) :devil:

Wenn diese Sache in Zukunft etwas beherzter reflektiert würden und entsprechend abgemildert, würde ich mich schon sehr freuen! Ansonsten bleibe ich wohl erst mal dabei und steige auch in den angekündigten "Arkon"-Zyklus ein... Ach nein, Halt, es ist ja eine weitgehend in sich geschlossene Staffel von zehn Bänden... das nährt neben der Vorfreude auch meine Befürchtungen (s.o.)... :unsure:

Als ein hoffentlich konstruktiver Kritiker verbleibe ich...
Güni
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MHR
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von MHR »

:welcome:

Herzlich Willkommen, Güni! Mit einigen Deiner Aussagen stimme ich überein, aber in einem muss ich widersprechen:
"Reg" gefällt mir weitaus besser als "Bully". :D
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Mingo Steal
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Mingo Steal »

Bei einigen oben genannten Kritikpunkten magst du völlig im Recht sein, Güni. Trotzdem handelt es sich immer noch um Unterhaltung und nicht um technische Dokumente ;) Einige deiner Fragezeichen lösen sich ja vielleicht von selbst, wenn du weiter liest. :st: Die Staffeleinteilung sehe ich persönlich komplett unkritisch, da für mich das Ganze eine einzige Story ist und sowieso erst nach der 100 ein kleiner Zeitsprung statt findet. 8-)
greetz Mingo
lese gerade: NEO 47
PJoppen
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von PJoppen »

Güni hat geschrieben: ..
..
Wenn diese Sache in Zukunft etwas beherzter reflektiert würden und entsprechend abgemildert, würde ich mich schon sehr freuen! Ansonsten bleibe ich wohl erst mal dabei und steige auch in den angekündigten "Arkon"-Zyklus ein... Ach nein, Halt, es ist ja eine weitgehend in sich geschlossene Staffel von zehn Bänden... das nährt neben der Vorfreude auch meine Befürchtungen (s.o.)... :unsure:

Als ein hoffentlich konstruktiver Kritiker verbleibe ich...
Güni
Willkommen..

ansonsten.. viel Glück.
.. die IT .. schläft nie.., weshalb ich mehr als oft nicht oder spät Antworte. Keine Absicht und ich entschuldige mich schon mal prophylaktisch..
Güni
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Güni »

Ja, das mag stimmen und gegen pure und reine Unterhaltung habe ich auch überhaupt nichts, im Gegenteil! Und wie gesagt: insgesamt mag ich NEO ja auch durchaus. Nur ein wenig interne Logik sollte schon dabei sein (wenn erst a=a, dann ist es zumindest erklärungsbedürftig, wenn plötzlich a=b), ansonsten wandert es vom SF ganz schnell zur Fantasy bzw. Märchen... und das ist dann für mich doch noch mal ein anderes Genre :P (Okay, wer bei Mutanten an Zauberer denkt ist sicher auch schnell bei Harry Potter oder dem Herrn der Ringe, ich gebs ja zu :) )

Ja, ich sehe ein, da ich bisher erst die erste Staffel gelesen habe, verbirgt sich hier der Schwachpunkt meiner Kritik. Natürlich werden sich einige der Dinge noch aufklären und ich freue mich auch darauf. Allerdings sollte dann nicht mit "in sich abgeschlossenen Staffeln" geworben werden, denn das ist dann doch eher ein kleiner Etikettenschwindel: Nach der Terrania-Staffel ist so einiges noch überhaupt gar nicht abgeschlossen, ganz im Gegenteil... :rolleyes: Also doch in ex-post Zyklen über einen deutlich weiteren Handlungsbogen? Da hätte ich überhaupt nichts dagegen und somit nehme ich Deine Äußerungen, Mingo Steel, mit Freude auf...
Narat
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Narat »

Geht mir ähnlich, ich habe hauptsächlich vier Probleme:
Zu viele NSC's verschwinden einfach kommentarlos in der Versenkung, werden nicht mal mit einen Nebensatz erwähnt. Da ist die Behandlung der ,Old Men', wenn auch fragwürdig, schon vorbildlich.

Die Situation auf der Erde ist gänzlich unklar, scheinbar gibt es aber immer noch unabhängige Staaten. Wie wirkt sich die arkonidische Technik, welche der irdischen um Jahrtausende voraus ist auf die Menschheit auf? Wie kommt Rhodans Außenpolitik, unter dem Eindruck der Invasion durch Fantan und Arkoniden, bei der Menschheit an?

Die vollständige Beherrschung der liduurischen Technik, welcher ihrerseits der arkonidischen um Jahrtausende voraus ist.

Die Rolle der Frau, fortgesetzt die Handlung tragende weibliche Protagonistinnen gibt es nicht. Keine Donna Rainbow oder Regina Bull oder Erica Leyden oder Cronelia Deringhouse. Thora legt, nachdem sie als Macherin aufgebaut wurde, quasi eine 180° Wendung hin.
Die weiblichen Figuren die mal in Kapiteln oder ganzen Heften eine Rolle spielen sind größtenteils keine Menschen.

Ich mag NEO und bin gut unterhalten. Wenn man die vier Punkte angehen würde wäre ich noch besser unterhalten.
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Kapaun
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Kapaun »

Güni hat geschrieben:Hallo in die Runde... erneut!


Zu den genannten Logikbrüchen und Plot-Lücken, die mir nach Genuss der ersten Staffel aufgefallen sind (eine kleine Auswahl, die sicher nicht vollständig ist): etc. pp.
Ohne dir den Spaß nehmen zu wollen, aber es kommen dann im Laufe der folgenden Hefte/Bücher noch ganz andere Klöpse, die mir persönlich das Lesen verleidet haben. Also, wenn du planst, dich weiter mit Neo zu befassen, solltest du dich besser mental auf einige Facepalm-Momente einstellen. ...
PJoppen
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von PJoppen »

Kapaun hat geschrieben:
Güni hat geschrieben:Hallo in die Runde... erneut!


Zu den genannten Logikbrüchen und Plot-Lücken, die mir nach Genuss der ersten Staffel aufgefallen sind (eine kleine Auswahl, die sicher nicht vollständig ist): etc. pp.
Ohne dir den Spaß nehmen zu wollen, aber es kommen dann im Laufe der folgenden Hefte/Bücher noch ganz andere Klöpse, die mir persönlich das Lesen verleidet haben. Also, wenn du planst, dich weiter mit Neo zu befassen, solltest du dich besser mental auf einige Facepalm-Momente einstellen. ...
.. Joa.. Und nicht vergessen sich ein dickes Fell zuzulegen.. Der Mehrheit die NEO liest sind die Facepalm-Momente schlicht egal..
.. die IT .. schläft nie.., weshalb ich mehr als oft nicht oder spät Antworte. Keine Absicht und ich entschuldige mich schon mal prophylaktisch..
Güni
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Güni »

Okay, dann weiß ich ja Bescheid :D Ich hab jetzt parallel mal die "Arkons Ende" mit dem aktuellen Heft begonnen, und die liest sich doch schon mal richtig gut. Den "Zwischenraum" werde ich dann wohl sukzessive mit den Platin-Bänden füllen und dann mal schauen, wie es so weitergeht...
jogo
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von jogo »

Und wie immer gilt... Was dem Einen nicht gefällt, muss schon lange nicht für den Anderen gelten... ;)
Mir reichte z.B. ein ganz leichtes T-Shirt... Ich konnte aber eben auch über Dinge wie die geostationäre Umlaufbahn herzhaft lachen.
Die beste Möglichkeit seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
Güni
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Güni »

Ja, ein herzhafter Lacher ereilte auch mich, als ich den 10. Roman gerade las. Die GOOD HOPE kommt gerade im Wega-System an, und da werden schon die Gigantismen ausgepackt: 500 (Wooahhh!) Schiffe der Topsider. Original-Worte des Romans: gigantisch, Apokalypse, unfassbarer Truppenaufmarsch...

Joa, und schlappe 10 Jahre später tauchen dann im aktuellen Heft 121 mal so eben zig zehntausende Einheiten im Arkonsystem auf, dessen 50.000 Schiffe umfassende Flotte (allerdings sind das ja nur 70% aller Schiffe) schon mal kaltgestellt wurde... welches Prädikat verdienen denn dann bitte diese Zahlen und Dimensionen? :lol: :mellow: :rolleyes:
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Todd
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Todd »

Güni hat geschrieben:Ja, ein herzhafter Lacher ereilte auch mich, als ich den 10. Roman gerade las. Die GOOD HOPE kommt gerade im Wega-System an, und da werden schon die Gigantismen ausgepackt: 500 (Wooahhh!) Schiffe der Topsider. Original-Worte des Romans: gigantisch, Apokalypse, unfassbarer Truppenaufmarsch...

Joa, und schlappe 10 Jahre später tauchen dann im aktuellen Heft 121 mal so eben zig zehntausende Einheiten im Arkonsystem auf, dessen 50.000 Schiffe umfassende Flotte (allerdings sind das ja nur 70% aller Schiffe) schon mal kaltgestellt wurde... welches Prädikat verdienen denn dann bitte diese Zahlen und Dimensionen? :lol: :mellow: :rolleyes:
Na jó... ist einfach eine Frage der Gewohnheit. Für jemanden im Jahre 1804 durfte die HMS VICTORY, das Flaggschiff Admiral Nelsons auch gigantisch gewesen sein und vermutlich hat er das dann auch so gesagt. Nach einer Reise mit der Zeitmaschine wird man es ihm auch nicht verübeln, wenn er dasselbe Adjektiv dann auf die USS NIMITZ anwendet. Und so darf man wohl auch dem Perry und seinen Mannen nachsehen, wenn sie ihre Maßstäbe nach 10 Jahren interstellarer Raumfahrt hin und wieder überarbeiten. :rolleyes:

LG

Todd
shikin haramitsu daikômyô
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muurtblaue Kreatur
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von muurtblaue Kreatur »

PJoppen hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:
Güni hat geschrieben:Hallo in die Runde... erneut!


Zu den genannten Logikbrüchen und Plot-Lücken, die mir nach Genuss der ersten Staffel aufgefallen sind (eine kleine Auswahl, die sicher nicht vollständig ist): etc. pp.
Ohne dir den Spaß nehmen zu wollen, aber es kommen dann im Laufe der folgenden Hefte/Bücher noch ganz andere Klöpse, die mir persönlich das Lesen verleidet haben. Also, wenn du planst, dich weiter mit Neo zu befassen, solltest du dich besser mental auf einige Facepalm-Momente einstellen. ...
Ich bin nach einer Serie solcher "Facepalm-Momente" ausgestiegen.
PJoppen hat geschrieben:.. Joa.. Und nicht vergessen sich ein dickes Fell zuzulegen.. Der Mehrheit die NEO liest sind die Facepalm-Momente schlicht egal..
Das wäre für den Verlag zu hoffen, dass die meisten Leser das ignorieren oder aushalten.
Und es ist eine Missachtung des Lesers, wenn man sich beim Schreiben bzw. eher beim Konzeptionieren der Romane nicht die Mühe macht, wenigstens die allergröbsten Logik-Klopse zu vermeiden. (Nein, damit meine ich nicht kleinere Schreibfehler oder Irrtümer, sondern grobe Fehler.)

Ich lasse mich vielleicht ein- oder zweimal für dumm verkaufen, aber beim dritten Mal gehe ich.
Es ist auf Dauer eine auch kaufmännisch dumme Sache, durch mangelnde Sorgfalt bei der Arbeit immer wieder Leser zu vergraulen, weil die Abgänge sich über die Zeit addieren oder eher subtrahieren...

Der Anmerkung mit der Fantasy weiter oben möchte ich wiedersprechen: Auch Fantasy muss sich an ihre innere Logik halten, nur eben an eine andere als die SF, ebenso wie jedes andere literarische Werk, sonst wird die Story unglaubwürdig und bricht auseinander. Auch der Herz-Schmerz-Artzroman funktioniert nicht, wenn sich die Figuren unsinnig verhalten oder die Story bricht...
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Rainer Nagel
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Rainer Nagel »

Güni hat geschrieben:Ja, ein herzhafter Lacher ereilte auch mich, als ich den 10. Roman gerade las. Die GOOD HOPE kommt gerade im Wega-System an, und da werden schon die Gigantismen ausgepackt: 500 (Wooahhh!) Schiffe der Topsider. Original-Worte des Romans: gigantisch, Apokalypse, unfassbarer Truppenaufmarsch...
Man wächst an seinen Aufgaben ... Wenn du selbst nur EIN Schiff hast, sind 500 verdammt viel. Mit der Liduuri-Flotte in der Hinterhand sieht das schon ganz anders aus.

(Außerdem bezweifele ich, dass Frank schon damals wusste, das die Terraner dereinst diese große Flotte übernehmen würden. Bis dahin war NEO ja noch spärlicher mit terranischen Schiffen wie seinerzeit die EA.)
Aktueller Chronist der PERRY RHODAN-Serie
Güni
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Güni »

Ja, das mit den Maßstäben stimmt natürlich. War ja auch nur ein Schmunzler meinerseits ^_^

Was die Logik-Klöpse angeht: Ich glaube, hier hat die Medaille wie so oft zwei Seiten. Ich denke auch, dass zu viele und zu deutliche Brüche den Lesespaß verleiden können. Gleichsam denke ich, dass wir als Leser heute evtl. auch sehr viel kritischer sind, als wir als Jugendliche vor 20, 30 oder 40 Jahren waren. Und die heutigen Jugendlichen sind es vielleicht auch. Denn mal ehrlich: In den letzten 40 Jahren wurden Unmengen an SF und Fantasy produziert. Vieles davon ist Schwachsinn, das meiste so Durchschnitt und einiges ist auch echt ganz wunderbar gelungen. Und da wachsen natürlich auch die Ansprüche und Erwartungen, da ja auch so einiges an gutem Referenzmaterial und eigenen Erfahrungen und gestiegenen Erwartungshorizonten zugegen ist. Will sagen: Bekämen wir heute den frühen Perry der 60er und 70er Jahre vorgesetzt (neu, nicht "noch mal" im Lichte der Nostalgie), Lochkarten durch Tablets ersetzt vorausgesetzt :), dann würden uns auch so einige Klöpse auffallen, die uns sauer aufstießen.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, und dazu ist ja auch das Forum da, um den Autoren ein Feedback zukommen zu lassen. Der Weisheit Schluss: Der aktuelle NEO liest sich doch recht gut finde ich! B-)
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Yman
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Re: Licht und Schatten im Neoversum!?

Beitrag von Yman »

Narat hat geschrieben:Die Situation auf der Erde ist gänzlich unklar, scheinbar gibt es aber immer noch unabhängige Staaten. Wie wirkt sich die arkonidische Technik, welche der irdischen um Jahrtausende voraus ist auf die Menschheit auf? Wie kommt Rhodans Außenpolitik, unter dem Eindruck der Invasion durch Fantan und Arkoniden, bei der Menschheit an?
In der Hauptserie wurde die Handlung gerade mal 10 Jahre in die Zukunft verlegt, und es gab sehr bald einen Zeitsprung von ca. 1980 ins Jahr 2040, mit dem man sich der meisten Probleme, wie eine zukünftige Erde zu beschreiben ist, entledigte. NEO macht das irgendwie anders, die Serie bleibt viel länger in einer nahen Zukunft, und so ergeben sich viele (unbeantwortete) Fragen. Mir gefallen die vielen künstlichen Unterschiede zur Hauptserie nicht. Mir wäre es lieber gewesen, die Lemurer heißen Lemurer, die Meister der Insel sind die Meister der Insel, usw.

Man hätte sich ja mal Gedanken machen können, wie man die Geschichte hätte aufziehen können, wenn nur eine Handvoll entscheidender Punkte der Hauptserie geändert worden wären. Z.B. Mirona Thetin wird nicht Faktor I, und von da ausgehend läuft die Geschichte bei NEO in anderen Bahnen. Als Leser wüsste man woran man bei NEO ist, müsste nicht dauernd die Stirn runzeln und könnte trotzdem gespannt sein, wie sich die Geschichte geändert hat. So ist NEO einfach nur ein ganz anderes, extrem künstlich auf der Basis der Hauptserie erzeugtes Universum, das mich als Leser der Hauptserie nicht wirklich in seinen Bann ziehen kann.
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