Die Zukunft des Büchermarktes

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DrSeltsam
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Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von DrSeltsam »

Hallo in die Runde,
hier wurde ja viel über Amazon gesprochen und ich möchte einmal einen sehr interessanten Artikel aus der Zeit in die Runde werfen:

Gigant ohne Geist

Auch wenn ich finde, dass die Zeit bei vielem viel zu positiv über die deutschen Verlage schreibt, so hat sich die Lektüre doch gelohnt. Passagen wie:
In Deutschland ist die Verlagsgruppe Bastei Lübbe eine der wenigen, die das Gegenteil beweist – nicht zur Freude der Konkurrenz. »Wir sind von anderen Verlagen beschimpft worden, als wir anfingen, E-Books zu machen«, erzählt Stefan Lübbe, Chef des Hauses.


Lassen schon sehr tief blicken, was so in Deutschland abgeht. Der Artikel diskutiert Amazons Strategie, den Buchmarkt umzubauen sehr ausführlich. Es lohnt sich wirklich.

Was meint ihr zu dem Artikel?
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Klasom
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Klasom »

Soweit ich weiß, veröffentlicht Lübbe seine Ebooks auch DRM frei.

Was die Sache mit Amazon angeht, muss ich dir rechtgeben und man sollte den langen Artikel lesen.
Und jetzt?

Unabhängig von Ebooks bin ich von Amazon sehr angetan.
Extrem schnelle Lieferung, Preise OK, ganz selten und wenn, dann problemloser, schneller Umtausch.
So gesehen hat Amazon bei mir einen Stein im Brett.

Das wirkt sich natürlich auch darauf aus wo ich, außer bei Beam, hauptsächlich meine Ebooks kaufe.
LG
Klasom
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ianmcduck
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von ianmcduck »

Hm, ich bin ja nicht gerade ein Fan von Amazons eBook-Vermarktung. Aber dieser Artikel erscheint mir doch sehr einseitig zu sein. Nun, ist ja auch kein Wunder, da er quasi von einem direkten Konkurrenten Amazons verfasst wurde. Es erscheinen mir ein wenig zu häufig die Assoziationen Amazon = Teufel und die Schlagworte vom Verlust der Buchkultur. Bei so einer Tirade fällt es mir etwas schwer, mit den durchaus ernstzunehmenden Kritikpunkten genau das zu tun, nämlich sie ernst zu nehmen. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen, und das bezieht sich nicht nur auf die Länge des Artikels.
Wo bleibt mein Kuchen?
Mein Plädoyer: Nach Schokohasen und Schoko-N(ikol)äusen brauchen wir als drittes Standbein dringend die Schoko-Schlümpfe!
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Thoromir
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Thoromir »

Eine sehr gute Freundin von mir ist Buchhändlerin und wir haben schon so manche Diskussion über Amazon geführt.
Sie ist natürlich gar nicht gut auf Amazon zu sprechen. Insbesondere deshalb nicht, weil sie auf einem Seminar einige Mitarbeiter von Amazon kennen gelernt hat. Sie erklärte, das Amazon seine Macht gnadenlos ausnutzt. Mittlerweile sei es so, das Verlage sich gar nicht mehr weigern können, ihre Bücher bei Amazon anzubieten, weil das schlecht für das Image des Verlages wäre.
Mir als Verbraucher dagegen passt Amazon ganz gut in den Kram. Ich kann in aller Ruhe zu Hause stöbern und schauen was ich haben will. In ein zwei Tagen ist es da. Wenn ich zu meiner Freundin in den Buchladen gehe, muss ich eigentlich schon wissen, was ich will, denn viel Stöbern kann man da nicht. Wenn sie ein Buch nicht haben, wird es mir logischerweise auch nicht präsentiert.

Ich denke, so leid es mir für meine Freundin auch tut, aber Der Internet-Buchhandel ist sicher die Zukunft. Ob das nun Amazon oder jemand anderes ist, alss ich mal dahingestellt, aber Bücher, Musik und Filme wird man in absehbarer Zeit sicher nur noch übers Internet bekommen.
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Early Bird
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Early Bird »

Thoromir hat geschrieben:...
Wenn ich zu meiner Freundin in den Buchladen gehe, muss ich eigentlich schon wissen, was ich will, denn viel Stöbern kann man da nicht. Wenn sie ein Buch nicht haben, wird es mir logischerweise auch nicht präsentiert.
Deine Freundin hat anscheinend einen eher kleinen Buchladen. :gruebel:
Thoromir hat geschrieben:Ich denke, so leid es mir für meine Freundin auch tut, aber Der Internet-Buchhandel ist sicher die Zukunft. Ob das nun Amazon oder jemand anderes ist, alss ich mal dahingestellt, aber Bücher, Musik und Filme wird man in absehbarer Zeit sicher nur noch übers Internet bekommen.
Die von mir besuchten Buchläden (Mayersche, Habel) in meiner Stadt (Talia in einer Nachbarstadt) bieten so viele Titel, dass man schon ganz schön ausgiebig "stöbern" kann. Und gut besucht sind diese Buchläden auch.

Was heißt "in absehbarer Zeit"?
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
Deshalb bin ich zwar für meine Texte verantwortlich, nicht jedoch für vermutete Absichten und Ansichten.
Kursiv soll meist auf irgend etwas mit Hümör hinweisen. Doppeltkursive Schrift gäbe noch mehr Möglichkeiten.

Lebe, als würde die Welt morgen untergehen. Lerne, als wenn du ewig lebst.
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baloo
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von baloo »

mir ist dieser artikel viel zu schwarz weiss.
wenn die ach so tollen verlage und buchhandlungen wirklich so toll wären, hätte es amazon ja wohl kaum so weit gebracht. der artikel spricht es zwar selber an, verteufelt dann aber trotzdem amazon, weil es sich so verhält wie die anderen verlage auch und nur mehr erfolg damit hat

ich mag auch keine monopolisten, aber diese einseitigen schuldzuweisungen mag ich noch weniger

schuld sind wir alle, weil wir so gierig sind (da gibts ein wunderschönes gedicht von wilfried schmickler!)...
Das Universum ist ein schöner Ort, um Urlaub zu machen. Aber leben möchte man dort nicht.
-- A. Bester

"I'm an occational drinker, the kind of guy who goes out for a beer and wakes up in Singapore with a full beard." --"The King in Yellow" - Raymond Chandler
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Tanuki
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Tanuki »

baloo hat geschrieben: schuld sind wir alle, weil wir so gierig sind (da gibts ein wunderschönes gedicht von wilfried schmickler!)...
Das ist gut. Wenn alle Schuld sind, ist niemand Schuld.
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Thoromir
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Thoromir »

Early Bird hat geschrieben:
Thoromir hat geschrieben:...
Wenn ich zu meiner Freundin in den Buchladen gehe, muss ich eigentlich schon wissen, was ich will, denn viel Stöbern kann man da nicht. Wenn sie ein Buch nicht haben, wird es mir logischerweise auch nicht präsentiert.
Deine Freundin hat anscheinend einen eher kleinen Buchladen. :gruebel:
Thoromir hat geschrieben:Ich denke, so leid es mir für meine Freundin auch tut, aber Der Internet-Buchhandel ist sicher die Zukunft. Ob das nun Amazon oder jemand anderes ist, alss ich mal dahingestellt, aber Bücher, Musik und Filme wird man in absehbarer Zeit sicher nur noch übers Internet bekommen.
Die von mir besuchten Buchläden (Mayersche, Habel) in meiner Stadt (Talia in einer Nachbarstadt) bieten so viele Titel, dass man schon ganz schön ausgiebig "stöbern" kann. Und gut besucht sind diese Buchläden auch.

Was heißt "in absehbarer Zeit"?
Der Laden ist eher klein, ja :-) Jedenfalls im Vergleich zu Talia. Es ist halt ein unabhängiger Laden, der zu keiner Kette geführt. Dafür kennen die Mitarbeiter aber auch die Bücher, wissen was es gibt, was sie da haben und was sie bestellen müssten.
Bei Talia erlebe ich es zu oft, das die Verkäufer selbst gängige Titel nicht kennen und erst im Computer nachschauen müssen.

Ich stöbere aber eben doch lieber bei Amazon.
Letztlich denke ich aber, das in 10 bis 20 Jahren alle Bücher als Ebook erscheinen, und Bücher in Papierform etwas für Sammler ist, so wie Vinyl Scheiben heute auch.
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Early Bird
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Early Bird »

Thoromir hat geschrieben:Der Laden ist eher klein, ja :-) Jedenfalls im Vergleich zu Talia. Es ist halt ein unabhängiger Laden, der zu keiner Kette geführt.
So nebenbei: Solche Läden mag ich sehr und besuche sie wenn ich kann und finde. :)
Thoromir hat geschrieben:Dafür kennen die Mitarbeiter aber auch die Bücher, wissen was es gibt, was sie da haben und was sie bestellen müssten.
Bei Talia erlebe ich es zu oft, das die Verkäufer selbst gängige Titel nicht kennen und erst im Computer nachschauen müssen.
Naja, dass erlebe ich eher gemischt. Bei den Kleinen gleich bei den Großen gibt es solche und solche Berufler und Jober. Solche mit der kleinen und andere mit der großen Brille. Solch, welche nur ein Segment kennen und andere welche zumindest Autoren und Rezis ihnen nicht liegender Segmente parat haben. :rolleyes:
Thoromir hat geschrieben:Ich stöbere aber eben doch lieber bei Amazon.
Ja, dein gutes Recht. Und gerade Rezis sind im Buchladen eher schlecht zu bekommen. Das läuft in der aktuellen Breite nur per Inet. Obwohl, da kann auch feste gemogelt werden.
Thoromir hat geschrieben:Letztlich denke ich aber, das in 10 bis 20 Jahren alle Bücher als Ebook erscheinen, und Bücher in Papierform etwas für Sammler ist, so wie Vinyl Scheiben heute auch.
Oder es wird sich ein gar nicht mal so kleiner Markt für Bücher bilden, eben da, wo Bücher gewisse* Vorteile haben.
Leg mal drei bis fünf Reader nebeneinander um Texte und Grafiken zu vergleichen. Oder hast du einen 30 bis 40 Zoll Display?

Ich bin ja auch für eBücher. Hat was mit Platz und Transport zu tun. Manche Werke will ich jedoch so lange in Papier, als es keinen aufrollbaren 15 Zoll superbrilliantes Farb-e-ink-Reader gibt. :)
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
Deshalb bin ich zwar für meine Texte verantwortlich, nicht jedoch für vermutete Absichten und Ansichten.
Kursiv soll meist auf irgend etwas mit Hümör hinweisen. Doppeltkursive Schrift gäbe noch mehr Möglichkeiten.

Lebe, als würde die Welt morgen untergehen. Lerne, als wenn du ewig lebst.
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Vishna
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Vishna »

Early Bird hat geschrieben: Manche Werke will ich jedoch so lange in Papier, als es keinen aufrollbaren 15 Zoll superbrilliantes Farb-e-ink-Reader gibt. :)
Den habsch mir auch bestellt. Liefertermin: 2 Wochen nach Inbetriebnahme des ersten Fusionskraftwerks auf dem Mars.
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Early Bird
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Early Bird »

Vishna hat geschrieben:
Early Bird hat geschrieben: Manche Werke will ich jedoch so lange in Papier, als es keinen aufrollbaren 15 Zoll superbrilliantes Farb-e-ink-Reader gibt. :)
Den habsch mir auch bestellt.
Und, musstest was anzahlen? :unsure:
Vishna hat geschrieben:Liefertermin: 2 Wochen nach Inbetriebnahme des ersten Fusionskraftwerks auf dem Mars.
Ach, das kann dann ja nicht mehr lange hin sei, oder. *sich bemüh ganz doll ernst zu gucken*

:) :D :)
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ianmcduck
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von ianmcduck »

Early Bird hat geschrieben:
Vishna hat geschrieben:
Early Bird hat geschrieben: Manche Werke will ich jedoch so lange in Papier, als es keinen aufrollbaren 15 Zoll superbrilliantes Farb-e-ink-Reader gibt. :)
Den habsch mir auch bestellt.
Und, musstest was anzahlen? :unsure:
Vishna hat geschrieben:Liefertermin: 2 Wochen nach Inbetriebnahme des ersten Fusionskraftwerks auf dem Mars.
Ach, das kann dann ja nicht mehr lange hin sei, oder. *sich bemüh ganz doll ernst zu gucken*

:) :D :)
Ich hab schon angefangen, ein Stromkabel dahin zu legen.
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Liberty »

Die meisten Verlage liefern sich ja freiwillig an Amazon aus durch ihre Weigerung, DRM freie eBooks anzubieten ( und diese dann in Eigenregie zu verkaufen). Dabei sind sie verglichen mit den Zeitungen ja in der beneidenswerten Situation, dass sie ihre Produkte niemals verschenkt hatten, und sich die Preiserwartungen der Kunden noch ziemlich am gedruckten Werk orientieren.
Es gibt ausgesprochen viele Leser von ebooks, die durch den Komfort des elektronischen Einkaufens ihren Konsum mehr als verdoppelt haben. Mal sehen, wann die meisten Verlage dies als Chance begreifen.
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baloo
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von baloo »

Tanuki hat geschrieben:
baloo hat geschrieben: schuld sind wir alle, weil wir so gierig sind (da gibts ein wunderschönes gedicht von wilfried schmickler!)...
Das ist gut. Wenn alle Schuld sind, ist niemand Schuld.
kommt im ende aufs selbe raus. und immer noch besser, als einem sündenbock die schuld zuzuschieben
Das Universum ist ein schöner Ort, um Urlaub zu machen. Aber leben möchte man dort nicht.
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Kapaun
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Kapaun »

Ich finde Amazon gut. Die haben inzwischen ja fast alles im Sortiment, abgesehen von Panzerkreuzern. Das ist klasse. Ich bestelle das Zeug, und zwei Tage später kommt es bei mir angewackelt. Sollte es mal irgendwelche Schwierigkeiten geben, kontaktiere ich den absolut vorbildlichen Kundendienst, und der schafft das Problem aus der Welt, soweit es in seiner Macht liegt. Was will ich mehr?

Gut, die PR-ebooks kaufe ich bei Beam, wegen DRM, aber vor allem, weil der Kindle keine vernünftige Sortierfunktion anbietet. Ansonsten schätze ich am Kindle vor allem die Möglichkeit, sehr bequem an Englischsprachiges zu kommen. Wenn Verlage und Buchhandlungen nicht clever genug sind, den Zug der Zeit zu erkennen (man kann zum Beispiel jederzeit seine eigene Ware als Drittanbieter über Amazon Marketplace verkaufen), dann kann ich ihnen auch nicht helfen und habe auch eigentlich kein Mitleid mit ihnen.
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ianmcduck
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von ianmcduck »

Da ist durchaus was dran. Sie jammern wahrscheinlich auch deswegen so viel, weil sie selber den Trend verschlafen haben und jetzt hinterher hecheln. Es ist ja immer der böse Andere schuld, nie man selber. Hätten sie nicht jahrelang gepennt und, noch schlimmer, blockiert wo's nur geht, stünden sie heute vielleicht besser da.
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Vishna
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Vishna »

ianmcduck hat geschrieben:Da ist durchaus was dran. Sie jammern wahrscheinlich auch deswegen so viel, weil sie selber den Trend verschlafen haben und jetzt hinterher hecheln. Es ist ja immer der böse Andere schuld, nie man selber. Hätten sie nicht jahrelang gepennt und, noch schlimmer, blockiert wo's nur geht, stünden sie heute vielleicht besser da.
Wer zu spät kommt, den bestraft der Wettbewerb.
Obwohl so ein Krake wie Amazon nicht sein müsste. Auch das ist die Schuld der Verlage. Auch ihre oft etwas hilflosen Versuche mit Apple oder Google zu verhandeln, beobachte ich mit großem Interesse.
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Cheyenne
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Cheyenne »

Vishna hat geschrieben:Obwohl so ein Krake wie Amazon nicht sein müsste. Auch das ist die Schuld der Verlage. Auch ihre oft etwas hilflosen Versuche mit Apple oder Google zu verhandeln, beobachte ich mit großem Interesse.
Viele haben ja die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. Meine Frau wollte für ihren Sony-Reader den neuen Jussi Adler-Olsen haben, der vor ein paar Wochen erschienen ist, das Buch hatte sie an der Bahnhofsbuchhandlung gesehen. Als ich es ihr kaufen wollte stellte sich heraus, dass das ebook erst in sechs Monaten (!) kommt.

Nebenbei bemerkt: Als eingescannte Raubkopie war es nach weniger als einer Woche verfügbar, damit hat sich der Verlag klassisch selbst ins Knie geschossen.

Solange man das ebook mehr als Risiko denn als Chance begreift und es dermaßen halbherzig unterstützt, braucht man sich nicht wundern, wenn die Internet-Giganten in der Zwischenzeit den Markt unter sich aufteilen und man als Verlag an Bedeutung verliert.
heinihein
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von heinihein »

Hallo,

Eventuell ist der Marktanteil der Ebook auch einfach noch nicht hoch genug. Ich meine Klar.. beim Wachstum wird der Prozentsatz hoch genug sein, aber auf absoluten Absatzmarkt in Zahlen... Da mag das anders aussehen.
Ich zumindest kenne ausser mir und meiner Freundin keine Personen, die Ebooks lesen. Für die meistenb dieser Personen heisst das PDD Lesen am PC. Oder eben in der Theorie IPAD kaufen für teuer Gekd und damit lesen, was sich erstmal nicht rechnet.
Wenn man Romane dann als PDF im Internet findet, ist das ja nett, aber meist nicht zu gebrauchen.

Ansonsten gebe ich dir Recht, dass ich mich manchmal auch Frage wo die Verlage die gewisse Weitsicht haben. Das gilt allerdings auch für die Preisgestaltung.

grüße

heinihein
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ianmcduck
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von ianmcduck »

Na, was die Anzahl der Personen angeht, die eBooks lesen, kann ich aus erster Hand feststellen, dass das immer mehr werden. Seit ich damit angefangen habe, haben immer mehr Menschen in meiner Firma bzw. Bekanntschaft einen eReader gekauft und benutzen ihn auch. Ich hab natürlich auch kräftig die Werbetrommel fürs epub gerührt. ;) Und man muss ja immer klein anfangen.
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2008
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von 2008 »

heinihein hat geschrieben:Hallo,

Eventuell ist der Marktanteil der Ebook auch einfach noch nicht hoch genug. ...
heinihein
Ich geh von Zeit zu Zeit in die Amazon Bestseller "BÜCHER" Fantasy und SF, und vor allem im SF Bereich finden sich immer mehr ebooks unter den Papierenen. Das ist noch keine Flutwelle, aber doch schon spürbar.
Und PR NEO haben sie da perfekt getimt. Muss ich so sagen.
Noch 1550 Heftln um die EA Lücken zu schließen.
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Kapaun
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Re: Die Zukunft des Büchermarktes

Beitrag von Kapaun »

DrSeltsam hat geschrieben:Hallo in die Runde,
hier wurde ja viel über Amazon gesprochen und ich möchte einmal einen sehr interessanten Artikel aus der Zeit in die Runde werfen:

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Auch wenn ich finde, dass die Zeit bei vielem viel zu positiv über die deutschen Verlage schreibt, so hat sich die Lektüre doch gelohnt. Passagen wie:
In Deutschland ist die Verlagsgruppe Bastei Lübbe eine der wenigen, die das Gegenteil beweist – nicht zur Freude der Konkurrenz. »Wir sind von anderen Verlagen beschimpft worden, als wir anfingen, E-Books zu machen«, erzählt Stefan Lübbe, Chef des Hauses.


Lassen schon sehr tief blicken, was so in Deutschland abgeht. Der Artikel diskutiert Amazons Strategie, den Buchmarkt umzubauen sehr ausführlich. Es lohnt sich wirklich.

Was meint ihr zu dem Artikel?
Ich finde, dass die Zeit in den vergangenen zehn bis zwölf Jahren eine schreckliche Schwatzbude geworden ist, und dieser Artikel bestätigt das einmal mehr.

Meines Erachtens ist Amazon ein Segen für den Konsumenten. Endlich mal jemand, der die Buchhändler und Verlage zwingt, sich an die neuen Zeiten und Möglichkeiten anzupassen. Und wenn sie stattdessen lieber zetern und untergehen wollen, ist mir das auch recht. Nicht, dass man nicht auch Punkte bei Amazon kritisieren könnte, aber dieser Artikel ist einfach nur albern und im Grunde hetzerisch.
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