Alte Planetenromane: Daumen runter

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Richard
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Richard »

Kapaun hat geschrieben: ......
Wie genau unterscheidet sie dieses Faktum nochmal von den alten PR-Heften (oder den Atlan-Heften, was das angeht)? Wenn man die komplett veröffentlichen kann, kann man das mit den Planetenromanen auch.
Ich denke, da liegt der Unterschied schon auf der Hand:
Die PR Serie und auch Atlan sind Fortsetzungsromane, da macht es nicht wirklich so viel Sinn einzelne Baende auszulassen, auch wenn die eventuell nicht so toll waren.
Es gibt natuerlich auch innerhalb der TBs einzelne Baende diverser Autoren, die mehr oder minder eng verknuepft sind und somit innerhalb der TBs eine Art "Serie" darstellen - wie zb die Zeitabenteuer von Atlan oder meinethalben die Romane rund um die "Soehne des Lichts", IPC Romane ... Aber es gibt auch genug Einzelromane, die nicht so verknuepft sind und da kann man schon mal so einen Roman weglassen oder auch mal so eine Serie wie zb die Zeitabenteuer von Atlan.
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Richard
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Richard »

heinihein hat geschrieben:Dann ziehe ich mal den Vergleich zu den Silberbänden. Die sind inzwischen (zum Glück) alle raus.

Wer hat davon die komplette Sammlung? Hat sich die Arbeit rentiert? Ich frage da nicht jeder die Silberbände liest.

Grüße
Hm? - Die Silberlinge sind laengst noch nicht "alle raus". Da gibts 4 x im Jahr neue Baende - auch wenn diese Erscheinungsreihe jetzt um einen Band mehr ist wie die ersten Jahrzehnte (da gabs nur 3 Silberlinge pro Jahr) wird der Abstand zwischen Silberlingen und EA immer groesser werden.
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Elena-Gucky
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Elena-Gucky »

Es ist ja auch gemeint, dass alle Silberbände, die bis jetzt erschienen sind, auch als eBook zu haben sind...
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Richard
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Richard »

Ok, aber auch da gilt, dass die Silberlinge eine Art Fortsetzungsserie darstellen - im Gegensatz zu den TBs ....
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Kapaun
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Kapaun »

Richard hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben: ......
Wie genau unterscheidet sie dieses Faktum nochmal von den alten PR-Heften (oder den Atlan-Heften, was das angeht)? Wenn man die komplett veröffentlichen kann, kann man das mit den Planetenromanen auch.
Ich denke, da liegt der Unterschied schon auf der Hand:
Die PR Serie und auch Atlan sind Fortsetzungsromane, da macht es nicht wirklich so viel Sinn einzelne Baende auszulassen, auch wenn die eventuell nicht so toll waren.
Es gibt natuerlich auch innerhalb der TBs einzelne Baende diverser Autoren, die mehr oder minder eng verknuepft sind und somit innerhalb der TBs eine Art "Serie" darstellen - wie zb die Zeitabenteuer von Atlan oder meinethalben die Romane rund um die "Soehne des Lichts", IPC Romane ... Aber es gibt auch genug Einzelromane, die nicht so verknuepft sind und da kann man schon mal so einen Roman weglassen oder auch mal so eine Serie wie zb die Zeitabenteuer von Atlan.
Das ist schon richtig, aber dennoch zeigt ja auch deine Argumentation, dass Qualität nicht grundsätzlich der wichtigste Faktor ist. Jedenfalls, auch wenn die Planetenromane keine Fortsetzungsserie in dem Sinne waren, so stellen sie doch in ihrer Gesamtheit einen Teil von PR dar, bei dem man nicht einfach so was weglassen sollte, wenn man jetzt die Chance zu eBook-Veröffentlichung hat. Meinetwegen halt ohne die Atlan-Abenteuer, die man dann ja wenigstens anderweitig kaufen kann. Ich kapiere auch einfach die Motive nicht. Dass man damit ein großes finanzielles Risiko eingeht, glaube ich nicht. Schlimmstenfalls dauert es halt ein bisschen, bis sich die Digitalisierung rentiert. Und das mit der Qualität glaube ich nun wirklich keinen Augenblick, das ist meines Erachtens ein vorgeschobenes Argument. Nur - wovor ist es geschoben?
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Richard
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Richard »

Ich weiss nicht, in welcher Form die diversen alten PR TBs dem Verlag vorliegen - gibts nur die Belegexemplare oder auch noch alte mit Schreibmaschine getippten Romane, die als Druckvorlagen verwendet wurden ...
Jedenfalls muessten diese wohl alle mittels OCR eingelesen und korrigiert werden.

Je nach dem wieviel Zeit hier in so eine Bearbeitung pro Band reinfliesst hat man dann die Kosten fuer das Digitalisieren dieser TBs - sprich die Zeit multipliziert mit dem zu verrechnenden Stundensatz. Dann kann man sich mal ausrechnen wieviel Stueck pro TB man wohl verkaufen muss um die bis dahin angefallenen Kosten zu egalisieren.

Wie es dann noch mit der Bezahlung der jeweiligen Autoren bzw. deren Erben aussieht und ob das eventuell sogar fuer eBooks extra neu verhandelt werden muss (zb wenn es sich nicht um Teamautoren gehandelt hat) ... weiss ich nicht, ich kenne mich mit den Gegebenheiten in dieser Branche nicht aus.

WEnn man das als reine eBookauflage macht ... tja, da traegt dann wohl jeder verkaufter Band mehr oder minder voll bzw. nach Abzug der "Vermittlungsgebuehr" an die jeweiligen eBookshops zum Deckungsbeitrag des jeweiligen Bands bei.

Beim Betrachten der Kosten fuer ein Jahresservice meines aktuell etwas mehr als 4 Jahre alten PKWs wird mir wie immer klar, dass hier v.w. der Faktor "menschliche Arbeitszeit" der hoechste Kostenfaktor ist (ok, in dem Alter sind bei PKWs ueblicherweise keine groeberen Reparaturen notwendig ;) ).
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Kapaun
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Kapaun »

Ja, aber all diese Fragen sind ja bei den Heftserien auch gelöst worden ...
Trevor Casalle 839

Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Kapaun hat geschrieben:Ja, aber all diese Fragen sind ja bei den Heftserien auch gelöst worden ...
Genau. Und Serifenschriften wie "Times Roman", "Garamond" (OK, Garamond gibt es erst seit 1455 mit dem aufkommenden Buchdruck ;) ) sind einfach Standardschriften.

Es wird dann schwierig, wenn die TIFF-Kopie, an der OCR gemacht werden soll, Schatten zwischen den Buchstaben und verblichene Buchstaben aufweisen. Ich habe diese Fehler in den letzten Wochen mehrfach gesehen, indem der OCR-Text geradezu unwahrscheinliche Kombinationen an Buchstaben enthielt. Aber das kann man mit Leichtigkeit mit einer Rechtschreibkorrektur zunächst mal finden.... manchmal muss man dann tatsächlich den Urtext lesen...
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Jercygehl An »

Kapaun hat geschrieben:Ja, aber all diese Fragen sind ja bei den Heftserien auch gelöst worden ...
Und zwar mehr oder minder gut. Beispiel 1343: Da steht im Vorspann des EA-Heftes (letzter Absatz):

"Do kommen die Gänger des Netzes (...)".

Der Druckfehler wurde in die EPUB-Ausgabe 1:1 übernommen. Und dieses Beispiel könnte ich anhand der bereits gelesenen ebooks ab 1200 beliebig fortführen. Sprich: Hier ist nach dem Scannen zwar eine automatisierte Rechtschreibkorrektur durchgeführt worden, vielleicht wurde auch einmal korrektur"quer"gelesen - sorgfältig kollationiert wurde aber sicherlich nicht. Würde pro Heft auch 3-4 Arbeitsstunden beanspruchen - das ist aus Kostengründen völlig illusorisch... :rolleyes:

Und die alten Taschenbücher hatten ja wohl etwa doppelten Heftromanumfang. Da kann man die Personalkosten, die eine sorgfältige Korrektur und Überarbeitung verschlingen würde, leicht hochrechnen. Und die Kernfragen sind doch:

1. Zu welchem Preis würden die Leser solche ebooks kaufen?
2. Ist es überhaupt sinnvoll, Einzelromane anzubieten - oder sollte man besser nur Pakete schnüren, z. B. 10er-, 25er- oder 50er Pakete, um auch Bleiware mit unterzubringen? Sollten diese Pakete dann nummerisch gebündelt sein, nach Themen, oder evtl. auch nach Autoren?
3. Welchen Preis kann man realistischerweise für die Romane - sei es einzeln oder im Paket - ansetzen?

Die Atlan-Zeitabenteuer finde ich kein so großes Problem. Die Blaubände des "Held von Arkon"-Zyklus laufen ja auch neben der ebook-Ausgabe der Originalromane parallel. Und ich persönlich bin mit den Blaubänden der Zeitabenteuer sowieso nie warm geworden. Durch die Zusammenstellung in der Handlungschronologie sind sowohl die stilistischen Abweichungen bei Romanen, deren Enstehungszeit weit auseinanderliegt, als auch die inhaltlichen Redundanzen durch die Bearbeitung m. E. nicht befriedigend ausgeglichen bzw. eliminiert worden. Man könnte die AZA ja z. B. nur in nummerisch sortierten Paketen verkaufen - quasi als Highlight und Appetizer, um die Bleiware mitzuziehen.
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Kapaun
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Kapaun »

Das Gute an DRM-freien epubs ist ja, dass man Druckfehler ausmerzen kann, so sie einen ausreichend stark stören. Man kann sie sogar richtig überarbeiten ... B-)
Jercygehl An
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Jercygehl An »

Kapaun hat geschrieben:Das Gute an DRM-freien epubs ist ja, dass man Druckfehler ausmerzen kann, so sie einen ausreichend stark stören. Man kann sie sogar richtig überarbeiten ... B-)
Man kann's aber auch lassen... :D
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halut
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von halut »

Falls jemanden ein paar Zahlen interessieren:

Die Planetenromane wurde als Ebuch bisher für 2,99€ verkauft. Nach Abzug der Mehrwertsteuer ergibt sich damit ein Nettopreis von etwas 2,40€. Die Amazon&Co wollen davon ein Drittel: Der Verlag nimmt somit 1,60€ ein. Wäre der Roman neu geschrieben, dann könnte ein Autor mit 5% davon rechnen, also 8,0c. Da es sich um einen Nachdruck handelt, wird lediglich ein Nachdruckhonorar gezahlt, was bei einem Fünftel bis Zehntel davon liegt, also 1,6c bis 0,8c je verkauften Roman.

Das Einscannen umfasst Kosten für den Bediener, den Scanner und die OCR-Software.

Buchscanner sind recht teuer, aber wenn man das Papiermesser ansetzt und den Buchrücken wegschneidet, kann man einen doppelseitigen Einzugscanner nutzen. Die Hard- und Softwarekosten mit eigens gekauftem Rechner belaufen sich für 420 TBs auf etwa 2200€, also 5€ je Band.

Deutlich teurer ist das Korrektorat, wo man 3,50€ je Normseite veranschlagen muss. Ein TB hat etwas 220 Normseiten, sodass man auf 770€ kommt. Deutlich günstiger wird es mit dem intelligenten Einsatz von Software. Hier kann ich keinen Preis nennen, da es auf den Automatisierungsgrad ankommt.

Wenn das Titelbild eingescannt werden kann, liegt man bei 50-100€ je nach Nachbearbeitungsaufwand. Muss oder will man ein neues Titelbild erstellen, kommen locker 800€ darauf.

Hinzu kommen Aufwände für die notwendigen neuen Vertragsabschlüsse, ISBN-Nummer, Verteilung an die Händler etc.

Hier ist man also je Band schnell bei 800-1600€ Kosten für das erste Exemplar. Um die reinzubekommen, muss man schon mal 500-1000 Exemplare verkaufen. Die Gesamtinvestition für alle TBs liegt also ab 330.000€ aufwärts.

Von daher kann ich das vorsichtige Vorgehen verstehen. Gefallen muss es mir trotzdem nicht und – in der Tat – es missfällt mir sehr.

An lesende Foristen: Die Zahlen sind Nettopreise und branchenüblich. Sie unterliegen starken Abweichungen aufgrund von Verhandlungsdruck und Skaleneffekten.

An lesende Redakteure: Sollten die Kosten für das erste Exemplar höher sein, gibt es Optimierungspotential.
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Kapaun
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Kapaun »

Ich glaube nicht, dass hier die Kosten das Problem sind. Zumal dann nicht, wenn man das mal etwas langfristiger betrachtet. Erstens zwingt niemand den Verlag dazu, alles auf einmal zu veröffentlichen (auch die Digitalisierung der Heftserie hat sich ja über zwei oder drei Jahre hingezogen), zweitens kann man diese eBook-Edition auch in zehn oder zwanzig Jahren noch verkaufen, als sei sie taufrisch (schlimmstenfalls muss man irgendwann nochmal auf ein neues Format umwandeln). Wenn man also nicht darauf besteht, das Geld im ersten Jahr nach Veröffentlichung wieder drin zu haben, sollte das unternehmische Risiko so ziemlich gegen Null streben.
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Richard
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Richard »

Allerdings ist die Frage wie schnell zumindest die Kosten pro Band herinnen sind auch nicht unwesentlich - letztlich muss man auch die Kosten fuer das damit gebundene Kapital mitrechnen, gegebenenfalls auch schauen, was die Opportunitaetskosten einer Veroeffentlichung der der alten TBs in digitaler Form sind.
hz3cdv
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von hz3cdv »

Als jemand, der in einem Großkonzern an Kostenreduktionen arbeitet (oder vielleicht demnächst gearbeitet hat) stelle ich dann mal fest: Investitionen in Kostenreduktionen müssen sich dort innerhalb eines Jahres amortisieren, sonst wird die Reduzierung abgelehnt. Man kann über die Sinnhaftigkeit solcher Sichtweisen diskutieren, aber sie sind nun mal gang und gäbe. Und die Redaktion muss nicht nur nörgelige Fans überzeugen, die nur bei eidesstattlicher Versicherung, dass alles veröffentlicht wird; kaufen wollen, sondern auch Finanzleute im Verlag, die mit Sicherheit auch solche Rechnungen aufstellen.
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Klaus N. Frick
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Klaus N. Frick »

hz3cdv hat geschrieben:Als jemand, der in einem Großkonzern an Kostenreduktionen arbeitet (oder vielleicht demnächst gearbeitet hat) stelle ich dann mal fest: Investitionen in Kostenreduktionen müssen sich dort innerhalb eines Jahres amortisieren, sonst wird die Reduzierung abgelehnt. Man kann über die Sinnhaftigkeit solcher Sichtweisen diskutieren, aber sie sind nun mal gang und gäbe. Und die Redaktion muss nicht nur nörgelige Fans überzeugen, die nur bei eidesstattlicher Versicherung, dass alles veröffentlicht wird; kaufen wollen, sondern auch Finanzleute im Verlag, die mit Sicherheit auch solche Rechnungen aufstellen.
Und vielleicht denkt der eine oder die andere bei Gelegenheit mal an eines: Wir arbeiten hier in einem Zeitschriften-, nicht in einem Buchverlag. Da geht's um Wochenproduktionen ...

:unschuldig:
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Kapaun
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Kapaun »

hz3cdv hat geschrieben:Als jemand, der in einem Großkonzern an Kostenreduktionen arbeitet (oder vielleicht demnächst gearbeitet hat) stelle ich dann mal fest: Investitionen in Kostenreduktionen müssen sich dort innerhalb eines Jahres amortisieren, sonst wird die Reduzierung abgelehnt. Man kann über die Sinnhaftigkeit solcher Sichtweisen diskutieren, aber sie sind nun mal gang und gäbe. Und die Redaktion muss nicht nur nörgelige Fans überzeugen, die nur bei eidesstattlicher Versicherung, dass alles veröffentlicht wird; kaufen wollen, sondern auch Finanzleute im Verlag, die mit Sicherheit auch solche Rechnungen aufstellen.
Mag ja alles sein. Aber genau dieses Konzept (alte Schätzchen unverändert nur als eBook veröffentlichen, und zwar komplett) wurde im Verlag durchgesetzt, und es hat sich nach allem, was man hört, als recht erfolgreich erwiesen. Andere Konzepte (mit Bearbeitung, zusätzlich als Druck, und nur Teilveröffentlichungen) haben nicht funktioniert. Da drängt sich doch ein ganz bestimmter Schluss geradezu auf, würde ich meinen.
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Kapaun
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Kapaun »

Klaus N. Frick hat geschrieben:
hz3cdv hat geschrieben:Als jemand, der in einem Großkonzern an Kostenreduktionen arbeitet (oder vielleicht demnächst gearbeitet hat) stelle ich dann mal fest: Investitionen in Kostenreduktionen müssen sich dort innerhalb eines Jahres amortisieren, sonst wird die Reduzierung abgelehnt. Man kann über die Sinnhaftigkeit solcher Sichtweisen diskutieren, aber sie sind nun mal gang und gäbe. Und die Redaktion muss nicht nur nörgelige Fans überzeugen, die nur bei eidesstattlicher Versicherung, dass alles veröffentlicht wird; kaufen wollen, sondern auch Finanzleute im Verlag, die mit Sicherheit auch solche Rechnungen aufstellen.
Und vielleicht denkt der eine oder die andere bei Gelegenheit mal an eines: Wir arbeiten hier in einem Zeitschriften-, nicht in einem Buchverlag. Da geht's um Wochenproduktionen ...

:unschuldig:
Hat euch aber bei der Veröffentlichung der Heftserien als epub auch nicht weiter gestört ...
heinihein
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von heinihein »

Ich ich für meinen Teil bin froh über (fast) jedes Ebook, was von PR her Veröffetnlicht wird.
Auch wenn ich mich anders Anhöre. Ich habe höchstens mit der Reihenfolge Probleme.

Beispiel: ich habe die Stardust Bücher gekauft und bin froh drüber. Und werde es auch weiterhin sein. ist ne tolle Lektüre.
Ich muß allerdings auch daran denken, daß wenn ich die Wahl gehabt hätte, ich die Planetenromane gekauft hätte und dann die Stardust Romane.
Das liegt aber daran daß ich froh bin, daß sich endlich die Gelegenheit bietet ,alle Romane zu kaufen. Früher habe ich nichtmnal die Planetenromane nachbestellen können. Sonst hätte ich es getan.

Vor dem Hintergrund muß mein "Nörgeln" gesehen werden.

Ansonsten hoffe ich mal ein komplettes Veröffentlichen der Romane...
Trevor Casalle 839

Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

heinihein hat geschrieben:Ich ich für meinen Teil bin froh über (fast) jedes Ebook, was von PR her Veröffetnlicht wird. [...] Ansonsten hoffe ich mal ein komplettes Veröffentlichen der Romane...
.
Seitdem ich mich etwas näher mit den alten Planetenromanen beschäftige, wird mir klar, dass so gewisse H.G.Ewers-Romane derart wüst daherkommen, dass da jeder Redakteur mächtig Bauchgrimmen bekommen muss.... Dalaimoc Rorvic, Tatcher a Hainu und Guy und Mabel Nelson in einem Roman zur selben Zeit. Argggh. Andere von ihm wiederum (Söhne des Lichts) sind nach wie vor interessant.
heinihein
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von heinihein »

Also ...

Ich selbst lese vorwiegend die Silberbände. Auch da muß ich sagen, daß mir einige! der Silberbänden nicht zusagen.
Ich kann dir im Moment nichtmal sagen ob ich z.b. den Schwarm Zyklus komplett gelesen habe. ich habe mir aber gesagt, daß ich dassim grißen ganzen sehen muß. Ich habe z.b. auch die 3 Bände um Gehirn in Fesseln zu Anfang nur wiederwillig gelesen. Danch allerdings nochmal 3-4 Mal. weil ich mehr darüber nachgedacht habe.
So sehe ich ich es mit den Planetenromanen auch. Ich werde sie bestimmt nicht alle lesen. Aber es gibt nunmal 415 Stück. daher gehören für mich dazu.
Und der Inhalt der Planenteromane macht vor der Äusserung, daß damit Nebenschauplätz behandelt werden (Siehe Vurguzz, Siehe Temur und MDI, siehe Derogwanien / Calibso) Sinn.
In dem Zusammenhang sehe ich auch den Stardust Zyklus in Taschenbuchform.

Mit den Zeitabenteurn kannste mich zwar jagen, aber auch die gehören dazu.

Also sage ich für mich: Ich will sie alle (Punkt).

grüße

Heinihein
hz3cdv
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von hz3cdv »

heinihein hat geschrieben:


....

Vor dem Hintergrund muß mein "Nörgeln" gesehen werden.

Ansonsten hoffe ich mal ein komplettes Veröffentlichen der Romane...
Das ist nachvollziehbar. Da ich alle alten Planetenromane als Hardware auf Papierbasis habe, falle ich als eBook-Kunde für sie aus, zumindest solange mir nicht der Dachstuhl abbrennt oder das Ruhrgebiet von papierophagen Bakterien heimgesucht wird. Es war allerdings ein ziemlicher Aufwand und hat Jahre gedauert, bis ich sie alle in Anriquariaten zusammengekauft hatte. Deshalb kann ich verstehen, dass man sie gerne auch digitalisiert und damit wieder verfügbar hätte. Fände ich auch gut.

Andererseits gibt es die wirtschaftliche Realität.
heinihein
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von heinihein »

Wenn ich dei Romane als Hardware hätte , hätte ich seit jahren 1 Problem weniger.
Das geht mir aber auch mit z.b. den "alten" Clark Darlton oder auch WD Rohr Romanen so. Ich bin ja schon froh, dass ich die alten ZBV Romane von Scheer wieder bekomme. Als Epub.

Und mit der Wirtschaftlichkeit hast du sicherlich Recht. Aber Ich hofe halt mal. Wenn die Romane Digital vorliegen, gibts zumindest nicht mehr so viel Produktionskosten.

Grüße

heinihein
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von Retrogame-Fan1 »

halut hat geschrieben:Falls jemanden ein paar Zahlen interessieren:

Die Planetenromane wurde als Ebuch bisher für 2,99€ verkauft. Nach Abzug der Mehrwertsteuer ergibt sich damit ein Nettopreis von etwas 2,40€. Die Amazon&Co wollen davon ein Drittel: Der Verlag nimmt somit 1,60€ ein. Wäre der Roman neu geschrieben, dann könnte ein Autor mit 5% davon rechnen, also 8,0c. Da es sich um einen Nachdruck handelt, wird lediglich ein Nachdruckhonorar gezahlt, was bei einem Fünftel bis Zehntel davon liegt, also 1,6c bis 0,8c je verkauften Roman.

Das Einscannen umfasst Kosten für den Bediener, den Scanner und die OCR-Software.

Buchscanner sind recht teuer, aber wenn man das Papiermesser ansetzt und den Buchrücken wegschneidet, kann man einen doppelseitigen Einzugscanner nutzen. Die Hard- und Softwarekosten mit eigens gekauftem Rechner belaufen sich für 420 TBs auf etwa 2200€, also 5€ je Band.

Deutlich teurer ist das Korrektorat, wo man 3,50€ je Normseite veranschlagen muss. Ein TB hat etwas 220 Normseiten, sodass man auf 770€ kommt. Deutlich günstiger wird es mit dem intelligenten Einsatz von Software. Hier kann ich keinen Preis nennen, da es auf den Automatisierungsgrad ankommt.

Wenn das Titelbild eingescannt werden kann, liegt man bei 50-100€ je nach Nachbearbeitungsaufwand. Muss oder will man ein neues Titelbild erstellen, kommen locker 800€ darauf.

Hinzu kommen Aufwände für die notwendigen neuen Vertragsabschlüsse, ISBN-Nummer, Verteilung an die Händler etc.

Hier ist man also je Band schnell bei 800-1600€ Kosten für das erste Exemplar. Um die reinzubekommen, muss man schon mal 500-1000 Exemplare verkaufen. Die Gesamtinvestition für alle TBs liegt also ab 330.000€ aufwärts.

Von daher kann ich das vorsichtige Vorgehen verstehen. Gefallen muss es mir trotzdem nicht und – in der Tat – es missfällt mir sehr.

An lesende Foristen: Die Zahlen sind Nettopreise und branchenüblich. Sie unterliegen starken Abweichungen aufgrund von Verhandlungsdruck und Skaleneffekten.

An lesende Redakteure: Sollten die Kosten für das erste Exemplar höher sein, gibt es Optimierungspotential.
Ooooder: Man nimmt die bereits fertigen (verdammt guten) ePubs die man anderweitig besorgen kann... Der Verlag hat ja eigentlich die Rechte an den Büchern, die Ersteller haben ja keine Rechte daran, also sollte da doch was zu machen sein.
Aufgrund aktueller Vorkommnisse im Forum möchte ich darauf hinweisen:
Meine Beiträge stellen lediglich meine eigene/persönliche Meinung dar (solange nicht anders beschrieben) und sind nicht zu verallgemeinern.
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Re: Alte Planetenromane: Daumen runter

Beitrag von halut »

Retrogame-Fan1 hat geschrieben:Ooooder: Man nimmt die bereits fertigen (verdammt guten) ePubs die man anderweitig besorgen kann... Der Verlag hat ja eigentlich die Rechte an den Büchern, die Ersteller haben ja keine Rechte daran, also sollte da doch was zu machen sein.
Ich sehe da Probleme:

1. Die Ersteller haben eine Leistung erbracht. Diese muss der Verlag vergüten, da er sonst das Werk nicht verwenden darf. Für KNF bedeutet es, dass er alle(!) Ersteller ausfindig machen darf, sicherstellen muss, dass er tatsächlich alle hat und mit diesen Verträge aushandeln muss. Und das für jeden einzelnen Roman. Aufwendig, also teuer, und ein organisatorischer Alptraum. Macht er es richtig, muss er nur einen Vertrag für alle Romane aushandeln.

2. Der Verlag garantiert eine gewisse Qualität. Die Qualitätskontrolle kann nun am Endprodukt erfolgen, was der teuerste Posten in der Erstellung ist, da manuell. Oder man kann die Qualitätskontrolle in den Erstellungsprozess verlagern, was eine Automatisierung ermöglicht. Das bedingt aber, dass der Verlag den Erstellungsprozess vollständig unter Kontrolle hat. Das ist bei einem professionellen Dienstleister gegeben, nicht jedoch bei Amateur-Erstellern.
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