die "Normalos" bei Perry Rhodan

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Klapauzius
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Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von Klapauzius »

Wim Vandemaan hat geschrieben:Ein Perry Rhodan, der es schafft, nach Andromeda zu fliegen, aber nicht schafft, Menschen aus erniedrigenden ökonomischen Verhältnissen zu befreien, ist für mich ein undenkbarer Widerspruch.
Wie schaut es mit einer Menschheit aus, die es schafft zum Mond zu fliegen, während gleichzeitig tausende Menschen verhungern? :(
Wim Vandemaan hat geschrieben: Dass wir nicht lang und breit von der Sozialgesetzgebung der Liga, über Sozialverpflichtung von Eigentum und so weiter erzählen, versteht sich aus der Anlage unserer Serie: Wir schreiben Abenteuerromane.
Niemand verlangt, dass ihr das Sozialgesetzbuch von Terra abdruckt, oder auch nur die dritte Zusatzverordnung zur Bestimmung über die Besteuerung stoffummantelter selbstbeweglicher automatisiert-autonomer Sozialsubstitut-Vorrichtungen mit akustischer Vocoder-Ausgabe (im Volksmund: Robo-Hundesteuer) von Goshun-See West. Aber so etwas im Laufe der Handlung immer wieder anklingen zu lassen... warum nicht? Klappt bei Fremdvölkern doch auch oft recht gut.
Frank Chmorl Pamo

Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Pisanelli hat geschrieben:Hat schonmal jemand die Zyklen von Hamilton gelesen? Das ist SF mit sozioökonomischen Einschlägen en passant. Mir gefallen die Romane deshalb so gut, weil tatsächlich über die Folgen von Robotisierung, Digitalisierung, Geldwirtschaft in kosmopolitischem Stil nachgedacht wird - und wie sich die Gesellschaft aufteilt in Superreiche und "Normalos", die niemals die Möglichkeit haben, einen Planeten auch nur zu verlassen. Es gibt Menschen, die sich künstliche Sinneserweiterungen leisten können - und andere nicht. Es gibt politische Bestrebungen, durch totale digitale Überwachung die Kontrolle zu behalten und Verbrechen zu bekämpfen, aber es wird auch deutlich, dass man technisch und aus wirtschaftlichen Gründen immer wieder an seine Grenzen stösst - und natürlich gibt es Widerstandsgruppen, die Terrorakte verüben oder für größere politische und wirtschaftliche Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.
Zwei Dinge gibt es nämlich nicht: eine total gerechte soziale Ordnung (der Mensch ist darauf nicht ausgerichtet, es gibt immer Menschen, die besser, reicher oder mächtiger sein wollen als andere) und den "Übermenschen" per se (der kommt nur ausnahmsweise vor). Die Menschen sind immer noch verletzlich, dumm, schlecht oder nur mässig ausgebildet (und sie müssen noch alles mit ihrem eigenen Gehirn lernen), egoistisch oder doch sehr desinteressiert an größeren Zusammenhängen, arm, oder zumindest müssen sie für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten, Kolonisiereung von Planeten ist total schwierig und dauert nicht nur ein paar Jahres, sondern Generationen. Das erscheint mir alles viel realistischer als das, was bei PR geschildert wird (oder eben gar nicht geschildert wird, sondern einfach unter den Tisch fällt). Und spannender ist es allemal, weil die Menschen eben noch um Fortschritt und Überleben kämpfen müssen oder sich zumindest jeden Tag anstrengen müssen - wie wir auch. Das ist viel lebensnaher.
Sowas war aber nie der Schwerpunkt der Serie.
Im Gegensatz zu Hamilton ist Perry Rhodan eskapistischer und (war lange) Utopie.
KHS und CD gingen von einer geläuterten Menschheit aus, so wie auch Star Trek, welches die sozialen Probleme nach außen, nicht in der Föderation, verortete.
In PR und ST wird postuliert, dass der Mensch mit der Raumfahrt für alle zu einem kosmischen Wesen wird, das die mentalen Unzulänglichkeiten hinter sich lässt.
Ich finde diese Sicht sympathisch und ermutigend, wenngleich wohl nicht wirklich zutreffend, und würde bei PR gerne dabei bleiben.
Andere Geschmäcker werden am Büchermarkt ja wohl ausreichend bedient.
Haywood Floyd
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Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von Haywood Floyd »

:st: :st: :st:
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Klaus N. Frick
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Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von Klaus N. Frick »

Richard hat geschrieben:Als in der ersten Hälfte des Thoregonzyklusses - als dann die Handlung in Alashan spielte - waren auch mal ein oder zwei Baende lang "Normalos" die Haupthandlungstraeger. Da wurde dann meiner Erinnerung nach schnell der Ruf laut, dieses Experiment zu sehr zu strapazieren.
Ich erlaube mir den gaaaaanz vorsichtigen Hinweis, dass aus Leserkreisen sehr schnell der Vorwurf kommt, solche Romane brächten die Handlung nicht voran; sie seien reine Lückenfüller.

:unschuldig:
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Klapauzius
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Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von Klapauzius »

Klaus N. Frick hat geschrieben:Ich erlaube mir den gaaaaanz vorsichtigen Hinweis, dass aus Leserkreisen sehr schnell der Vorwurf kommt, solche Romane brächten die Handlung nicht voran; sie seien reine Lückenfüller.

:unschuldig:
Jep... sobald man mehr als nur einen Leser hat wird's schwer :D
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AushilfsMutant
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Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von AushilfsMutant »

Wobei es dereinst im Zeitalter der MdIs in sehr vielen Romanen nur um irgendwelche Normalos ging (mein nächstes Hörbuch: Silber: Andromeda).
Ps: Horror war echt Horror :D
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Richard
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Re: die "Normalos" bei Perry Rhodan

Beitrag von Richard »

Klaus N. Frick hat geschrieben: Ich erlaube mir den gaaaaanz vorsichtigen Hinweis, dass aus Leserkreisen sehr schnell der Vorwurf kommt, solche Romane brächten die Handlung nicht voran; sie seien reine Lückenfüller.

:unschuldig:
Ja klar und in gewisser Hinsicht sehe ich das wohl auch so bzw. kann ich das auch verstehen. Als langjaehriger Konsument will man halt wohl wenn möglich einerseits doch so oft wie möglich was von "seinen" Identifikationsfiguren was lesen (und in sehr vielen Fällen sind das wohl welche aus dem Kreis der ZACies) und andererseits will ein Grossteil/die Mehrheit eher mal rascher eine Problemlösung lesen als die Schilderung von Alltagszustaenden im Jahr xxxx NGZ.
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