Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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astroGK
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Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von astroGK »

Schon oft wurde kritisiert dass der Staatsmann bzw politisch exponierte Mensch Perry Rhodan, sich ständig auf Reisen begibt und bei Einsätzen meist in der ersten Reihe anzutreffen ist. Er nimmt Risiken auf sich, die völlig verfehlt erscheinen. Würde ein Staatsmann heutzutage, ein hochrangiger Politiker, ein Oberkommandierender sich in solche Gefahren begeben? Nein sicher nicht! Würde Donald Trump, Emmanuel Macron oder unser (Bin Österreicher) Kanzler Kurz sich in solche Abenteuer stürzen, sich an die vorderste Front bei Auseinandersetzungen mit einer feindlichen Macht begeben? Undenkbar. Bei Perry Rhodan ist das an der Tagesordnung. Warum macht er das?
Die offizielle ;) Biopraphie von Homer G. Adams "Perry Rhodan- Das größte Abenteuer" ( erhältlich als posiBook, Datenkristall, Memo-Implantat und Hypnoinhalt) liefert die Antwort. Perry selbst erklärt warum er so handelt und auch in Zukunft weiter immer so vorgehen zu gedenkt.
Textauszug Abschnitt "Sternenfeuer" Kapitel 10 Seite 521
Rhodan argumentiert im Solaren Parlament 2040 gegen eine Gesetzesänderung, die dem Regierungschef die Teilnahme an riskanten Kampf- und Erkundungseinsätzen verbieten sollte.
Vor 73 Jahren habe ich als amerikanischer Kampfpilot im Vietnamkrieg gekämpft. Ich tat es, weil es meine Pflicht als Soldat war, aber ich tat es mit einem äußerst unguten Gefühl. Man befahl mir, Brücken zu bombardieren, bewaffnete Stellungen, Munitionslager, Hafenanlagen, Öltanks und vieles mehr, doch ich verstand nie wirklich, wozu das nötig sein sollte. Gewiss hat man als Soldat nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, das große Ganze zu überblicken, aber ich war Soldat geworden, um die Freiheit meines Landes zu verteidigen, und ich konnte nicht erkennen, in welcher Weise die Vietnamesen eine Bedrohung für diese Freiheit darstellen sollten. Je länger ich dort war, desto mehr gewann ich den Eindruck, dass alles, was die Vietnamesen – unabhängig von irgendwelchen Ideologien – wirklich wollten, ganz einfach war, nicht länger Kolonie eines fremden Landes zu sein, sondern selbst über ihr eigenes Schicksal bestimmen zu können. Mit anderen Worten: Sie wollten ihre eigene Freiheit.
Und eines Tages kam mir die Frage in den Sinn: Würde dieser Krieg stattfinden – und wenn, würde er so stattfinden –, wenn Präsident Johnson persönlich darin kämpfen müsste? Wenn er nicht nur ab und zu einen Stützpunkt dort besucht und Soldaten Medaillen an die Brust geheftet hätte, sondern wenn er selbst Kampfjets hätte fliegen, selbst hätte schießen und bombardieren müssen? Sicher kann man einwenden, dass Johnson dazu körperlich nicht in der Lage gewesen wäre – er war an die sechzig Jahre alt und vor Beginn seiner politischen Laufbahn als Lehrer tätig gewesen –aber angenommen, er wäre es gewesen und hätte es gemacht: Ich bin sicher, dass dieser Krieg anders verlaufen, wahrscheinlich sogar niemals begonnen worden wäre.Und ich glaube, dass viele Kriege anders verlaufen oder nie beginnen würden, wenn die jeweiligen Regierungschefs höchstpersönlich an vorderster Front darin mitkämpfen müssten.Es war jahrtausendelang üblich, dass der Anführer einer Gruppe an ihren Kämpfen teilnimmt, ja, dass er den anderen sogar vorausgeht. Erst vor wenigen hundert Jahren begann es, dass Heerführer im Hintergrund blieben, sich auf Nachrichten verließen, anstatt sich selber ein Bild der Situation zu machen, und an Planungstischen entschieden, was zu tun war – und es lässt sich nicht erkennen, dass sich diese Praxis bewährt hätte, im Gegenteil, man kann viele Unmenschlichkeiten genau darauf zurückführen.«An die Adresse der Antragsteller gerichtet, fuhr er fort: »Sie sagen, es sei nicht Aufgabe eines Regierungschefs, mit dem Strahler in der Hand über einem fremden Planeten abzuspringen und sich auf gegnerischem Territorium im Dreck zu wälzen. Ich dagegen sage, es gibt Situationen, in denen genau das die Aufgabe eines Regierungschefs ist, denn der unmittelbare Eindruck, die unmittelbare Erfahrung lässt sich nicht ersetzen. Deswegen gedenke ich auch weiterhin an vorderster Front einzugreifen und mitzumachen, wenn ich es für geboten halte, sei es, um zum Erfolg einer Aktion beizutragen, oder sei es auch nur, um sicherzustellen, dass wir nicht die falschen Kriege führen.
Der Antrag wurde fallen gelassen, und es kam nie zu weiteren derartigen Versuchen. Ich persönlich kann und dies erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, Perry nur beipflichten. Go Perry Go B-)
Zuletzt geändert von astroGK am 21. März 2019, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von 123Kid »

Also, es ist im Allgemeinen üblich, das der Namensgeber einer Geschichte auch die Hauptperson in der Handlung ist.

Ausnahmen bestätigen da durch aus die Regel.

Alles andere wäre auch eine totale Katastrophe in meinen Augen.

Von der allgemeinen Lesererwartung will ich gar nicht erst anfangen...
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LaLe
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von LaLe »

Sorry, hat für mich als Erklärung in etwa das Niveau von Independence Day.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von 123Kid »

Der erste war ein guter Film, über den zweiten Rede ich nicht.
:gruebel: Du siehst, der Zusammenhang macht mir Probleme.
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LaLe
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von LaLe »

Ich fand den ersten schon so schlecht, dass ich den zweiten nie sehen wollte. :lol:

Und eine Serie, die knapp 60 Jahre läuft, darf sich beizeiten gerne mal über das Niveau von Nick, der Raumfahrer oder Trigan erheben, was die Einsatzfreude des Titelhelden angeht.
Die Katze grinste.
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von astroGK »

LaLe hat geschrieben:Sorry, hat für mich als Erklärung in etwa das Niveau von Independence Day.
Das ist, finde ich ein sehr guter Vergleich. Auch dieser Präsident in ID4 stürzte sich in die Schlacht und ich zitterte mit. So lese ich auch die Erstauflage. Durch das Buch von Andreas Eschbach habe ich jetzt noch mehr Lust darauf. Jetzt verstehe ich endlich was in Rhodan vorgeht wenn er sagt: "Gehen wir in den Einsatz, Gucky kommt mit mir." :lol:
Zuletzt geändert von astroGK am 21. März 2019, 19:46, insgesamt 2-mal geändert.
123Kid
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von 123Kid »

Klar darf sie das, hat sie doch auch.
Es gibt bestimmt ganz ganz viel Hefte ohne Perry, meinen Gefühl nach könnte es sich sogar die Waage halten.
Aber hier ist meines Erachtens die Frage ob sie es denn auch muss?
Ich meine so Grundsätzlich muss es eben nicht, ist halt Perry drin wo Perry darauf steht.
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Loborien
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Loborien »

Weil die Serie sonst vermutlich "Die Rothemden der Terranischen Flotte" heißen würde... und man alle 2-3 Hefte neue Hauptcharaktere hätte, welche ihrem Chef (Rhodan) Missionsbriefings und Verlustlisten mitteilen müssten :)
Meine eigene Welt : https://lobosworlds.wordpress.com/
Es ist leider leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil. - Albert Einstein
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Soulprayer
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Soulprayer »

Warum geht Cpt Kirk mit in gefährliche Einsätze?
Und warum Darth Vader bei kritischen Einsätzen?
Es ist immer dieselbe Frage, überall in all den Serien mit ihren Janeways, Picards und sonstigen “Chefs“ all der Serien.
VG
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LaLe
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von LaLe »

Das sind dann aber Soldaten und keine Staatsmänner bzw. Lenker von Sternenreichen. Und Star Wars ist eh Fantasy.
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Julian »

Wim Vandeman hat es doch bereits so trefflich hier im perry-rhodan.net beschrieben.

Rhodan als Mensch, ist ein Held auf den man sich verlassen kann, und der dabei niemals versucht unmenschlich zu agieren.

Das ihm das nicht immer gelingt, ist halt das was einen Menschen ausmacht.

Wir sind keine Götter, nur Menschen.

Und selbst die höhere Macht ist fehlbar, sonst hätte sie nicht uns Menschen gemacht, quasi entstehen lassen durch die Evolution mit allen unseren Fehlern und schlechten Charakterzügen.

gr J

Ad Astra, aber nur mit Perry
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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LaLe
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von LaLe »

Julian hat geschrieben:Und selbst die höhere Macht ist fehlbar, sonst hätte sie nicht uns Menschen gemacht, quasi entstehen lassen durch die Evolution mit allen unseren Fehlern und schlechten Charakterzügen.
Ich weiß zwar nicht konkret was, aber auch bei dir wird er sich etwas richtig Gutes gedacht haben, das dich liebenswert macht.
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nanograinger
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von nanograinger »

LaLe hat geschrieben:Das sind dann aber Soldaten und keine Staatsmänner bzw. Lenker von Sternenreichen. ...
Nun, zumindest aktuell ist auch Perry kein Staatsmann oder "Lenker eines Sternenreiches". ES ist weg, kann keine Loyalität wg. ZAC einfordern. Perry ist somit frei von Verpflichtungen, von Sichu mal abgesehen. Genau diese Diskussion wurde übrigens in Band 3000 explizit geführt. Insofern kann er sich in diesem Zyklus ohne Rücksicht auf staatsmännische Gedanken ins Getümmel stürzen.

Zum Eingangsposting: Ich finde es zwar gut, dass Andreas Eschbach diesen Aspekt mal explizit aufgeschrieben hat, und das Argument ist keineswegs schlecht. Man kann das Argument auch auf aktuelle Politiker anwenden, auch bei anderen Aspekten als Militäreinsätzen (Stichwort Lobbyismus, Filterblase). Aber diese Erklärung richtet sich doch an die Leser, die von der PR-Serie noch nichts (oder nicht viel) wissen.

Wenn ein Leser nach Tausenden von gelesenen PR-Romanen noch nicht versteht, warum Perry oft (keineswegs immer) an vorderster Front agiert, dem ist eigentlich nicht zu helfen. B-)
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Tennessee
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Tennessee »

Salut,

ich glaube, dass das eine "kleine unlogische Kröte" ist, die man schlucken muss, bei einer Serie, deren Namensgeber der unsterbliche Hauptprotagonist ist. Perry als Staatsmann im Büro oder nur der Zentrale seines Raumschiffs fände ich auch langweilig zu lesen. (Ich lese halt in den Heften gerne über die Hauptfiguren...)
Perry an vorderster Front wird m.E. immer mit einem Dilemma verbunden sein, das schwer oder kaum zu lösen sein wird. Ebenso wie die Frage, wie man ein wirkliches Stück existenzieller Spannung in diesen Seriennamensgeber kriegt.
Ich persönlich sehe das Problem "Perry vor noch ein..." äh ..ja ... auch, aber nehme es als ein Stück (unlogisches, schwer lösbares) Merkmal dieser Serie an. Damit kam ich bisher gut zurecht.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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Ce Rhioton
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Ce Rhioton »

Das abschreckende Gegenbeispiel unter den Unsterblichen ist ja Homer G. Adams:
Tee schlürfende alte Männer sind aber auch sowas von uncool.
Nein, Perry ist nun einmal ein Held und ein Held muss tun, was von ihm erwartet wird: Seine Heldenrolle aktiv ausfüllen. :st:

Bazinga! :rolleyes:
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Richard
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Richard »

Homer hatte seine Zeit als aktiver Widerstandskämpfer .....
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LaLe
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von LaLe »

Ich finde es echt spannend zu lesen, wie der Namensgeber in einen mordsgefährlichen "Fronteinsatz" geht. Ob er den wohl überleben wird? :rolleyes:
Die Katze grinste.
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Tennessee
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Tennessee »

LaLe hat geschrieben:Ich finde es echt spannend zu lesen, wie der Namensgeber in einen mordsgefährlichen "Fronteinsatz" geht. Ob er den wohl überleben wird? :rolleyes:
Salut LaLe,

das Dilemma sehe ich auch so: Mit der Figur Rhodan geht eine ziemlich dominante Spannungsreduktion einher. Egal, was er an "Action" so macht, dem Leser, der Leserin, den Lesenden oder alle die sich leserlich fühlen wird klar sein, dass unser Titelheld das überleben wird. Ihn auf der anderen Seite in den "Erzählhintergrund" zu packen, birgt die große Gefahr, dass die PR-Serie den (seren)identätsstiftendsten Charakter erzählerisch unbedeutend macht.
Rhodan ist derzeit, als Figurenkonzept (jedenfalls verstehe ich das so), so etwas wie der First Avenger, Captain America oder Phil Coulson oder Wolverine oder oder. Er ist direkt handelnd und direkt beteiligt. Ich persönlich finde das als Leser, Leserin, Lesender und sich leserlich Fühlender zunächst einmal grundsätzlich richtig.
Um dieses Dilemma zu mildern oder ggf aufzulösen fallen mir gedanklich ein paar Möglichkeiten ein:

- Rhodans "Spannungsbereich" betrifft weniger die "Action" als vielmehr die Innere Spannung; als jemand, der direktes persönliches Leid aushalten muss; als jemand der moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen muss, weil's kein anderer kann oder tun mag. Beispiel: Statt Lua und Vogel hat Rhodan in 2999 seinen eigenen ZA geopfert um AvA zu vernichten; die "Belohnung" ist eine Zelldusche, bevor er Wanderer verlassen muss und im Folgenden muss Rhodan mal schauen, ob er die Stardust-ZAen noch findet oder ob er ES findet, um seine Zelldusche zu erneuern ... Beispiel II: Als Träger eines kosmokratischen ZAs muss er sich vor den KKs verantworten, da er mittlerweile "den Dienst" an den KKs nicht mehr ausführt: die KKs wollen die Unsterblichkeit zurück. Rhodan muss sich entscheiden entweder unsterblich und im Dienst der KKs zu bleiben oder die Unsterblichkeit zurückzugeben.

- Die Szenarien/Geschichten zentrieren sich weniger auf die "Action" als stärker auf die Erforschung. Das würde z.B. den Heften der 700-1300 ähneln, in denen Rhodan schon sehr präsent war, aber die "Action" nicht so zentrales Handlungselement war.

- Rhodan erhält eine "Handlungsfunktion", die ihn zu diesen "Fronteinsätzen" erzählerisch legitimisiert. Das hat in der Vergangenheit schon mehrfach stattgefunden, z.B. Rhodan als "Sonderbeauftragter für ...", Rhodan als RdT, Rhodan als Bote Thoregons ... Hier liegt aber auch die Gefahr verborgen, dass Rhodan ggf politisch unglaubwürdig werden oder gegen die Interessen der Terraner handeln könnte, wenn er z.B. eine Funktion von "Hohen Mächten" ausführen muss; im Rahmen von "terransichen Sonderfunktionen" entsteht auch das Dilemma, dass er zwar Fronteinsätze durchführen kann, diese aber erzählerisch wieder mit so elementaren Entscheidungen verbunden sind, dass man sich fragen muss, ob der "Sonderbeauftragte für Polyport" denn Regierungsentscheidungen treffen kann....

- andere mögliche Konzepte??

Die vordersten Fronteinsätze von Rhodan werden m.E. immer ein Dilemmastück der Serie sein. Aber obige Vorschläge könnten vielleicht eine Möglichkeit darstellen, dieses Dilemma zu mildern. Aber wir/ich sind nicht die Schreiber der Serie. Wir können als Leser, Leserin, Lesende oder sich leserlich fühlend nur unsere Gedanken vorstellen.

lg
Ten.
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„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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nanograinger
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von nanograinger »

Tennessee hat geschrieben:
LaLe hat geschrieben:Ich finde es echt spannend zu lesen, wie der Namensgeber in einen mordsgefährlichen "Fronteinsatz" geht. Ob er den wohl überleben wird? :rolleyes:
...
Die vordersten Fronteinsätze von Rhodan werden m.E. immer ein Dilemmastück der Serie sein. Aber obige Vorschläge könnten vielleicht eine Möglichkeit darstellen, dieses Dilemma zu mildern. Aber wir/ich sind nicht die Schreiber der Serie. Wir können als Leser, Leserin, Lesende oder sich leserlich fühlend nur unsere Gedanken vorstellen.

lg
Ten.
Was Tennessee schreibt, ist zwar alles richtig, aber keineswegs neu. Perry Rhodan ist nicht erst seit diesem Zyklus Namensgeber der Serie. Es war schon immer klar, dass Perry Rhodan frühestens dann stirbt, wenn die Serie endet. Deshalb geht es bei seinen scheinbaren Toden auch nie darum, ob Perry wirklich tot ist, sondern darum, wie er es mal wieder geschafft hat, dem Tod von der Schippe zu springen, bzw. was sich daraus ergibt.

Davon abgesehen geht es bei Kommandoeinsätzen ("Fronteinsätze" gab es in PR so gut wie nie, weil es ja selten klare "Fronten" gibt) keineswegs immer um Leben und Tod. Die PR-Serie definiert sich nicht über den body count. Sicher gibt es oft genug Situationen, bei denen das Überleben fraglich ist, aber noch öfter geht es um mögliche Gefangennahme oder schlicht um das mögliche Scheitern der Mission. Die Reduktion auf "Person X überlebt: ja oder nein" finde ich sehr trivialisierend.
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Tiberius »

Tennessee hat geschrieben:Um dieses Dilemma zu mildern oder ggf aufzulösen fallen mir gedanklich ein paar Möglichkeiten ein:
[...]
- andere mögliche Konzepte??
Hey, das sind aber ganz schön interessante Möglichkeiten und Konzepte! :st:
Das Forum kann weg. Sofort.
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Soulprayer »

Es ist müßig, über Spekulationen eines Nicht-Todes zu diskutieren, weil er der “Handlungsträger“ ist.
Das ist ungefähr so ins Kino zu gehen, einen Weihnachts-Film zu sehen, und am Ende zu jammern, dass der Film ein Happy End hat.

Vollkommen egal was der Inhalt ist, aber wer das Lesen auf das Ende des Romans beschränkt, begräbt damit auch die Fantasie.

Schaut mal wieder Peter Pan mit Robbie Williams, dann wisst ihr schon was ich meine.
VG
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Tennessee
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Tennessee »

Tiberius hat geschrieben:
Tennessee hat geschrieben:Um dieses Dilemma zu mildern oder ggf aufzulösen fallen mir gedanklich ein paar Möglichkeiten ein:
[...]
- andere mögliche Konzepte??
Hey, das sind aber ganz schön interessante Möglichkeiten und Konzepte! :st:
Salut Tiberius,

und danke. Natürlich sind das nur "rohe Gedanken und Ideen" und vor allem, wie ich ja geschrieben hatte, nicht unbedingt Innovationen. *grinst wie eine satte Katze* Ebenso ist das Problem ja nicht neu. Das gab es ja schon in der guten alten Zeit. Und das wird es in der guten kommenden Zeit auch immer wieder geben.

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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Moonbiker »

Soulprayer hat geschrieben:...
Schaut mal wieder Peter Pan mit Robbie Williams, dann wisst ihr schon was ich meine.
Äh, du meinst "Hook" mit Robin Williams?

Günther
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Tennessee
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Tennessee »

Soulprayer hat geschrieben:Es ist müßig, über Spekulationen eines Nicht-Todes zu diskutieren, weil er der “Handlungsträger“ ist.
Das ist ungefähr so ins Kino zu gehen, einen Weihnachts-Film zu sehen, und am Ende zu jammern, dass der Film ein Happy End hat.

Vollkommen egal was der Inhalt ist, aber wer das Lesen auf das Ende des Romans beschränkt, begräbt damit auch die Fantasie.

Schaut mal wieder Peter Pan mit Robbie Williams, dann wisst ihr schon was ich meine.
Salut Soulprayer,

ich finde, dass unser Gespräch nicht wirklich um Tod/Nicht-Tod geht, sondern um Spannung/Nicht-Spannung. Ganz klar, die Todesgefahr eines Protagonisten ist eines der prägnantesten Spannungselemente, aber die fällt bei Rhodan halt weg. Die Frage ist, wie man dennoch "Spannung" in den Charakter Rhodan bringen kann. Ich würde als Hilfsgedanken nicht unbedingt Weihnachtsfilme wählen, aber vielleicht mal die McGyver-Serie. Auch hier war immer klar, dass der Protagonist McGyver am Ende gewinnen würde. Spannend war aber, wie er das wohl dieses mal wieder schafft. Der Wie-Gedanke als Spannungselement bei der Figur Rhodan kam hier auch schon mehrfach (dieses Gespräch ist ja auch nicht neu *zwinker*) auf. Aktuell gibt es bisschen Gemurre, weil das Wie-besteht-Rhodan-das?-Spannungselement ein bisschen unglaubwürdig wahrgenommen wurde.
Nun stellt sich auch die Frage, welche Alternativen oder Ideen könnten wir uns hier vorstellen, um die Figur Rhodan - vorausgesetzt, man hat ein den Eindruck einer Spannungsreduktion bei Rhodan - mit Spannung anzufüllen. Es soll ja hier nicht nur um Gemurre gehen... *zwinker*

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Richard
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Re: Warum steht Perry Rhodan immer an vorderster Front?

Beitrag von Richard »

Soulprayer hat geschrieben:Es ist müßig, über Spekulationen eines Nicht-Todes zu diskutieren, weil er der “Handlungsträger“ ist.
Das ist ungefähr so ins Kino zu gehen, einen Weihnachts-Film zu sehen, und am Ende zu jammern, dass der Film ein Happy End hat.

Vollkommen egal was der Inhalt ist, aber wer das Lesen auf das Ende des Romans beschränkt, begräbt damit auch die Fantasie.

Schaut mal wieder Peter Pan mit Robbie Williams, dann wisst ihr schon was ich meine.
Aehnliches gilt wohl auch, wenn man sich die Xte Neuverfilmung der "Titanic" anschaut und sich nicht darüber klar ist, dass die Titanic sinken wird.....

Davon abgesehen gehe ich davon aus, dass wohl die meisten Leute, die PR lesen, lieber was von einem aktiven Titelhelden lesen, der selber "mitmischt" und nicht nur von der Kommandozentrale aus die Befehle gibt.

Letztlich sind sogar die MDI teilweise persönlich in den Einsatz gegangen und denen wurde in gewisser Hinsicht doch eine relativ grosse Paranoia nachgesagt sodass sie beispielsweise ganze Völker versklaven/toeten/... liessen nur wenn sich ein, zwei Individuen davon als "gefaehrlich"erwiesen.
Insofern war das im Zyklusverlauf vielleicht sogar ein gewisser Widerspruch .. aber man wollte es eben spannend machen und schickte daher auch die Faktoren selber in den Einsatz bzw. zumindest vor Ort um den eigentlichen Einsatz zu leiten.
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