Definitions-Pillepalle, bringt's nicht weiter.Pangalaktiker hat geschrieben:Nein das ist genau diese Diskussion.Early Bird hat geschrieben:Das ist eine reichlich andere Diskussion:
Wenn mir persönlich eine als evolutionär zu betrachtende Entwicklung (Mutation) einen Vorteil im Überlebenskampf gibt, habe ich hier und jetzt einen Vorteil. Und wenn ich in der Lage bin diesen Vorteil weiter zu geben (Kinder), hat die Art oder Spezies oder wie auch immer langfristig einen Vorteil. Zumindest der Zweig, an dem ich meinen Mutation weiter gegeben habe.Pangalaktiker hat geschrieben:Weil es zeigt, welche Eigenschaften die Evolution eben nicht bevorzugt, weil sie eben nicht dir persönlich einen Vorteil verschaffen, hier und heute.
Nun leben Löwe A und B gar nicht zur gleichen Zeit.Pangalaktiker hat geschrieben:Wenn der Löwe A sagt, "Ey Leute, die Antilopen werden knapp, sollten wir nicht etwas weniger essen?" Und Löwe B sagt "Ah, hochinteressant, was Du da erzählst, aber sag mal, das Antilopensteak da, isst Du das noch, oder ...?", dann verhungern irgendwann vielleicht die Hälfte aller Löwen. Aber B wird viel wahrscheinlicher unter den Überlebenden sein als A.
Ein Löwenrudel verirrt sich in ein Tal*, aus dem es keinen Ausweg findet. Egal, Antilopen gibt es auch, also fressen können ist gesichert. Aber da Löwe A, der Führer des Rudels, nur daran denkt, dass er als Führer am meisten ab bekommt, ist bald die letzte Antilope gefressen und das Rudel verhungert.
* Tal = beschränkte Ressourcen, kein Nachschub an frische würzige Antilopen aus der großen weiten Savanne, kein sich retten der Antilopen durch Wanderschaft.
67 Jahre nach dem Aussterben vom Rudel um Löwe A verirrt sich wieder ein Löwenrudel um den Führer Löwe B in das Tal. Antilopen sind auch wieder da, die haben sich schon vorher ins Tal verirrt und unbedrängt von Löwen vermehrt. Nun ist es so, dass Löwe B mehr Licht im Schädel hat als Löwe A. Das Licht befähigt ihn zu erkennen, dass die Anzahl der Antilopen deutlich zurück geht. Also besteigt er das Podium und verkündet, dass a Antilopen nicht mehr wild drauf los gefressen werden dürfen und b die Ein-Kind-Politik. Die paar aufmüpfigen seines Rudels werden kurzerhand höchstpersönlich von Löwe A dem großen Kreislauf hinzu gefügt. Hat ein paar hässliche Narben gegeben, hätte auch anders ausgehen können, aber wozu Licht im Schädel wenn nicht genutzt.
Frage: Wer überlebt und setzt belichtete Kinder in die Welt?
Pangalaktiker hat geschrieben:Evolution funktioniert nicht auf der Ebene von Spezies sondern Individuen. Was bringt *mir* Vorteile gegenüber meine Geschwistern?
Evolution heißt einfach: Gene mutieren, und die werden entweder an mehr Kinder weitergegeben, weil sie dabei helfen mehr Kinder zu haben oder an weniger Kinder, weil sie das Gegenteil tun. Das ist das Grundprinzip. Und im obigen Beispiel helfen sie Löwe B, weil der sich weiter das Fett anfrisst. Alle Interpretationen, die Worte wie "Überlegenheit" oder "Spezies" verwenden, müssen sich an diesem Grundprinzip messen. Nicht umgekehrt. "Spezies" ist sowieso ein schwierig zu definierender Begriff. Und langfristig sind die Gene von Löwe A "überlegen". Was ihm aber nichts hilft, wenn er nächste Woche verhungert, weil er heute nicht fraß, was er kriegen konnte.Early Bird hat geschrieben:Das kenne ich ein wenig anders: Evolution funktioniert auf der Ebene von Individuen, welche eben durch die evolutionäre Überlegenheit die Spezies verändern. (... solange die Spezies die Grausamkeit der Evolution zu lässt.)
[/quote]Das Wort "Spezies" hast du ins Spiel gebracht.
Und klar, in deinem Szenario überlebt der Gefräßige. Sehe ich auch so.
Das geht aber nur, weil nach der Ausdünnung des gemeinsamen Rudels und ob freiem Zugang zu andere Ressourcen die Möglichkeit besteht, wieder an Antilopen ran zu kommen.
Meinem Wissen nach ist die Anmerkung von ianmcduck >> Gruppe isoliert vom Rest der Spezies ... (ein gängiges Szenario für die Entwicklung neuer Arten übrigens) << keine urbane Legende, sondern zutreffend. Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.