Jungspund-Liga

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Deep Thought
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Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

Angeregt durch den Impuls einiger Foristen möchte ich diesen Thread zu den Anfängen der Serie starten. Ziel soll es sein, dass "Spätzünder" wie ich und andere, welche sich der Serie von Beginn an widmen (ob Vorkenntnisse oder nicht), sich über die alten Romane austauschen können. Alte Hasen sind ebenfalls gerne willkommen, jedoch sollte es wohl auch im Sinne der weniger Erfahrenen liegen, dass auf massives Gespoilere weitgehend verzichtet wird. Klar bleibt es nicht aus, dass man schon in etwa weiß, was einen erwartet, fängt man eine Serie mit solch einem geschichtlichen Hintergrund an. Ich habe kein Problem mit Schwärmereien in Form von: "Ein wenig beneide ich euch, bald beginnt ja der und der Autor und dann schlägt alles eine fantastische Richtung ein..." :wub: Wenn es jedoch darum geht, dass bspw. Charaktere sterben, dann finde ich es nicht immer förderlich, es denn Neulesern aufs Butterbrot zu schmieren. :devil:

Es gibt ja anscheinend noch mehr Leser wie mich, die von Beginn an lesen, oder vielleicht auch parallel zur EA die Anfänge nachholen wollen. Vielleicht ist dies neben dem "Senf zur (guten) alten Zeit" ja noch mal ein willkommener Anlass ein wenig zu Wort zu kommen.

Ich befinde mich aktuell bei Band 8 und hatte ja schon mehrfach geäußert, dass mich der Reiz dieser Frühwerke schon sehr in seinen Bann gezogen hat. Leider lässt es mir die Zeiteinteilung aktuell nicht zu, ein schnelleres Lesetempo an den Tag zu legen...

Wie sieht es bei den anderen aus, wie weit seid ihr denn so und was reizt euch bis jetzt daran, weiter am Ball zu bleiben?
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Bratseth
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Bratseth »

Schöne Idee und auch ein klasse Name. Da komme ich mir gleich ein wenig jünger vor. Ich bin jetzt bei Band 49, aber die Eindrücke von Band 8 sind ja noch sehr frisch. Wobei ich die Vorstellung von der Venus als Dschungelplanet echt klasse fand.
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ganerc
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von ganerc »

Das ist einen schöne Idee! :clap:
Und da wünsche ich euch viel Spaß dabei. Beim lesen und beim drüber reden und spekulieren usw.

Vermutlich müsst ihr das "bitte nicht so heftig spoilern" immer wieder wiederholen :D, denn einige werden sich sicher nicht bremsen lassen euch zu erzählen wie toll das war und was nach dem Riesencoup dann kam und wer wen wann wie weshalb warum irgendwann mal dingsen wird. :lol:
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Deep Thought
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

Es ist ja alles nur ein Versuch. Am Ende entscheidet die Mehrheit der aktiven User dieses Threads über dessen Verlauf. Ich selbst erwarte natürlich auch kein Vermeiden von Diskussionen über spätere Handlungsstränge. Ich bin ja wohl derzeit der frischeste Einsteiger und kann schließlich auch nach eigenem Ermessen entscheiden, inwieweit ich diese Diskussionen mitverfolge, bzw. sie mir den Spaß am eigenen Lesen nehmen, in punkto spoilering.

Vielleicht ist dies aber ja auch nocheinmal eine gute Gelegenheit für einige registrierte User, die zwar mitlesen, aber selber keine Beiträge verfassen, um zu Wort zu kommen. Auch wäre es schön, wenn jene, welche bisher Beiträge in den bereits erwähnten zwei anderen Threads ("damals vor 50 Jahre" / "Mein Senf...") abgeliefert haben, hier auch mal vorbeischauen.

Klar sind meine Eindrücke noch sehr frisch. Jedoch vermag ich schon zum jetzigen Zeitpunkt abzuschätzen, dass ich auf jeden Fall dran bleiben werde. Bisher bin ich von dem spürbaren Enthusiasmus, welchen die Autoren beim Schreiben an den Tag legten, sehr beeindruckt. Das Genre Science-Fiction steckte noch in den Kinderschuhen, und es wurde sich ungeniert ausgetobt, so mein Eindruck. Das macht einfach Spaß und tröstet mich auch darüber hinweg, dass Thora beispielsweise so ganz 60er Jahre klischeehaft in acht Romanen schon zwei mal ohnmächtig wurde :D

Besonderen Spaß machen mir bis jetzt die Hefte von Darlton, sie sprühen vor Eifer und Ideen und der Schreibstil wirkt locker und unbekümmert. Als Kontrast schätze ich aber z.B. auch sehr die technische Ausrichtung, welche Kurt Mahr, als Experte auf dem Gebiet der Physik, für mich sehr gekonnt in Szene setzte. Es waren halt alles irgendwie Profis auf ihrem Gebiet, welche diesen Mythos in Gang gebracht haben, Pioniere der Sci-Fi, welche ihren Traum vom Geschichten erzählen lebten. Mir wird regelrecht schwindelig, wenn ich daran denke, was mich in den zukünftigen Bänden noch alles erwarten wird :o(
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old man
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von old man »

Deep Thought hat geschrieben:Bisher bin ich von dem spürbaren Enthusiasmus, welchen die Autoren beim Schreiben an den Tag legten, sehr beeindruckt. Das Genre Science-Fiction steckte noch in den Kinderschuhen, und es wurde sich ungeniert ausgetobt, so mein Eindruck. Das macht einfach Spaß und tröstet mich auch darüber hinweg, dass Thora beispielsweise so ganz 60er Jahre klischeehaft in acht Romanen schon zwei mal ohnmächtig wurde :D

Besonderen Spaß machen mir bis jetzt die Hefte von Darlton, sie sprühen vor Eifer und Ideen und der Schreibstil wirkt locker und unbekümmert. Als Kontrast schätze ich aber z.B. auch sehr die technische Ausrichtung, welche Kurt Mahr, als Experte auf dem Gebiet der Physik, für mich sehr gekonnt in Szene setzte. Es waren halt alles irgendwie Profis auf ihrem Gebiet, welche diesen Mythos in Gang gebracht haben, Pioniere der Sci-Fi, welche ihren Traum vom Geschichten erzählen lebten. Mir wird regelrecht schwindelig, wenn ich daran denke, was mich in den zukünftigen Bänden noch alles erwarten wird :o(
(Hallo Deep Thought! Alles 42, hoffe ich!)
So geht es mir auch mit den Pionieren. Clark Darlton und Kurt Mahr stehen etwas im Schatten Scheers, wenn über diese Zeit geredet wird, was ich schade finde. Ich war von Anfang an Fan von beiden. Gerade, wenn man Clark Darltons Biographie kennt, was der Mann alles durchgemacht hat, ist sein Optimismus umso bewundernswerter. Irgendwann im Lauf der Serie wurde ihm mal Naivität vorgeworfen und dass er auf Kinderbuchniveau schreibe (ich referiere hier aus der Erinnerung), und er hat auf der LKS in einem offenen Brief darauf geantwortet. Gut, dass er nicht mehr miterleben musste, wie Gutmensch zu einem Schimpfwort wurde.
Man muss sich auch einfach die Zeit vor Augen führen: Die Eroberung des Weltalls war in vollem Gange. Man blickte zu den Sternen in der Hoffnung, dort läge die Zukunft. So bin ich auch noch geprägt worden. Heute aber kämpfen wir mehr oder weniger ums Überleben, die Vision mit dem Weltall ist so gut wie weg, und wie die Arkoniden der ersten Bände gucken wir mit dem Spielzeug, für dessen Erfindung wir unseren Forscherdrang einsetzen, bunte Fiktivwelten an, statt alles dran zu setzen nach den Sternen zu greifen.
(rant Ende) :rolleyes:
Jedenfalls ist die Faszination dieser Pionierphase ungebrochen, und auch diejenigen von uns, die sich von Phantasten zu Realisten wandeln mussten, werden wenigstens sentimental. (Und manchmal wütend :-= )
Zu den Sternen !
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Regulus
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Regulus »

Ich hab mir auch die ersten 100 Bände nachgekauft (Ebay sei Dank!) und im vergangenen Jahr fast in einem Rutsch gelesen.

Auf der einen Seite spannende Unterhaltung, auf der anderen eine manchmal rührend-naive Denke der frühen 60er Jahre.

Frauen fielen noch in Ohnmacht, Männer haben noch kräftig geraucht und gesoffen, Afrikaner waren noch "Neger" - es hat sich doch das eine oder andere im Lauf der Jahrzehnte geändert...
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Deep Thought
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

old man hat geschrieben: (Hallo Deep Thought! Alles 42, hoffe ich!)
So geht es mir auch mit den Pionieren. Clark Darlton und Kurt Mahr stehen etwas im Schatten Scheers, wenn über diese Zeit geredet wird, was ich schade finde. Ich war von Anfang an Fan von beiden. Gerade, wenn man Clark Darltons Biographie kennt, was der Mann alles durchgemacht hat, ist sein Optimismus umso bewundernswerter. Irgendwann im Lauf der Serie wurde ihm mal Naivität vorgeworfen und dass er auf Kinderbuchniveau schreibe (ich referiere hier aus der Erinnerung), und er hat auf der LKS in einem offenen Brief darauf geantwortet. Gut, dass er nicht mehr miterleben musste, wie Gutmensch zu einem Schimpfwort wurde.
Man muss sich auch einfach die Zeit vor Augen führen: Die Eroberung des Weltalls war in vollem Gange. Man blickte zu den Sternen in der Hoffnung, dort läge die Zukunft. So bin ich auch noch geprägt worden. Heute aber kämpfen wir mehr oder weniger ums Überleben, die Vision mit dem Weltall ist so gut wie weg, und wie die Arkoniden der ersten Bände gucken wir mit dem Spielzeug, für dessen Erfindung wir unseren Forscherdrang einsetzen, bunte Fiktivwelten an, statt alles dran zu setzen nach den Sternen zu greifen.
(rant Ende) :rolleyes:
Jedenfalls ist die Faszination dieser Pionierphase ungebrochen, und auch diejenigen von uns, die sich von Phantasten zu Realisten wandeln mussten, werden wenigstens sentimental. (Und manchmal wütend :-= )
Hi old man! (Pangalaktischer Donnergurgler gefällig?)
So weit ich dies selbst beurteilen kann, meine volle Zustimmung zu deinen Aussagen. Vermutlich ist das Phänomen der Gründung der Serie zeitgebunden. Mir macht es im Augenblick auch große Freude, mehr über die Hintergründe herauszufinden. Es ist schon wirklich erstaunlich, wie fachbezogen bei bestimmten Schilderungen (speziell der Technik) vorgegangen wurde. Das ist in meinen Augen auch mehr als triviale Unterhaltung, sondern ein ernsthaftes Stück Zeitgeschichte.
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Deep Thought
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

Regulus hat geschrieben:Ich hab mir auch die ersten 100 Bände nachgekauft (Ebay sei Dank!) und im vergangenen Jahr fast in einem Rutsch gelesen.

Auf der einen Seite spannende Unterhaltung, auf der anderen eine manchmal rührend-naive Denke der frühen 60er Jahre.

Frauen fielen noch in Ohnmacht, Männer haben noch kräftig geraucht und gesoffen, Afrikaner waren noch "Neger" - es hat sich doch das eine oder andere im Lauf der Jahrzehnte geändert...
Oh ja, rührend-naiv, in der Tat. Ich betrachte das alles auch ein wenig als historisches Zeugnis. Doch manchmal ertappe auch ich mich dabei loszuschmunzeln, wenn besagte Dinge wie die obligatorische Zigarette oder das Schnäpschen in den unpassendsten Momenten auftauchen. Auch wie schnell Rhodan als Alpha-Tier die Zügel in die Hand nimmt und dabei auch noch von dem Wissenschaftler einer hochentwickelten Rasse Respekt erntet, ist wohl ein Phänomen dieser Zeit.
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old man
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von old man »

Deep Thought hat geschrieben: Doch manchmal ertappe auch ich mich dabei loszuschmunzeln, wenn besagte Dinge wie die obligatorische Zigarette oder das Schnäpschen in den unpassendsten Momenten auftauchen.
Ich verstehe Euch Kinder nicht mehr B-) : Ich rauche und trinke immer noch, wie es sich für einen richtigen Mann gehört :unschuldig: , und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob die Jungs damals naiv waren, im Gegenteil. Ich glaube wirklich nicht, dass wir heute moralisch weiter entwickelt sind als in den 60ern, also echt nicht. :devil:
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overhead
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von overhead »

Hallo Forista`s ! :D

Als SF und PR-Leser seit über 50 Jahren (bin Jahrgang 48 - liebe Rock, auch Hard Rock und lese fast alles :st: ) habe ich immer noch den gleichen Spaß wie Anno Dunnemals beim Lesen von Band 1 (Obwohl in Deutschland ja nur noch "Bestseller" verlegt werden und nicht mehr die SF wie in den 60er - 70er - 80er und 90er Jahren)............... :lol:

Ich hoffe für Euch, das es Euch genau so lange Spaß machen wird :st: !!!!!!

Gruß overhead
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Regulus
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Regulus »

old man hat geschrieben:
Deep Thought hat geschrieben: Doch manchmal ertappe auch ich mich dabei loszuschmunzeln, wenn besagte Dinge wie die obligatorische Zigarette oder das Schnäpschen in den unpassendsten Momenten auftauchen.
Ich verstehe Euch Kinder nicht mehr B-) : Ich rauche und trinke immer noch, wie es sich für einen richtigen Mann gehört :unschuldig: , und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob die Jungs damals naiv waren, im Gegenteil. Ich glaube wirklich nicht, dass wir heute moralisch weiter entwickelt sind als in den 60ern, also echt nicht. :devil:

Nur damals hat man dem Laster auch in den Romanen gefrönt.
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Deep Thought
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

Bratseth hat geschrieben: Wobei ich die Vorstellung von der Venus als Dschungelplanet echt klasse fand.
Sehr genial fand ich auch den Joke, welchen sich W E in Band 7 erlaubte - Bully liest einen Sci-Fi Roman, welcher vor 10 Jahren die Situation der Venus-Dschungelwelt beschrieb, also zeitlich gesehen dann, als der erste Rhodan erschien :D Ich finde es auch gut, dass hinsichtlich dieser Thematik im Nachhinein nichts verändert wurde. Die Venus war ja damals ein beliebtes Thema, u.a. auch bei Commander Perkins oder Mark Brandis.
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Heiko Langhans »

Und immer wieder die gleiche Leier ...

Ist es wirklich so allumfassend faszinierend, dass in den Romanen von damals geraucht und gesoffen wurde, Frauen das Bewusstsein verloren (Männer übrigens auch), dass Lochkarten gelesen wurden, Tonbänder klackend stoppten, Relais klickten und nicht jeder klare Satz von irgendeinem Sensibelchen hinterfragt wurde? :-Q

NA UND?!?!? :devil:

Man kann den Eindruck gewinnen, dass für euch Lochkarten als Handlungselemente den gleichen Rang wie Zellaktivatoren haben. :o)

Und "Neger" war damals ein akzeptabler Begriff - der übrigens serienintern ziemlich rasch durch "Afroterraner" abgelöst worden ist: Das war ein echter, wenngleich rarer Versuch, die Sprache zukunftsfähig zu machen. ^_^ Aber das nur am Rande.

Jede Zeit hat ihre Zukunft. Wenn ihr von fünfzig Jahre alten Romanen erwartet, ein Lebensmodell für die Gegenwart zu bekommen, und euch dann mokiert, dass darin nicht alle dem heute gerade aktuellen Lippenbekenntnis entsprechend auftreten, frage ich mich wirklich, wozu hierzulande Science Fiction überhaupt geschrieben wird. :angry:
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Bratseth
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Bratseth »

Ich glaube gar nicht, daß sich die Neuleser über die damalige Sicht der Dinge mokieren, sondern das einfach eine andere Betrachtungsweise als die heutige, oft heuchlerische, so ungewohnt ist. Ihr müsst einfach mal bei youtube das Fahrradlied aus der Sesamstrasse der 70iger anschauen. Da wird ein ganz anderes Bild von Kindheit dargestellt. Diese Art von Freiheit haben Kinder heute doch oft nicht mehr. Genauso mit der Darstellung unserer Helden in den Heften der 60iger. Da mußte nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden. Das ist einfach mal erfrischend. Ich glaube kaum, daß die damaligen Autoren fremden- oder frauenfeindlich gewesen sind. Wahrscheinlich waren sie das genaue Gegenteil. Der Satz von old man, daß Clark Darlton zum Glück die negative Konnotation vom Begriff "Gutmensch" nicht mehr mitbekommen hat, hat mich wirklich sehr berührt.
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old man
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von old man »

Bratseth hat geschrieben:Genauso mit der Darstellung unserer Helden in den Heften der 60iger. Da mußte nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden. Das ist einfach mal erfrischend. Ich glaube kaum, daß die damaligen Autoren fremden- oder frauenfeindlich gewesen sind. Wahrscheinlich waren sie das genaue Gegenteil. Der Satz von old man, daß Clark Darlton zum Glück die negative Konnotation vom Begriff "Gutmensch" nicht mehr mitbekommen hat, hat mich wirklich sehr berührt.
Mich regt es immer unglaublich auf, wenn man den alten Autoren "Naivität" vorwirft. Klar, wir wissen heute, dass sich die Lochkarten nicht gehalten haben. Aber es gibt auch Dinge, die die Autoren damals wussten, die wir heute verdrängt oder vergessen haben, weil wir zynisch geworden sind oder uns für "modern" halten. In vielen Dingen haben wir uns seit den 60ern zurückentwickelt. Phantasten sind jetzt Träumer, Idealisten sind "Gutmenschen" , Raucher werden ausgegrenzt und wir brauchen Helme zum radfahren. :o
Wir tun immer so überlegen - wir sind es nicht. Nix dagegen, die Fehlprognosen der Leute zu belächeln. Aber ihre Haltung respektiere ich. Und ihre Leistung als Autoren noch viel mehr. (Das gilt auch für Willi Voltz, der heutzutage oft als Ökohippie gedisst wird.)
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Deimos 2007
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deimos 2007 »

Ich war in den 60ern noch ein Kind; kann mich aber sehr gut an die Begeisterung erinnern; nach "Apollo" schien es nahtlos weiterzugehen Richtug Mars; Utopie war gröβtenteils Optimismus; besseres Leben.Und man merkt ja gerade auch in den frühen Romanen, wie begeistert die Autoren selbst waren!
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Regulus
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Regulus »

Und wahrscheinlich werde die Fans in 50 Jahren auch über die heutigen PR-Romane schmunzeln. Über die Ausdrucksweise und Denke, die damals 2012 so typisch war...
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

Ich denke, es ist immer noch ein himmelweiter Unterschied, ob man Dinge lediglich feststellt, oder ihnen eine Bewertung zukommen lässt. Ein für mich wertfreies Feststellen bestimmter Tatsachen bezogen auf die damalige Arbeit der Autoren, nimmt mir weder die Lesefreude, noch stellt sie die Ernsthaftigkeit dieser in Frage. Jedoch ist es einfach nicht zu leugnen, dass in früherer Zeit bestimmte Genussmittel einfach einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert hatten. Da ich in der pädagogischen Arbeit zu Hause bin, sticht mir dazu besonders eine gewisse Vorbildfunktion ins Auge. Ich selbst bin gewissen Genussmitteln nicht abgeneigt, verspüre jedoch nicht den Drang, dies in Form von Publikationen gleich welcher Art kund zu tun. In der damaligen Zeit hatte man einfach einen anderen Blickwinkel und es wurde meines Erachtens sorgloser agiert.
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Regulus
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Regulus »

Es war eben eine andere Zeit.

ich habe kürzlich einen TV-Werbespot aus den 70ern gesehen, Zigarettenreklame. Ein etwa 8-jähriger Junge bringt dem Papa und der Mama die Zigaretten und darf sie auch ganz stolz anzünden. Hinterher sagt er: "Wenn ich mal groß bin, rauche ich die auch!". Die Eltern lachen und streichen ihm übers Haar.

Heute würde der Kinderschutzbund aktiv werden.
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deep Thought »

Regulus hat geschrieben:Es war eben eine andere Zeit.

ich habe kürzlich einen TV-Werbespot aus den 70ern gesehen, Zigarettenreklame. Ein etwa 8-jähriger Junge bringt dem Papa und der Mama die Zigaretten und darf sie auch ganz stolz anzünden. Hinterher sagt er: "Wenn ich mal groß bin, rauche ich die auch!". Die Eltern lachen und streichen ihm übers Haar.

Heute würde der Kinderschutzbund aktiv werden.
Ganz genau so etwas meine ich - es vollzog sich einfach ein gesellschaftlicher Wandel in den letzten Jahrzehnten. Heute wirken diese Überbleibsel des soziokulturellen Querschnitts in den alten Heften eben etwas antiquiert. Dies hat für mich jedoch null Einfluss auf die Qualität der Stories. Im Gegenzug dazu wurde ja auch schon erwähnt, dass gerade dieser enorme Ideenreichtum und die damit verbundene Originalität dieser Erzählungen, ein Produkt der damaligen Zeit sind. Es ist doch ganz ähnlich wie mit der Musik - heutzutage schießen sog. "Retro-Rockbands" wie die Pilze aus dem Boden, um genialen Relikten wie den Stones, Doors oder anderen Pionieren der Rock-Ära nachzueifern. Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass manche Legenden einfach einmalig sind, eben auch durch das Zusammenwirken diverser Faktoren, wie Politische Lage, Stand von Technik und Forschung, etc. Der daraus resultierende Zeitgeist bringt dann eben so maches hervor, was aus heutiger Sicht so einfach nicht noch einmal zu wiederholen ist. Das macht Entwicklungen ja so einzigartig. Daher machen mir diese alten Hefte eben Spaß - ich kann einer Legende folgen.
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von old man »

Regulus hat geschrieben:Und wahrscheinlich werde die Fans in 50 Jahren auch über die heutigen PR-Romane schmunzeln. Über die Ausdrucksweise und Denke, die damals 2012 so typisch war...
... die Viererblöcke! :D das PSI-Geschwurbel! :rolleyes: die Angst vor Veränderung! :unschuldig: die political correctness! :-= ...
unsere 20-jährigen Leser können sich jetzt schon freuen. :devil:
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Heiko Langhans »

old man hat geschrieben:
Regulus hat geschrieben:Und wahrscheinlich werde die Fans in 50 Jahren auch über die heutigen PR-Romane schmunzeln. Über die Ausdrucksweise und Denke, die damals 2012 so typisch war...
... die Viererblöcke! :D das PSI-Geschwurbel! :rolleyes: die Angst vor Veränderung! :unschuldig: die political correctness! :-= ...
unsere 20-jährigen Leser können sich jetzt schon freuen. :devil:
Du bist ein böser Mensch :D

Aber wo Du recht hast ... :devil:
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Deimos 2007
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Deimos 2007 »

Zum Thema Rauchen: 1967 sass Professor Barnhard(1.Herz-Op)rauchend auf dem OP-Tisch(natürlich erst nach der erfolgreichen Operation)!
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Mi.Go
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Mi.Go »

Heiko Langhans hat geschrieben:Und immer wieder die gleiche Leier ...

Und "Neger" war damals ein akzeptabler Begriff ...
Alte Perrys sollte man wieder heimlich lesen. ;)
Nur die Gründe dafür haben sich geändert.
Ironie der Geschichte.
Todeskandidat: "Ich glaube nicht an die abschreckende Wirkung der Todesstrafe"
Henker: "Ich hab hier noch keinen zweimal gesehen"
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Re: Jungspund-Liga

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Würde jemand einen Goethe, einen Jules Verne, einen Dominik, einen Poe umschreiben wollen, nur weil sich der Stand von Wissenschaft und Technik und gesellschaftliche Konventionen änderten? Hat man deswegen weniger Spaß sie zu lesen?
Aber, oh ja ... Mark Twain wird umgeschrieben, dann man dürfe heute nichtmehr Nigger sagen, wie mir unser Amerikaner auf der Sternwarte sagte ... Und wenn man damals in der Serie "Neger" schrieb, dann war das eben so.
Insofern hoffe ich, dass die Serie noch lange im Original zu lesen sein wird, mit allen Irrungen und Wirrungen, gesellschaftlichen Konventionen, ihrem Charme des damaligen Optimismus.
Für mich ist die Serie deutsches Kulturgut (Weltkulturgut sogar?). UND wohl jeder der Leser ist mit dem Gedanken an Toleranz und friedlichem Zusammenleben, allen Transformkanonensalven zum Trotz, aufgewachsen. 30, 40, 50 Jahre miterlebter Multikulturalismus, lange, bevor dieses Wort ("Multikulti") bei uns aufkam, prägen. Wer mindestens einmal die Woche zu den Sternen reiste, wer Maahks, Blues, Mattenwillys und Gurrads Auge in Auge gegenüber stand, dem können "Ausländer" nicht ängstigen
In diesem Sinn kann ich nur jedem Neuleser der alten Romane an Bord des Raumschiffs "Perry Rhodan" zum Antritt einer großen Reise willkommen heißen. Manchmal holperts etwas, manche Bauteile stehen über oder sind schlecht miteinander verschweißt, aber der Kahn ist erstaunlich raumtauglich.
Und wenns zu sehr schüttelt und rüttelt - "Kotztüten" gibts hier im Forum :D
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