ich teile deinen Eindruck teilweise.Hideo hat geschrieben: .... Im Aktuellen Zyklus ist er wesentlich aktiver (find ich gut), gerade als im Tekener gestorben ist, und sein Innenleben wird sehr viel differenzierter und schon etwas emotionaler dargestellt (weiß ich noch nicht so recht, wie ich das finden soll, aber spannend ist es schon). Allerdings finde ich, das diese Entwicklung fast etwas zu schnell ging/geht. Für mich braucht es da eigentlich mehr Zeit, als im jetzigen Zyklus verwendet wird.
Für mich stellt sich hier die Frage, ob sich Monkey wirklich so stark verändert, und, wenn ja, ob es in Konsistenz zur Figur steht, wie sie bisher beschrieben wurde.
Diese Wendung zu einer emotionaleren Persönlichkeit sehe ich allerdings mit Unbehagen. Monkey ist eine Figur mit Alleinstellungsmerkmal: emotional unzugänglich, unverständlich, sperrig. Ein schwieriger Charakter, der mich immer wieder zum Nachdenken gebracht hat, obwohl er selten auftauchte. Weil ich nicht nachempfinden konnte, was ihn antreibt. Manchmal schien er mir geradezu verstörend fremd, wenn ich seine Ziele positiv sehen konnte, nicht aber die Mittel, die er einsetzte - oder die er (eventuell) einzusetzen bereit gewesen wäre.
Und dabei kam ich der Figur nie nahe, sie blieb mir in ihrer Gedankenwelt nicht fassbar, fast etwas autistisch. Selbst kleine Episoden wie die Zurückweisung durch seinen Okrill nach dem Implantieren der Kameraaugen zeigten nur den Zipfel einer mir fassbaren emotionalen Reaktion.
Monkey war unnahbar. Und das fand ich immer das geniale an dem Charakter. Quasi ein Joker, bei dem ich nicht weiß, was mich erwartet.
Es gibt für meinen Geschmack genug rumreflektierende Protagonisten in der Serie. Oft habe ich den Eindruck, das Stilmittel wird dann eingesetzt, wenn ich Leser Sympathie für diese Figur aufbauen soll weil sie gerade storytechnisch in eine prekäre Lage gebracht wird.
Nun gibt es momentan als Gesicht der USO nur Monkey. Ausgerechnet jemand, der bisher nicht gerade viele Leserherzen erobern konnte, ist jetzt Teil eines wichtigen Handlungsabschnitts.
Ich wünschte, er würde trotzdem dieser sperrige, unverständliche Chara bleiben dürfen als den ich ihn immer gesehen habe. Wahrscheinlich ist es dann schwieriger, ihn durch eine Handlung zu führen, in der Anteil genommen wird an seinem Wohlergehen. Ihn allerdings jetzt an den Mainstream anzupassen und mit 08/15-fassbaren Emotionen zu behängen fände ich sehr schade.