Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

MAH hat geschrieben: Dann wäre es vielleicht wiedermal an der Zeit, einen PERRY RHODAN-Roman zu lesen. ;)
...
Du solltest echt mal einen Wim-Vandemaan-Roman lesen ...
Haha, da ich Quintos Antwort darauf schon glasklar vor mir sehe, schnell ein Versuch, bevor sich das wieder verselbstständigt: C-C-C-Combo Breaker! :D
Haywood Floyd hat geschrieben:Vielleicht - nur mal als These in den (Diskussions-)Raum gestellt... - liegt das stark nachlassende Interesse an SF auch daran, dass die unermüdlichen Ökogutmenschen seit Jahrzehnten bereits im Kindergarten und später in de Schulen die Kids entsprechend technikfeindlich und fortschrittsphobisch indoktrinieren und alles was mit Technik, Weltraum usw. zusammenhängt als negativ und umweltschädlich abklassifizieren und disqualifizieren?
Sehe ich kaum Anzeichen für. Was den technischen Fortschritt angeht, sogar eher das komplette Gegenteil. Eine so rasante technische Entwicklung, wie sie uns auch im Alltag seit einigen Jahren vor Augen steht, gab es noch nie. Man schaue sich nur Smartphones, Autos, Computer, das Internet usw. an, Technikskeptizismus ist eher das Metier weniger Unken. Ich habe eher das Gefühl, das technologischer Positivismus wieder verstärkt eine Rolle spielt, wenn ich mir die Träumereien von verbesserter Medizin, selbstfahrenden Autos, zunehmender Robotisierung etc. anschaue.

Dass die Eroberung des Weltraums eher schleppend verläuft, führe ich mehr auf Pragmatismus und Nutzen-Kosten-Rechnung zurück, als auf Verteufelung von Technik.

Gleichwohl kann der oben erwähnte rasche technische Fortschritt durchaus auch ein Grund für Schwierigkeiten bei realitätsbezogener Science fiction sein, welche die Leute länger als ein paar Jahre faszinieren soll. Zugespitzt formuliert, was bringt es, sich Gedanken über die Welt von übermorgen zu machen, wenn die Realität dort morgen schon angekommen ist? Man vergleiche mal die Kommunikatoren bei Raumschiff Enterprise mit heutigen Smartphones...
Quinto hat geschrieben: Und da sehe ich bei PR das wirkliche Manko. Es ist mir unbegreiflich, wie man Jahrzehnte erfolglos auf einem toten Gaul namens PR-Film herumreiten kann statt in den Markt der Computer-Rollenspiele zu gehen. Das PR-Universum sollte eigentlich der Traum jedes Rollenspiel-Entwicklers sein, dagegen ist Star Wars doch geradezu ein Fliegendreck. Dass PR international unbekannt ist, kann kaum ein ernsthafter Hinderungsgrund sein, wie man am Erfolg der polnischen Witcher-Reihe sieht. Wichtig ist vor allem die Qualität des Produkts.
Volle Zustimmung!
nanograinger hat geschrieben:Aber auch in den USA ist SF (was man auch immer darunter versteht) ganz klar ein "Genre", dass zwar im Film nach Star Wars im Mainstream der Branche gelandet ist (weil man gemerkt hat, dass man damit gut Geld verdienen kann), aber zumindest in der Literatur sind die Autoren von SF (oder auch Fantasy) und "seriöser" Romane scharf getrennt (wobei das Kurt Vonnegut wohl die Ausnahme von der Regel darstellt). Das war in den 50er und 60er Jahren so (und wurde von den damaligen SF-Autoren dokumentiert) und ich sehe das heute sogar noch verstärkt so (wobei ich ehrlich gesagt die Szene schon einige Zeit nicht mehr intensiv verfolge).
Hm, also von Heinleins, zur alternativen Sinnsuche inspirierenden "Stranger in a strange World" hin zu dem Nerd-Bild bei "The Big bang theory"? Ziemlicher Imageverfall...
nanograinger hat geschrieben:Über das Verhältnis von Perry-Rhodan und "seriöser" deutscher SF in den späten 70er und 80ern könnte vermutlich Uwe Anton einiges sagen, wenn ich seinen Werdegang so betrachte.
Das wäre wünschenswert. Drei andere Autoren haben ja schon den Weg in diesen Thread gefunden, vielleicht kann man UA ja auch noch herlocken.

Gruß.
Zuletzt geändert von Baptist Ziergiebel am 17. September 2015, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist ... TERRA!
Trevor Casalle 839

Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

MAH hat geschrieben:Eines der schönsten Erlebnisse im WeltCon-Jahr 2011 war die Berichterstattung der großen deutschen Tages- und Wochenendzeitungen, die allesamt sichtlich stolz waren auf das halbe Jahrhundert PERRY RHODAN. Nach Jahrzehnten mit schwierigen, teilweise auch sehr unfairen Berichterstattungen zu PERRY RHODAN schien die Serie von der ernsten Presse endlich akzeptiert. Das hat mich sehr gefreut.
Zeitungen sind mit dem Thema PR gerne dabei, sei es "Die Zeit", die "Sueddeutsche" oder die "FAZ". Kommt immer mal wieder vor - ich denke mal, viele Redakteure sind mit Perry Rhodan groß geworden.

In der Neuen Zürcher Zeitung gibt es aber auch Artikel über Perry Rhodan: zum Beispiel einen mit Deinem Bild und dem »einzigen Schweizer Stammtisch« zu Perry Rhodan ;) . Auch zu den über 50 Jahre Perry Rhodan (auch in der Schweiz gab es das!). So extrem "Diaspora" ist das dann aber auch nicht...
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MAH
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von MAH »

Trevor Casalle 839 hat geschrieben:In der Neuen Zürcher Zeitung gibt es aber auch Artikel über Perry Rhodan: zum Beispiel einen mit Deinem Bild und dem »einzigen Schweizer Stammtisch« zu Perry Rhodan ;) . Auch zu den über 50 Jahre Perry Rhodan (auch in der Schweiz gab es das!). So extrem "Diaspora" ist das dann aber auch nicht...
Ja, ja. Aber aber beide Artikel sind auch von Alois Feusi, mit dem ich mich persönlich gut verstehe. Er hat mal einen Artikel über mich gemacht, ich brachte ihn zu NEO ... und so kam eines zum anderen und wir haben in Mannheim 2011 dann noch einen Vurguzz zusammen gezwitschert. ;)
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MAH
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von MAH »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: Sehe ich kaum Anzeichen für. Was den technischen Fortschritt angeht, sogar eher das komplette Gegenteil. Eine so rasante technische Entwicklung, wie sie uns auch im Alltag seit einigen Jahren vor Augen steht, gab es noch nie. Man schaue sich nur Smartphones, Autos, Computer, das Internet usw. an,
So sehe ich das auch. Der rasche technische Fortschritt ist eigentlich ein Alptraum für jeden SF-Autor ... Zumindest für einen PERRY RHODAN-Autor. Die Handlung spielt irgendwann im 6. Jahrtausend ... und wir können eigentlich keine verlässliche Aussagen über die technische Welt im Jahr 2050 machen. Schon was sich in den letzten zehn Jahren getan hat, ist atemberaubend. Falls es die Menschheit im Jahr 5050 noch geben sollte und es unterwegs keinen krassen Degrader gab, so würde diese Technik für uns nur noch reine Magie sein ...

... oder wie es unsere Kritiker sagen: Fantasy. ;)
walter59
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von walter59 »

Eines der schönsten Aspekte von SF finde ich, ist, dass sie viele der anderen Genres mit beinhalten kann
- und das konnte man besonders auch bei Perry Rhodan sehen :

Abenteuer-, Agenten-, Fantasy-, Western-Romane habe ich alle schon mal bei PR gelesen. Sogar Fußball war da mal dabei :D

Krimis .. naja, Horror-Romane eher nicht ( :D ), Landser-Romane auch nicht ( :huh: )
aber, machbar wäre das sicher auch ...

Also, SF hat einfach Vielfalt und Abwechslung, zumindest potentiell ... mehr als andere Genres, finde ich.

:st:
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Thoromir
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Thoromir »

MAH hat geschrieben:Mein Kommentar zu diesem Thema: Ich denke, Robert Corvus hat das meiste perfekt auf den Punkt gebracht. Hinzufügen möchte ich noch meine These, dass die deutsche Science Fiction nicht dort wäre, wo sie ist, wenn es PERRY RHODAN nie gegeben hätte.
Ja, das sehe ich genauso.
mich störte auch vor allem die Metapher "an die Wand gedrückt". Damit verbinde ich ein "abwürgen, im Keim ersticken".
Davon abgesehen bedeutet Perry Rhodan heute für die SF Szene auch etwas anderes, als das in den 70er und 80er Jahren noch der Fall war. Damals konnte man eben doch sehr wohl deutschsprachiger SF Fan sein, ohne Perry Rhodan lesen zu müssen.

Ich bin kein Autor. Ich kann nicht einschätzen, ob man als werdender SF Autor irgendwie bei Perry Rhodan dabei sein muss. In Anbetracht dessen, dass es kein Terra Astra und Co mehr gibt, wo sich Autoren ausprobieren können, und woraus sich früher ja auch die Perry Rhodan Autorenschaft rekrutierte, kann das gut sein.
Letztlich wird es in jedem Bereich Giganten und Zwerge geben, und viele Zwerge orientieren sich an dem oder die wenigen Giganten.
Wie der entsprechende Bereich ohne diesen Giganten ausgesehen hätte ist dann wieder Stoff für einen Spiegelwelt-Roman.
Und da fällt mir grade Perry Rhodan Neo ein: Hier wäre ja der geeignete Ort, mal in einer Szene darzustellen, wie die deutsche SF Szene verlaufen ist, ohne eine Romanheftserie Perry Rhodan. Ist Ren Dhark an diese Stelle gerückt, obwohl es diese Serie in der realen Welt wohl auch nicht ohne PR gegeben hätte? Währe eine andere Romanheftserie, die es jetzt nicht gibt, an die Stelle getreten und hätte irgendwann die Bandnummer 3000 überschritten? (Wobei sich die gleiche Frage für die Originalserie genauso stellt, denn auch dort hat es ja nie eine Perry Rhodan Serie gegeben :-) )

Vielleicht bin ich "zu deutsch bezogen", aber ich wäre jetzt gar nicht auf die Idee gekommen, das es in der Schweiz eine eigenständige deutschsprachige SF Serie hätte geben können. Es scheint mir selbstverständlich zu sein, das man in der deutschsprachigen Schweiz und in Österreich eine aus Deutschland stammende Romanheftserie einfach übernimmt und/oder daran mitarbeitet (wie das ja durch einen Schweizer und zwei Österreicher auch passiert ist).
Auf der anderer Seite ist der deutschsprachige Raum ja auch sehr von amerikanischer und englischer SF sehr geprägt.
Es hier wurde mehrfach darüber nachgedacht, ob man deutsche SF kannte, bevor man zu PR kam. Zumindest kannte wohl jeder amerikanische SF aus Film und Serie. Hätte es Perry Rhodan ohne einen Asimov gegeben? Zumindest hätte es in PR vielleicht keine Roboter gegeben :-)
Ist die deutschsprachige SF durch englischsprachige SF "an die Wand gedrückt" worden?

Letztlich bin ich froh, das es Perry Rhodan gibt. Aber im Gegensatz zu anderen möchte ich auch, das Perry Rhodan eine endliche Geschichte ist, die irgendwann ein Abschluß gefunden hat. Ich denke, die deutsche SF Szene wird danach weiter bestehen und nicht zusammenbrechen.
Frank Chmorl Pamo

Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Thoromir hat geschrieben:Letztlich bin ich froh, das es Perry Rhodan gibt. Aber im Gegensatz zu anderen möchte ich auch, das Perry Rhodan eine endliche Geschichte ist, die irgendwann ein Abschluß gefunden hat. Ich denke, die deutsche SF Szene wird danach weiter bestehen und nicht zusammenbrechen.
Die deutsche SF-Szene wäre ohne PR wohl eine andere, sie würde aber doch weiter existieren. Gerade wo es heute über Internet, eBooks, Eigenverlage und BoD so viele Möglichkeiten wie nie gibt, an den Torhütern der Verlage vorbei zu veröffentlichen. Sicher gibts viel qualitativ Fragliches auf diese Weise, doch sinkt so doch auch die Hemmschwelle zu veröffentlichen. Wenn die SF-Schienen gekürzt werden, dann gibts heute eben andere Wege, und vielleicht entpuppen sich zwei Aussagen - Jungs/Männer lesen weniger und SF abseits von SW&ST findet keinen Markt hier - als Legenden.
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Klaus N. Frick
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Klaus N. Frick »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:
Die deutsche SF-Szene wäre ohne PR wohl eine andere, sie würde aber doch weiter existieren. Gerade wo es heute über Internet, eBooks, Eigenverlage und BoD so viele Möglichkeiten wie nie gibt, an den Torhütern der Verlage vorbei zu veröffentlichen. Sicher gibts viel qualitativ Fragliches auf diese Weise, doch sinkt so doch auch die Hemmschwelle zu veröffentlichen.
Die entsprechenden Autoren hätten ja auch früher veröffentlicht; es wäre in Fanzines geschehen oder es geschah in Fanzines. Was sich heute Selfpublisher nennt, hätte früher eben in einem gedruckten Fanzine veröffentlicht – und hätte womöglich eine höhere Auflage erreicht.

Was jetzt keine Aussage zur Qualität sein soll. Ich kann die aktuelle Selfpublisher-Szene nicht beurteilen.
Quinto
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Quinto »

MAH hat geschrieben:Etwas frech finde ich deine Unterstellung, dass die PR-Leserschaft nur eingeschränkt kompatibel zu anderer SF sei. Du implizierst, dass sich nur etwas eingeschränkte Menschen mit einer Heftromanserie auseinandersetzen, die dann bei "wertigerer" SF überfordert sind.
Bitte unterstelle mir nichts, was ich nicht gesagt habe. Eingeschränkt kompatibel zu anders gearteter Literatur zu sein bedeutet nicht, ein eingeschränkter oder beschränkter Mensch zu sein. Auch ich bin nur eingeschränkt kompatibel zu bestimmter SF-Literatur. Meist ist sie mir schlicht zu langweilig. Es geht nicht um Überforderung, es geht ums Mögen.
MAH hat geschrieben:Du solltest echt mal einen Wim-Vandemaan-Roman lesen ...
Ich soll etwas von einem derjenigen lesen, die mich mit ihren Einfällen aus der Serie getrieben haben? Das ist hart. Mir liegen weder psychedelische Dialoge noch Begriffsgedudel, das Bedeutung nicht hat sondern nur vortäuscht. Vandemaan ist nicht die männliche Ergänzung von Erika Fuchs. Fuchs war originell, Vandemaan langweilt nur mit seiner Masche. Das magst du ungerecht finden, aber die Welt ist nun mal ungerecht.
TC2012
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von TC2012 »

Perry Rhodan ist Space Opera. Lest mal David Brin. Der schreibt praktisch Perry Rhodan Romane. Oder Banks. Sehe keinen Unterschied zu Perry. Die einzigen die SF nicht mögen, sind die Buchhandlungen. Was ich da immer erlebe, ist einfach unfassbar. Buchhandlungen mögen kein SF. SF ist für die Dreck. Meine Erfahrung damit :devil:

Dann gibt es natürlich die Fraktion der abgehobenen Kritiker, die alles was nicht im hier und jetzt angesiedelt ist, für absoluten Schwachsinn halten. Die sogenannte 1. Literatur. Was immer das ein soll. Ich lese solche Bücher jedenfalls nicht. SF deckt jedenfalls alles ab und man kann mit Universen und Menschen und Außerirdischen spielen. Keine andere Literatur kann das. Deswegen ist SF die 1. Literatur.

:-D
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Early Bird
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Early Bird »

TC2012 hat geschrieben:... Die einzigen die SF nicht mögen, sind die Buchhandlungen. Was ich da immer erlebe, ist einfach unfassbar. Buchhandlungen mögen kein SF. SF ist für die Dreck. Meine Erfahrung damit :devil: ...
Deine Erfahrungen in Ehren. Aber es hängt auch an der Kundschaft und sehr an der Anzahl der Neuerscheinungen. Es deckt sich meinen Beobachtungen nach, dass das SF-Regal schmilzt oder mit dem Fatasy-Regal zusammen gelegt wird, wenn auch im Net nur wenig Neuerscheinungen im SF-Bereich zu finden sind.
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
Deshalb bin ich zwar für meine Texte verantwortlich, nicht jedoch für vermutete Absichten und Ansichten.
Kursiv soll meist auf irgend etwas mit Hümör hinweisen. Doppeltkursive Schrift gäbe noch mehr Möglichkeiten.

Lebe, als würde die Welt morgen untergehen. Lerne, als wenn du ewig lebst.
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Roland_W
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Roland_W »

Early Bird hat geschrieben:... Es deckt sich meinen Beobachtungen nach, dass das SF-Regal schmilzt oder mit dem Fatasy-Regal zusammen gelegt wird, ...
Nach meinen Beobachtungen, bei THALIA inzwischen sogar mit schwülstiger Soft-Erotik zusammen. :o :D
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MAH
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von MAH »

Quinto hat geschrieben:
MAH hat geschrieben:Etwas frech finde ich deine Unterstellung, dass die PR-Leserschaft nur eingeschränkt kompatibel zu anderer SF sei. Du implizierst, dass sich nur etwas eingeschränkte Menschen mit einer Heftromanserie auseinandersetzen, die dann bei "wertigerer" SF überfordert sind.
Bitte unterstelle mir nichts, was ich nicht gesagt habe. Eingeschränkt kompatibel zu anders gearteter Literatur zu sein bedeutet nicht, ein eingeschränkter oder beschränkter Mensch zu sein. Auch ich bin nur eingeschränkt kompatibel zu bestimmter SF-Literatur. Meist ist sie mir schlicht zu langweilig. Es geht nicht um Überforderung, es geht ums Mögen.
MAH hat geschrieben:Du solltest echt mal einen Wim-Vandemaan-Roman lesen ...
Ich soll etwas von einem derjenigen lesen, die mich mit ihren Einfällen aus der Serie getrieben haben? Das ist hart. Mir liegen weder psychedelische Dialoge noch Begriffsgedudel, das Bedeutung nicht hat sondern nur vortäuscht. Vandemaan ist nicht die männliche Ergänzung von Erika Fuchs. Fuchs war originell, Vandemaan langweilt nur mit seiner Masche. Das magst du ungerecht finden, aber die Welt ist nun mal ungerecht.
Ah, jetzt weiß ich, was du mit "eingeschränkt kompatibel" gemeint hast. ;)
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Garko der Starke
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Garko der Starke »

Quinto hat geschrieben:Fuchs war originell, Vandemaan langweilt nur mit seiner Masche.
Schade, das er dich langweilt mit seiner Masche. ;)
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Die Summe der menschlichen Intelligenz ist eine Konstante.
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Christian Montillon »

Hallo allerseits - Wim Vandemaan/Hartmut Kasper hat mich gebeten, in seinem Namen und für ihn diesen Beitrag zu posten. Den ich hervorragend finde und deshalb umso lieber für ihn hier poste.
Hier also Hartmuts Beitrag:

Ich glaube, es gibt engere, und es gibt weitere Begriffe der SF.
H.G. Wells schrieb seiner Aussage nach Scientific Romances ‒ Geschichten, in denen es darum geht, mit neuen und fortgeschrittenen Technologien neue Welten zu entdecken. Wie aber seine Zeitmaschine eigentlich funktioniert oder die Unsichtbarkeit eigentlich chemisch herbeigeführt wird, interessiert ihn nicht weiter.
Die John Carter-Romanen von Burroughs sind frei von technischen Erklärungen. Die Erklärung und Funktionsweise von Technik spielt auch keine Rolle im Werk von (klitzekleine Auswahl) Iain Banks, Philip K. Dick, William Gibson, Stanislaw Lems Eden oder Solaris, Robert Sheckley, Olaf Stapledon, den Brüdern Strugatzki. In Arthur C. Clarkes The Sentinel (Grundlage für 2001 ‒ A Space Odyssey) wird thematisiert, dass fortgeschrittene Technologie von (uns) Menschen gar nicht verstanden werden kann.
Nun ist jedermann frei zu sagen, das alles sei eigentlich keine oder keine eigentliche SF, und frohen Herzens Star Trek auszuschließen, ferner Star Wars, Inception, Alien, sämtliche Culture-Romane, Guardians of the Galaxy, Wolfgang Jeschke, Superman, S. G. Weinbaum, Haruki Murakami, M. John Harrison, Sillage von Buchet und Morvan, Mark Twain, Barbarella, Perry Rhodan, Jodelle, Colin Greenland (dessen Sophies Kurs ich immer noch für einen der großartigsten SF-Romanen aller Zeiten halte), Robert Charles Wilson, Trees von Warren Ellis, Thomas Ziegler, die absolut phantastische Umbrella Academy von Way & Ba, James Graham Ballard, die Jetsons, Red Dwarf, Valerian & Veronique und Dietmar Dath (um noch ein paar meiner Favoriten zu nennen) - und stattdessen nur Ingenieursphantasien der Marke Hans Dominik (den ich nicht mehr lesen mag) oder Literatur von Ben Bova (den ich sehr schätze) als eigentlich gelten zu lassen.
Ich dagegen würde eher von einem engeren und einem weiteren Begriff von SF reden. Der Begriff der SF bei PERRY RHODAN ist sicher ein weiterer.
Was daran von übel sein soll, erschließt sich mir allerdings nicht, und Sinn und Zweck eines Begriffs von SF, der einen Großteil der wegweisenden und großartigsten SF ausschließt, auch nicht.
Aber man muss ja nicht alles verstehen.
Frank Chmorl Pamo

Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Man sollte unterscheiden: Science Fiction und Science Fantasy
Science Fiction ist für mich Extrapolation - was können gegenwärtige Entwicklungen uns bringen, welche Folgen haben die; was kann die Zukunft uns bringen; etc.
Damit fällt PR unter Science Fiction - welche Folgen hat der First Contact. Welche Gefahren bringen Genexperimente (M87). Wie wäre eine Welt ohne Empathie und Liebe (Mahlstrom).
Star Wars ist wohl eindeutig Science Fantasy, wie auch Teile von PR, wobei die Serie mit dem Moralischen Code (ehrlich: dämlicher Name) und den Kosmonukleotiden ein interessantes Konzept hat: Entwickeln sich Universen wie Organismen, bzw. sind Gene, die Organismen definieren und über Botenstoffe steuern, nur die Fortführung eines multiversalen Prinzips?
Ich hoffe, dass mit den JZL und den Atopen dies nicht über den Haufen geworfen und ein anderes Konzept diese ersetzen wird.
TC2012
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von TC2012 »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Man sollte unterscheiden: Science Fiction und Science Fantasy
Science Fiction ist für mich Extrapolation - was können gegenwärtige Entwicklungen uns bringen, welche Folgen haben die; was kann die Zukunft uns bringen; etc.
Damit fällt PR unter Science Fiction - welche Folgen hat der First Contact. Welche Gefahren bringen Genexperimente (M87). Wie wäre eine Welt ohne Empathie und Liebe (Mahlstrom).
Star Wars ist wohl eindeutig Science Fantasy, wie auch Teile von PR, wobei die Serie mit dem Moralischen Code (ehrlich: dämlicher Name) und den Kosmonukleotiden ein interessantes Konzept hat: Entwickeln sich Universen wie Organismen, bzw. sind Gene, die Organismen definieren und über Botenstoffe steuern, nur die Fortführung eines multiversalen Prinzips?
Ich hoffe, dass mit den JZL und den Atopen dies nicht über den Haufen geworfen und ein anderes Konzept diese ersetzen wird.

In der derzeitigen Wissenschaft gibt es noch abstrusere Theorien. :-) Nehmen wir nur die Dunkle Materie und Dunkle Energie. Wenn da nicht jedem SF-Schriftsteller irgendwas zu einfallen würde. Ideen für tolle SF-Romane liefert die Wissenschaft jedenfalls zuhauf. Die unwahrscheinlichsten Geschichten in SF-Romanen, könnten tatsächlich wahr sein. Jedenfalls kann kein Wissenschaftler alle widerlegen. Die wissen selbst kaum was. So krass ist das :-D. Wir wissen nichts!
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Thoromir
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Thoromir »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Man sollte unterscheiden: Science Fiction und Science Fantasy
Science Fiction ist für mich Extrapolation - was können gegenwärtige Entwicklungen uns bringen, welche Folgen haben die; was kann die Zukunft uns bringen; etc.
Damit fällt PR unter Science Fiction - welche Folgen hat der First Contact. Welche Gefahren bringen Genexperimente (M87). Wie wäre eine Welt ohne Empathie und Liebe (Mahlstrom).
Star Wars ist wohl eindeutig Science Fantasy, wie auch Teile von PR, wobei die Serie mit dem Moralischen Code (ehrlich: dämlicher Name) und den Kosmonukleotiden ein interessantes Konzept hat: Entwickeln sich Universen wie Organismen, bzw. sind Gene, die Organismen definieren und über Botenstoffe steuern, nur die Fortführung eines multiversalen Prinzips?
Ich hoffe, dass mit den JZL und den Atopen dies nicht über den Haufen geworfen und ein anderes Konzept diese ersetzen wird.

Jetzt hast Du zwar schön den Begriff Science Fiction abgesteckt, aber nicht was Du unter Science Fantasy verstehst. Stattdessen hast Du bestimmte Titel ohne Erklärung genannt.
Das ist mir etwas zu mager.
Fantasy beschreibt "magische" Dinge, für die es keine Wissenschaftlichen Erklärungsversuche gibt. Und ich meine jetzt nicht, weil die Protagonisten dieses nicht verstehen und deshalb für magisch halten, sondern weil es tatsächlich übernatürlich sein soll.
In der Science Fantasy wird diese Welt durch futuristische Geräte ausgeschmückt. So wie es in einer klassischen Fantasygeschichte neben der Magie auch Schwerter und Rüstungen gibt, gibt es in einer Science Fantasy neben der Magie auch Raumschiffe und Schutzschilde. Immerhin kann sich eine Science Fantasy Geschichte als Science Fiction ausgeben, wenn man zum Beispiel Parafähigkeiten als "biologische Mutationen" erklärt und nicht als "Zauberkräfte". Und ich finde gerade Star Wars ist so ein Fall, wo ich mir nie ganz sicher bin, ob hier der Begriff "Science Fantasy" wirkich zutreffend ist. Nur weil es eine klare Trennung zwischen Gut und Böse gibt und die Bösen keine Motivation haben außer eben nur böse zu sein? Weil es Lichtschwerter gibt? Oder weil die Jedi und die Sith "Macht" nutzen können?
Wenn Luke Skywalker mühsam versucht einen X-Wing aus dem Sumpf zu heben, so ist das fast die gleiche Szene wie jene, als Anne Sloane unter Anweisung von Crest in der Wüste Gobi versucht einen Stein aus dem Goshun See zu heben.
Ersteres ist Fantasy, letzteres Science Fiction?

Du hast Teile von Perry Rhodan zu eben jener Science Fantasy gepackt, nämlich den Bereich um den Aufbau des Universums.
Gerade das würde ich als eindeutige Science Fiction benennen, denn es geht hier darum, das ein Aufbau wissenschaftlich (also aus Rhodans Sicht) erklärt wird.

Ich denke, "Normalmenschen" packen Science Fiction und Fantasy deshalb ins gleiche Regal, weil sie beides für unmöglich halten - für alle Zeit unmöglich. Sie sprechen den Menschen der Zukunft also ab, etwas entwickeln zu können, was der Gegenwartsmensch nicht entwickeln kann. Es ist also alles "Zauberei". Am besten gleich noch die Horrorgeschichten um Dämonen und Vampire dazu packen, das ist genauso unrealistisch.
Für uns Science Fiction Fans ist so eine Denke ganz fremd. Wir verstehen nicht, wie man das alles in einen Topf werfen kann.
Wir akzeptieren, das wir die Wissenschaften der Zukunft nicht verstehen und erwarten in einem Science Fiction Raman auch keine Bauanleitung für Raumschiffe oder Zeitmaschinen. Und wenn in den Geschichten die Protagonisten auf Techniken stoßen, die selbst aus ihrer Sicht Zukunftsmusik sind, dann soll das vielleicht auch ein bißchen wie Magie wirken. Wie sost soll man deutlich machen, dass jetzt etwas beschrieben wird, das auch der Zukunftsmensch nicht mehr versteht?
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von George »

Egal wie die offizielle Definition lautet; jeder hat mehr oder weniger bewusst, seine eigene. Für mich sind "Ex Machina" oder "Der Marsianer" richtige Science Fiction. PR hat für mich dagegen - je nach Autor - einen hohen Fantasy-Anteil. Wobei das nichts Schlechtes sein muss. Ich habe z.B. die Fantasy-Einlagen von H.G. Ewers geliebt. Überhaupt bin ich generell dem "Phantastischen Genre" zugeneigt. Ob nun Science Fiction, Space Fiction oder Fantasy: Hauptsache es gefällt mir. :)
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Early Bird
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Early Bird »

George hat geschrieben:.. PR hat ... dagegen - je nach Autor - einen hohen Fantasy-Anteil. ... z.B. die Fantasy-Einlagen von H.G. Ewers ...
Für manch einen Leser ein guter Grund, nach Alternativen Ausschau zu halten. :unsure:
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
Deshalb bin ich zwar für meine Texte verantwortlich, nicht jedoch für vermutete Absichten und Ansichten.
Kursiv soll meist auf irgend etwas mit Hümör hinweisen. Doppeltkursive Schrift gäbe noch mehr Möglichkeiten.

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Garko der Starke
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Garko der Starke »

George hat geschrieben:die Fantasy-Einlagen von H.G. Ewers
Ich lese eigentlich sehr gern Fantasy. Aber wenn du mit Fantasy-Einlagen von Ewers die Handlungen mit z.B. Lullog, die Kamashiten, Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu und ähnlichen Figuren von Ewers meinst, also auf die hätte ich verzichten können. Das waren jeweils für mich Tiefpunkte in der Serie. :sn:
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Die Summe der menschlichen Intelligenz ist eine Konstante.
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Alexandra »

Eine grundsätzliche Trennung zwischen einer Serie, die Spaß macht, und etwas Ernsthaftem entspricht ganz und gar dem deutschen Grundcharakter, der sich selbst perpetuiert.
Während im Englischsprachigen auch an der Uni Creative Writing und eigenes fiktionales Schreiben normal sind, haben wir ziemlich viele Gebildete, die schon deshalb nicht schreiben, weil sie vor lauter Analysekriterien gar nicht mehr können. Wer auf sich hält, muss recht haben, und durch das Kreative gibt man sich unangenehme Blößen.
Wir haben alte Fantastik, den Faust, E.T.A.Hoffmann und vieles mehr, und dann die Unterhaltung. Ohne gewachsene Tradition dazwischen.
Schiller hat sich lebhaft über diesen Fehler beklagt, er schrieb über unsere Kultur, die die einzige war, welche er kannte, als die des kultivierten Menschen im Rahmen der Ästhetischen Briefe, in denen er seine Spieltheorie entwickelte:
"Indem der spekulative Geist im Ideenreich nach unverlierbaren Besitzungen strebte, mußte er ein Fremdling in der Sinnenwelt werden und über der Form die Materie verlieren. Der Geschäftsgeist, in einen einförmigen Kreis von Objekten eingeschlossen und in diesem noch mehr durch Formeln eingeengt, mußte das freie Ganze sich aus den Augen gerückt sehen und zugleich mit seiner Sphäre verarmen. [...] Aber das Nachtheilige dieser Geistesrichtung schränkte sich nicht bloß auf das Wissen und Hervorbringen ein; es erstreckte sich nicht weniger auf das Empfinden und Handeln. Wir wissen, daß die Sensibilität des Gemüths ihrem Grade nach von der Lebhaftigkeit, ihrem Umfange nach von dem Reichthum der Einbildungskraft abhängt. Nun muß aber das Uebergewicht des analytischen Vermögens die Phantasie nothwendig ihrer Kraft und ihres Feuers berauben und eine eingeschränktere Sphäre von Objekten ihren Reichthum vermindern." http://gutenberg.spiegel.de/buch/ueber- ... fen-3355/1
Komische oder Sf-Texte im Unterricht, kreative Zugangsformen? Ein hoher Anteil an Jugendlichen fragt sich bald, wann sie denn nun was Richtiges lernen. Es ist lustig oder fantasievoll, also muss man sicher was anderes für die Arbeiten lernen. Das zeigt ihre erfolgreiche Sozialisierung an.
Insofern bildet jede Buchhandlung, die SF nur in den Unterhaltungsbereich stellt, eben diese eingewurzelte kulturelle Konstante ab, und es ist anzunehmen, dass über einen längeren Zeitraum auch die Auswahl der Verlage entsprechend war, um dem Publikum zu entsprechen.
Zuletzt geändert von Alexandra am 19. September 2015, 22:33, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Alexandra »

Garko der Starke hat geschrieben:
George hat geschrieben:die Fantasy-Einlagen von H.G. Ewers
z.B. Lullog, die Kamashiten, Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu und ähnlichen Figuren von Ewers
Alles meine Lieblinge, nebenbei gesagt.
Aber inwiefern ist das Fantasy?
TC2012
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von TC2012 »

Wer die Arthur C. Clarkes Gesetze noch nicht kennt. Geht 2000 Jahre zurück und haltet den Leuten euer iPad vor die Nase. Magie wäre untertrieben.


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Clarkesche_Gesetze

„Wenn ein angesehener, aber älterer Wissenschaftler behauptet, dass etwas möglich ist, hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit recht.

Wenn er behauptet, dass etwas unmöglich ist, hat er höchstwahrscheinlich unrecht.“

„Der einzige Weg, die Grenzen des Möglichen zu finden, ist, ein klein wenig über diese hinaus in das Unmögliche vorzustoßen.“

„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“
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Mark Fleck
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Re: Perry Rhodan contra deutsche Science Fiction?

Beitrag von Mark Fleck »

TC2012 hat geschrieben:...„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“
Genau das ist die entscheidende Regel :st:

Für mich sieht das bei PR so aus.

Treffen unsere Helden auf eine "gleichwertige" Technologie...ist das für unsere Helden OK (vergleichbar) -> für uns ist das dann SF.

Treffen unsere Helden auf eine weit höher entwickelte Technik oder vielleicht auch auf eine ganz fremdartige Technik ist es für unsere Helden SF -> für uns Leser F (mit SF Ansatz).

So sehe ich das zumindest. Ich habe kein Problem mit den JZL, der Synchronie oder dem guten alten Tiefenland. :D
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