Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Vivian-von-Avalon

Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Liebe Mitforisten!

Ich knüpfe hier mit einem neuen Thread an einen bestehenden an: "Die Entzauberung Perry Rhodans". Damit möchte ich kein "Verwirrspiel" mit fast gleichartigen Themen anfangen, sondern versuchen, einen ganz speziellen Teil der Schilderung DER Hauptperson herauszugreifen:

Wie viele Gefühle darf Perry Rhodan selbst haben?
Darf er überhaupt wie andere Protagonisten empfinden? Darf er auch einmal Angst haben, sich Sorgen machen, an sich zweifeln, vielleicht sogar einmal weinen usw. usw.

Oder wird er dadurch "angreifbar", evtl. sogar zum "heulenden Helden"? Ist er dadurch nicht mehr DER Held einer über fünfzigjährigen Serie?

Sicher hat er sich im Laufe von über fünfzig Jahren gewandelt - musste er im Zuge des jeweiligen Zeitgeistes auch, sonst wäre er schon lange nicht mehr seinen Lesern "angekommen".

Vorab: In einigen Heften, die noch gar nicht so lange zurückliegen, berichtete er selbst in Ich-Form. Da kam z.B. durch, dass er Sichu Dorksteiger liebt und es ganz langsam selbst erkennt - und an anderer Stelle, dass er sich fürchtet:

  • Ich wusste, dass ich mir einen gefährlichen Feind geschaffen hatte. In der nächsten Runde dieses kleinen Spiels würde ich leiden. Vorerst freilich hatte ich Zeit gewonnen." ... "Ich erweckte den Anschein, völllig ruhig und gelassen zu sein. ... In meinem Kopf sah es jedoch anders aus. Ich fürchtete mich ...

Diese Textstelle stammt aus einem Roman von MMT (EA 2844: Der steinerne Bote).

Ich sehe darin die Routine, die Stärke, die Selbstbeherrschung, die Perry aufbringt. Indem er vor sich selbst eingesteht: ja, ich habe Angst vor dem, was kommt. Aber ich habe auch einen ersten Erfolg errungen, indem ich Zeit gewonnen habe. - Und: ja, ich bin bereit, wenn es nötig ist, den Preis dafür zu zahlen, eben indem ich das Leiden (durch Folter) auf mich nehme für das Ziel an sich.
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Langschläfer
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Langschläfer »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben: Wie viele Gefühle darf Perry Rhodan selbst haben?
Darf er überhaupt wie andere Protagonisten empfinden? Darf er auch einmal Angst haben, sich Sorgen machen, an sich zweifeln, vielleicht sogar einmal weinen usw. usw.
Er darf nicht nur - er muss sogar, meiner Meinung nach.
Ein gefühlloser - oder alle seine vorhandenen Gefühle verleugnender - Rhodan wäre für mich völlig unrealistisch.
Wie soll man sich als Leser denn mit so etwas identifizieren, mitfiebern?

Gegenbeispiel:
Das war für mich das Problem bei Monkey. Ich kann bei seiner Vorgeschichte zwar verstehen, dass er sich so völlig selbst von allem und allen Gefühlen abschirmte, aber eine positive Beziehung zwischen Leser und Charakter kann sich zumindest für mich mit so einem Charakter nicht einstellen. Zumindest nicht längerfristig.
Deswegen fand ich es gut, dass er sich jetzt doch mal etwas... menschlicher zeigte. Ich hoffe, dass dies fortgesetzt wird.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ständig das ich nicht verrückt bin. Die zehnte pfeift die Melodie von Tetris.
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Langschläfer hat geschrieben:
Vivian-von-Avalon hat geschrieben: Wie viele Gefühle darf Perry Rhodan selbst haben?
Darf er überhaupt wie andere Protagonisten empfinden? Darf er auch einmal Angst haben, sich Sorgen machen, an sich zweifeln, vielleicht sogar einmal weinen usw. usw.
Er darf nicht nur - er muss sogar, meiner Meinung nach.
Ein gefühlloser - oder alle seine vorhandenen Gefühle verleugnender - Rhodan wäre für mich völlig unrealistisch.
Wie soll man sich als Leser denn mit so etwas identifizieren, mitfiebern?
...
Das sehe ich genauso. Und gerade an DEM Punkt frage ich mich, wo diese Gefühle am Anfang der Serie waren? Irgendwie kam mir Perry da recht "unnahbar" vor. Zwar ein Held, der einfach Bewunderung hervorrief, u.a. eben durch die Entscheidung für die GESAMTE Menschheit gegen den Eid, den er geleistet hatte als Offizier der US Space Force.

Aber so richtig wurden seine Gefühle nicht geschildert. Z.B. als er und Bully den havarierten Arkonidenkreuzer entdecken, da ballt er zwar die Fäuste zusammen und muss um seine Beherrschung kämpfen, aber trotzdem wäre ein wenig "Innenansicht", also seine Gedanken und seine Empfindungen bei dieser Entdeckung schön gewesen - und vor allen Dingen, seine Überlegungen für seine Entscheidung (s.o.).
Das war aber damals nicht die Zeit und K.H. Scheer nicht der Autor dafür.
Sicherlich ist das besser in der NEO-Serie (ja, ich weiß, Off Topic - dient aber nur zum kurzen Vergleich), aber DER Perry dort ist mir wiederum zu "weichgespült", mit ihm werde ich überhaupt nicht "warm".
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dandelion
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von dandelion »

Sicher darf Rhodan Gefühle haben. Freude, Stolz, Zorn, Enttäuschung und natürlich auch Liebe und Zuneigung. Eines sollte er aber nicht zeigen und das ist Schwäche. Ich stelle mir Rhodan als eine Persönlichkeit vor, die fähig ist, in jeder noch so verfahrenen Situation einen Weg zu finden und der man bedenkenlos vertrauen kann.
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Elena
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Elena »

Der Mensch besteht nun mal von Natur aus aus Gefühlen. Selbst der kopfgesteuertste Mensch besitzt auch Gefühle. Auch die Angst gehört dazu. Sie schärft die Sinne, warnt vor Gefahren. Es ist natürlich, Angst vor Schmerzen, Tod und Verlust zu haben. Jeder Mensch besitzt solche Gefühle, warum also nicht auch Perry Rhodan? Er wäre kein Mensch, würde er diese Gefühle nicht besitzen.
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Langschläfer
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Langschläfer »

Das Verhalten von Perry am Anfang der Serie würde ich ganz bewusst von den Betrachtungen ausschließen wollen, zumindest für mich persönlich. In den frühen Heften ist Perry ja auch mehr der „Supermann“, dem unglaubliche intellektuelle und geistige Fähigkeiten zugesprochen wurden. Das relativierte sich erst später. Wenn ich mir Perry in den ersten Heften heutzutage ansehe, dann ist er nicht gerade eine angenehme Figur. Und dies auch in anderer Art und Weise.
Zu der Zeit, als man noch davon träumte, dass die Serie vielleicht 50 Hefte schaffen würde – oder vielleicht etwas später auch 100 – hat man für solche Feinheiten vermutlich auch keinen Platz verschwenden wollen. Damals ging es darum, eine ansprechende SF Abenteuer Serie zu schreiben, die möglichst lange am Leben bleiben sollte.

Dass dieses „möglichst lange“ eines Tages mehrere Jahrzehnte umfassen würde, hat man damals ja nun wirklich nicht ahnen können. ;)
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GruftiHH
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von GruftiHH »

Wenn ich was über Gefühle lesen will, dann nehme ich mir ein Heimatroman zur Hand. :lol:

Im Ernst. Natürlich darf Perry Gefühle haben und zeigen. Er darf sich auch Sorgen um Freunde und Familie haben. Aber er darf nicht (so viel) darüber nachgrübeln, ob man es verantworten kann, ein Team z.B. in ein Krisengebiet zu schicken. Dafür ist er nun einmal der "oberste" Befehlshaber.

Man kann natürlich sagen, das jeder eine Entwicklung durchmacht. Mir ist aufgefallen, dass Perry früher die Teams nur so in brennsliche Situationen geschickt hat, und später vor den Einsätzen doch sehr viel hinterfragt.

Demnächst tanzt Perry noch seinen Namen, oder was? ;)

Ich will darauf hinaus. Ich möchte kein "Weichei"-Perry. Der soll schon cool sein.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von dee »

GruftiHH hat geschrieben: Man kann natürlich sagen, das jeder eine Entwicklung durchm acht. Mir ist aufgefallen, dass Perry früher die Teams nur so in brennsliche Situationen geschickt hat, und später vor den Einsätzen doch sehr viel hinterfragt.
:st: und das ist für mich glaubwürdig. Wer selber Jahrtausende lebt, kriegt unwillkürlich eine andere Einstellung zum Leben. Auch zu dem flüchtigen der Normalsterblichen. Das zeigt IMO auch die Abgeklärtheit der Person PR.
Ich will darauf hinaus. Ich möchte kein "Weichei"-Perry. Der soll schon cool sein.
dito. Und das ist schwer mit diesem Spagat, weil die Grenzen für jeden Leser individuell sind.
Langschläfer hat geschrieben: Er darf nicht nur - er muss sogar, meiner Meinung nach.
Ein gefühlloser - oder alle seine vorhandenen Gefühle verleugnender - Rhodan wäre für mich völlig unrealistisch.
Wie soll man sich als Leser denn mit so etwas identifizieren, mitfiebern?
GdvZ
Das war für mich das Problem bei Monkey. Ich kann bei seiner Vorgeschichte zwar verstehen, dass er sich so völlig selbst von allem und allen Gefühlen abschirmte, aber eine positive Beziehung zwischen Leser und Charakter kann sich zumindest für mich mit so einem Charakter nicht einstellen. Zumindest nicht längerfristig.
das finde ich gerade gut an dem Chara. Weil er so ein Alleinstellungsmerkmal hat. Für meinen Geschmack reflektieren genug Figuren herum. Da finde ich eine erfrischend, die sich mir völlig verweigert in ihrer Nichtnachvollziehbarkeit. Das macht die Sache spannender als sie es wäre, wenn ich immer übereinstimmen würde mit dem, was er tut.
Deswegen fand ich es gut, dass er sich jetzt doch mal etwas... menschlicher zeigte. Ich hoffe, dass dies fortgesetzt wird.
:nein: ich nicht. Ich frage mich bei so etwas, ob das gerade opportun erscheint, da die Figur im Spannungsbogen sympathischer erscheinen soll damit um sie gebangt wird. War schon mal der Fall vor dieser Torpedoklaugeschichte. Ein Heft lang - und danach war er wieder der Alte. Ich mag solche situationsbedingt erforderlich erscheinende Charakterverwässerungen nicht. Das ist keine Entwicklung, das ist Beliebigkeit.
Bild Ad Astra, dee (maWgE)

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Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Langschläfer hat geschrieben:Das Verhalten von Perry am Anfang der Serie würde ich ganz bewusst von den Betrachtungen ausschließen wollen, zumindest für mich persönlich. In den frühen Heften ist Perry ja auch mehr der „Supermann“, dem unglaubliche intellektuelle und geistige Fähigkeiten zugesprochen wurden. Das relativierte sich erst später. Wenn ich mir Perry in den ersten Heften heutzutage ansehe, dann ist er nicht gerade eine angenehme Figur. Und dies auch in anderer Art und Weise.
Zu der Zeit, als man noch davon träumte, dass die Serie vielleicht 50 Hefte schaffen würde – oder vielleicht etwas später auch 100 – hat man für solche Feinheiten vermutlich auch keinen Platz verschwenden wollen. Damals ging es darum, eine ansprechende SF Abenteuer Serie zu schreiben, die möglichst lange am Leben bleiben sollte.

Dass dieses „möglichst lange“ eines Tages mehrere Jahrzehnte umfassen würde, hat man damals ja nun wirklich nicht ahnen können. ;)
Perry war zu Anfang ein "Superman", sehe ich genauso. Aber deshalb würde ich ihn in der Zeit nicht von der Betrachtung ausnehmen wollen, sondern ganz im Gegenteil.
Stimmt, am Anfang ist er eine nicht sehr angenehme Figur. Keine Frage. Und in dieses Verhalten fällt er noch einmal ganz heftig zurück, als es um seinen Sohn Michael geht, der sich von seinem erdrückenden Schatten befreien will.
Aber: Über Perrys Jugend ist nicht gerade viel bekannt. Drei Hefte beschäftigen sich gerade einmal damit: EA 1000 (in dem Band holt ES den kleinen Jungen für einen Augenblick zu sich nach Wanderer).
Dann EA 1177 und 1178: Die Hefte schildern ein Jugendabenteuer von Perry Rhodan (der ist gerade 12 Jahre alt), das Weichen gestellt hat für seine Zukunft, nämlich zur Air Force zu gehen.
Wenn ich in diesen Heften den zwar sehr wissbegierigen, aber schüchternen und zurückhaltenden Jungen sehe und ab EA 1 den harten, teilweise übermäßig kompromisslosen Anführer mit "Superman-Fähigkeiten", frage ich mich: Was ist mit dem Jungen passiert? Hat die Air Force ihn so verändert oder hat er etwas erlebt, das ihn als Person so verändert hat?
Auch eine normale altersgemäße Entwicklung und eine sehr harte Air Force-Ausbildung können nicht diese Veränderung bewirken!
Mit dieser Thematik beschäftige ich mich im Moment sehr intensiv und es ist ein äußerst interessantes Thema. Ich glaube, ich bin auf einer richtigen Spur, die zwar nicht alles, aber sehr viel erklären kann.

Ein Anfang davon ist meine Geschichte "Die Superintelligenz und der Junge von Terra."
viewtopic.php?f=62&t=8362&p=465153&hili ... ge#p464584
GruftiHH hat geschrieben:...
Im Ernst. Natürlich darf Perry Gefühle haben und zeigen. Er darf sich auch Sorgen um Freunde und Familie haben. Aber er darf nicht (so viel) darüber nachgrübeln, ob man es verantworten kann, ein Team z.B. in ein Krisengebiet zu schicken. Dafür ist er nun einmal der "oberste" Befehlshaber.
...
Ich will darauf hinaus. Ich möchte kein "Weichei"-Perry. Der soll schon cool sein.
Ja, auch für mich soll Perry schon "cool" sein - aber nachvollziehbar! Das heißt für mich, er soll sich schon Sorgen machen, seine Entscheidungen gut überdenken, aber auf der anderen Seite nicht zum Zauderer werden. Ein Weichei möchte ich genauso wenig.
Eher jemanden, der sich z.B. sagt: "Okay, das wird knallhart werden. Vielleicht werde ich sogar mehr oder weniger schwer verletzt zurückkommen. Das wird mir alles abfordern, das ist ..." Natürlich darf er Angst haben. Aber - und genau das ist DER Punkt: Er muss sich dieser Angst stellen und eben NICHT zögern, das Nötige zu tun.
In der Beziehung ist sein Sohn Michael teilweise sogar viel härter als der Vater!

Genau dieser Punkt ist es, warum einige meine Romane als "Psychoromane" sehen. Ich will lediglich die Handlungen der Protagonisten verständlicher machen und dadurch, dass ich sie teilweise sehr hart fordere, sie nicht quälen oder zeigen, wie sie "weinen", sondern ganz im Gegenteil, wie sie damit umgehen und die Herausforderung bestehen oder eben nicht.

... Dabei fehlt natürlich die Action der Klassichen Space Opera nicht ...
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Noch einmal das Anfangszitat aus Band 2844 "Der steinerne Bote" von MMT:

  • Ich wusste, dass ich mir einen gefährlichen Feind geschaffen hatte. In der nächsten Runde dieses kleinen Spiels würde ich leiden. Vorerst freilich hatte ich Zeit gewonnen." ... "Ich erweckte den Anschein, völllig ruhig und gelassen zu sein. ... In meinem Kopf sah es jedoch anders aus. Ich fürchtete mich ...


Stellt Euch vor, es wäre Perry eben nicht gelungen, zu fliehen, bevor seine Feinde ihre Pläne in die Tat umsetzen können, eben ihn zu foltern.

Wie sollte Perry sich verhalten?
Dass er standhält und nichts verrät, dürfte klar sein. Sonst wäre er eben nicht der Perry Rhodan, den wir kennen und den wir als Leser haben wollen.

Aber wie verhält er sich?
"Darf" er sich gehen lassen, z.B. seine Schmerzen, seine Qual kundtun, schreien, stöhnen, jammern oder, oder, oder?
Oder "muss" er sich zusammenreißen, alles mit unbewegten Gesicht (seinem berühmten maskenhaft starren Gesicht) über sich ergehen lassen. Seine Haltung auch in dieser Situation noch bewahren?

Im "Schuldmeister", auch von MMT, wurde m.E. nicht ganz deutlich, wie er sich in der Zelle des Foltermeisters wirklich verhielt. Im Hörbuch wird es ein wenig deutlicher durch die Form der Lesung.
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Ich denke, ein Perry Rhodan, der sich in der Hand seiner Feinde befindet, sollte auch dort versuchen, sich seine Menschenwürde zu bewahren, nämlich in dem er eben versucht, alle Qualen ohne Gefühlsregungen über sich ergehen zu lassen.

Ein Perry Rhodan, der vor seinen Feinen "jammert, schreit, weint" usw. usw. ... das ist nicht der Flottenbefehlshaber und Staatsmann, der seinen Ruf zu bewahren hat. Wenn er sich "gehen lässt", kann kein Feind ihn anerkennen.

Dazu gibt es ein Bespiel aus der heutigen Zeit: Z.B. wenn ein Mensch in China bei einer öffentlichen Besprechung krank wird oder sogar von einem Arzt notfallmäßig versorgt werden muss, hat er "sein Gesicht verloren".
Ich meine, das soll einmal beim ehemaligen US-Präsidenten Busch in China passiert sein.

Sicherlich wird Perry Rhodan das alles schwer fallen ... aber in seiner Position muss er da durch!

Was aber bei einer solchen Szene sehr gut geschildert werden könnte, sind seine Gefühle, die er eben für sich selbst empfindet udn wie schwer ihm die Beherrschung fällt. So ein Part würde mir in Ich-Form sehr gut gefallen.
Frank Chmorl Pamo

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Noch einmal das Anfangszitat aus Band 2844 "Der steinerne Bote" von MMT:

  • Ich wusste, dass ich mir einen gefährlichen Feind geschaffen hatte. In der nächsten Runde dieses kleinen Spiels würde ich leiden. Vorerst freilich hatte ich Zeit gewonnen." ... "Ich erweckte den Anschein, völllig ruhig und gelassen zu sein. ... In meinem Kopf sah es jedoch anders aus. Ich fürchtete mich ...


Stellt Euch vor, es wäre Perry eben nicht gelungen, zu fliehen, bevor seine Feinde ihre Pläne in die Tat umsetzen können, eben ihn zu foltern.

Wie sollte Perry sich verhalten?
Dass er standhält und nichts verrät, dürfte klar sein. Sonst wäre er eben nicht der Perry Rhodan, den wir kennen und den wir als Leser haben wollen.

Aber wie verhält er sich?
"Darf" er sich gehen lassen, z.B. seine Schmerzen, seine Qual kundtun, schreien, stöhnen, jammern oder, oder, oder?
Oder "muss" er sich zusammenreißen, alles mit unbewegten Gesicht (seinem berühmten maskenhaft starren Gesicht) über sich ergehen lassen. Seine Haltung auch in dieser Situation noch bewahren?

Im "Schuldmeister", auch von MMT, wurde m.E. nicht ganz deutlich, wie er sich in der Zelle des Foltermeisters wirklich verhielt. Im Hörbuch wird es ein wenig deutlicher durch die Form der Lesung.
Auch Perry wird bei starken Schmerzen durch z.B. Folter Reaktionen zeigen: Schreie, Zähne zusammenpressen, etc. Das ist normal.
Wie verhält er sich, wenn ihm der ZA entfernt wird und er dann unter Drogen gesetzt wird? Wieviel verrrät er, wenn diese nichtmehr vom ZA abgebaut werden?
Ich denke, nach Jahrtausenden ist er soweit abgeklärt, dass er Verlockungen widersteht, alles würde gut und die Schmerzen würden enden, sofern er kooperiere.
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben: ...
Auch Perry wird bei starken Schmerzen durch z.B. Folter Reaktionen zeigen: Schreie, Zähne zusammenpressen, etc. Das ist normal.
Wie verhält er sich, wenn ihm der ZA entfernt wird und er dann unter Drogen gesetzt wird? Wieviel verrrät er, wenn diese nichtmehr vom ZA abgebaut werden?
Ich denke, nach Jahrtausenden ist er soweit abgeklärt, dass er Verlockungen widersteht, alles würde gut und die Schmerzen würden enden, sofern er kooperiere.
So nach dem Motto: Tapferer Indianer kennt keinen Schmerz - das muss Perry nicht?

Sofern sein ZA entfernt wird, werden Drogen jeder Art sofort wieder bei ihm Wirkung zeigen. Ausgenommen jene Drogen, denen er aufgrund seiner Mentalstabilisierung widerstehen kann, z.B. Wahrheitsdrogen. Aber dabei wiederum dürfte er voll die körperlichen Auswirkungen spüren, die ein von diesen Drogen Betäubter normalerweise gar nicht empfinden kann, weil er voll weggetreten ist.
Sein "eigentlicher" Kampf ist dann nicht mehr der Kampf darum, nicht zu reden unter dem Drogeneinfluss, sondern die Wirkung vor den Befragern zu verstecken, falls dies nötig sein wollte. Die ideale Grundlage, um Feinde zu täuschen mit falschen Aussagen.

Nachzulesen sind solche Situationen z.B. in:
"ZBV - Zur besonderen Verwendung" von K.H. Scheer, 1. Band der ZBV-Serie
und
FanEdition Nr. 16 "Der Weg der Bewährung" von Angelika Rützel.

Aber ich denke auch, dass er jeglicher Versprechung (es wird schon alles besser, wenn Du endlich redest) durch seine dreitausendjährige Erfahrung eine Absage erteilt.
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Elena
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Elena »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:
Spoiler:
Ich denke, ein Perry Rhodan, der sich in der Hand seiner Feinde befindet, sollte auch dort versuchen, sich seine Menschenwürde zu bewahren, nämlich in dem er eben versucht, alle Qualen ohne Gefühlsregungen über sich ergehen zu lassen.

Ein Perry Rhodan, der vor seinen Feinen "jammert, schreit, weint" usw. usw. ... das ist nicht der Flottenbefehlshaber und Staatsmann, der seinen Ruf zu bewahren hat. Wenn er sich "gehen lässt", kann kein Feind ihn anerkennen.

Dazu gibt es ein Bespiel aus der heutigen Zeit: Z.B. wenn ein Mensch in China bei einer öffentlichen Besprechung krank wird oder sogar von einem Arzt notfallmäßig versorgt werden muss, hat er "sein Gesicht verloren".
Ich meine, das soll einmal beim ehemaligen US-Präsidenten Busch in China passiert sein.

Sicherlich wird Perry Rhodan das alles schwer fallen ... aber in seiner Position muss er da durch!

Was aber bei einer solchen Szene sehr gut geschildert werden könnte, sind seine Gefühle, die er eben für sich selbst empfindet udn wie schwer ihm die Beherrschung fällt. So ein Part würde mir in Ich-Form sehr gut gefallen.
Vivian, jetzt mal ganz im Ernst, glaubst Du wirklich, dass es möglich ist, körperliche Folterqualen zu erdulden OHNE zu schreien, OHNE zu weinen? Glaubst Du das wirklich? Sorry, ich nicht.

Was da mit Bush in China passiert ist, möchtest Du in so einem menschenverachtenden Land leben? Ich nicht!
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Da er seine Gefühle fast nie richtig zulässt und sie in sich vergräbt, könnte ich mir vorstellen, dass er es versucht, sich zu beherrschen. Aber ob er es schafft, da gebe ich Dir völlig Recht: je schwerer die Folter ist, je mehr Schmerzen - desto weniger wird er es schaffen KÖNNEN.

Nur: wenn er es nicht schafft, sich zu beherrschen, könnte es ihn selbst in seinem eigenen Inneren verletzen ...

Oder: passiert das gerade durch seine dreitausendjährige Erfahrung eben nicht? Dass er weiß, er kann gar nicht anders ...

Interessante Überlegungen - eines bedingt wieder das andere oder schließt sich aus.

Die Hauptsache ist wohl, dass er eben standhält und nichts verrät.

Und in einem derat menschenverachtenden Land möchte ich NICHT leben, genauso wenig wie jeder Mensch mit Gefühlen.
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Sichu Dorksteiger »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben: Wie viele Gefühle darf Perry Rhodan selbst haben?
Darf er überhaupt wie andere Protagonisten empfinden? Darf er auch einmal Angst haben, sich Sorgen machen, an sich zweifeln, vielleicht sogar einmal weinen usw. usw.

Oder wird er dadurch "angreifbar", evtl. sogar zum "heulenden Helden"? Ist er dadurch nicht mehr DER Held einer über fünfzigjährigen Serie?

Sicher hat er sich im Laufe von über fünfzig Jahren gewandelt - musste er im Zuge des jeweiligen Zeitgeistes auch, sonst wäre er schon lange nicht mehr seinen Lesern "angekommen".

Vorab: In einigen Heften, die noch gar nicht so lange zurückliegen, berichtete er selbst in Ich-Form. Da kam z.B. durch, dass er Sichu Dorksteiger liebt und es ganz langsam selbst erkennt - und an anderer Stelle, dass er sich fürchtet:

  • Ich wusste, dass ich mir einen gefährlichen Feind geschaffen hatte. In der nächsten Runde dieses kleinen Spiels würde ich leiden. Vorerst freilich hatte ich Zeit gewonnen." ... "Ich erweckte den Anschein, völllig ruhig und gelassen zu sein. ... In meinem Kopf sah es jedoch anders aus. Ich fürchtete mich ...

Diese Textstelle stammt aus einem Roman von MMT (EA 2844: Der steinerne Bote).

Ich sehe darin die Routine, die Stärke, die Selbstbeherrschung, die Perry aufbringt. Indem er vor sich selbst eingesteht: ja, ich habe Angst vor dem, was kommt. Aber ich habe auch einen ersten Erfolg errungen, indem ich Zeit gewonnen habe. - Und: ja, ich bin bereit, wenn es nötig ist, den Preis dafür zu zahlen, eben indem ich das Leiden (durch Folter) auf mich nehme für das Ziel an sich.
Also bei mir muss Perry Gefühle haben! Sonst würde er mit der Zeit durchdrehen! :wub:

Mein Leserückstand ist sehr groß, jedoch neugierig geworden auf PR2844, gelesen, freudige Überraschung.
Gedankenspiele und Gefühle lesbar. Meinen Dank an MMT sehr schön zu lesen.

Für mich sind solche gedanklichen Einblicke förderlich für Perrys menschliches Image.
Als Unsterblicher hat Perry x-mal unzählige Szenarien in seinem Leben durchleben müssen.
Viele schöne, jedoch auch welche, die er aus seinem Gedächtnis gerne streichen würde.

Ihm ist es möglich, einiges auszuprobieren bis er die perfekte Lösung hat.
Wie z.B. 50 ersten Dates, Täglich grüßt das Murmeltier und bei Mac Gyver der schaffte es auch immer!

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wann Amors Pfeile getroffen haben? :devil:
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Elena
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Elena »

Ja, dass er es zumindest am Anfang versuchen wird, das glaube ich auch.

Tja, verletzt, weil nicht geschafft oder nicht verletzt, weil es nicht möglich war, so etwas durchzuhalten: Das kann man schwer vorhersehen. Verstand und Gefühle sind nunmal zweierlei. Auch wenn Du vom Verstand her weißt, Du konntest nicht anders handeln, kann Dein Gefühl sagen: Ist mir egal, was Du, Verstand, sagst. Ich empfinde es trotzdem so - und das erinnert mich dann wieder an Michael Reginald Rhodan alias Roi Danton! Unschuldig und fühlt sich trotzdem schuldig! Das Leben kann ganz schön grausam sein!
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Elena hat geschrieben:Ja, dass er es zumindest am Anfang versuchen wird, das glaube ich auch.

Tja, verletzt, weil nicht geschafft oder nicht verletzt, weil es nicht möglich war, so etwas durchzuhalten: Das kann man schwer vorhersehen. Verstand und Gefühle sind nunmal zweierlei. Auch wenn Du vom Verstand her weißt, Du konntest nicht anders handeln, kann Dein Gefühl sagen: Ist mir egal, was Du, Verstand, sagst. Ich empfinde es trotzdem so - und das erinnert mich dann wieder an Michael Reginald Rhodan alias Roi Danton! Unschuldig und fühlt sich trotzdem schuldig! Das Leben kann ganz schön grausam sein!
Kann das Leben ... Und ich denke, das werden sowohl Perry selbst als auch sein Sohn zur Genüge erfahren haben. Jeder irgendwie anders und doch wieder vergleichbar.

Z.B. in Band 2600 fragt Perry selbst sich, wer mehr gelitten hat: sein Sohn Michael oder er.

Ich meine, es sollte ruhig mehr Schilderungen geben, in denen Perry endlich mal seine Gefühle zeigt und sie nicht wie ein Eispanzer in sich vergräbt.
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

... und noch etwas fehlt mir in der Erstauflage, die nun schon über 2850 Bände "alt" ist:
Die Schilderung einer Situation, in der Perry Rhodan wirklich einmal zusammenbricht, nur Mensch ist, nicht mehr kann und sich gehen lässt. Es muss ja keine Situation in voller Öffentlichkeit sein, er kann ja gerne alleine sein dabei oder nur ein oder zwei seiner besten Freunde dabei.

Einen ganz kleinen Ansatz dazu macht Rainer Castor in Bd. 2003 (Blockeadegeschwader).
Nachdem Perry:
a) erfahren hat, dass sich Bully in der Hand von Imperator Bostisch befindet
b) erfahren hat, dass sein Sohn Michael nach 12 Jahren Kampf gegen die Folgen seiner Torric-Zeit die Klinik mit unbekanntem Ziel verlassen hat und ihn zukünftig nicht mehr sehen möchte
und
c) er wieder einmal eine Holosequenz ansieht, auf der Mondra Diamond und sein kleiner Sohn (den er nie gesehen hat) als Baby zu sehen sind

... lässt er sich endlich einmal ein klein wenig gehen, indem er - alleine im Raum - seine Seelenqual hinausschreit.

Ein guter Anfang - aber in einer solchen Situation nach meinem Dafürhalten etwas zu wenig ...
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dandelion
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von dandelion »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben: ... lässt er sich endlich einmal ein klein wenig gehen, indem er - alleine im Raum - seine Seelenqual hinausschreit.
Ich denke, dieses "alleine im Raum" ist wichtig. In der Öffentlichkeit muß Rhodan stark sein und Schwächen vermeiden.
ParaMag
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von ParaMag »

Bin gerade die 1000er Romane am lesen, so nebenbei. Dort wird ein Perry beschrieben der, kurz vor seinem Schritt nach Krath, nachdenklich sich selbst unsicher und untypisch zögerlich seinen Ahnungen folgt.
Dort wird auch sein Sohn Michael relativ gefühlvoll beschrieben mit seinen Ängsten um seine damalige Partnerin Demeter.
Ein eigentlich untypischer PR, neben diesen beiden noch ein trauernder Ertruser der um seinen Siganesen Emotio Partner trauert.
Gefühle sollte jede Figur zeigen können, es ist aber auch immer eine Gradwanderung. Die Funktion einer Figur in der Serie mit glaubhaften Emotionen zu versehen, die nicht aufgesetzt bzw. übertrieben sind, gerade wenn sich mehrere Autoren damit befassen und nur einen sehr begrenzten Heftumfang füllen müssen, ist nur in wenigen Sätzen möglich und deshalb sehr schwierig.
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

ParaMag hat geschrieben:Bin gerade die 1000er Romane am lesen, so nebenbei. Dort wird ein Perry beschrieben der, kurz vor seinem Schritt nach Krath, nachdenklich sich selbst unsicher und untypisch zögerlich seinen Ahnungen folgt.
Dort wird auch sein Sohn Michael relativ gefühlvoll beschrieben mit seinen Ängsten um seine damalige Partnerin Demeter.
Ein eigentlich untypischer PR, neben diesen beiden noch ein trauernder Ertruser der um seinen Siganesen Emotio Partner trauert.
Gefühle sollte jede Figur zeigen können, es ist aber auch immer eine Gradwanderung. Die Funktion einer Figur in der Serie mit glaubhaften Emotionen zu versehen, die nicht aufgesetzt bzw. übertrieben sind, gerade wenn sich mehrere Autoren damit befassen und nur einen sehr begrenzten Heftumfang füllen müssen, ist nur in wenigen Sätzen möglich und deshalb sehr schwierig.
Ja, das ist wirklichi sehr schwierig - aber auch eine Herausforderung für jeden Autor.
Niemand will ja einen "Weichei-Perry" haben - aber doch gerne - jedenfalls ich - einen Perry, der gefühlvoll, aber eben auch - wenn nötig - hart und konsequent handelt.

Welche Bandnummern sind das bzgl. Michael? Die würden mich sehr interessieren.
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

dandelion hat geschrieben:
Vivian-von-Avalon hat geschrieben: ... lässt er sich endlich einmal ein klein wenig gehen, indem er - alleine im Raum - seine Seelenqual hinausschreit.
Ich denke, dieses "alleine im Raum" ist wichtig. In der Öffentlichkeit muß Rhodan stark sein und Schwächen vermeiden.
Das dürfte auch sein Dilemma sein, unter dem er mit Sicherheit innerlich leidet.
Dass er Stärke zeigen muss! Gerade weil alle Menschen und andere Intelligenzen auf ihn blicken!

Aber - und damit sind wir wieder bei der Ausgangsfrage - KANN er das als MENSCH wirklich in JEDER Situation?
Selbstverständlich gibt es gewisse autosuggestive Methoden, mit denen der Mensch das Schmerzempfinden für sich subjektiv reduzieren kann. Mit den Angstgefühlen ist da es schon um einiges schwieriger. Da aber Schmerz Angst auslöst, könnte über die Reduktion des Schmerzempfindens die DADURCH ausgelöste Angst reduziert werden ... aber andere Ängste, z.B. in der völligen Einsamkeit, völligen Geräuschlosigkeit bei Dunkelheit und was der "Nettigkeiten" mehr sind ...

Jeder Mensch hat eine subjektive Grenze - die an einem gewissen Punkt auch für einen Perry Rhodan erreicht ist. Bei ihm sicherlich viel später als bei anderen Menschen - aber es ist alles eine Frage der Zeit.

Nach wie vor bin ich der Meinung, Perry wird VERSUCHEN, cool zu erscheinen und sich nichts anmerken zu lassen - bis es eben nicht mehr geht ...
Wenn er dann - irgendwann - befreit wird (und das MUSS er, da er nach Aussage eines Expokraten im letzten Jahr in Osnabrück die einzige Person ist, die wirklich weiterleben MUSS), könnte es gut sein, dass sein Trauma gerade darin besteht: seine Gefühle geäußert (Schreien, Weinen, Zittern usw.) zu haben VOR seinen Feinden!
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Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von ParaMag »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben: .......

Ja, das ist wirklichi sehr schwierig - aber auch eine Herausforderung für jeden Autor.
Niemand will ja einen "Weichei-Perry" haben - aber doch gerne - jedenfalls ich - einen Perry, der gefühlvoll, aber eben auch - wenn nötig - hart und konsequent handelt.

Welche Bandnummern sind das bzgl. Michael? Die würden mich sehr interessieren.

Band 1054 Der mentale Sturm, die BASIS ist gerade über Khrat angekommen, PR will mit LAIRS Auge den Distanzlosen Schritt von Terra zur Basis machen.
Vivian-von-Avalon

Re: Darf Perry Rhodan Gefühle haben?

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

ParaMag hat geschrieben:
Vivian-von-Avalon hat geschrieben: .......

Ja, das ist wirklichi sehr schwierig - aber auch eine Herausforderung für jeden Autor.
Niemand will ja einen "Weichei-Perry" haben - aber doch gerne - jedenfalls ich - einen Perry, der gefühlvoll, aber eben auch - wenn nötig - hart und konsequent handelt.

Welche Bandnummern sind das bzgl. Michael? Die würden mich sehr interessieren.

Band 1054 Der mentale Sturm, die BASIS ist gerade über Khrat angekommen, PR will mit LAIRS Auge den Distanzlosen Schritt von Terra zur Basis machen.
Danke! :st:
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