Situation der Crews von SOL und RT vergleichbar?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

Ich akzeptiere den Kurzzyklusplot einmal so, wie er läuft, wenn auch mit mäßigem Grimmen im Bauch.
Es sind viele Unlogiken dabei, kleinere und größere.
Die gößten Unlogiken sind die fehlenden umfänglichen Datenerhebungen über temporale Friktionen in Orpleyd im Vorlauf allen weiteren Geschehens.
Bis dato geht die Expeditionsleitung der RAS TSCHUBAI davon aus, dass die TIU-Flotte mit RHODAN an Bord "überholt" wurde und erst noch eintreffen wird.
Die zeitlichen Verwerfungen Orpleyds bedeuten allerhöchste Gefahr für jeden Expeditionsteilnehmer, denn niemand kann sich sicher sein, ob man bei Ende des Ferneinsatzes zuhause überhaupt noch lebende Angehörige antreffen wird, ja, ob dann die bekannte kulturelle und politische Struktur der Milchstraße fortexistiert.
Hat man die abertausende Besatzungsmitglieder an Bord der RT überhaupt über solche denkbaren Massivkonsequenzen informiert?
Dass "zur Zeit" das temporale Muster Orpleyds synchron mit der Außenwelt laufen soll, ist eine unüberprüfte Information der Aggregatis und könnte sich jederzeit ändern.
Schon die Missionseinsätze im Staubgürtel hätten für die Teilnehmer nicht nur eine temporale Trennung von der Heimatgalaxis bedeuten können, sondern auch vom Mutterschiff RT. Wie lange hätte diese auf eine Rückkehr von GUCKY und Co. gewartet?
5 Jahre? 100 Jahre? Länger?
Also eigentlich ein Wahnsinnsunternehmen!
Ich glaube kaum, dass die Besatzungsmitglieder der TSCHUBAI über solche finalen Konsequenzen sauber informiert wurden und ihnen das Risiko transparent gemacht wurde. Das ist eine massive Erweiterung über ein übliches Expeditionsrisiko hinaus.
Der Flug ins Lichtfahnesystem könnte bei Einsetzen temporaler Diskontinuitäten den Verlust von Hunderten oder tausenden von Jahren im Außenuniversum bedeuten.
Dieses Risiko wird dadurch erweitert, dass man unter Umständen das Hauptexpeditionsziel, die Rettung des noch eintreffenden RHODAN, temporal verpassen könnte. Jeder in einer anderen Zeit!
All das, wie gesagt, vor dem Hintergrund der Annahme, PERRY sei noch gar nicht in Orpleyd.
Im Grunde wäre eine solche Situation ohne schwerste Gefährdung der Besatzung nur mit einem Kontextwandler a la JULES VERNE beherrschbar, der - ohne Wenn und Aber - eine Rückkehr der RT in die Referenzzeit der Milchstraße erlauben würde.

Gleichzeitig mischt man sich - ohne Not - massiv in die Innenpolitik einer unbekannten Galaxis ein.
Im wirklichen Leben und bei einer wirklichen Rettungsmission wäre das absolutes NO GO.

Man definiert - ohne nähere Kenntnisse der wirklichen Situation - die Aggregatis als die "gute Seite".
Irre!

Das ist ungefähr so, als würde man den Erstkontakt in Syrien mit den "Gemäßigten Rebellen" in Aleppo herstellen und dann deren Sicht der hochkomplexen politischen Situation Syriens weitgehend als Maßstab übernehmen.
Kopfschüttel!

Nun wurde geschrieben, das sei halt so, man wolle ja schließlich Action lesen und keine langweiligen Sicherheitskonzepte.
Außerdem sei der Zyklus kurz und gedrängt!

Stimmt Alles!
Trotzdem sind die angesprochenen Punkte nicht zu vernachlässigen.

Wer von uns wollte realistisch riskieren, dass es möglicherweise keine Rückkehr in die "Jetztzeit" mehr gibt.
Dass man Alles verlöre, was einem privat lieb und teuer ist.
Welcher Soldat auf Auslandsmission würde dem zustimmen, wenn es nicht unwahrscheinlich wäre, dass er nicht mehr in das Deutschland des Jahres 2016 oder 2017 zurückkehrt, sondern ins Jahr 2837. Vielleicht gibt es dann kein Deutschland oder Europa mehr, vielleicht keine menschliche Kultur in bekanntem Sinne.

Die Konsequenzen wären jedenfalls entschieden gravierender als bei einer One Way-Mars-Mission a la ELON MUSK, die immerhin noch elektronischen Kontakt mit den Angehörigen erlaubt.
So viele Tausend Besatzungsmitglieder der RT einer solchen Gefahr zur möglichen Rettung zweier oder dreier Personen (und seien sie auch noch so wichtig!) auszusetzen, ohne die Expeditionsteilnehmer ausdrücklich zustimmen zu lassen, ist irgendwie unmoralisch, zumal man um diese schwerstwiegende und kaum kalkulierbare Hintergrundbedrohung in der Expeditionsleitung weiß.
Die Konsequenzen eines Weiterlebens in einer anderen Zeit, mag für Etliche schlimmer sein als der Tod.
Das geht nämlich über das persönlich kalkulierbare Risiko, in einer Raumschlacht zu sterben, entschieden hinaus.
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Richard
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Richard »

Wir hatten in PR schon mal Leute, die auch locker mal ein paar Jahrhunderte uebersprungen habne (Tarkanzyklus und dann Cantarozyklus).
Da wurden die Konsequenzen - v.a. privater Natur - auch angesprochen. Ich glaube RF hat in einem Roman geschrieben, dass sich an Bord der ehemaligen TARKAN Flotte das Soziale Gefuege aenderte - v.a. auch, weil es scheinbar doch auch einige Besatzungsmitglieder gab, die beim Aufbruch nach Tarkan ihre Partner/Kinder in der Milchstrasse zurueckgelassen haben. 695 Jahre Zeitsprung haben da wohl ziemlich alle Persoenlichen Beziehungen zu zurueckgebliebenen Freunden/Bekannten/Familienmitgliedern zerstoert.

Was die RT betrifft: meiner ANsicht nach muesste es zumindest beim Ausflug aus Orpleyd moeglich sein, etwaige Unterschiede im Zeitablauf anhand der Sternenpositionen zu erkennen. Man wuerde also jedenfalls nicht voellig unvorbereitet in die Milchstrasse zurueckkehren sondern muesste sich wohl aehnlich wie im Tarkanzyklus eher mal vorsichtig der heimatlichen Galaxis naehern und schauen was da Sache ist - falls man tatsaechlich einen groesseren Zeitsprung mitgemacht haette. So "Zeitspruenge" um 10 - 20 Jahre koennen auch sehr viel aendern aber die Konsequenzen bei 50, 100 oder noch mehr Jahren sind halt doch viel weittragender.
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@Richard

Ich zitiere aus der Crest-Datei:
448 NGZ wartete man mit der BASIS in der Nähe der materialisierenden Galaxis Hangay vergeblich auf die Rückkehr des Tarkan-Verbands. 695 Jahre später finden die Tarkan-Rückkehrer an der damaligen Position im Raumsektor X-DOOR nur noch die in rund 100.000 Einzelteile zerlegte BASIS. Mit dem Zusammenbau der Einzelteile wurde im Oktober 1143 NGZ begonnen.
Der Unterschied zur jetzigen Situation um die RAS TSCHUBAI ist, dass der Expeditionsleitung des damaligen Tarkan-Verbands die höchste Gefahr einer zeitlichen Disruption nicht explizit bekannt war und somit der Verantwortung für die Mitglieder der Flotte durchaus im Rahmen des absehbaren Risikos Genüge getan wurde.

Der Expeditionsleitung der RT ist hingegen die "zeitliche Unstimmigkeit" Orpleyds durch anfängliche Messungen grob bekannt und spätestens nach den Staubgürtelexkursionen weiß man, dass nur momentan "normale Verhältnisse" herrschen sollen.
Wie sich eine Änderung der Geschwindigkeit des Zeitflusses anbahnen könnte und ob es warnende Prodromi gibt, weiß man nicht.
Ebenso hat man keine sicheren Erkenntnisse, ob die zeitlichen Abläufe in allen Teilen Orpleyds homogen sind.

Man bringt also alle Expeditionsteilnehmer mit dem Einflug der RT nach Orpleyd durchaus bewusst in unwägbare Gefahr.

Da es - außer der RAS TSCHUBAI selbst - keine erkennbare Rückkehrmöglichkeit in die Milchstraße gibt, würde sich ein Einflug dieses Schiffes in die Orpleyd-Galaxie strenggenommen verbieten, wenn es auch nur eine einzige Gegenstimme gegen die Akzeptanz dieser Risiken an Bord gäbe.
Dann könnten eigentlich nur Beiboote mit "willigen" Besatzungsmitgliedern im Binnenbereich von NGC 6861 operieren.
Vielleicht mit vorvereinbarter Wartezeit des Trägerschiffs auf die Rückkehr von, sagen wir, zwei Jahren.

Das mit dem Tarkan-Verband war sozusagen ein tragischer Zeitunfall, von niemandem gewollt und nicht vorerkennbar.

Jetzt ist es eine absehbare Gefahrensituation, die man im Ob und im Ausmaß nicht abschätzen und überblicken kann.
Vor allem, da PERRY RHODAN noch nicht in Orpleyd eingetroffen sein soll, so zumindest die gängige Annahme der Expeditionsleitumg.
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Richard
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Richard »

Meiner ANsicht nach vergleichst Du hier Aepfel mit Birnen.

Die BASIS war nicht Teil der TARKAN Flotte sondern blieb im heimatlichen Universum zurueck.
Die RAS TSCHUBAI hingegen ist jenes Schiff, mit dem man Richtung Orpleyd abgeduest ist.
Auch da hat man quasi erst "vor Ort" mitbekommen, dass es hier gewisse Temporalprobleme gibt bzw. fuer die RT und deren Besatzung geben koennte.

Naja, der Hauptzweck der Reise der RT ist die Rettung von PR (Pey-Cyeans Schicksal waere den meisten Leuten wohl eher nicht so wichtig). Und man nimmt dabei wohl auch diese Temporaleffekte in Kauf.

Und in einer Hinsicht muss ich der Crest Datei widersprechen:
Meiner Erinnerung nach hat man ein Schiff nach der Ankunft in unserem Universum zur Berichterstattung Richtung Milchstrasse losgeschickt. Und diese Info findet sich auch in der Perrypedia:
http://www.perrypedia.proc.org/wiki/AURIGA

Insofern: die BASIS hat sehr wohl vom TARKAN Verband gehoert bzw. erfahren, dass er wieder von Tarkan zurueckgekehrt ist. Dass der Grossteil der Schiffe plus die SORONG und die CIMARRON erst Jahrhunderte spaeter Richtung Milchstrasse aufbrachen (wegen der Stasis ..) ist natuerlich was anderes....
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Kritikaster »

Richard hat geschrieben: Naja, der Hauptzweck der Reise der RT ist die Rettung von PR (Pey-Cyeans Schicksal waere den meisten Leuten wohl eher nicht so wichtig). Und man nimmt dabei wohl auch diese Temporaleffekte in Kauf.
Zumal jeder, der sich für einen Einsatz der RT meldet, weiß, dass er sich spätestens ab dann in Expokratenhand befindet. Und das wissen auch etwaige Familienangehörige. Dass es nicht zu nennenswerten Zeitverschiebungen kommen wird, liegt zudem auf der Hand. Die Zeitstopperei hat ihren bisherigen Zweck erfüllt und ist jetzt, wo die zugrundeliegende Gesamtproblematik sich durch die Ankunft Perrys und der Tius einer Lösung nähert, nicht mehr nötig oder wird in diesem Zusammenhang nebenbei abgeschafft. Eine Abstimmung, ob man die haben möchte, erübrigt sich also. 8-)
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@Richard

Ich verwechsele da gar nichts. Die Faktenlage, die Du zusammengestellt hast, ist mir gänzlich bekannt.

Trotzdem ist der nicht unerhebliche Zeitversatz in der Rückkehr der Tarkan-Expedition eher ein so nicht erwartbarer temporaler Unfall,
die Aktion der RT bringt sie hingegen in nicht überschaubare, gleichzeitig aber erwartbare Zeit-Gefahr.

Gerade, weil die TSCHUBAI das einzige zur Milchstraße rückkehrfähige Schiff ist, dürfte sie selbst nicht in Orpleyd agieren, sofern, sagen wir 2000 nichtzeitrisikowilige Besatzungsmitglieder eine entsprechende persönliche Gefährdung nicht wollen.
Die Schiffsleitung kann hier nicht einfach über jedes Besatzungsmitglied per Dekret verfügen!
Ich nehme an, dass jeder Flugteilnehmer zuvor den üblichen Risiken einer Fernexpedition zustimmte, dieses unwägbare und sehr spezielle Risiko des massiven Zeitversatzes war da sicher nicht includiert.
Nichtzustimmende Besatzungsmitglieder haben mit keinem Beiboot eine Rückkehrchance.
Nur die TSCHUBAI selbst kann das gewährleisten.
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R.B.
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von R.B. »

Kritikaster hat geschrieben:Zumal jeder, der sich für einen Einsatz der RT meldet, weiß, dass er sich spätestens ab dann in Expokratenhand befindet. Und das wissen auch etwaige Familienangehörige.
Expokratenhand. Herrlich. Ich überlege grade, ob CM & WV ein Grund wären, nicht auf Schiffen wie der RT anzuheuern. Aber im Ernst: Ich stimme dir zu. Wer in der aktuellen Handlungszeit auch nur einigermaßen in Geschichte aufgepasst hat, sollte wissen, was Rhodan & Co für Vögel sind. Und selbst wenn Rhodan "nur" gesucht wird, sollte jedes Wesen, dass sein Sinne beisammen hat, wissen, worauf es sich einlässt.

Die RT ist im Einsatz, wo und zu welchem Zweck auch immer. Egal, ob in staatlichem oder privatem Auftrag: Auf dem Schiff gelten militärische Strukturen. Und damit kann die Schiffsleitung sich über unwillige Besatzungsmitglieder hinwegsetzen. Im Einsatz würden demokratische oder ähnliche Vorgehensweisen nur hinderlich sein. Ja. Das Schiff kann in Gefahr kommen. Es kann in große Gefahr kommen. Es kann sogar sein, dass es nicht nach Hause kommt und man komplett unterwegs verloren geht. Aber im Regelfall, und dass dürften die Leute an Bord auch wissen, sind solche Missionen da zu Ende gegangen, wo sie angefangen haben: Zu Hause.
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@R.B.

Warum hat man sich dann damals auf das Ansinnen der Solaner eingelassen, ihnen das Schiff zu überlassen?
Die SOL war letztlich nicht einfach verschenkbares Privateigentum der Kommandoebene.
Ein heutiger Ozeanriese wird ja auch nicht an die langjährige Besatzung und deren an Bord geborenen Kinder verschenkt, weil diese ihre einzige Heimat nur noch an Bord sehen und Landgang fast schon als unangenehm empfinden oder nicht um das gefährliche Kap Horn fahren wollen.

In diesem von Dir genannten Sinne hätte man sich damals hierarchisch über die Wünsche der Solaner hinwegsetzen können, deren Anliegen war, dass "ihre Heimat" nicht laufend durch Risikomissionen der Unsterblichen in Gefahr gebracht werden sollte.

Wer hier im Forum wäre bereit, über einen nicht unwahrscheinlichen massiven Zeitversatz auf ALLES für immer zu verzichten, was einem je lieb und teuer war?
Ja, nach Rückkehr vielleicht eine Heimat vorzufinden, die man nicht im Entferntesten mehr im Sinne des Bekannten deuten könnte!
Selbst eine Nichtrückkehrmission zum Mars schafft elektronischen Konnekt nicht ab.
Abgesehen davon lässt Elon Musk in seinen neuesten Visionen doch eine Revision ursprünglich geäußerter
dauerhafter Erdabstinenz zu.

Hier hingegen würde man nie mehr Kontakt zu geliebten Menschen und Angehörigen herstellen können.
Vielleicht wären nicht mal mehr ihre Friedhöfe existent.

Wer von uns würde sehenden Auges dieses Risiko gehen?

Das ist nicht mit einem abschätzbaren Risiko mit Todesfolge vergleichbar, welches wir im Alltag oder gerade auch als Militärangehöriger bewusst eingehen, stets in der Annahme, dass meist nichts Finales passiert.
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Richard
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Richard »

HerbertSeufert hat geschrieben:@Richard

Ich verwechsele da gar nichts. Die Faktenlage, die Du zusammengestellt hast, ist mir gänzlich bekannt.

Trotzdem ist der nicht unerhebliche Zeitversatz in der Rückkehr der Tarkan-Expedition eher ein so nicht erwartbarer temporaler Unfall,
die Aktion der RT bringt sie hingegen in nicht überschaubare, gleichzeitig aber erwartbare Zeit-Gefahr.

Gerade, weil die TSCHUBAI das einzige zur Milchstraße rückkehrfähige Schiff ist, dürfte sie selbst nicht in Orpleyd agieren, sofern, sagen wir 2000 nichtzeitrisikowilige Besatzungsmitglieder eine entsprechende persönliche Gefährdung nicht wollen.
Die Schiffsleitung kann hier nicht einfach über jedes Besatzungsmitglied per Dekret verfügen!
Ich nehme an, dass jeder Flugteilnehmer zuvor den üblichen Risiken einer Fernexpedition zustimmte, dieses unwägbare und sehr spezielle Risiko des massiven Zeitversatzes war da sicher nicht includiert.
Nichtzustimmende Besatzungsmitglieder haben mit keinem Beiboot eine Rückkehrchance.
Nur die TSCHUBAI selbst kann das gewährleisten.
Ich habe zumindest nichts von verwechseln geschrieben :).
Die Reise der RT ist wohl eine Art private Expedition zur Rettung von Perry.
Und gerade im Einsatz sollten - wie schon R.B. erwaehnte - militaerische Strukturen gelten, man kann jetzt nicht rumdiskutieren, ob man bei einem Angriff jetzt mit toedlichen Waffen antwortet oder zb nur mit Paralysestrahlen.
Da gibt es eine klare Befehlsstruktur und wenn da jemand nicht spurt und zb die Ortungsdaten sabotiert damit man die armen Angreifer nicht trifft, wird das unweigerlich Konsequenzen haben wenn man der Person auf die Schliche kommt.

Weiters kommt es wohl auch tatsaechlich drauf an, was in den Dienstvertraegen drinn steht..
Aber selbst wenn 49 Prozent der Besatzung nicht nach Orpleyd einfliegen will: die Mehrheit waere da immer noch dafuer.
Das ist so aehnlich wie der bei uns in *.at anstehenden Bundespraesidentenwahl: wie es ausschaut wird diese Stichwahl sehr knapp ausgehen und zumindest ich als Person kann dann die Wahl nicht mehr anfechten.
Und aehnlich ist es wohl auch an Bord der RT. bei einer Abstimmung ... V.a. noch eins: wer zahlt dann die Kosten fuer den Hin- und Rueckflug ... B-).
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@Richard
Sehr lustig geschrieben!
Ich hoffe mal, dass uns die österreichische und deutsche Bundespräsidentenwahl kein Zeitdesaster beschert!
Und wenn, wäre es ein nicht erwartbarer Unfall.
:D
Mir ist kein privater Dienstvertrag bekannt, der Einsatz mit nicht unwahrscheinlicher Todesfolge fordert.
Jedenfalls nicht in einem demokratischen System und nicht von Privatunternehmen in einem demokratischen System.

Die japanische Regierung griff in Fukushima auf Freiwillige zurück.

Ein Beispiel in Deinem Sinne wäre Tschernobyl, wo ein totalitäres System die Einsatzkräfte über die Risiken nicht aufklärte und Viele "dummgehalten" in den sicheren Tod schickte.

Eine Schiffsführung wie die der RT, die RHODAN noch "außerhalb" erwartet und trotzdem solche Risiken für die eigene Besatzung im Binnenbereich Orpleyds eingeht, handelt sicher nicht vorbildlich. Schon der Sinn des Einflugs ist sehr zu hinterfragen.
Wen oder was will man da eigentlich finden, wenn RHODAN angeblich noch nicht da ist?
Mit welchem Recht mischt sich eine "private Expedition" militärisch in den Konflikt einer fernen Galaxis ein?
Im schlimmsten Fall bringt sie damit die Milchstraße in Gefahr!

Siehe Einmischung der Urlaren in Phariske-Erigon und die nachfolgende Fastauslöschung des Volkes in der Heimat im fernen Larhaaton.
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Kardec
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Kardec »

RT u. SOL: :D Haben wir keinen Juristen hier? Offenbar benötigen wir ein Rechtsgutachten.

Die Dinge sind m. E. jedenfalls zweideutig - und zwar in beiden Fällen.

Das RT-Organigramm schein mir ein echter Brüller zu sein - die eigentl. Kommandantin Jawna T. fungiert als Beraterin des stellvertr. jetzt amtierenden ? Kommandanten Kukukulkan. Jedenfalls ist die RT kein Militärschiff, dann wär die Sache klar.
HerbertSeufert hat geschrieben:.....Warum hat man sich dann damals auf das Ansinnen der Solaner eingelassen, ihnen das Schiff zu überlassen?
Die SOL war letztlich nicht einfach verschenkbares Privateigentum der Kommandoebene...........
Nicht? :D

Das aphlische Terra hat sie verschenkt. An wen? Ans Konzil bestimmt nicht. Ans NEI? - da sagt der Aphiler "Kennen wir nicht"
An die Gruppe der nichtaphilen immunen Terraner? - oder doch Perry privat?
Wie sagt der Bayer "Nix is gwieß" :P
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@marafritsch2705

Ich weiß nicht, inwieweit die Besatzung der RT noch identisch ist zu derjenigen des damaligen Aufbruchs durch den atopischen Konduktor an Bord des Atopenschiffs.
Niemand an Bord der RT und auch CHUVANC/ATLANC konnte zuvor von dem Verschlagen ersterer in die Vergangenheit etwas ahnen und auch nichts von 700 Jahre Reisedauer in die JZL.

Vielleicht hätten das Etliche unter solchem, zumindest hochwahrscheinlichem, Aspekt gar nicht mitgemacht.
Man ging wohl eher von einer mehrmonatigen oder auch mehrjährigen Reisedauer aus ... mit gewissem, wenn auch erhöhtem Expeditionsrisiko, aber immerhin einer guten Chance der Rückkehr.

Dass dies bis dato erst zwei ferne Nachfahren der ursprünglichen ATLANC-Besatzung, nämlich LUA und VOGEL schafften, hat sich zuvor niemand ausmalen können.
Die Rückkehr der RT aus der Vergangenheit war physikalisch plausibel mittels Dilatationsflug möglich, eine Rückkehr der TSCHUBAI aus der Zukunft gäbe es nur via Kontextwandler, Zeittransmitter, Atopie oder Ähnlichem.
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nanograinger
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von nanograinger »

HerbertSeufert hat geschrieben:Ich akzeptiere den Kurzzyklusplot einmal so, wie er läuft, wenn auch mit mäßigem Grimmen im Bauch.
Spoiler:
Es sind viele Unlogiken dabei, kleinere und größere.
Die gößten Unlogiken sind die fehlenden umfänglichen Datenerhebungen über temporale Friktionen in Orpleyd im Vorlauf allen weiteren Geschehens.
Bis dato geht die Expeditionsleitung der RAS TSCHUBAI davon aus, dass die TIU-Flotte mit RHODAN an Bord "überholt" wurde und erst noch eintreffen wird.
Die zeitlichen Verwerfungen Orpleyds bedeuten allerhöchste Gefahr für jeden Expeditionsteilnehmer, denn niemand kann sich sicher sein, ob man bei Ende des Ferneinsatzes zuhause überhaupt noch lebende Angehörige antreffen wird, ja, ob dann die bekannte kulturelle und politische Struktur der Milchstraße fortexistiert.
Hat man die abertausende Besatzungsmitglieder an Bord der RT überhaupt über solche denkbaren Massivkonsequenzen informiert?
Dass "zur Zeit" das temporale Muster Orpleyds synchron mit der Außenwelt laufen soll, ist eine unüberprüfte Information der Aggregatis und könnte sich jederzeit ändern.
Schon die Missionseinsätze im Staubgürtel hätten für die Teilnehmer nicht nur eine temporale Trennung von der Heimatgalaxis bedeuten können, sondern auch vom Mutterschiff RT. Wie lange hätte diese auf eine Rückkehr von GUCKY und Co. gewartet?
5 Jahre? 100 Jahre? Länger?
Also eigentlich ein Wahnsinnsunternehmen!
Ich glaube kaum, dass die Besatzungsmitglieder der TSCHUBAI über solche finalen Konsequenzen sauber informiert wurden und ihnen das Risiko transparent gemacht wurde. Das ist eine massive Erweiterung über ein übliches Expeditionsrisiko hinaus.
Der Flug ins Lichtfahnesystem könnte bei Einsetzen temporaler Diskontinuitäten den Verlust von Hunderten oder tausenden von Jahren im Außenuniversum bedeuten.
Dieses Risiko wird dadurch erweitert, dass man unter Umständen das Hauptexpeditionsziel, die Rettung des noch eintreffenden RHODAN, temporal verpassen könnte. Jeder in einer anderen Zeit!
All das, wie gesagt, vor dem Hintergrund der Annahme, PERRY sei noch gar nicht in Orpleyd.
Im Grunde wäre eine solche Situation ohne schwerste Gefährdung der Besatzung nur mit einem Kontextwandler a la JULES VERNE beherrschbar, der - ohne Wenn und Aber - eine Rückkehr der RT in die Referenzzeit der Milchstraße erlauben würde.

Gleichzeitig mischt man sich - ohne Not - massiv in die Innenpolitik einer unbekannten Galaxis ein.
Im wirklichen Leben und bei einer wirklichen Rettungsmission wäre das absolutes NO GO.

Man definiert - ohne nähere Kenntnisse der wirklichen Situation - die Aggregatis als die "gute Seite".
Irre!

Das ist ungefähr so, als würde man den Erstkontakt in Syrien mit den "Gemäßigten Rebellen" in Aleppo herstellen und dann deren Sicht der hochkomplexen politischen Situation Syriens weitgehend als Maßstab übernehmen.
Kopfschüttel!

Nun wurde geschrieben, das sei halt so, man wolle ja schließlich Action lesen und keine langweiligen Sicherheitskonzepte.
Außerdem sei der Zyklus kurz und gedrängt!

Stimmt Alles!
Trotzdem sind die angesprochenen Punkte nicht zu vernachlässigen.

Wer von uns wollte realistisch riskieren, dass es möglicherweise keine Rückkehr in die "Jetztzeit" mehr gibt.
Dass man Alles verlöre, was einem privat lieb und teuer ist.
Welcher Soldat auf Auslandsmission würde dem zustimmen, wenn es nicht unwahrscheinlich wäre, dass er nicht mehr in das Deutschland des Jahres 2016 oder 2017 zurückkehrt, sondern ins Jahr 2837. Vielleicht gibt es dann kein Deutschland oder Europa mehr, vielleicht keine menschliche Kultur in bekanntem Sinne.

Die Konsequenzen wären jedenfalls entschieden gravierender als bei einer One Way-Mars-Mission a la ELON MUSK, die immerhin noch elektronischen Kontakt mit den Angehörigen erlaubt.
So viele Tausend Besatzungsmitglieder der RT einer solchen Gefahr zur möglichen Rettung zweier oder dreier Personen (und seien sie auch noch so wichtig!) auszusetzen, ohne die Expeditionsteilnehmer ausdrücklich zustimmen zu lassen, ist irgendwie unmoralisch, zumal man um diese schwerstwiegende und kaum kalkulierbare Hintergrundbedrohung in der Expeditionsleitung weiß.
Die Konsequenzen eines Weiterlebens in einer anderen Zeit, mag für Etliche schlimmer sein als der Tod.
Das geht nämlich über das persönlich kalkulierbare Risiko, in einer Raumschlacht zu sterben, entschieden hinaus.
Zum Inhalt dieses Postings möchte ich mich hier gar nicht äußern. Ich habe nur eine Frage:

Warum werden solche Postings ständig in den Spoilerthreads der Romane gepostet, wenn es doch einen speziellen Thread zur Zykluskritik gibt?
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

Es hat noch Keiner auf meine Frage geantwortet, welcher Forist gerne an einer Expedition teilnehmen würde, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit 800 Jahre in der Zukunft enden könnte, ohne irgendeine Art von Rückticket.

Also ich persönlich verzichte.
Das ist der ziemlich größtmögliche Abbruch aller sozialen Brücken.
Das lebend auszuhalten, wäre ziemliche Maximalstrafe.

Macht sich auf der TSCHUBAI gar keiner Gedanken?
Na ja, zumindest GUCKY ist schon mal heftigst erschrocken, als ihm die an und für sich plausible Möglichkeit im Staubgürtel ins Bewusstsein kam.

Dass es da absolut keine Widerstände in der Besatzung gegen das Eintauchen in Orpleyds Zeitverwerfungen geben soll, wundert mich.
Sogar sehr!
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Kardec
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Kardec »

HerbertSeufert hat geschrieben:Es hat noch Keiner auf meine Frage geantwortet, welcher Forist gerne an einer Expedition teilnehmen würde, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit 800 Jahre in der Zukunft enden könnte, ohne irgendeine Art von Rückticket.....
Ich verstehe was du meinst - aber es ist auch in der wirklichen Wirklichkeit kein wirkliches Argument.

Es bewerben sich aktuell Kandidaten fürs one-way-ticket zum Mars. Es ist schlicht schwierig bis unmöglich die div. Motivationen von Menschen zu durchschauen.
Kritikaster
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Kritikaster »

HerbertSeufert hat geschrieben: Vielleicht hätten das Etliche unter solchem, zumindest hochwahrscheinlichem, Aspekt gar nicht mitgemacht.
Man ging wohl eher von einer mehrmonatigen oder auch mehrjährigen Reisedauer aus ... mit gewissem, wenn auch erhöhtem Expeditionsrisiko, aber immerhin einer guten Chance der Rückkehr.
Okay, ich bin bereit, Taxi für Perry zu spielen. Die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, mich dabei mit 20 000 Tiu-Raumern anzulegen in deren gemeinsamem Catiuphat der gerade unterwegs ist, gehe ich ein. Was soll da schon groß passieren? Aber spätestens in zehn Jahren will ich wieder zum Bratkartoffelessen bei Muttern sein. Wenn mir der Expeditionsleiter diese Garantie nicht gibt, bin ich nicht dabei. Unterzeichnet und gesiegelt. 8-)
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Richard »

HerbertSeufert hat geschrieben:Es hat noch Keiner auf meine Frage geantwortet, welcher Forist gerne an einer Expedition teilnehmen würde, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit 800 Jahre in der Zukunft enden könnte, ohne irgendeine Art von Rückticket.
Also das kaeme bei mir wohl wie bei vielen Dingen "darauf an".

Wenn sich mehrere Leute aus meinem privaten Umfeld auch entschliessen wuerden mitzufliegen waere ich auf jeden Fall bereit mitzufliegen.

Ich habe keine Kinder und insofern wuerde es mir in der Hinsicht weniger Probleme machen mitzufliegen.

Meine Eltern leben noch: aber ich denke, dass ich trotz allem eher noch mitfliegen wuerde wenn mir diese Option zur Verfuegung stehen wuerde.

Wobei es jetzt aus meiner SIcht egal waere ob jetzt der Zeitsprung 800 Jahre oder beispielsweise 200 Jahre betragen wuerde....
Bestenfalls wuerde ich durch den Zinseszins als reicher Mensch zurueckkommen ;).
Ansonsten haette ich die Chance eine Zukunft zu erleben, die mir ansonsten wohl so nicht bekannt geworden waere: Eine Chance, die ich nur zu gerne akzeptieren wuerde. Durch die entsprechende Moeglichkeiten wie Hypnoschulung waere dann jedenfalls auch der "Anschluss" an die Technologien/Gegebenheiten der Neuen Zeit gegeben .

Und mit den anderen Leuten aus dem Sozialen Umfeld waere dann zumindest auch noch eine Gruppe vorhanden, mit der ich mich austauschen koennte bzw. zu der ich soziale Kontakte halten kann ohne komplett als "Relikt" zu gelten.
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@Kardec

Ein ONE WAY-Ticket zum Mars wäre gegenüber einer finalen temporalen Trennung ein Klacks.
Man könnte immerhin noch mit zuhause über Bild und Ton kommunizieren, bei Bedarf täglich.
Abgesehen davon hat Elon Musk in seiner neuesten Konzeption von diesem Radikalplan Abschied genommen und bietet zumindest beschränkte Rückkehrmöglichkeit für Unzufriedene an.

Für mich wäre der endgültige Abschied von allem Bekannten möglicherweise schlimmer als der Tod.

Dass es Leute mit solcher, schwer nachvollziehbarer Motivation gibt und immer geben wird, ist klar.
Dass es in der hohen Besatzungszahl der RT nur dergestalt schmerzfrei aufgestellte und motivierte Menschen und Fremdwesen geben soll, ist hingegen extrem unwahrscheinlich.

Es wurden bei verschiedenen Anlässen immer wieder oppositionelle Gruppierungen an Bord von Raumschiffen geschildert, oft aus weit nichtigeren Anlässen.
Und gerade in dieser existentiellen Frage soll es ohne jegliche innere Schwierigkeiten flutschen?
Extrem unglaubwürdig.
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Trevor Casalle 839

Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Kardec hat geschrieben:Es bewerben sich aktuell Kandidaten fürs one-way-ticket zum Mars. Es ist schlicht schwierig bis unmöglich die div. Motivationen von Menschen zu durchschauen.
Das letzte Abenteuer. In jeder Hinsicht.
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R.B.
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von R.B. »

Spoiler:
HerbertSeufert hat geschrieben:@R.B.

Warum hat man sich dann damals auf das Ansinnen der Solaner eingelassen, ihnen das Schiff zu überlassen?
Die SOL war letztlich nicht einfach verschenkbares Privateigentum der Kommandoebene.
Ein heutiger Ozeanriese wird ja auch nicht an die langjährige Besatzung und deren an Bord geborenen Kinder verschenkt, weil diese ihre einzige Heimat nur noch an Bord sehen und Landgang fast schon als unangenehm empfinden oder nicht um das gefährliche Kap Horn fahren wollen.

In diesem von Dir genannten Sinne hätte man sich damals hierarchisch über die Wünsche der Solaner hinwegsetzen können, deren Anliegen war, dass "ihre Heimat" nicht laufend durch Risikomissionen der Unsterblichen in Gefahr gebracht werden sollte.

Wer hier im Forum wäre bereit, über einen nicht unwahrscheinlichen massiven Zeitversatz auf ALLES für immer zu verzichten, was einem je lieb und teuer war?
Ja, nach Rückkehr vielleicht eine Heimat vorzufinden, die man nicht im Entferntesten mehr im Sinne des Bekannten deuten könnte!
Selbst eine Nichtrückkehrmission zum Mars schafft elektronischen Konnekt nicht ab.
Abgesehen davon lässt Elon Musk in seinen neuesten Visionen doch eine Revision ursprünglich geäußerter
dauerhafter Erdabstinenz zu.

Hier hingegen würde man nie mehr Kontakt zu geliebten Menschen und Angehörigen herstellen können.
Vielleicht wären nicht mal mehr ihre Friedhöfe existent.

Wer von uns würde sehenden Auges dieses Risiko gehen?

Das ist nicht mit einem abschätzbaren Risiko mit Todesfolge vergleichbar, welches wir im Alltag oder gerade auch als Militärangehöriger bewusst eingehen, stets in der Annahme, dass meist nichts Finales passiert.
Lieber HerbertSeufert,

es ist faszinierend. Es dauert eine ganze Weile, bis ich mich aufrege. Allemal bei PR, einem Hobby, dass mich seit 47 Jahren begleitet, will ich mir keinen Stress machen. Den habe ich im Job genug. Hierzu antworte ich Dir einmal, danach nicht wieder.
Zudem wir uns hier wieder in einem Thema fest beißen, dass mit dem Roman nichts oder nicht viel zu tun hat. Wir sollten uns also nicht wundern, wenn wir im Nirvana verschwinden.

Du vergleichst hier zwei Dinge, die einfach nicht vergleichbar sind.

Die SOL war (und ist, denke ich mal) ein Generationenschiff. 3540 startete sie. Weil sie von der aphilischen Erde nur mit 1.000 Leuten Personal ausgestattet war, holte man sich woanders 10.000 Menschen. Das waren allerdings Familien mit Kindern. Die Ausgangslage ist also schon eine ganz andere. 46 Jahre später hat sich auf der SOL eine komplette Generation herausgebildet, die nur die SOL als Heimat kennt. Bei allem, was recht ist, das kannst Du doch nicht mit heutigen Ozeanriesen vergleichen. Wir leben auf der Erde und nicht irgendwo am Ende des Universums! Niemand konnte die SOL verlassen, sich ins nächste Flugzeug begeben und nach Hause fliegen. Das ist der Unterschied.

46 Jahre ist eine eigene Generation, auch bei den nach heutigen Maßstäben langlebigeren Menschen aus der PR Zukunft. Das heißt, ein Großteil der Bevölkerung hat einen Planeten nie und wenn überhaupt nur kurz betreten und kennt nur die Sol. Ein Ozeanriese, der mit irgendwelchen Exportgütern von China nach Europa oder umgekehrt unterwegs ist, mag sich ja eine ziemliche Zeit fernab der Heimat bewegen, aber er und damit die Besatzung haben eine Heimat. Und da taucht unser Dampfer auch wieder auf. Und dann ist man wieder zu Hause. Die SOL hat aber kein Zuhause. Für die Solaner war die SOL das Zuhause. Rhodan und Co waren für die Solaner anachronistische Überbleibsel aus der Vergangenheit, die auf Dauer nichts mehr mit ihrer Heimat, eben der SOL, zu tun hatten. Die Solaner bildeten die Mehrheit und hätten im Falle eines Weiterführens der hierarchischen Kommandostruktur ganz einfach zur Revolution aufgerufen. So was soll auch auf der Erde schon Mal vorgekommen sein.

Und dann? 90% der Besatzung hinter Gittern? Jede Menge Tote? Nein, da war die Übergabe die einzig sinnvolle Lösung. Natürlich hat Perry Rhodan streng genommen Eigentum des Rechtsnachfolgers des Solaren Imperiums verschenkt.

Der Unterschied zur RT und komme ich endlich wieder bei der Handlung an, besteht darin, dass es eben keine aphilische Erde gibt. Ja, die RT geht auf lange Fahrt. Aber sie hat eine Heimat. Und die hatte die SOL nicht. Die SOL war die Heimat. Nimm mal einige CREST - Raumschiffe oder die MARCO POLO. Die waren auch lange unterwegs und ewig weit weg. Strukturen wir in der SOL haben sich dort nie gebildet. Weil es eine Heimat gab, wo man wieder hin zurück wollte. Jetzt komme mir bitte niemand mit dem Argument, das waren ja militärische Aktionen und die RAS TSCHUBAI ist privater Natur. Militärisch hätte die Milchstraße es wohl nicht geschafft, in der derzeitigen desolaten Situation eine Suchaktion für Rhodan auf die Füße zu stellen. Dort hat man genug mit sich selber zu tun.
Also kommt die größtenteils privat finanzierte RT wie gerufen und Gucky macht sich auf die Suche.

Jetzt zu Deiner Frage, wer aus diesem Forum auf alles verzichten will, was einem lieb und teuer ist. Du weißt, dass wir hier nur eine sehr begrenzte Anzahl von Mitmenschen haben, auf die das nicht unbedingt passen muss. Aber es gibt und gab solche Personen in der Menschheitsgeschichte. Beispiel gefällig? Kolumbus mit seiner Suche nach Indien hat auch seine Schiffe vollgekriegt. Und damals waren jede Menge Leute noch der Meinung, dass man irgendwann am Ende der Welt ankommt und dann runterfällt. Vom Mars aus, argumentierst Du, hat man zumindest noch elektronischen Kontakt. Ja. Man kann sich über die jeweilige Nummer 1 der Bilboard Charts auf dem Laufenden halten. Ja. Somit also nicht vergleichbar.
Aber in der Familie meiner Frau gab es einige Menschen, die mit Kind und Kegel nach Amerika ausgewandert sind. Die haben auf Alles verzichtet, was ihnen lieb und teuer war. Haus und Hof, Freunde, alles. Ohne Aussicht auf Rückkehr mit einer realistischen Chance auf den Tod vor Augen. Die sind auch diesen Weg gegangen und ich habe einen Riesen - Respekt vor denen. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage wäre, mein geliebtes Köln zum Beispiel in einem Generationen - Raumschiff zu verlassen. Das wäre auch ohne Chance auf Rückkehr.

Die Frage, wer von uns dieses Risiko eingeht, stellt sich aus meiner Sicht nicht. Und jetzt komme ich wieder auf weiter oben Angedeutetes: Die Menschen die auf einer RAS TSCHUBIA anheuern, müssen sich dieses Risikos bewusst sein. Sonst müssen sie daheim bleiben. Ich glaube nicht, dass Du auch nur einen einzigen Otto-Normal-Terraner auf diesem Schiff vorfinden wirst. Die haben allesamt diese "Amerika-Auswanderer" Abenteuer Gene in sich. Anders funktioniert das nicht. Dieser Menschenschlag nimmt erhebliche Risiken in Kauf - auch eine Zeitverschiebung. Auch nie nach Hause zu können. Sogar den Tod. Auch wenn ich dergleichen für mich absolut ausschließe und in der Tat der Verlust von Familie, Freunden, Haus, Köln usw. die Höchststrafe wäre.

Nochwas: Nein, hier ist keine Ironie drin. Nur meine Meinung.
Zuletzt geändert von R.B. am 6. November 2016, 07:16, insgesamt 1-mal geändert.
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@R.B.

Sehr gute Zusammenstellung von Argumenten aus Deiner Sicht!
Sehr gut auch geschrieben!
Ja, das hat Charme.
Obwohl ich Manches different sehe und weiß, wieviele Menschen es gibt, die unter der Flagge "ganz großer Ambition" segeln und letztlich ihre Meinung ändern, wenn's zum Schießen kommt. Deshalb hat Musk jetzt Rückkehrmöglichkeiten für Marsenttäuschte in seine Visionen eingebaut!
Gegen Kolumbus wurde ab einem bestimmten Punkt auch gemeutert und die Truppen folgten Alexander dem Großen nicht weiter nach Indien!

Aus meiner persönlichen beruflichen Erfahrung als Arzt kann ich durchaus sagen, dass es nicht wenige Menschen gibt, die irgendwann große Ankündigungen
oder gar Verfügungen über restriktiven Umgang mit medizinischen Möglichkeiten für den persönlichen "Fall des Falles" tätigten, und die dann - vor die konkrete Situation gestellt - ihre Haltung ins Gegenteil verkehren.

So eindeutig ist da nichts.

Soweit die Besatzung der RT bisher geschildert wurde, sehe ich da übrigens diesen kompletten Extremsportler- oder Hyperabenteurertyp nicht, dem letztlich die eigene Vita egal ist, und sei es auch nur durch Zerstörung der üblichen Lebensinhalte, die "Menschsein" ausmachen.

Eine verantwortungsbewusste Expeditionsleitung geht auf alle Fälle nur sinnvolle Risiken ein.
Ob die "Vorbeforschung" Orpleyds vor der angenommenen Ankunft RHODANS dazu gehört, wer weiß!
Inzwischen steckt man in einem militärischen Konflikt, es gab vermutlich schon etliche Tote auf der eigenen Seite ... im Zuge der Schlacht, die verlustreich war, und es gibt überhaupt keine Anonymität für die Operation "RHODAN-Rescue" mehr.

Wir Leser wissen ja inzwischen, dass PERRY schon wieder (je nach zeitlichen Zusammenhang mit der RT-Ebene!?!) im eigenen Körper steckt, was die Reisegroßgruppe GUCKY, LUA&VOGEL (in Unkenntnis des Leserwissens!) da überhaupt für Rettungsvorstellungen aus dem Catiuphat hatten oder haben, weiß man wirklich nicht. Die ganze vage Angelegenheit stützt sich eh nur auf die ausgebliebene Aktivator-Chip-Spirale nach dem vermeintlichen Tode RHODANS.

Eher läuft die Sache rein improvisatorisch ... im Sinne "Schau mer mo, kriag mer scho"!
Equipment für eine "Passivrettung" des RHODAN-Bewusstseins aus dem Catiuphat kann ich bisher keines erkennen.

Was wollte man in seiner ursprünglichen Grundüberlegung und Zielprojektion also tun, wenn es denn überhaupt gelänge, das RHODAN-Bewusstsein in Orpleyd irgendwo "von außen" zu orten, was per se schon fast ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte?!?

Dass RHODAN bereits (oder demnächst?) wieder reinkarniert ist, hat doch Null mit der Planung und den Möglichkeiten der GUCKY-Expedition zu tun.
Das ist bestenfalls so als ob man einen Bergsteiger vom K2 retten möchte, von dem es nur ganz vage Überlebenshinweise gibt, aber nur über die Möglichkeiten verfügt, bis ins Basislager zu kommen. Dass es der Bergsteiger - oder hier korrekt ... die Bergsteigergruppe - dann doch selbst schafft, ins Basecamp zurückzustolpern und dort auf die technisch defizitären "Retter" trifft, hat doch eher nichts mit genialer Rettungsexpeditionsplanung zu tun.
Auch absolut nichts, wenn man sich zuvor in Nordpakistan mit Taliban und Kaida-Anhängern kloppt oder sich in den Kaschmirkonflikt Pakistans mit Indien verwickelt.

Im wahrscheinlich zu erwartenden Fall wird RHODAN schlussendlich gerettet, seine larische Begleiterin vielleicht ... und unser gestaltwandlerischer Ligadienstchef (von dessen Anwesenheit man gar nichts weiß!) wird - lebend oder tot - dauerhaft aus der Serienhandlung entfernt.

Bis es ein oder zwei "wichtigen" Personen wieder "gut geht" und sie wieder in vertrautem Ambiente sind, dazu einige Erkenntnisse gewonnen, werden Viele gestorben sein, manche wegen eher schwacher Planung des Expeditionskonzepts durch den "Retter des Universums".

Als Stratege ist GUCKY mit dieser RT-Expedition wohl "verbrannt"!
Auch weit überdurchschnittlich wagemutige Leute sollte man als Chef nur in Gefahr bringen, wenn ein klares Konzept in der Planvorgabe steckt.

Ohne Vernunft hat noch keiner längerfristig gewonnen.

Zumal, falls die treue Rescuegruppe CAESAR anschließend mit dem vor den Dolchen der Attentäter Geretteten im Rom des BORGIA-Papstes "aufschlägt" und nicht auf dem antiken Capitolshügel. Mission accomplished.
E=mc²
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@zephydia

Ich sehe das mit der Schilderung der Besatzungsmitglieder ähnlich positiv wie Du!
Die Schilderung der Schlacht war eher suboptimal.

Gerade die Darstellung von Einzelpersonen an Bord der TSCHUBAI bekräftigt doch meine Vermutung, dass da durchaus normale Wesen zugange sind, keine Extremabenteurer, denen jede persönliche Konsequenz der möglichen Entwicklung egal ist. Keine Haudraufs und Schlagetots.
Das sind Wesen mit einer noch überschaubaren Lust auf Neues und vielleicht auch Abenteuer.
Die Meisten gehen mit Sicherheit von einer Rückkehr in die Heimat in der Jetztzeit der Serienhandlung aus, haben vielleicht 2 oder maximal 5 Jahre Missionsdauer
auf ihrer persönlichen Agenda. Sind sicher auch bereit irgendwie noch kalkulierbare Risiken einzugehen, sonst wären sie bei der Expedition nicht dabei.

Die temporale Entwicklung in Orpleyd ist nach jetzigem Kenntnisstand der Galaktiker nicht suffizient einschätzbar.
Der absolut dumme, wenig vorbereitete Einflug Guckys in den Staubgürtel hätte leicht die TSCHUBAI der Expeditionsleitung berauben können, man hätte zeitlich nicht mehr zusammengefunden, möglicherweise wären Gucky und Konsorten, die "Reisegruppe Perry Rhodan" und die RT auf verschiedene Zeitebenen verschlagen worden.
Gucky selbst erschrak zu Tode, als ihm in Konsequenz klar wurde, was hätte passieren können.

Jetzt stützt man sich rein auf die Angaben des Widerstands, dass "aktuell" Synchronizität Orpleyds mit dem Restkosmos besteht.
Wie lange schon? Gab es bereits früher solche Synchronfenster? Wie lange bestanden sie? Wann trat das zuletzt auf? Galt dies für ganz Orpleyd im selben Maße? Kündigen sich chronale Diskontinuitäten durch Prodromi an? Sind Zeitveränderungen kontinuierlich anschwellend und abklingend oder ereignen sie sich abrupt?

Nichts weiß man, obwohl man es erforschen könnte!
Man fliegt jetzt auf Gedeih und Verderb mit der Hauptmaschinerie tief in Orpleyd ein! Ein Backup außerhalb gibt es nicht.
Zudem ist diese Hauptmaschinerie, die TSCHUBAI, die einzige potentielle Rückkehrmöglichkeit zur Milchstraße.
Perry Rhodan wird immer noch außerhalb Orpleyds vermutet.
Die ersten Kampfhandlungen haben schon bittere Verluste an Leben von Besatzungsmitgliedern und an Material gezeitigt.
Was will man mehr?

Man ist nicht losgeflogen, um Orpleyd politisch umzukrempeln, sondern mit der vagen Hoffnung, Perry Rhodan retten und rückführen zu können.

Ich würde mir als Besatzungsmitglied der RT echt Sorgen um die Vernunft meiner Expeditionsleitung machen.
Die hat nämlich für das Hauptexkursionsziel keinen erkennbaren Plan und setzt die Retter, bereits jetzt schon mit deutlicher Wirkung, sinnlosen Risiken aus.

Von der vieltausendjährigen Erfahrung des "Retters des Universums" merkt man strategisch bisher gar nichts.
Von dem Prinzip, dass große Risiken nur dann gegangen werden dürfen, wenn der anvisierte Erfolg dies kalkulierbar rechtfertigt, zeigt sich bis dato Null.

Was macht man, wenn die Zeit in Orpleyd plötzlich diskontinuierlich springt?
Möglicherweise gibt es ein Vorlauffenster einer solchen Entwicklung, möglicherweise aber auch nicht!

Man weiß wenig bis gar nichts über dieses chronale Phänomen oder Epiphänomen.

Mich persönlich stört das.
Wieviele Tote will Gucky riskieren, um seinen Freund zu retten?
Ob dieser prinzipiell überhaupt rettbar wäre, ist zumindest den Protagonisten der TSCHUBAI völlig unbekannt.
Über entsprechende technologische Mittel verfügt man nämlich nicht.
Momentan stellt sich die Aufgabe so dar, dass man Perrys ÜBSEF-Konstante im Catiuphat orten und aus dem Catiuphat bergen müsste mit anschließender Reinkarnation z.B. über einen Klon oder Duplo.
Wie stellt man sich so etwas praktisch vor?

Dass Perry Rhodan samt Begleitung bereits wieder in Fleisch und Blut in Orpleyd herumgurkt oder - je nach zeitlicher Zuordnung - erst noch herumgurken wird, weiß man - im Unterschied zu den Lesern - nicht. Auch diese Parallelentwicklung beruht ja auf unglaublichen Zufällen.
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von ovaron29 »

HerbertSeufert hat geschrieben:@Richard

Ich verwechsele da gar nichts. Die Faktenlage, die Du zusammengestellt hast, ist mir gänzlich bekannt.

Trotzdem ist der nicht unerhebliche Zeitversatz in der Rückkehr der Tarkan-Expedition eher ein so nicht erwartbarer temporaler Unfall,
die Aktion der RT bringt sie hingegen in nicht überschaubare, gleichzeitig aber erwartbare Zeit-Gefahr.

Gerade, weil die TSCHUBAI das einzige zur Milchstraße rückkehrfähige Schiff ist, dürfte sie selbst nicht in Orpleyd agieren, sofern, sagen wir 2000 nichtzeitrisikowilige Besatzungsmitglieder eine entsprechende persönliche Gefährdung nicht wollen.
Die Schiffsleitung kann hier nicht einfach über jedes Besatzungsmitglied per Dekret verfügen!
Ich nehme an, dass jeder Flugteilnehmer zuvor den üblichen Risiken einer Fernexpedition zustimmte, dieses unwägbare und sehr spezielle Risiko des massiven Zeitversatzes war da sicher nicht includiert.
Nichtzustimmende Besatzungsmitglieder haben mit keinem Beiboot eine Rückkehrchance.
Nur die TSCHUBAI selbst kann das gewährleisten.
Bei einer Expedition über zigMios LJ wird es viele "Unwägbarkeiten und spezielle Risiken" geben. Wenn sie jedesmal darüber abstimmen, können sie gleich Zuhause bleiben.
Und bei 35000 Besatzungsmitglieder werden schon die Abstimmungen recht lange dauern.
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von ovaron29 »

HerbertSeufert hat geschrieben:Es hat noch Keiner auf meine Frage geantwortet, welcher Forist gerne an einer Expedition teilnehmen würde, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit 800 Jahre in der Zukunft enden könnte, ohne irgendeine Art von Rückticket.
Naja, wenn mich Zuhause einige Haftbefehle verfolgen, wäre ich gleich dabei. :rolleyes:
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Re: Spoiler 2881: Angriff der Gyanli, von Verena Themsen

Beitrag von HerbertSeufert »

@ovaron29

Na ja, ich gehe mal davon aus, dass nicht über jeden Einsatz abgestimmt würde, aber vielleicht vor solch drastischer Gefährdung schon, zumal man damit PERRY RHODAN noch nicht direkt im Fokus hat.

Wer an Bord der RAS TSCHUBAI gegangen ist, hat seine Seele ja nicht auf Gedeih und Verderb GUCKY verschrieben.

Was würde man mit unwilligen Besatzungsmitgliedern machen?
In Ketten legen? Auf einem nicht heimflugfähigen Beiboot aussetzen?

Abstimmungen dürften in dieser Handlungszeit wahrscheinlich nur Sekunden dauern, wenn die Argumente ausgetauscht sind.
E=mc²
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