Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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RolfK
Oxtorner
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Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Beitrag von RolfK »

Der Umgang mit Perry stellt die Serienmacher vor besondere Problerme: Als Hauptfigur der Serie kommt er häufig vor, jeder Autor/jede Autorin muss über ihn schreiben, immer steht er im Brennpunkt des Geschehens, aqlle Autoren müssen ihn deshalb in Konflikt- oder Grenzsituationen darstellen, und wir Leser erwarten, dass der Charakter dabei konsistent bleibt, wiedererkannt wird, und seiner Rolle in der Serie als herausragender Anführer und Held mit menschlichen Qualitäten gerecht wird.
In den letzten drei Heften, in denen er wesentlicher Handlungsträger war, ist dies nicht gelungen.
In Heft 2885 "Der Leidbringer" erleben wir einen Perry, wie ihn KHS dargestellt hätte: Er bezieht die Motivation für sein Handeln aus der Gefahr der drohenden Materiesenke, die eine ganze Galaxis mit allem Leben in ihr vernichten würde, und ist in dieser Extremsituation zu "harten" Entscheidungen bereit: Er nimmt den Tod einer Kampfgefährtin in Kauf, weil er zu ihrer Rettung die Kampfkraft seiner Gruppe schwächen müsste, und damit das Ziel des Kampfeinsatzes gefährden müsste.
In Heft 2887 "Tagebuch des Widerstands" ist das ganz anders: Die Gefahr der Materiesenke besteht fort, und das muss ihm auch bewusst sein; außerdem hängen nach seiner eigenen Wahrnehmung die Rückeroberung der RT und die Freiheit, wenn nicht das weitere Überleben der überlebenden von ursprünglich 35.000 Besatzungsmitgliedern und 50.000 Posbis vom Erfolg seines Einsatzes ab. Genau diesee Bedingungen ignoriert er völlig, sobald er einer Gefahr für seine Enkelin gewahr wird, gefährdet seine Tarnung, das Leben seiner Einsatzgruppe und den Erfolg der Mission. Zugespitzt muss man feststellen, dass er sich durch dieses Verhalten als Führungsperson disqualifiziert.
In Heft 2888 "Garde der Gerechten" wird es wieder anders: An seine auf das Gitterschiff verbrachte Enkelin - und die anderen Gefangenen dort - verschwendet er keinen Gedanken mehr; erhat sie völlig vergessen. Dabei hätte er doch wenigstens den Versuch starten können, mit dem Kran einen Erkundungstrupp oder bloß ein paar Sonden auf das Gitterschiff zu schicken. Was macht er statt dessen? Er will dem verbliebenen Gegner allein gegenübertreten. Conan der Barbar macht so etwas, kein Perry, der seit 3000 Jahren Regierungschef und Oberbefehlshaber ist, und in dieser Situation über die Ressourcen einer RT und ihrer Besatzung verfügt. (Auch George Dabbelju hat den Irakkrieg nicht mit einer Prügelei mit Saddam Hussein geführt!)

DEshalb mein Weihnachtswunsch: Die Serienmacher sollen sich mehr Mühe geben, uns einen angemessenen Konsistenten Perry zu liefern!
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nanograinger
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Re: Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Beitrag von nanograinger »

RolfK hat geschrieben:Der Umgang mit Perry stellt die Serienmacher vor besondere Problerme: Als Hauptfigur der Serie kommt er häufig vor, jeder Autor/jede Autorin muss über ihn schreiben, immer steht er im Brennpunkt des Geschehens, aqlle Autoren müssen ihn deshalb in Konflikt- oder Grenzsituationen darstellen, und wir Leser erwarten, dass der Charakter dabei konsistent bleibt, wiedererkannt wird, und seiner Rolle in der Serie als herausragender Anführer und Held mit menschlichen Qualitäten gerecht wird.
Soweit volle Zustimmung.
RolfK hat geschrieben: In den letzten drei Heften, in denen er wesentlicher Handlungsträger war, ist dies nicht gelungen.
....
Das sehe ich überhaupt nicht so. Im Gegenteil, gerade in diesen Romanen wurde er als " herausragender Anführer und Held mit menschlichen Qualitäten" dargestellt.
Du ignorierst bei deinen Beispielen, dass sich die Situationen in den drei genannten Fällen nicht einmal ähneln. Dass sich Perry jeweils anders verhält, ist deshalb kein Ausdruck von inkonsistenter Charakterdarstellung, sondern das situative "Aktivieren" verschiedener "Charakterelemente" in der beschriebenen Handlung.

Außerdem finde ich deine Beschreibung der Situationen in den meisten Fällen nicht einmal annähernd korrekt. Am ehesten stimme ich noch der ersten (PR 2885) zu, wobei hierzu sagen wäre, dass er wohl erkannt hat, dass die Chance auf Rettung der Kampfgefährten äußerst gering ist, ganz abgesehen von der Schwierigkeit, sie zu retten ohne weitere Kämpfer in Gefahr zu bringen. Sein Verhalten angesichts der Verschleppung seiner Enkelin Farye ist vielleicht übertrieben hysterisch, aber die von dir (im anderen Thread) erwähnte Bevorzugung seiner Enkelin ist nicht gegeben, weil es keine andere Personen gibt, die er in gleicher Situation schlechter behandelt hat. Deine Zuspitzung, dass er sich deshalb als Führungsperson disqualifiziert, kann ich gar nicht nachvollziehen. Und in PR 2888 stellt er sich Pushaitis nicht deshalb, weil er sich für Conan und unbesiegbar hält, sondern weil er die Gefahr dieser Konfrontation auf sich selbst nimmt und nicht delegiert, also genau die Rolle des Helds mit menschlichen Gefühlen ausfüllt. Und dass er seine Enkelin und Gucky nicht "vergessen" hat, ist im Roman nachzulesen.
RolfK
Oxtorner
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Re: Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Beitrag von RolfK »

@ nanograinger

Band 2887

Schauen wir genauer hin (S. 40, linke Spalte der Druckausgabe):

"Er schrie und winkte, obwohl er es besser wissen sollte, doch in diesem Moment der Niederlage verließen ihn Beherrschung und Vernunft. Es war ihm sogar gleichgültig, ob er damit den Feind auf sich aufmerksam machte."

M.E. reicht das, um ihm vorzuwerfen, er gefährde mit diesem Verhalten - um seiner Enkelin willen - seine Rettungsmission für die RT und ihre noch lebenden Besatzungsmitglieder. Außerdem nennst Du selbst sein Verhalten "übertrieben hysterisch".
Ich kenne keine Organisation, in der man sich durch "übertrieben hysterisches" Verhalten in Krisensituationen für Führungsaufgaben qualifiziert. Tatsächlich disqualifiziert man sich so.

Band 2888

Du schreibst selbst im anderen Thread, dass Du in der Zweikampfsituation den Einsatz von Kampfrobotern erwartet hättest. Also sind wir uns darin einig: Statt einen risikoarmen Weg zu wählen, stürzt er sich lieber in einen Zweikampf. Für einen Regierungschef und Oberbefehlshaber mit 3000 Jahren Erfahrung ist dies doch ein zumindest äußerst fragwürdiges Verhalten. Ich würde weiter gehen, und es "ausgesprochen dämlich" nennen.
Vivian-von-Avalon

Re: Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Also, mir war der harte Führer aus den ersten Zeiten der Dritten Macht viel lieber als der heutige Perry Rhodan.
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Richard
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Re: Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Beitrag von Richard »

Gerade die von dir (Vivian) gebrauchten Worte "harter Fuehrer" brachten der PR Serie vermutlich in der Fruehzeit das eher negative Image ein.

Meiner Ansicht nach sollte irgendwo eine Synthese zwischen dem "fruehen" Perry und jenem Perry der Baende 1000 - 1200 gefunden werden.

Ich persoenlich mag so militaerisch aufgezogene Organisationen(*) weniger, was mich vermutlich gegen entsprechend mehr militaerisch angehauchte Zyklen etwas skeptischer macht.

*) beruhend auf persoenliche Erfahrungen ...
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Atlantis
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Re: Appell an die Autoren: Seid lieb zu Perry!

Beitrag von Atlantis »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Also, mir war der harte Führer aus den ersten Zeiten der Dritten Macht viel lieber als der heutige Perry Rhodan.
Mir auch :st:
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