Der Heftroman, mal positiv

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Klaus N. Frick
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Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Klaus N. Frick »

Ich habe mir in einem Text im Redaktionsblog mal einige Gedanken zum Thema Heftromanstil gemacht. Wie findet ihr das denn so?

http://perry-rhodan.blogspot.de/2017/08 ... sitiv.html



Hier auch gleich dokumentiert:



Der Stil eines Heftromans, mal positiv

Seien wir ehrlich: Früher galten Heftromane pauschal als »Schund«, wurden sie von wohlmeinenden Pädagogen verunglimpft oder im Schulunterricht beschlagnahmt. Das ist lange her; wenn heutige Lehrergenerationen einen Schüler erwischen würden, der in der Schule einen Heftroman liest, hätten sie wohl Tränen der Rührung in den Augen.

Dem Heftroman wird nachgesagt, er habe einen direkten Stil. Er sei einfach gebaut, er bediene die schlichten Gemüter ... und die anderen Vorwürfe kann sich jeder selbst denken. Dass dieser Vorwurf hanebüchen ist, kann jeder selbst erkennen, der beispielsweise einen PERRY RHODAN-Roman nimmt und die Struktur der Sätze betrachtet.

Ich sehe einen »Heftromanstil« ohnehin nicht als negativ an, ganz im Gegenteil: Die Spalten eines Heftromans tragen dazu bei, dass es kurze Absätze gibt. Das wiederum sorgt dafür, dass Beschreibungen kurz sein müssen und sich auf das Nötige beschränken – ausufernde Landschaftsdarstellungen wird man also eher im historischen Roman finden und in der Fantasy, nicht aber im Heftroman. Ebenso kurz müssen Dialoge sein, flott zu lesen und die Handlung vorantreibend.

Viele erfolgreiche Romanautoren arbeiten nach denselben Prinzipien: kurze Beschreibungen, knappe Dialoge. Ich meine damit nicht nur Krimi-Klassiker wie die von mir verehrten Raymond Chandler oder Georges Simenon – auch moderne Bestsellerautoren wie Dan Brown machen nichts anderes.

Kurze Absätze, schnelle Dialoge, knappe Beschreibungen – und dennoch immr alles unterbringen, Gefühle darstellen und Personen klar beschreiben: Das ist eine Kunst, die nicht jeder Autor beherrscht. »Gelabert« wird in heutiger Literatur schließlich genug.

Ich bin froh, dass wir bei PERRY RHODAN heutzutage eine stilistische Bandbreite haben, die ihresgleichen sucht. Ein Hubert Haensel oder ein Leo Lukas unterscheiden sich in ihren Romanen sehr – man kann sofort einen klaren Unterschied in Sprache und Stil ausmachen. Beide sind sie Meister der Verknappung, beide können sie aber auch ausführlicher werden; ein Taschenbuch bietet schließlich mehr Raum und Platz.

Auch ein Wim Vandemaan, ein Christian Montillon oder eine Michelle Stern unterscheiden sich sehr. »Deutschtechnisch«, um eines meiner Lieblingswörter zu zitieren, kann man ihre Romane nicht von allgemeinen Bestsellern unterscheiden, die im Taschenbuch oder Hardcover gedruckt werden. Und die verknappte Sprache, zu der ein Heftroman zwingt, macht mir immer wieder Spaß.

Ich liebe Heftromane. Vor allem, wenn sie richtig gut sind!
ParaMag
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von ParaMag »

Einen Riesenvorteil hat dieses Format, unabhängig von der Qualität dessen was geschrieben wird, es kann immer mal schnell irgend dazwischen geschoben werden und ist aufgrund des Umfangs schnell gelesen.
Ich mag dieses Format, obwohl ich wegen Platzproblemen von Holz auf Elektrisch umgestiegen bin. :st:
Pisanelli
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Pisanelli »

Die Sprache bei PR stört mich nicht, die hat sich im Laufe sehr verbessert, auch am Stil wurde hart gearbeitet. Natürlich gibt es bessere und schlechtere Autoren.

Das Serienformat an Heftromanen gefällt mir sehr, allerdings hat es aufgrund der Kürze der Hefte auch Nachteile. Den Beschreibungen der Charaktere wird zwar inzwischen mehr Raum eingeräumt, dennoch fehlt mir hier häufig die Tiefe, vor allem bei Nebenfiguren. Motivationen entsprechen dann häufig doch dem Klischee. Das ist den kurzen Darstellungen geschuldet, aber ich mag vielschichtige und komplexe Figuren lieber. Das gelingt bei den Hauptpersonen häufig besser, aber auch da gibt es noch Verbesserungspotential. Außerdem sind die Figuren dann doch von Autor zu Autor in ihrer Art häufig in Nuancen verschieden und das stört mich häufig in der Begegnung mit den Figuren, die plötzlich aus inhaltlich nicht nachvollziehbaren Gründen "anders" sind.

Bei PR ist außerdem ein Nachteil, dass sich manche Themen wegen des Alters der Serie einfach totgeritten haben und nicht mehr interessant sind. Oder so mancher Kniff inzwischen so ausgeluscht ist, dass es nur noch Gähnen hervorruft. Ich würde aber sagen, dass ist grundsätzlich bei Serien ein Problem. Irgendwann wiederholen sich die Dinge oder werden sich doch auffallend ähnlich und das wird langweilig. Deswegen bin ich inzwischen doch auch ganz froh, wenn Serien (das gilt jetzt auch für Fernsehserien) auch mal zuende gehen. Es gibt Serien, da ist es gut, wenn es dann mal vorbei ist. Dann wird es Zeit für eine ganz andere Geschichte. Man kann ein Pferd totreiten, aber dann muss man es auch mal begraben.

Ich will nicht sagen, dass PR schon soweit ist. Aber ich glaube, dass man immer gut aufpassen muss, nicht zu sehr in Muster zu verfallen und sich viele Gedanken zu machen, wie man die Serie frisch und innovativ halten kann. Und ich weiß, dass das nicht einfach ist.
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Tennessee
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Tennessee »

Salut,

und um die Frage oben („Wie findet ihr das denn so?“) zu beantworten, und hoffentlich auch konstruktiv: Mir gefällt der Text nicht so gut, obwohl ich ihm inhaltlich fast überall zustimme.
Wie das?

Ja, der Heftroman ist eine ganz eigene Gattung, die anders als die sogenannte „hohe Literatur“ anderen inhaltlichen und sprachlichen Regeln folgt, folgen muss. Sag ich schon seit Jahren. Und ja, dass es bei den Bestsellern oder anderen Romanen bestimmter Genres, z.B. der Krimi, auch diese stilistischen Formen gibt - geschenkt. Es ist vielleicht meinem beruflichen Hintergrund geschuldet, dass ich diesen Aussagen problemlos zunicke und sie letztendlich doch recht unspannend finde.
Was hätte den Text m.E. ein bisschen spannender gemacht?

Du schreibst z.B. „Ebenso kurz müssen Dialoge sein, flott zu lesen und die Handlung vorantreibend.“ Und an dieser Stelle wären für mich beispielsweise Erläuterungen interessant gewesen, die aus der Gattung Heftroman und aus der Perspektive des Lesers heraus erklären, warum eben ein solcher Stil notwendig ist. Muss ein Heftroman schnell lesbar sein, muss ein Heftroman durch einen kurzen Stil eine breite Leserschaft mit unterschiedlichen Lesegewohnheiten und vielleicht auch -voraussetzungen ansprechen, muss ein Perry Rhodan Heftroman, weil er vielleicht in doppelter Hinsicht genrespezifisch ist (Genre 1: Heftroman und Genre 2: SF; ergänz das zweite Genre auch gerne mit Fantasy, Horror oder Liebesroman) einem bestimmten Stil folgen?

Zusätzlich hätte ich gerne den (scheinbaren) Widerspruch näher erklärt gehabt, als du zu Anfang schreibst, dass Heftromanen das Klischee anhafte, für einfache Gemüter zu sein, um dann zu erklären, dasss ein Heftroman einfache, klare Sätze, kurze Dialoge und wenig Landschaftsbeschreiben brauche. Also doch einfache-Gemüter-Literatur? Dass ein einfacher Stil nicht gleich einfaches Leser- oder Autorengemüt bedeutet, deutest du ja an, indem du auf die schriftstellerische Schwierigkeit hinweist („Das ist eine Kunst, die nicht jeder Autor beherrscht .“), und auch hier würde ich, auch wenn ich selbst keine Erfahrung mit dem Schreiben von Heftromanen habe, dir augenblicklich zunicken. Ja, Recht haste! Doch mir hätte eine vielleicht auch etwas erörternde Ausführung gut gefallen, die den (scheinbaren) Widerspruch auflöst und anhand von Beispielen erklärt hätte, warum ein „einfacher Stil“ nicht „einfaches Gemüt“ bedeutet. Zum Beispiel hatte Robert Feldhoff m.E. das großartige Talent, eine Figur mit wenigen schriftstellerischen Pinselstrichen zu einem Charakter zu machen und für die Gattung Heftroman angemessen zu charakterisieren.

Kurz: mein beruflicher Tunnelblick sorgt sicherlich dafür, dass ich mehr „Fleisch“ am Text gehabt hätte und wahrscheinlich interessieren mich andere Gattungsfragen zum Heftroman mehr, als jene, die du mit dem Text vorstellen wolltest. Und wahrscheinlich wäre es eine Aufgabe, die deinen Zeitrahmen sprengen würde, den Text so zu gestalten, dass sogar ich ganz glücklich damit wäre.

Nicht besonders glücklich war ich allerdings mit der Aussage, dass in der heutigen Literatur genug „gelabert“ werde. Natürlich kannst du das als deine Auffassung so sagen, ich finde allerdings, dass du dich damit eine Position begibst, die, von der gegenüberliegenden Seite her, ähnlich ist, wie jene Position, die Heftromane als „Schundliteratur“ abzeichnen, nur dass du dann von „Laberliteratur“ sprichst, wenn einE AutorIn z.B. lange und intensive Dialoge schreibt, Zeit im Roman auf Landschaftsbeschreibungen oder ausführliche Charakterisierung verwendet. Auch dafür gibt es Raum und Literatur und so wie ein Heftroman einen bestimmten Stil benötigt, benötigen andere Gattungen einen anderen. Somit würde ich deinen Abschlusssatz gerne modifizieren zu: Ich liebe Literatur, vor allem wenn sie ihrer Gattung entsprechend gut gemacht ist.

lg
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Clark Flipper
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Clark Flipper »

:gruebel: Nun war es mir persönlichen seit jeher Egal was andere unter anderen zu Thema Groschenromane gesagt habe.
Aber ohne damit die aktuellen Autoren abwerten zu wollen, ob ich mit einen PR zufrieden war oder nicht, das hat bei mir nur etwas mit der Story zu tun.
Als schlichtes Gemüt ist für mich nur mein persönlicher Geschmack entscheidend. Und da bin ich bei PR im großen und ganzen zufrieden. Heute wie damals. Ich finde bei PR Unterhaltung wenn ich Sie suche.
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Klaus N. Frick
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Klaus N. Frick »

Tennessee hat geschrieben:
Was hätte den Text m.E. ein bisschen spannender gemacht?
All diese Gedankengänge kann ich völlig nachvollziehen. Aber hätte ich das alles so ausführlich schreiben wollen, wäre es kein Textlein für den Blog geworden, sondern eine literaturtheoretische Arbeit.

(Verlaberte Gegenwartsliteratur ist für mich so etwas wie Arno Geiger. Oder Julia Franck. Furchtbares, selbstverliebtes Geschreibsel ohne jegliche Substanz. Oder der heutige Peter Handke, der vor dreißig Jahren oder so ja mal ein guter Autor war. Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Ja, und ich lese Literaturzeitschriften ...)
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dandelion
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von dandelion »

Solange es Heftromane gibt wie zuletzt die Nr.2919 von Wim Vandemaan ist mir um die Qualität, speziell von PR, nicht bange.

Ich mag Heftromane aber auch wegen der Titelbilder und das nicht nur im SF-Bereich. Wo gibt es sonst (außer bei Comics) diese bunte Vielfalt an Farben und Motiven?
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Tennessee
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Tennessee »

Klaus N. Frick hat geschrieben:
Tennessee hat geschrieben:
Was hätte den Text m.E. ein bisschen spannender gemacht?
All diese Gedankengänge kann ich völlig nachvollziehen. Aber hätte ich das alles so ausführlich schreiben wollen, wäre es kein Textlein für den Blog geworden, sondern eine literaturtheoretische Arbeit.
[...]
Salut

und völliges d'accord.

lg
Ten.
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Alexandra
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Alexandra »

Hi Ten,
Tennessee hat geschrieben: Zusätzlich hätte ich gerne den (scheinbaren) Widerspruch näher erklärt gehabt, als du zu Anfang schreibst, dass Heftromanen das Klischee anhafte, für einfache Gemüter zu sein, um dann zu erklären, dasss ein Heftroman einfache, klare Sätze, kurze Dialoge und wenig Landschaftsbeschreiben brauche. Also doch einfache-Gemüter-Literatur? Dass ein einfacher Stil nicht gleich einfaches Leser- oder Autorengemüt bedeutet, deutest du ja an, indem du auf die schriftstellerische Schwierigkeit hinweist („Das ist eine Kunst, die nicht jeder Autor beherrscht .“), und auch hier würde ich, auch wenn ich selbst keine Erfahrung mit dem Schreiben von Heftromanen habe, dir augenblicklich zunicken. Ja, Recht haste! Doch mir hätte eine vielleicht auch etwas erörternde Ausführung gut gefallen, die den (scheinbaren) Widerspruch auflöst und anhand von Beispielen erklärt hätte, warum ein „einfacher Stil“ nicht „einfaches Gemüt“ bedeutet.
in Anschluss an die traute Einigkeit, der ich ebenfalls völlig zustimme ... in dieser Hinsicht halte ich die Kurzgeschichte der Trümmerliteratur für ein ergiebiges Vergleichsobjekt.
LG A.



Aber, Klaus,
Klaus N. Frick hat geschrieben: »Deutschtechnisch«, um eines meiner Lieblingswörter zu zitieren ... 
echt? Oder ironisch?

(Sorry, hab' dasselbe eben auf Twitter gefragt, da ich erst danach ins Forum ging.)
ParaMag
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von ParaMag »

Die Qualität von "Heftchen", wie es zu meiner Kindheit/Jugendzeit benannt wurde, ist erst einmal Subjektiv.
Solange ein ,Heft' alleine steht hat es ein Thema welches bedient wird. Vorteil von Serien wie PR, Prof. Zamorra usw. ist das die Handlung immer fortgeschrieben werden kann, wie im Buch sind zwischenschritte/umblenden möglich (die von einigen ungeliebten 4er Blöcke z.B.).
Als Konsument muß ich akzeptieren das nach ca.90 Min. das Vergnügen vorbei ist und ich je nach Serie 1-2 Wochen warten muß.
Für die heutige Zeit eigentlich ein "No-Go" und deshalb vllt. ein Anachronismus. Warten ist etwas das in der heutigen Zeit furchtbar schwer geworden ist, leider. Die Dauerbespaßung der Mitmenschen ist mittlerweile sehr zentral geworden.
"Heftchen-Serien" sind vergleichbar mit einem Staffel-Lauf, die einzelnen Protagonisten (Expos/Autoren) können Weltklasse sein. Nützt aber alles nichts wenn die Staffelübergabe nicht funzt, einer der Gründe weshalb die USA nicht Serien Sieger bei der 4x100m Staffel sind.
Wobei Staffelübergabe ein weites Feld umspannt wie- Handlung, Charaktere, Beschreibungen von Szenen, Motivationen, Vorgehensweisen, Zusammenleben usw.
Dies ist einer der Schlüssel für eine gute Serie (mMn.) eine Rahmenhandlung (Expose) welches 1. in sich selbst 2. im Serien Kontext konsistent ist (dürfte schon 1-2 Personen binden, beim Umfang der zu Betrachten ist). Die Handlung einen nachvoĺlziehbaren Spannungsbogen hat und was sehr wichtig ist 'Zwischenergebnisse, Etappenziele', hier hapert es mMn. in den letzten Jahren etwas. Die Abstände sind hier etwas zu groß oder zu versteckt aufgebaut. Was auffällt ist das dauerhafte parken von 'Premium Akteuren' nicht Fisch nicht Fleisch, kommt manchmal so rüber wie 'es fällt mir nichts mehr ein dazu' George R.R. Martin effekt.
Ebenfalls der Umgang mit Nebendarstellern ist verbesserungswürdig, aber das wurde von Euch schon kommuniziert das hier ein Augenmerk darauf gelegt werden sollte.
Bisher ist der PR Kosmos hier gut geleitet worden (Thez ausgenommen, der einzige Zyklus den ich garantiert nie mehr lesen werde) Höhen und Tiefen gibt es überall. Des einen Höhe ist des anderen Tiefe.
Einer der Hauptmängel und zugleich auch Stärken ist der Platzmangel. Er zwingt zu Disziplin, es mag zwar einiges manchmal darunter leiden aber hier muß ein Kompromiss gefunden werden in dem was erreicht werden soll. Charakter einführung/entwicklung / Handlung / Technik (nicht zu vergessen, sehr wichtig)
Im großen und ganzen sehe ich die PR Erstauflage gut aufgestellt, obwohl ich mir bei dem Eingangspost schon meine Gedanken gemacht habe.
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Unheard
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Unheard »

Der Standpunkt eines Banausen: Ansprüche stellen meine Arbeit und meine Familie. Die "Heftchen" müssen nur unterhalten und dürfen nicht langweilen. Wie immer ihr das macht: Es gelingt fast immer :st:.
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Alexandra
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Alexandra »

Unheard hat geschrieben:Der Standpunkt eines Banausen: Ansprüche stellen meine Arbeit und meine Familie. Die "Heftchen" müssen nur unterhalten und dürfen nicht langweilen. Wie immer ihr das macht: Es gelingt fast immer :st:.
Die Frage ist zweigeteilt, würde ich mal sagen. Bildlich dargestellt, ein Pfosten mit zwei Wegweiseschildern dran. Auf einem steht "Verkauft sich das?" und auf dem andern "Macht es dumm?".
Und dann steht ein Männchen davor, guckt hin und her, hat vielleicht ein Fragezeichen überm Kopf und auf dem T-Shirt stehlt - wahlweise - Klaus, Ten, Alex oder wer auch immer.
Und dann stellt sich die Frage, wie der Zeichner die Stellung der Schilder zueinander oder voneinander weg gestaltet; oder: Wie ist es einzuschätzen, wenn beide in die gleiche Richtung weisen?
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Unheard
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Unheard »

Es gibt Leute, die würden sagen, dass eine Lektüre welcher Art auch immer den Unheard unmöglich [noch] dümmer machen kann. Recht so.

Beim Nachlesen stolpere ich über Klaus Formulierung verknappte Sprache. Viel knapper als bei z.B. Kafka ist die Sprache der EA nicht *find*. Aber Kafka ist ja auch sehr unterhaltsam :lol:.
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Tennessee
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Tennessee »

Alexandra hat geschrieben:Hi Ten,
Tennessee hat geschrieben: Zusätzlich hätte [...] warum ein „einfacher Stil“ nicht „einfaches Gemüt“ bedeutet.
in Anschluss an die traute Einigkeit, der ich ebenfalls völlig zustimme ... in dieser Hinsicht halte ich die Kurzgeschichte der Trümmerliteratur für ein ergiebiges Vergleichsobjekt.
LG A.

[...]
Salut Alexandra,

die Trümmerliteratur ist ein interessanter Gedanke, stimmt.

Interessant ist in dem Zusammenhang aber, dass es oft Leser gibt, die die Sprachkunst und den Sprachreichtum eines Wim Vandemaan schätzen oder den Humor und die Realitätsverweise eines Leo Lukas. Ganz so "kahl geschlagen" ist es dann doch nicht in den PR-Heften und - vielleicht auch von Leserseite nicht immer gewünscht?
Vielleicht ist das auch der Vorteil eines Autorenteams, das durch verschiedene Stile auch verschiedene Stilwünsche bei den Lesern zufrieden stellen kann.

lg
Ten.

P.S. Das Bild mit den Wegweisern finde ich schön. Ich stelle mir dabei das Augenklackern der Maus aus der Sendung mit der selbigen vor. Inklusive eines ratlosen Schnaufens. - Ich höre ja schon wieder Geräusche beim Lesen von Texten! *klimper-klimper-schnauf*
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Alexandra
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Alexandra »

@Ten
Ich schlug es als Vergleichsobjekt vor. Von Gleichheit sprach ich nicht.

Meinst du, dass Vandemaan und Lukas die genannten Kriterien nicht erfüllen, da zu bilder- und einfallsreich?
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Tennessee
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Tennessee »

Alexandra hat geschrieben:@Ten
Ich schlug es als Vergleichsobjekt vor. Von Gleichheit sprach ich nicht.

Meinst du, dass Vandemaan und Lukas die genannten Kriterien nicht erfüllen, da zu bilder- und einfallsreich?
Salut Aleandra,

hatte deinen Gedanken auch nicht als Gleichheit verstanden, sondern eben als Vergleichsobjekt, wie du es sagtest.

Ich dachte bei der "Trümmerliteratur" sogleich an Borcherts "Manifest", welches den Anspruch der "Trümmerliteraten" ja vorstellt. Zu Vandemaan und Lukas kann ich dann diesbezüglich nicht so Genaues sagen. Ich kenne sie als Autoren mittlerweile nicht mehr gut genug, um da eigene treffende Aussagen tätigen zu können. *kopfkratz*

lg
Ten.
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von nanograinger »

Tennessee hat geschrieben: Zu Vandemaan und Lukas kann ich dann diesbezüglich nicht so Genaues sagen. Ich kenne sie als Autoren mittlerweile nicht mehr gut genug, um da eigene treffende Aussagen tätigen zu können. *kopfkratz*

lg
Ten.
Nun, es hindert dich ja niemand, diese Leselücke zu schließen. Gerade bei WiVa bieten sich PR 2909 und 2919 an wg. neuem Zyklus und quasi eigenem Handlungsstrang. Und der aktuelle EA-Roman ist ein typischer Lukas, auch wenn du Probleme mit seinem Schreibstil hast. Und er lässt sich gut als Einzelroman lesen.

Ob Trümmerliteratur (bzw. deren Kurzgeschichten) wirklich als gutes Vergleichsobjekt zum Heftroman taugt? Ich weiß nicht. Vielleicht zu abgeschlossenen Heftromanen, aber eher nicht für ein auf epische Zyklus-Länge angelegte PR-Romane.
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Tennessee
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Tennessee »

nanograinger hat geschrieben:
Tennessee hat geschrieben: Zu Vandemaan und Lukas kann ich dann diesbezüglich nicht so Genaues sagen. Ich kenne sie als Autoren mittlerweile nicht mehr gut genug, um da eigene treffende Aussagen tätigen zu können. *kopfkratz*

lg
Ten.
Nun, es hindert dich ja niemand, diese Leselücke zu schließen. Gerade bei WiVa bieten sich PR 2909 und 2919 an wg. neuem Zyklus und quasi eigenem Handlungsstrang. Und der aktuelle EA-Roman ist ein typischer Lukas, auch wenn du Probleme mit seinem Schreibstil hast. Und er lässt sich gut als Einzelroman lesen.

Ob Trümmerliteratur (bzw. deren Kurzgeschichten) wirklich als gutes Vergleichsobjekt zum Heftroman taugt? Ich weiß nicht. Vielleicht zu abgeschlossenen Heftromanen, aber eher nicht für ein auf epische Zyklus-Länge angelegte PR-Romane.
Salut und danke für den Lesetipp. Allerdings werden die EA und ich aktuell keine (Lese)Freunde. Mir gefallen die Geschichten, die erzählt werden einfach nicht, auch wenn es viele andere (Lese)Freunde der EA gibt. Die werden sicherlich auch reichen. Ich bin da als (meckernder) Leser nicht soooo wichtig, meine ich.

Zur Trümmerliteratur: Im Vordergrund stehen hier eher stilistische und sprachliche Fragen. Die Länge ist zweitrangig. (Ist wie bei der männlichen Anatomie...) Es geht also weniger darum, ob ein Heft oder Zyklus inhaltlich gefüllt werden kann. Ausgangspunkt war ja die Beschreibung Klaus' zur sprachlichen Gestaltung der Heftromane.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Torriaa »

Wenn wir Leser verarscht werden , oder es so dargestellt wird als ob die gemeni auch böse sind,das ist bestimmt schwer.
kein spross hat jemals angergriffen, die wollen nur ihren auftrag zurchziehn.
Torriaa
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Torriaa »

ich fühle mich jede Woche unterhalten, aber ich liebe es weiter zu denken, denn ich hoffe das die exprokaten auch mal was aufklären das lange vergessen war
zusammenhänge erklären die sonst im Universum verschwunden wären. kommt macht das mit den Motana usw. ihr müsst doch nicht immer die milchstrassen völker als dummies.... wo bleibt die Wirkung der chroofossilien?kommt ihr Expo... klärt das bitte schnell ich fühle mich von euch verarscht
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Richard
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Richard »

Also die Wirkung der Aktivierung der Chronofossilien wurde zumindest im entsprechenden Zyklus beschrieben.

Aber ob zb auf Terra immer noch was davon zu bemerken ist.. hm. Die aktuelle Bevoelkerung Terras setzt sich im Prinzip aus den Nachkommen von Zuzueglern diverser Kolonien zusammen, die nach dem Ende der Herrschaft von Monos die Erde wieder besiedelten. Und ob sich da noch Auswirkungen der Chronofossilienaktivierung finden ... k.a. - ich wuerde das eher nicht so sehen.
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Pan Greystat
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Pan Greystat »

Das was der Durchschnitt bei mir vor der Tür mit dem Begriff " Heftroman" in verbindung bringt sind heute diese Sorte auf den Irgendein Zorro eine im Rüschenkleid steckende Herzensdame hält mit so schmissigen Titel wie " Feuer der Liebe " oder " Strum der Leidenschaft " diese Liste liese sich endlos weiter frühren.
Ich zumindest könnte "Kaum einen " ( 2 Fallen mir ein der letzten 400) Heftroman alleine stehen lassen. Ich weis das es viele gibt die nur bestimmte Autoren lesen oder auslassen. Die ganze Stränge einfach weg lassen weil die Story ihn nicht zu sagt. Das könnte ich persönlich nicht wenn es mal dazu kommt wär die ganze Serie ab dem moment nichts mehr für mich.
Aber da ist halt der Punkt PR gibt es jede Woche als Heftroman. Ich finde es würde sich in diesem Fall aber auch nicht viel nehmen wenn alle 4 Wochen ein Block als kleines Taschenbuch raus kommen würde. Das es immer nur bestandteil einer großen Geschichte sind und zum glück auch immer mal wieder doppel Bände raus kommen wo eben kein krasser Schnitt zwischen ist. War und ist bis Heute PR nie wirklich in die Region " Groschenromane "gefallen, Für mich zumindest. Schlieslich fängt ein Roman an wo ein anderer aufgehört hat und giebt diesen weiter.
In eBook Form ist das sogar Überblickstechnisch sehr hilfreich wenn man immer nur 10 15 min im Bus/Pause oder Klo zum Lesen kommt. Bei einem Roman findet man schnell die Seite nicht wieder wenn die Technik dir mal wieder die Lange Nase zeigt.
Alle Beiträge spiegel lediglich die Persönliche Meinung des Verzapfers wieder und sollen weder als Meinung der Allgemeinheit gelten noch tun sie es für gewöhnlich.
Rechtschreibfehler zum einen und Geistige Sackgassen zum anderen sind Eigentum des Verzapfers und stehen unter Künstlerischer Freiheit.

Dieser Gesprächspartner ist bis auf weiteres nicht mehr zu erreichen
Allen die ich mag wünsch ich ein schönes Jahr und viel Freude an den kommenden Heften.
Die anderen machen eh was sie wollen :P
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Julian
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Re: Der Heftroman, mal positiv

Beitrag von Julian »

Die Vielzahl der Medien und auch ihr Zugang überfordert mich manchmal in meinem Alter mit 55 Jahren.

Deshalb auch bleibt Perry-Rhodan als Heft jede Woche meine erste Wahl am Bahnhofsbuchhandel in Hanau oder Aschaffenburg. Je nachdem wie früh ich diesen neuen Roman lesen will.

In Eppertshausen was zu Babenhausen gehört B-)

habe ich noch einen Gemischtwarenhändler der gegenüber der Sparkasse alles vertreibt was mein Herz an Lektüre so ersehnt. Hier kann man auch noch Schulbücher kaufen und bestellen.

Zur Karnevalszeit haben die auch jede Menge Kostüme. Also als Perry sein Sohn in Flagranti aufzutreten, als Freihändler, wäre kein Problem bei deren Auswahl dann.

Einen neunen Freund und Fan von Perry-Rhodan (Hardcore-Fan, denn er spielt sogar um die Weltmeisterschaft im Kartensammelspiel manchmal in Nürnberg?) habe ich auch deshalb gewonnen, weil er auch seine Romane auf dem Strandtuch liegen hat. So kamen wir ins Gespräch in diesem Sommer. Wobei er eigentlich mehr eure Hörbücher nutzt und somit auch den Roman sich sozusagen faul in der Sonne liegend, vorlesen lässt. Dafür hat er auch ein Abo abgeschlossen.

Also es gibt viele Wege Rhodan zu konsumieren und das ist in der heutigen digitalisierten Welt auch gut so.



Ad Astra

Wer Perry Rhodan liest, sich das Leben versüßt.
(ohne Reue, keine Zuckersucht entwickelt deshalb)


gruß Julius (Beute-Terraner) zwar verschleppt vom Atopen Julian wegen seiner unverfälschten Geschichtskenntnisse des bisherigen Perry-Versum
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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