Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Julian
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Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Julian »

Reginal Bull ist zurück.

Besser, schöner und farbiger von der Schilderung als bisher.

Ich fühlte mich immer ihm enger verbunden, sowie dem Buchhalter als seinen Freund, als jeder anderen Figur.

Gerne wäre ich ein Perry-Rhodan, aber der ist mir zu übermächtig.

Und selbst als Bürokrat, kann ich zwar aus seiner Perspektive oft die Handlungen verstehen aber woher kommt der Wagemut?


Auch und vor allem wenn man doch relativ unsterblich ist.


Aber so fühlte ich mich auch als junger Mann.

Wie oft bin ich körperliche Risiken eingegangen.


Doch zurück zum Thema.

Regi und seine Vital-Spürerin als Frau und Teforderin Toio werden in Michell Sterns letztem Roman so beschrieben das sie keine Menschen sind die alt und grau im Bett sterben werden.

Warum nicht?

Ganz einfach.

Sie sind vital. Unternehmenslustig. Sie haben Talente die sie immer wieder aus ihrer Situation retten. Sie tragen Verantwortung. Sind manchmal sogar mörderisch dabei.

Einfach ausgedrückt:

Der Weg ist ihr Ziel.

Sie sind immer noch Suchende.

Wie Perry auch.


Und wer finden will brauch Zeit zum suchen!!!



zu mir noch etwas, da ich mich hier nie als neuer Gast bzw. Fan im Forum erklärt hatte:
Als junger Mensch las ich Rhodan mit dem ersten Band von den Posbis und ihrer Hundertsonnenwelt. Mein Brunder, der Älteste lag eigentlich sterbenskrank mit 22 Jahren in der Klinik wegen Tuberkulose. Mein etwas älterer Bruder las dann später die Romane ebenso wie ich.

Erst heute weiß ich das mein ältester Bruder den Leuchtstern in mir zündete zu lesen was ich mit anderen in der Familie jahrelang teilen konnte.

Nie habe ich meinen Brüder gedankt deshalb. Sie haben es aber auch nie erwartet.


Was würdet Ihr von Unsterblichkeit halten, ganz persönlich oder einfach virtuell mit unseren Helden (natürlich auch die weiblichen, vielleicht sogar Außerirdischen) mit erlebt?

gr J. Ad Astra
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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Verkutzon
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Verkutzon »

Hallo Julian,
Eine Frage, die sich wohl jeder mal stellt im Leben...Was wäre wenn ich... In der Literatur oder Kino filmen wird Unsterblichkeit erstaunlicherweise vielfach als etwas Negatives dargestellt. So zB in Oskar Wildes "Das Bildnis des Dorian Grey", oder Captain Picard der sagt, dass der Tod unser Leben definiert, oder der Highlander, der am Schluss des 1. Kino Films behauptet, dass er jetzt alt werden und sterben könne - um nur einige Beispiele zu nennen.
Warum die Unsterblichkeit als nicht erstrebenswert angesehen wird (ausser nach unserem Tod) ist mir nicht ganz klar. Es scheint, als wäre es eine Art Hybris, oder Größenwahn, sich so etwas zu wünschen. So in der Art: wünsch dir bloß nicht Unsterblichkeit, es könnte in Erfüllung gehen! Dann hast du den Dreck...
Aber um auf deine Frage zurück zu kommen: doch, ich wäre gern unsterblich (relativ). Und wenn dann tatsächlich Langeweile aufkommen würde, könnte ich immer noch freiwillig das Leben abkürzen...So nach vier, fünftausend Jahren... :)
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
Haywood Floyd
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Haywood Floyd »

Jep: ich hätte gegen Unsterblicheit auch nix einzuwenden: einfach für immer Mitte 40 bleiben - mit jedem absolvierten Lebensjahr klingt das irgendwie verheißungsvoller. B-)

Also nix wie her mit dem ZAC - egal ob kosmokratische, chaotarchische oder sonstige Prägung! :unschuldig:

Man sollte allerdings wohl keine sterblichen Partner wählen (es sei denn, als explizite Lebensabschnittsgefährten) in die man sich unsterblich verliebt hat und keine Kinder in die Welt setzen: ist sicherlich furchtbar schlimm, zu deren Beisetzung gehen zu müssen... :(

Aber Unsterblichkeit bringts wohl nur, wenn sie einem kleinen Kreis vorbehalten bleibt - eine unsterbliche Gesamt-Gesellschaft wäre wahrscheinlich die Hölle. :o
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Rattus Rattus
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Rattus Rattus »

Haywood Floyd hat geschrieben:Aber Unsterblichkeit bringts wohl nur, wenn sie einem kleinen Kreis vorbehalten bleibt - eine unsterbliche Gesamt-Gesellschaft wäre wahrscheinlich die Hölle. :o
Eine unsterbliche Gesellschaft kann sich wohl kaum weiterentwickeln. Entweder wäre sie unendlich invasiv, oder sie müßte auf Fortpflanzung verzichten und wäre dadurch zur Stagnation verurteilt.
Wir Ratten sind eure treuesten Freunde und begleiten euch überall hin. Wir sind keine Feinde, die euch die Pest gebracht haben - von uns sind ebenfalls eine Menge an der Seuche verreckt. Dagegen sind in den Laboren dieser Welt viele von uns gestorben oder zumindest gequält worden, um eure Gesundheit zu erhalten, zu verbessern oder die Erscheinung kosmetisch aufzuhübschen.
Wenn du das nächste mal eine Ratte siehst, dann denke daran, was du ihr und ihren Vorfahren zu verdanken hast.
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Kardec
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Kardec »

Könnte es sein, dass es einem Individuum für sein privates Glück völlig wurscht ist ob die Gesellschaft stagniert.

Die Aborigines waren ü. 40.000 Jahre mit ihrer Altsteinzeitkultur glücklich.
Wurden sie so viel glücklicher als sie von den weißen Siedlern aus ihrer "Stagnation" gezwungen wurden?
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Rattus Rattus
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Rattus Rattus »

Kardec hat geschrieben:Könnte es sein, dass es einem Individuum für sein privates Glück völlig wurscht ist ob die Gesellschaft stagniert.

Ja. Es gab und gibt genügend Diktatoren, auf die das zutrifft.

Die Aborigines waren ü. 40.000 Jahre mit ihrer Altsteinzeitkultur glücklich.
Wurden sie so viel glücklicher als sie von den weißen Siedlern aus ihrer "Stagnation" gezwungen wurden?
Nein. Nur - unterlagen sie wirklich einer Stagnation, oder ging ihre Entwicklung an den Sinnen der technokratischen westlichen Welt vorbei?

Eine Frage stellt sich mir aber schon. Was hat das alles mit Unsterblichkeit bzw. einer unsterblichen Gesellschaft zu tun - habe ich vielleicht etwas fehlinterpretiert? Meine Ausgangsannahme bezog sich auf eine Gesellschaft aus unsterblichen Individuuen und nicht auf die Instition Gesellschaft als solche.
Wir Ratten sind eure treuesten Freunde und begleiten euch überall hin. Wir sind keine Feinde, die euch die Pest gebracht haben - von uns sind ebenfalls eine Menge an der Seuche verreckt. Dagegen sind in den Laboren dieser Welt viele von uns gestorben oder zumindest gequält worden, um eure Gesundheit zu erhalten, zu verbessern oder die Erscheinung kosmetisch aufzuhübschen.
Wenn du das nächste mal eine Ratte siehst, dann denke daran, was du ihr und ihren Vorfahren zu verdanken hast.
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Regulus
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Regulus »

Relativ unsterblich sein?

Das bliebe nicht lange geheim. Selbst wenn man alle Brücken hinter sich abbräche (Familie, Freunde) und irgendwo neu beginnen würde, dürfte das wenig Chancen auf Erfolg haben. Dafür sorgt schon die zunehmende biometrische Erfassung überall auf der Welt.

Die Geheimdienste und Mafias der ganzen Welt wären hinter einem her, und da es leider keine Space Jet zum Absetzen gibt, würde man früher oder später auf einem Seziertisch enden, wo ehrenwerte Ärzte (natürlich im Interesse der nationalen Sicherheit) dem Geheimnis der Unsterblichkeit auf die Spur kommen wollten.

Vielleicht ganz gut, dass dies nur eine theoretische Überlegung ist...
Teumessia
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Teumessia »

Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?
Antwort: Was man daraus macht.

Die meisten Geschichten in denen Unsterbliche vorkommen konzentrieren sich auf die negativen Seiten der Unsterblichkeit.
Dass man Familie, Partner und Freunde überlebt. Was aber, wenn man sich an all die schönen Dinge die man mit ihnen erlebt hat erinnert? Ja, es ist traurig einen geliebten zu verlieren, aber würde es besser sein sie oder ihn gar nicht gekannt zu haben? An Werke von Künstlern, die man nicht erlebt hat, bzw. erleben wird. Sich an Mozart oder Beethoven live zu erinnern. Die erste Aufführung einer Oper, der erste Kinofilm, der erste Tonfilm und so weiter.

Es gab im Comic Sandman einen Character, der der Meinung war, dass der Tod ein Hütchenspiel ist bei dem betrogen wird und er einfach nicht mitspielt. Er trifft sich danach alle 100 Jahre mit dem Herrn der Träume. Bei einem Treffen ist er völlig heruntergekommen und meint das letzte Jahrhundert sei de Hölle gewesen und listet einen Teil der Vorkommnisse auf. Zum Schluss fragt der Herr der Träume ob er sterben wolle und er antwortet trotz allem mit 'nein'.
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Saedelaere
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Saedelaere »

Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Wie wurde das anderswo beantwortet, bzw. gedichtet.
Z. B. im "Herrn der Ringe" - die langlebigen und die ewig lebenden verlassen die Bühne, wenn ihr Teil der Erzählung vorüber ist - so ist es wohl bei Teckener/ Dao Lin so, das war bei den früheren Mutanten so, die durch die schlichte Verbreitung der Paratron Tchnologie zunehmend gehandicapt wurden...
Der letzt Zyklus hat ja nun neugierig gemacht auf die "Zukünfte" der verbliebenen ZA-Träger - Zukünfte, das ist vielleicht das wesentliche an den ewig lebenden - Optionen und der Wille diese zu erschließen. Fehlt das eine dem anderen, dann macht Leben keinen Sinn, auch wenn es lange währt.
Frank Chmorl Pamo

Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Ich weiß nicht, ob die Unsterblichkeit wirklich etwas Erstrebenswertes ist. Irgendwann hat man alle Schrecken gesehen, alles Leid. Es gibt auch Schönes, doch ob ich ohne die Mittel dem Leid Einhalt zu gebieten ewig leben will, weiß ich nicht.
Wenn man mir z.B. einen Hypnosestrahler gäbe, der Mörder, Brandschatzer, Kopfabschneider, Falken, Fanatiker, Hassredner, usw. von ihrem Treiben abhält, dann ja.

Da Freunde irgendwann sterben und man sich evtl. dem wandelnden Zeitgeist nur langsam oder überhaupt nicht anpasst oder anpassen kann (sieht man ja heute schon an der Differenz zw. 50+ und 18+), ist man eines Tages vll. ein äußerlich junges geistiges Fosil. Ohne Geborgenheit bietende Umgebung dürften es sehr einsame Jahrtausende sein, die man verbringt.

Andererseits ist die Aussicht, Kolonien auf dem Mond, dem Mars, den Astroiden, auf Jupiter- und Saturnmonden zu sehen, zu sehen was das Meer auf dem Jupitermond Europa birgt, verlockend. Ebenso wie es mit den Exoplaneten weitergeht. Ebenso die Gravitationswellenastronomie. Hier versprechen die nächsten 50 bis 100 Jahre epochale Entdeckungen. Wenn ich mal abtrete, dann mit großem Bedauern.
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R.B.
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von R.B. »

Die Frage nach dem persönlichen Umgang mit der Unsterblichkeit ist eine der Schwierigsten überhaupt. Die Handlung eines Romans oder eines Zyklus gar kann einem gefallen oder auch nicht. Da kommen relativ eindeutige und klare Äußerungen.

Aber hier? Ich werde im nächsten Jahr 60 und klar, es könnten auch ein paar Jährchen weniger sein. Aber: Endlos? Wir haben in unserem immer noch intakten Freundeskreis Leute, die sich seit Kindergartenzeit kennen. Man hat zum Teil intimeres Wissen über den Anderen als der dazugehörende Partner oder die Partnerin. Ich stelle mir grade vor, meine alten Kumpels wären nicht mehr da. Dann stelle ich mir vor, meine Frau wäre nicht mehr da. Spätestens wenn meine Kinder abtreten und ich immer noch da bin, hört es doch langsam auf.

Die sich immer weiter ausdehnende Lebenszeit führt aus meiner Sicht auf Dauer nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Ja: Irgendwann mal hat man alle Katastrophen erlebt, alle Schönheiten gesehen und ist des Lebens einfach überdrüssig. Und dann? Endlose Langeweile führt zu geistigem Totalabbau. Weil man ja schon alles kennt.

Sähe es anders aus, wenn wie hier in PR noch ein paar der uralten Kumpels da sind? Wenn man eine Aufgabe hat und den universellen Problemstellungen hinterher läuft? Oder ist man die Freunde nach Gott weiß wie vielen Jahrtausenden einfach nur leid? Hier geht das ja noch. Natürlich sind unsere Helden so 3.000 bis 10.000 Jahre alt (je nach Zählweise auch mehr) - das sind Zeiträume, die man noch erfassen kann, wenn es auch schwer fällt. Aber: Wenn es in die Jahrmillionen geht, wird es schwierig, "normal" zu bleiben. Wie immer man auch Normal definiert. Ich habe da eine Situation in Erinnerung, weiß aber nicht mehr so ganz genau, wo ich die hintun soll. Ich meine, es wäre so um die Zeit des Tiefenzyklus angesiedelt gewesen. Da war eine riesengroße Sonne und da war millionen Jahre lang ein Typ drin. Nach einigen kurzen Abenteuern mit PR & Co ging er wieder alleine in diese Sonne (oder was auch immer) rein. Ende nicht in Sicht. An sowas denke ich. Das ist meines Erachtens nicht mehr vorstellbar und nicht erstrebenswert. Bei solch einem Job nicht wahnsinnig zu werden, ist schon schwierig.

Atlan ging es vor einigen Zyklen doch tatsächlich mal an den Kragen und es sollte zu Ende gehen. Wenn es soweit ist, stand da zu lesen, ist es immer zu wenig gewesen. Ja. Auf unsere PR - Helden trifft das noch zu. Die sind zwar steinalt, aber noch nicht wirklich alt im Sinne des Universums.

Oder nehmen wir mal Homer G. Adams in seinem Barnaby - England. Ich kann mir durchaus vorstellen, in solch einer Hütte in absoluter finanzieller Unabhängigkeit zu leben. Aber auf Dauer und ohne Ende und ohne weitere Pläne?

Im Lääve nit.

Und ich stelle fest, dass das wirklich eine der kompliziertesten Fragen ist.

:???: :gruebel:
Bleck vun dä Schäl Sick op unsere schöne Dom: Sankt Peter und Maria mit Hohenzollernbrücke
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Saedelaere
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Saedelaere »

Ewigkeit - ist in den Mythen nicht umsonst den Göttern vorbehalten - in Differenz zum irdischen, dem begrenzten der Wandlung unterworfenen.
Die "Unsterblichkeit" die in der Literatur Verwendung findet hat eher dramaturgischen Sinn, als wirklichen. Der ewig Lebende gibt den "Roten Faden" der ansonsten durch die Handlung allein gestrickt werden müsste. Insofern lässt sich "Unsterblichkeit" eigentlich auch nur im Zusammenhang mit ansonsten gleichbleibenden Rahmenbedingungen vernünftig denken - Ein unsterblicher Agamemnon wäre bei aller Lernfähigkeit heute nicht wirklich zeitgemäß - es sei denn, er wäre so perfekt angepasst, dass er letztlich kein König mehr wäre. Zeus hingegen ist wandlungsfähig, er darf ein ewiger sein in all seiner Willkür.
Ob man sich als im hier und jetzt geerdeter "Mensch" an eine dauerhafte Existenz anpassen kann - wenn man das loslassen in gutem buddhistischem Sinne zu seiner zweiten Natur gemacht hat, warum nicht. Man geht vorbei, berührt ab und zu, wird ab und zu berührt und geht weiter, so wie man einen Urlaub durchlebt, oder eine Liaison - dumm nur wenn einem, wie einem Aktivatorträger oder einem Elben, der Ausweg in die Sterblichkeit verwehrt ist, dann ist man zum Gefangenen der Ewigkeit geworden, zu einem Robinson ohne Freitag.
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Soulprayer
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Soulprayer »

Unsterblichkeit. Hm, das wird meine Rentenkasse nicht mitmachen. :D
Die einzige, die sich freuen würde, wäre meine Bank, auf die ich nach und nach mein Geld einzahle. :D

Es gibt einen (tollen) Film von 2007 - The Man From Earth - der von einem 14.000 Jahre alten Menschen handelt.

Ganz ehrlich, irgendwo bin ich froh, nicht so alt werden zu können.
Es gibt mir die Gelegenheit, mein Leben zu definieren und mich darauf zu konzentrieren.
Die Unendlichkeit wäre zwar "relativ" angenehm, weil ich nichts überstürzen müsste... aber es wäre auch "relativ" langweilig - wo fände ich dann meinen "Sinn des Lebens" wenn mein Leben nicht begrenzt wäre?
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Frank Chmorl Pamo

Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Das verstehe ich nicht so ganz:
Julian hat geschrieben: Was würdet Ihr von Unsterblichkeit halten, ganz persönlich oder einfach virtuell mit unseren Helden (natürlich auch die weiblichen, vielleicht sogar Außerirdischen) mit erlebt?
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Julian
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Julian »

Vielen Dank für die sehr aufschlussreichen Beiträge bisher.

Mir persönlich ging ein Gedanke nicht mehr ab, der damit zu tun hat, das unsere Handlungsträger ja ewig jung bleiben.

Mir gefällt auch meine Vitalität mit 56 Jahren noch ganz gut. Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Eher vor dem drohenden Verfall.

Abtreten bei geistiger Gesundheit, zumindest um Rhodan noch bis zuletzt konsumieren zu können, mich daran zu erfreuen, das wär´s für mich.

Aber auch langlebiger zu sein. Die nächsten 200 Jahre vielleicht nur, oder 3 x 62 Jahre.

Jedenfalls habe ich, wie ihr auch alle, zu sehr interessanten Zeiten gelebt.
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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Julian
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Re: Unsterblichkeit, ein Fluch oder doch Segen?

Beitrag von Julian »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Das verstehe ich nicht so ganz:
Julian hat geschrieben: Was würdet Ihr von Unsterblichkeit halten, ganz persönlich oder einfach virtuell mit unseren Helden (natürlich auch die weiblichen, vielleicht sogar Außerirdischen) mit erlebt?
ENtschuldige, darauf wollte ich eigentlich antworten. Bissel kompliziert für mich mit dem Laptop umzugehen.

Also sich in die Helden hinein zu versetzen.

Welche Qualen muss doch ein Rhodan oder gerade Atlan immer wieder erleben.

Ich habe ja gemerkt bei mir selbst wie schwer es mir fiel von Gucky wirklich Abschied zu nehmen. Sein fast gesetzter Opfergang beim letzten Kurzzyklus.

Das hat mich auch auf eine andere Idee gebracht. Aber das schreibe ich dann zu dem Thema, passt wahrscheinlich zur Entwicklung des jetzigen Zyklus.
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