idaho hat geschrieben:nanograinger hat geschrieben:
...
Ich schlage also vor, dass in Zukunft Nebenfiguren einen Namen wie Mxyzptlk haben, aus der 5. Dimension kommen und beliebige Dinge tun können. Oh, merke gerade, dass das eine andere Serie ist....
Ich hätte mich ja gern ernsthaft mit dir unterhalten. Aber auf derartige Polemik in Verbindung mit deinen herbeispintisierten Unterstellungen von versagenden Autoren oder fehlenden Mannerismen habe ich keine Lust. Ich rede lieber über Romane und Inhalte anstatt über andere Foristen.
Ich rede eigentlich immer über Inhalte und nicht
über andere Foristen. Aber die Äußerungen der Foristen sind auch Inhalte des Forums, und insbesondere sind die Äußerungen über die Romane Inhalte, denn ein Roman ist ja nicht nur eine Ansammlung von Buchstaben. Die Rezeption durch die Leser gehört auch dazu. Letzteres habe ich in diesem Fall verwendet. Im Übrigen habe ich dir nichts unterstellt, sondern ich habe Fragen in verschiedene Richtungen gestellt.
nanograinger hat geschrieben:
Aber was folgt daraus? Dass der Autor versagt hat? Dass die Figur deinen Geschmack nicht trifft? Oder was sonst? .
Falls dir der Ausdruck "Manierismus" nicht gefällt, dann schlage ich statt dessen den allgemeineren Begriff "Ausschmückung" vor.
Die Frage, die sich mir (und grundsätzlich Autoren) stellt: Wieviel "Ausschmückung" ist notwendig, um eine Figur "interessant" werden zu lassen? Wann wirkt es übertrieben oder aufgesetzt? Meine polemische Zuspitzung mit Mxyzptlk zeigt, dass das Ausschmücken schnell ins comichafte abgleiten kann (was ja ab und an durchaus legitim ist, man erinnere sich an
Nbltsgndpfrdbrms).
Nehmen wir mal den Siganesen Affatengo aus den folgenden zwei Romanen. Die Figur Affatengo ist Siganese (erste Ausschmückung) und hat zusätzlich ein Faible für Pralinen (zweite Auschmückung). Schaut man sich die Postings im Forum an, dann gibt es Äußerungen wie "Ich mag Siganesenromane", aber auch folgendes Statement von heppen shemir
heppen shemir hat geschrieben:eine 08/15 figur wird nicht deswegen ein interessanter charakter, weil sie sich bei jeder erwähnung eine praline in den mund schiebt, pfefferminztee schlürft oder männchen auf papier kritzelt.
(falls du das nicht zuordnen kannst: Pfefferminztee=Anna Patoman, zuletzt Admiralin der LFG-Flotte. Männchen auf papier kritzelt= Cascard Holonder, Kommandant der RAS TSCHUBAI).
Für mich stellt sich bei solchen "Ausschmückungen" immer die Frage, ob sie den Charakter mitprägen/definieren oder eben reine Auschmückung ohne Relevanz für die Handlungen der Person sind. Dass Affatengo Siganese ist, hat ganz offensichtliche Auswirkungen, dass er Pralinenliebhaber ist, eher nicht. Aber seine Pralinensucht kann man als Charakterisierung als Genussmensch interpretieren, Patomans Pfefferminzteefaible als Zeichen für ihren pragmatischen, nüchternen Charakter (wobei Pfefferminz auf ihrem Heimatplaneten ein Luxus ist) und Holonders "Kritzeleien" als Ausweis seiner Kreativität.
Um die Kurve zurück zu Giuna Linh zu kriegen: Sie hat eigentlich keine Ausschmückung (von ihrer Abstammung vo ZA-Träger abgesehen), hat aber eine klare innere Motivation, die für den Leser nachvollziehbar ist (was ja leider nicht immer der Fall ist). Sie geht große Risiken ein, die sie fast das Leben kosten. Aber offenbar reicht das für manche nicht aus, um sie "interessant" werden zu lassen. Vielleicht hat eine Ausschmückung gefehlt? Idahos Beispiel von Basil Nunn weist in diese Richtung.