Verkutzon hat geschrieben:MMT sagt im Interview mit Roman, dass er Aurelia zu früh aus dem Rennen genommen habe, das sei ein struktureller Fehler, auf den ihn auch Klaus N. Frick aufmerksam gemacht habe.
Kann man das wirklich einen Fehler nennen? Ich finde, rein dramaturgisch, nicht, dass der Zeitpunkt von Aurelias vermutetem Ableben falsch ist.
Welche literarischen Regeln gibt es, die vorschreiben, wann ein Protagonist die Bühne verlassen muss?
Ah, sehe gerade, heppen shemir hat das auch schon thematisiert.
Ja, ich denke auch, dass Aurelias Ableben nebenbei (sei es vermutet oder endgültig) ein Fehler war.
Eigentlich denke ich ja, dass der komplette Roman falsch aufgebaut war. Was hatten wir: Piraten kapern die RAS TSCHUBAI. Auf der TSCHUBAI selbst werden stundenlang Diskussionen mit den Piraten geführt, was unsere üblichen Helden Atlan und Gucky genug Zeit gibt, durch die Basis der Piraten zu trotten, einen Gefangenaufstand auszulösen und dann den Piraten zu helfen, die Aufständischen wieder in den Griff zu bekommen. Und nebenbei stirbt Aurelia. Hmmm. Das Nebenbei wäre ja nicht so schlimm, wäre das "durch die Basis trotten, Aufstand auslösen und Aufständische dann reinlegen" in irgendeiner Weise interessant geschildert. Frage: war das in irgendeiner Weise spannend, unterhaltsam, aufregend? Erschütternd, tragisch? Echt jetzt? (Der Clou des Romans ist, dass die andere Seite nicht weiß, dass Gucky Schmerzteleporter ist -- oh wow.) Wahrscheinlich lege ich doch andere Anforderung an einen Spannungsroman -- aber eventuell ist PR ja kein Spannungsroman mehr? Ich meine, ich lese ständig, dass die heutigen Autoren so viel besser schreiben als die alten damals, echte Literatur und so. Ja. Die damals hätten vielleicht was aus dem Stoff gemacht, irgendeinen unerträglichen Actionroman wahrscheinlich. Schrecklich, die Vorstellung.
Welche literarischen Regeln gibt es, die vorschreiben, wann ein Protagonist die Bühne verlassen muss?
Ich denke, der Roman soll unterhalten.
Ich denke, dass ein PR-Roman nicht automatisch unterhält, weil der Hauptprotagonist Atlan heißt. Oder Rhodan. (Tatsächlich denke ich sogar, dass das meistens das größte Manko darstellt. Könnt ihr euch diesen Roman ohne Atlan vorstellen? Könnt ihr euch vorstellen, wie Lenski als kommandierender Offizier das Ganze angegangen wäre? Vielleicht sogar ein richtiger Einsatztrupp gegen die Basis, parallel die Verteidigung der RT ... Also früher (tm) ... Action, Militarismus, bääh.)
(Um die Frage zu beantworten: Eigentlich ist es egal, wann der Protagonist die Bühne verlässt. Es muss eben überzeugen, erschüttern etc.
Also: eigentlich egal.
Monkey sollte schnell und möglichst in einem Nebensatz die Bühne verlassen. Am besten betritt er sie gar nicht mehr.)
Und was ist denn bei dem Roman rausgekommen? Unterm Strich?
Ein Zain-Konstrukt wurde aus einer Gefangenschaft gerettet.
Aurelia ist "gestorben". So nebenbei.
Und den Rest ... naja.