HerbertSeufert hat geschrieben:...
Wir brauchen mehr Identifikationsfiguren und Identifikationsteams , auf die man immer wieder stößt. Auf der »positiven Seite«, so nett es auch sein mag, über AvA und Enceladus-Rhodan zu lesen. Längerfristige Sympathieträger, deren Einsatz durchaus auch furchtbar schiefgehen kann!
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Sind Identifikationsfiguren und Sympathieträger nicht identisch? Wenn mir eine Figur nicht sympathisch ist, kann ich mich nicht mit ihr identifizieren. Ein Beispiel: Monkey. Ich sehe ja ein, dass der Kerl der Richtige an der Spitze der USO ist, einen nachgemachten Atlan braucht dort kein Mensch. Trotzdem identifiziere ich mich nicht mit ihm. Und schon gar nicht würde ich mich mit ihm auf ein paar Kölsch an die Theke von Früh ahn d'r Vringspooz stellen...
Natürlich kann das schief gehen. Die alten Figuren, die uns von fast Anbeginn der Serie begleiten, sind bekannt. Die gehören zu PR wie der Dom zu Köln. Ab und zu ändern sie sich ein wenig, aber nicht zuviel, das könnte zu sehr verwirren. Wenn es aber zu sehr verwirrt, nehmen wir die Änderung einfach wieder zurück. So war es zumindest bis jetzt. Siehe zum Beispiel Gucky. Und wenn die alten Haudegen mal ein Weile verschwinden (Atlan, Bull), wird das zu Beginn klaglos hingenommen. Irgendwann fängt es hier aber leise an zu brodeln. Und es dauert nicht mehr lange, bis intoniert wird: Wir wollen unseren alten Bully wiederhaben!
Bei neu eingeführten Figuren funktioniert das aber nicht oder nicht allzu oft. Für jeden, der unser beiden Jugendlichen mit nur einem ZA gut findet, kommen gefühlt zwei, die mit dem Jungvolk nix anfangen können. Mit anderen Personen war, ist und wird das nicht anders sein. Damit kritisiere ich niemanden, der der Meinung ist, die beiden taugen für unsere Serie nichts. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Zumal das ja nur Begleiter auf Zeit sind. Ja, es gibt vier, fünf oder sechs Figuren, die bleiben werden. Davon lebt die Serie. Dann gibt es vermeintlich langzeitige Begleiter wie seine höchstpersönliche Bostichkeit, der aber im Moment ein Veränderung mitmacht und keiner weiß, wo das hinführen wird. Vielleicht zum Tode oder zu einem 1837 Bände dauernden Abschied.
Ja, die USO Geschichte bezog ihre Spannung aus der Tatsache, dass Monkey nicht zu den tatsächlich Unsterblichen gehört. Und abgeschossen werden könnte. Auch davon lebt die Serie. Und dass längst Vergessene wie Suzan auf einmal wieder da waren.
nanograinger hat geschrieben:HerbertSeufert hat geschrieben:...Bestimmte Dinge funktionieren mit den Hauptprotagonisten eh nicht!
Es ist doch ziemlich klar, dass weder Perry noch Atlan sterben oder dauerhaft irreparapel beschädigt oder verändert werden.....
Sterben nicht, irreparabel verändert halte ich keineswegs für ausgeschlossen.
Ja, das stimme ich nanograinger zu. Das wäre aber ein ziemliches Wagnis. Und kann noch schiefer gehen als die Einführung neuer Figuren. Siehe Gucky. Ein PR, der einen in der Klatsche hat? Warum nicht. Die zweite Frage wäre, ob die Serie es aushält, einen PR zu ertragen, der dauerhaft einen neben sich gehen hat.
Schwierig, alles das.
Letztlich hat WV natürlich völlig recht:
Wim Vandemaan hat geschrieben: Die Expokratie hat natürlich keinerlei Einfluss auf die Gestaltung der Serie; alle diesbezügliche Entscheidungsgewalt liegt seit Anfang 1960 in den Händen von Metzgermeister Redderskamp, der sich zwar nie für SF interessiert hat, aber für seine Entscheidungsfreude weit über die Gestade seines Ladens hinaus bekannt und für dieselbe fast so berühmt gewesen ist wie für seine Fleischwurst.
Ich würde nur keinen Metzger nehmen, der Fleischwurst herstellt. Als Kölner nehme ich natürlich einen, dä Blootwoosch (Bluwurst) un nix anderes määt.