Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

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Richard
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Richard »

ParaMag hat geschrieben: Die Thoogondu können gar nicht 'auf die Schnelle' zurück in die MS, da gibt es garantiert noch gewichtige Hindernisse zu überwinden.
Vllt. wollen Sie ja auch gar nicht mehr zurück und brauchen nur einen der für Sie die Kohlen aus dem Feuer der MS holt.
Für die Besatzung der RAS TSCHUBAI und der BJO BREISKOL ist die erste Aufgabe Wissen und Erkenntnisse zu sammeln.
Was mir hier fehlt ist die Selbstreflektion der handelnden Personen zu dem bisher be-/erkannten, die Geschichte fließt eigentlich immer nur weiter.
Mal sehen ob noch was kommt.
Die Frage ist auch warum sie noch zurueck in die Milchstrasse bzw. in die (Ex) MB ES sollten.
Das Gondunat ist - so wie ich das empfinde - in deren aktueller Heimat mehr als gut aufgestellt und eine wirkliche Bindung zur Milchstrasse sollte es bei der aktuellen Generation der Thoogondus auch nicht mehr geben.

Dass man aus machtpolitischen Ueberlegungen heraus die Milchstrasse bzw. die MB ES zu einem Buendnis einladen bzw. sogar zwingen will kann ich mir schon eher vorstellen.
Vielleicht wollen sie auch potentielle Konkurrenten aus dem Weg schaffen bzw eben als Verbuendete haben um so ihr eigenes Reich abzusichern.

Eine Alternative waere noch, dass das Goldene Reich eine Invasion der Milchstrasse und dann - eventuell so Zug um Zug - von Andromeda - durchfuehren will und vorher potentielle Gegner/Widerstandskaempfer wie Perry mal in das eigene Reich einladen um ihn vorab mal Respekt beizubringen oder gar zu ihren unfreiwilligen Helfer zu machen.
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nanograinger
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von nanograinger »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Bei all diesen Spekulationen, ob die Thoogondu nun schlimmer sind als wir, ob die Terraner früher sich anmaßten in einer anderen Galaxis für "Ordnung" zu sorgen, möchte ich doch mal anmerken, dass zumindest ich, aber wohl doch auch viele Andere, eine Serie zur Entspannung lesen will, und kein moralphilosophisches Wochenblatt. ....
Du wirst nicht müde zu wiederholen, dass Perry endlich die Frage nach zerstörten Planeten und Sonnen stellen soll, obwohl du selbst auch geschrieben hast, dass es einer Antwort nicht bedarf. Die Frage ist doch nur unter moralischen Gesichtspunkten für dich wichtig, weil Perry dem Gondunat zeigen soll, dass solche Vorgehensweisen für ihn nicht in Ordnung sind. Oder verstehe ich dich hier miss?

Und ich muss wohl nicht daran erinnern, welche Diskussionen hier im Forum im letzten Zyklus geführt wurden über die moralische Implikationen von Perry und Cos Handeln in Bezug auf die Entstehung der Materiesenke.

Insofern würde ich mal behaupten, dass PR in der Tat kein "moralphilosophisches Wochenblatt" ist, dass aber gerade die lautesten Kritiker (und auch du) ständig auf angeblich fragwürdigem moralischen Aspekten herumreiten.
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nanograinger
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von nanograinger »

Richard hat geschrieben: Die Frage ist auch warum sie noch zurueck in die Milchstrasse bzw. in die (Ex) MB ES sollten.
Das Gondunat ist - so wie ich das empfinde - in deren aktueller Heimat mehr als gut aufgestellt und eine wirkliche Bindung zur Milchstrasse sollte es bei der aktuellen Generation der Thoogondus auch nicht mehr geben.

Dass man aus machtpolitischen Ueberlegungen heraus die Milchstrasse bzw. die MB ES zu einem Buendnis einladen bzw. sogar zwingen will kann ich mir schon eher vorstellen....
Und genau das, also ein Bündnis, wird seit der Botschaft von allen relevanten Personen wiederholt. Von einer physuschen Rückkehr der Thoogondu in die Milchstraße ist nur in den Erinnerungen Tothoolars die Rede. Schon der nächste Gondu mag diese Aussage ganz anders gesehen haben. Und diese Aussage wurde ja auch nur als Kaschierung der eigenen Niederlage und Flucht gemacht.

Ich glaube übrigens nicht, dass die im vorliegenden Roman erzählte Geschichte eine manipulierte Erinnerung in dem Sinne ist, dass in Wirklichkeit alles anders war. Offensichtlich wurde aber vieles (bewusst ?) weggelassen, den die Geschichte hat doch etliche Lücken. Womöglich weiß Tothoolar gar nicht, was die Mission der AANICHOOR eigentlich war. Aber die erzählte Erinnerung ist ja nicht geschönt in dem Sinne, dass sich zumindest Tothoolar klar ist, dass er die Geschichte des Besuchs in der "Bleibe" bewusst falsch erzählt, und damit wissen es auch die folgenden Gondus. Der jetzige Gondu weiß also (und lässt es Perry wissen), dass die "Legende" des Gondunats auf einer politischen Lüge beruht. Das klingt für mich nicht nach manipulierter Erinnerung.

Letztlich ist aber auch egal, warum die Thoogondu gehen mussten. Entscheidend ist, dass sie Interesse an einem Bündnis haben, und das hätten sie vermutlich nicht, wenn sie nicht irgendwelche Gegner zu fürchten hätten.
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Raktajino
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Raktajino »

Nun, dass der alte Lachsack weg ist, wissen die Thoogondu. Wie und woher haben sie es erfahren? Sie wissen es damit ultimativ besser als die Terraner. Und sie kennen den alten Lachsack. Sie können sich ausrechnen, dass er ein paar Gemeinheiten vielleicht zurückgelassen hat. So dass das Larenprinzip, den Terranern eine Offerte zu machen, durchaus angezeigt erscheint. Obendrein scheinen ja auch die Terraner diejenigen zu sein, die am erfahrensten sind, was den Widerstand betrifft. Und sich dann mit einer ganzen Galaxis anzulegen - ist sicherlich nicht so einfach. Ja, und dann gibt es bekanntlich auch noch die Nebenbuhlen, die auch erben wollen und von denen die Thoogondu anscheinend eine genauere Vorstellung haben. Alles in allem - eine umsichtige Herangehensweise scheint angezeigt - also eine Einladung.

Perry Rhodan hat schon mal vorsorglich darauf hingewiesen, dass er keinerlei politisches Mandat hat. :D
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Bombe 20 »

"Du bist ein relativ Unsterblicher?" Uh, äh, nö. Eigentlich eher ein relativ Langlebiger, denn die Lebensdauer ist mit 62x20 Jahren ja recht präzise umrissen und das genaue Ende (wenn nix dazwischenkommt) kann man sich mit einem roten X im Kalendarium schonmal vorsorglich markieren, nedwohr, lieber Gondu. Was mich nun echt besorgt macht, denn es steht zu befürchten dass mein Lieblings Ghuogondu nun gar nicht mehr die Bürde des Gonduamtes und all die Arbeit ertragen muss sondern bis an sein Lebensende das geliebte Lotterleben weiterführen kann. Skandal Bild

Jetzt müssen wir nur noch erfahren warum der Alte sie wirklich rausgeschmissen hat, bzw., welcher Langzeitplan da schon wieder dahinter steckt. Oder obs überhaupt der Alte war. Oder ob die Geschichte nur rudimentär stimmt, oder fast oder fast gar nicht. All die ganze Detailscheisse halt :P
Frank Chmorl Pamo

Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

nanograinger hat geschrieben:
Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Bei all diesen Spekulationen, ob die Thoogondu nun schlimmer sind als wir, ob die Terraner früher sich anmaßten in einer anderen Galaxis für "Ordnung" zu sorgen, möchte ich doch mal anmerken, dass zumindest ich, aber wohl doch auch viele Andere, eine Serie zur Entspannung lesen will, und kein moralphilosophisches Wochenblatt. ....
Du wirst nicht müde zu wiederholen, dass Perry endlich die Frage nach zerstörten Planeten und Sonnen stellen soll, obwohl du selbst auch geschrieben hast, dass es einer Antwort nicht bedarf. Die Frage ist doch nur unter moralischen Gesichtspunkten für dich wichtig, weil Perry dem Gondunat zeigen soll, dass solche Vorgehensweisen für ihn nicht in Ordnung sind. Oder verstehe ich dich hier miss?

Und ich muss wohl nicht daran erinnern, welche Diskussionen hier im Forum im letzten Zyklus geführt wurden über die moralische Implikationen von Perry und Cos Handeln in Bezug auf die Entstehung der Materiesenke.

Insofern würde ich mal behaupten, dass PR in der Tat kein "moralphilosophisches Wochenblatt" ist, dass aber gerade die lautesten Kritiker (und auch du) ständig auf angeblich fragwürdigem moralischen Aspekten herumreiten.
Erstmal sollte man doch wissen, ob es die Thoogondu waren und warum sie es machten. Weiter wäre es Rhodans Aufgabe als Quasi-Repräsentant der Milchstraßenvölker, darauf zu dringen, dass sowas nicht wieder passiert. Er hat hier auch für die anderen Völker der Milchstraße eine Verantwortung.
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Raktajino
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Raktajino »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:
Erstmal sollte man doch wissen, ob es die Thoogondu waren und warum sie es machten. Weiter wäre es Rhodans Aufgabe als Quasi-Repräsentant der Milchstraßenvölker, darauf zu dringen, dass sowas nicht wieder passiert. Er hat hier auch für die anderen Völker der Milchstraße eine Verantwortung.
Ein Glűck, dass ein derartiges Ansinnen von PR sogleich selbst zurűckgewiesen wird. Weder hat er ein Mandat noch muss, kann, will und braucht er fűr die anderen Vőlker zu sprechen.
Wird schon werden, wenn es soweit ist oder auch nicht.
:D
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Bombe 20 »

Btw: Ich lese andauernd wie toll dieses Pedgondit doch ist und die Thoodings haben ja auch Jahrzehnte damit verbracht, rauszufinden wie man das wohl herstellt. Aaaaaber, was genau ist denn nun so toll an diesem supertollen Material? Es ist offenbar hübsch anzusehen und strahlt ganz doll weiss im Licht, aber ansonsten? Bild

Und woher haben die so genau gewusst wo die Mächtigkeitsballung des Wanderers endet um fürs neue Cooris recht treffsicher die Eirisgrenze anzusteuern? :unschuldig:
heppen shemir
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von heppen shemir »

Richard hat geschrieben: Die Frage ist auch warum sie noch zurueck in die Milchstrasse bzw. in die (Ex) MB ES sollten.
weil es das ist, wofür sie "programmiert" wurden, und vermutlich sogar geschaffen.

weiter oben hatte ich ja schon geschrieben, dass m.e. diese programmierung / beeinflussung über das pedgondit geschieht.
die dort eingeprägten botschaften haben ihnen die historie eingebläut, an die sie glauben.

50 jahre brauchen die thoogondu, um die materialformel für pedgondit zu entschlüsseln -
und das erste, was sie aus diesem "vollkommenen" material bauen, ist ein schnödes möbelstück: der thron.

ist der nun stabiler als alle throne, die sie sonst hätten bauen können, oder was ist das besondere an diesem thron aus pedgondit?

"Mir ist, als würde der Thron mit mir reden wollen. Als erzählte er mir von der Geschichte unseres Reiches."(thotoolar)

tothoolar möcht dann mit dem thron alleine sein ... und was tut er dann?

er setzt den vitalenergie akkumulator ein. warum?

"Das längliche Gerät passte genau. Es schien mit dem Pedgondit zu verschmelzen. Der Thron leuchtete auf."

zum einen bezweifle ich, dass die thoogondu einen solchen gegenstand technisch derart beherrschen könnten, dass er problemlos teil einer ihrer maschinen werden könnte.

zum anderen ist das verschmelzen offenbar wörtlich zu nehmen: der gondu kann den akkumulator ja offensichtlich nicht mehr einfach spazieren tragen, sondern ist nun an den thron gebunden.

"... wie jeder Gondu, ein Gefangener des Throns." (narashim)

warum sollte thotoolar aus eigenem antrieb eine solch furchtbar unpraktische konstruktion wählen ?
auf seinem thron sitzen könnte er auch, wenn er den akkumulator an einer kette um den hals trägt...

fazit:
sowohl auftrag als auch konstruktionsplan für den pedgonditthron stammten schon von der "hintergrundmacht" welche die thoogondu erschaffen hat
( möglicherweise aus topsidischem genmaterial - aber dazu später mehr )
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Mr Frost
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Mr Frost »

nanograinger hat geschrieben:
Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Bei all diesen Spekulationen, ob die Thoogondu nun schlimmer sind als wir, ob die Terraner früher sich anmaßten in einer anderen Galaxis für "Ordnung" zu sorgen, möchte ich doch mal anmerken, dass zumindest ich, aber wohl doch auch viele Andere, eine Serie zur Entspannung lesen will, und kein moralphilosophisches Wochenblatt. ....
Du wirst nicht müde zu wiederholen, dass Perry endlich die Frage nach zerstörten Planeten und Sonnen stellen soll, obwohl du selbst auch geschrieben hast, dass es einer Antwort nicht bedarf. Die Frage ist doch nur unter moralischen Gesichtspunkten für dich wichtig, weil Perry dem Gondunat zeigen soll, dass solche Vorgehensweisen für ihn nicht in Ordnung sind. Oder verstehe ich dich hier miss?
(...)
Insofern würde ich mal behaupten, dass PR in der Tat kein "moralphilosophisches Wochenblatt" ist, dass aber gerade die lautesten Kritiker (und auch du) ständig auf angeblich fragwürdigem moralischen Aspekten herumreiten.
Nun ja, eine Rückfrage nach der Vernichtung von lebentragenden Planeten wäre sicherlich keine eigene "Moralphilosophie" (-so schnell geht´s dann doch nicht...), sondern einfach nur human und klar nachvollziehbar. Wer die Frage überhaupt nicht stellt, wäre sehr refraktär und gefühlskalt. Und man fragt sich, warum die Expokraten oder Autoren Perry eine solche nachvollziehbare Frage nicht erlauben. Warum denn eigentlich nicht? Diese Frage könnte doch auch dramaturgisch abgebügelt und in den Plot integriert werden. Es stört aber immer die Glaubwürdigkeit und Identifikation mit Romanfiguren, wenn eindeutig naheliegende Fragen durch die Protagonisten eben nicht gestellt werden. Wirkt so, als ob Teile der Realität/ Fiktion einfach nur ausgeblendet würden. DAS ist das Problem. Es stört die "Immersion" des Lesers in die Fiktion.
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Echnaton
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Echnaton »

Klasse Roman!
Allerdings mit erheblichen Abzügen in der B-Note.
Ich finde Bezüge zu Nicht-Erstauflage-Sonderheft-Minizyklen (Terminus) in der Erstauflage einfach unanbgebracht und irritierend.
Auf gut Deutsch: Sowas regt mich tierisch auf! Derartige "Kommerzials" sollte man sich sparen.
... wir sind Illusionen dieses Universums und wir funktionieren, weil diese Illusionen ein Ausdruck der schöpferischen Kräfte des Universums sind. (Dobrak PR 729)
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nanograinger
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von nanograinger »

Mr Frost hat geschrieben:
nanograinger hat geschrieben: Du wirst nicht müde zu wiederholen, dass Perry endlich die Frage nach zerstörten Planeten und Sonnen stellen soll, obwohl du selbst auch geschrieben hast, dass es einer Antwort nicht bedarf. Die Frage ist doch nur unter moralischen Gesichtspunkten für dich wichtig, weil Perry dem Gondunat zeigen soll, dass solche Vorgehensweisen für ihn nicht in Ordnung sind. Oder verstehe ich dich hier miss?
Nun ja, eine Rückfrage nach der Vernichtung von lebentragenden Planeten wäre sicherlich keine eigene "Moralphilosophie" (-so schnell geht´s dann doch nicht...), sondern einfach nur human und klar nachvollziehbar. Wer die Frage überhaupt nicht stellt, wäre sehr refraktär und gefühlskalt. Und man fragt sich, warum die Expokraten oder Autoren Perry eine solche nachvollziehbare Frage nicht erlauben. Warum denn eigentlich nicht? Diese Frage könnte doch auch dramaturgisch abgebügelt und in den Plot integriert werden. Es stört aber immer die Glaubwürdigkeit und Identifikation mit Romanfiguren, wenn eindeutig naheliegende Fragen durch die Protagonisten eben nicht gestellt werden. Wirkt so, als ob Teile der Realität/ Fiktion einfach nur ausgeblendet würden. DAS ist das Problem. Es stört die "Immersion" des Lesers in die Fiktion.
Du bist bestimmt nicht überrascht, dass ich das völlig anders sehe. B-)

Du und Frank Chmorl Pamo tut so, also würde der Aspekt der Vernichtung Mandaams von Perry, zw. den Autoren "ausgeblendet" werden. Das ist aber schlicht inkorrekt. Im vorliegenden Roman denkt Perry an diese Vernichtung, er hat sie also keineswegs vergessen. Und ich glaube, auch in PR 2901 und 2903 wird dieser Aspekt erwähnt (schließlich spielt Täller eine wichtige Rolle in PR 2903). Die Vernichtung Mandaams wird also keineswegs einfach "ausgeblendet". Und Perry Gefühlskälte vorzuwerfen, ist nun wirklich eine eigene Lesart der Romane, typischerweise ist er doch angeblich Gutmensch durch und durch?

Es wurde schon von anderer Seite viel dazu geschrieben, und ich sehe keinen Sinn darin, die ganzen Argumente zu wiederholen. Aber selbst Frank Chmorl Pamo schreibt ja, dass die bisher unausgesprochene Frage keiner Antwort bedarf, weil (meiner Meinung nach) die Antwort sich aus den Indizien klar ergibt. Die HaLem-Botschaft ist explizit vom Goldenen Reich abgefasst. Jeder Zweifel daran hat sich nach der Ankunft vor Sevcooris mit der Empfangsdelegation erledigt, von den folgenden Ereignissen ganz zu schweigen. Und spätestens mit dem vorliegenden Roman ist auch klar, dass das Gondunat sich um die Vernichtung eines "Hinterwäldlerplaneten" sicher nicht kümmert. Man erinnere sich auch an die Anreise zur paladischen Welt, als ein Planet "gerettet" wurde, nur zu Demonstrationszwecken.

Im Übrigen ist das, was du als "human" bezeichnest, letztlich auch nichts anderes als eine Frage der Moral.
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Laurin
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Laurin »

Wieder einmal erliegt eine zentrale Person dem magischen Erzählzwang, sobald sie einem unserer Protagonisten begegnet. :rolleyes:

Sosehr ich solche zusammenfassenden Rückerzählungen / Lebensgeschichten eigentlich nicht mag, hat Michelle dennoch daraus eine tolle, packende und bewegende Erzählung mit lebendig gezeichneten Charakteren gemacht, die Spaß machte zu lesen. Passend auch immer die Reflektionen von Perry zwischendrin.

Gut, dass die Gräuel der Raumschlachten nicht episch ausgebreitet, sondern deren Ergebnisse nur lakonisch zusammengefasst wurden (die Metzeleien auf Topsid waren blutig genug).

Positiv fand ich auch, dass man ES nicht auch noch komplett 'umgedreht' hat und damit Seriengeschichte diesmal nicht einfach umgeschrieben hat - die wahren Motive von ES bleiben (bislang) im vagen. Interessant aber, dass man einerseits versucht ES mit dem Abfluss der Eiris (was immer das auch ist) aus der weiteren Serie zu verbannen, dann aber in der Rückschau doch wie die Motte um das Licht wieder darum kreist. Schon deshalb sollte man die faszinierende Superintelligenz nicht dauerhaft aus der Serie herausschreiben.

Mein Fazit: Der Roman hat mir gut gefallen.
(aber die Terminus-Werbung hätte man sich auch sparen können)
Carfesch
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Carfesch »

Nachdem ich jetzt "das verlorene Volk" durchhabe, muss ich sagen, es wundert mich, dass in heutiger Zeit noch solche Schreibversehen und das in einem Romantitel passieren. :devil: Richtigerweise müßte der Romantitel "Das verlogene Volk" heißen". Was ein einzelner Buchstabe so alles ausmachen kann. :D Rhodan wurde eine Schmonzette über "den Wanderer" via "Gedächnis des Gondus", bzw. dessen Vorgänger erzählt, welche hinten und vorne nicht stimmen kann. Niemals hätte ES sich vor einem seiner Völker verleugnet und seinen Boten geschickt um solch eine weitreichende Entscheidung wie die Vertreibung eines ganzen vorher treu ergebenen Volkes zu verkünden. Was ich bis jetzt über den Charakter des Gondunats und in mehreren tausend Vorbänden über ES erlesen habe, läßt mich im Gegenteil etwas anderes ahnen. Die Geschichte wird so gewesen sein, dass der Zellaktivator durch einen Zufall in die Hände des Thoogondu Thotholaar geraten ist und dieser ihn sich "einverleibt", bzw. geklaut hat. Die Geschiche vom auf Wanderer unter mysteriösen Umständen verstorbenen Vaters des Thotolaars erscheint mir auch erstunken und erlogen. ES ist allgemein viel freigiebiger zu seinen Favoritenvölkern und nicht nur zu diesen gewesen. Das Vorhandensein von nur einem Zellaktivator in diesem Zusammenhang ist seltsam. Dies deutet allerdings darauf hin, dass die Thoogondu niemals ein Favoritenvolk Es waren und die Geschichte hinten und vorne nicht stimmen kann. Auf Seite 24 steht ein aufschlussreicher Absatz über den Charakter der Thoogondu: "Thotholaar überlegte, welche Lüge glaubwürdig wäre, womit könnte er Chetch-Virren täuschen? Er hatte genug von Lügen und Täuschungen" Es wäre auch sinnlos, nur einen Zellaktivator zu verteilen, wenn ein Volk über die Jahrtausende einer Superintelligenz helfen müßte. Vielleicht wären die Thoogondu es gerne gewesen oder standen kurz davor. Das wäre möglich. Jedenfalls passt Diebstahl hervorragend zum Charakter der Thoogondu. Und Gedächnismanipulation auch. Und ES würde den Teufel tun, solche Lügner zu seinen Favoriten zu machen. Es wäre natürlich möglich, dass sie sich jetzt die Milchstraße oder Teile davon einverleiben wollen, nachdem ES verschwunden ist und daher den Terranern eine solche Geschichte auftischen um sie in Sicherheit zu wiegen. Was mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt: Möglicherweise war der "seltsame" Mordfall einiger Besatzungsmitglieder der RAS Tschubai nur ein medizinischer "Test" an Terranern, unter welchen Umständen eine Gedächnismanipulation bei dieser Spezies am erfolgversprechensten ist. Natürlich könnte ich mich in den Thoogondu auch täuschen, manchesmal trügt der erste Schein. Aber, dass ES ein solches Volk erwählt hat, um ihm über Jahrtausende zu dienen und zu helfen: Wers glaubt wird seelig. Und wer nicht kommt auch in den Himmel.
marafritsch2705
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von marafritsch2705 »

Die teraner hat er ja auch ausgewählt-und die haben mehr schatten als helle seiten..

Dass die halem armee von den thodingsda sein soll...kann uch mir nicht vorstellen. Das Sol system war laut diesem band sperrgebiet für das goldene reich-wie und wozu soll dann so eine armee dorthin versetzt worden sein?


Ob die geschichte so nun stimmt...lässt sich nur a..entweder mit einer zeitreise..oder b..mit gesprächen mit völkern..die damals in der milchstrasse aktiv waren..klären...oder halt direkt mit ES oder einem seiner boten (aber der soll ja nicht da sein).

"Das längliche Gerät passte genau. Es schien mit dem Pedgondit zu verschmelzen. Der Thron leuchtete auf."

zum einen bezweifle ich, dass die thoogondu einen solchen gegenstand technisch derart beherrschen könnten, dass er problemlos teil einer ihrer maschinen werden könnte.

zum anderen ist das verschmelzen offenbar wörtlich zu nehmen: der gondu kann den akkumulator ja offensichtlich nicht mehr einfach spazieren tragen, sondern ist nun an den thron gebunden.

"... wie jeder Gondu, ein Gefangener des Throns." (narashim)

Das ist in der tat-merkwürdig..ok.. der gondu hat den vital akummulator in ein fach am thron gepackt...die thongundo hantieren seit 30.000jahren mit dem metal rum-und kriegen es nicht gebacken mal auf die idee zu kommen-eben jenes teil oder noch ein kleiner teiö vom thron abzuschneiden? Um daraus dann wieder eine kette..ein armband oder sonstwas zu basteln?

Selbst wenn der ganze thron den akkumulator absorbiert hat-so muss man das metall doch wieder von dem fremdpartikeln filtern können...
Frank Chmorl Pamo

Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Raktajino hat geschrieben:
Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:
Erstmal sollte man doch wissen, ob es die Thoogondu waren und warum sie es machten. Weiter wäre es Rhodans Aufgabe als Quasi-Repräsentant der Milchstraßenvölker, darauf zu dringen, dass sowas nicht wieder passiert. Er hat hier auch für die anderen Völker der Milchstraße eine Verantwortung.
Ein Glűck, dass ein derartiges Ansinnen von PR sogleich selbst zurűckgewiesen wird. Weder hat er ein Mandat noch muss, kann, will und braucht er fűr die anderen Vőlker zu sprechen.
Wird schon werden, wenn es soweit ist oder auch nicht.
:D
Das wird sicherlich alle Milchstraßevölker erfreuen, wenn Perry zurückkommt und Bericht erstattet, und er dann auf die Fragen von Arkoniden oder Blues antwortet: "Ach nein, dafür hatte ich kein Mandat. Da müsst ihr schon selber hinfliegen, wenns euch interessiert. Bei uns Terranern ist ja nichts passiert."
Frank Chmorl Pamo

Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Mr Frost hat geschrieben:
nanograinger hat geschrieben:
Frank Chmorl Pamo hat geschrieben:Bei all diesen Spekulationen, ob die Thoogondu nun schlimmer sind als wir, ob die Terraner früher sich anmaßten in einer anderen Galaxis für "Ordnung" zu sorgen, möchte ich doch mal anmerken, dass zumindest ich, aber wohl doch auch viele Andere, eine Serie zur Entspannung lesen will, und kein moralphilosophisches Wochenblatt. ....
Du wirst nicht müde zu wiederholen, dass Perry endlich die Frage nach zerstörten Planeten und Sonnen stellen soll, obwohl du selbst auch geschrieben hast, dass es einer Antwort nicht bedarf. Die Frage ist doch nur unter moralischen Gesichtspunkten für dich wichtig, weil Perry dem Gondunat zeigen soll, dass solche Vorgehensweisen für ihn nicht in Ordnung sind. Oder verstehe ich dich hier miss?
(...)
Insofern würde ich mal behaupten, dass PR in der Tat kein "moralphilosophisches Wochenblatt" ist, dass aber gerade die lautesten Kritiker (und auch du) ständig auf angeblich fragwürdigem moralischen Aspekten herumreiten.
Nun ja, eine Rückfrage nach der Vernichtung von lebentragenden Planeten wäre sicherlich keine eigene "Moralphilosophie" (-so schnell geht´s dann doch nicht...), sondern einfach nur human und klar nachvollziehbar. Wer die Frage überhaupt nicht stellt, wäre sehr refraktär und gefühlskalt. Und man fragt sich, warum die Expokraten oder Autoren Perry eine solche nachvollziehbare Frage nicht erlauben. Warum denn eigentlich nicht? Diese Frage könnte doch auch dramaturgisch abgebügelt und in den Plot integriert werden. Es stört aber immer die Glaubwürdigkeit und Identifikation mit Romanfiguren, wenn eindeutig naheliegende Fragen durch die Protagonisten eben nicht gestellt werden. Wirkt so, als ob Teile der Realität/ Fiktion einfach nur ausgeblendet würden. DAS ist das Problem. Es stört die "Immersion" des Lesers in die Fiktion.
Danke!
Eigeninteresse hat mit Moral erstmal nichts zu tun. Es kann in übersteigerter Form sogar a-moralisch sein.
Aber erstmal müsste Perry ganz einfach auf der Hut sein und eine Partnerschaft, die die Thoogondu oder die Hintergrundmacht wohl schon als vollzogen ansehen oder vorgeben, von diesen Fragen abhängig machen.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von AARN MUNRO »

Also: dank Terminus konnte ich den Band erst jetzt lesen, habe daher auch nicht alle 150 Posts oben mir angesehen. Doppelbemerkungen müssen also in Kauf genommen werden. Der Band selbst kommt flott geschrieben herüber aber dieses Volk haut einfach ab aus der MS, bevor ES auch nureinen Finger gegen sie rührt? Es war ja alles nur passive Abwehr von Wanderer... der rührige Selbstvollstrecker?
Auffallend auch, dass sie bereits damals Neurotroniken hatten, ohne Hyperimpedanz und Kosmokraten-Reduzierung der phys. Hypergesetze. Wieso funktionieren die noch? Terranische Syntorns gehen ja auch nicht. Das Gondunat hat sich in rund 35.000 Jahren auch nicht technisch weiterentwickelt.Außer dem neuen Superstoff von Josuah Niemandssohn-Homunk haben sie keine neue Tech, so wie es aussieht.


Diesmal kam ich gut zurecht mit dem Stil von MS, deshalb dreimal die 2.
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
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Harzzach
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Harzzach »

AARN MUNRO hat geschrieben:Auffallend auch, dass sie bereits damals Neurotroniken hatten, ohne Hyperimpedanz und Kosmokraten-Reduzierung der phys. Hypergesetze. Wieso funktionieren die noch? Terranische Syntorns gehen ja auch nicht. Das Gondunat hat sich in rund 35.000 Jahren auch nicht technisch weiterentwickelt.Außer dem neuen Superstoff von Josuah Niemandssohn-Homunk haben sie keine neue Tech, so wie es aussieht.
Neurotroniken scheinen nicht auf den 5D-Bereich zu setzen, sind wohl eher biologisch und daher unabhängig von irgendwelchen Hyperimpedanzen.
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Bombe 20 »

Biologisch glaube ich nicht. Wohl eher nur einem biologischen Gehirn und dessen Vernetzungsstruktur technisch nachempfunden. Warum das jetzt so viel besser sein soll, vielleicht erfahren wir es ja noch. Oder auch nicht. :gruebel:

Die Ferntriebwerke müssen allerdings um Grössenordnungen besser geworden sein, sonst macht ein "Schutzangebot" des Gondunats an die Milchstrasse keinerlei Sinn. Die haben es ja damals (angeblich) nur unter grössten Verlusten, mit Ach und Krach und in Jahrzehnten gerade so in die neue Heimat geschafft bevor die Pötte komplett auseinanderfielen. Man fragt sich warum sie so weit geflogen sind wenn es nur darum ging die MS zu verlassen. Die Geschichte stimmt doch hinten und vorne nicht... :unsure:
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Mr Frost
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Mr Frost »

nanograinger hat geschrieben:
Mr Frost hat geschrieben:
nanograinger hat geschrieben: Du wirst nicht müde zu wiederholen, dass Perry endlich die Frage nach zerstörten Planeten und Sonnen stellen soll, obwohl du selbst auch geschrieben hast, dass es einer Antwort nicht bedarf. Die Frage ist doch nur unter moralischen Gesichtspunkten für dich wichtig, weil Perry dem Gondunat zeigen soll, dass solche Vorgehensweisen für ihn nicht in Ordnung sind. Oder verstehe ich dich hier miss?
Nun ja, eine Rückfrage nach der Vernichtung von lebentragenden Planeten wäre sicherlich keine eigene "Moralphilosophie" (-so schnell geht´s dann doch nicht...), sondern einfach nur human und klar nachvollziehbar. Wer die Frage überhaupt nicht stellt, wäre sehr refraktär und gefühlskalt. Und man fragt sich, warum die Expokraten oder Autoren Perry eine solche nachvollziehbare Frage nicht erlauben. Warum denn eigentlich nicht? Diese Frage könnte doch auch dramaturgisch abgebügelt und in den Plot integriert werden. Es stört aber immer die Glaubwürdigkeit und Identifikation mit Romanfiguren, wenn eindeutig naheliegende Fragen durch die Protagonisten eben nicht gestellt werden. Wirkt so, als ob Teile der Realität/ Fiktion einfach nur ausgeblendet würden. DAS ist das Problem. Es stört die "Immersion" des Lesers in die Fiktion.
Du bist bestimmt nicht überrascht, dass ich das völlig anders sehe. B-)
(...)
Im Übrigen ist das, was du als "human" bezeichnest, letztlich auch nichts anderes als eine Frage der Moral.
:lol: Stimmt. Es überrascht mich nicht.
Und es ist auch ok so.

Und ja: Humanismus hat sicherlich auch etwas mit Moral zu tun.
Zuletzt geändert von Mr Frost am 24. April 2017, 10:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Harzzach
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Harzzach »

Bombe 20 hat geschrieben:Biologisch glaube ich nicht. Wohl eher nur einem biologischen Gehirn und dessen Vernetzungsstruktur technisch nachempfunden. Warum das jetzt so viel besser sein soll, vielleicht erfahren wir es ja noch. Oder auch nicht. :gruebel:
"Besser" wurde meines Wissens auch nie genannt. Nur halt deutlich annerschter konstruiert & aufgebaut, so dass man diese Rechner nur mühsam knacken konnte.
Man fragt sich warum sie so weit geflogen sind wenn es nur darum ging die MS zu verlassen. Die Geschichte stimmt doch hinten und vorne nicht... :unsure:
Die Geschichte der Thoogondu könnte schon stimmen. Nur wirkt sie ein wenig ... unvollständig? Ob es daran lag, dass man Perry bewusst belogen hat oder ob der damalige Gondu vor lauter Scham ob des Gunstentzuges seine eigenen Erinnerungen verfälscht hat? Oder einer seiner Nachfolger? Wir werden sehen.

Auf jeden Fall hatte das damalige Ereignise profunden Einfluß auf die Thoogondu-Kultur. Mich erinnert diese Mischung aus Arroganz, Ignoranz, Dekadenz und Trauer um den Verlust einstiger Größe stark an die Epoche des "Fin de Siecle" kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Man klammert sich an vergangene Größe und zelebriert die eigene Großartigkeit, ist aber innerlich von Selbstzweifel zerfressen, weil man eigentlich genau weiß, dass die glorreichen Zeiten vorbei sind.
Frank Chmorl Pamo

Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Bombe 20 hat geschrieben:Biologisch glaube ich nicht. Wohl eher nur einem biologischen Gehirn und dessen Vernetzungsstruktur technisch nachempfunden. Warum das jetzt so viel besser sein soll, vielleicht erfahren wir es ja noch. Oder auch nicht. :gruebel:

Die Ferntriebwerke müssen allerdings um Grössenordnungen besser geworden sein, sonst macht ein "Schutzangebot" des Gondunats an die Milchstrasse keinerlei Sinn. Die haben es ja damals (angeblich) nur unter grössten Verlusten, mit Ach und Krach und in Jahrzehnten gerade so in die neue Heimat geschafft bevor die Pötte komplett auseinanderfielen. Man fragt sich warum sie so weit geflogen sind wenn es nur darum ging die MS zu verlassen. Die Geschichte stimmt doch hinten und vorne nicht... :unsure:
Das hier ein Volk aufgebaut wurde, hinterm Horizont von ES' MB, dürfte wohl klar sein. Ich meine immernoch, das Sevcooris im Limbus der Mächtigkeitsballungen liegt, sowas wie die Neutrale Zone.
zephydia
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von zephydia »

Harzzach hat geschrieben: Und genau das meine ich. Da werden die Thoogondu nach strikt menschlichen Maßstäben beurteilt, obwohl es nur ein paar oberflächliche Gemeinsamkeiten giibt. Man tappt in EXAKT die gleiche Falle, in die Perry im letzten Roman gelaufen ist. Die Thoogondu sind keine Menschen, sie folgen ganz offensichtlich einer anderen Moral. Aber nein, das sei ja alles total unrealistisch und da müsse doch was stinken, weil [Beispiele aus unserer menschlichen Gesellschaft]. Das ist, mit Verlaub, ein wenig arg zu kurz gedacht.
Seltsamerweise konnten die Autoren das früher besser, siehe zum Beispiel die Maahks wo man zumindest versuchte eine fremdartige Psychologie zu entwickeln, oder die Posbis die früher auch viel weniger menschlich wirkten als heute...
Die Maahks hatten früher keine erkennbare Kultur, man sie einfach nur als gefühlskalt beschrieben. Ende Gelände. Die Posbis haben erst deutlich nach 2000 an Charakter und Profil gewonnen, vornehmlich durch Leo Lukas, während die Posbis früher überhaupt kein Profil hatten. Da gab es nur das treu zu den Terranern stehende Zentralplasma, die hahahihi, lustigen Matten-Willys und halt die Blechkumpel, die man ohne zu zögern ins Feuer schicken konnte, weil ja nur Maschinen. Ohne Plasmazusatz, weil man ist ja kein Mörder :)

Erst mit Leo wurden die Posbis als bizarre, seltsame und ungeheuer fremdartige Wesen geschildert, bei denen man sich stets fragen musste, ob sie mit den Terranern nur aus einer Laune heraus verbündet sind.


Ich sagte ganz bewust das man "versuchte" die Aliens fremdartig darzustellen, das es den damaligen Autoren perfekt gelungen sei habe ich nie behauptet. Nebenbei stimmt es nicht wenn Du schreibst dass die Maahks einfach nur als gefühlskalt dargestellt wurden. Es wurde bereits im MdI Zyklus ausgesagt daß das eine Fehleinschätzung war und sie sehr wohl über Emotionen verfügten die sich aber teilweise von denen der Terraner und anderer Lemurerabkömmlinge unterschieden.

Was die Posbis angeht teilen die sich für mich zum einen in Leo Lukas lustige Exzentriker auf - die Posbis von heute füllen quasi die Rolle der Mattenwillys von damals (was ich ùbrigens nicht als Kritik an Leo meine, ich mag seine Romane sehr und bin froh das es zumindest einen Autoren im Team gibt der die Serie nicht so entsetzlich ernst nimmt) zum anderen die Robot-Babes wie Jawna Togoya oder Miuna Lathom deren Persönlichkeit nun gar nichts fremdartiges anhaftet.
Harzzach hat geschrieben: Auf jeden Fall hatte das damalige Ereignise profunden Einfluß auf die Thoogondu-Kultur. Mich erinnert diese Mischung aus Arroganz, Ignoranz, Dekadenz und Trauer um den Verlust einstiger Größe stark an die Epoche des "Fin de Siecle" kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Man klammert sich an vergangene Größe und zelebriert die eigene Großartigkeit, ist aber innerlich von Selbstzweifel zerfressen, weil man eigentlich genau weiß, dass die glorreichen Zeiten vorbei sind.
Und jetzt machst Du genau das selbe dass Du anderen Lesern vorgeworfen hast: Die Thoogondu nach menschlichem Maßstäben bewerten! Und das geht auch gar nicht anders da die Autoren sie nach dem Vorbild irdischer Kulturen aufgebaut haben.
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Harzzach
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Re: Spoiler 2905: Das verlorene Volk, von Michelle Stern

Beitrag von Harzzach »

zephydia hat geschrieben: Und jetzt machst Du genau das selbe dass Du anderen Lesern vorgeworfen hast: Die Thoogondu nach menschlichem Maßstäben bewerten! Und das geht auch gar nicht anders da die Autoren sie nach dem Vorbild irdischer Kulturen aufgebaut haben.
Ich bewerte sie nicht. Ich sage nicht, dass Handlung A oder Sache B gut, schlecht, klug, irrational oder flasch ist. Ich sage nicht "Was ihr tut ist unmenschlich!" im Sinne eines Vorwurfes.

Ich ziehe hier nur Parallelen und glaube zu erkennen, wovon sich die Autoren beim Entwurf der Thoogondu-Kultur inspierieren ließen.

@Posbis: Gerade Leos Posbi-Charaktere nur auf "Lustig" zu reduzieren, tut ihm aber Unrecht. Denn Leo (und andere Autoren) hat neben einer verschrobenen-liebevollen Seite auch jede Menge dunkler Abgründe im Wesen der evolutionär weiterentwickelten Posbis aufgezeigt.
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