Hallo lieber Wanderer 777
ich sehe nicht, warum es "zu einer umfassenden Zusammenarbeit der ZAC-Träger-Riege um Perry Rhodan kommen sollte". Könnte, hätten können gekonnt, klar - aber sollte?
Ein bloßer Zusammenschluss um des Zusammenschlusses willen würde aus unseren ZAC-Trägern eine Art Justice League oder X-Men-Allianz mache - die gibt es auf dem Markt schon, die braucht es nicht noch einmal, und wir werden uns dieser Gedanken der US-amerikanischen SF-Kollegen nicht bedienen.
Willi Voltz hat von einer kosmischen Bestimmung der Menschheit gesprochen, keineswegs der ZAC-Träger: Aber selbst diese Formulierungen nehme als eine Metapher wahr, nicht wörtlich: Denn wo es Bestimmung gibt, müsste es ja wohl auch einen oder mehrere Bestimmer geben. Wer sollte das sein? ES? Das glaube ich nicht; dann hinge die Menschheit tatsächlich wie eine Marionette am Draht der Superintelligenz.
Wie sollte eine solche Bestimmung mit eben der Freiheit vereinbar sein, für die Rhodan und seine Mitstreiter kämpfen?
(Hier müsste man übrigens auch sehr ins Detail gehen, denn viel Gedankengut, das heute gerne Voltz zugeschrieben wird, stammt in Wirklichkeit von Klaus Mahn. Und die diesbezüglichen Überlegungen von Voltz und Mahn sind durchaus nicht immer deckungsgleich; außerdem haben sie selbst in der Serie eher Modell- und Theoriecharakter, sind keine Aussagen eines tatsachengebenden allwissenden Erzählers. Das gehört, wie ich finde, zum Realismus unserer Serie: dass unsere Hauptfiguren sich mit der Realität auseinandersetzen, ihre Theorien entwickeln und diese gegebenenfalls an neue Erkenntnisse und Erfahrungswirklichkeiten anpassen.)
Weiter: Unter den ZAC-Trägern sind außerdem etliche Nicht-Menschen. Was interessiert sie eine eventuelle Bestimmung der Menschheit? Wären zum Beispiel Gucky und Tolot dann aus diesem Projekt ausgeschlossen? Wenn ja: kollidierte dies mit dem anti-rassistischen Toleranzgedanken, der die Serie seit ihrem Anbeginn trägt. Und kommt deswegen nicht in Frage.
Weiter: Die Aussage, dass "etliche ZAC-Träger an "Orten der Unwiederbringlichkeit" [nicht nur Alaska ist so wie von WiVo wohl gewünscht ...] scheinbar abgelegt sind", ist nur insofern richtig, als es lediglich Dir (mir nicht) so scheint. Faktisch ist bloß Alaska Saedelaere an diesem Ort. Lass uns also bitte bei den Fakten bleiben.
Weiter: Mir leuchtet nicht ein, warum eine "komplette (…) Schar" unbedingt "schlagkräftiger" sein sollte. Eine Fußballmannschaft nur mit Torhütern oder nur mit Stürmern ist auch nicht schlagkräftiger als ein ausgewogenes Team. Ein Krankenhaus nur mit Chirurgen ist nicht heilsamer. Warum sollte in Perrys Team anders sein?
Welche ihrer menschlichen Mittel sollten diese Gruppe "schlagkräftiger" machen? Unsere Figuren sind doch eben keine Superhelden, sondern normale Menschen wie du, ich, Rhodan, Bull, Atlan, Roi Danton (und, sicher, einige Mutanten) und andere Intelligenzwesen. Der Gedanke, dass diese Gesellschaft "schlagkräftiger" sein soll als eine andere, nicht ZAC-bewehrte Gemeinschaft, befremdet mich und hat meiner Einschätzung nach wenig mit Perry Rhodan zu tun, zumal sie außerdem all unser Nicht-ZAC-tragendes Personal zu Randfiguren degradiert. Aber Rhodan lebt aber immer schon gerade von den normalen, also auch mit normaler Lebenserwartung versehenen Figuren. Ich sehe hier keine Not, dies zu ändern.
Was nun den Band 3000 angeht: ausgeschlossen ist nichts, zumal eine Kooperation von ZAC-Trägern " in kleinerem Maßstab" (zwei, drei, manchmal gemeinsam) doch die Regel ist, nicht die Ausnahme - einmal ganz abgesehen davon, dass ZA-Träger längst auch als Gruppe immer mal wieder im Fokus gestanden haben (vgl. die Romane 1500 ff und das Projekt Camelot). Warum sollten wir diesen (damals sicher aromatischen und vollmundigen) Kaffee in Band 3000 noch einmal aufgießen?
Also: ausgeschlossen ist nichts, aber mich würde das schon sehr überraschen.