Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montillon

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Torytrae
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Torytrae »

Robert Corvus hat geschrieben:
Torytrae hat geschrieben:Nur ein Punkt hat mich gestört, der wieder mal mit der Physik der Schutzschirme behaftet ist.
Als Ishy Matsu mit der Taa-Königin am Schirm steht, berührte sie die unsichtbare Energiewand (Kapitel 14) Ein paar Kapitel zuvor (10) wurde aber beschrieben dass die Taar bei der Berührung in Feuer vergehen. Na was denn nu?
Das ist in der Tat missverständlich. Ich habe mir für meinen Roman auch Gedanken zu eben diesem Thema gemacht. Die Lösung, die ich mit Frank Borsch diskutiert habe, ist ein Prallfeld über dem eigentlichen Schirm, das Unfällen vorbeugt. Sprich: wenn man gegen einen so gesicherten Schirm stolpert, wird man etwa einen Zentimeter vor dem Kontakt mit dem eigentlichen Schirmfled von dem Prallfeld abgefangen. Das Prallfeld ist aber nicht besonders stark, der eigentliche Schutz geht ja von dem Schirmfeld aus. Wenn man sich also Mühe gibt/ besonders stark dagegen anrennt, dann dringt man durch das Prallfeld und kommt in Kontakt mit dem eigentlichen Schirmfeld, was dann die Konsequenz hat, die der Taa beschreibt.
Dann wiederum könnte man den Schirm aber jederzeit mit Projektilwaffen durchstoßen.
fungi
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von fungi »

Ich mach jetzt mal was ungewöhnliches in dem Thread hier und schreib was zum Roman. :unschuldig:

Christian ordnet jedem Kapitel den Titel eines Science-Fiction-Films zu. Ihm gelang das Kunststück irgendwie jeweils halbwegs passende Titel zu finden. Eine schöne Idee. :st:

Gut gefiel mir auch Atlans Überraschung als er die ihm unbekannte elysische Welt in seinem Arkonsystem entdeckte. Die Erklärung, warum er nicht darüber informiert wurde, war für mich schlüssig. Es dürfen also nur Imperatoren einmal für 3 Tage auf diesen Planeten und sonst niemand. Ein bisschen oversized oder? Zumindest, wenn dass der einzige Zweck des Planeten sein sollte. :gruebel:

Für mich war das Highlight Ishys Konfrontation mit den Insektoiden. Die Fremdheit der Denkvorgänge war gut beschrieben. Auch Iwans Reaktion, der zurückfällt in Verhaltensmuster aus seiner Soldatenzeit und dann von Atlan wieder zu Verstand gebracht wird, war für mich sehr nachvollziehbar.

Es gab allerdings auch wieder Aspekte, die mir gar nicht gefielen. Das war vor allem diese bescheuerte Ansprache von Crest. Bmc hat das in seinem Post schon hervorragend dargelegt. Für mich war das Verrätselung der Geschichte um jeden Preis und bar jeder Logik. Beim Lesen hätte ich beinahe in den Nachttisch gebissen.. :angry: :sn:

Lustig fand ich noch die Aussage des gesuchten Arkoniden: Seine Haare seien im Alter dunkel geworden. :rolleyes:

Ishy Matsu läßt ein Bild des Berges auf der Erde entstehen, auf dem sie Iwan das erste mal traf.... Ich dachte immer, je weiter etwas weg ist, umso schwerer fällt es ihr ein Bild davon zu zeigen? :o :???:

Ansonsten war die Geschichte solide geschrieben, es fehlte ein wenig die ganz große Spannung. Ich habe mal mit 4-3-3 gewertet.
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Torytrae hat geschrieben: Zu Perrys online-suche nach Crest muss ich gestehen hab ich weniger ein gespaltenes Verhältnis, da Crest ja ein gesuchter Verbrecher an den Interessen des Imperiums ist. Da googelt sich schon mal der eine oder ander die Person...
In Deuschland steht ja auch nicht jeder auf der Fahndungsliste der NSA, der den Namen Edward Snowden eingibt und damit sofort als Kolaborateur identifiziert wird.
Das sehe ich anders. Wozu sollte die NSA Suchmaschinen überwachen, wenn sie die Resultate nicht nutzen will? Ich erinnere daran, dass der deutsche Schriftsteller Ilija Trojanow trotz einer Einladung zu einem Kongress nicht in die USA einreisen durfte, nur weil er eine kritische Einstellung zur NSA in einem Provinzblatt am Rande der US-amerikanischen Imperiums geäußert hat. – Die Überwachung ist total und totalitär.

Crest ist ein gesuchter Verbrecher. Wer nach ihm im arkonidschen Internet sucht, macht sich verdächtig. Die Software wird automatisch nach Informationen suchen, woher die Anfrage kommt. Das wäre die TIA'IR. Über die TIA'IR ist wenig bis nichts bekannt. Das steigert die Verdachtsmomente.
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Robert Corvus
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Robert Corvus »

bmc hat geschrieben:Crest ist ein gesuchter Verbrecher.
Tatsächlich? Bislang habe ich ihn nur als (in mächtigen Kreisen) unliebsam wahrgenommen, sodass man froh war, als er zu seiner Forschungsexpedition aufbrach.
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Atlantis hat geschrieben:
bmc hat geschrieben:(...) Wie ich schon öfter ausgeführt habe, langt ein (!) Terraner, der das Geschehen der letzten zwölf Monate kennt, um den Arkoniden den Weg zur Erde zu weisen.
Ich Denke nicht das jeder Terraner die Koordinaten von der Erde in Kopf hat. :nein:
Ich behaupte nicht, dass jeder Terraner die Koordinaten der Erde auswendig kennt, sondern nur, dass jeder Terraner genug Informationen im Kopf hat, um das Solsystem zu finden. Jeder Terraner weiß, dass Perry im Wegasystem auf die Topsider gestoßen ist. Also müssten die Arkoniden nur die Topsider (mehr oder weniger nachdrücklichen) fragen, gegen wen sie da vor wenigen Monaten militärisch unterwegs waren.
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Robert Corvus hat geschrieben:
bmc hat geschrieben:Crest ist ein gesuchter Verbrecher.
Tatsächlich? Bislang habe ich ihn nur als (in mächtigen Kreisen) unliebsam wahrgenommen, sodass man froh war, als er zu seiner Forschungsexpedition aufbrach.
Ich zitiere aus der Perrypedia zu Band 29:
Die TOSOMA, die an einer Raumstation der Mehandor angedockt hat, um die dringend erforderlichen Reparaturen durchführen zu lassen, wird von einer Flotte des arkonidischen Imperiums gestellt, um Thora und Crest da Zoltral als Verräter zu verhaften.
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Robert Corvus
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Robert Corvus »

Potzblitz, Du hast Recht, bmc!
:)

In NEO 27 steht:
»Novaal spricht, Kommandant der KEAT'ARK und Reekha der 247. vorgeschobenen Grenz-Patrouille. Ergeben Sie sich, Kommandantin da Intral, oder sollte ich Sie lieber Thora da Zoltral nennen? Sie wurden anhand von Holoaufnahmen identifiziert. Hiermit sind Sie und Ihr Schiff meiner Befehlsgewalt unterstellt. Fügen Sie sich meinen Anweisungen. Dies ist eine ultimative Aufforderung. Sie und Crest da Zoltral haben sich wegen Hochverrats vor dem Regenten zu verantworten. Verhandlungen werden nicht akzeptiert.«
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Robert Corvus hat geschrieben:Potzblitz, Du hast Recht, bmc!
:)

In NEO 27 steht:
»Novaal spricht, Kommandant der KEAT'ARK und Reekha der 247. vorgeschobenen Grenz-Patrouille. Ergeben Sie sich, Kommandantin da Intral, oder sollte ich Sie lieber Thora da Zoltral nennen? Sie wurden anhand von Holoaufnahmen identifiziert. Hiermit sind Sie und Ihr Schiff meiner Befehlsgewalt unterstellt. Fügen Sie sich meinen Anweisungen. Dies ist eine ultimative Aufforderung. Sie und Crest da Zoltral haben sich wegen Hochverrats vor dem Regenten zu verantworten. Verhandlungen werden nicht akzeptiert.«
Und insofern braut sich da etwas zusammen. Crest und Thora werden als „Hochverräter“ gesucht. Gleichzeitig wissen die Arkoniden, dass die beiden „Hochverräter“ im Umfeld der Terraner wirken. Die Terraner wiederum klauen arkonische Schiffe und zersetzen die Loyalität der Naats.

Das alles ist, vom Standpunkt des Imperiums aus, mehr als nur ein Geplänkel am Rande. Die Überwachungssoftware sollte deshalb hochsensitiv auf alles reagieren, das auch nur im entferntesten mit Crest, Thora und den Terranern zu tun haben könnte.

SF-Autoren sind gut beraten, die Enthüllungen von Edgar Snowden sehr genau zu studieren. Sie geben einen ersten Eindruck davon, wie Überwachung und Counterinsurgency in Zukunft funktioniert.
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Cybermancer »

bmc hat geschrieben:
Robert Corvus hat geschrieben:
bmc hat geschrieben:Crest ist ein gesuchter Verbrecher.
Tatsächlich? Bislang habe ich ihn nur als (in mächtigen Kreisen) unliebsam wahrgenommen, sodass man froh war, als er zu seiner Forschungsexpedition aufbrach.
Ich zitiere aus der Perrypedia zu Band 29:
Die TOSOMA, die an einer Raumstation der Mehandor angedockt hat, um die dringend erforderlichen Reparaturen durchführen zu lassen, wird von einer Flotte des arkonidischen Imperiums gestellt, um Thora und Crest da Zoltral als Verräter zu verhaften.
Dazu möchte ich dann wohl bemerken, dass sich eine solche Reperatur wohl kaum ohne ein Interface mit dem Rechnerverbund des Triebwerkes bewerkstelligen lässt.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Cybermancer hat geschrieben:
bmc hat geschrieben:
Robert Corvus hat geschrieben:
bmc hat geschrieben:Crest ist ein gesuchter Verbrecher.
Tatsächlich? Bislang habe ich ihn nur als (in mächtigen Kreisen) unliebsam wahrgenommen, sodass man froh war, als er zu seiner Forschungsexpedition aufbrach.
Ich zitiere aus der Perrypedia zu Band 29:
Die TOSOMA, die an einer Raumstation der Mehandor angedockt hat, um die dringend erforderlichen Reparaturen durchführen zu lassen, wird von einer Flotte des arkonidischen Imperiums gestellt, um Thora und Crest da Zoltral als Verräter zu verhaften.
Dazu möchte ich dann wohl bemerken, dass sich eine solche Reperatur wohl kaum ohne ein Interface mit dem Rechnerverbund des Triebwerkes bewerkstelligen lässt.
Und durch die gefangenen Terraner verfügen die Arkoniden über terranische DNA. Dadurch lässt sich jeder Terraner als solcher identifizieren. Ade, Kommandounternehmen in Maske! Und aus der Verbindung der Terraner zu Thora und Crest, dem Diebstahl der Raumschiffe, der Meuterei von Naats, dem kurzen Zeitraum, in dem das alles geschieht, würde jeder Geheimdienst schließen, dass weitere terroristische Aktionen der neuen Gegner unmittelbar bevorstehen könnten.

Durch Snowdens Enthüllungen können wir inzwischen die Möglichkeiten der kombinatorischen Spurensuche erahnen. Allmählich wirken die Aktionen der Terraner ebenso wie die der Arkoniden ähnlich tumb und überholt wie weiland die mit Lochkarten betriebenen Positroniken.
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Robert Corvus
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Robert Corvus »

Cybermancer hat geschrieben:Dazu möchte ich dann wohl bemerken, dass sich eine solche Reperatur wohl kaum ohne ein Interface mit dem Rechnerverbund des Triebwerkes bewerkstelligen lässt.
Von "ich habe mich mit dem Schiffscomputer verbunden" bis zu "Ich sauge alle Daten meiner Kunden ab" ist aber noch ein weiter Weg. Selbst, wenn man es kann - das bedeutet nicht automatisch, dass man es auch tut - zumal, wenn man sich im Falle einer Entdeckung künftige Geschäfte verdirbt, weil keiner mehr ein Raumschiff am Gespinst warten lassen will. ;)
bmc hat geschrieben: Und durch die gefangenen Terraner verfügen die Arkoniden über terranische DNA. Dadurch lässt sich jeder Terraner als solcher identifizieren. Ade, Kommandounternehmen in Maske!
Für mich seid Ihr viel zu schnell bei "unmöglich/ geht nicht/ klappt nicht". Die genetische Vielfalt im Imperium ist dermaßen groß, dass es Halbarkoniden gibt, denen Federn wachsen, wie Bahroff. Da geht menschliche DNA locker als "Kolonialarkonide" durch - alles andere als auffällig.

Man macht, glaube ich, schnell den Fehler, zu vermuten, dass das, was in der Romanhandlung bestimmend ist, auch für alle agierenden Figuren in dem fiktiven Universum das Einzige sei, worum sie sich kümmern.
Der Regent hat Sergh und Thora zu Hochverrätern erklärt. Macht sich deswegen das komplette Militär auf die Suche?
Die Topsider haben eine Information, die interessant sein könnte. Erklärt man deswegen einen Krieg? Ohne Rücksprache mit dem Oberkommando in Arkon? Das ganz andere Prioritäten hat, weil es glaubt, die Methans stünden vor der Tür? Und obwohl da Teffron ein vitales Interesse daran hat, die Sache herunterzuspielen, damit sein eigenes Versagen in dieser Angelegenheit nicht in den Fokus kommt?

Und mehrere Millionen Sternsysteme sucht man mal eben so ab? Oder hat alle Daten, die man gerade braucht, bereits im Speicher und im Zugriff?

Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken sind dagegen unvorstellbar?

Manche Kritikpunkte erscheinen mir überkonstruiert - und da überschreiten sie für meinen Geschmack die Grenze zur Irrelevanz ...
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Robert Corvus hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben:Dazu möchte ich dann wohl bemerken, dass sich eine solche Reperatur wohl kaum ohne ein Interface mit dem Rechnerverbund des Triebwerkes bewerkstelligen lässt.
Von "ich habe mich mit dem Schiffscomputer verbunden" bis zu "Ich sauge alle Daten meiner Kunden ab" ist aber noch ein weiter Weg. Selbst, wenn man es kann - das bedeutet nicht automatisch, dass man es auch tut - zumal, wenn man sich im Falle einer Entdeckung künftige Geschäfte verdirbt, weil keiner mehr ein Raumschiff am Gespinst warten lassen will. ;)
bmc hat geschrieben: Und durch die gefangenen Terraner verfügen die Arkoniden über terranische DNA. Dadurch lässt sich jeder Terraner als solcher identifizieren. Ade, Kommandounternehmen in Maske!
Für mich seid Ihr viel zu schnell bei "unmöglich/ geht nicht/ klappt nicht". Die genetische Vielfalt im Imperium ist dermaßen groß, dass es Halbarkoniden gibt, denen Federn wachsen, wie Bahroff. Da geht menschliche DNA locker als "Kolonialarkonide" durch - alles andere als auffällig.

Man macht, glaube ich, schnell den Fehler, zu vermuten, dass das, was in der Romanhandlung bestimmend ist, auch für alle agierenden Figuren in dem fiktiven Universum das Einzige sei, worum sie sich kümmern.
Der Regent hat Sergh und Thora zu Hochverrätern erklärt. Macht sich deswegen das komplette Militär auf die Suche?
Die Topsider haben eine Information, die interessant sein könnte. Erklärt man deswegen einen Krieg? Ohne Rücksprache mit dem Oberkommando in Arkon? Das ganz andere Prioritäten hat, weil es glaubt, die Methans stünden vor der Tür? Und obwohl da Teffron ein vitales Interesse daran hat, die Sache herunterzuspielen, damit sein eigenes Versagen in dieser Angelegenheit nicht in den Fokus kommt?

Und mehrere Millionen Sternsysteme sucht man mal eben so ab? Oder hat alle Daten, die man gerade braucht, bereits im Speicher und im Zugriff?

Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken sind dagegen unvorstellbar?

Manche Kritikpunkte erscheinen mir überkonstruiert - und da überschreiten sie für meinen Geschmack die Grenze zur Irrelevanz ...
Vielleicht sind ja die Arkoniden so, wie sie sind und wie du glaubst, dass sie sind. Und vielleicht klappt deshalb das Kommandounternehmen.

Aber davon kann Perry nicht ausgehen, aus serienimmanenten Gründen. Perry kommt, wie in den ersten Bänden beschrieben, aus einem Land, in dem „Heimatschutz“ über alles geht. Die USA sind das Modellimperium, von dem Perry ausgehen muss, in dem er sozialisiert wurde. Vielleicht, ja wahrscheinlich, ist das Große Imperium der Arkoniden anders. Dennoch sollte Perry davon ausgehen, dass es so etwas wie eine NSA geben könnte und sich entsprechend verhalten.

Vielleicht sind die Arkoniden so naiv, dass sie terranische DNA unter „halb-arkonidisch“ abhaken und vergessen. Aber Perry kann und darf nicht von vorneherein davon ausgehen, darf nicht arkonidische Ignoranz und Dummheit als selbstverständlich voraussetzen!

Ein Perry, der seine Verantwortung ernst nimmt, müsste sich anders verhalten!
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enerkos
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von enerkos »

Nach längerer "Abwesenheit" melde ich mich wieder mal zu Wort.

Zuerst möchte ich mich von Herzen bei Michelle Stern und Herrmann Ritter entschuldigen: ich habe es einfach nicht geschafft, zu iheren Romanen eine Analyse hinzukriegen - einerseits hatte ich es im Geschäft streng und seuchte gleichzeitig eine derbe Erkältung durch, sodass ich nach Feierabend nur noch zu einem passiven Dasein fähig war. Gerade Michelles Roman hat mich berührt, von daher tut es mir doppelt leid. Ich versuche, später noch was nachzureichen; jetzt gehe ich an Band 57 'ran, solange die Lese-Erinnerung frisch ist...

INTELLEKTUELLE HERAUSFORDERUNG: DER PLANET "ARKON"
Ich bewundere immer wieder das umfangreiche Wissen und die technisch-physikalischen Analysen mancher Foristen. Einmal mehr: da kann ich nicht mithalten, lese es aber gerne zwischendurch, weil es meine Gedankenwelt bereichert und mir wenigstens einen scheuen Blick in Horizonte gewährt, um die ich mich sonst nicht kümmern würde. Chapeau!
Ich versuche meine Position mal so zu erklären: zwischen Arkon und Terra liegt ein Kulturvorsprung von mindestens zehntausend Jahren - rechne ich von 2013 diese Zeitspanne zurück, so landen wir etwa in die Zeit 8000 Jahre vor Christus, als wir Terraner gerade mal den Ackerbau und die Domestikation von Tieren bewältigten und im Nahen Osten die ersten grösseren Siedlungen entstanden. Wenn ich jetzt mal spekuliere, dass ein Epos-Erzähler (Schrift hat es noch nicht gegeben) in seiner Erzählung unser Automobil enworfen hätte: wäre dies nicht als völlig unmöglich gehalten worden, dass sich ein toter Gegenstand ohne menschliche oder tierische Muskelkraft fortbewegt hätte? Indem ich mir das bewusst mache, schliesse ich für mich folgendes:
- Der heutige Wissensstand, der im Vergleich zu 8000 vor Christus wirklich immens ist, kann in nur schon ein paar hundert Jahren einen Quantensprung im Stil von Einsteins Relativitätstheorie (gerade mal 108 Jahre alt) erleben, was uns Einblicke und Gedanken ermöglicht, zu welchen wir heute nicht mal die Fantasie dazu hätten.
- Ein SF-Autor darf nicht nur, er SOLLTE geradezu Szenarien entwickeln, die unseren Horizont massiv übersteigen, gerade wenn es um zehntausend Jahre Abstand geht. Schönes Beispiel hier: der Planet "Arkon"- Ich kann mir nicht im entferntesten erklären, wie das gehen soll - ich nehme und geniesse es einfach als absolut krasses Beispiel von intelligenter Manipulation, in wecher ich erst noch ein Gleichnis sehe: die Exklusivität seiner Umlaufbahn entspricht der Exklusivität des Zwecks von Arkon: nur der Imperator hat genau EINMAL während seiner Regierungszeit Zutritt - "unser" Regent hatte dies jedenfalls noch nicht (Kapitel 2). Ich estimiere dieses Szenario also eher als eine Episode, wo man zwischen den Zeilen lesen kann/(soll?) und mache mir um die Machbarkeit nicht wirklich Sorgen. Liegt übrigens nicht auch die Plutobahn schräg zur Ekliptik (auch wenn der arme Tropf kein Planet mehr sein darf), und steht Uranus mit seinem Ring nicht sogar "senkrecht" zur üblichen Rotationsachse...?
"Arkon" lese ich auch als Gleichnis für Hybris (Atlan empfindet beim ersten Anblick dieses Systems sogar Entsetzen, Kapitel 1). Ich bin überzeugt, dass wir noch mehr von dieser Welt lesen werden.

DIE ARK SUMMIA
Wenn ich das richtig verstanden habe, sollten mit den drei Tests folgende Parameter gemessen werden:
- Intellektuelle Potenz
- Verhalten unter einer Interessen-Schere (Entscheidungsparameter)
- Mentale und körperliche Kondition
Beim zweiten Test erkannte ich sofort die Versuchsanordung, die dem sogenannten Milgram-Experiment von 1961 zugrundelag, wo die Probanden dem genau demselben Konflikt ausgesetzt wurden: auch sie mussten den Opfern Stromstösse in wachsender Grösse versetzen, wenn die Fragen nicht richtig beantwortet wurden.
Interessanterweise vertreten Belinkhar und Estar d Tesmet zwei grundverschiedene Prinzipien, die BEIDE zum Erfolg führen. Ich habe Estar als eiskalte und berechnende Arkonidin wahrgenommen, mit der üblichen Arroganz - auch sie bezeichnet Belinkhar als lästiges Insekt (Kapitel 3), wie einst Thora Rhodan und Bull (Band 1). Zugespitzt sehen wir das im zweiten Test: Belinkhar hat den Test abgebrochen, weil sie ihrem GEWISSEN gefolgt ist, das im Widerspruch zu dem stand, was die Tester zu erwarten schienen. Estar argumentiert ihren Erfolg genau umgekehrt: sie hat nicht nach ihrem Gewissen gehandelt (das ihr wohl geboten hätte, als Hochedle einem solch minderwertigen Subjekt wie Belinkhar erfolgreich Gehorsam abzunötigen, notfalls bis zum bitteren Ende), sondern dem gemäss, das ihre Tester erwartet haben: dass man aus Barmherzigkeit abbricht. BEIDE Frauen haben bestanden: Belinkhar, indem sie ihrem Gewissen folte, Estar, indem sie GEGEN ihrem Gewissen handelte.
Auch im dritten Test handeln beide Frauen aus den gleichen völlig unterschiedlichen Motiven mit dem selben Ergebnis: beide helfen der Kontrahentin und beide kommen ans Ziel, wie der allerletzte Satz aus dem zweiten Teil des Kapitels 15 nahelegt. Letztendlich erfahren wir auch nicht, ob Estar nicht doch auch den Extrasinn "bekommt" - nachdem Perry das erschütternde Geheimnis von Kishori erfahren hat (Erster Teil von Kapitel 15), wäre das ja nicht ganz ausgeschlossen, denn offenbar kann der Probant verheimlichen, ob sein Extrasinn geweckt worden ist oder nicht (wie Kishori bewies), sodass "sicherheitshalber" BEIDE Frauen zum Aktivierungsprozedere zugelassen werden können sollten.
Übrigens: hat von euch jemand den Überblick, ob auch Sergh da Teffron einen Extrasinn hat? Ich habe Band 49 konsultiert, wo wir ja auch Serghs Perspektive erleben, also in seinen Kopf "hineinsehen" - habe dort auf die Schnelle aber keinen Hinweis darauf wahrgenommen; ich vermute, dass Serhg ihn nicht hat - Atlan und Crest haben ihn aber auf jeden Fall - beide in grosso Modo positive Charaktere.

DIE TAA
Und jetzt ein weiteres Volk, das wir kennenlernen und dessen wahrer Charakter erst auf den zweiten Blick erkennen. Da wird Ishy Matsu von den Taa entührt: ein vordergründig absolut zu verurteilendes Verbrechen, das Iwan zu Rachegelüsten anstachelt und seine Soldatenmentalität weckt, die er hinter sich lassen wollte. Erst mit der Zeit erleben wir zusammen mit Ishy, dass dies eine Verzweiflungstat war: Die Taa haben ihre Gabe entdeckt, als Ishy "spazieren" flog (eine sehr schöne Schilderung, und Ishy hat sich ja von einem Taa entdeckt gefühlt) und wollen eigentlich nur mit Ishys Hilfe ihr Heiligtum zurückholen - sie wollen weder Ishy noch den Arkoniden des Instituts schaden. Einmal mehr erleben wir, wie alte Grenzen durchbrochen werden (symbolhaft für die Grenze: die Ausblendung der Pyramiden im Institut, Kapitel 5). Hier also umgekehrt: eine fremde Intelligenz bringt eine Terranerin für einen nachvollziehbaren und ehrenhaften Zweck ein wie im letzten Roman Bull die Arkonidin Shaneka.

Das waren für mich die zwei wichtigsten Aspekte des Romans; es gibt sicher noch weitere Details, die sich zu erörtern lohnt - nur noch ein paar Splitter in Kürzestform:
- Atlan beschliesst nun definitiv, SEINEN Weg zu gehen und keine Rücksicht zu nehmen, wenn dieser den Vorgaben irgendwelcher höherer Mächte widersprechen sollte (Prolog)
- Kishori nimmt in Rhodan etwas Besonderes wahr: "Etwas liegt in Ihrem Blick, in Ihrer Haltung. Es kam mir vor, als wären Sie zu Grösserem berufen" (Kapitel 5) - Man kann sich streiten, ob die Autoren uns Rhodans Charisma plausibel machen können - aber es ist tatsächlich so vorgesehen, dass Rhodan eine besondere Aura hat. Immerhin lassen die NEO-Autoren durch solche Statements immer wieder mal einfliessen.
- Auch Onot da Heskmar hat Atlan einer Art Eignungstest unterzogen, und Atlan hat ihn bestanden. So gesehen hat auch Atlan eine Art "Ark Summia" durchlaufen - mit dem Ergebnis, dass er eine andere Art "Extrasinn" gewonnen hat - in der Person Onots...

Soweit also mein erstes Echo zu diesem Roman, den ich gerne gelesen habe. Und wie immer bin ich dankbar um Horizonterweiterung: Ich verfüge ja über keinen Extrasinn, dafür aber um klasse Foristen, welche erweiternde Argumente liefern können...
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Robert Corvus
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Robert Corvus »

enerkos hat geschrieben:Übrigens: hat von euch jemand den Überblick, ob auch Sergh da Teffron einen Extrasinn hat?
Sergh da Teffron hat keinen aktivierten Extrasinn.
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von enerkos »

Robert Corvus hat geschrieben:
enerkos hat geschrieben:Übrigens: hat von euch jemand den Überblick, ob auch Sergh da Teffron einen Extrasinn hat?
Sergh da Teffron hat keinen aktivierten Extrasinn.
Herzlichen Dank, Robert - in dem Fall hat sich mein Eindruck nicht getäuscht.
Ich finde es übrigens klasse, wie sehr Du dich ins Forum einbringst! Ich bin besonders gespannt auf deinen NEO-Erstling!
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Cybermancer
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Cybermancer »

Robert Corvus hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben:Dazu möchte ich dann wohl bemerken, dass sich eine solche Reperatur wohl kaum ohne ein Interface mit dem Rechnerverbund des Triebwerkes bewerkstelligen lässt.
Von "ich habe mich mit dem Schiffscomputer verbunden" bis zu "Ich sauge alle Daten meiner Kunden ab" ist aber noch ein weiter Weg. Selbst, wenn man es kann - das bedeutet nicht automatisch, dass man es auch tut - zumal, wenn man sich im Falle einer Entdeckung künftige Geschäfte verdirbt, weil keiner mehr ein Raumschiff am Gespinst warten lassen will. ;)
Wenn man etwas reparieren will, muss man den Fehler erst einmal finden. Zum Auffinden des Fehlers sind die Daten des Treibwerkrechners unverzichtbar. Somit ist das Absaugen von Daten kein Datendiebstahl, sondern integraler Bestandteil des Reperaturprozesses.
bmc hat geschrieben: Und durch die gefangenen Terraner verfügen die Arkoniden über terranische DNA. Dadurch lässt sich jeder Terraner als solcher identifizieren. Ade, Kommandounternehmen in Maske!
Für mich seid Ihr viel zu schnell bei "unmöglich/ geht nicht/ klappt nicht". Die genetische Vielfalt im Imperium ist dermaßen groß, dass es Halbarkoniden gibt, denen Federn wachsen, wie Bahroff. Da geht menschliche DNA locker als "Kolonialarkonide" durch - alles andere als auffällig.

Man macht, glaube ich, schnell den Fehler, zu vermuten, dass das, was in der Romanhandlung bestimmend ist, auch für alle agierenden Figuren in dem fiktiven Universum das Einzige sei, worum sie sich kümmern.
Der Regent hat Sergh und Thora zu Hochverrätern erklärt. Macht sich deswegen das komplette Militär auf die Suche?
Die Topsider haben eine Information, die interessant sein könnte. Erklärt man deswegen einen Krieg? Ohne Rücksprache mit dem Oberkommando in Arkon? Das ganz andere Prioritäten hat, weil es glaubt, die Methans stünden vor der Tür? Und obwohl da Teffron ein vitales Interesse daran hat, die Sache herunterzuspielen, damit sein eigenes Versagen in dieser Angelegenheit nicht in den Fokus kommt?

Und mehrere Millionen Sternsysteme sucht man mal eben so ab? Oder hat alle Daten, die man gerade braucht, bereits im Speicher und im Zugriff?

Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken sind dagegen unvorstellbar?

Manche Kritikpunkte erscheinen mir überkonstruiert - und da überschreiten sie für meinen Geschmack die Grenze zur Irrelevanz ...[/quote]

Man schickzt das Millitär vielleicht nicht aktiv auf die Suche, aber man kann ja mal einen Steckbrief an alle Dienststellen verteilen.

Mit den Topsidern ist man eh im Krieg, oder wie soll man die Vorkommnisse im Tatlira-System sonst kennzeichnen?

Big Data ist ein Trend der momentan voll im kommen ist, warum sollte das bei den Arkoniden anders sein?
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Cybermancer »

Robert Corvus hat geschrieben:
Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken sind dagegen unvorstellbar?

Manche Kritikpunkte erscheinen mir überkonstruiert - und da überschreiten sie für meinen Geschmack die Grenze zur Irrelevanz ...
Nun wir wissen, das die TOSOMA schon einmal unter Feindeinwirkung abgeschossen wurde und danach waren zumindest die technischen Information in den Speichern noch so brauchbar, dass die Autoreperaturmechanismen nach 10000 Jahren den Kahn wieder flott machen konnten.

Somit wissen wir zumindest, dass es extrem relavente Informationen gibt, die nicht aus den Speichern gelöscht wurden, als die TOSOMA abgestürzt ist.

Und unvorstellbar sind nicht Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken, sondern das die Positronik autonom über die Löschung entscheiden kann, wenn doch Positroniken so anfällig gegen Cyberangriffe sind.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
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Robert Corvus
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Robert Corvus »

Cybermancer hat geschrieben: Wenn man etwas reparieren will, muss man den Fehler erst einmal finden. Zum Auffinden des Fehlers sind die Daten des Treibwerkrechners unverzichtbar.
Ja ... Energiefluss, Leistungsparameter, solche Sachen ... aber nicht die Navigationsdatenbank. Daraus sieht man dann vielleicht, dass die Tosoma zweimal in Transition gegangen ist - und damit hat man die Raumkugel von 1.200 Lichtjahren und 25 Millionen mögliche Ursprungssysteme, die sich vielleicht auf 3 Millionen eingrenzen lassen.
Cybermancer hat geschrieben: Man schickzt das Millitär vielleicht nicht aktiv auf die Suche, aber man kann ja mal einen Steckbrief an alle Dienststellen verteilen.
Mag sein. Aber Crest und Thora sind sicher nicht die Einzigen, die im Großen Imperium gesucht werden. Ich bezweifle, dass jeder Polizist jeden gesuchten Verbrecher der Bundesrepublik sofort erkennen würde. Das hat schon zu RAF-Zeiten nur selten geklappt.
Cybermancer hat geschrieben: Mit den Topsidern ist man eh im Krieg, oder wie soll man die Vorkommnisse im Tatlira-System sonst kennzeichnen?
Wie wäre es mit "lokal begrenztes Scharmützel"? Indien und Pakistan bekämpfen sich ständig in Kaschmir. Das ist etwas anderes, als wenn man ernsthaft einmarschieren würde ...
Cybermancer hat geschrieben: Big Data ist ein Trend der momentan voll im kommen ist, warum sollte das bei den Arkoniden anders sein?
Warum sollte es genauso sein?
Eine Schlüsselwissenschaft in der Navigation von Segelschiffen war die Astronomie.
In der Astronomie waren die Maya dem Abendland weit überlegen. Sie konnten sogar den Venuszyklus berechnen. Sie haben dieses Wissen auch für profane Zwecke genutzt, wie etwa die Bestimmung der Jahreszeiten zum Ackerbau. Aber dennoch waren es Schiffe aus dem Abendland, die in Amerika ankamen, nicht umgekehrt.
Sprich: Wissenschaft und deren Anwendung ist nicht wie ein Wasserstand, der auf allen Ebenen gleich hoch ist. Das ist eher ein Gebirge, dessen Profil sich von Kultur zu Kultur unterscheidet.
Cybermancer hat geschrieben:Nun wir wissen, das die TOSOMA schon einmal unter Feindeinwirkung abgeschossen wurde und danach waren zumindest die technischen Information in den Speichern noch so brauchbar, dass die Autoreperaturmechanismen nach 10000 Jahren den Kahn wieder flott machen konnten.
Somit wissen wir zumindest, dass es extrem relavente Informationen gibt, die nicht aus den Speichern gelöscht wurden, als die TOSOMA abgestürzt ist.
Das ist doch ein super Beispiel: Die Daten über die Herkunft des Schiffes (Großes Imperium) waren, wenn es sie denn gab, alle gelöscht. Die Steuerungsdaten für das Schiff aber nicht. Das passt doch gut zusammen.
Cybermancer hat geschrieben: Und unvorstellbar sind nicht Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken, sondern das die Positronik autonom über die Löschung entscheiden kann, wenn doch Positroniken so anfällig gegen Cyberangriffe sind.
Erstens halte ich das nicht für unwahrscheinlich - gerade wenn eine Positronik gehackt werden kann, ist es wichtig, den Datenverlust schnell vermeiden zu können - vielleicht auch durch ein weitgehend abgekoppeltes Untersystem, das nur entsprechende Notfälle erkennt, physisch getrennt von den restlichen Bordrechnern. Wenn das einen Abschuss vermutet, zählt es einen Countdown runter, der im Falle eines Irrtums von einem autorisierten Offizier gestoppt werden kann. Passiert das nicht innerhalb von ein paar Minuten, sind die Daten futsch.
Zweitens kann sich da in 10.000 Jahren viel getan haben. Vielleicht waren beim Bau der TOSOMA die Rechner noch sicherer, und die Hack-Routinen haben sich erst später entwickelt ...

In meiner Wahrnehmung gibt es für nahezu alle diese Dinge plausible Erklärungen. Natürlich kann man es sich so drehen, dass es eben nicht geht. Das könnte man mit nahezu jedem Ereignis der realen Geschichte auch tun. Aber warum sollte man das machen?

Für mein Gefühl haben wir das Thema inzwischen auch totdiskutiert. Wenn Du glaubst, dass die Überprüfung von 3 Millionen Sternsystemen für Arkoniden locker machbar ist - dann kommen wir eben nicht zusammen.

Daher die Frage: Wie hat Dir denn NEO 57 gefallen?
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bmc
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Robert Corvus hat geschrieben: Für mein Gefühl haben wir das Thema inzwischen auch totdiskutiert. Wenn Du glaubst, dass die Überprüfung von 3 Millionen Sternsystemen für Arkoniden locker machbar ist - dann kommen wir eben nicht zusammen.
Wenn die Arkoniden sowieso ihr gesammeltes astronomisches Wissen aus 10.000 Jahren Raumfahrt weggeworfen haben, wieso soll dann vom Epetran-Archiv irgendeine Gefahr ausgehen? Dazu müssten die Arkoniden nämlich ebenfalls Spuren verfolgen. Und so wie du die Arkoniden porträtierst, wären sie dazu gar nicht in der Lage oder willens.
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Cybermancer
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Cybermancer »

Robert Corvus hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben: Wenn man etwas reparieren will, muss man den Fehler erst einmal finden. Zum Auffinden des Fehlers sind die Daten des Treibwerkrechners unverzichtbar.
Ja ... Energiefluss, Leistungsparameter, solche Sachen ... aber nicht die Navigationsdatenbank. Daraus sieht man dann vielleicht, dass die Tosoma zweimal in Transition gegangen ist - und damit hat man die Raumkugel von 1.200 Lichtjahren und 25 Millionen mögliche Ursprungssysteme, die sich vielleicht auf 3 Millionen eingrenzen lassen.
Nach einem solchen Totalversagen des Triebwerkes nimmt man sich die letzten Sprünge aber genauer vor, um zu sehen wo und ab wann der Fehler auftrat. Aus den Parametern der Sprünge lässt sich der Kurs aber sowas von einfach rekonstruieren.
Cybermancer hat geschrieben: Man schickzt das Millitär vielleicht nicht aktiv auf die Suche, aber man kann ja mal einen Steckbrief an alle Dienststellen verteilen.
Mag sein. Aber Crest und Thora sind sicher nicht die Einzigen, die im Großen Imperium gesucht werden. Ich bezweifle, dass jeder Polizist jeden gesuchten Verbrecher der Bundesrepublik sofort erkennen würde. Das hat schon zu RAF-Zeiten nur selten geklappt.
Die Polizisten laufen heutzutage noch nicht mit Kameras mit Gesichsterkennungssoftware und laufend aktualisierten Datenbanken herum.
Aber das ist im Großen Imperium anders, denn Thora wurde aufgrund eines Holos quasi in Echtzeit enttarnt.
Hier die technischen Möglichkeiten der Polizei aus den Siebzigern zu postulieren geht vollkommen an der Sache vorbei.
Und lasst uns doch mal spekulieren wie das in Zukunft wohl aussieht, ist ja gerade brandaktuell das Thema.
Cybermancer hat geschrieben: Mit den Topsidern ist man eh im Krieg, oder wie soll man die Vorkommnisse im Tatlira-System sonst kennzeichnen?
Wie wäre es mit "lokal begrenztes Scharmützel"? Indien und Pakistan bekämpfen sich ständig in Kaschmir. Das ist etwas anderes, als wenn man ernsthaft einmarschieren würde ...
Ein lokal begrentztes Scharmützel mit dem Ziel der totalen Vernichtung der Topsider (denn darum ging es, stand so in den entsprechenden Romanen), wo dann auch noch die Hand des Regenten mit dem ultrasten Schiff der arkonidischen Raumflotte auftaucht?
Der Mann hatte aber einen echt langen Anreiseweg für so ein "lokal begrenztes Scharmützel".
Cybermancer hat geschrieben: Big Data ist ein Trend der momentan voll im kommen ist, warum sollte das bei den Arkoniden anders sein?
Warum sollte es genauso sein?
Eine Schlüsselwissenschaft in der Navigation von Segelschiffen war die Astronomie.
In der Astronomie waren die Maya dem Abendland weit überlegen. Sie konnten sogar den Venuszyklus berechnen. Sie haben dieses Wissen auch für profane Zwecke genutzt, wie etwa die Bestimmung der Jahreszeiten zum Ackerbau. Aber dennoch waren es Schiffe aus dem Abendland, die in Amerika ankamen, nicht umgekehrt.
Sprich: Wissenschaft und deren Anwendung ist nicht wie ein Wasserstand, der auf allen Ebenen gleich hoch ist. Das ist eher ein Gebirge, dessen Profil sich von Kultur zu Kultur unterscheidet.
Der Vergleich mit den Mayas bringt hier nicht viel, aber auf der anderen Seite erfordert die Verwaltung eines Imperiums mit 50000 Planeten entsprechende Datenmodellierungswerkzeuge. Die gigantische Größe des Großen Imperiums alleine erzwingt geradezu Big Data.
Cybermancer hat geschrieben:Nun wir wissen, das die TOSOMA schon einmal unter Feindeinwirkung abgeschossen wurde und danach waren zumindest die technischen Information in den Speichern noch so brauchbar, dass die Autoreperaturmechanismen nach 10000 Jahren den Kahn wieder flott machen konnten.
Somit wissen wir zumindest, dass es extrem relavente Informationen gibt, die nicht aus den Speichern gelöscht wurden, als die TOSOMA abgestürzt ist.
Das ist doch ein super Beispiel: Die Daten über die Herkunft des Schiffes (Großes Imperium) waren, wenn es sie denn gab, alle gelöscht. Die Steuerungsdaten für das Schiff aber nicht. Das passt doch gut zusammen.
Aber die allgemeinen Daten über das Große Imperium sind vollkommen nutzlos. Die kann sich ein potentieller Feind aus dem öffentlichen arkonidischen Internet ziehen. Was er sich mit aller Wahrscheinlichkeit nicht aus diesem ziehen kann, sind die Steuerungsdaten des Schiffes und diese sind von entscheidender Bedeutung. Ähnlich der Enigma im 2. Weltkrieg.
Cybermancer hat geschrieben: Und unvorstellbar sind nicht Selbstzerstörungsroutinen an Speicherbänken, sondern das die Positronik autonom über die Löschung entscheiden kann, wenn doch Positroniken so anfällig gegen Cyberangriffe sind.
Erstens halte ich das nicht für unwahrscheinlich - gerade wenn eine Positronik gehackt werden kann, ist es wichtig, den Datenverlust schnell vermeiden zu können - vielleicht auch durch ein weitgehend abgekoppeltes Untersystem, das nur entsprechende Notfälle erkennt, physisch getrennt von den restlichen Bordrechnern. Wenn das einen Abschuss vermutet, zählt es einen Countdown runter, der im Falle eines Irrtums von einem autorisierten Offizier gestoppt werden kann. Passiert das nicht innerhalb von ein paar Minuten, sind die Daten futsch.
Zweitens kann sich da in 10.000 Jahren viel getan haben. Vielleicht waren beim Bau der TOSOMA die Rechner noch sicherer, und die Hack-Routinen haben sich erst später entwickelt ...

In meiner Wahrnehmung gibt es für nahezu alle diese Dinge plausible Erklärungen. Natürlich kann man es sich so drehen, dass es eben nicht geht. Das könnte man mit nahezu jedem Ereignis der realen Geschichte auch tun. Aber warum sollte man das machen?

Für mein Gefühl haben wir das Thema inzwischen auch totdiskutiert. Wenn Du glaubst, dass die Überprüfung von 3 Millionen Sternsystemen für Arkoniden locker machbar ist - dann kommen wir eben nicht zusammen.
Wie gesagt mit den Daten des Triebwerkrechnerverbunds und den Aussagen der gefangenen Terraner sind es für mich nur noch ein paar hundert Sonnensysteme. Die besagte Sicherheitsschaltung hätte in die entsprechenden Romane gehört und eine entsprechende Sicherheitsschaltung hätte auch im Roman "Suchkommando Rhodan" erwähnt werden müssen und ok, wie agree to disagree.
Daher die Frage: Wie hat Dir denn NEO 57 gefallen?
Ich muss 57 noch lesen, aber ich habe mich zu dem Roman bis jetzt auch noch nicht geäußert.
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enerkos
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von enerkos »

Nachtrag:
kann gerade nicht schlafen, sodass ich genausogut noch schnell ein paar zusätzliche Gedanken zum Band 57 loswerden kann:

DEMOKRATISIERUNG DER ARK SUMMIA
Mir erscheint dieser Aspekt ebenso wichtig, und das ist mir in meinem Post untergegangen.
Nach dem bisherigen Verfahren kamen nur nur die "reinrassigen" Arkoniden zum Zug (habe jetzt ich so formuliert, steht so nicht im Roman - aber Abkömmlinge waren ja nicht zugelassen) und innerhalb der Arkoniden erst noch nur der Adel. Nun hat der Regent dafür gesorgt, dass JEDERMANN, der arkonidisches Blut in sich trägt, die Ark Summia antreten kann und der von ihm befohlene Erweiterungsbau soll erst noch dafür sorgen, dass auch die Menge der Anwärter erhöht werden kann. Eigentlich eine sehr demokratische und ehrenvolle Neuerung des Regenten, das mir nicht so recht zu dem passt, wie der Regent mir bisher entgegengekommen ist. Vielleicht hat er in seiner geradezu perversen Art, mit dem Imperium zu spielen, gar nicht beabsichtigt, hier etwas Gutes zu tun sondern nur ehrwürdige Traditionen zu brechen und das Faherl dadurch zu erniedrigen oder gar zu schänden?
Merkwürdig auch, dass der zweithöchste Arkonide des gesamten Imperiums (Sergh) den Extrasinn NICHT hat - in den Kopf des Regenten haben wir noch nie geblickt, sodass ich nicht nachvollziehen kann, wie es bei ihm steht. Auch Ihin da Achran scheint den Extrasinn nicht zu haben - als Zeremonienmeisterin des Regenten! Es scheint also keine Rolle zu spielen für die Karriere in die höchsten Positionen, ob ein Kandidat einen aktivierten Extrasinn hat.

Noch ein Splitter: Chabalh hat in panischer Angst um jeden Preis verhindern wollen, dass Perry Crests Holo aktiviert - so ausser sich vor unguter Vorahnung habe ich ihn zuvor noch nie "gesehen". Zumindest in diesem Band ist für mich diese massive Warnung im nachhinein aber nie plausibel geworden: sowohl hat Belinkhar die Ark Summia erfolgreich durchlaufen als auch ist Onat gefunden worden - also eigentlich voller Zwischenerfolg!
Apropos Belinkhar: sie hat die Ark Summia ursprünglich eigentlich nur deshalb auf sich genommen, um zu einer möglichen Erkenntnis für Rhodans Ziele (Löschung der Positionsdatei von Terra) zu gelangen. Sie nimmt also für eine aus ihrer Sicht völlig marginale Angelegenheit (mal objektiv gesehen) eine derart massive und grundlegende Veränderung ihrer Personhaftigkeit in Kauf. Für mich ist fast kein kompromissloserer Solidaritätsbeweis für Rhodan denkbar.

An Fungi (24. November 2013, 13:56): Deine Beobachtung wegen der Kapiteltitel finde ich super - ist mir beim Lesen nur unterschwellig aufgefallen, so klar wie Du habe ich es nicht bemerkt.

An bmc (21. November 2013, 14:32): Auch ich hätte eigentlich von Crest konkretere Informationen erwartet als es hier geschah - es kam mir genau so vor wie eine der kryptischen Anweisungen von ES während des galaktischen Rätsels der EA.

So, jetzt gehe ich aber wieder zu Bett, sonst bin ich heute nicht zu gebrauchen...
Marcus
Siganese
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Marcus »

Ein Hallo an das Forum,

entschuldigt, wenn ich so einfach in eure nette Diskussion platze. Aber nach dem der Streit um die Chancen der Arkoniden, die Erde zu finden, so hin und her wogt, habe ich mir auch ein paar Gedanken dazu gemacht.

Irgendwo habe ich gelesen, dass der Regent der Menschen hasst. In jeder Organisation, die ich kenne, führen solche „Gefühlsregungen“ der Oberen zu gesteigerten Aktivitäten der Untergebenen, um sich ja keine Untätigkeit vorwerfen zu lassen. Besser ein Euro zu viel ausgegeben als zu wenig.
Und in irgendeiner Kostenstelle wird sich die Aktion: „Findet die Erde, tötet Perry“ schon unterbringen lassen.

Also wird das Problem auf dem Computerbildschirm eines Auswerters der Arkonflotte landen.
Was kann der also wissen?

1. Er kennt die Position Arkons
2. Er kennt die Position des Gespinstes
3. Er kennt die technischen Daten der Tosoma
4. Er verfügt über Informationen über das Sonnensystem und die Erde (Spektralklasse G0, Einzelstern, Sauerstoffwelt mit Mond, durch Verhör der Gefangenen oder über Studium der Physiologie dieser Leute)
5. Er verfügt über Informationen über den Aufbau der Milchstraße
6. Er weiß, das der letzte Sprung der Tosoma zum Gespinst geführt hat.
7. Er weiß, das die Tosoma nur zwei Hypersprünge durchgeführt hat
8. Er weiß, daß das Ziel der Tosoma Arkon war
9. Er weiß, daß der Ausgangspunkt der Reise Terra war (welches er finden soll)
10. Sekulativ: Es könnte auch bei arkonidischen Maschinen so etwas wie einen Betriebsstundenzähler geben zu Wartungszwecken. In der Art: 10000 LJ, bitte die Antennenspitzen polieren. Aus diesen Daten könnte man dann die genauen Sprungweiten ermitteln.

Aus (7) kann er das Suchgebiet auf eine Kugel mit dem Radius von 1200 LJ um das Gespinst eingrenzen. Inhalt ungefähr 25 Mio Sterne.
Aus (6) ergibt sich das letzte (der zweite) Sprung der Tosoma irgendwo in einem Radius von 600 LJ um das Gespinst begann.
Das Ziel war Arkon. Daraus kann man plausibel ableiten, das von allen möglichen Strecken für den ersten Sprung nur die auszuwählen sind, die in der 600 LJ Radius Zone um das Gespinst enden und die in Richtung Arkon weisen. Alle anderen Vektoren bedeuten nämlich, daß die Tosoma entweder einen Umweg geflogen wäre oder sich im Extremfall sogar von ihrem Endziel wegbewegt hätte.
Als Ergebnis hat man dann einen Suchkegel der sich vom Gespinst ausgehend von Arkon weg bis zum Rand der 1200 LJ Radius Zone erstreckt. Das sind ungefähr 20 % des Gesamtvolumens.

Der Gesamte Suchraum enthält ca. 25 Mio. Sterne. Aus (5) ist bekannt, daß 60 – 70 % Teil von Doppel- oder Mehrfachsternsystemen sind. Bleiben 10 Mio. Der Anteil der G0 Sterne beträgt ca. 3 %. Dann bleiben 300000.
(Da bin ich mir nicht sicher. Ich habe jetzt aber keine anderen Daten gefunden).

Der Suchkegel umfasst 20% des Gesamtvolumens, das ergibt 60000 Sterne. Wenn das Suchgebiet noch nicht erfasst wurde, muss es für die Aktion extra vermessen werden. In Anbetracht der Überlegenheit der Arkoniden in Wissenschaft und Technik sollte das Problem aber trivial sein.
Jetzt müsste jeder Stern angeflogen und überprüft werden. 1 Schiff und 1 Sprung / Tag ergibt 60000 Tage. 100 Schiffe benötigen 2 Jahre. Da die Erde näher am Gespinst liegt, liegt der Aufwand bei einem halben Jahr. Stünden Daten wie unter (10) zur Verfügung oder erhöht man die Sprungfreqenz und die Anzahl der Suchschiffe, geht es auch schneller.
bmc
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von bmc »

Herzlich Willkommen, Markus!

Deine Kalkulation zeigt schön, wie sich das Suchgebiet einschränken lässt. Ich denke, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es die benötigten astronomischen Daten nicht wenigstens zum Teil bereits gibt. Denn ihre Nichtexistenz würde bedeuten, dass das Gespinst nur aus einer Richtung angeflogen wird. Es würde bedeuten, dass die Mehandor die stellare Umgebung ignorieren. Es würde bedeuten, dass Fehltransitionen nicht vorkommen. Es würde bedeuten, dass es keine Prospektoren gibt, die außerhalb des bereits kartographierten Raumes operieren. Es würde bedeuten, dass nicht nur die Arkoniden, sondern auch sämtliche „Halb-Arkoniden“ astronomische Forschung eingestellt haben. Es würde bedeuten, dass das arkonidische Militär seine alten Daten bewusst gelöscht hat. Es würde bedeuten, dass die Arkoniden ignorant sind allen Gefahren gegenüber, die außerhalb des Imperiums liegen bzw. dass diese Gefahren so selten vorkommen, dass es sich für das Militär nicht lohnt, „Geländedaten“ zu erstellen und zu sammeln. Es würde bedeuten, dass es keine Forschungsreisenden gibt.

All das würde bedeuten, dass es ein „großes Vergessen“ gab, vielleicht ein „Bildersturm“, wie gemeint wurde.

Gegen ein „großes Vergessen“, ein „Bildersturm“ spricht allerdings jede Wahrscheinlichkeit. Die nötige Totalität des Vergessens impliziert, dass sie nur unter Zwang erfolgt sein kann und auch sämtliche Arkonidenabkömmlinge erfasst haben müsste. Sie müsste alle Positroniken, zu exakt 100 Prozent, umfassen. Kein einziges Wrack darf, nachdem der Wahn des „Bildersturms“ vorbei ist, entdeckt worden sein (denn wir wissen, siehe TOSOMA, siehe Venusstation, dass arkonidische Datenträger locker 10.000 Jahre überstehen). Niemand hat einen Memory-Stick mit den Daten vor den Bilderstürmern versteckt, kein einziger der Billionen Intelligenzwesen hat erkannt, welchen Schatz es da zu hüten gab.

Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass schlicht die Autoren (bisher) nicht gründlich über die Thematik nachgedacht haben.
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Robert Corvus »

Es würde lediglich bedeuten, dass die Arkoniden zu gewissenhaft mit ihren Ressourcen umgehen, als dass sie die 300 Milliarden Sterne der Milchstraße flächendeckend abklappern und kartographieren würden ...
Bislang habe ich noch kein Argument gelesen, das dafür spricht, dass jemand mittels einer Fernbeobachtung einen planetengroßen Körper entdecken könnte, wenn dieser nicht auf einer Bahn wandert, die ihn zwischen dem Beobachter und dem Stern hindurchführt. Klar kann man immer sagen: "Ich finde, die Arkoniden sollten das können, weil sie das eben können sollten." Aber das ist dann eine pure Geschmackssache. Ein Autor macht das natürlich auch: Wenn er ein Universum möchte, in dem man noch etwas entdecken kann, definiert er die Technologie entsprechend.
Marcus hat geschrieben:...
Das sind ungefähr 20 % des Gesamtvolumens.
...
Jetzt müsste jeder Stern angeflogen und überprüft werden. 1 Schiff und 1 Sprung / Tag ergibt 60000 Tage. 100 Schiffe benötigen 2 Jahre. Da die Erde näher am Gespinst liegt, liegt der Aufwand bei einem halben Jahr.
Interessante Berechnung, aber die 20% erscheinen mir willkürlich. Gerade wenn man davon ausgeht, dass es einen Knick in den Vektoren von ersten und zweitem Sprung gibt (weil man vielleicht das Gespinst ansteuert, obwohl man es ursprünglich nicht wollte - wegen des Triebswerksschadens ...), kommt man auch leicht auf 50% ...
Das letzte Argument (dass die Erde näher am Gespinst liegt) kann erst greifen, wenn die Suchaktion bereits beschlossen wurde. Wenn Du in einer Bibliothek von 25 Millionen Büchern (ohne Katalog) ein bestimmtes suchst, dann musst Du zu Beginn der Suche zumindestens davon ausgehen, dass Du die Hälfte der Bücher in die Hand nehmen musst, um das gesuchte zu finden. Jetzt kannst Du vielleicht einige Bücher auf Grund der Umschlagfarbe ausschließen und kommst so auf 3 Millionen. Rein statistisch kommst Du dann auf 1,5 Millionen, die Du aufklappen musst. Mindestens diesen Aufwand müsstest Du also einplanen, bevor Du die Suchaktion beginnst. Wenn Du es vorher findest, ist es schlicht Glück, aber in der vorausgehenden Kalkulation hebt sich das mit der gleich großen Wahrscheinlichkeit auf, dass Du es erst später findest ...
Und da erscheint es mir plausibel, wenn die Arkoniden sagen: "Das ist uns schlicht zu teuer."
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Re: Spoiler Neo 57 Epetrans Geheimnis, von Christian Montill

Beitrag von Todd »

Marcus hat geschrieben:
Alle anderen Vektoren bedeuten nämlich, daß die Tosoma entweder einen Umweg geflogen wäre oder sich im Extremfall sogar von ihrem Endziel wegbewegt hätte.
Hi Marcus,

Wenn ich die Story noch halbwegs richtig in Erinnerung habe, ging zumindest eine der Transistionen
ziemlich in die Hose, d.h. es ist nicht einmal klar, ob die 600 Lichtjahre Sprungweite erreicht wurden
und die Sprungrichtung ging wohl auch ziemlich ins Hallo.

LG

Todd
shikin haramitsu daikômyô
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