enerkos hat geschrieben:Nur schon dafür vielen herzlichen Dank!
Gern geschehen.
enerkos hat geschrieben:Nur fällt mir schwer zu glauben, dass eine so dünne Kruste sich um einen Gasplaneten überhaupt bilden kann und so stabil bleiben soll, dass sich darauf eine Zivilisation entwickeln kann. Müsste der Planet, der mit Naat zusammenstiess, sich nicht entweder in dessen Mitte als fester oder festflüssiger Kern gütlich niederlassen oder gepflegt zerbröseln und sich als Ring um den Äquator legen?
Ich sage mal ganz diplomatisch: Das ist bei mir persönlich auch noch Gegenstand der Forschung.
Diese Struktur Naats ist eine - sogar noch abgeschwächte -
Übernahme aus dem Perryversum. Einerseits kann ich mir das auch schwer vorstellen, andererseits ist das Universum nunmal sehr, sehr groß und bietet Raum für allerlei Merkwürdigkeiten. Weil ich es aber selbst nicht verstanden habe und weil es ein Detail ist, das auf die Handlung meines Romans keine Auswirkung hatte, habe ich die zweitbeste Lösung gewählt und es nicht weiter thematisiert (das gleiche Problem hätte ich übrigens bei Translatoren - ich verstehe den Effekt und kann ihn beschreiben, aber wenn ich mir vorstelle, wie ein solches Gerät arbeiten könnte, komme ich zu keinen befriedigenden Antworten). Hoffen wir also gemeinsam, dass einer der späteren Romane, die auf Naat spielen, eine gute Antwort liefern wird.
enerkos hat geschrieben:
Serghs martialische Ansprache (Kapitel 22) wirkt auch auf mich befremdlich naiv gestrickt, aber ein Hitler-Gebrabbel ist noch viel entsetzlicher hanebüchen und unglaubhaft, dass sowas wirken soll. Sehr eindrücklich entwickelt! Das Naziphänomen hat bewiesen, dass sowas möglich ist.
Ich habe mich bemüht, die Naats nicht zu Rassisten zu machen. Sie haben zwar eine martialische Ideologie, aber diese diskriminiert nicht auf Basis von Abstammung, sondern auf Basis von Stärke, und anerkennt jeden, der seine Stärke beweist.
Dennoch hat Serghs Ansprache naturgemäß Parallelen - im Lektorat wurde sie mit "Sportpalast-Rede" bezeichnet, was ja genau in Deine Kerbe schlägt.
enerkos hat geschrieben:Toll charakterisiert und glaubwürdig verankert!
Vielen Dank.
enerkos hat geschrieben:Langsam zeichnen sich die Parteien des Ringens ab...
Ich nehme Dein Statement stellvertretend für einige andere, die in diesem Diskussionsfaden bereits gefallen sind. Für mich ist das Schreiben für eine Serie mit durchgängigem Handlungsbogen neu. Eine offensichtliche Herausforderung dabei scheint mir zu sein, die Balance zwischen einer eigenständig interessanten Handlung in dem jeweiligen Taschenheft und dem Voranschreiten der übergreifenden Handlung zu halten. Die "Ringen"-Thematik gehört natürlich zum zweiten Bereich, und es freut mich, dass sie offenbar so deutlich herauskommt, dass man sie als Leser auch findet.
In den Exposés gibt es übrigens immer einen Abschnitt, der mit "Nuggets" überschrieben ist und in dem aufgeführt ist, welche Informationen zur übergreifenden Handlung der Autor einbauen soll. Manchmal sind diese Nuggets allerdings so gut verborgen, dass sie in den entsprechenden Diskussionsfäden hier im Forum nicht zum Vorschein kommen, wie mir scheint. Das muss aber auch nicht unbedingt schlecht sein: Vielleicht liest ja jemand die Serie nach ein paar Jahren ein zweites Mal und freut sich dann über die Andeutungen, die mit dem Wissen um den Fortgang der Geschichte auf einmal augenfällig werden.
enerkos hat geschrieben:Für mich bleibt aber ein Bruch ungelöst: Am Schluss des Kapitels 19 bat Denurion das Spezifikationsprogramm, Orcast in eine andere Medoeinheit zu verlegen - Anfangs Kapitel 21 war Denurion plötzlich allein und verliess den Planeten ohne Orcast weiter beizustehen? Führte die am Schluss von 19 erwähnte Explosion dazu, dass Denurion Orcast für tot hielt?
Das ist eine mögliche Deutung - und es ist volle Absicht, dass dies nicht die einzige mögliche Deutung ist. Weiteres überlasse ich aus dramaturgischen Gründen Euren Spekulationen.
enerkos hat geschrieben:Insgesamt hat dein Roman eine enorme Wucht, welche nicht zuletzt der gründlichen Verankerung in das Vergangene zu verdanken ist. Es wäre toll, wenn dies Schule machen würde! Ich habe ihn gerne gelesen.
Vielen Dank - auch für die ausführliche Würdigung in Deinem Beitrag.