Robert Corvus hat geschrieben:
So sprechen aber Positroniken nicht.
Das klingt aber sehr apodiktisch. Ich denke, wie Positroniken sprechen ist in ihrer Programmierung festgelegt.
Robert Corvus hat geschrieben:
Positroniken rechnen aller Wahrscheinlichkeit sehr genau, aber sie imitieren - wie auch Roboter - ein humanoides Verhalten.
Egal ob sie von einer Positronik oder einem organischen Ortungsoffizier kommt, die Art der Meldung ist inakzeptabel.
Robert Corvus hat geschrieben:
Sie interpretieren Daten und stellen ihre Interpretation dar. Die Positronik interpretiert also hier, dass drei Peilsignale aus unterschiedlichen Richtungen eingetroffen sind, und setzt Peilsignal mit Waffenplattform gleich.
Die Gleichsetzung ist logisch falsch, denn es gibt einen guten Grund aktive Orter und Waffen getrennt zu halten. Einen aktiven Orter einzuschalten, ist wie in dunkler Nacht mit einer 1000 Watt Lampe zu leuchten. Feindlicher Lock-On garantiert.
Des Weiteren ist es einfach schlechter Stil Fakten und Interpretation nicht zu trennen. Die Positronik hätte darstellen müssen, was genau passiert und anschliessend ihre Interpretation preisgeben.
Robert Corvus hat geschrieben:
Vermutlich hat sie damit recht, sie kann aber auch falsch liegen - dann hätte der Programmierer (oder besser die Programmierer-Gruppe, denn so ein System wird in der Entwicklung sicher auf anderen aufbauen) zu grobe Interpretationsmuster vorgegeben. Das passiert auch heute bei Computersystemen - irreführende Systemmeldungen sind nicht eben selten.
Wenn Dir das nicht gefällt, kannst Du aber auf diverse andere Interpretationen zurückgreifen, etwa die vorgeschlagene Maschine-zu-Maschine-Kommunikation.
Ich sehe nicht, dass die Positronik in dieser Situation recht hat oder auch nur eine vernüftige Meldung zustande gebracht hat.
Und hier vergleichst du unsere heutige Computertechnik, die noch nicht mal 100 Jahre alt ist, mit der Computertechnologie einer Zivilisation deren Computertechnik als die TIA'IR gebaut wurde schon einige Jahrtausende auf dem Buckel hat. Ich denke, dass sich in dieser Zeit doch einige Best-Practices in Bezug auf die Arkonide-Maschine-Interaktionen ergeben haben und die Meldung der TIA'IR gehört nach meinem dafürhalten keinstenfalls zu diesen.
Robert Corvus hat geschrieben:
Da halte ich sie für komplett erfolglos, weil man ein solches Ziel recht einfach wärmedämmen kann.
Bei perfekter Wärmedämmung entweicht auch keine Wärmeenergie mehr, dass bedeutet, dass Innere heizt sich immer mehr auf.
Robert Corvus hat geschrieben:
Abgesehen von Sensoren und Funkempfängern benötigt dort nichts Energie.
Die Waffen und die Korrekturtriebwerke? Die Computer?
Robert Corvus hat geschrieben:
Wenn sie überhaupt Wärme erzeugen, könnte diese zum Beispiel durch ein Gel aufgenommen statt an die Umgebung abgegeben werden. Das Gel wird dann alle 20 Jahre mal ausgetauscht.
Wärme fließt nicht von einem kälteren Reservoir in ein wärmeres. Um dies zu bewerkstelligen muss man Arbeit an dem System verrichten, und diese Arbeit erzeugt wieder Abwärme.
Robert Corvus hat geschrieben:
Oder die Wärmeenergie wird einmal in der Woche durch einen Schubimpuls abgegeben, sodass sich die Dinger auch noch bewegen und ein Netz um den Planeten weben.
Um Wärmeenergie in Arbeit zu verwandeln muss zusätzliche Energie ins System gesteckt werden und die Abwärme dieser Energie ist größer als der Gewinn an Arbeit. Thermodynamics is a bitch.
1. You can't win, you can only break even.
2. You can only break even at absolute zero.
3. You can never reach absolute
Robert Corvus hat geschrieben:
Die ergeben sich auch bei Schutzschirmen, Translatoren, überlichtschneller Raumfahrt, ...
Bei Schutzschirmen und Translatoren sehe ich keine Kausalitätsprobleme. Eher Probleme der Art, dass Schutzschirme einfach zu inkonsistent gehandlet und Translatoren jeden Erstkontakt trivialisieren. Translatoren für Sprachen, bei denen schon eine Datenbank der beiden Sprachen vorliegt sind voll ok.
Robert Corvus hat geschrieben:
Daraus ergibt sich maximal, dass es eine sicherheitstechnische Überlegung gibt, die das nahelegt. Es wird auch Sonnensysteme geben, in denen das so ist. In den meisten ist es jedoch nicht so.
Das verbindet diese Fragestellung mit ...
... dem Verbot von Individualverkehr. Wie viele Verkehrstote gäbe es jedes Jahr in Deutschland weniger, wenn nur noch diejenigen ein Kfz lenken dürften, deren Beruf das ist? Wirtschaftlich könnte das sogar ein Vorteil sein - verringerte Staukosten, effizienterer Transport, weniger Verkehrsinfrastruktur. Es wäre also sowohl für die Lebenserwartung als auch ökonomisch gesehen vorteilhaft. Ist aber nicht so, weil es auch andere Interessen gibt.
... der nächtlichen Ausgangssperre. Wenn niemand nach Einbruch der Dunkelheit sein Haus verlassen dürfte, würde die Anzahl von Gewaltverbrechen rapide sinken. Vermutlich auch die von anderen unliebsamen Aktivitäten, weswegen die Ausgangssperre bei frisch eroberten Städten auch so beliebt ist. Dennoch in Deutschland nicht zu machen.
... dem Verbot von Zigaretten
... dem lachhaften Schutz von Atomkraftwerken vor Flugzeugattentaten durch "Vernebelungsanlagen"
... den Sicherheitskontrollen am Flughafen, wo Dir eine Nagelfeile abgenommen wird, Du aber anschließend im Duty-Free-Bereich alle Zutaten für einen Mini-Flammenwerfer (= Haarspray + Feuerzeuge) kaufen kannst
All das ist absurd, wenn man nur einen - grundsätzlich wünschenswerten - Aspekt bedenkt. Dadurch zieht man diesen nämlich ins Extrem und vernachlässigt sämtliche anderen Einflussfaktoren. Gerade im juristischen Bereich finden wir oft in unterschiedlichen Anteilen eine Balancierung der Bedürfnisse "Freiheit" versus "Sicherheit" vor.
Die Vernichtungskraft eines Raumschiffes mit Impulsantrieb ist nicht mal mit einem Flugzeug, das in ein Kernkraft crasht, zu vergleichen.
Ein 100000 Tonnen Raumer der mit 0,99c in einen Planeten crasht ist der Weltuntergang, dagegen wirken selbst schwerste Transformkaliber wie Knallfrösche. Ein guter Vergleich wäre, wenn jeder Fahrzeughalter gleich noch eine Tsar-Bombe in seinem Auto integriert hätte.
Ich wage mal die steile These, dass die Autoren kein Feeling für die Energie und Vernichtungskraft eines Objekts bei 0,99c haben.
Gerade bei einem Imperium, das so auf die Unterdrückung fremder Völker fixiert ist, wie das arkonidische, frage ich mich echt warum der ganze Raumsektor nicht schon längst sterilisiert wurde.
Wenn Raumschiffe mit Impulstriebwerken ihren vollen Impuls behalten, dann sind Impulstriebwerke Massenvernichtugswaffen, die sich am ehesten mit Arkonbomben vergleichen lassen. Bloss im Gegensatz zu Arkon-Bomben befinden sich Impulstriebwerke in zivilen Händen.
Robert Corvus hat geschrieben:
... die, wie wir inzwischen wissen, gar nicht für alle Raumschiffe gilt. Zudem ist fraglich, was mit den Daten geschieht. Werden sie nur mit einer Verbrecherdatenbank abgeglichen? Oder hat tatsächlich jeder Wachhabende im Großen Imperium Zugriff auf diese Daten? Das würde ich dann doch bezweifeln. Das Große Imperium wird von einer Adelsklasse dominiert, und deren Angehörige spinnen gern Intrigen. Denen würde überhaupt nicht gefallen, wenn man nur einen kleinen Soldaten bestechen müsste, damit man erfährt, wann sie sich mit wem im Vertrauen getroffen haben.
Dies widerspricht aber den in früheren Romanen gemachten Aussagen. Kannst du Beispiele anführen, auf welchen Raumschiffen die Individualsignatur nicht erfasst wird?
Robert Corvus hat geschrieben:
Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Dir unklar ist, welche relativitstischen Effekte bei der Raumfahrt im NEOversum auftreten, und das gern erläutert hättest.
In meinem Roman tauchen keine handlungsrelevanten relativistischen Effekte auf. Im NEOversum werden sie allerdings erwähnt, etwa, wenn Perry über die Möglichkeiten nachdenkt, aus mehreren Jahrzehntausenden "Entfernung" in die Gegenwart zurück zu gelangen, oder in einem der frühesten NEOs (von Wim Vandemaan), wenn Thora das Sonnensystem erkundet und beim Unterlichtflug "relativistische Effekte in Kauf nimmt".
Hier mal ein wissenschaftsphilosophischer Einwurf:
1) Die wissenschaftliche Methode als solche lässt Verifikation als Prinzip kaum zu. Wissenschaft besteht aus dem Aufstellen von Hypothesen und deren Falsifikation.
Aber bei physikalischen Theorien ist es so, dass neue Theorien alte nicht ersetzen, sondern erweitern. In ihrem Bereich ist die Newtonsche Mechanik noch immer gültig, weil beispielsweise relativistische Korrekturen an ihr so klein wären, dass sie praktisch nicht interessieren.
Nach der Wissenschafttheorie von Karl Popper sind Theorien nicht nur kaum zu verifizieren sondern garnicht. Verifiziert werden können nur ihre prädiktiven Aussagen. Zwar ist die Poppersche Wissenschaftstheorie vorherrschend, aber zur Vollständigkeit sollte man noch erwähnen, dass es auch alternative philosophische Modelle gibt (was nicht heißt, dass ich hier einem Modell den Vorzug geben will, wie gesagt, Poppers Theorie ist vorherrschend).
Robert Corvus hat geschrieben:
Das wird umso relevanter, je komplexer die Fragestellung ist. Die Allgemeine Relativitätstheorie, angewandt auf die beobachtbaren Eingangsgrößen, ist zum Beispiel falsifiziert. Sie kann die Gestalt des Universums, insbesondere die der Galaxien, nicht erklären - und zwar überhaupt nicht.
Das sehe ich leicht anders. Das Lambda-CDM-Modell hat einige sehr erfolgreiche Vorhersagen gemacht.
Zitat von
http://en.wikipedia.org/wiki/Lambda-CDM_model :
"
-the existence and structure of the cosmic microwave background
-the large-scale structure in the distribution of galaxies
-the abundances of hydrogen (including deuterium), helium, and lithium
-the accelerating expansion of the universe observed in the light from distant galaxies and supernovae
"
Überhaupt garnicht definiere ich anders, sorry.
Robert Corvus hat geschrieben:
Das lässt zwei Schlüsse zu: a) die Allgemeine Relativitätstheorie ist falsch. b) Die Eingangsgrößen sind falsch. a) würde die Wissenschaft weit zurückwerfen, weil viele Erklärungsmodelle an der Allgemeinen Relativitätstheorie hängen. Deswegen verfolgt man in der Regel Hypothese b): Die Allgemeine Relativitätstheorie stimmt, aber unsere Eingangsgrößen sind falsch, und zwar radikal falsch, weil kaum etwas im Universum überhaupt beobachtbar ist.
Den letzten Satz dieses Abschnitts habe ich nicht verstanden. Meinst du das sich von den Vorhersagen des Lambda-CDM-Modells nicht beobachten lässt? Dann ist diese Aussage eindeutig falsch, siehe weiter oben.
Robert Corvus hat geschrieben:
Hierauf fußt die Theorie von dunkler Materie, die niemand je wahrgenommen hat, deren Vorhandensein aber die Gestalt der Galaxien im Rahmen der Allgemeinen Relativitätstheorie erklären würde.
Natürlich existiert Dunkle Materie, dies sind nämlich die Zusatzterme, die zu den Einsteinschen Feldgleichungen hinzugefügt werden um die Rotationskurven von Galaxien zu erklären. Ob diese Zusatzterme nun auf eine neue unentdeckte Materieart deuten oder aber auf eine neue Theorie, welche die allgemeine Relativitätstheorie als Grenzfall enthält, diese Frage ist bis dato ungeklärt. Auch ist es Konsens, dass die allgemeine Relativitätstheorie nicht der "wahre Jakob" ist, um mal Einsteins Worte zu gebrauchen, da sich das Gravitationsfeld hartnäckig seiner Quantisierung widersetzt und das Standardmodell, die Theorie der anderen bekannten Naturkräfte eine Quantentheorie ist. Dies ändert aber nichts an der Tatsache das die allgemeine Relativitätstheorie erstaunlich genaue Vorhersagen macht, die experimentell bestätigt wurden, natürlich nur bis zu einer gewissen Messgenauigkeit, da der Messprozess in der Physik immer Fehlern unterworfen ist.
Wegen dieser, mit den Experiment übereinstimmenden Vorhersagen, wird eine umfassendere Theorie nicht darum herumkommen die allgemeine Relativitätstheorie als Grenzfall einzuschliessen. Siehe dazu auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tests_of_g ... relativity
Robert Corvus hat geschrieben:
2) Das Wort "Naturgesetz" ist unglücklich, weil ein Gesetz eine Norm ist. Man muss sich daran halten, sonst wird man bestraft. Naturgesetze sind aber keine Normen, sondern Beschreibungen von Beobachtungen. Sie sind also deskriptiv, nicht normativ. Wenn eine Beobachtung einem Naturgesetz widerspricht, dann ist das Naturgesetz anzupassen, nicht die Beobachtung. Die Beobachtung ist das Faktische, das Naturgesetz ist eine Beschreibung des Faktischen. Welche Beobachtungen im NEOversum gemacht werden können, erfahren wir durch die Lektüre der Romane. Da dort überlichtschnelle Raumfahrt beobachtet wird, gibt es dort also Anlass, die Allgemeine Relativitätstheorie zu modifizieren, damit sie die dort beobachtete Realität akkurater beschreibt.
Ich denke hier wirfst du zwei Dinge durcheinander, einmal die Naturgesetze an sich und unsere prinzipiell immer unvollständig bleibende Beschreibung derselben in Form von Theorien. Natürlich gibt es Naturgesetze und sie sind normativ, denn gäbe es sie nicht, dann wären wir nicht in der Lage vorhersagen über unsere Umwelt zu treffen. Das unsere Beschreibung derselben in Form von Theorie immer unvollständig bleiben wird, steht auf einem anderen Blatt (ach wie herrlich passt hier Platon Höhlengleichnis). Und Theorie werden nach ihrer prädiktiven Kraft ausgewählt oder verworfen.
Natürlich haben die Arkoniden eine Theorie, welche die allgemeine Relativitätstheorie (und wahrscheinlich auch etliche ihrer Nachfolger als Grenzfall beinhaltet, 10000 Jahre sind eine lange Zeit). Trotzdem ist sinnvoll die Auswirkungen arkonidische Technologie, wie des Antigravs, in der Sprache der allgemeinen Relativitätstheorie zu formulieren, da diese arkonidische Theorie wie gesagt die allgemeine Relativitätstheorie als Grenzfall enthält. Man verliert dadurch zwar an Genauigkeit der Vorhersagen und auch warum manche Effekte auftreten bleibt im dunklen, aber die Auswirkungen der Effekte selbst können mit dem Formalismus der ART beschrieben werden. Die Metrik in einem Raumschiff, welches mit einem Impulstriebwerk und eingeschaltetem Andruckabsorber beschleunigt, kann gemessen werden.
Robert Corvus hat geschrieben:
Aus diesem Grunde ist diese Annahme ...
Cybermancer hat geschrieben: Wenn wir also annehmen, dass dieses Prinzip auch in NEO gilt,
... zumindest willkürlich, und wenn sie den Schilderungen in den Romanen widersprechen sollte, ist sie sogar falsifiziert.
Ob das Äquivalenzprinzip uneingeschränkt gilt oder nicht ist eine Ja/Nein-Frage. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Ich mache hier eine Fallunterscheidung. Kommen wir zum ersten Fall:
Robert Corvus hat geschrieben:
Trotzdem würde ich dieser Vorstellung ...
Cybermancer hat geschrieben:dann sind Antigrav und Andruckabsorber ein und dasselbe Aggregat,
... durchaus folgen. Nicht, weil sie logisch, sondern weil sie erzählerisch praktisch ist. Wenn der Antigrav innerhalb eines beschleunigten Körpers ein Abfallprodukt seiner Beschleunigung ist, hat man nämlich kein Problem mit sehr hohen Beschleunigungswerten.
Das bedeutet aber keinesfalls, dass damit in der Außenwirkung die Masse reduziert werden würde. Im Innern einer Raumstation kann bei NEO ein künstliches Schwerefeld etabliert sein, und dennoch ist diese Raumstation als Ganzes der Gravitation des Planeten ausgesetzt, den sie umkreist. Dadurch hält sie ihren Orbit. Sie hat also "in der Außenwahrnehmung" ihre Masse.
Eh nein, der Antigrav ist eher der Grund, warum diese Beschleunigung erst zustande kommt. Und die Schlussfolgerung ist logisch, denn die ursprüngliche Frage war ja, ob das Äquivalenzprinzip uneingeschränkt gültig ist, wie wir uns erinnern, eine Ja/Nein-Frage. Hier sind wir bei der Fallunterscheidung im Ja-Fall. Also ist hier das Äquivalenzprinzip uneingeschränkt gültig und somit folgt automatisch das schwere und träge Masse immer das Gleiche sind.
Es ist nirgends beschrieben, das die Stationen mit künstlichem Schwerefeld die Trajektorien haben, die sie hätten, wenn das künstliche Schwerefeld abgeschaltet werden würde. Im Gegenteil mit Terrania-Orbital haben wir eine Raumstation, deren Bahn nicht von den gängigen Theorien erklärt werden kann. Somit sehe ich deinen Punkt als unbegründet an, während ich für meine Argumentation wenigsten ein Beispiel anführen kann.
Robert Corvus hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben:
Wenn die Triebwerke nun aber die volle träge Masse des Raumschiffes beschleunigen müssen, dann stellt sich die Frage , woher den eigentlich die gigantische Energie kommt, die notwendig ist um dieses zu bewerkstelligen.
Hier kann ich das zuvor über die Relativitätstheorie Gesagte "ernten": Wir beobachten den Effekt, dass Raumschiffe wie beschrieben beschleunigen können. Eine mögliche Erklärung ist, dass sie (aus Perspektive der Antriebsaggregate) nicht die Masse haben, die sie haben sollten. Es ist aber mitnichten die einzige Erklärung:
- Eine Eingangsgröße der Berechnung könnte falsch sein (in Deinem Vorschlag wäre das die Masse, die eben anders gesehen werden müsste - es könnte aber auch jede andere Größe in der Formel sein)
- Die Formel könnte falsch sein
- Eingangsgrößen und Formel sind richtig - dann verbrauchen die Triebwerke tatsächlich immense Energiemengen, und die Anschlussfrage wäre, warum solche Energien nicht auch in anderen Bereichen wie der Offensivbewaffnung zur Verfügung stehen.
Hier kann ich dir in deiner Argumentation leider so garnicht folgen, aber ich bin eh ein bisschen blöd, deshalb erlaube mir meinen Punkt umzuformulieren:
Haben Raumschiffe welche sich unter dem Einfluss eines Impulstriebwerkes und eines Andruckabsorbers bewegen ihren vollen relativistischen Impuls oder nicht. Diese Frage kann im NEOversum eindeutig experimentell beantwortet werden (innerhalb einer gewissen Messgenauigkeit natürlich, weil wir wissen ja inzwischen, das eine Messung immer eine Störung des ursprünglichen Systems darstellt und dadurch das Ergebnis leicht verfälscht wird.)
Robert Corvus hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben:Wenn ein Antigrav nun eine beschleunigte Bewegung als kräftefrei erscheinen lässt, dann geht das nur indem er die lokale Metrik des Raumschiffes derart manipuliert, dass das Schiff sich lokal wieder auf einer Geodäse bewegt. Diese Verzerrung der Metrik ist es,meiner Meinung nach, die von den Hyperortern angemessen wird.
Ein willkürlicher Schluss.
Wenn wir die wissenschaftliche Methodik anwenden, müsstest Du diese Hypothese nun durch Zitate aus der NEO-Serie stützen. Solange das nicht erfolgt, ist jede andere Hypothese gleichrangig zu bewerten.
Nein kein willkürlicher Schluss, der mathematische Formalismus der ART lässt nur dann eine freie Bewegung zu, wenn in der lokalen Metrik eine Geodäse beschrieben wird. Was immer auch der Antigrav mit der Raumzeit anstellt, die grob vereinfachende Darstellung im Rahmen der ART wird zu diesem Ergebnis kommen. Punkt. (Jetzt bin ich mal apodiktisch.)
Robert Corvus hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben:Die Vorstellung, das die Lackierung des Raumschiffes die Verzehrung der Metrik irgendwie nach außen aufheben kann , ist für mich sowas von abstrus. Die Lackierung ist nur Materie, während sich die inteessanten Prozess in der Struktur der Raumzeit selber abspielen.
"Nur Materie" ist eine Formulierung, die mich schmunzeln lässt. Selbstverständlich hat jede Materie (hyper?)physikalische Eigenschaften.
Ja das mit dem hyper ist die große Frage.
Robert Corvus hat geschrieben:
Ein Orchideenblatt ist auch "nur Materie", aber durch die speziellen Eigenschaften dieser Materie ist es schmutzabweisend.
Ich finde das Beispiel passt nicht, der Schmutz und die Materie der Orchidee finden auf der "Ebene" statt. Und im Beispiel der Lackierung kombinieren mischen sich meherere Ebenen, normale Materie und die Geometrie der Raumzeit und die hyperdimensionalen Ortungsstrahlen.
Robert Corvus hat geschrieben:
Die Lackierung hat Eigenschaften, die dem Wirkprinzip vieler im NEOversum üblicher Ortungstechnologien entgegenstehen. So, wie ein Fahrzeug aus Aluminium für einen Sensor, der magnetische Anomalien erfasst, eben unsichtbar ist oder ein U-Boot, das komplett mit Gummi überzogen wurde (gibt es übrigens wirklich ...), einem Sonar echte Probleme macht.
Ok, machen wir das kurz, die Tatsache, das die Lackierung Hyperorter täuschen kann missfällt mir gefühlsmässig und da ein NEO-Roman ein Produkt ist, das ich zur Unterhaltung lese, teile ich einfach mal dem Autor mit, dass mir eine Tatsache in seinem Roman missfällt, rein gefühlsmäßig. Aber mir missfallen auch Hyperorter unter ein zuviel an FTL-Gear. Ich bevorzuge da eher einen minimalistischen Ansatz, nur was man für die Story unbedingt benötigt, wegen der schon erwähnten Kausalitätsprobleme.