Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

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die aktuelle Entwicklung des Zyklus? - Note 1
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bmc
Plophoser
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von bmc »

Mein Eindruck – nach mehrmonatiger NEO-Pause – ist, dass die Hefte umso besser gefallen, je weniger man von der Gesamtserie weiß. Ich habe den aktuellen Band von Christian Montillon „Die Kriegswelt“ bewusst so gelesen, als wüsste ich nichts über den bisherigen Verlauf der Geschichte. Das ist nicht ganz einfach, aber die erwähnte Lektüre-Lücke hilft dabei.

Das Lesen aus dieser Perspektive hat Spaß gemacht. Die Story scheint einen Hintergrund zu haben: das geheimnisvolle Epetran-Archiv. Perry und seine Begleiter versuchen verzweifelt die Koordinaten der Erde zu löschen, damit die Heimatwelt der Terraner nicht von Arkon „zerschmettert“ wird. Das Unternehmen gelingt. Schön waren auch die direkten und indirekten Interaktionen der Protagonisten und Antagonisten, ihr ineinander Gleiten. Die Handlung hatte Fluss, sie zog mich bei der Lektüre von alleine mit. Auch das plötzliche Auftauchen der „blauen Walze“ zur Rettung des Serienhelden befremdete nicht sonderlich. So, wie sie präsentiert wurde, wie Perry auf sie reagierte, muss man annehmen, dass es jetzt besonders dramatisch wird.

Anders formuliert: Als Erstleser würde mir das Heft gefallen.

Nur bin ich kein Erstleser mehr. Betrachte ich den vorliegenden Band im (soweit mir bekannten) Gesamtkontext der Serie, löst sich das Wohlgefallen fast in Nichts auf.

Schon die Dringlichkeit, mit der Perry hinter dem Archiv her war, kam bei mir als Leser nicht überzeugend herüber. Hier fehlte einfach der Gegenspieler. Die Spannung, die so bezüglich des Epetran-Archiv erzeugt wurde, kann ich nur als lauwarm bezeichnen.

Ebenso ist es auch mit den anderen Geschichten, die Frank Borsch erzählt. Das arkonidische Intrigengespinst, der „Kampf der Kelche“? Ganz nett, aber es nimmt der Epetran-Story den Dampf. Atlans Kampf um die Thronfolge? Hat Potential, wird aber durch die anderen Handlungsstränge ausgebremst. Thoras Rundreise? Dito… usw.

Ich sehe in Frank Borschs Ansatz das Problem, dass er zu viele Storys übereinander stülpt und (mehr oder weniger) simultan ablaufen lässt. Diese Geschichten konkurrieren miteinander um den Raum, der ihnen gewidmet werden kann. Sie können deshalb nicht aufblühen, weil sie sich gegenseitig das Licht nehmen. Weniger Geschichten wäre in diesem Fall eindeutig mehr Geschichte.

Viele simultane Geschichten bedingen darüber hinaus viele Rätsel (jedenfalls wenn die Handlung Borsch-Style entwickelt wird). Auch hier gilt: Zu viele Rätsel sind des Rätsels Tod. Irgendwann rufen sie nur noch ein Schulterzucken hervor, bestenfalls.

Nehmen wir das Rätsel um den Uralt-Perry. Dieses steht schon seit – gefühlt – ewigen Zeiten im Raum. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: 1. Der Ural-Perry ist ein Imitat. 2. Der Uralt-Perry ist der echte Perry.

Im ersten Fall haben wir eine typische Borsch-Lösung: Uralt-Perry erwacht aus dem Koma, stößt kryptische Sätze aus und verflüchtigt sich wieder rückstandslos. Sinn und Zweck des Ganzen: ein Rätsel!

Oder aber der Uralt-Perry ist echt. Hier könnte Frank Borsch mal wirklich eine Parabel erzählen, von jugendlichem Hochmut und Altersweisheit, von Opfergang, Tod und Wiederauferstehung, nur diesmal nicht als religiöser Mythos, sondern als technisch-märchenhafte Inszenierung.

Wie auch immer: Ich bin froh, wenn wir dieses „Geheimnis“ hinter uns haben und endlich etwas Neues und (hoffentlich) handlungstechnisch Kompakteres kommt.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von AARN MUNRO »

Spoiler:
AARN MUNRO hat geschrieben:Stimme Dir zu, obwohl es natürlich bessere... :D ...und die Schreibe... :D und überhaupt... :D
Nein, lassen wir die Scherze: der Großteil der Autoren macht für eine Heftserie wirklich gute (Schreib)-Arbeit. Danke Euch allen, trotz aller Diskussionen... :st:




Nenene... genug der Lobhudelei... es muss auch für die Autoren mal eins auf den Deckel geben :D

Damit sie das gut ertragen, gibt´s ja dann die Schreiberhonorare... die natürlich fürstlich sind.... was ja dann wohl Schmerzensgeld genug ist, oder? :devil:

Oder etwa nicht?! Wenn mir ein Autor sagt, dass er sich über seine Bezahlung nicht ausreichend anerkannt fühlt... dann sehe ich gerne davon ab, meinen Spaß mit der Contra-Position zu sehr auszuleben.

Wie ist das denn, Ihr Autoren - sind Euch die glücksgeweiteten Augen der Fans ein Ausgleich für die schlechte Bezahlung? :rolleyes:
Du mußt eben meinen Text noch mal genau lesen (obigen): Teillob mit Ganztadel! :D
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Onot
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Onot »

Kjeldahl hat geschrieben:Eigentlich bin ich von Eurer durchschnittlich überdurchschnittlichen Begeisterung für die NEO-Hefle etwas überrascht.

Ohne Euch kritiseren zu wollen - mehr eine Verständnisfrage:

lest Ihr das irgendwie ohne "Abstand"? Ohne die ganzen Logikbrüche wahrzunehmen, die einem in der Realität doch mit Fragezeichen ohne Ende beschießen würden? Holt Euch die Schreibe so tief an sich heran, dass Ihr "drin steckt" im NEO-Kosmos?
Sonst kann ich mir Eure Begesiterung einfach nicht erklären.

NEO ist nette Lesekost - aber eben überdurchschnittlich unplausibel.
Ich habe gerade mal nachgedacht über NEO und mich. Was erwarte ich, was bekomme ich, wie bewerte ich.
Meine "überdurchschnittliche Begeisterung" für NEO hat durchaus seinen Grund, stelle ich fest, aber eben keinen echten sachlichen sondern einen persönlich-emotionalen.

Zuerst einmal weiß ich, dass ich einen Nachfolger in der Tradition des "Groschenromans" lese - auch wenn der optisch aufgebohrt ist und mittlerweile 3,90 € kostet. Damit will ich nicht sagen, dass mir Schrott verkauft wird, sondern eben eine Dauer-Fortsetzungsgeschichte, die zudem von vielen, verschiedenen Autoren be- und geschrieben wird. Ich lese nicht die Werke von Frank Herbert, John R. R. Tolkien, Stephen R. Donaldson oder George R. R. Martin sondern eben NEO. Das ist für mich ein großer Unterschied. Meine Erwartungshaltung gegenüber NEO ist anders, weil das Produkt ein anderes ist. NEO soll mich unterhalten und mir Spaß machen. Aber auch hier muss ich den Kritikern Recht geben: es sollten schon Logikbrüche vermieden werden.

Aber nicht alles was geschmäht wird, muss wirklich ein Fehler sein. Jeder behauptet, seine Sichtweise auf das Handeln von Personen wäre "logisch". Stimmt das? So eine Aussage kann nur bedeuten: für ihn logisch. Andere Personen würden aufgrund ihres Seins möglicherweise anders handeln.
Gesellschaftliche Entwicklungen werden mit einer 3-zeiligen Erläuterung ad absurdum geführt, wobei sich das auch noch logisch anhört. Ist die Entwicklung der Menschheit logisch? Würden sich Intelligenzwesen - auch mit 10.000 jähriger Geschichte - logisch entwickeln? Wir bekommen nur Bruchstücke eines Ganzen zu sehen, nicht das Ganze. Lasst mich bloß in Ruhe mit Behauptungen, dass eine Technik X eine Zukunftsgesellschaft Y produzieren müsste, da gibt es wohl eine wahnwitzige Menge von Fakten mehr, die eine Gesellschaft - oder einen Verbund von Gesellschaften - beeinflussen.

ich habe in meiner Jugend PR gelesen und war - wie viele andere hier - begeistert und teilweise verzaubert. Nach ein paar Jahren bin ich dann ausgestiegen, um fast 40 Jahre später festzustellen, dass das Thema neu entflammt ist und ich die ersten 1.000 Hefte benötige um mich erneut auf die Reise zu begeben. Trotz der - aus heutiger Sicht - oft recht spärlichen schriftstellerischen Leistungen, trumpfen die großen und oft großartigen Handlungsbögen massiv auf und schenken mir durchaus ein SoW-Empfinden.
Dann kam NEO und ich beschloss auch auf dieser Reise mitzugehen. ich habe es nicht bereut. Das handwerkliche (der Autoren) an NEO ist einfach um Längen besser, als seinerzeit PR-Classic. Die Geschichte scheint im großen Bogen gleich oder ähnlich, ist aber im Einzelnen eigenständig - also kein PR 2.0, sondern etwas Neues mit Platz für Überraschungen.
Hier gibt es anscheinend in mir einen Perry-Rhodan-Rabatt der Vergangenheit für NEO, denn andere Serien würde ich sicher nicht lesen. Würde der Titelheld anders heißen, könnte auch ein Aufkleber "aus dem Perry-Rhodan-Verlag" mich nicht zum Lesen dieser Serie bringen. Irgendwie zehre ich an dieser Stelle vom Zauber, den PR seinerzeit in mir ausgelöst hat.

Und ja: heute, beim nochmaligen Lesen der alten PR-Hefte, wie auch schon seinerzeit beim erstmaligen, muss und musste ich mir viele Dinge "rund" denken. Und das muss ich bei NEO auch manchmal. Bis zu einem gewissen Punkt stört mich das nicht - ich bin's ja gewohnt als PR-Leser.
Ansonsten - ich hab es schon mal irgendwoanders hier geschrieben - habe ich den Vorteil, keine intensive naturwissenschaftliche Ausbildung erhalten zu haben. Volksschule - Handelsschule - Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Da können die Leser mit entsprechender Bildung natürlich Probleme bekommen...

Zu Deiner Frage : "Holt Euch die Schreibe so tief an sich heran, dass Ihr "drin steckt" im NEO-Kosmos?"
Sie holt mich genau da ab, wo ich ihr gegenüber (!) stehe. Sie liefert mir genau das, was ich von ihr (!) erwarte - klar, manchmal mehr, manchmal weniger. Im Regelfall lese ich mit fast 60 schon anders als damals in der Jugend - Die alten PRC und NEO bildet aber irgendwie schon eine Ausnahme.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von AARN MUNRO »

Da hast Du sehr schön einige zustimmungsfähige Argumente hingestellt. Das ist der Grund (die Gründe), warum ich NEO auch lese, wenn auch kritisch meckernd...außerdem lese ich noch die aktuelle EA, und mache da wohl unterbewußt Vergleiche, weshalb NEO dann doch nicht so gut wegkommt. Und wegen der Logikbrüche. Die haben wir aber auch im klassischen PR und das "die Sache rund denken" ist dann immer angebracht - und gut formuliert. Dennoch, obwohl NEO kein reiner PR 2.0. ist, handelt es sich doch um alten Wein in neuen Schläuchen (oder umgekehrt...?). Ich hätte mir da eine gaanz andere Geschichte gewünscht: etwa so: PR findet nur ein Blechschild auf dem Mond aus Arkonit:"Aetron war hier..." Hinterlassenschaften kann er dann auf dem Mars finden, aber ohne Arkoniden etc. sondern später Ärger mit neuen, anderen noch unbekannten Völkern. Eben auch neue Handlungen, nicht nur Adaptionen der alten im alternativen (Nathan)-Perryversum 2. Arresum vs. Parresum oder so...
Der heutige NEO-Schreibstil ist gegenüber damaliger Perry-Erstauflage natürlich elaborierter, sprachlich flüssiger, aber auch larmoyanter, quengelnder, politisch überkorrekter. Deshalb mitunter auch zum Gähnen langweilig, dann wieder sehr kurzweilig geschrieben, wie die letzteren Bände. Wenn die Logikbrüche nicht überhand nehmen... ;)
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von AARN MUNRO »

Spoiler:
bmc schreibt: Schon die Dringlichkeit, mit der Perry hinter dem Archiv her war, kam bei mir als Leser nicht überzeugend herüber. Hier fehlte einfach der Gegenspieler. Die Spannung, die so bezüglich des Epetran-Archiv erzeugt wurde, kann ich nur als lauwarm bezeichnen.

Ebenso ist es auch mit den anderen Geschichten, die Frank Borsch erzählt. Das arkonidische Intrigengespinst, der „Kampf der Kelche“? Ganz nett, aber es nimmt der Epetran-Story den Dampf. Atlans Kampf um die Thronfolge? Hat Potential, wird aber durch die anderen Handlungsstränge ausgebremst. Thoras Rundreise? Dito… usw.

Ich sehe in Frank Borschs Ansatz das Problem, dass er zu viele Storys übereinander stülpt und (mehr oder weniger) simultan ablaufen lässt. Diese Geschichten konkurrieren miteinander um den Raum, der ihnen gewidmet werden kann. Sie können deshalb nicht aufblühen, weil sie sich gegenseitig das Licht nehmen. Weniger Geschichten wäre in diesem Fall eindeutig mehr Geschichte.

Viele simultane Geschichten bedingen darüber hinaus viele Rätsel (jedenfalls wenn die Handlung Borsch-Style entwickelt wird). Auch hier gilt: Zu viele Rätsel sind des Rätsels Tod. Irgendwann rufen sie nur noch ein Schulterzucken hervor, bestenfalls.
Hier stimme ich Dir voll zu. Es sind zu viele Stories nebeneinander, die sich gegenseitig abwürgen, ehe sie auserzählt sind. Auch ist Perry hier nur eine unwichtige Neben/Rand-Figur, der mal so mit dahinstolpert...
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Kjeldahl
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Kjeldahl »

Onot hat geschrieben: Ist die Entwicklung der Menschheit logisch? Würden sich Intelligenzwesen - auch mit 10.000 jähriger Geschichte - logisch entwickeln? Wir bekommen nur Bruchstücke eines Ganzen zu sehen, nicht das Ganze. Lasst mich bloß in Ruhe mit Behauptungen, dass eine Technik X eine Zukunftsgesellschaft Y produzieren müsste, da gibt es wohl eine wahnwitzige Menge von Fakten mehr, die eine Gesellschaft - oder einen Verbund von Gesellschaften - beeinflussen.
Hallo, Onot,

ein wirklich umfassender Kommentar, den Du da abgegeben hast. :st:

Nur zu dem von mir selektierten Ausschnitt: ich sehe das ähnlich - wir können sicher nicht voraussagen, wie sich menschliche Gesellschaften (also auch arkonidische) entwickeln werden. Sicher ist nur, dass das nicht zwangsläufig logisch und zweckmäßig sein muss. So gesehen kann ich auch mit dem Pseudofeudalismus der Arkoniden leben. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.... ;)
Was mich allerdings am Zeitraum >=10000 Jahre stört: diese Gesellschaft darf der totalen Zerstörung, der Auslöschung ihres Seins nicht Tür und Tor geöffnet haben. Sie würde rein zwangsläufig nicht mehr existieren - vor allem keine imperiale und expansive Zivilisation, die ebenso zwangsläufig den Zorn zerstörungswilliger Feinde auf sich ziehen wird. Auch darf und muss das Gesellschaftsmodell - hier der Pseudofeudalsimus - einen Sicherheitsmechanismus besitzen, der ihn vor Umstürzen und weltzerstörenden Katastrophen bewahrt hat. Es gibt immer ein paar Irre, die eine ganze Kultur mit sich in den Abgrund reissen möchten.
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Hopfi »

Ihr habt ja Frühjahrsputz gemacht!
Gefällt mir!
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Hopfi »

Ich kann den Spoiler erst am Nachmittag posten -- Frühdienst ...
fungi
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von fungi »

Mir hat der Roman von C. Montillion nicht so gut gefallen.

Das liegt vor allem daran, dass ich die ganze Zeit bei dem Handlungsstrang um Sergh da Teffron denken musste: Arkon befindet sich in einer absolut kritischen Lage, es finden bedrohliche Kriegshandlungen statt und der 2. Mann des Imperiums kann sich in aller Ruhe um Perry kümmern? Eigentlich müsste er zunächst bestrebt sein den Aufstand niederzuschlagen und seine Verwicklung darin zu vertuschen. Anstatt Perry erst mal einfach kaltzustellen, um sich den akuten Problemen zu widmen, kümmert er sich direkt um Perry.
Perrys Drang jetzt unbedingt Enban da Mortur befreien zu müssen, verstehe ich auch nicht so ganz. Es hätte mehr Sinn gemacht, Atlans Aufstand zu unterstützen und den Regenten und Sergh zu entmachten, anstatt sich auf eine Selbstmordmission zu begeben. Bei so viel Blödheit unseres Titelhelden möchte ich manchmal schreien.

Gut geschildert war hingegen der Kampf zwischen Pertia und Atlan. Aber die Vorstellung, dass sich die Leiterin der Abwehrflotte auf so etwas einlässt ist schon abstrus, auch wenn Monti sie gut dort hinleitet.

Überhaupt ist die Vorstellung Krieg zu führen ohne jemanden zu töten, so daneben wie Waschen ohne Wasser. Wenn Atlan sich zu so einem Konflikt entscheidet, dann sollte auch gezeigt werden, dass dies zu Opfern auf beiden Seiten führt. So wirkt das Ganze doch arg weichgespült und verharmlosend.

Wertung 4/3/3
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von AARN MUNRO »

fungi hat geschrieben:Mir hat der Roman von C. Montillion nicht so gut gefallen.

Das liegt vor allem daran, dass ich die ganze Zeit bei dem Handlungsstrang um Sergh da Teffron denken musste: Arkon befindet sich in einer absolut kritischen Lage, es finden bedrohliche Kriegshandlungen statt und der 2. Mann des Imperiums kann sich in aller Ruhe um Perry kümmern? Eigentlich müsste er zunächst bestrebt sein den Aufstand niederzuschlagen und seine Verwicklung darin zu vertuschen. Anstatt Perry erst mal einfach kaltzustellen, um sich den akuten Problemen zu widmen, kümmert er sich direkt um Perry.
Perrys Drang jetzt unbedingt Enban da Mortur befreien zu müssen, verstehe ich auch nicht so ganz. Es hätte mehr Sinn gemacht, Atlans Aufstand zu unterstützen und den Regenten und Sergh zu entmachten, anstatt sich auf eine Selbstmordmission zu begeben. Bei so viel Blödheit unseres Titelhelden möchte ich manchmal schreien.

Gut geschildert war hingegen der Kampf zwischen Pertia und Atlan. Aber die Vorstellung, dass sich die Leiterin der Abwehrflotte auf so etwas einlässt ist schon abstrus, auch wenn Monti sie gut dort hinleitet.

Überhaupt ist die Vorstellung Krieg zu führen ohne jemanden zu töten, so daneben wie Waschen ohne Wasser. Wenn Atlan sich zu so einem Konflikt entscheidet, dann sollte auch gezeigt werden, dass dies zu Opfern auf beiden Seiten führt. So wirkt das Ganze doch arg weichgespült und verharmlosend.

Wertung 4/3/3

So ist diese Serie eben nun mal wie auch der Autor: weichgespült und verharmlosend. (Soll nicht beleidigend sein, ist nur meine persönliche Meinung, er ist sicher ein ganz toller Mensch... :D ).Die Bände davor waren darin schon besser, die Schrecken des Krieges zu zeigen aber auch "notwendige" Kampfhandlungen.
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Todd
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Todd »

fungi hat geschrieben:Mir hat der Roman von C. Montillion nicht so gut gefallen.

Das liegt vor allem daran, dass ich die ganze Zeit bei dem Handlungsstrang um Sergh da Teffron denken musste: Arkon befindet sich in einer absolut kritischen Lage, es finden bedrohliche Kriegshandlungen statt und der 2. Mann des Imperiums kann sich in aller Ruhe um Perry kümmern? Eigentlich müsste er zunächst bestrebt sein den Aufstand niederzuschlagen und seine Verwicklung darin zu vertuschen.
Nun, das würde er ja gerne, aber der Regent lässt ihn ja nicht.
Perrys Drang jetzt unbedingt Enban da Mortur befreien zu müssen, verstehe ich auch nicht so ganz. Es hätte mehr Sinn gemacht, Atlans Aufstand zu unterstützen und den Regenten und Sergh zu entmachten, anstatt sich auf eine Selbstmordmission zu begeben. Bei so viel Blödheit unseres Titelhelden möchte ich manchmal schreien.
Perrys möglicher Beitrag zum Aufstand ist aber sehr begrenzt, und da er nicht wissen kann, wie der Aufstand ausgeht, muss er sicherstellen, dass die Erdkoordinaten auf alle Fälle weg sind.
Gut geschildert war hingegen der Kampf zwischen Pertia und Atlan. Aber die Vorstellung, dass sich die Leiterin der Abwehrflotte auf so etwas einlässt ist schon abstrus, auch wenn Monti sie gut dort hinleitet.
Dass sie sich darauf einlässt, ist ganz und gar nicht abstrus. Atlan hat diese Schirmentfernungskanone und kann den Kriegsplaneten und alles andere auch schrotten. Pertia hat die Optionen, sich entweder nicht auf das Angebot einzulassen: Dann schrottet Atlan ihre Schiffe und sie verliert mit tausenden von Toten. Oder sie stimmt zu und gewinnt mit etwas Körpereinsatz oder verliert zwar auch, hat aber immer noch ihre Svhiffe und Leute. Weniger nachvollziehbar ist eher, warum Atlan den Vorschlag überhaupt macht. Er kann zwar vermuten, dass er gewinnt, mit letzter Sicherheit wissen kann er es aber auch nicht. Und wenn etwas abstrus ist, dann die Vorstellung, dass die Naats einfach das Erreichte aufgeben, falls Atlan verliert.
Überhaupt ist die Vorstellung Krieg zu führen ohne jemanden zu töten, so daneben wie Waschen ohne Wasser.
Wenn man ausschließlich tödliche Waffen hat, praktisch unmöglich. Mit den Paralysatoren sieht das anders aus. Das Töten ist ja auch nicht Selbstzweck, sondern passiert eben, wenn sich der Feind in den Weg stellt, damit man sein operatives Ziel nicht erreicht. Ein Atlan, dem durchaus klar ist, dass Tote unvermeidbar sind, der aber dennoch versucht, die Zahl der Opfer zu minimieren, ist imho recht sympathisch. :)

LG

Todd
shikin haramitsu daikômyô
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von AARN MUNRO »

Zustimmung zu Deinen letzten Aussagen! :st:
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von fungi »

Todd hat geschrieben:
fungi hat geschrieben:Mir hat der Roman von C. Montillion nicht so gut gefallen.

Das liegt vor allem daran, dass ich die ganze Zeit bei dem Handlungsstrang um Sergh da Teffron denken musste: Arkon befindet sich in einer absolut kritischen Lage, es finden bedrohliche Kriegshandlungen statt und der 2. Mann des Imperiums kann sich in aller Ruhe um Perry kümmern? Eigentlich müsste er zunächst bestrebt sein den Aufstand niederzuschlagen und seine Verwicklung darin zu vertuschen.
Nun, das würde er ja gerne, aber der Regent lässt ihn ja nicht.
Perrys Drang jetzt unbedingt Enban da Mortur befreien zu müssen, verstehe ich auch nicht so ganz. Es hätte mehr Sinn gemacht, Atlans Aufstand zu unterstützen und den Regenten und Sergh zu entmachten, anstatt sich auf eine Selbstmordmission zu begeben. Bei so viel Blödheit unseres Titelhelden möchte ich manchmal schreien.
Perrys möglicher Beitrag zum Aufstand ist aber sehr begrenzt, und da er nicht wissen kann, wie der Aufstand ausgeht, muss er sicherstellen, dass die Erdkoordinaten auf alle Fälle weg sind.
Gut geschildert war hingegen der Kampf zwischen Pertia und Atlan. Aber die Vorstellung, dass sich die Leiterin der Abwehrflotte auf so etwas einlässt ist schon abstrus, auch wenn Monti sie gut dort hinleitet.
Dass sie sich darauf einlässt, ist ganz und gar nicht abstrus. Atlan hat diese Schirmentfernungskanone und kann den Kriegsplaneten und alles andere auch schrotten. Pertia hat die Optionen, sich entweder nicht auf das Angebot einzulassen: Dann schrottet Atlan ihre Schiffe und sie verliert mit tausenden von Toten. Oder sie stimmt zu und gewinnt mit etwas Körpereinsatz oder verliert zwar auch, hat aber immer noch ihre Svhiffe und Leute. Weniger nachvollziehbar ist eher, warum Atlan den Vorschlag überhaupt macht. Er kann zwar vermuten, dass er gewinnt, mit letzter Sicherheit wissen kann er es aber auch nicht. Und wenn etwas abstrus ist, dann die Vorstellung, dass die Naats einfach das Erreichte aufgeben, falls Atlan verliert.
Überhaupt ist die Vorstellung Krieg zu führen ohne jemanden zu töten, so daneben wie Waschen ohne Wasser.
Wenn man ausschließlich tödliche Waffen hat, praktisch unmöglich. Mit den Paralysatoren sieht das anders aus. Das Töten ist ja auch nicht Selbstzweck, sondern passiert eben, wenn sich der Feind in den Weg stellt, damit man sein operatives Ziel nicht erreicht. Ein Atlan, dem durchaus klar ist, dass Tote unvermeidbar sind, der aber dennoch versucht, die Zahl der Opfer zu minimieren, ist imho recht sympathisch. :)

LG

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Ich kritisiere ja auch nicht, dass Atlan versucht Opfer zu vermeiden! Dies ist sicher ehrenwert.
Ich kritisiere, dass die Hauptakteure Handlungen vollführen, die normalerweise Konsequenzen nach sich ziehen, diese aber nicht eintreten. Beispiel: Atlan setzt die Transitionsdämpfer ein, mit denen die Schiffe beim Austritt aus dem Hyperraum geschrottet werden. Er warnt Pertia. Diese hört auf ihn und schickt nur eine Vorhut. Zum Glück gibt es da auf einmal einige rein robotgesteuerte Schiffe. Atlans Gewissen wird also nicht mit irgendwelchen Opfern belastet.
Anstatt Arkon mit Mann und Maus zu verteidigen lässt sich Pertia auf einen Zweikampf ein. Sie ist für Atlan glücklicherweise total ehrlich, nutzt den Zweikampf nicht um ihn festzusetzen oder taktische Vorteile im Kampf zu erringen sondern akzeptiert ihre Niederlage und gibt Arkon kampflos her. Warum das Ganze? Um Atlan gut dastehen zu lassen. Das ist für mich verklärend und vor süßer Heldenverehrung triefend. Viel realistischer und dramatischer wäre es Atlan mit der Verantwortung für viele Tote zu durchs Leben gehen zu lassen. Der Atlan der EA war in vielen Entscheidungen ein Drecksack und Zyniker. Dem neuen werden durch Montillion oder das Expose sämtliche Kanten weggeschliffen.
Perrys Eifer sich planlos in jede aussichtslose Situation zu stürzen nervt mich unheimlich. Bevor ich in ein aussichtsloses Selbstmordunternehmen gehe, checke ich doch erstmal alle anderen Optionen ab. Das intelligenteste wäre doch gewesen die Rebellion abzuwarten. Sergh wäre dann möglicherweise entmachet. Und wenn nicht, kann Perry ja immer noch eine Verzweiflungsaktion starten. Aber auch hier bleiben die logischen Konsequenzen aus. ( Folter und Tod. ) Und weil nichts vernünftiges Einfällt kommt genau im richtigen Moment ein Raumschiff und rettet ihn.
Und es ist ja leider Rhodans Maxime in NEO erst zu handeln und dann zu denken. Weil, es geht ja immer gut aus.

"Planlos im Weltall" wäre ein passender Untertitel für NEO.
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Cybermancer
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Cybermancer »

Die Crux mit der Serie fängt doch viel früher an.

Zuerst stimmen nämlich die Grundlagen des Neoversums nicht, weil FB mit dem Begriff der Energieerhaltung wenig anzufangen weiß, dann sind Vorraussetzungen einer interstellaren Zivilisation unter den Bedingungen der arkonidischen Technologie nicht einmal ansatzweise durchdacht.

Schließlich wirken die interstellaren Zivilisationen, welche geschildert werden ebenfalls planlos angelegt, so dass es an jeder Ecke hackt.

Das Einzige was NEO zu bieten hat ist sprachlich gut verpackte Sinnlos-Action in Folge.

Jeder der auch nur ein Iota mehr Anspruch an seine SF-Lektüre stellt, ist definitiv falsch bei NEO.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

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Tja, ich muss Euch Beiden da leider zustimmen...
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von sonnenwind »

fungi hat geschrieben:Viel realistischer und dramatischer wäre es Atlan mit der Verantwortung für viele Tote zu durchs Leben gehen zu lassen. Der Atlan der EA war in vielen Entscheidungen ein Drecksack und Zyniker. Dem neuen werden durch Montillion oder das Expose sämtliche Kanten weggeschliffen.
Na, da würde ich mich bedanken, wenn Atlan in seinen Entscheidungen ein "Drecksack und Zyniker" wäre. :-= Ich bin ganz froh über die Charakterisierung Atlans bei NEO; ich liebe eben Helden, die nicht nur drauflosprügeln, sondern ihrem Gewissen folgen und auch mal "unrealistisch" handeln, um Leben zu schonen. Atlan ist doch etwas ganz Besonderes, :) wenn er in der EA in manchen Situationen charakterlich nicht so gut dasteht, hoffe ich weiterhin, daß das nicht in NEO passiert. Helden dürfen ruhig ihre schwachen Momente haben; sie dürfen auch Fehler machen, aber charakterlich sollten sie unbedingt positiv rüberkommen, sonst wären sie kein Vorbild mehr. So denke ich auch von Perry Rhodan. :)
Zuletzt geändert von jogo am 23. Juni 2014, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quotes repariert. Bitte auf das richtige Setzen der Quotes achten.
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Todd
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Todd »

fungi hat geschrieben:Ich kritisiere ja auch nicht, dass Atlan versucht Opfer zu vermeiden! Dies ist sicher ehrenwert.
Ich kritisiere, dass die Hauptakteure Handlungen vollführen, die normalerweise Konsequenzen nach sich ziehen, diese aber nicht eintreten. Beispiel: Atlan setzt die Transitionsdämpfer ein, mit denen die Schiffe beim Austritt aus dem Hyperraum geschrottet werden. Er warnt Pertia. Diese hört auf ihn und schickt nur eine Vorhut. Zum Glück gibt es da auf einmal einige rein robotgesteuerte Schiffe. Atlans Gewissen wird also nicht mit irgendwelchen Opfern belastet.
Würde es so oder so nicht, nachdem Atlan Pertia mitgeteilt hat, dass er die Trasnsitionsdämpfer steuern kann. Pertia kann es glauben, oder nicht. Glaubt sie´s nicht und schickt ein bemanntes Schiff los, gehen die Toten auf ihr Konto.
Dass Atlan die Flotte nicht einfach ins Verderben fliegen lässt, ist seiner Absicht und der Ausgangslage geschuldet: Wenn er den Regenten ablösen will, muss er sich als die bessere Alternative präsentieren. Zumal er mit der Unterstützung der Naat-Rebellion bei den Arkoniden schon reichlich im Soll sein dürfte.
Anstatt Arkon mit Mann und Maus zu verteidigen lässt sich Pertia auf einen Zweikampf ein.


Wie ich schon schrob, ist das aus in ihrer Lage höchst sinnvoll. Sie kann Arkon ja nicht verteidigen, denn Atlan kann sie sich mit den Trasnsitionsdämpfern praktisch hinstellen, wo er will und mithilfe des "Dosenöffners" kann er ein Schiff nach dem anderen schrotten.
Bis dahin okay: Den Gegner ausmanövrieren plus Show of Force. Ab da wäre ich an Atlans Stelle allerdings anders vorgegangen: Ich hätte der guten Pertia ein Ultimatum gestellt, sympathiehalber eine Tonta und falls sie dann nicht klein beigegeben hätte, hätt´ ich´s krachen lassen und nach den ersten zehn geschrotteten Schiffen mal wieder nachgefragt. Bei 180 Schiffen auf ihrer Seite hätte ich das immerhin 17 mal wiederholen können.
Sie ist für Atlan glücklicherweise total ehrlich, nutzt den Zweikampf nicht um ihn festzusetzen oder taktische Vorteile im Kampf zu erringen sondern akzeptiert ihre Niederlage und gibt Arkon kampflos her. Warum das Ganze?


Dass Pertia ihre Niederlage akzeptiert, ist nachvollziehbar. Wie gesagt, sie hat ja schon in der Ausgangslage verloren. Der Unfug besteht imho darin, dass Atlan ihr überhaupt einen derartigen Deal anbietet. Denn dass im Falle seiner Niederlage die Naats unter Aufgabe ihrer Positionen sang- und klanglos nach Hause gingen, ist imho unglaubwürdig. Als Kampfkunst-Fan habe ich mich aber über den Dagor-Kampf gefreut. :)
Um Atlan gut dastehen zu lassen. Das ist für mich verklärend und vor süßer Heldenverehrung triefend. Viel realistischer und dramatischer wäre es Atlan mit der Verantwortung für viele Tote zu durchs Leben gehen zu lassen.
Dazu hätte er die Transitionsdämpfer und Konverterkanone nicht haben dürfen. Schwupps hätte es ein Szenario gegeben, in dem Atlan der Pertia sozusagen ihr "Cannae in Space" hätte liefern müssen.
Der Atlan der EA war in vielen Entscheidungen ein Drecksack und Zyniker. Dem neuen werden durch Montillion oder das Expose sämtliche Kanten weggeschliffen.
Da warte ich mal ab und trinke Tee... wird ja vielleicht noch. Wenn er den Regenten ablöst, wird er wohl öfter nicht umhinkommen, auch mal bös hinzulangen. :D
Perrys Eifer sich planlos in jede aussichtslose Situation zu stürzen nervt mich unheimlich. Bevor ich in ein aussichtsloses Selbstmordunternehmen gehe, checke ich doch erstmal alle anderen Optionen ab.
De acordo. Wird ja sogar im Roman noch bestätigt: Ohne Perry hätte der fiese Sergh das Epetran-Archiv gar nicht auf den Schirm gekriegt.
Noch schlimmer: Die Terraner haben Glück, dass Theta dem Sergh nicht mal zwischendurch die Koordinaten der Erde steckt, die sie ja von dem Fantan hat. Summa Summarum wäre also mein Plan gewesen, Sergh umzubringen . Mit Hilfe der Mutanten und der zahlreichen Unterstützer allemal aussichtsreicher, als diese nervige und frustrierende Archivsuche.
Das intelligenteste wäre doch gewesen die Rebellion abzuwarten. Sergh wäre dann möglicherweise entmachet. Und wenn nicht, kann Perry ja immer noch eine Verzweiflungsaktion starten.


Wie auch schon gesagt: Ist Ansichtssache..
Aber auch hier bleiben die logischen Konsequenzen aus. ( Folter und Tod. ) Und weil nichts vernünftiges Einfällt kommt genau im richtigen Moment ein Raumschiff und rettet ihn.


Der klassische Deus ex Machina, dessentwegen ich auch schon geschimpft habe :unsure:
Und es ist ja leider Rhodans Maxime in NEO erst zu handeln und dann zu denken. Weil, es geht ja immer gut aus.

"Planlos im Weltall" wäre ein passender Untertitel für NEO.
Naja, immerhin ist er hier wenigstens nicht als Staatschef jahrhundertelang unbeschadet zu den übelsten Himmelfahrtskommandos unterwegs. :P


LG

Todd
shikin haramitsu daikômyô
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Cybermancer
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Cybermancer »

Todd hat geschrieben:
fungi hat geschrieben:Ich kritisiere ja auch nicht, dass Atlan versucht Opfer zu vermeiden! Dies ist sicher ehrenwert.
Ich kritisiere, dass die Hauptakteure Handlungen vollführen, die normalerweise Konsequenzen nach sich ziehen, diese aber nicht eintreten. Beispiel: Atlan setzt die Transitionsdämpfer ein, mit denen die Schiffe beim Austritt aus dem Hyperraum geschrottet werden. Er warnt Pertia. Diese hört auf ihn und schickt nur eine Vorhut. Zum Glück gibt es da auf einmal einige rein robotgesteuerte Schiffe. Atlans Gewissen wird also nicht mit irgendwelchen Opfern belastet.
Würde es so oder so nicht, nachdem Atlan Pertia mitgeteilt hat, dass er die Trasnsitionsdämpfer steuern kann. Pertia kann es glauben, oder nicht. Glaubt sie´s nicht und schickt ein bemanntes Schiff los, gehen die Toten auf ihr Konto.
Dass Atlan die Flotte nicht einfach ins Verderben fliegen lässt, ist seiner Absicht und der Ausgangslage geschuldet: Wenn er den Regenten ablösen will, muss er sich als die bessere Alternative präsentieren. Zumal er mit der Unterstützung der Naat-Rebellion bei den Arkoniden schon reichlich im Soll sein dürfte.
Ich möchte einwerfen, dass ich an den Transitionsdämpfern ein bisschen zweifele.
Wie weit ist der Ring, den die Transitionsdämpfer ziehen? Bei 300.000 km Radius sind das 1 Sekunde für einen Gegner der mit 0,5 c einfliegt, (Zeiten sind im (genäherten) Inertialsystem der Naatwelt gegeben.) bei 1,2 Millionen Kilometer Radius 8 Sekunden und bei 1 AU Radius 16 Minuten. Zwar hat der Verteidiger einen gewissen Vorteil durch die Möglichkeit der spontanen Kurztransition, aber den kann ein Angreifer nivellieren, indem er eigenen Sonden mit Transitionsdämpfern in das Kampfgebiet schießt und damit auch dem Gegener die Möglichkeit zur taktischen Kurztransition nimmt. Somit ist, was bleibt, die erdrückende Übermacht der Heimatflotte unter Pertia, die auch die eine Konverterkanone (oder was auch immer) auf Atlans Flaggschiff wohl nicht wettmachen kann. Ich wage mal zu behaupten, dass ein konsequenter Schlag unter Aufbietung aller Kräfte von Atlans Verband nur ionisierendes Plasma übrig gelassen hätte. Da die Transitionsdämpfer um die Arkon-Planeten anscheinend zentral gesteuert werden und Atlan offenbart hat, Kontrolle über dieses System zu haben, wäre als erste Massnahme eine harte konzentierte Aktion gegen eben jene Zentrale angesagt. Ob Atlans Verband in der Lage wäre tausende mit Lichtgeschwindigkeit auf Naat zielende Torpedos, welche mit Arkonbomben bestückt sind, abzufangen, dass bleibt auch zu bezweifeln, so dass Pertias Arsenal an Druckmitteln auch noch die Zivilbevölkerung des befreiten Planeten hinzufügen wäre. Zumal Atlan mit dem Angriff auf Arkon 3 die Naat-Heimatwelt entblößt.

Als Atlan beginnt sich in eine Schießerei mit den orbitalen Verteidigungsfort zu liefern, wäre die ideale Gelegenheit Hammer und Amboss zu spielen und die Rebellenflotte zwischen den Orbital/Bodenforts und ihrer eigenen Flotte zu zerquetschen (Wie gesagt das Dämpferfeld gewährt maximal Minuten an Aufschub, die Satellite sind höchstwahrscheinlich weichere Ziele als Schlachtschiffe und durch den Einschuß von eigenen Satelliten mit Transitionsdämpfer kann der Vorteil der feindlichen Flotte nivelliert werden). Außerdem finde ich es unglaubwürdig, dass Pertia in dieser Situation nur 200 Schiffe zur Verfügung stehen, sicher kann sie in M13 stationierte Einheiten anforden, die nur 10 Minuten für ihr Erscheinen im Arkonsystem brauchen. So braucht Pertia nur zu warten, bis sich das Kräfteverhältnis vollends zu ihren Gunsten verschoben hat.
Atlan dagegen hat sich mit seinem Angriff auf Arkon 3 in eine strategisch unhaltbare Position gebracht, durch die Notwendigkeit der Bekämpfung der orbital Verteidigungsinfrastruktur sind seine Kräfte gebunden und relativ statisch, da sie sich der Bahn von Arkon 3 anpassen müssen, sollte es zu einer Invasion von Arkon 3 kommen, sind seine Raumschiffe zusätzlich durch das Absetzen von Bodentruppen und die notwendige Abschirmung derselben vor orbital Bedrohungen und die Bereitstellung von orbitalen Bombardements gebunden, während eine Angreifer relativ frei agieren kann. Ich glaube fast, das schon diese Bindung den Vorteil der taktischen Kurztransition fast aufwiegt.
Was ich auch nicht verstehe, ist das Pertia nicht einmal versucht sich in das Steuersystem für die Dämpfer einzuklinken, obwohl ihr und ihrem Stab eigentlich die Details des Systems bekannt sein müssten und über entsprechendes Fachpersonal müsste sie auch verfügen.
Auch eine unwahrscheinliche Invasion (will Atlan hier wirklich Häuserkampf alá Stalingrad spielen, in einer Situation wo seine Kräfte begrenzt sind, dass Große Imperium aber immer wieder frische Kräfte heranführen kann?) und Einnahme von Arkon 3 kann mit einer wohlplazierten Arkonbombe nivelliert werden (Was soll es, Arkon 3 ist nur eine Industriewelt und das Imperium hat davon sicher tausende).
Anstatt Arkon mit Mann und Maus zu verteidigen lässt sich Pertia auf einen Zweikampf ein.


Wie ich schon schrob, ist das aus in ihrer Lage höchst sinnvoll. Sie kann Arkon ja nicht verteidigen, denn Atlan kann sie sich mit den Trasnsitionsdämpfern praktisch hinstellen, wo er will und mithilfe des "Dosenöffners" kann er ein Schiff nach dem anderen schrotten.
Bis dahin okay: Den Gegner ausmanövrieren plus Show of Force. Ab da wäre ich an Atlans Stelle allerdings anders vorgegangen: Ich hätte der guten Pertia ein Ultimatum gestellt, sympathiehalber eine Tonta und falls sie dann nicht klein beigegeben hätte, hätt´ ich´s krachen lassen und nach den ersten zehn geschrotteten Schiffen mal wieder nachgefragt. Bei 180 Schiffen auf ihrer Seite hätte ich das immerhin 17 mal wiederholen können.
Wie von mir oben ausgeführt, ergibt sich für mich ein vollkommen anderes Bild. Meiner Meinung nach hat Pertia einfach die Flinte ins Korn geworfen, obwohl sie objektiv betrachtet die besseren Karten hat. Das kann ich mir nur so erklären, dass Pertia schon in die innerliche Immigration gegangen ist und sich bereits lange, lange vorher vom Regenten abegewanst hatte. Aber genau dieses hätte vorher feiner ausgearbeitet werden müssen.
Sie ist für Atlan glücklicherweise total ehrlich, nutzt den Zweikampf nicht um ihn festzusetzen oder taktische Vorteile im Kampf zu erringen sondern akzeptiert ihre Niederlage und gibt Arkon kampflos her. Warum das Ganze?


Dass Pertia ihre Niederlage akzeptiert, ist nachvollziehbar. Wie gesagt, sie hat ja schon in der Ausgangslage verloren. Der Unfug besteht imho darin, dass Atlan ihr überhaupt einen derartigen Deal anbietet. Denn dass im Falle seiner Niederlage die Naats unter Aufgabe ihrer Positionen sang- und klanglos nach Hause gingen, ist imho unglaubwürdig. Als Kampfkunst-Fan habe ich mich aber über den Dagor-Kampf gefreut. :)
Um Atlan gut dastehen zu lassen. Das ist für mich verklärend und vor süßer Heldenverehrung triefend. Viel realistischer und dramatischer wäre es Atlan mit der Verantwortung für viele Tote zu durchs Leben gehen zu lassen.
Dazu hätte er die Transitionsdämpfer und Konverterkanone nicht haben dürfen. Schwupps hätte es ein Szenario gegeben, in dem Atlan der Pertia sozusagen ihr "Cannae in Space" hätte liefern müssen.
Der Atlan der EA war in vielen Entscheidungen ein Drecksack und Zyniker. Dem neuen werden durch Montillion oder das Expose sämtliche Kanten weggeschliffen.
Da warte ich mal ab und trinke Tee... wird ja vielleicht noch. Wenn er den Regenten ablöst, wird er wohl öfter nicht umhinkommen, auch mal bös hinzulangen. :D
Perrys Eifer sich planlos in jede aussichtslose Situation zu stürzen nervt mich unheimlich. Bevor ich in ein aussichtsloses Selbstmordunternehmen gehe, checke ich doch erstmal alle anderen Optionen ab.
De acordo. Wird ja sogar im Roman noch bestätigt: Ohne Perry hätte der fiese Sergh das Epetran-Archiv gar nicht auf den Schirm gekriegt.
Noch schlimmer: Die Terraner haben Glück, dass Theta dem Sergh nicht mal zwischendurch die Koordinaten der Erde steckt, die sie ja von dem Fantan hat. Summa Summarum wäre also mein Plan gewesen, Sergh umzubringen . Mit Hilfe der Mutanten und der zahlreichen Unterstützer allemal aussichtsreicher, als diese nervige und frustrierende Archivsuche.
Das intelligenteste wäre doch gewesen die Rebellion abzuwarten. Sergh wäre dann möglicherweise entmachet. Und wenn nicht, kann Perry ja immer noch eine Verzweiflungsaktion starten.


Wie auch schon gesagt: Ist Ansichtssache..
Aber auch hier bleiben die logischen Konsequenzen aus. ( Folter und Tod. ) Und weil nichts vernünftiges Einfällt kommt genau im richtigen Moment ein Raumschiff und rettet ihn.


Der klassische Deus ex Machina, dessentwegen ich auch schon geschimpft habe :unsure:
Und es ist ja leider Rhodans Maxime in NEO erst zu handeln und dann zu denken. Weil, es geht ja immer gut aus.

"Planlos im Weltall" wäre ein passender Untertitel für NEO.
Naja, immerhin ist er hier wenigstens nicht als Staatschef jahrhundertelang unbeschadet zu den übelsten Himmelfahrtskommandos unterwegs. :P


LG

Todd
Mein persönliches Fazit ist, das C "die Sauerstoffmoleküle brennen" M wieder einmal vollkommen auf dem Gebiet der Military-SF versagt und uns, nach der Schlacht der Altarkoniden um die Erde, ein weiteres Kammerstück liefert, das vorne und hinten nicht zusammen passt.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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Todd
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Todd »

Cybermancer hat geschrieben: Wie von mir oben ausgeführt, ergibt sich für mich ein vollkommen anderes Bild. Meiner Meinung nach hat Pertia einfach die Flinte ins Korn geworfen, obwohl sie objektiv betrachtet die besseren Karten hat. Das kann ich mir nur so erklären, dass Pertia schon in die innerliche Immigration gegangen ist und sich bereits lange, lange vorher vom Regenten abegewanst hatte. Aber genau dieses hätte vorher feiner ausgearbeitet werden müssen.
Ich bin davon ausgegangen, dass Pertia im entscheidenden Zeitraum nur 200 Schiffe hat und ebenso wie Atlan keinen totalen Krieg mit unabsehbarer Zahl an Toten will und überdies zwar noch loyal ist, aber schon zweifelt. Müsste jetzt die passenden Textstellen suchen...
Wenn ich dann auch nicht ganz danebenliege, kann Pertia auch keine Verstärkung heranholen, weil sie dazu dieses Ker´Mekal bräuchte...

Wie auch immer: Den Dagor-Kampf zur Entscheidung des Konflikts gäbe es in keinem Fall :D

Mein persönliches Fazit ist, das C "die Sauerstoffmoleküle brennen" M wieder einmal vollkommen auf dem Gebiet der Military-SF versagt und uns, nach der Schlacht der Altarkoniden um die Erde, ein weiteres Kammerstück liefert, das vorne und hinten nicht zusammen passt
Und in eine Diskussion darüber, wie das Zentralsystem einer galaktischen Großmacht mit Jahrzehntausenden an insterstellarer Raumfahrt aussieht, möchte ich gar nicht erst eintreten... nur "gigiagrob" formuliert, käme in meiner Vorstellung da ohne Weiteres keine Maus rein oder raus und ich würde jeden und alles an den Grenzen des Systems ausbooten und auf Links ziehen lassen, Einreisegenehmigung sowieso nur auf begründeten Antrag mit 50 Durchschlägen, Visa etc. bevor jemand Fuß oder Tentakel ins System setzt. Damit hätten sich dann aber alle Romane, die sich bislang im Arkon-System abspielen, erledigt. Das wäre ein ganz anderes Arkon. Aber lassen wir das, ich fürchte, die Diskussion würde umfangreicher, als der Diskussionsgegenstand und ich will doch nur zur Entspannung Romane lesen, hin und wieder zwei Cents an Senf dazugeben und noch hin und wiederer auch im Fan-Thread selbst mal was schreiben. :)

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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von jogo »

Todd hat geschrieben:
Und in eine Diskussion darüber, wie das Zentralsystem einer galaktischen Großmacht mit Jahrzehntausenden an insterstellarer Raumfahrt aussieht, möchte ich gar nicht erst eintreten... nur "gigiagrob" formuliert, käme in meiner Vorstellung da ohne Weiteres keine Maus rein oder raus und ich würde jeden und alles an den Grenzen des Systems ausbooten und auf Links ziehen lassen, Einreisegenehmigung sowieso nur auf begründeten Antrag mit 50 Durchschlägen, Visa etc. bevor jemand Fuß oder Tentakel ins System setzt. Damit hätten sich dann aber alle Romane, die sich bislang im Arkon-System abspielen, erledigt. Das wäre ein ganz anderes Arkon. Aber lassen wir das, ich fürchte, die Diskussion würde umfangreicher, als der Diskussionsgegenstand und ich will doch nur zur Entspannung Romane lesen, hin und wieder zwei Cents an Senf dazugeben und noch hin und wiederer auch im Fan-Thread selbst mal was schreiben. :)

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Na, dann mal los... Warum hier nicht ein alternatives Szenario schreiben, das dir mehr schmeckt? :)
Mal ganz ehrlich: Das würde mich sehr interessieren, wie du es umsetzen würdest. Lass den Sauerstoff brennen (fusionstechnisch...)
Die beste Möglichkeit seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von AARN MUNRO »

@ Cybermancer: Ich fürchte, dass Military-SF eben nicht die Stärke von CM ist (da hat er sicher andere Stärken). Deshalb passen seine Beschreibungen oft nicht gut in solche Zusammenhänge, das war schon beim Perry-Action-Konzept so... :D
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Todd »

jogo hat geschrieben:
Todd hat geschrieben:
Und in eine Diskussion darüber, wie das Zentralsystem einer galaktischen Großmacht mit Jahrzehntausenden an insterstellarer Raumfahrt aussieht, möchte ich gar nicht erst eintreten... nur "gigiagrob" formuliert, käme in meiner Vorstellung da ohne Weiteres keine Maus rein oder raus und ich würde jeden und alles an den Grenzen des Systems ausbooten und auf Links ziehen lassen, Einreisegenehmigung sowieso nur auf begründeten Antrag mit 50 Durchschlägen, Visa etc. bevor jemand Fuß oder Tentakel ins System setzt. Damit hätten sich dann aber alle Romane, die sich bislang im Arkon-System abspielen, erledigt. Das wäre ein ganz anderes Arkon. Aber lassen wir das, ich fürchte, die Diskussion würde umfangreicher, als der Diskussionsgegenstand und ich will doch nur zur Entspannung Romane lesen, hin und wieder zwei Cents an Senf dazugeben und noch hin und wiederer auch im Fan-Thread selbst mal was schreiben. :)

LG

Todd
Na, dann mal los... Warum hier nicht ein alternatives Szenario schreiben, das dir mehr schmeckt? :)
Mal ganz ehrlich: Das würde mich sehr interessieren, wie du es umsetzen würdest. Lass den Sauerstoff brennen (fusionstechnisch...)

Nix gibt´s! Ich hab ja schon geschrieben, warum ich das nicht machen will und ich bin sogar zu faul, das nochmal zu schreiben, habe es deswegen nur eingefärbt, siehe oben :o( Ergänzt sei noch, dass ich, wie ich auch schon im Fanstory-Thread schrieb,den Eindruck habe, mit dem "Discovery-Writing" an meine Grenzen gekommen zu sein. Wenn ich überhaupt was mache, dann wäre das erst mal, meinen Story-Ansatz mit dem zu überarbeiten, was ich jetzt denn doch mal über´s Schreiben gelesen habe. Da ist für eine "One-Man-Show" neben Beruf, Beziehung und diversen Hobbies schon genug zu tun. :)

Andererseits: Warum nicht? Nur eben nicht mehr das Arkon-System, das ist jetzt eben so, wie´s ist und mag auch so bleiben. Aber ich könnte ja irgendwo weitab des Imperiums ein anderes Volk mit Zentralsystem erstehen lassen. Behalte ich mal für später im Hinterkopf :)

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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Papageorgiu »

Hab mich jetzt auch bis Neo 71 "durchgequält"... :( Ja, die Anspielung auf William Voltzens "Welt ohne Menschen" war nett. Aber wenn Perry DAS als langweilig empfand, wieviel langweiliger müssen ihm dann seine "Abenteuer" in Neo erscheinen? Sorry, aber wenn ich unlängst KNFs Kommentar zu den frühen Andromeda-Bänden im Moby Tolot lese - hab jetzt gerade den Link nicht zur Hand... von wegen "für den heutigen Geschmack zu langatmig" (oder so ähnlich)* - dann muss ich mich doch fragen, wie der heutige Geschmack mit dieser Neo-Einheitssuppe zurechtkommt. Robert Corvus hat mir "Besserung" (sprich: eine Änderung der Handlungsebenen) für den nächsten Zyklus versprochen. Als treuer PR-Fan ziehe ich das noch bis dahin durch... Aber irgendwann ist auch bei mir Schluss. :unsure:


* hab's gefunden: "... wenngleich mir für den heutigen Geschmack zu viel Detailhuberei um einen bestimmten Moby und seine Dreiklassengesellschaft betrieben worden ist" (s. Link)
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Klaus N. Frick
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Re: Spoiler 71 Die Kriegswelt, von Christian Montillon

Beitrag von Klaus N. Frick »

Papageorgiu hat geschrieben: Sorry, aber wenn ich unlängst KNFs Kommentar zu den frühen Andromeda-Bänden im Moby Tolot lese - hab jetzt gerade den Link nicht zur Hand... von wegen "für den heutigen Geschmack zu langatmig" (oder so ähnlich)* - dann muss ich mich doch fragen, wie der heutige Geschmack mit dieser Neo-Einheitssuppe zurechtkommt.

* hab's gefunden: "... wenngleich mir für den heutigen Geschmack zu viel Detailhuberei um einen bestimmten Moby und seine Dreiklassengesellschaft betrieben worden ist" (s. Link)

Ähm.

Das hat ja nichts mit »Langatmigkeit« zu tun. Sondern etwas mit »Detailhuberei«. In den betreffenden Romanen passiert ständig etwas – aber unterm Strich ging die Handlung halt nicht so schnell voran, wie ich es gern gehabt hätte.

Bitte korrekt lesen ...
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