Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

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TCai
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Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von TCai »

Hier der von mir versprochene Spoiler. Die vielen kleinen Nebenhandlungen um die Crew der SD 23 habe ich mal weggelassen, obwohl sie interessant, jedoch nicht handlungsrelevant sind.

Prolog

Ein Mann erwacht in einem leeren Krankenhaus. Außer toten Menschen und Medo-Robotern ist niemand da, nur die Maschinen an die er angeschlossen ist, laufen noch. Mit einem Rollstuhl erforscht er seine Umgebung. Er hört eine Stimme, findet aber niemanden. Nur langsam kann er sich daran erinnern, was passiert ist. Sein Name ist Josue Moncadas. Vor Erschöpfung schläft er wieder ein.

Teil I

Die Ara Leyle, Dr. Haggard, Prof. Oxley und Whistler können sich in letzter Sekunde vor der Bestie aus dem Stardust-Tower retten. Hilfe erhalten sie von dem Ferronen Chekpol, der sie in die Kanalisation lockt. Dort versteckt er sich seit Tagen mit seinem verletzten Freund vor den durchgedrehten Menschen. Während Leyle und Haggard sich um den im Sterben liegenden zweiten Ferronen kümmern, suchen Whistler und Oxley zusammen mit Chekpol einen Fluchtweg und der Möglichkeit einen Notruf auszusenden. Der Ferrone hat ein Raumschiff, konnte aber bisher ohne Hilfe nicht dorthin kommen.
Leyle kann den Freund des Ferronen nicht retten. Er stirbt. Whistler hat inzwischen Chekpols Raumschiff in einem Hangar lokalisiert und eine Transportmöglichkeit gefunden – einen Pick-up-Truck, mit dem sie durch die zerstörten Straßen Terranias bis zum Raumhafen kommen können.
Neben einem alten Strahler hat der Ferrone nur ein paar Handgranaten als Waffen. Sie nehmen alles mit und machen sich mit dem Fahrzeug auf den Weg. Bereits kurze Zeit später entdeckt Masmer Tronkh sie und setzt ihnen hinterher. Die Bestie stoppt den Wagen. Haggard und Leyle werden von der Ladefläche geworfen, während Chekpol durch den Aufprall stirbt. Whistler und der Professor sind nur leicht verletzt aber kurzzeitig bewusstlos.
Da kommt ihnen eine Space-Jet mit Sue Mirafiore und Betty Toufry zu Hilfe. Sie lenkt die Bestie ab, so das Leyle Whistler und Oxley aus dem zerstörten Wagen holen kann. Doch dann greift Tronkh die über der Straße schwebende Jet mit bloßen Händen an. Die Jet muss flüchten und kann die Menschen somit nicht in ihren Schutzschirm einschließen und mit dem Traktorstrahl an Bord holen.
Als sich die Bestie auf Leyle und die beiden Menschen stürzen will, taucht hinter ihr Dr. Haggard auf. Die Tasche mit den Handgranaten vor dem Körper lenkt er die Aufmerksamkeit der Bestie auf sich. Tronkh stürzt sich blindlings auf den Arzt, als der die Handgranaten zündet.
In der Explosion kann die Space-Jet die Ara und die beiden Menschen retten und zur TERRANIA bringen.
Leyle ist am Boden zerstört und möchte so schnell wie möglich das Sonnensystem verlassen. Doch dann reißt sie sich zusammen und geht dem Bordarzt der TERRANIA zur Hand.

Die Besatzung der SD 23 sieht sich auf der Weißen Welt Uac einem Rudel von zwei Meter großen Wölfen entgegen. Während des Angriffs der Kreaturen bekommt Christophe Lente Kontakt zur SD 1 mit Rhodan und kann einen Notruf absetzen. Plötzlich schweben die Wölfe einer nach dem anderen in die Höhe und knallen anschließend mit Wucht auf das Eis zurück. Den Aufprall überlebt keines der Tiere. Die Besatzung rätselt, wer ihr Retter ist, als Gucky erschöpft zwischen ihnen materialisiert. Er hat von der Hyperstrahlung gestärkt die Kreaturen telekinetisch getötet.
Die Besatzung der SD 23 wird von der SD 1 gerettet und zwischen Christophe Lente und Saheem Al Shaboth kommt es im Laufe der weiteren Handlung zu einem romantischen Techtelmechtel.

Teil II

Julian Tifflor bricht mit Tuire Sitareh auf, um das Geheimnis von 2016 HO3 zu lüften. Tuire fühlt sich von dem Text der Liduuri-Botschaft angesprochen und will in die Kammer auf dem Asteroiden eindringen. Mit einer Space-Jet fliegen sie den Asteroiden an und gehen mit Raumanzügen zur Steinplatte mit den Inschriften. Dabei müssen sie vorsichtig sein, damit sie keine Energiesignatur aussenden, die ihre Anwesenheit an die Sitarakh verraten würde. Tuire erkennt, dass ein Satz der Inschrift erhöht ist und berührt das Relief. Daraufhin verschwindet er. Kurze Zeit später öffnet sich der Eingang zu einem Schacht, so das Tifflor ihm in die Kammer folgen kann. Selbst der Aulore hat keine Ahnung, was mit ihm geschehen ist und wie er in den Schacht gelangt ist, aber nur so konnte er ihn öffnen. In der Kammer entdecken sie den Speer mit dem Udjat-Auge und Tifflor kann ihn problemlos aus dem Boden lösen. Dabei sendet der Kristall einen Energieimpuls aus, der die Sitarakh anlockt. In letzter Sekunde können die beiden aus der Kammer fliehen und in die Space-Jet zurückkehren, dann zerstören die Sitarakh den Asteroiden. Nur mit einer Nottransition gelingt ihnen die Flucht.

Leydens Team hat herausgefunden, was die Kristalle auf Uac zerstört hat. Die Wissenschaftler sehen eine Möglichkeit die Kristalle zu rekalibrieren, doch dazu müssen erst alle porösen Kristalle vernichtet werden, damit der Prozess später nicht wieder auf die rekalibrierten Kristalle übergreift. Das Ultraschlachtschiff bestrahlt die beschädigten Hyperkristalle mit einer für Flora und Fauna ungefährlichen Strahlung und die SHOSHIDA CARDELI führt die Rekalibrierung durch. Gucky fungiert dabei wieder als Vermittler zwischen dem Wasserschiff und der geschwächten Liduuri. Der Vorgang gelingt, die lebenserhaltende Strahlung ist wieder da und Avandrina di Cardelah verjüngt sich.
Die Liduuri bestimmt, dass sie als nächstes Lahca – den Wind – anfliegen sollen. »Der Wind mag zugänglicher sein als der Magier (Lahun)«.
Im Schnelldurchgang wird die Wüstenwelt Lahca von der wieder genesenen Liduuri und ihrem Schiff rekalibriert. Und die beiden Schiffe fliegen nach Lahun weiter.

Teil III

Rhodan wird von Major Eschkol in die Zentrale gerufen, als die ersten Messergebnisse der Weißen Welt Lahun eintreffen. Es gibt ein Problem. Die Welt ist von einer Zivilisation bewohnt, die irgendwie mit den Hyperkristallen verbunden ist. Denn die Konzentration der Kristalle stimmt auffallend mit den Positionen der großen Städte überein. Rhodan beschließt, sich das zunächst mit einer Space-Jet näher anzusehen. Später teleportiert er zusammen mit Gucky auf die Oberfläche, um sich im Schutz von Spiegelfeldern einen direkten Eindruck der Bewohner zu machen.
In einer kleinen Siedlung begegnen sie Zayabi-Dasi, der sich gerade auf das Initiationsritual seiner kleinen Tochter vorbereitet. Für die »Erleuchtung« wird ein Hyperkristall in die Knorpelhaut auf dem Kopf des Individuum eingesetzt, was zu einem maximalen Intelligenzschub führt. Ohne den sogenannten Kya, wären die Bewohner nur mäßig intelligent, ähnlich höher entwickelten Tieren. Durch den Kristall erlangen sie Bewusstsein und konnten eine Zivilisation gründen (vergleichbar mit dem Entwicklungsstand des späten Mittelalters).
Zayabi-Dasi erzählt Rhodan und Gucky, die er für Fremde aus einem fernen Land hält, die Geschichte des Gründer Takya-Lahi, des ersten Kya-Trägers.
Zurück an Bord bewahrheiten sich Rhodans Befürchtungen, eine Rekalibrierung der Hyperkristalle würde die Bhrento zurück in die Unwissenheit schicken. Avandrina kann/möchte wegen ihrer Befangenheit diese Entscheidung nicht treffen und überlässt sie Rhodan. Der steckt nun in einem Dilemma, rettet er die Liduuri, dann vernichtet er eine unschuldige Zivilisation. Entscheidet er sich für die Bhrento, schickt er die Liduuri in den Untergang und damit auch die Menschen, die auf die Hilfe der Liduuri im Kampf gegen die Sitarakh angewiesen sind.

Tifflor und Sitareh werden von einem Beiboot zurück zur TERRANIA gebracht, wo sie auf Whistler und Professor Oxley treffen und vom Tod Dr. Haggards erfahren.
Die Wissenschaftler an Bord finden heraus, dass das Udjat-Auge ein Datenkristall ist. Sie packen den Stein in ein Kraftfeld und scannen ihn. Schon beim ersten Scan blitzt der Stein auf und eine Stimme sagt, dass sie das Auge geöffnet haben und nun die Daten des Geheimen Archivs empfangen werden. Die Positronik zeichnet einen riesigen Datenstrom auf, bevor sich der grüne Kristall in einem Blitz selbst vernichtet.
Alle sind noch mit der Sichtung der Informationen beschäftig, als Tifflor in die Zentrale gerufen wird. Im Sonnensystem sind zwanzigtausend Raumschiffe aus dem Hyperraum gekommen. Es ist Crest mit der Arkonidischen Flotte und er fordert die bedingungslose Unterwerfung der Menschheit.

Teil IV

Rhodan hat sich Bedenkzeit für die Entscheidung erbeten, die Avandrina di Cardelah ihm auferlegt hat. Er bespricht sich jeweils mit Atlan, Bully, Marschall, Thora sogar mit Administrator Maui John Ngata, um einen Weg aus dem Dilemma zu finden, doch es scheint keine dritte Option zu geben.

Epilog

Josue Moncada erwacht erneut. Die Stimme, die er hört, ist noch immer präsent, auch wenn sich kein lebender Mensch in seiner Nähe befindet. Er beschließt das Medical Center in Terrania zu verlassen, als sich ihm die körperlose Stimme endlich zu erkennen gibt. Es ist Sid Gonzáles.
»Denn Phantastik schreiben, heißt ja nicht, die Realität mit anderen Mitteln nachzuerzählen, sondern die Realität mit anderen, eben phantastischen Mitteln aufzubrechen.«
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von TCai »

Und hier noch meine persönliche Meinung, zu dem überaus gelungenen Roman von Oliver Plaschka. :st:
http://www.christina-hacker.de/2017/01/ ... se-welten/
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Der interessanteste Teil der Geschichte für mich ist die ausstehende Entscheidung Rhodans. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie er sich entscheiden wird. Falls eine Entscheidung überhaupt nötig ist, also kein Kaninchen aus dem Hut gezaubert wird. Mal ganz davon abgesehen, dass Avandrina ja nicht an Rhodans Urteil gebunden ist. :unschuldig:

Der Showdown im Solsystem dürfte jedenfalls noch einen Knalleffekt bereithalten. Ich vermute mal, dass sich die Arkoniden eine blutige Nase holen, während sich die Menschen im Chaos der Raumschlacht erstmal ausschlafen können.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

irckth hat geschrieben:Vielen Dank für den schönen Spoiler!

Und ... du meine Güte ... ich hätte nicht gedacht, dass die Ideenlosigkeit des abwechselnden "Wer besetzt die Erde denn heute mal?" noch gesteigert werden kann. Dass aber nicht mal neue, sondern sogar die alten Besatzer zurückkommen, damit hätte ich nicht gerechnet. Mir tun die Augen vom Verdrehen immer noch weh :)
Ist aber in der Konstellation logisch.

Mit Crest weht ein neuer (alter) Wind im arkonidischen Imperium und Arkon hat sich sicher nicht 10000 Jahre gehalten, indem es aufrührerische Systeme einfach ignoriert.
Des Weiteren ist Arkon eine Quelle von Hochtechnologie, die der arkonidischen überlegen ist und noch dazu relativ wehrlos gegenüber der geballten Macht des Imperiums.
Und das Solsystem ist der Ursprung permanenter unangenehmer Überraschungen, wie zum Beispiel der Invasion eines technologisch überlegenen Feindes im aktuellen Zyklus.
Wer sagt denn, dass dieser Feind, nachdem er das Solsystem befriedet hat, seine Aufmerksamkeit nicht dem Großen Imperium zuwendet?

Da ist es besser, präventiv einzuschreiten und die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Von Terra sind es nur 300 Lichtjahre bis zum nächsten Außenposten des Imperiums und nach dem Überfall der Maahks sind die Arkoniden wohl eh ein wenig nervös.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

Korrektur:

Des Weiteren ist das Solsystem eine Quelle von Hochtechnologie, ....
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Cybermancer hat geschrieben: Und das Solsystem ist der Ursprung permanenter unangenehmer Überraschungen, wie zum Beispiel der Invasion eines technologisch überlegenen Feindes im aktuellen Zyklus.
Wer sagt denn, dass dieser Feind, nachdem er das Solsystem befriedet hat, seine Aufmerksamkeit nicht dem Großen Imperium zuwendet?

Da ist es besser, präventiv einzuschreiten und die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Von Terra sind es nur 300 Lichtjahre bis zum nächsten Außenposten des Imperiums und nach dem Überfall der Maahks sind die Arkoniden wohl eh ein wenig nervös.
Nun, das Problem ist nur, das 20000 Schiffe, also ein großer Teil der arkonidischen Flotte, nicht mal eben innerhalb weniger Tage Sol erreichen kann. Allein die Anwesenheit dieser Schiffe nahe des Solsystems legt nahe, das nicht die Invasion der Sitarek bzw die Botschaft Rhodans an Crest der Grund für deren Auftauchen ist, sondern eine Invasion schon längst in Planung war und man nur noch auf den geeigneten Moment zum Zuschlagen gewartet hat.
So gesehen hat Terra wohl noch Glück gehabt, das die Invasoren sich jetzt gegenseitig um das Fell streiten werden. Erinnert ein wenig an Mr Burns. Der hat bekanntlich so viele Krankheiten gleichzeitig, dass sich die Erreger in seinem Körper gegenseitig blockieren. :D
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

Plattfuss hat geschrieben: Nun, das Problem ist nur, das 20000 Schiffe, also ein großer Teil der arkonidischen Flotte, nicht mal eben innerhalb weniger Tage Sol erreichen kann. Allein die Anwesenheit dieser Schiffe nahe des Solsystems legt nahe, das nicht die Invasion der Sitarek bzw die Botschaft Rhodans an Crest der Grund für deren Auftauchen ist, sondern eine Invasion schon längst in Planung war und man nur noch auf den geeigneten Moment zum Zuschlagen gewartet hat.
So gesehen hat Terra wohl noch Glück gehabt, das die Invasoren sich jetzt gegenseitig um das Fell streiten werden. Erinnert ein wenig an Mr Burns. Der hat bekanntlich so viele Krankheiten gleichzeitig, dass sich die Erreger in seinem Körper gegenseitig blockieren. :D
Das widerspricht ja nicht meiner These.

Auch wenn die arkonidische Invasion über längere Zeit vorbereitet wurde, heißt das ja nicht, dass die Invasion der Sitarek den Zeitplan etwas beschleunigt hat.

Auch glaube ich nicht, dass 20000 Einheiten die Mehrzahl der arkonidischen Flotte darstellen.

Bei den vorhandenen Rohstoffquellen und industriellen Ressourcen scheint mir die Anzahl doch ein wenig zu tief gegriffen.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von TCai »

Schaut mal, wie sich Exposéautor Rüdiger Schäfer und Autor Oliver Plaschka über den Roman und die Zyklushandlung geäußert haben.
http://www.christina-hacker.de/2017/01/ ... se-welten/
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Cybermancer hat geschrieben: Das widerspricht ja nicht meiner These.

Auch wenn die arkonidische Invasion über längere Zeit vorbereitet wurde, heißt das ja nicht, dass die Invasion der Sitarek den Zeitplan etwas beschleunigt hat.

Auch glaube ich nicht, dass 20000 Einheiten die Mehrzahl der arkonidischen Flotte darstellen.

Bei den vorhandenen Rohstoffquellen und industriellen Ressourcen scheint mir die Anzahl doch ein wenig zu tief gegriffen.
Da hab ich wohl etwas falsch verstanden. :o(

Was allerdings die arkonidische Flotte angeht, so haben sie nicht nur massive Verluste in der Schlacht im Arkon-System einstecken müssen, sondern auch die Kriegswelten verloren. Ohne die industriellen Kapazitäten von Arkon III und die in Dienst gepressten Naats glaube ich kaum, dass sich die Flotte davon bereits erholt hat, dass also 20000 Einheiten einen großen Teil der Flotte ausmachen. Deren Abwesenheit dürfte wie gemalt für jemanden sein, der Arkons Macht endgültig brechen will. Nächste Invasion vorraus! :devil:
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Alexandra
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Alexandra »

TCai hat geschrieben:Schaut mal, wie sich Exposéautor Rüdiger Schäfer und Autor Oliver Plaschka über den Roman und die Zyklushandlung geäußert haben.
http://www.christina-hacker.de/2017/01/ ... se-welten/
Hier auch auf Twitter: https://twitter.com/AnskisStorostas/sta ... 7173850112.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

Plattfuss hat geschrieben:
Da hab ich wohl etwas falsch verstanden. :o(

Was allerdings die arkonidische Flotte angeht, so haben sie nicht nur massive Verluste in der Schlacht im Arkon-System einstecken müssen, sondern auch die Kriegswelten verloren. Ohne die industriellen Kapazitäten von Arkon III und die in Dienst gepressten Naats glaube ich kaum, dass sich die Flotte davon bereits erholt hat, dass also 20000 Einheiten einen großen Teil der Flotte ausmachen. Deren Abwesenheit dürfte wie gemalt für jemanden sein, der Arkons Macht endgültig brechen will. Nächste Invasion vorraus! :devil:
Das sehe ich anders.

Ok, das Arkon-System wurde verwüstet und Arkon III plattgemacht. Dies ist aber nur eine Industriewelt von Tausenden im Großen Imperium.

Auch musste die in M13 stationierten Einheiten wohl die Hauptlast der Kämpfe tragen. Dies ist aber keineswegs der zahlenmäßig größte Anteil der Schiffe. Der größte Anteil von Schiffen wird zweifelsohne zur "Pazifizierung" von Krisenherden und zur Grenzsicherung verwendet.
Die hatte bei der Schnelligkeit der sich entwickelnden Ereignisse gar keine Gelegenheit in die Kämpfe einzugreifen, eben weil die Entfernungen so groß und die Transitionstriebwerke so langsam sind.

Ich gehe auch ganz stark davon aus, dass die einzelnen Sektor über eigenständige industrielle Kapazitäten verfügen, um die lokale Flotteninfrastruktur aufrecht zuerhalten und bei Bedarf zu erweitern. Etwas anderes gibt bei der Masse an verfügbare Rohstoffquellen, der Effizienz
vollroboterisierter Fertigung und den großen Entfernungen im Gos'Tussan wenig Sinn.

Auch die Diskussion mit Naats und wie man es denn mit denn Bewohnern einer Welt alleine schafft, eine so große Flotte zu unterhalten, wurde hier schon intensiv geführt.

Nach Aussagen des NEO-Autors Robert Corvus haben die Naat viele hunderte bis tausende Siedlungsplanet in Großen Imperium.

Und nach der Vernichtung der Heimatwelt und der Verwüstung des Arkon-Systems dürfte ein nicht versiegender Strom von Interessierten in die Rekrutierungsbüros der Flotte sichergestellt sein.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Cybermancer hat geschrieben: Ok, das Arkon-System wurde verwüstet und Arkon III plattgemacht. Dies ist aber nur eine Industriewelt von Tausenden im Großen Imperium.
Die Frage ist, welchen Standard an das Große Imperium angelegt werden sollte. Historisch betrachtet ist diese Aussage nämlich nicht zu halten.

Adam Smith hat in seiner Analyse des Merkantilismus zwar klar gestellt, dass dieses System dem Wohlstand der Nationen schadet, aber den Protektionismus in bestimmten Bereichen als Ultima Ratio bewertet. Am Beispiel Englands den Bereich der Kriegsmarine, also die Landesverteidigung. Alle großen Seefahrernationen haben diesen Bereich zentralisiert, man nehme nur den berühmten Kriegshafen Karthagos. Weder die klassischen Kolonien (Amerika, Australien etc.) noch die beherrschten Völker (Indien) trugen zur Rüstung des britischen Empires in signifikanter Weise bei. Tatsächlich mussten sich diese bereits einen großen Teil Autonomie erstreiten, bevor sich dort Rüstungsindustrie ansiedeln konnte. Der Aufbau der ANZAC-Truppen zum Beispiel wird auch als Startschuss für die Unabhängigkeit Australiens und Neuseelands betrachtet.

Da aber genau dies vom Großen Imperium (bisher) erfolgreich verhindert wurde, gehe ich davon aus, dass die Vernichtung der industriellen Kapazitäten Arkon III einen massiven Verlust darstellt, der nicht innerhalb eines Jahrzehnts wettgemacht werden kann. Man darf auch nicht vergessen, dass mit dem Wegfall des Argumentes der Landesverteidigung, auch das Argument der Umstellung von Friedens- auf Kriegswirtschaft entfällt. Eine Rüstung, die auf Kosten der zivilen Industrie geht, dürfte ohne sichtbaren äußeren Feind noch mehr Widerstand hervorrufen. Die Rüstung dürfte daher sehr begrenzt sein. Um mal wieder ein historisches Beispiel zu geben, so hat Präsident Truman wegen den Koreakrieges die Kontrolle der gesamten US-Wirtschaft an sich ziehen müssen. Ein anderes Beispiel ist der aktuelle Syrienkonflikt. Das Verteidigungsministerium der US hat im letzten Jahr zugegeben, dass ihnen die Bomben ausgehen. Zwei regionale Kriege, die die industriellen Kapazitäten der US-Wirtschaft (!) übersteigen, solange man nicht die Zivilwirtschaft in den Dienst der Rüstung presst.

Auf der anderen Seite muss man dem Großen Imperium militärische Effektivität unterstellen. Wenn also ein bestimmter Prozentsatz der Flotte zum Niederhalten anderer Völker und Kolonien gebraucht wird, dann wird man bereits vor der Maahk-Invasion die übrigen, frei verfügbaren Einheiten in M13 stationiert haben. Warum sollte man also annehmen, dass nach der Invasion plötzlich weniger Schiffe zum Erhalt des Imperiums benötig werden? Sollten es nach dieser Niederlage nicht eher mehr sein?

Ein weiteres Argument gegen die These, dass 20000 Einheiten nur einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen Flotte darstellen, ist das Abkommen, welches ES mit den Imperatoren schloss. Arkon sollte zwar mächtig, aber nicht zu mächtig sein, um im Ringen keine zu große Aufmerksamkeit zu erregen. Ein Werkzeug ähnlich den Maahks, nicht mehr. Daher denke ich eher, dass die Stärke der Flotte Arkons in etwa dem entspricht, was die Maahks aufgeboten haben. Nach den Verlusten in der Schlacht um Arkon sollten 20000 Einheiten daher einen großen Teil der Flotte ausmachen, vielleicht sogar alles, was einsatzbereit und frei verfügbar ist, also gerade keine andere Aufgabe hat.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von El Natiner »

Nur kleine Anmerkung am Rande: Crest standen von der arkonidische Flotte zuletzt 45000 Schiffe aktiv zur Verfügung (siehe z.B. PR Neo 130, Kapitel 2), von denen nur noch einige hundert im Kampf gegen die Maahks zerstört wurden (siehe auch PR Neo 130). Und das ist nur der Teil der Flotte direkt aus dem Zentrum des Arkonsystems, es gibt ja wohl noch viele andere Schiffe (siehe Ausführungen Cybermancer).
Zu irckths Kommentar: Ich meine, im Gegensatz zu Syrien ist ja durch die Sitarakh-Invasion nicht nur ein Land direkt betroffen, sondern der ganze Planet in voller Härte (Cortico Syndrom, Sitarakh-Anlagen an vielen Orten...). Daher ist meines Erachtens die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Umdenken einsetzt, als wenn nur ein Land mit Gewalt betroffen ist und die anderen "nur" mit den Konsequenzen, wie etwa Fluchtbewegungen, aber nicht mit vergleichbaren Gewalthandlungen.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von El Natiner »

Mit der Erklärung zum Cortico-Syndrom bin ich jetzt zufrieden, danke nochmal an Kai Hirdt! :st:
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Narat »

Plattfuss hat geschrieben: Am Beispiel Englands den Bereich der Kriegsmarine, also die Landesverteidigung. Alle großen Seefahrernationen haben diesen Bereich zentralisiert, man nehme nur den berühmten Kriegshafen Karthagos. Weder die klassischen Kolonien (Amerika, Australien etc.) noch die beherrschten Völker (Indien) trugen zur Rüstung des britischen Empires in signifikanter Weise bei.
Sepoys? Gurkas? Um mal die Bekanntesten zu nennen. Dann noch ganze Armeen allen Ländern des Commonwealth? Die Flotten Kanadas, Neuseelands und Australien? Um mal den Zweiten Weltkrieg zu bedienen.
Oder die Armeen der Achämeniden - wobei der Vergleich schon etwas hinkt. Aber nehmen wir die Armeen des römischen Kaisereichs, da haben syrische Truppen die Grenze zu Schottland bewacht.
Der Umgang der Franzosen mit ihren Kolonialtruppen wäre ein schreckliches und hervorragendes Beispiel. Afrikanische Soldaten wurden dahin geworfen, wo es am gefährlichsten war. Das soll so weit gegangen sein, dass deren bloßes auftauchen einen Großangriff angekündigt hat. Ein System welches auch noch funktioniert als der Feind große Industrieregionen genommen hatte, furchtbare Verluste verursacht und die Hauptstadt bombardiert hat.
Lettow von Vorbeck hat hauptsächlich mit einheimischen Truppen gegen indische von britischen Offizieren geführte Truppen gekämpft.
Imperien haben jede Menge Potenzial für Kriegsführung und den Arkoniden möchte ich mal mehr als zehntausende Jahre Erfahrung darin unterstellen.

Von der schieren Größe und damit einher gehend wirtschaftlichen und militärischen Macht des arkonidischen Imperiums haben wir bisher nur gehört. Gesehen haben wir davon in der Handlungszeit nichts.
Das Imperium rüstet seit Jahrzehnten zum Krieg, gegen den Erbfeind schlechthin, die einzige wirkliche Bedrohung in den Jahrzehntausenden der Geschichte des Imperiums, und alles was dabei herauskam waren ein paar bessere Beiboote. Hier hat mir eine der früheren Setzungen ganz gut gefallen, allein die Nennung der Maahks versetzte die Arkoniden in Schockstarre, nach der selbst die entlegensten Außenposten militarisiert worden sind.
Die Maahks waren mal als permanenter 11. September gesetzt, befeuert durch Jahrtausende arkonidischer Propaganda.

Dann ist auch das Problem, Jahrzehnte der Kriegswirtschaft sind schlicht unvorstellbar, da hinkt dann auch der Vergleich mit den USA in Friedenszeiten. Mir fallen da nur Römer gegen Sassaniden und Parther ein. Jetzt skaliere man das mal auf ein wirklich unvorstellbares wirtschaftlichen Potenzial hoch.

Es geht auch nicht so sehr darum, ob Arkon ein massiver Verlust war. Es war die Belagerung von Konstantinopel von 626 oder 674–678. Verherrende Schläge, aber das Reich als solches war noch intakt und zu Gegenangriffen in der Lage. Auch wenn es knapp 200 Jahre gedauert hat bis man wieder die Oberhand hatte. Eine Fußnote in der Geschichte des Großen Imperiums.
Nehmen wir mal die erste Belagerung durch die Araber. Nicea brennt, die Provinzen im Osten sind gefallen, der Feind berennt die Tore der Hauptstadt, der Kaiser persönlich führt die Truppen an. Auf Sizilien oder in Nordafrika interessiert es niemanden, weil man es überhaupt erst mit enormer Verzögerung mitbekommt.
Jetzt setzte man an Stelle von Sizilien und Nordafrika mal hunderte oder gar tausende Sternensysteme, die seit Jahrtausenden fest ins Imperium eingebunden sind. Welches militärische Potenzial, nach einem Jahrzehnt der Aufrüstung, haben da nur die lokalen Garnisonen und Polizeikräfte?
Jetzt stellen wir uns mal vor, wie es nochmal zehn Jahre später aussieht. Nachdem das Schreckgespenst aus der Propaganda seine Fratze gezeigt hat. Klar Proben hunderte oder (zehn)tausende Systeme den Aufstand. Aber der ganze Rest sollte schon deswegen dabei sein massiv aufzurüsten.
Nicht vergessen, die Neo-Arkoniden sind nicht die Schlafmützen aus der Erstausgabe.
Plattfuss hat geschrieben:
Ein weiteres Argument gegen die These, dass 20000 Einheiten nur einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen Flotte darstellen, ist das Abkommen, welches ES mit den Imperatoren schloss. Arkon sollte zwar mächtig, aber nicht zu mächtig sein, um im Ringen keine zu große Aufmerksamkeit zu erregen..
Tja, und für die Maahks gelten diese Beschränkungen wohl nicht. Das Problem ist, in der beschriebenen Handlungszeit kann jeder dem Imperium beliebiges antun und damit durchkommen
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Narat hat geschrieben:Sepoys? Gurkas? Um mal die Bekanntesten zu nennen. Dann noch ganze Armeen allen Ländern des Commonwealth? Die Flotten Kanadas, Neuseelands und Australien? Um mal den Zweiten Weltkrieg zu bedienen.
Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Mir ging es explizit um die jeweiligen Kriegsmarinen. Die hier vorgebrachten Beispiele entsprechen wohl eher dem Einsatz der Naats oder Mehandor als Soldaten, nicht die Produktion von Kriegsschiffen. Aber auch hier gibt es einige Gegenbeispiel, Australien hat sich zum Beispiel geweigert, die Wehrpflicht im 1. Weltkrieg einzuführen. Das UK hat darauf verzichtet, im weiteren Verlauf des Krieges Iren in den Dienst zu pressen. Tatsächlich gilt aber auch hier, das nach dem Einsatz von fremden Armeen meist der Wunsch nach mehr Autonomie auf dem Fuße folgt. Der Kollaps des britischen Empires und Roms sind gute Beispiel dafür.
Historisch betrachtet mögen beherrschte Völker und Kolonisten gute Infanteristen abgeben, man wird ihnen aber nur im äußersten Notfall die Stützpfeiler der eigenen Macht in die Hände geben. Im Falle der Briten und Arkoniden waren bzw. sind das nunmal die Kriegsflotten. Thora zum Beispiel war extrem überrascht, mit Novaal auf einen Naat als Flottenchef zu treffen.
Nehmen wir mal die erste Belagerung durch die Araber. Nicea brennt, die Provinzen im Osten sind gefallen, der Feind berennt die Tore der Hauptstadt, der Kaiser persönlich führt die Truppen an. Auf Sizilien oder in Nordafrika interessiert es niemanden, weil man es überhaupt erst mit enormer Verzögerung mitbekommt.
Jetzt setzte man an Stelle von Sizilien und Nordafrika mal hunderte oder gar tausende Sternensysteme, die seit Jahrtausenden fest ins Imperium eingebunden sind. Welches militärische Potenzial, nach einem Jahrzehnt der Aufrüstung, haben da nur die lokalen Garnisonen und Polizeikräfte?
Die enorme Verzögerung macht den Unterschied. Der Sturm auf Arkon dürfte Breaking News auf allen Kanälen gewesen sein. Welches militärische Potenzial nach einem Jahrzehnt der Aufrüstung werden die lokalen Kräfte haben, wenn keine Werften für den Bau von Kriegsschiffen zur Verfügung stehen? Klar werden auch die Flottenstützpunkte selbst Werften für Reparatur und Wartung haben, aber das ist wohl kaum mit der Fließbandproduktion zu vergleichen. Mal ganz davon abgesehen, das die Logistik, die für derartige Produktion notwendig ist, auf den Flottenstützpunkten überhaupt nicht zur Verfügung steht. Die sind normalerweise der Mittel- oder Endpunkt der Versorgungslinien, Arkon III der Anfangspunkt.
Nur weil die Arkoniden sich als "Groß" bezeichnen, ändert das an den alltäglichen Problemen nichts. Warum zum Beispiel werden überhaupt Fußsoldaten eingesetzt? Wo die industriellen Kapazitäten doch so "groß" sind? Warum greift man nicht ausschließlich auf Roboter zurück? Größere Kaliber, stärkere Schirme, billiger, was will der General mehr?
Tja, und für die Maahks gelten diese Beschränkungen wohl nicht. Das Problem ist, in der beschriebenen Handlungszeit kann jeder dem Imperium beliebiges antun und damit durchkommen
Die Maahks sind als reines Werkzeug beschrieben worden, ohne eigenen politischen Antrieb. Politische Erwägungen werden keinerlei Rolle spielen. Nebenbei bemerkt sind bisher keine weiteren Akteure mit großen Flotten in der Milchstraße beschrieben worden, Mit Ausnahme der direkt am Ringen beteiligten selbstverständlich. Wer soll also "jeder" sein?
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Narat »

Plattfuss hat geschrieben: Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Mir ging es explizit um die jeweiligen Kriegsmarinen.
Dann nehmen wir Kanada, hatte am Ende des 2. Weltkrieges eine der größten Flotten überhaupt. Sich nur auf Schiffte zu beschränken greift etwas zu kurz.
Die Nichteinführung der Wehrpflicht in Australien ist auch nicht wirklich interessant, auch ohne diese hat man hunderttausende mobil gemacht um buchstäblich am anderen Seite der Welt zu kämpfen. Was wohl auch einer der Gründe, neben dem Truppen aus dem Kolonialreich, weswegen man nicht in einer notorisch aufständischen Provinz rekrutiert hat.
Was aber nicht der Punkt ist, der Punkt ist, dass ein Imperium total praktisch ist, wenn man Krieg führen will, einfach weil man mehr von allem hat und auch Nischen füllen kann.
Man muss es eben nur organisieren wollen und können. Wollen tut man es ja, seit der Regent die Wiederkehr des Erbfeindes angekündigt hat. Nur kann man es nicht, wenn alles was dabei heraus kommt eine Beibootflotte ist und eine Flotte von Großkampfschiffen, die schon vor zehn Jahren bewiesen hat wie verwundbar sie gegen Cyberkriegsführung ist und absolut nichts dagegen getan hat.
Plattfuss hat geschrieben: Historisch betrachtet mögen beherrschte Völker und Kolonisten gute Infanteristen abgeben, man wird ihnen aber nur im äußersten Notfall die Stützpfeiler der eigenen Macht in die Hände geben.
Die Wiederkehr der Maahks ist dieser äußerste Notfall. Spätestens nach dem ,Sieg' von Arkon und dem einseitigen Rückzug des Feindes in unbekannte Regionen.
Plattfuss hat geschrieben: Im Falle der Briten und Arkoniden waren bzw. sind das nunmal die Kriegsflotten. Thora zum Beispiel war extrem überrascht, mit Novaal auf einen Naat als Flottenchef zu treffen.
Ich auch, als Flottenpersonal und einfache Soldaten oder auch niedrigen Offiziersrängen kein Problem. Aber gerade dass man so viele Schiffe hat, dass man sie von Nichtarkoniden befehligen lassen muss zeigt doch, wie groß die Flotte sein muss oder wie tolerant das Imperium ist.
Arkoniden gibt es ja unglaublich viele, der Dienst in der Flotte scheint auch der einzige Weg zum sozialen Aufstieg für nichtadlige. Warum also der Mangel an arkonidischen Offizieren?
Kann natürlich sein, dass der Autor damals die Schlafmützenarkoniden im Kopf hatte und nicht die sehr viel aktiveren in Neo oder auch, dass es eben ein Verband war, den die Vorgesetzten jederzeit bedenkenlos verheizt hätten.
Für die hiesige Betrachtung, besteht der Mangel an Offizieren immer noch, nach einem Jahrzehnt der Generalmobilmachung?
Plattfuss hat geschrieben: Die enorme Verzögerung macht den Unterschied. Der Sturm auf Arkon dürfte Breaking News auf allen Kanälen gewesen sein. Welches militärische Potenzial nach einem Jahrzehnt der Aufrüstung werden die lokalen Kräfte haben, wenn keine Werften für den Bau von Kriegsschiffen zur Verfügung stehen?
Da ist der Knackpunkt. Das nennenswerte Werftpotenzial des Imperium auf eine Welt zu beschränken, selbst ohne ein oder zwei Jahrzehnten der Generalmobilmachung sollte es Dutzende oder hunderte militärische Werften mit ihren eigenen Lieferketten geben. Arkon kann darunter ruhig die wichtigste oder größte sein, aber es sollte nicht die Einzige sein.
Natürlich braucht es zur Abwehr der Maahks Flotten und zwar jede Menge davon. Ist natürlich ein Risiko die nicht zentral zu produzieren und zu bemannen. Aber, wir wissen zu wenig darüber wie das Große Imperium in seinen Kernregionen, also allein die nach tausende Welten zählenden M13 aufgestellt ist. Ich schätze, dass sich das Große Imperium in den zehntausend Jahre gänzlich etabliert hat.
Und dem Risiko nicht im größten Maßstab Kriegsgerät und ,Menschenmaterial' zu produzieren steht die völlige Vernichtung gegenüber.

Mit aufständischen Admiralen und abgefallenen Provinzen kann man verhandeln, mit dem Maahk nicht.
Plattfuss hat geschrieben: Wer soll also "jeder" sein?
Als erstes sind natürlich die Terraner zu nennen. Dann mag ich mich auf Topsider erinnern, an Springer, diese Spinnen und natürlich die Maahks. Deren Agenda ist dabei nicht wirklich interessant, sie tanzen dem Imperium auf der Nase herum und kommen damit durch. Die Terraner werden sogar noch belohnt und dies ohne Gegenleistung.

p.s.: Die Frage warum man nicht Roboter kämpft ist in einem Setting welches kein Hard Si Fi nicht wirklich angebracht. Auch wenn mir klar ist, dass ich hier selbst gerade ähnliche Maßstäbe anlege.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Narat hat geschrieben: Dann nehmen wir Kanada, hatte am Ende des 2. Weltkrieges eine der größten Flotten überhaupt. Sich nur auf Schiffte zu beschränken greift etwas zu kurz.
Nun, zum einen ging es hier ja um die Relevanz der 20000 Schiffe für das Imperium, und zum anderen gibt es wohl keinen besseren historischen Vergleich zu den arkonidischen Schlachtschiffen als die europäischen Segelschiffe. In beiden Fällen reicht ein einzelnes Schiff aus, um ein ganzes System bzw. ein ganzen Staat zu unterwerfen (siehe zum Beispiel Japan).

Und das Beispiel der kanadischen Flotte greift etwas zu kurz, weil ja Kanada, ähnlich wie Australien, Neuseeland etc. bereits große Autonomie erhalten hatte, und letztlich unabhängig wurde. Der 1. und 2. Weltkrieg waren letztlich die Sargnägel aller europäischer Imperien, eben weil sie ihre Machtmittel mit ihren Kolonien teilen mussten. Der militärisch industrielle Komplex der USA, um ein weiteres Beispiel zu geben, wurde von den Briten und Franzosen errichtet, um während des 1. Weltkrieges ihre materielle Überlegenheit sicherzustellen. Da aber das Große Imperium zusammengehalten wurde, gehe ich nunmal davon aus, dass die Schlüsselelemente arkonidischer Macht eben nicht mit Kolonisten oder unterworfenen Völkern geteilt wurde.
Narat hat geschrieben:
Kann natürlich sein, dass der Autor damals die Schlafmützenarkoniden im Kopf hatte und nicht die sehr viel aktiveren in Neo oder auch, dass es eben ein Verband war, den die Vorgesetzten jederzeit bedenkenlos verheizt hätten.
Für die hiesige Betrachtung, besteht der Mangel an Offizieren immer noch, nach einem Jahrzehnt der Generalmobilmachung?
Ich denke, beides ist richtig. Die Crew der AETRON zeigt eindeutig, das Arkon nicht mehr genug qualifiziertes Personal zur Verfügung steht (was sich kaum innerhalb einer Generation geändert haben wird!), und andererseits sind die Naats klar als Kanonenfutter eingeplant. Nur ändert das ja nichts an obigem Punkt. Der einzige Weg, wie Arkon weiter sein Macht behalten kann, ist das Festhalten am Monopol der Produktion der Machtmittel, also der Kriegsschiffe. Würde das Imperium mal eben bei den Naats den Bau von 10 Schlachtschiffen bestellen, warum sollten diese dann nicht 11 bauen? Die Naats haben auch so mehrere Revolten gegen Arkon angezettelt. Unter den von Cybermancer und dir propagierten Politik wären die Naats schon genauso frei wie die Iren oder Kanadier.
Narat hat geschrieben: Da ist der Knackpunkt. Das nennenswerte Werftpotenzial des Imperium auf eine Welt zu beschränken, selbst ohne ein oder zwei Jahrzehnten der Generalmobilmachung sollte es Dutzende oder hunderte militärische Werften mit ihren eigenen Lieferketten geben. Arkon kann darunter ruhig die wichtigste oder größte sein, aber es sollte nicht die Einzige sein?
Kein Widerspruch hier. Ich schrieb ja auch, "dass die Vernichtung der industriellen Kapazitäten Arkon III einen massiven Verlust darstellt", keinen vollständigen Verlust. Wobei ich noch dazu sagen muss, dass ich Arkon III als Werftplanet für einzigartig halte. Solche Planeten wie diese Welt, auf der Altans Jugendliebe begraben lag dürfte es einige geben.

Narat hat geschrieben: Als erstes sind natürlich die Terraner zu nennen. Dann mag ich mich auf Topsider erinnern, an Springer, diese Spinnen und natürlich die Maahks. Deren Agenda ist dabei nicht wirklich interessant, sie tanzen dem Imperium auf der Nase herum und kommen damit durch. Die Terraner werden sogar noch belohnt und dies ohne Gegenleistung.
Laut Atlan sind die Topsider im besten Fallen eine Unannehmlichkeit, aber keine Gefahr für das Große Imperium. Sicherlich nichts, warum man den Etat für das Kriegsministerium erhöht.

All das, was ich hier erwähne, ist meine Meinung zur Situation des Imperiums vor der Invasion. Die Wichtigkeit Arkon III, die größe der Flotten usw. Abgeleitet aus dem Vergleich mit unseren Seefahrerimperien, vor allem dem britischen und dem spanischen Weltreich, aber natürlich auch den Portugiesen, Holländern und diverser andere Völker, deren Macht vornehmlich auf die Kontrolle der Meere beruhte. Der Vergleich mit den Landmächten wie Russland, China oder Rom hinkt ein wenig, da diese ihre Armeen relativ einfach verschieben konnten, was im Falle der See- wie Raumfahrt nun mal nicht möglich ist. Bestes Beispiel dürfte der Ärmelkanal sein, der England mehrfach besser geschützt hat als jede Armee dies hätte vollbringen können.

Nun gehe ich selber davon aus, das Arkon alle Anstrengungen unternommen hat, um den Verlusts Arkon III wett zu machen. Die vorhandenen Mittel müssen nun aber aufgeteilt werden, zwischen dem Neubau von Rüstungsfabriken und dem Neubau von Kriegsschiffen. Aufgrund des Vergleichs mit unserer Vergangenheit stufe ich die Situation als viel katastrophaler ein als manch anderer. Karthagos Macht war nur noch einer Schatten ihrer selbst, nachdem der Kriegshafen zugeschüttet worden war. Die Situation mag nicht ganz vergleichbar sein, aber desaströs ist sie auf jeden Fall. Nicht zu vergessen der psychologische Effekt, wenn eine als unbesiegbar geltende Flotte innerhalb weniger Tage ausgeschaltet wird. Atlan selbst hat darauf hingewiesen, das Arkon nun dringend Hilfe benötigt. Und diese wäre leichter von jemandem zu bekommen, der aktiv helfen will, sprich den Terranern, als von den unterdrückten Fremdvölkern und Kolonisten.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Narat »

Plattfuss hat geschrieben: Nun, zum einen ging es hier ja um die Relevanz der 20000 Schiffe für das Imperium, und zum anderen gibt es wohl keinen besseren historischen Vergleich zu den arkonidischen Schlachtschiffen als die europäischen Segelschiffe. In beiden Fällen reicht ein einzelnes Schiff aus, um ein ganzes System bzw. ein ganzen Staat zu unterwerfen (siehe zum Beispiel Japan).
Ich halte den Vergleich hinsichtlich des gesamtes kriegerischen Potenzial in einer wirklich ernsthaften Auseinandersetzung für angebracht. Das ist dann eben nicht der Falklandkrieg oder der Maadi-Aufstand sondern die Weltkriege, in denen es sehr, sehr praktisch war ein Imperium zu sein, wenn auch eines welches man an allen Ecken der Welt verteidigen musste.
Hochseeflotten sind da kein passender Vergleich, wir reden hier von Technologien die von den Beteiligten länger beherrscht werden als die Menschheit den Ackerbau kennt. Passender wäre der Vergleich mit dem Rad. Das kann man an ein Technical ranschrauben oder dreht sich in einer Predatordrohne.
Der Vergleich mit Perry, also der in der Bucht von Tokio, taugt recht wenig. Franzosen, Briten, Niederländer und andere Amerikaner haben das Shogunat schon weit im Vorfeld weichgeklopft, innenpolitisch gab es obendrein auch noch starke pro westliche Strömungen.
Unserer Perry hat sich von 10.000 Jahren technischen Rückschritts, einem ganzen Geschwader - zugegeben ein fünftklassiges - und einer Besatzungsarmee - eher ein zehntklassige - ja auch nicht abschrecken lassen. Die Besatzungsmacht hat diese Schmach ja auch einfach auf sich beruhen lassen, statt auch nur im Ansatz von ihrem Waffenpotenzial Gebrauch zu machen oder mit Verstärkung zurückzukommen. Gut, dies hat man versucht mit dem Spannungsverhältnis zwischen militärischer und ziviler Administration zu erklären, aber schon die zivile Administration war unglaublich tolerant.
Plattfuss hat geschrieben: Ich denke, beides ist richtig. Die Crew der AETRON zeigt eindeutig, das Arkon nicht mehr genug qualifiziertes Personal zur Verfügung steht (was sich kaum innerhalb einer Generation geändert haben wird!), und andererseits sind die Naats klar als Kanonenfutter eingeplant.
Die Besatzung der Aetron war doch ein ziviles Schiff, gechartert von einem randständigen, vom Imperator stigmatisierten Außenseiter. Die Arkoniden im Militär erweckten in mir nicht den Eindruck Schlafmützen sein.
Plattfuss hat geschrieben: Nur ändert das ja nichts an obigem Punkt. Der einzige Weg, wie Arkon weiter sein Macht behalten kann, ist das Festhalten am Monopol der Produktion der Machtmittel, also der Kriegsschiffe. Würde das Imperium mal eben bei den Naats den Bau von 10 Schlachtschiffen bestellen, warum sollten diese dann nicht 11 bauen? Die Naats haben auch so mehrere Revolten gegen Arkon angezettelt.
Na ja, ich gehe davon aus, dass sich die Welten auf denen das Imperium unangefochten und gänzlich freiwillig herrscht nicht nur auf Arkon I bis III beschränkt. Es tausende Systeme gibt die seit mehr als 10.000 Jahren völlig selbstverständlich Teil des Imperium sind, sich auch selbst als Teil des Imperiums verstehen. Denen gibt man erstklassiges Rüstungspotenzial in die Hand, es ist ja schließlich die eigene Hand. So als würde man einen Rüstungsauftrag statt nach England nach Wales vergeben.
Dann folgen die Völker von zweifelhafter Loyalität, die minderwertiges Material bekommen. ,Kolonien' dürfen sich darauf beschränken Beiboote und ähnlichen Kleinkram zur Systemverteidigung zu produzieren.
Solche wie die Naats kriegen gar nichts, die dürften nur Personal stellen, natürlich von Arkoniden geführtes Personal.
Im Falle einer Generalmobilmachung wird dann ,nur' der Ausstoß erhöht.
Plattfuss hat geschrieben:Laut Atlan sind die Topsider im besten Fallen eine Unannehmlichkeit, aber keine Gefahr für das Große Imperium. Sicherlich nichts, warum man den Etat für das Kriegsministerium erhöht.
Braucht man ja nicht, man schickt ein Geschwader, verwandelt einen Kontinent in Schlacke und verlangt Reparationen. Beim nächsten Mal sterilisiert man den ganzen Planeten. Man handelt dem Imperium nicht zuwider ohne die Konsequenzen zu tragen.
Die Arkoniden scheinen eher nach der Devise zu handeln, alles in eine Wüste zu verwandeln und es Frieden zu nennen.
Plattfuss hat geschrieben: All das, was ich hier erwähne, ist meine Meinung zur Situation des Imperiums vor der Invasion.
Die hatte knapp zehn Jahre Vorlauf, in denen der Regent und dann die Impartice eben das Imperium mobil gemacht haben. Alles was dabei herauskam.... na ja, ich wiederhole mich.
Plattfuss hat geschrieben: Und diese wäre leichter von jemandem zu bekommen, der aktiv helfen will, sprich den Terranern, als von den unterdrückten Fremdvölkern und Kolonisten.
Die eben nur einen Bruchteil der Macht des Imperiums ausmachen sollten, außer das Imperium als solches beschränkt sich auf Arkon I bis III. Die Terraner können eigentlich nur durch Herausgabe ihrer lemurischen Technologie helfen - allein das sollte ein Grund sein Terra sofort und vollständig zu unterwerfen wenn sie sich nicht überschlagen jene Technologie unverzüglich auszuliefern. Alles andere sollte das Imperium tausendfach selbst haben.
Nach der Vernichtung von Arkon III sollte es eher wie London oder Berlin während des 2. Weltkrieges sein. Eine extrem hässliche Sache, ungeheure Schäden für das Prestige und jede Menge Ressourcen verschlingend, aber das Potenzial zur Kriegsführung ist dadurch wenig bis gar nicht beeinträchtigt.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

Narat hat geschrieben: [...]
Na ja, ich gehe davon aus, dass sich die Welten auf denen das Imperium unangefochten und gänzlich freiwillig herrscht nicht nur auf Arkon I bis III beschränkt. Es tausende Systeme gibt die seit mehr als 10.000 Jahren völlig selbstverständlich Teil des Imperium sind, sich auch selbst als Teil des Imperiums verstehen. Denen gibt man erstklassiges Rüstungspotenzial in die Hand, es ist ja schließlich die eigene Hand. So als würde man einen Rüstungsauftrag statt nach England nach Wales vergeben.
Dann folgen die Völker von zweifelhafter Loyalität, die minderwertiges Material bekommen. ,Kolonien' dürfen sich darauf beschränken Beiboote und ähnlichen Kleinkram zur Systemverteidigung zu produzieren.
Solche wie die Naats kriegen gar nichts, die dürften nur Personal stellen, natürlich von Arkoniden geführtes Personal.
Im Falle einer Generalmobilmachung wird dann ,nur' der Ausstoß erhöht.
[...]
Ich sehe das leicht anders. Siedlungswelten des Imperiums und Kolonien müssten überhaupt nicht in den Produktionsprozess der Flotte eingebunden werden.

Es gibt so viele unbewohnte Systeme, die sich hervoragend als Roffstofflieferanten eignen. Da stellt man dann ein paar Robotfabriken ab, eventuell mit einer kleinen arkonidischen Kontrolcrew, wartet 200 Jahre und hat anschlliessend ein voll industrialisiertes System, das nur der Flotte zuarbeitet. Und was sind schon 200 Jahre im Vergleich zur Bestehenszeit des Großen Imperiums?

Alleine die schiere Masse an erreichbaren Rohstoffquellen und die Möglichkeiten autonomer Roboterproduktion stellen die Gegebenheiten irdischer
Ökonomie vollständig auf den Kopf.

Arkon ist eine echte Post-Scarcity-Gesellschaft.

Historische Vergleiche mit irdischen Gegebenheiten sind da eher zweifelhaft.

Wie schade, dass die Autoren lieber Klischees bedienen, anstatt ihr Setting mal zu durchdenken.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Narat »

Na ja, Neo ist noch weniger Hard Si Fi als es die Erstausgabe je war. Lokales Rüstungspotenzial macht aber schon Sinn.

Jedoch würde ich auch erwarten, dass irgendwelche Imperatoren in den 10.000 Jahren seid dem ersten Methankrieg Vorsorge für den zweiten Methankrieg getroffen haben. Viel ist da sicher auch verloren gegangen. Aber ein paar solcher Werftsysteme sollten es schon überlebt haben. Selbst wenn nicht, der Regent, später Teta und jetzt Crest sollten solche Strukturen geschaffen haben.

Da hätte man dann auch nicht die Lemurer ausgraben müssen, deren Hinterlassenschaft die Arkoniden in mehr als 10.000 Jahre zu blöd waren zu finden.
Bei dem relativen Stillstand und der gleichzeitigen Robustheit arkonidscher Technik hätten es auch arkonidische Flottenverbände aus der Vergangenheit getan. Von mir aus von heldenhaften Terranern aus der Mottenkiste irgendwo im interstellaren Raum geholt.
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von PJoppen »

.. ich erinnere nur mal an die PosBorgs ... und der sinnentleerte Mangel an Rohstoffen. Da ist es nur konsequent wenn die Arkoniden genauso darben müssen. Also nix mit Robotwerften^^.
.. die IT .. schläft nie.., weshalb ich mehr als oft nicht oder spät Antworte. Keine Absicht und ich entschuldige mich schon mal prophylaktisch..
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Cybermancer »

Keine Roboterwerften für die Posbis? :???:
:susp:
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Re: Spoiler NEO 138 »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka

Beitrag von Plattfuss »

Ich fasse hier nur nochmal meine Position zusammen.
Stabile Imperien teilen die Fundamente ihrer Macht nicht mit ihren Untertanen. Die Entscheidung, dies eben doch zu tun, kommt dem Öffnen des berühmten Fasses gleich, was irgendwann zwangsläufig überlaufen muss. Sie werden also instabil und lösen sich langsam aber sicher auf. Da das Große Imperium als äußert stabil beschrieben wird, ziehe ich den Schluss, das eben das nicht passiert ist. Die Herrschaft der Arkoniden basiert auf purer Gewalt (siehe zum Beispiel Trebola). Selbst Diplomatie wird als sanfte Gewalt betrachtet, wenn ich die Beschreibung Atlans Amt bei seinem Besuchs Terras richtig interpretiere (Diplomatie als Fortsetzung des Krieges mit anderen Mittlen). Anderen die Möglichkeit zu geben, auf Augenhöhe Gewalt mit Gewalt zu beantworten, würde schneller zum Einsturz des Imperiums führen als manche glauben. Es sollte nicht so schwer sein, ein Raumschiff, mit arkonidischen Schilden und Energieerzeugern vollgepackt, mit Lichtgeschwindigkeit auf einen Planeten krachen zu lassen. An die Codes für eine Transition nahe des Planeten zu kommen sollte einem halbwegs fähigem Geheimdienst möglich sein.

Innerhalb des Settings sollte man nicht vergessen, dass die arkonidische Flotte auf Hilfskreuzer angewiesen ist. Chetzkel (oder wie immer die Schlange nochmal hieß) hatte ein paar davon in seinem Geschwader. Das spricht definitiv nicht für dafür, dass die industrielle Kapazität inklusive Arkon III ausgereicht hat, den Bedarf zu decken. Von der Situation nach der Invasion nicht zu reden. Ein weiterer Punkt ist die nicht fertig gestellte Fluchtwelt der Arkoniden.

Der Blick auf absolute Zahlen kann sowieso verwirren, weil es nicht darauf ankommt, wie viel man hat, sondern ob man genug hat! Vergleicht man unseren Verbrauch an Rohstoffen mit dem von vor tausend Jahren, so haben wir heute viel mehr als damals, nur genug haben wir immer noch nicht. Warum sollte diese Entwicklung im Großen Imperium anders verlaufen? Wie viele der "unendlichen" Menge an Rohstoffen, die dem Imperium zur Verfügung stehen, verbraucht denn der durchschnittliche Bürger? Schon heute bräuchten wir mehr als 2 Erden, um genügend Rohstoffe zu haben, sollten alle Menschen auf der Welt den Lebensstandard von Hartz4 Empfängern bekommen. Wie viele Systeme an Rohstoffen verbraucht eine einzelne Welt des Imperiums?
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