Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

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GruftiHH
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Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von GruftiHH »

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Inhalt
Spoiler:
Auf dem Planeten Doka werden hauptsächlich die Appala Beeren angebaut. Die Farm des Vorarbeiters Gurrenham und dessen Frau Furrah ist total überschuldet. Zu sehr drücken die Abgaben, Rückzahlungen und Zinsen - alle von der Autarkie eingetrieben - und die Medizin und Drogen, dem Helmetas-Kraut, für seine schwer kranke Frau. Es bleibt kein Geld zum Überleben.

In einem Gespräch mit dem Dignitar der Autarkie, Dorgrav, macht dieser dem Farmer ein Angebot: Er soll nächstes Jahr das Helmetas-Kraut anbauen. Das ist zwar verboten, aber für einen Anteil des Erlöses würde Dorgrav seine schützende Hand über den Farmer legen.

Derweil befindet sich das Pilgerschiff TOMOKOL AMBA mit Rhodan, Vanjak und Sitareh wieder auf dem Weg zu Pilgerwelt. WÄhrend eines Unfalls werden die Reaktoren in Mitleidenschaft gezogen. Die Komunikation der Geräte an Bord ist gestört und so lädt der Reaktor sich weiter auf...... bis Sitareh einen der Reaktoren zerstört. Dabei wird er jedoch einem Strahlungsleck ausgesetzt.

Während der Explosion ist jedoch auch Pankit aus einem der Fesser ausgetreten und verbreitet sich im Raumschiff. Es macht die Reisenden aggresiv. Sie bringen sich zum Teil um. Nur Rhodan und Sitareh sind davon nicht betroffen, weil sie Zellaktivatoren haben.

Mit Mühe kann das Pilgerschiff auf Doka landen..... wird jedoch dort von dem Hafenmeister als das Schatzschiff erkannt.

Rhodan und Sitareh versuchen eine Mitfluggelegenheit zu organisieren und tauchen tief in den Sumpf der Stadt ein. In der Kneipe "Getränkte Mähne" erklärt der Schankwirt den beiden, dass es durch das Erntefest keine Schiffspassagen gibt, nur die Schiffe der Stadthalterin hätten Sondergenehmigungen. In der Kneipe treffen werden sie den alten Gurrad Meltat , der Ihnen sagt, dass die BRUTMOL noch am gleichen Tage fliegen sollte.

Als die beiden zur TOMOKOL AMHA zurückkehren, wird diese von zwei Gruppen angegriffen: Die der Stadthalterin und einer unbekannten Gruppe, die später von der Regierung als Terroristen ausgegeben wird.

Die Ladelucke ist gesprengt, das Pankit tritt aus und vergifftet alle in dem Dunstkreis.

Zufälllig sind Gurrenham und seine Tochter Rimloh auf denm Raumhafen um das neue Saatgut für das Helmetas-Kraut zu laden. Rimloh besteht darauf, dass den Leuten geholfen wird. Doch nur Vanjak und Terogam können von ihnen aufgenommen werden.

Der Priester Ostrott setzt sich noch schnell ab.

An Bord erfährt Rhodan vom Arzt, dass es keine Überlebenschance für die Opfer gibt, da sie zu lange und intensiv dem Pankit ausgesetzt waren.

Sitareh sieht nur noch eine Lösung: Zusammen mit Perry bereitet er die Überlastung der Reaktoren vor. Die Explosion des Raumschiffes würde das Pankit und die Wolke, die auf die Stadt zudriftet auflösen.
Die beiden können gerade noch so der Katasprophe mit einem Gleiter entkommen und durch die Kanalisation fliehen. In einem leerstehenden Haus in der Nähe der "Mähne" finden sie Unterschlupf. Kurz danach stellen sie Meltat zur Rede. Der Plan war, die Ladung zu stehlen, die an die Stadthalterin zu veräußern und die Explosion und den Tod den Rebellen in die Schuhe zu schieben. Beim Verhör nehmen die Rebellen Kontakt auf. Meltat wird vor den Augen Rhodans erschossen. Dann finden sie im nebenraum Ostrott, gefesselt, total verwirrt. Das Pankit hat ihn voll im Griff.

Die drei machen sich auf zur Farm 147. Dort ist Terogam an den Folgen der Pankit-Wolke verstorben, Vanjak schwer krank. Nur die Zellaktivatoren können noch helfen. Sitarehs' Vanjak, Perrys' Furrah. Danach muss Gurrenham seiner Frau das Geständnis machen, dass er Helmentas anbaut und er sich Sorgen macht, dass seine Tochter Rimloh zu den Rebellen geht..... Furrah geht es besser und lacht auf: Sie sei schon 10 Jahre bei den Rebellen und keiner hat es gemerkt.

Doch Ostrott ist geflohen und hat die Stadtverwaltung auf die Farm angesetzt.

In den Fässern des Helmekit versteckt, gelangen Perry und Sitareh zum Raumhafen und auf das Raumschiff.

Gurrenham und seine Tochter werden von Dorgrav verhört, nachdem die Terroristen nicht gefunden worden sind. Doch sie überstehen alles und können auf die Farm zurückkehren.

Persönliche Meinung

Es kristallisiert sich ja immer mehr raus, dass die Autarkie überall ihre Hände im Spiel hat und eher Ausbeuter und Unterdrücker ist.

Was mir Spaß gemacht hat ist die Tatsache, dass Kai Hirdt hier aber auch die typischen Klischees spielt, sich über die lustig macht. Z.B. Die Gedanken, die Perry in der Stadt über die üblichen Raumfahrerräuberpistolen hat.

Aber dann auch wieder der Punkt, dass die Personen Klischees zu sehr hervortreten: Der korrupte Stadthalter etc.

Was mir gut gefallen hat ist die Information, dass Furrah schon lange vor ihrer Krankheit bei den Rebellen ist und diese unterstützt und ihr Mann das nicht mitbekommen hat.

Und die Moral von der Geschicht.... Zeigt das Ende von Ostrott.

Mal sehen ob wir die Familie noch mal wiedersehen.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
Plattfuss
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Plattfuss »

Ich bin von diesem Roman einigermaßen enttäuscht. Das hat nichts mit der Handlung zutun, sondern hängt fast ausschließlich an einem Satz:
Damit hatte er im Grund sein Recht verwirkt, in dieser Hinsicht auf andere hinabzublicken ...
Ich finde es enttäuschend, dass sich bloße Propaganda des "Krieges gegen die Drogen" in einer positiven Zukunftsgeschichte wiederfindet.
Ich empfehle den Autoren zumindest folgendes Interview zu dem Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=4og8zJKmo1E

Hoffentlich wird dieses Thema in Zukunft anders behandelt, als es aktuell der Fall ist.
Kai Hirdt
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Na, das weise ich aber mal weit von mir. In dem Roman geht es überhaupt nicht um das Thema "Krieg gegen Drogen". Dazu habe ich auch eine klare Meinung – nämlich dass die bisherige Vorgehensweise komplett gescheitert und reiner Schwachsinn ist.

Dass Perry kein Fan von Drogenkonsumenten ist, heißt nicht, dass er die wirkungslosen Bekämpfungsmaßnahmen und die gewaltigen Kollateralschäden gutheißt. Außerdem steht der Satz in einem Kontext, in dem Perry selbst nicht viel besser wegkommt als die Helmenkit-Konsumenten, und das durchaus reflektiert. Er sollte den Leser also eher in die Richtung bringen zu hinterfragen, ob die eigene, herablassende Sicht auf bspw. Junkies denn wohl gerechtfertigt ist.
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GruftiHH
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von GruftiHH »

Plattfuss hat geschrieben:Ich bin von diesem Roman einigermaßen enttäuscht. Das hat nichts mit der Handlung zutun.
Das sehe ich etwas anders. Der Roman zeigt vielmehr die Hintergründe der Autarkie und dass es überall verstreute Rebellengruppen gibt, die dagegen angehen. Auch das Drogenproblem scheint ja weit verbreitet zu sein. Pankit und Helmetas-Kraut sind ja nur zwei davon? Wobei die Wirkung ja ähnlich ist. Vielleicht gibt es da doch ein Zusammenhang?
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
Plattfuss
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Plattfuss »

"Das verfluchte Land" aka Farm 147. Die Farm, auf der Drogen produziert werden. Ich würde schon behaupten, das Thema "Drogen" ist in diesem Roman prominent vertreten... Und leider ist es genau so, wie ich beschrieben habe. Die üblichen Klischees werden wiederholt. Das fängt mit Rimloh an, die ihrem Vater vorrechnet, wie viele Gurrads er mit den Drogen ins Elend stürzt, und endet für mich mit zitiertem Satz, der mit dem Wort "hinabzublicken" eine moralische Bewertung beinhaltet.

Ich verweise nochmals auf obiges Interview, in dem beide Begründungen für den Krieg gegen die Drogen verworfen werden, zum Teil mit Laborexperimenten, zum Teil mit dem einfachen Bericht über die Ursprünge dieses Krieges.
Weder gibt es einen Mechanismus, mit dem Drogen jemanden ins Elend stürzen, noch ist ein Gefühl moralischer Überlegenheit, das eher mit dem Wort Heuchelei zu bezeichnen wäre, angebracht. Rhodan hat in diesem Roman selbst darüber nachgedacht, das Handelsbeziehungen mit den Gurrads schon deshalb vorteilhaft wären, weil eine der örtlichen Drogen so gut ist! Und später fiel dann oben zitierter Satz. Über den ZA zu reflektieren ist ja gut und schön, aber bestimmt nie ein gesellschaftliches Problem wie der Krieg gegen die Drogen.

Ich kann durchaus nachvollziehen, warum Gebilde wie das arkonidische Imperium oder die Autarkie auf die Methoden von beispielsweise Nixon zurückgreifen. Trotzdem wundert es mich, dass die offensichtlichen Lösungen für die Drogenprobleme unserer Zeit nicht mal Erwähnung finden, während sich Punkte im Roman wiederfinden, die bereits bei den "Kindern vom Bahnhof Zoo" gemacht wurden. Wie gesagt, in einer positiven Zukuntsvision hätte ich da deutlich mehr Kontrapunkte erwartet. Mal ganz davon abgesehen, dass das Thema "Drogen" nicht zum ersten mal auftaucht. Fing das nicht schon mit Band 1 an, während Rhodans Appell an Crest?
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

"Drogen" ja, taucht auf, natürlich … "Krieg gegen Drogen" taucht nicht auf – sonst wäre mit Sicherheit eine Anmerkung drin gewesen, dass man auf Terra gute Erfahrungen mit dem Aufbau eines legalen, staatlich kontrollierten Marktes gemacht hätte. Insofern weise ich den Vorwurf von mir, dass ich da eine überholte Ansicht vertreten hätte.

Um das Thema sinnvoll und mit angemessener Tiefe zu behandeln, hätte die Handlung des Romans deutlich anders verlaufen müssen. Und es war nicht das Thema, über das ich schreiben wollte, sonst stünde es ja drin …

Ich nehme also zur Kenntnis, dass du dir dieses Thema mit einem moderneren Twist gewünscht hättest. Nun ja, hab ich halt nicht gemacht. Ich hab's einfach gar nicht behandelt. Das macht mich oder den Text aber bestimmt nicht zum Apologeten einer gescheiterten Politik, die weltweit nur Elend hervorbringt.

P. S.: Dass der Anbau gesundheitszerstörender Rauschmittel als verwerflich betrachtet werden kann, halte ich für legitim. Natürlich dürfen auch manche manche Charaktere das so sehen. Rimloh als positive Figur bleibt bei dieser Ansicht. Perry gerät ja mindestens an einer Stelle ins Zweifeln – und zwar genau an der von dir zitierten.
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GruftiHH
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von GruftiHH »

irckth hat geschrieben:Danke schön für den Spoiler!
Gerne :D
irckth hat geschrieben:
Mir war die ganze Drogensache komplett Wurst. Ich finds nur wirklich schrecklich, dass wir jetzt nach dem siebten Teil von zehn wieder einen Epilog haben, in dem steht, dass noch immer keiner weiß, worum es bei METEORA eigentlich geht.
Gut das es "nur" NEO ist (Da sind ja die Zyklen kürzer). In der EA im Posbis-Zyklus brauchte man 27 Hefte, bis die Posbis endlich erschienen sind.

Oder allgemein in der EA. Knapp 1000 Hefte und wir wissen Endlich wer hinter der Materiequelle steckt: Die Kosmokraten.

Da liegen wir mit 7 Taschheften doch noch gut im Rennen. ;)
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Plattfuss »

Kai Hirdt hat geschrieben:"Drogen" ja, taucht auf, natürlich … "Krieg gegen Drogen" taucht nicht auf
Hier liegt der Hase im Pfeffer. Für mich ist beides ein Thema, da sich die Folgen des Drogenmarktes auf der einen, und die Folgen des Krieges gegen die Drogen auf der anderen Seite nicht trennen lassen. Ein Beispiel dafür im Interview ist das beliebteste alkoholische Getränk in den USA vor (Bier) und nach der Prohibition (Whiskey). Der Drogenmarkt reagiert auf das Verbot der Droge mit einer Erhöhung der Konzentration des Wirkstoffes, so wie umgekehrt die Exekutive auf eine Erhöhung der Konzentration des Wirkstoffes mit einem härteren Vorgehen reagiert. So dreht sich diese Spirale immer weiter, zum extremen Schaden der Konsumenten. Ein anderes prominentes Beispiel ist Daum, der ja auch nicht wegen der Drogen seinen Job als Bundestrainer verloren hat, sondern aufgrund des moralischen Aufschreis der Bevölkerung, die wohl der Meinung war, ein deutscher Bundestrainer hat gefälligst zu Saufen, anstatt Kokain zu nehmen...

Ich möchte das hier nicht weiter ausführen, da wir wohl im wesentlichen einer Meinung sind: Legalisieren, Regulieren, Besteuern!
Mir ist klar, das sich die Meinung des Autors nicht unbedingt im Roman wiederspiegelt. Auch macht es prinzipiell Sinn, wenn die Autarkie beliebte Drogen verbieten lässt, da man so immer ein Mittel an der Hand hat, um gegen Oppositionelle vorgehen zu können. Nur, was ist eigentlich das Gegenteil zu einem "moderneren Twist"? Überholte Klischees? Ja, die hätte es zu diesem Thema meiner Meinung nach wirklich nicht gebraucht. Wenn jemand wirklich glaubt, das Drogen Menschen ins Elend stürzen, dann habe ich so meine Zweifel, ob das Lesen dieses Romans diese Meinung ins wanken bringen kann...
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Plattfuss hat geschrieben:
Kai Hirdt hat geschrieben:"Drogen" ja, taucht auf, natürlich … "Krieg gegen Drogen" taucht nicht auf
Hier liegt der Hase im Pfeffer. Für mich ist beides ein Thema, da sich die Folgen des Drogenmarktes auf der einen, und die Folgen des Krieges gegen die Drogen auf der anderen Seite nicht trennen lassen.
Jo, okay, da gehe ich nicht komplett mit. Insbesondere nicht im Blick auf die Handlung des Folgeromans.

Ich gebe gern zu, dass ich mit dem Roman keine geistigen Mauern eingerissen und einer neuen, lösungsorientierten Drogenpolitik nicht geholfen habe. Ich habe diesen Anliegen aber auch nicht geschadet, denke ich. Insbesondere, da wir inhaltlich auf einer Wellenlänge zu liegen scheinen und das ein Thema ist, für das ich durchaus sensibel bin, glaube ich kaum, dass mir da etwas furchtbar Reaktionäres in den Roman gerutscht wäre. Vorsatz ist es jedenfalls nicht – und das eine Textbeispiel, das du genannt hast, interpretiere ich z. B. vollkommen anders.
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Plattfuss »

Mehr habe ich mit meinem Kommentar auch nicht sagen wollen. Ich sehe es nun mal als verpasste Chance an, wenn auf einen Lösungsansatz der Probleme unsere Zeit in einer positiven Zukunft verzichtet wird. Vielleicht hat der letzte Drogenbericht von vor ein paar Tagen auch eine Rolle gespielt. Manche Kommantare dazu... :help:
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Cybermancer
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Cybermancer »

Kai Hirdt hat geschrieben:
Plattfuss hat geschrieben:
Kai Hirdt hat geschrieben:"Drogen" ja, taucht auf, natürlich … "Krieg gegen Drogen" taucht nicht auf
Hier liegt der Hase im Pfeffer. Für mich ist beides ein Thema, da sich die Folgen des Drogenmarktes auf der einen, und die Folgen des Krieges gegen die Drogen auf der anderen Seite nicht trennen lassen.
Jo, okay, da gehe ich nicht komplett mit. Insbesondere nicht im Blick auf die Handlung des Folgeromans.

Ich gebe gern zu, dass ich mit dem Roman keine geistigen Mauern eingerissen und einer neuen, lösungsorientierten Drogenpolitik nicht geholfen habe. Ich habe diesen Anliegen aber auch nicht geschadet, denke ich. Insbesondere, da wir inhaltlich auf einer Wellenlänge zu liegen scheinen und das ein Thema ist, für das ich durchaus sensibel bin, glaube ich kaum, dass mir da etwas furchtbar Reaktionäres in den Roman gerutscht wäre. Vorsatz ist es jedenfalls nicht – und das eine Textbeispiel, das du genannt hast, interpretiere ich z. B. vollkommen anders.
Der ganze Drogenkram ist wieder mal so ein Beispiel, warum NEO richtig schlechte Science Fiction ist.

Bereits heutzutage gibt es sehr ermutingende Erfolge, dass Suchtgedächtnis zu löschen:
https://gizmodo.com/a-new-drug-erases-m ... 1723504735

Für eine 10000 jährige interstellare Zivilisation dürfte sich das Drogenproblem wohl zu einem Nichtproblem entwickelt haben.

Und hier zeigt sich wieder der vollkommen verfehlte Ansatz Dinge aus unserer gewohnten Erfahrungswelt einfach unreflektiert auf eine interstellare Zivilisation zu projezieren, ohne sich eingehender damit auseinanderzusetzen oder eigene Visionen zu entwickeln.

:sn: :sn: :sn:
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von GruftiHH »

Ach Leute, Drogen wird es immer geben. :rolleyes:
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Plattfuss »

GruftiHH hat geschrieben:Ach Leute, Drogen wird es immer geben. :rolleyes:
Eben. Darum ist ein rationaler Umgang mit Drogen ja auch so wichtig. Leider haben in einigen Staaten die herrschenden Klassen die gesamte Thematik benutzt, um die Opposition moralisch zu diskreditieren und letztlich sogar ins Gefängnis zu werfen. Daher hat Cybermancer natürlich vollkommen unrecht, wenn er glaubt, in einem autoritären Regime wäre dieses Problem von Grund auf gelöst worden. Jahrtausende hin oder her, Politik wird es immer geben. Und was dem Nixon gut genug war, um gegen "Hippies and Ni... eh Negros" vorgehen zu können, wird einem vergleichbar organisierten Sternenreich nur billig sein...
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GruftiHH
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von GruftiHH »

Hier wird so viel über Drogen geschrieben und diskutiert.....

Aber nicht über die kriminellen Machenschaften dahinter (Stadthalter, Tributeintreiber oder auch die Autarkie)...... Das ist schlimm, wenn ein Staat seine Bürger durch Drogen gefügig macht und sogar noch Geld damit verdient. Denn dieses Pankit ist ja wohl für die Autarkie extrem wichtig - und macht ja alle wild und hemmungslos. Könnte man mit Hilfe dieser Droge nicht willige Kämpfer für die Autarkie generieren?.... und die die gegen den Staat sind, werden halt mit Helmetas-Kraut kalt gestellt. Die willigen Mitläufer werden als Pilger auch noch schön geschröpft. Was für eine Welt.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Cybermancer »

Plattfuss hat geschrieben:
GruftiHH hat geschrieben:Ach Leute, Drogen wird es immer geben. :rolleyes:
Eben. Darum ist ein rationaler Umgang mit Drogen ja auch so wichtig. Leider haben in einigen Staaten die herrschenden Klassen die gesamte Thematik benutzt, um die Opposition moralisch zu diskreditieren und letztlich sogar ins Gefängnis zu werfen. Daher hat Cybermancer natürlich vollkommen unrecht, wenn er glaubt, in einem autoritären Regime wäre dieses Problem von Grund auf gelöst worden. Jahrtausende hin oder her, Politik wird es immer geben. Und was dem Nixon gut genug war, um gegen "Hippies and Ni... eh Negros" vorgehen zu können, wird einem vergleichbar organisierten Sternenreich nur billig sein...
Du legst mir hier eine Aussage in den Mund, die ich nie getätigt habe.

Meine Aussage war viel eher diejenige, das Drogen kein Problem der Herrschaftsstrukturen sind, sondern ein Problem der medizinischen Technologie.

Deshalb finde ich den Ansatz, dass man unsere Probleme auf eine um 10000 Jahre fortgeschrittene Zivilisation übertragen kann, falsch.

Wo bitte habe ich geschrieben, dass autoritäre Regime das Drogenproblem quasi gelöst hätten?
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von Plattfuss »

Cybermancer hat geschrieben:Wo bitte habe ich geschrieben, dass autoritäre Regime das Drogenproblem quasi gelöst hätten?

Für eine 10000 jährige interstellare Zivilisation dürfte sich das Drogenproblem wohl zu einem Nichtproblem entwickelt haben.
Zwar gibt es auch andere "10000 jährige interstellare Zivilisationen" als nur die Arkoniden, von denen wissen wir aber jetzt so gut wie nichts. Daher habe ich deine Aussage auf das Große Imperium bezogen. Erinnert sei an das drogensüchtige Pärchen des Gespinsts.

Nochmal: In einer rationalen Welt wären Drogen allenfalls ein medizinisches Problem. Aber autoritäre Systeme verursachen aus politischen Motiven selbst viele weitere Probleme. Ein Problem mit deiner Version der Zukunft ist die seltsame Vorstellung, dass sich Rationalität durchsetzen müsste. Dem steht in der realen Welt aber der Wunsch nach Machterhalt gegenüber.
GruftiHH hat geschrieben:Hier wird so viel über Drogen geschrieben und diskutiert.....

Aber nicht über die kriminellen Machenschaften dahinter (Stadthalter, Tributeintreiber oder auch die Autarkie)......
Du solltest nicht vergessen, dass wir bisher nur Informationen über die Autarkie haben, die durch den Widerstand gefiltert wurden. Solange es Geld gibt, gibt es auch Korruption. Aber Korruption wie auf Doka, so schlimm sie für die direkt Betroffenen auch ist, muss nicht für den gesamten Machtbereich gelten. Allerdings spricht die Tatsache, dass Drogen überhaupt verboten sind, nicht gerade für die Autarkie, fördert sie damit doch Entwicklungen wie auf Doka.
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von El Natiner »

Mir hat der Roman gut gefallen. Ich habe mich weniger auf die Drogensache fokussiert. Mich haben eher die Motive der Kollaboration mit der verhassten Autarkie angesprochen. Bei Gurrenham war es eher die nackte Not. Der Frachtmeister dagegen lebt nach eigener Aussage sehr gut mit der Autarkie. So etwas muss es auch geben, sonst würde sich so etwas wie die Autarkie nicht so lange halten.
Dann bin ich mal gespannt, welche Rolle unter anderem die Gurrads im kosmischen Gefüge spielen und freue mich auf die Nummer 149!
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von El Natiner »

Äh natürlich erstmal auf die 148...
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von TCai »

Ich bin inzwischen auch im »verfluchten Land« angekommen. Spannender Roman, der mich gefesselt hat. Nur würde ich gern mal wieder etwas über die Situation auf der Erde lesen.
Mehr in meinem Blog:
http://www.christina-hacker.de/2017/05/im-drogenland/
»Denn Phantastik schreiben, heißt ja nicht, die Realität mit anderen Mitteln nachzuerzählen, sondern die Realität mit anderen, eben phantastischen Mitteln aufzubrechen.«
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Re: Spoiler - Band 147 "Das verfluchte Land" Kai Hirdt

Beitrag von TCai »

GruftiHH hat geschrieben:Hier wird so viel über Drogen geschrieben und diskutiert.....
... Denn dieses Pankit ist ja wohl für die Autarkie extrem wichtig - und macht ja alle wild und hemmungslos. Könnte man mit Hilfe dieser Droge nicht willige Kämpfer für die Autarkie generieren?.... und die die gegen den Staat sind, werden halt mit Helmetas-Kraut kalt gestellt. Die willigen Mitläufer werden als Pilger auch noch schön geschröpft. Was für eine Welt.
Das sehe ich auch so. Vor allem weil das Pankit eigentlich keine Droge im herkömmlichen Sinne ist. Denn es bevor es abhängig machen kann, tötet es. In meinen Augen ist es eine chemische Waffe, die sowohl bei den eigenen Soldaten (Verstärken der Aggression), als auch gegen die Gegner eingesetzt werden kann.
Ebenfalls wahr ist, dass es immer Drogen irgendwelcher Art geben wird, denn es wird immer Individuen geben, die sie aus Gründen nehmen, die nicht unbedingt gesellschaftlicher Natur sein müssen.
Cybermancer hat geschrieben:Deshalb finde ich den Ansatz, dass man unsere Probleme auf eine um 10000 Jahre fortgeschrittene Zivilisation übertragen kann, falsch.
Da stimme ich dir zu, aber ... würden wir eine solche Zivilisation denn tatsächlich verstehen? Ist unser Denken und unsere Vorstellungskraft nicht viel zu beschränkt dafür? Können wir eigentlich aus dem Kontext, der von unseren Erfahrungen gebildet wurde, ausbrechen? Ich glaube nicht.
Außerdem ist die Science Fiction von jeher dazu da, Probleme unserer Gegenwart in die Zukunft zu projizieren, um sie in einem anderen Licht zu sehen. Und ich finde, das Kai das gut hinbekommen hat.
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