Zyklus: Der Sternenozean

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Heft 2210

Der Ilt und der Maulwurf

Autor: Leo Lukas

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Kantiran und Mal Detair werden auf Hayok von Shallowain gefoltert. Ascari da Vivo zeigt sich ihrem Sohn in ihrer jetzigen Gestalt: Ihr einst schönes Gesicht ist eine zerstörte Fratze aus Narbengewebe, und scheinbar hat auch ihr Geist unter dem Trauma der Verletzung gelitten. Sie macht geheimnisvolle Andeutungen über einen schweren Schlag, den Arkon der LFT in den nächsten Tagen versetzen wird. Mal Detair und Kantiran sollen auf die LEOTARD verfrachtet und anschließend zuerst zu einer Pseudo-Gerichtsverhandlung nach Arkon und dann nach Celkar gebracht werden, wo die Infinite Todesstrafe schon auf sie wartet.

Genau das sollen Gucky und Icho Tolot verhindern, sie wollen Perry Rhodans Sohn und seinen Freund befreien. Die beiden begeben sich nach Hayok und arbeiten dort mit Dario da Eshmale und seinen TLD-Agenten zusammen. Die einzige Zugriffsmöglichkeit besteht während des Gefangenentransports zur LEOTARD. Dabei will man sich den Hypersturm zunutze machen, der gerade im Hayok-Sektor aufzieht und nach ersten Schätzungen mindestens ebenso verheerend sein wird wie die Stürme, die vor Jahrtausenden die sogenannten »archaischen Perioden« der arkonidischen Geschichte verursacht haben.

Am 8. September 1331 NGZ bricht der Sturm los, zerstört neben zahlreichen Raumschiffen auch einen Großteil der Hypertechnik auf Hayok und verursacht Raum-Zeit-Verzerrungen, so dass Funksprüche aus vergangenen Epochen aufgefangen werden können. Wie geplant, wird der Gleiterkonvoi, der von Gucky als der richtige Gefangenentransport ausgekundschaftet worden ist, auf dem Weg zum Kralasenenschiff attackiert. Die Arkoniden erweisen sich aber als zu stark, der Gleiter mit Gucky und Icho Tolot an Bord droht abgeschossen zu werden.

Da greift der Pilot, TLD-Agent Mayk Molinas (Spitzname »Mole«) mit einem von ihm selbst entwickelten High-Tech-Gimmick ein. Der eigenbrötlerische, kontaktscheue Computerspezialist hat schon seit einiger Zeit die aufziehenden Hyperstürme untersucht und eine Möglichkeit gefunden, die Effekte solcher Stürme für kurze Zeit lokal begrenzt zu verstärken. So erzeugt er eine Raum-Zeit-Falte um die Gleiter herum, die vom Normaluniversum abgeschottet ist. Die Fahrzeuge stürzen daraufhin in einem Zoo ab, der sich ebenfalls innerhalb der Verfaltung befindet. Durch den Absturz können Mal Detair und Kantiran sich befreien, haben aber sofort Shallowain und die Kralasenen auf den Fersen. Kant schafft es mehrmals, einige Zootiere unter seine geistige Kontrolle zu bringen und mit ihrer Hilfe den Verfolgern zu entkommen. Mole lässt sich von einem robotischen Tierwärter zu den Steueranlagen des Zoos bringen, um die dortigen Anlagen so zu manipulieren, dass sie die dimensionale Verwerfung neutralisieren. Gucky gerät währenddessen in eine Zeitschleife, aus der er sich nicht gleich wieder befreien kann, und Tolot stürmt dorthin, wo Shallowain sich gerade anschickt, Mal und Kantiran zu erschießen. Da Icho Tolot es nicht mehr rechtzeitig schaffen wird, greift erneut der ebenfalls am Ort des Geschehens eintreffende Mole ein. Er lenkt Shallowains Waffenarm mit dem Traktorstrahlprojektor des Veterinär-Roboters ab. Shallowains nächster Schuss lässt den Roboter explodieren, wodurch Mole schwer verletzt wird. Dann ist Icho Tolot zur Stelle und nimmt Shallowain fest.

Mole schafft es mit letzter Kraft, die Dimensionsverwerfung wieder ans Standarduniversum heranzuführen. In diesem Moment erscheint die LEOTARD über dem Zoo, aber Gucky kann alle in Sicherheit teleportieren – nur der gefangene Shallowain muss zurückgelassen werden.

Der Hypersturm klingt am 9. September wieder ab, er hat schwere Schäden im ganzen Hayok-Archipel verursacht. Mole – in Wirklichkeit eine Frau – wird in einen Regenerationstank gesteckt. Am selben Tag macht Ascari da Vivo sämtliche Kampfschiffe der 2. Imperialen Flotte abflugbereit.

Persönliche Meinung:

Leo Lukas ist mir aus Andromeda und den Anfängen von Neo als sehr origneller Autor in Erinnerung, der mit spitzer Feder sehr gegenwartsbezogen schreibt. Klar, als Kabaretist sollte man ja quasi täglich auf dem neuesten Stand der gesellschaftlichen Diskussion sein.
Das Heft selber war klasse geschrieben, die Persönlichkeit des Maulwurfs sehr gut ausgeführt und wenn jemand den immer fröhlich (tuenden) Gucky unausstehlich findet, dann ist das selten bei PR. Insofern durchaus psychologisch hintergründig angelegt. Auch das Feuerwerk an hyperphysikalischen Katastrophenszenarien fackelte Leo genial ab. Da kommt ja grade noch der selige H.G. Ewers noch hinterher, der in einem kleinen Heftroman ganz eigene Universen erschaffen konnte.
Etwas anstrengend fand ich den Einstieg mit den Schmerzen im Folterbett. Eigentlich lese ich PR um aus der harten Wirklichkeit auszusteigen und mich in Phantasiewelten zu bewegen, die nicht an Szenen aus den Folterkellern von irdischen Diktatoren erinnern. Grade hatte ich das aktuelle Buch von Ulrich Kienzle: "Tödlich Naher Osten" beiseite gelegt... Assad und der IS - "vorzivilisatorische Brutalität " nennt er einiges, was da passiert. Da hat mich Leo Lukas erst mal mit seinen Beschreibungen geschockt - aber es wurde dann ja doch noch eine coole Geschichte draus.
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Clark Flipper
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Clark Flipper »

[quote="HOT] Etwas anstrengend fand ich den Einstieg mit den Schmerzen im Folterbett. Eigentlich lese ich PR um aus der harten Wirklichkeit auszusteigen und mich in Phantasiewelten zu bewegen, die nicht an Szenen aus den Folterkellern von irdischen Diktatoren erinnern.[/quote]

Ja, das ist leider auch in meinen Augen ein Problem der "aktuellen" Romane.
Ist wahrscheinlich dem Zeitgeist geschuldet, aber ich bekomme dabei auch ein eher unangenehmes Gefühl.
Ein Grund warum auch NEO bei mir nicht ankommt.

Aber im Vergleich mit anderen Zyklen, ist der Sternenozean, natürlich mit Ausnahmen, eher zurückhaltend.

Zumindest in meiner Erinnerung. :rolleyes:

Was Gucky betrifft, so hatte der nette Liebe, im Vorgängerzyklus seinen großen Auftritt als Plofre.

Eine sehr interessante Sache und in meinen Augen ein Höhepunkt in Tradom.
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Clark Flipper hat geschrieben: ...seinen großen Auftritt als Plofre.
Das sagt mir nun garnichts, aber egal. Habe das nächste Heft angefangen. Scheint wohl recht militärisch zur Sache zu gehen. Mal sehen, wie ich als alter Hippie ;) damit klar komme.
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Clark Flipper
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Clark Flipper »

:D Das war mir doch klar. :rolleyes:

Ich sag es mal so, stell dir vor es passiert etwas mit Gucky und aus den fröhlichen kleinen Kerl wird ein düstere, innerlich dunkler Plofre, was übrigens Guckys Name auf Tramp war. ;-)
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Heft 2211

PRAETORIA

Autor: Rainer Castor

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Um der enorm verstärkten militärischen Präsenz der Arkoniden im Hayok-Sektor entgegentreten und im Krisenfall die Nachschubwege der Arkoniden stören zu können, erteilt Reginald Bull den Befehl, einen LFT-Brückenkopf mitten im Sternenozean von Jamondi einzurichten. Diese Aktion ist von langer Hand von den Terranern geplant, und der Stützpunkt wird ab dem 8. September 1331 NGZ auf dem Ödplaneten Brocken 44 errichtet, der 9,27 Lichtjahre von Hayok entfernt ist. Dieser Stützpunkt wird von einer gemischten Flotte aus Raumschiffen der LFT und der Posbis geschützt.

Diese Provokation können die Arkoniden nicht hinnehmen, und unter dem Kommando von Ascari da Vivo rücken diese mit Tausenden von Schiffen an, um einen Abzug der Terraner zu erzwingen. Als Reginald Bull ihre Forderung ablehnt, kommt es zu ersten Schüssen, die die Gefahr eines echten Krieges zwischen Arkon und Terra erzeugen könnten. Beide Flotten werden durch die Hyperimpedanz-Erhöhung und starke Hyperstürme behindert, so dass sogar die Transformkanonen allmählich ausfallen. Trotz der widrigen Umstände gewinnen die Arkoniden unter hohen Verlusten die Oberhand. Doch dann erscheint in der Nähe von Brocken 44 die neue Waffe der LFT: PRAETORIA.

PRAETORIA ist ein unter strengster Geheimhaltung entwickeltes, modular aufgebautes Gigantschiff, bei dem vollständig auf robuste Technologie gesetzt wurde. Seine Form ist die eines räumlichen Kreuzes mit 21 Kilometer langen Achsen. Es setzt sich aus 116 umgebauten Posbi-Würfelschiffen mit je 3 km Kantenlänge (die neue QUASAR-Klasse, auch als LFT-BOXEN bezeichnet) und einer Zentralkugel mit 2500 Metern Durchmesser zusammen. All diese Einheiten sind völlig eigenständige Kampfschiffe, die auch einzeln agieren können. PRAETORIA kann komplett zerlegt (fragmentiert) werden und bildet zusammen mit allen Beibooten eine schlagkräftige Flotte, die nicht von der erhöhten Hyperimpedanz beeinträchtigt wird. Im zusammengesetzten Verbund ist PRAETORIA eine unüberwindliche flugfähige Raumstation, bei der eine einzige Transformbreitseite 960 Kanonen umfasst, die exakter synchronisiert werden können, als es bei einer Raumschiffsflotte je möglich wäre. Die Würfelschiffe werden so zusammengedockt, dass in jedem Kreuzarm gigantische Innenschächte entstehen, die als Tender und Werften nutzbar sind.

Die Standardbesatzung umfasst 43.000 Personen, die einer hierarchischen Kommandostruktur unterworfen sind, die sich an derjenigen des Solaren Imperiums orientiert. Hinzu kommen 2.190.000 Posbis. Kommandant von PRAETORIA ist Oberst Vaccon, ein Vincraner, der stets in Begleitung seines stummen und ranglosen Zwillingsbruders Siamogh auftritt. Beide sind Mutanten und haben die Fähigkeit, hyperphysikalische Ereignisse Sekundenbruchteile im voraus zu spüren. PRAETORIAS Energieversorgung wird durch Nugas-Schwarzschildreaktoren und Fusionskraftwerke sichergestellt. Die Zentralkugel und alle 116 LFT-BOXEN haben biopositronische Rechnernetzwerke, die im defragmentierten Zustand einen vernetzten Riesenrechner mit Namen PRAETOR bilden. Die Schiffe haben Protonenstrahl-Impulstriebwerke und einen Linearantrieb, der aus modifizierten Kalup-Konvertern entwickelt wurde. Diese Hawks – benannt nach Tangens dem Falken – sollen auch unter dem Einfluss der Hyperimpedanz bestmögliche Ergebnisse erzielen können.

Mit ihrer kaum störanfälligen Low-Level-Technologie und aufgrund ihrer schieren Größe bringt PRAETORIA die Entscheidung im Kampf um Brocken 44. Die Arkoniden ziehen sich nach Hayok zurück. Am 11. September 1331 NGZ erreicht die Erhöhung des Hyperwiderstands ihr Maximum, danach wird keine weitere Anhebung mehr angemessen. Das Zeitalter der Hypertechnologie ist vorläufig zu Ende.

Persönliche Meinung:

Wie soll ich diesem Roman gerecht werden? Der Autor ist wohl unter Kennern eine Legende, aber ich kam schon mal nicht mit ihm klar: Ich fing vor einigen Jahren Atlan-Blaubände an und ... hörte sehr bald auf.

Ich will hier nicht über Krieg und Technik in PR philosophieren, gehört seit Handgranaten-Herbert dazu und eine saftige Raumschlacht ist durchaus nicht zu verachten. Aber der Roman bestand für mich nur aus komplexen Beschreibungen von technischen Einrichtungen und hyperphysikalischen Ausschweifungen sowie blassen, kaum dem Leser nahegebrachten Personen, auf die ich durchaus neugierig wurde, die aber völlig untergingen.

Es war mit KEIN Vergnügen!
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nanograinger
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben:Heft 2211

PRAETORIA

Autor: Rainer Castor
...
Am 11. September 1331 NGZ erreicht die Erhöhung des Hyperwiderstands ihr Maximum, danach wird keine weitere Anhebung mehr angemessen. Das Zeitalter der Hypertechnologie ist vorläufig zu Ende.
Die Einführung der erhöhten Hyperimpedanz fand ich einen richtigen Schritt und die Schilderungen ihrer Auswirkungen fand ich sehr gut.
Aber dass dafür der 11. September als Datum gewählt wurde, fand ich absolut geschmacklos. Ein Fehlgriff ganz tief in die Toilette....
HOT hat geschrieben: Persönliche Meinung:

Wie soll ich diesem Roman gerecht werden? Der Autor ist wohl unter Kennern eine Legende, aber ich kam schon mal nicht mit ihm klar: Ich fing vor einigen Jahren Atlan-Blaubände an und ... hörte sehr bald auf.
EIne "Legende" ist Rainer Castor vor allem deshalb, weil er wohl ein enzyklopädisches Wissen über auch noch die letzten Winkel des Perryversums hatte.
HOT hat geschrieben: Ich will hier nicht über Krieg und Technik in PR philosophieren, gehört seit Handgranaten-Herbert dazu und eine saftige Raumschlacht ist durchaus nicht zu verachten. Aber der Roman bestand für mich nur aus komplexen Beschreibungen von technischen Einrichtungen und hyperphysikalischen Ausschweifungen sowie blassen, kaum dem Leser nahegebrachten Personen, auf die ich durchaus neugierig wurde, die aber völlig untergingen.
...
Über Rainer Castors Romanstil waren die "Kenner" (also die Leser) wohl schon immer gespalten. Leider (aus meiner Sicht) gab er oft genug den Wünschen seiner "Techno-Babbel" Fans nach, was dann teilweise zu Werken führte, bei denen man sich fragen musste, ob das überhaupt noch als Roman anzusehen waren.

Du wirst dich darauf einstellen müssen, dass militärische "Auseinandersetzungen" aller Art den Zyklus durchziehen und gerade am Ende des Zyklus in den Vordergrund treten werden. Immerhin sind aber mit diesem Roman die direkten Kriegshandlungen zwischen dem Kristallimperium (von dessen Protagonisten und Methoden du ja bereits einen Vorgeschmack bekommen hast) und der LFT am Ende angelangt. Bezeichnend dafür ist, dass dies letztlich durch die erhöhte Hyperimpedanz und andere äußere Einflüsse (im nächsten Zyklus) erzwungen wurde.

Was den Roman angeht, so sollte man ihn vielleicht mit PR 450 "Aufbruch der MARCO POLO", in der ja auch vor allem ein Raumschiff beschrieben wurde. Zumindest in diesem Vergleich schneidet er für mich gut ab, denn die Beschreibung ist in die Rahmenhandlung viel besser eingebunden.
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HOT
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

nanograinger hat geschrieben: Über Rainer Castors Romanstil waren die "Kenner" (also die Leser) wohl schon immer gespalten. Leider (aus meiner Sicht) gab er oft genug den Wünschen seiner "Techno-Babbel" Fans nach, was dann teilweise zu Werken führte, bei denen man sich fragen musste, ob das überhaupt noch als Roman anzusehen waren.
Es beruhigt mich, dass ich da nicht alleine stehe. Für genauere technische oder andere Hintergrunderklärungen gab es in den "good old times" den "Computer" am Ende eines Heftes, damals von Kurt Mahr verfasst.
nanograinger hat geschrieben: Du wirst dich darauf einstellen müssen, dass militärische "Auseinandersetzungen" aller Art den Zyklus durchziehen und gerade am Ende des Zyklus in den Vordergrund treten werden.
Wenn es gut geschildert ist, macht das garnichts. Ich war zwar vor Jahrzehnten auf einigen Friedensdemos zu treffen gewesen und hatte die blaue Friedenstaube am Auto kleben, aber ich finde es angemessen, sich eine Verteidigungsarmee zu halten. Die LFT soll sich bloß vernünftig gegen das Kristalimperium verteidigen! Da gibt es aber - so hoffe ich - so einige schlaue Möglichkeiten, es darf aber auch gerne ewas rumsen.
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Clark Flipper
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Clark Flipper »

Leider war Rainer Castor, Gott hab in selig, als Technoentwickler im Hintergrund meist stärker, ob wohl es auch Romane gibt, welche seine vorhandene Qualität als Autor zeigten.

Ich denke die Aufgabe im Hintergrund machte es Rainer schwer selbiges in den Romanen nicht zu viel Gewicht zugeben.

Wahrscheinlich musste er diese sogar selber Präsentieren, da dieses für die anderen Autoren in dieser Breite zu kompliziert war? :gruebel:

Ich persönlich fand den Roman damals lesenswert. :D
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nanograinger
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben:
nanograinger hat geschrieben: Über Rainer Castors Romanstil waren die "Kenner" (also die Leser) wohl schon immer gespalten. Leider (aus meiner Sicht) gab er oft genug den Wünschen seiner "Techno-Babbel" Fans nach, was dann teilweise zu Werken führte, bei denen man sich fragen musste, ob das überhaupt noch als Roman anzusehen waren.
Es beruhigt mich, dass ich da nicht alleine stehe. Für genauere technische oder andere Hintergrunderklärungen gab es in den "good old times" den "Computer" am Ende eines Heftes, damals von Kurt Mahr verfasst.
Den "Computer" gab es ab PR 700. Wenn hier im Forum von "good old times" geredet wird, dann ist meistens die Scheer-Zeit und konkret der MdI-Zyklus gemeint. B-) Siehe auch https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=3&t=4824

Und Scheers Romane sind meines Erachtens die Vorbilder für Romane wie der vorliegende von Rainer Castor. Neben dem schon genannten PR 450 können auch PR 350 und teilweise auch PR 250 als "Blaupausen" gelten..
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Richard
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Richard »

Nun, meist überlies man RC diese mehr technisch orientierten Baende und scheinbar war er zu der Zeit der einzige Autor, der sich mit der PR Technik wirklich gut auskannte. Aber anstatt dass man in mehreren Baenden einzelne Autoren diverse Teile veroeffentlichen liess hat man zu dem Zeitpunkt den Weg gewaehlt, dass man lieber mal einen mit technischen Erklärungen vollgepackten Roman rausbrachte.
Das ist zumindest mein Eindruck. Aber weder RC noch RF (der damalige Expokrat) koennen uns dazu noch was sagen.
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HOT
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

nanograinger hat geschrieben: Wenn hier im Forum von "good old times" geredet wird, dann ist meistens die Scheer-Zeit und konkret der MdI-Zyklus gemeint.
...danach bin ich ein WiVo-Nostalgiker, habe jedenfalls die letzten ca. 8 Jahre ab Konzil bis 1000 gelesen. Meine Perry-Wurzeln liegen im M-87-Zyklus. Diesen plus MdI würde ich auch gerne wieder resp. mal lesen.
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Tell Sackett
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Tell Sackett »

Clark Flipper hat geschrieben:(...) ob wohl es auch Romane gibt, welche seine (Castors) vorhandene Qualität als Autor zeigten.(...)
in diesem Zusammenhang sollte man unbedingt diesen Roman hier lesen:

https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Di ... s_Goldenen

Ein wie ich finde sehr gutes Beispiel für Castors Qualitäten als Autor :st:
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Moonbiker
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Moonbiker »

Tell Sackett hat geschrieben:
Clark Flipper hat geschrieben:(...) ob wohl es auch Romane gibt, welche seine (Castors) vorhandene Qualität als Autor zeigten.(...)
in diesem Zusammenhang sollte man unbedingt diesen Roman hier lesen:

https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Di ... s_Goldenen

Ein wie ich finde sehr gutes Beispiel für Castors Qualitäten als Autor :st:
Der auch.
https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Der_Tamrat

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GruftiHH
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von GruftiHH »

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Rainer Castor sich da etwas verzettelt hat. Er hatte halt sehr viel Wissen. Und dan gehen halt mal die Pferde mit einem durch.

Ich hatte bei seinen Romanen nie das Gefühl, dass sie technisch überladen waren. Da gab es andere Beispiele, wo z.B. (gefühlt) 20 Seiten ein Raumschiff beschrieben wird.

"Die Macht des Goldenen" habe ich auch gelesen. Der Planetenroman war gut.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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HOT
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Heft 2212

Menschheit im Aufbruch

Autor: Hubert Haensel

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Im 14. Jahrhundert NGZ sind Syntrons in allen Bereichen des täglichen Lebens selbstverständlich und lebenswichtig geworden. Die ungeheuren Energiemengen, die zur Aufrechterhaltung des Lebensstils besonders in hochtechnisierten Städten wie Terrania ständig verschlungen werden, müssen aus dem Hyperraum gezapft werden. Fast die gesamte industrielle Produktion wird von vollrobotisierten Anlagen gewährleistet. Als im September 1331 NGZ die Hyperimpedanz ihren maximalen Wert erreicht und dabei von den heftigsten Hyperstürmen begleitet wird, die es je gegeben hat, steht das Leben auf allen zivilisierten Planeten praktisch still. Kein Syntron und kein Hypertrop funktioniert mehr richtig. Es steht fast keine Energie mehr zur Verfügung, und alle möglichen Geräte verweigern den Dienst – sei es nun der kleinste syntrongesteuerte Eierkocher, der lunare Großrechner NATHAN oder der Kristallschirm, der das Solsystem bisher geschützt hat: Alles fällt entweder komplett aus oder ist in wesentlichen Funktionen schwer eingeschränkt. Dieses Unheil bricht über alle Welten aller Völker herein, die vorwiegend mit Hypertechnologie arbeiten. Der Kontakt unter den Sternenreichen kann zunächst nicht wiederhergestellt werden, denn der Hyperfunk ist schwer gestört, Transmitter können nicht mehr genutzt werden, und interstellare Raumfahrt über größere Entfernungen hinweg ist mit großen Schwierigkeiten und einem enorm gesteigerten Zeitaufwand verbunden. Über die Verhältnisse außerhalb des Solsystems kann in dieser Zeit nur spekuliert werden.

In dieser Situation kehrt Homer G. Adams zur Erde zurück und wird als Koordinator für Wirtschaft, Finanzen und Strukturwandel im Rang eines Residenzministers vereidigt. Unter seiner Leitung beginnt sofort der Wiederaufbau, denn in der Milchstraße wird künftig derjenige das Sagen haben, der sich als Erster aus dem jetzt herrschenden Chaos befreit. Die LFT hat in diesem Wettrennen dank der vorausschauenden Planung Perry Rhodans gute Chancen, denn anders als etwa die Arkoniden wurden inzwischen die meisten Planeten der LFT zu Selbstversorgern gemacht und es wurde auch damit begonnen, Low-Level-Technik aufzubauen. Es dauert daher nicht lange, bis NATHAN auf biopositronischen Betrieb umgestellt ist und bis die Grundversorgung der Menschen sichergestellt werden kann. Adams schwört die Finanzmagnaten Terras auf seine Linie ein, um den drohenden wirtschaftlichen Kollaps abzuwenden. Trotz der Entbehrungen, die die Menschen in dieser Zeit zu ertragen haben, ist von Lethargie oder gar Panik auf der Erde nichts zu spüren, im Gegenteil: Es herrscht Aufbruchsstimmung!

Es gibt aber auch bedrohliche Tendenzen, denn Sektierer beginnen ihr Unwesen zu treiben. Besonders ein begabter Prediger mit Namen Carlosch Imberlock macht von sich reden. Er prophezeit die baldige Ankunft des Gottes Gon-Orbhon und fordert seine Jünger auf, nicht am Wiederaufbau der von ihm verteufelten Technik mitzuarbeiten. Es gelingt ihm sogar, Bré Tsinga und Mondra Diamond in seinen Bann zu schlagen. Die verantwortlichen Stellen nehmen Imberlock zunächst nicht ernst. Doch dann wird ein Anschlag von einer seiner Anhängerinnen verübt, dem 400 Menschen zum Opfer fallen. Das ist Anlass genug, dem TLD alle nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit gegen die Sektierer vorgegangen werden kann. Der Anschlag bleibt vorerst ein Einzelfall und die positiven Nachrichten überwiegen: Die Energieversorgung in Terrania wird flächendeckend mit Fusionsreaktoren sichergestellt und bald gibt es sogar wieder die ersten Trivid-Sendungen. Die Solare Residenz bleibt aber bis auf weiteres in ihrem Sockel verankert – es steht nicht genug Energie zur Verfügung, um sie an ihrem gewohnten Platz über der Skyline Terranias schweben zu lassen.

Persönliche Meinung:

Über den Autoren habe ich diesesmal nix zu meckern, jedenfalls habe ich von Hubert die Kosmos-Chroniken und seine Beiträge im Rahmen des Jupiter-Ziegels gelesen. Alles in positiver Erinnerung.

Aber: Ich war etwas erstaunt, dass über Terrania so eine Katastrophe hereinbrach einschl. Absturz des Regierungssitzes.... Vorher hat es ständig gehießen, dass Rhodan sich schon Jahrzehnte auf die Erhöhung der Hyperimpedanz eingestellt hat. Wenn das so gewesenn wäre, hätte eigentlich nicht viel passieren dürfen ... auf Arkon vielleicht, aber auf Terra??

Homer G. Adams gehört zu meinen Lieblingscharakteren, er kommt selten vor, ist halt kein Weltraumabenteurer, sondern kommt immer zu Zuge, wenn es um so trockene Themen wie die Wirtschaft geht. Klar. Erinnere noch, wie er als Konzept mit der Terra-Patroulie im ausgestorbenen Terrania war - irgendwo im Bardioc-Zyklus. Schön, dass er wieder mal im Mittelpunkt steht.
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nanograinger
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben:Heft 2212

Menschheit im Aufbruch

Autor: Hubert Haensel
...
Persönliche Meinung:

Über den Autoren habe ich diesesmal nix zu meckern, jedenfalls habe ich von Hubert die Kosmos-Chroniken und seine Beiträge im Rahmen des Jupiter-Ziegels gelesen. Alles in positiver Erinnerung.

Aber: Ich war etwas erstaunt, dass über Terrania so eine Katastrophe hereinbrach einschl. Absturz des Regierungssitzes.... Vorher hat es ständig gehießen, dass Rhodan sich schon Jahrzehnte auf die Erhöhung der Hyperimpedanz eingestellt hat. Wenn das so gewesenn wäre, hätte eigentlich nicht viel passieren dürfen ... auf Arkon vielleicht, aber auf Terra??
Es ist eine Sache, theoretisch über Auswirkungen einer erhöhten Hyperimpedanz nachzudenken und Maßnahmen vorzubereiten, die im Notfall den Verlust von Menschenleben verhindern (Absenkung der Solaren Residenz in ihre "Fassung") und das reale Hereinbrechen dieser Katastrophe. Wie sind wir heute auf einen Stromausfall vorbereitet, der länger als einen Tag dauert? Dein Smartphone macht dann schlapp, und du bist von aller drahtloser Kommunikation abgeschnitten. Die Heizung fällt aus (vom Kohle- oder Kachelofen abgesehen, und nach einigen Tagen wird die Versorgung mit Kraftstoffen eingeschränkt usw.
HOT hat geschrieben: Homer G. Adams gehört zu meinen Lieblingscharakteren, er kommt selten vor, ist halt kein Weltraumabenteurer, sondern kommt immer zu Zuge, wenn es um so trockene Themen wie die Wirtschaft geht. Klar. Erinnere noch, wie er als Konzept mit der Terra-Patroulie im ausgestorbenen Terrania war - irgendwo im Bardioc-Zyklus. Schön, dass er wieder mal im Mittelpunkt steht.
Das war damals seine Wiederkehr nach jahrelangem Vergessen. Das passierte dann aber nicht mehr, er hatte wichtige, ja entscheidende Rollen erst nach PR 1250 und dann im Cantaro-Zyklus (PR 1400 ff.. Danach war er wieder mehr im Hintergrund tätig (aber nie vergessen), bis er jetzt im Sternenozean wieder eine wichtige Rolle spielt.
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GruftiHH
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von GruftiHH »

Hot, dass muss so sein. Das hat mich noch nicht mal gestört. Action in der Bude ;)
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Heft 2213

Der Traum von Gon-Orbhon

Autor: H.G. Francis

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Homer G. Adams und Julian Tifflor legen die weitere Marschrichtung für den Wiederaufbau Terras fest. Obwohl es keine konkreten Beweise gibt, gehen die beiden davon aus, dass die Hyperimpedanz auf Dauer erhöht bleiben wird. Es wird deshalb entschieden, dass alle High-Tech-Anlagen, soweit sie zum Staatseigentum gehören, auf noch funktionierende Technologien niedrigeren Levels umgerüstet werden. Was nicht umgerüstet werden kann, soll verschrottet werden. Für den Fall, dass die Hyperimpedanz doch noch auf ihren alten Wert zurückkehrt, sollen aber 50% des technologischen »Altbestands« der LFT unangetastet bleiben. Adams ist weiterhin für die wirtschaftliche Entwicklung auf der Erde zuständig, Tifflor soll sich auf die Liga-Flotte konzentrieren, um wieder Kontakt zu anderen Sonnensystemen zu erhalten.

Nachdem die Grundversorgung Terras mit Lebensmitteln und Energie mehr oder weniger sichergestellt ist, wird alsbald der erste Frachttransmitter wieder in Betrieb genommen – wenn dessen Gegenstation auch »nur« auf dem Mond steht. Es ist ein eher symbolischer Akt, denn für jede Sendung müssen riesige Energiemengen aufgewendet werden (weit mehr als in den »alten Zeiten«), und statistisch gesehen, geht immer noch eine von 2500 Transmittersendungen verloren.

Der Wiederaufbau wird immer wieder durch terroristische Anschläge der Gon-Orbhon-Jünger empfindlich gestört. Carlosch Imberlock behauptet, er habe damit nichts zu tun, und tatsächlich scheint er niemanden zu Gewalttaten anzustiften – zumindest kann man ihm nichts dergleichen nachweisen. Seine »normalen« Anhänger, die einfach seiner charismatischen Ausstrahlung erliegen, scheinen denn auch nicht gefährlich zu sein.

Anders ist es bei den Fanatikern. Diese haben eines gemeinsam, nämlich einen Traum, der sie erst zu potenziellen Terroristen macht. In dem Traum sehen die Leute einen See, in dem ein Schwert steckt und über dessen Oberfläche ein makelloser, hünenhafter Humanoide schwebt: Gon-Orbhon. Er erscheint als furchtbares, gewaltiges, allmächtiges Wesen. Seine Augen sind geschlossen, werden sich aber bald öffnen. Wenn es so weit ist, werden nur diejenigen überleben, die an ihn glauben und der Technik abschwören. Wem dieser Traum erscheint, der ist wie hypnotisiert und wird zum Fanatiker. Man kann sich gegen seinen Einfluss zwar wehren, aber diese Kraft fehlt den meisten Menschen in der Verwirrung und Unsicherheit dieser Tage.

Auch Mondra Diamond träumt von Gon Orbhon, aber es gelingt ihr, sich seinem Einfluss zu entziehen. Nachdem sie knapp einem Anschlag der Fanatiker entgangen ist, macht sie eine üble Entdeckung: Bré Tsinga scheint zu Carlosch Imberlocks Sekte übergelaufen zu sein! Mondra kommt gerade noch rechtzeitig zu einer Versammlung der Sekte, in der Bré von ihrem Traum berichtet, um ihre Freundin vor einem Amokläufer zu retten. Die Tochter des verzweifelten Mannes, eine Gon-Orbhon-Jüngerin, hatte einen Selbstmordanschlag verübt, dafür will er sich jetzt rächen. Im Schutz eines Deflektorfelds macht Mondra den Mann unschädlich, bevor er jemanden verletzen kann.

Persönliche Meinung:

H.G. Francis, das Nordlicht unter den Autoren, schließt nahtlos an den letzten Band und prägt ihn mit seinen anschaulichen, immer etwas extrem handelnden Figuren. Ob in den 1970ern oder nun in 2004 - unverkennbar. Der aus Itzehoe - Ort unseres Nord-Stammtisches übrigends - stammende Schriftsteller hatte nicht nur PR und drumherum drauf, sondern auch "???" und norddeutsche, historische Piratengeschichten.

Gon Orbhon scheint mehr zu sein, als ein einfacher Rattenfänger, der in schlechten Zeiten die Menschen verführt, hier steckt mehr dahinter, ähnlich wie bei Boyt Margor. Mal schaun.

Dass die Tünche der Zivilisation bei den Terranern doch immer etwas dünn ist und sie im Falle von Katastrophen sehr schnell irrational der nächsten Erlösung versprechenden Figur hinterher rennen, gab es bei PR schon öfter, macht sich auch immer wieder gut. Der Vratho-Kult, hinter dem eine Art religöser Glaube an Perry Rhodan verborgen war, hatte mir bisher am besten gefallen.
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nanograinger
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben:Heft 2213

Der Traum von Gon-Orbhon

Autor: H.G. Francis

Persönliche Meinung:

...
Gon Orbhon scheint mehr zu sein, als ein einfacher Rattenfänger, der in schlechten Zeiten die Menschen verführt, hier steckt mehr dahinter, ähnlich wie bei Boyt Margor. Mal schaun.
Oh ja, da steckt viel mehr dahinter. Der Ähnlichkeit mit Boyt Margor ist aber nicht besonders groß, meine ich. Vielleicht eher mit Bardioc, denn auch Gon-Orbhon "schläft" ja noch.
HOT hat geschrieben: Dass die Tünche der Zivilisation bei den Terranern doch immer etwas dünn ist und sie im Falle von Katastrophen sehr schnell irrational der nächsten Erlösung versprechenden Figur hinterher rennen, gab es bei PR schon öfter, macht sich auch immer wieder gut. Der Vratho-Kult, hinter dem eine Art religöser Glaube an Perry Rhodan verborgen war, hatte mir bisher am besten gefallen.
Die Sektengeschichte hat mich damals nicht so überzeugt, aber sie ist auch nur der Anfang in dieser Sache. Dass es ausgerechnetDr. Dr. Bre Tsinga erwischt, ist natürlich ein Gag. Die strenge Wissenschaftlerin, die sich zum fanatischen Sektenmitglied wandelt....
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Richard
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Richard »

Dieser Teil(zyklus) hat mir damals nicht sonderlich gefallen, ich mochte diese Sektenstories nicht und das ist aktuell auch noch so.
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GruftiHH
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von GruftiHH »

HOT hat geschrieben:
H.G. Francis, das Nordlicht unter den Autoren, schließt nahtlos an den letzten Band und prägt ihn mit seinen anschaulichen, immer etwas extrem handelnden Figuren. Ob in den 1970ern oder nun in 2004 - unverkennbar. Der aus Itzehoe - Ort unseres Nord-Stammtisches übrigends - stammende Schriftsteller hatte nicht nur PR und drumherum drauf, sondern auch "???" und norddeutsche, historische Piratengeschichten.
H.G. Francis mag ich auch sehr gerne lesen ... und hören. Man hat er für Europa Hörspiele rausgehauen..... Aber alle von guter Qualität.

Das mit den Sekten finde ich auch spannend.
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Clark Flipper
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von Clark Flipper »

Hans Gerhard war auch für mich ein prägendes Mitglied.

Diverse Hörspiel aus seiner Feder befinden sich noch heute in meinen Besitzt, nicht nur PR.

Die Sektenstory ist einer der Gründe warum ich der Sternenozean erst später in einen Rutsch gelesen habe.

Die T-Shirts waren ein Sargnagel.
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HOT
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Heft 2214

Am Sternenriff

Autor: Hubert Haensel

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Auf Terra geht der verstümmelte Notruf einer Forschungskorvette ein, die im Pfeifennebel operiert. Die Korvette meldet einen sprunghaften Anstieg von Anzahl und Heftigkeit der Beben im Sektor Hayok, dann bricht der Kontakt endgültig ab. Julian Tifflor will der Sache auf den Grund gehen und macht sich mit der RICHARD BURTON auf den circa 500 Lichtjahre langen Weg. Mit von der Partie ist auch das Schwesterschiff GEORGE EVEREST. Die beiden Schiffe sind wie alle Einheiten der SATURN-Klasse auf Alttechnik umgerüstet worden, und bei dem anstehenden Flug sollen die neuen Hawk-Kompensationskonverter getestet werden. Ein weiterer Neubau ist ein Ortungsgerät, das die ultrahohen Frequenzbereiche des hyperenergetischen Spektrums abdeckt. Wegen seiner Form wird es als Ultra-Giraffe bezeichnet. Als Ausgleich für die durch Positroniken ersetzten Syntrons sind alle SATURN-Schiffe mit SERT-Steuerung ausgestattet.

Trotz aller Umrüstungen verläuft der eigentlich kurze Flug katastrophal. Der Energieverbrauch steigt mit ständig abnehmender Triebwerksleistung beim Überlichtflug kontinuierlich an. Die Schiffe schieben eine Art Bugwelle vor sich her, durch die sie immer weiter abgebremst werden, bis sie schließlich in den Normalraum zurückgeschleudert werden. Die maximale Distanz für eine Überlichtetappe ist auf ganze 50 Lichtjahre begrenzt, dann erfolgt in jedem Fall der erzwungene Rücksturz, durch den es teils zu erheblichen Schäden an Bord kommt. Die erforderlichen Reparaturarbeiten verzögern den Flug. Eine weitere bedenkliche Begleiterscheinung ist der rapide Zerfall aller Hyperkristalle. Das Howalgonium zerfällt beim Betrieb der Aggregate, in die es eingebaut ist, zu Staub. Einige Kristalle führen sogar spontane Transitionen durch und tauchen irgendwo außerhalb der Aggregate auf. Es ist also abzusehen, dass der Bedarf an Hyperkristallen wegen dieser extrem schnellen Auslaugung sehr bald in die Höhe schnellen wird.

Unterwegs greift die RICHARD BURTON eine hilflos im All treibende Raumyacht auf. An Bord sind einige Arkoniden, die für Spione gehalten und gefangen genommen werden. Man kommt nach alldem noch rechtzeitig in der Nähe des Pfeifennebels an, um die Ankunft eines weiteren Sternenozeans mitzuerleben. Ein Sternhaufen mit 65 Lichtjahren Durchmesser und mit circa 120.000 Sonnenmassen erscheint, er hängt aber noch zwischen Hyperraum und Einsteinuniversum fest. Da man zunächst nichts Weiteres unternehmen kann, kehrt man nach Terra zurück. Auf dem Rückweg geraten die Schiffe erneut in höchste Bedrängnis, denn im auf dem Weg liegenden Antares-Gebiet ist eine Hypersturmzone entstanden, in der ein Manövrieren unmöglich ist. Es ist eine Art Sternenriff – und allem Anschein nach wird es dauerhaft bestehen bleiben. Die ENTDECKER entgehen dort nur knapp der Vernichtung und gelangen wohlbehalten zurück nach Terra. Dort wartet eine weitere Überraschung: Sol scheint sich in ein kosmisches Leuchtfeuer verwandelt zu haben, die von ihr emittierte Strahlung besitzt eine sechsdimensionale Komponente. Somit haben die Terraner nicht nur mit dem Sternenriff eine gefährliche Zone in unmittelbarer Nachbarschaft, sondern auch noch eine zu erhöhter Aktivität angeregte Sonne praktisch direkt vor der Haustür.

Persönliche Meinung:

Aktionreiche Beschreibung der Probleme einer Raumfahrt nach Erhöhung der Hyperimpedanz, zwar viel Technik und Hyperphysik, aber durch die individuelle Perspektive des werdenden Vaters Lester Truyen emotional sehr gut rübergebracht. Ich konnte mich also indentifizieren und auf persönlicher Ebene mitfiebern.
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HOT
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von HOT »

Heft 2215

Der Schohaake

Autor: Horst Hoffmann

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Ein humanoider Extraterrestrier, ein Schohaake, materialisiert auf Terra. Er kennt weder seinen Namen noch hat er Erinnerungen. Er weiß nicht, woher er kommt oder wie und warum er auf die Erde gelangt ist. Er ist circa 110 cm groß und sehr zierlich gebaut, trägt keine Kleidung und spricht zunächst nicht.

Dieses Wesen wird in Norwegen von dem Biologen Alexander Skargue und seinem Huskie Sam entdeckt. Der Mann ist Alkoholiker und lebt wie ein Einsiedler in einem Wohncontainer. Fernab von der modernen Zivilisation, die er verabscheut, widmet er sich selbst gebranntem Schnaps und einem Auswilderungsprojekt für Elche, sein einziger Gefährte ist ein alter, halbblinder Huskie. Der Hund spürt den Fremden in der Wildnis auf, und Skargue rettet ihn vor dem Erfrierungstod.

Skargue bringt nichts aus dem Fremden heraus als dessen Namen: Orren Snaussenid. Jeder weitere Kommunikationsversuch scheitert ebenso wie das Bemühen, dem entkräfteten Schohaaken Nahrung einzuflößen. Es wird Skargue klar, dass er den Fremden zu Spezialisten bringen muss, die ihm hoffentlich eher helfen können. Da Skargue in seiner Abgeschiedenheit nichts von den Problemen mit der Hyperimpedanz mitbekommen hat, ist er ziemlich überrascht, dass sein Gleiter den Dienst verweigert und dass die Ortschaft Mol, die er nach einem Tagesmarsch erreicht (wobei er Snaussenid wie ein Kleinkind trägt), bis auf einen verrückt gewordenen Alten völlig verlassen ist. Notgedrungen macht Skargue sich auf den langen Marsch zu der Stadt Otta. Unterwegs hat er sowohl mit Alkoholentzugserscheinungen als auch mit Wilderern zu kämpfen und wird zu guter Letzt vom Piloten eines zufällig vorbeifliegenden Antigravgleiters gerettet.

In der Zivilisation erhält Skargue zuerst einmal dringend notwendige medizinische Versorgung. Eigentlich möchte er so schnell wie möglich in seine Wildnis zurück, besinnt sich aber anders, als Mondra Diamond auftaucht. Sie will den Schohaaken nach Terrania bringen, und da Skargue zur Bezugsperson des Fremden geworden ist, soll er mitkommen. Mondras Charme wirkt: Skargue willigt ein. In Terrania überwindet er zunächst seine Angst vor den Menschen und dann seine Alkoholkrankheit, denn er schließt sich einer Gruppe von Leuten an, die Schwebebusse auf positronischen Betrieb umrüsten. Die körperliche Arbeit, mehr noch die sozialen Kontakte, tun ihm gut.

Mit Orren Snaussenid geht es aber nicht voran, der Fremde bleibt stumm. Derweil tauchen überall auf der Erde insgesamt 3504 weitere Schohaaken auf, ein Drittel davon allerdings tot. Auch sie kennen weder ihren Namen noch haben sie Erinnerungen an ihre Vergangenheit, woher sie kommen, wie und warum sie auf die Erde gelangt sind.

Man bringt die Wesen zusammen und damit wird der Bann gebrochen. Sie fangen an zu reden, so dass ihre Sprache entschlüsselt werden kann. Leider weiß keiner der aus dem Nichts erschienenen Schohaaken irgend etwas außer seinem Namen. Man führt ihnen alle möglichen Bilder von Galaxien, Planeten und Völkern vor – keine Reaktion – bis man ihnen ein Holo der Algorrian zeigt. Diese erkennen sie, aber das ist auch schon alles. Von Le Anyante und Curcaryen Varantir ist keine Hilfe zu erwarten, da sie sich auf einen unbekannten Planeten in der Milchstraße zurückgezogen haben, um dort ihre Nachkommen aufzuziehen.

Während Mondra Diamond sich weiter um die Schohaaken kümmert, kehrt Skargue zu seiner Hütte und zu seinen Elchen zurück – aber nicht zum Alkohol. Er ist fest entschlossen, trocken zu bleiben.

Persöniche Meinung:

Am Anfang habe ich diesen Roman genossen. Es war amüsant und spannend zu lesen, wie der Einsiedler und der Außerirdische versuchen miteinander klar zu kommen, der berühmte Erstkontakt fremder Wesen, immer wieder gerne und oft gelesen. Die Naturschilderungen und die Person des Alexander Skargue sind stimmig geschildert, Orren Snaussenid ist irgendwie niedlich.

Dann zog ich das ganze aber - es wurde viel gewandert :) Jedenfalls dauerte es lange Seiten bis endlich wieder Schwung in die Sache kam.

Das die Schohaaken nun Algorrian kennen, hat mir als Neuleser dieser PR-Epoche nun überhaupt nichts gesagt. In solchen Momenten ist zwar die Perrypedia durchaus angesagt, aber ich habe keine Lust zu spoilen, denn ich denke mal, dass diese Verbindung von Bedeutung ist.
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nanograinger
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Re: Zyklus: Der Sternenozean

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben:Heft 2215

Der Schohaake

Autor: Horst Hoffmann

Persöniche Meinung:
...
Das die Schohaaken nun Algorrian kennen, hat mir als Neuleser dieser PR-Epoche nun überhaupt nichts gesagt. In solchen Momenten ist zwar die Perrypedia durchaus angesagt, aber ich habe keine Lust zu spoilen, denn ich denke mal, dass diese Verbindung von Bedeutung ist.
Die Algorrian (d.h. die wenigen Überlebenden dieser Spezies) werden dir in diesem Zyklus noch begegnen. Vorerst sollte dir reichen, dass sie vor sehr langer Zeit eine "Hilfsvolk" der Kosmokraten und später THOREGONS waren (was die auch nichts sagt, aber egal). Das sich die Schohaaken an Algorrian erinnern, bedeutet, dass auch die Schohaaken ursprünglich vor sehr langer Zeit lebten. Das weist auf kommende Zyklen hin. Aber auch in diesem Zyklus werden das noch eine Rolle spielen.
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