Klassiker - Die Meister der Insel

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von dandelion »

Während Rhodan zwischen den Galaxien gestrandet ist, wird in der Milchstraße fleißig weiter nach dem Planeten Kahalo geforscht. Im Dezember 2400 ist die Suche endlich von Erfolg gekrönt, dokumentiert von Kurt Mahr in der Nr. 214 Der Kampf um die Pyramiden.

Wie es die Dramatik verlangt, tauchen genau in der Stunde der Entdeckung unbekannte Raumschiffe über dem Planeten auf. Das gibt Kurt Mahr die Gelegenheit als Erstes eine Identifikationsfigur für jugendliche Leser in das Geschehen zu schicken, nämlich Earl Rifkin den „jüngsten Leutnant der MOHICAN“. Spannender Beginn, den ich damals bestimmt mit heißem Herzen gelesen habe und sicher wäre ich auch gerne als junger Leutnant in den Weiten des Alls unterwegs gewesen. Aber das reale Leben kümmert sich halt recht wenig um hoffnungsvolle Jungenträume.

Rifkins Einsatz wird allerdings in den Schatten gestellt von der Heldentat einer meiner damaligen Lieblingsfiguren, nämlich des bewährten Mutanten Ras Tschubai, der in todesmutiger Verzweiflung in das Innere eines Roboters teleportiert und damit den Tag rettet. Einfach ein Teufelskerl, der Bewunderung verdient hat, obwohl ich nicht darüber nachsinnen mag, ob die Verdrängungskraft eines menschlichen Körpers ausreichen würde, um ein Maschinenwesen zu zerlegen.

Ein wenig gehadert habe ich mit den Auswirkungen der Vibratorstrahlung, die angeblich auf „jede tierisch-organische Zelle“ einwirkte und dadurch alle Lebewesen tötete. Der Strahlung fallen zwar die Bigheads zum Opfer, nicht aber die munteren Prypachs, so daß der Roboter Schneider weiter seiner skurrilen Tätigkeit des Schwanzkürzens nachgehen und den Terranern den Weg in die Pyramide öffnen kann.

Ein guter und spannender Roman, mit allen Zutaten, die die Serie damals bekannt und beliebt gemacht haben. Allerdings bleibt ein Geheimnis ungeklärt, dessen Aufdeckung ich hier erwartet hätte. Als Rhodan und seine Begleiter bei ihrem Aufenthalt auf Kahalo im Jahr 2328 auf der Flucht vor den Flooths in den Todeskreis der Pyramiden eindrangen, blieben sie unversehrt, während ihre nichtmenschlichen Verfolger getötet wurden. Rhodan nahm damals an, daß die Kahals den Weg geöffnet hätten, aber wie wir wissen, war dem nicht so. Das Rätsel bleibt also (vorerst?) ungelöst, zumindest handlungstechnisch. Denn was dahintersteckt, läßt sich aus späterer Sicht doch leicht zusammenreimen.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von dandelion »

Titel und Untertitel versprechen Grauen, Verderben und Horror. Mit Letzterem war zwar der Planet Horror gemeint, aber die eifrige Leserschaft wußte ja, welche Schrecken mit dieser Welt verbunden waren.

In der Nr. 215 Endstation des Grauens bemühte sich H.G. Ewers nach Kräften, den vollmundigen Ankündigungen gerecht zu werden. Ganz klappte das allerdings nicht, denn zu den aus früheren Heften schon bekannten Schrecknissen kamen keine neuen hinzu. Die im ersten Romanteil verstreuten „Unkenrufe“ über das zukünftige Schicksal der Expedition sind aber auf jeden Fall spannungsfördernd und die Lage der Terraner ist am Ende zwar nicht unbedingt grauenvoll, aber auch nicht gerade zu Jubelstürmen Anlaß gebend.

Die Androtest II zerstört, die Besatzungsmitglieder ebenso auf Minigröße geschrumpft wie zuvor die Leute von der CREST II. Sieht ziemlich hoffnungslos aus, aber Ewers hat vorgebaut. In bester Scheer-Manier preist er die Eigenschaften der Terraner, als da sind: Energie, Mut, Klugheit, Bereitschaft zu alltäglichem Heldentum usw. usw…
Jeder einzelne ist „ein Meister darin, unüberwindbare Schwierigkeiten zu überwinden und Unmögliches möglich zu machen“. Da kann ja nichts mehr schiefgehen, die Leser können beruhigt sein.

Waren diese Lobpreisungen wirklich einmal ernst gemeint? Aus heutiger Sicht klingt das fast wie eine Parodie.

Den hackenzusammenschlagenden Roboter verbuche ich mal als Seitenhieb auf allzu militärische Gepflogenheiten innerhalb der Serie oder war es doch nur Klamauk? Vielleicht ebenso wie die seitenfüllende Posse um Sherlocks Nachwuchs.

Ewers brachte auch noch Eigenwerbung in Sachen Planetenromane unter. Omar Hawk las Tifflors Bericht über „die verhängnisvolle Expedition“ nach Gom. Diesen ehemaligen Planetenroman Nr. 5 gibt es ja seit einiger Zeit in Neuauflage. Kommt auf meine Leseliste, die immer länger wird.

Mittlerweile lief der Zyklus schon fast vier Monate Realzeit, aber der Erkenntnisgewinn in Sachen Meister der Insel tendierte weiter gegen Null. Da war vielleicht schon zu spüren, daß es ein langer, langer Weg bis zum erfolgreichen Ende werden würde.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von nanograinger »

dandelion hat geschrieben:.... aber Ewers hat vorgebaut. In bester Scheer-Manier preist er die Eigenschaften der Terraner, als da sind: Energie, Mut, Klugheit, Bereitschaft zu alltäglichem Heldentum usw. usw…
Jeder einzelne ist „ein Meister darin, unüberwindbare Schwierigkeiten zu überwinden und Unmögliches möglich zu machen“. Da kann ja nichts mehr schiefgehen, die Leser können beruhigt sein.

Waren diese Lobpreisungen wirklich einmal ernst gemeint? Aus heutiger Sicht klingt das fast wie eine Parodie.
Wie Heiko Langhans schon öfters betonte, war Ewers in seinen Anfängen (das war sein 6. PR-Roman, glaube ich) enorm bemüht, seinem "Meister" KHS zu gefallen. Selbst wenn Ewers selbst schon damals solche Heldendarstellungen nicht ernst nahm, so hütete er sich (noch), das in seinem Romanen auch durchscheinen zu lassen
dandelion hat geschrieben:.
Mittlerweile lief der Zyklus schon fast vier Monate Realzeit, aber der Erkenntnisgewinn in Sachen Meister der Insel tendierte weiter gegen Null. Da war vielleicht schon zu spüren, daß es ein langer, langer Weg bis zum erfolgreichen Ende werden würde.
Tja, stelle dir mal vor, was geschrieben worden wäre, wenn es das Forum damals schon gegeben hätte. B-)
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Clark Flipper
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Clark Flipper »

Na bei den damaligen Modemladezeiten, da hätten sich bei so manchen Beiträgen das Kaffee kochen gelohnt. ;)
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DelorianRhodan
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von DelorianRhodan »

Modems? gab es damals nicht, Kritik ging nur über die Post
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Clark Flipper
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Clark Flipper »

Die Post verkaufte die ersten
Modem 1966.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Richard »

Allerdings war 1966 wohl die Anzahl der in privaten Haushalten vorhandenen Computer sehr, sehr gering um nicht zu sagen gegen null gehend (ok, ich schränke meine Aussage jetzt mal auf *.at ein aber ich bin mir sehr sicher, dass es in *.de da gleich aussah ).
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Moonbiker
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Moonbiker »

Richard hat geschrieben: 1966
Hatten wir grade mal einen Schwarz-Weiß-Fernseher, ein Radio und kein Telefon. :D

Günther
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Tiberius
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Tiberius »

Richard hat geschrieben:Allerdings war 1966 wohl die Anzahl der in privaten Haushalten vorhandenen Computer sehr, sehr gering um nicht zu sagen gegen null gehend (ok, ich schränke meine Aussage jetzt mal auf *.at ein aber ich bin mir sehr sicher, dass es in *.de da gleich aussah ).
Dem stimme ich mal zu, damals war in privaten deutschen Haushalten das höchste an elektrischer Kommunikation ein Telefon.
Das Forum kann weg. Sofort.
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Clark Flipper
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Clark Flipper »

Also Plattenspieler, Staubsauger und Waschmaschinen waren damals Hightech!

Und Bügeleisen, die wurden darum auch als Requisite in der Orion verwendet ... :rolleyes:
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von dandelion »

nanograinger hat geschrieben: Tja, stelle dir mal vor, was geschrieben worden wäre, wenn es das Forum damals schon gegeben hätte. B-)
Da gab es ja noch nicht mal die LKS und die Leser waren sicher auch braver als heute. ;)

Die Zahl der Leserbriefe stieg zu der Zeit aber "stetig" an, steht in der PR-Chronik. Wieviel Kritik da enthalten war, läßt sich wohl kaum mehr eruieren. Ich nehme aber an, daß die begeisterten Zuschriften bei weitem überwogen. Auch Handlungsvorschläge wurden natürlich gemacht. Erstaunlicherweise gehen laut Chronik sogar die Sonnentransmitter auf einen Leservorschlag zurück.

Weiß nicht, ob Leserpost vor Einführung der LKS beantwortet wurde. Wäre aber sicher sehr aufwendig gewesen.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von nanograinger »

dandelion hat geschrieben:
nanograinger hat geschrieben: Tja, stelle dir mal vor, was geschrieben worden wäre, wenn es das Forum damals schon gegeben hätte. B-)
Da gab es ja noch nicht mal die LKS und die Leser waren sicher auch braver als heute. ;)

Die Zahl der Leserbriefe stieg zu der Zeit aber "stetig" an, steht in der PR-Chronik. Wieviel Kritik da enthalten war, läßt sich wohl kaum mehr eruieren. Ich nehme aber an, daß die begeisterten Zuschriften bei weitem überwogen. Auch Handlungsvorschläge wurden natürlich gemacht. Erstaunlicherweise gehen laut Chronik sogar die Sonnentransmitter auf einen Leservorschlag zurück.

Weiß nicht, ob Leserpost vor Einführung der LKS beantwortet wurde. Wäre aber sicher sehr aufwendig gewesen.
Soweit ich erinnere, steht In der William Voltz Biografie, dass Kurt Bernhardt alle Leserbriefe las und sie teilweise an die Autoren und KHS weiterleitete, wenn er meinte, dass sie relevant waren. Dass er auf die Briefe antwortete, kann ich mir nur in Ausnahmefällen vorstellen, u.a. deswegen wurde ja die LKS mit PR 302 eingeführt.

Aber ich glaube auch, dass die Leserbriefe "braver" waren, als das, was heute teilweise im Forum zu lesen ist. Das würde ich aber vor allem auf die doch stark unterschiedliche Altersverteilung der Leser zurückführen.
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Kardec
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Kardec »

Briefe hatten halt auch Klaradressen.
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Faktor10
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Faktor10 »

Clark Flipper hat geschrieben:Also Plattenspieler, Staubsauger und Waschmaschinen waren damals Hightech!

Und Bügeleisen, die wurden darum auch als Requisite in der Orion verwendet ... :rolleyes:
Nicht zu vergessen Tonbandmaschinen.
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von dandelion »

In der PP-Zusammmenfassung dieses Romans steht folgende Anmerkung:

"Im Vorwort wird, sowohl in der Erstauflage als auch in den Nachauflagen, die ANDROTEST III genannt, obwohl der Roman die Abenteuer der ANDROTEST II behandelt."

In meinem Heft der 1. Auflage ist das nicht so, da steht im Vorwort eindeutig ANDROTEST II. Allerdings folgt dahinter ein !

Könnte man bei flüchtigem Hinsehen vielleicht als dritten Strich interpretieren. Trotzdem, die Anmerkung ist, zumindest was die 1. Auflage betrifft, falsch.
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Wintermute
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Wintermute »

dandelion hat geschrieben:In der PP-Zusammmenfassung dieses Romans steht folgende Anmerkung:

"Im Vorwort wird, sowohl in der Erstauflage als auch in den Nachauflagen, die ANDROTEST III genannt, obwohl der Roman die Abenteuer der ANDROTEST II behandelt."

In meinem Heft der 1. Auflage ist das nicht so, da steht im Vorwort eindeutig ANDROTEST II. Allerdings folgt dahinter ein !

Könnte man bei flüchtigem Hinsehen vielleicht als dritten Strich interpretieren. Trotzdem, die Anmerkung ist, zumindest was die 1. Auflage betrifft, falsch.
Ich habe das mal als Anmerkung zur Anmerkung in der Diskussion PR 215 eingetragen, evtl. meldet sich der Ersteller der Anmerkung.
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Ceterum censeo SOL esse redeundum

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dandelion
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von dandelion »

William Voltz schickt in der Nr. 216 Aufbruch der Oldtimer die Creme de la Creme der gestrandeten Terraner in den Einsatz. Auch die beiden Mausbiber sind mit von der Partie, allerdings sind ihre Mutantenfähigkeiten arg beeinträchtigt. Das passt aber, denn sonst wären die auftretenden Probleme allzu schnell gelöst gewesen. So aber müssen sich die Winzlinge in einer ins Riesenhafte vergrößerten Umwelt zurechtfinden. Cero Wifferts Sturz in ein Zahnradgetriebe liefert dafür ein anschauliches Beispiel. Letztendlich stoßen sogar Tolots Superkräfte an ihre Grenzen.

Wie es die Terraner trotzdem schaffen, aller Unbill zum Trotz, die Ungetüme von Raupenfahrzeugen zu besetzen und in Gang zu bringen, erzählt Voltz in manchmal fast alptraumhafter Langsamkeit. Als Leser hätte ich da gern ab und zu ein wenig angeschoben. Das für die Terraner nichts unmöglich ist, wurde den Lesern ja des Öfteren eingetrichtert, die Art und Weise wie die Shifts schließlich aus dem Gefahrenbereich gesteuert wurden, weckt dann aber doch einige Zweifel. Flaschenzüge hin oder her.

Überzeugender beschrieben finde ich die Sorgen und Nöte der Fremdwesen, die den Weg der Terraner kreuzen und die sich auch untereinander bekämpfen. In diesen Szenen ist der Roman wirklich stark und Johnny Bruck hat dazu auch ein beindruckendes Titelbild geliefert.

Ein Wiedersehen gibt es mit den Schauplätzen in der Hohlwelt, an denen einige Hefte zuvor so viele Schwierigkeiten zu überwinden waren. Davon ist nur noch wenig zu spüren, zumindest für Perrys Mannschaft ist das Umfeld eigentlich nur Kulisse. Für die Bewohner der Hohlwelt sieht das natürlich anders aus, siehe die Schicksale von Groon und seinen Mitstreitern.

Der Einsatz und damit der fast schon letzte Hoffnungsschimmer beruhte auf der Annahme, daß kurz vor dem Aufprall der abstürzenden Kaulquappe C-11 in der Rot- Etage der Hohlwelt die „robotgesteuerte Sicherheitsanlage“ zwei Shifts ausgeschleust hatte. Redhorse wollte diesen Vorgang beobachtet haben und er behielt Recht. Im Heft 208, in dem der Absturz geschildert wird, war davon nicht die Rede. Ist wohl im allgemeinen Getümmel untergegangen. Macht auch nichts, denn so erhielt William Voltz Gelegenheit, diesen Roman zu schreiben und seine kontinuierlich anwachsenden literarischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von zephydia »

dandelion hat geschrieben:Macht auch nichts, denn so erhielt William Voltz Gelegenheit, diesen Roman zu schreiben und seine kontinuierlich anwachsenden literarischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Was mir auffiel ist wie sehr sich William Voltz als Autor im Laufe seiner Karriere veränderte. Legte er später mehr Wert auf Toleranz und schrieb über gebrochene Charaktere wie Alaska Saedelare, war er zur Zeit des MDI-Zyklus und davor quasi als Military-SF Autor unterwegs mit knallharten, eher emotionslosen Einzelgängern wie Don Redhorse und Nome Tschato als Protagonisten und vielen äußerst detailliert geschilderten Kämpfen. Ganz extrem fiel mir das bei dem hier schon erwähnten Band 212 "Die Mikrofestung" auf. Da ging es für meiner Meinung nach entschieden rabiater zu als in den typischen Scheer oder Mahr Heften der damaligen Zeit denen man das ja gerne nachsagt.
Das hat mich wirklich überrascht.
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Clark Flipper »

Vielleicht hat er sich als junger Autor nur mehr an die Exposé Vorgaben seines Mentors gehalten?
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von zephydia »

Clark Flipper hat geschrieben:Vielleicht hat er sich als junger Autor nur mehr an die Exposé Vorgaben seines Mentors gehalten?
Das Interessante für mich ist, dass wenn man seine Romane mit denen seines Mentors Scheer vergleicht er was die Härte der Action Szenen und den Einsatz von Themen wie "Heldentod", weit über Scheer hinausging. Darum überrascht mich sein späterer Wandel zum sehr ausgeprägten Pazifismus halt mehr als es dass bei einem Autor getan hätte der zuvor weniger stark auf solche Elemente gesetzt hat.
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Clark Flipper »

zephydia hat geschrieben:
Clark Flipper hat geschrieben:Vielleicht hat er sich als junger Autor nur mehr an die Exposé Vorgaben seines Mentors gehalten?
Das Interessante für mich ist, dass wenn man seine Romane mit denen seines Mentors Scheer vergleicht er was die Härte der Action Szenen und den Einsatz von Themen wie "Heldentod", weit über Scheer hinausging. Darum überrascht mich sein späterer Wandel zum sehr ausgeprägten Pazifismus halt mehr als es dass bei einem Autor getan hätte der zuvor weniger stark auf solche Elemente gesetzt hat.
Es ist nicht ungewöhnlich für "Schüler" ihre "Meister" in deren Art und Weise zu überflügeln. Ergo hat WiVo, gegen seine eigentlich Art, in der Ausführung noch eine Schippe zur Exposévorgabe draufgelegt. Seine nicht PR-Werke in diesen Jahren lass zumindest der späteren WiVo schon erkennen.
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Clark Flipper »

Nachtrag, es könnte noch einen Grund haben, WiVo wurde älter. :rolleyes:

Wenn ich so darüber nachdenke, da muss ich sagen das z.B. groẞe Raumschlachten mich in jungen Jahren allein durch die Bildsprache fasziniert haben. Später war es eher so das die darin verwickelten Schicksale mein Interesse weckten und die Schlachten mir eher wie Schlachthöfe vor kamen.
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von zephydia »

Clark Flipper hat geschrieben:Nachtrag, es könnte noch einen Grund haben, WiVo wurde älter. :rolleyes:

Wenn ich so darüber nachdenke, da muss ich sagen das z.B. groẞe Raumschlachten mich in jungen Jahren allein durch die Bildsprache fasziniert haben. Später war es eher so das die darin verwickelten Schicksale mein Interesse weckten und die Schlachten mir eher wie Schlachthöfe vor kamen.
Da hast Du denke ich recht. Das würde seine Wandlung als Autor erklären.
Vielleicht besteht dann auch noch Hoffnung dass das aktuelle PR-Team in Zukunft auch mal etwas mehr auf andere Themen setzten wird. Was jetzt nicht heißen soll das ich jetzt völlig auf Action verzichten will, aber von endlosen Leichenbergen als Hauptmittel zur Spannungserzeugung habe ich momentan genug.Wobei die seit WiVo in die Serie eingebrachte Mystik in zu großen Mengen auch nicht mein Ding ist, besonders dann nicht
Spoiler:
wenn sie zur Entschuldigung von sinnlosen Metzeleien (Tiuphoren) benutzt wird.
Hope dies last. ;)
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DelorianRhodan
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von DelorianRhodan »

Clark Flipper hat geschrieben:Vielleicht hat er sich als junger Autor nur mehr an die Exposé Vorgaben seines Mentors gehalten?
Spätestens in Nr. 299 hat er sich, zumindest in der Schlussszene, vom Expose entfernt.
Die Beisetzung von Mirona Thetin war von KHS, wenn überhaupt, etwas anders vorgesehen.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Meister der Insel

Beitrag von Richard »

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