Klassiker - Die Ennox

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von LaLe »

Hier darf gerne weiter diskutiert werden, aber für alle, die wissen wollen wie es weitergeht, habe ich mal den entsprechenden Link eingestellt --> Klassiker - Die Große Leere.
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"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Lumpazie hat geschrieben: Um auch jeden Zweifel auszuräumen, in den letzten beiden Seiten, wo die Personen Felix, Nadja und Mila sowie deren Hintergründe vorgeben werden, wird auch schon explizit die Fähigkeit des Spiegelsehens beschrieben. Auch das die Zwillinge nicht getrennt werden dürfen usw. - ganz so, wie es dann in Band 1648 beschrieben wurde.

Die Zwillinge sind als von Zyklusbeginn an schon so geplant gewesen - die Akonenschwestern eine gelungene Irreführung für die Leser.
Danke für die Informationen. Man könnte natürlich noch versuchen, einzuwenden, dass 1622 schon recht weit fortgeschritten war im Zyklus, dass mittig ein Bruch im Zyklus feststellbar war und ob nicht der ursprüngliche Handlungsentwurf von Vlcek ein halbes - Dreiviertel Jahr vorher vielleicht doch eher die Akoninnen beinhaltete. Aber beweisen könnt ich es nicht. Von daher brächte es auch nichts, da noch weiter rum zu rätseln. So schlecht fand ich die Einführung der Geschwister Vandemar ja nun auch nicht. Dass man später nichts mehr recht mit ihnen anzufangen wusste... nun ja.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Auf große Fahrt geht es mit Band 1649 Projekt Coma von Robert Feldhoff. Falls man schon im Hinblick auf den Romantitel die Beschreibung einer tödlichen Langeweile oder einer Nachtwache am Krankenbett befürchtet, wird man jedoch durch ein angenehmes Aufbruchsszenario überrascht. In den letzten Wochen gab es ja durch die verschiedenen Klassikerthreads gehäuft mehrere Aufbrüche zu lesen und zu vergleichen. Robert Feldhoff muß sich da vor den Altmeistern nicht verstecken, auch wenn er es anders angeht und lediglich die Entstehung der Expedition bis zum Start schildert.

Bevor es losgeht, widmet er sich aber noch mal Mila und Nadja. In dem Zusammenhang läßt er den behandelnden Arzt die interessante Aussage treffen, dass "echte Mutantenfähigkeiten" wie die der beiden oder Guckys äußerst selten seien, so selten, dass sie bei vielen Völkern 10000 Jahre nicht vorkommen. Da frag ich mich doch, warum Parafallen und Antimutanteneinrichtungen so häufig überall sind.
Der Arzt kommt schlecht weg bei Feldhoff. Schon der Name Porque Roban ist negativ besetzt. Er grinst ständig überheblich bis arrogant, unterzieht die beiden Frauen Experimente hart am Rande der Legalität und zeigt keine Reue bei den üblen Folgen für Mila. Hat Feldhoff hier einen realen Arzt aus seinem Umfeld verewigt oder ist dies ein genereller Seitenhieb gegen eine überhebliche Ärzteschaft?

Angeheizt werden die Reisevorbereitungen dann durch das Universitarium der Ennox und durch den unvermeidlichen Phillip. Ich frage mich, ob das Modell den Galaktikern auch aktuell und in Zukunft noch von Nutzen ist. Lücken hin oder her, die Informationen über zahlreiche Galaxien müßten ja heute noch in irgendwelchen Speichern erhalten geblieben sein.
Ansonsten wird schweres Geschütz aufgefahren. Von einer Antwort auf die 3. Ultimate Frage schwafelt der Ennox und Rhodan, Atlan und zahlreiche andere erwarten gleich mal einen "Evolutionsschub" als Belohnung für die Expedition. Da wird viel zu sehr mit Begriffen um sich geschmissen, reine Lockmittel, um den Leser anzuheizen. Und wie wir wissen, gab es nur einige Serienjahrzehnte später dann das genaue Gegenteil, nämlich die Hyperimpendanz als Evolutionsbremse.

Dennoch scheitert Rhodan fast an der Spießigkeit und Kleinbürgerlichkeit des Galaktikums. Nun ja, eine Galaxis, welche über Jahrhunderte in Trümmern gelegen und eben erst zwei Tote Zonen in ihren Hauptballungsräumen zu erdulden hatte, hat zugegebener Maßen andere Sorgen, als eine schweineteure Expedition nach JWD zu finanzieren. Zwischen Rhodan und Homer kommt es zu einem netten Schlagabtausch der Argumente über das Für und Wider. Gut gelungen fand ich, dass Rhodan es schafft, allein durch sein Charisma, zwar nicht die einzelnen Nationen, dafür aber viele Privatsponsoren auf seine Seite ziehen. Feldhoff zeichnet ein sich entwickelndes Bild einer öffentlichen Aufbruchsstimmung, welches mehr und mehr die positiven Effekte, die so ein technologisch/zivilisatorischer Gewaltakt haben kann, hervorhebt.

Was Feldhoff`s Aufbruch von Scheer und aktuell Anton unterscheidet, ist, dass er keinen technologischen Overkill braucht, um Stimmung zu erzeugen. Die BASIS als Vehikel ist altbekannt, auch wenn sie im Roman sieben Monate quasi kompletterneuert wird. Komisch, dass Rhodan und andere später bangen, ob die alte "Schrottkiste" das noch schafft.
RF konzentriert sich vielmehr auf den Selektionsprozeß, mit dem die Besatzung zusammengestellt wird. Sowas wurde bei den anderen Autoren meist mit ein, zwei knappen Bemerkungen über die "gnadenlos harten" Aussiebungen abgetan. Und in den nächsten Romanen rannten dann Offiziersanwärter, Psychopathen und dergleichen durch die Schiffe...
Feldhoff zeigt hier seine Stärke, es sind die besten Stellen des Romans. Aus der Sicht einer Jurorin werden Pro und Kontra zahlreicher Kandidaten abgewogen, mit nachvollziehbaren Enttäuschungen und Erleichterungen auf beiden Seiten. Gut gemacht.

Zum Schluß geht dann eine ordentlich vorbereitete, schlagkräftige und vielseitige kleine Flotte auf Reisen. Die BASIS mit der ATLANTIS, ODIN, FORNAX und vielen anderen Schiffen huckepack, dazu noch ein Linguiden-, sowie ein Arcoanaschiff - so sieht eine ordentliche Fernexpedition aus, jawoll!

Gruß.
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Langschläfer
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Langschläfer »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:...Hyperimpendanz als Evolutionsbremse.
Als genau das sehe ich die HI nicht - sie ist imho eher vergleichbar mit der Einführung eines Selektionsfaktors, eines Selektionsdrucks.
Eine Population die damit fertig wird muß eine Menge über "Hyper" wissen oder zumindest ziemlich schnell erlernen, und hat dadurch einen Vorteil gegenüber all jenen, die das eben nicht oder zumindest nicht so gut hinkriegen. Und dieser Vorteil wird auch bei einer späteren Normalisierung der HI bestehen bleiben, zumindest bei denen, die schon einmal so einen Wechsel durchgemacht haben (egal ob HI-Erhöhung oder -Senkung).
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ständig das ich nicht verrückt bin. Die zehnte pfeift die Melodie von Tetris.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Richard »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: ....
Die BASIS als Vehikel ist altbekannt, auch wenn sie im Roman sieben Monate quasi kompletterneuert wird. Komisch, dass Rhodan und andere später bangen, ob die alte "Schrottkiste" das noch schafft.
...
Ich hatte damals das Gefuehl, dass man die Basis bald mal entsorgen wollte was ......
(hm, das waere hier jetzt wohl gespoilert, wenn ich genaueres zu dem Thema schreiben wuerde).
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Klaus N. Frick
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Klaus N. Frick »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: Der Arzt kommt schlecht weg bei Feldhoff. Schon der Name Porque Roban ist negativ besetzt. Er grinst ständig überheblich bis arrogant, unterzieht die beiden Frauen Experimente hart am Rande der Legalität und zeigt keine Reue bei den üblen Folgen für Mila. Hat Feldhoff hier einen realen Arzt aus seinem Umfeld verewigt oder ist dies ein genereller Seitenhieb gegen eine überhebliche Ärzteschaft?
Robert mochte tatsächlich keine Ärzte; Ausnahmen dürften die Regeln bestätigen.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Langschläfer hat geschrieben: Als genau das sehe ich die HI nicht - sie ist imho eher vergleichbar mit der Einführung eines Selektionsfaktors, eines Selektionsdrucks.
Eine Population die damit fertig wird muß eine Menge über "Hyper" wissen oder zumindest ziemlich schnell erlernen, und hat dadurch einen Vorteil gegenüber all jenen, die das eben nicht oder zumindest nicht so gut hinkriegen. Und dieser Vorteil wird auch bei einer späteren Normalisierung der HI bestehen bleiben, zumindest bei denen, die schon einmal so einen Wechsel durchgemacht haben (egal ob HI-Erhöhung oder -Senkung).
Schon richtig, ich sah es auch im Hinblick auf ähnliche Merkwürdigkeiten, wie bei den Chronofossilien und sowas. In der Tat haben die Galaktiker allgemein und die Terraner speziell die HI gut weggesteckt, finde ich. Die konsequente Nutzung und Erforschung des Halbraums führte zu einigen guten Ideen. Von MOTRANS etwa bin ich immer noch schwer begeistert. Eine elegante und clevere Ausnutzung der Gegebenheiten, ein schlagkräftiges Instrument obendrein, wie der Einsatz gegen die Frequenzmonarchie bei ITHAFOR gezeigt hat. Schade, dass es so selten erwähnt und eingesetzt wird. Dazu ist die Flottenstärke der LFT größer als je zuvor, die Schiffe selbst auch, aktuell die RAS TSCHUBAI als Spitze der Forschung ... Degeneration sieht anders aus. :)
Richard hat geschrieben: Ich hatte damals das Gefuehl, dass man die Basis bald mal entsorgen wollte was ......
(hm, das waere hier jetzt wohl gespoilert, wenn ich genaueres zu dem Thema schreiben wuerde).
Das Gefühl hatte ich dann ein, zwei Zyklen später. Wobei mir das nie so recht einleuchten wollte. In Zeiten der Modulbauweise und vergleichsweise einfacher Komplettsanierung, unverwüstlichen Werkstoffen und Formenergie sollte so ein Raumschiff doch eigentliche ewig bestehen können. Irgendwelche lemurischen Stationen oder gar Cappinsatelliten funktionierten ja auch Jahrzehntausende später noch.
Klaus N. Frick hat geschrieben: Robert mochte tatsächlich keine Ärzte; Ausnahmen dürften die Regeln bestätigen.
Ich entsinne mich, dass in irgendeinem der Klassikerthreads mal ausgesagt wurde, dass Scheer ähnlich über Ärzte dachte. Bzw. über Ärzte die pfuschten oder Mißbrauch betrieben und dies auch in seinen Romanen in verschiedener Weise kundtat. Ob da bei beiden schlechte Erfahrungen eine Rolle spielten?

Gruß.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Heiko Langhans »

Scheer hielt viel von kompetenten Medizinern. In den meisten seiner Romane spielen medizinische oder gesundheitliche Themen eine Rolle, und sei es nur in Form einer kurzen Szene. Achtet mal drauf. B-)
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Die Zyklusschau ist zu einem (vorläufigen) Ende gekommen, Zeit für ein Fazit meinerseits für die von mir vorrangig betrachtete Akonenhandlungsebene.

Ich weiß, dass man im Allgemeinen serienimmanente Ereignisse nicht eins zu eins mit realen Abläufen in Verbindung bringen sollte. Der PR Kosmos ist ein Phantasieprodukt, mit der Maßgabe, die Leser zu unterhalten. Allzu häufige und deutliche Rückgriffe auf das tatsächliche Geschehen sind für einen Konsumenten, der gerade dieser Realität mal für zwei Stunden in der Woche entfliehen möchte, möglicherweise eher unerwünscht. Dennoch wird bei PR ja häufig davon gesprochen, dass in der Serie gewisse gesellschaftliche Grundstimmungen erkennbar wurden, welche den Stil über längere Zeiten beeinflußten. Siehe die Anfangszeit, welche eventuell als Reflex der Nachkriegs- und Kalter Kriegs Zeit zu sehen ist, später der träumerische, vielleicht esoterische Stil der 70er und 80er Jahre, und seit den 90ern, nun ja, die "moderne" Serie.

Abgesehen von diesen Grundstimmungen, die natürlich auch maßgeblich von einzelnen Autoren geprägt und keinesfalls für alle gültig waren und sind, gibt es aber durchaus auch Momente, in denen man das Gefühl bekommt, dass die reale Weltlage verstärkt Einfluß auf die Serienhandlung bekam. Die Akonenhandlung des Ennoxzyklus ist so ein Moment. Die politische Großwetterlage der Milchstraße in der Zeit nach Monos, mit neuen Konfliktherden und Allianzen kann meiner Meinung nach als Reflex der Wirklichkeit betrachtet werden. Hier ist es eine Milchstraße, welche nach jahrhundertelanger Stagnation im Neuaufbau begriffen ist, in welcher zahlreiche regionale Mächte sich zu Großmächten entwickeln (wollen) und wo es zwangsläufig dann auch zu Konflikten und Kriegen zwischen den Konkurrenten kommt. Die reale Welt der frühen 90er Jahre war nicht unähnlich. Nach jahrzehntelangem Status Quo und Kaltem Krieg mußte die Welt sich mit dem Wegfall des Ostblocks ebenfalls neu orientieren, bzw. war im Umsturz. Regionale Konflikte, wie auf dem Balkan, brannten auf, der Begriff vom clash of cultures entstand und neue Mächte wie China drängten nach oben.

Als besonders offensichtliches Beispiel dient Horst Hoffmanns: 1619 - Krisenherd Bolan. Hier hatte ich sofort die Balkankriege, welche zur Entstehungszeit des Romans wüteten und ebenfalls ein Produkt der neuen Zeit waren, als Vorlage vor Augen. Waren es in Jugoslawien Serben, Kroaten und Bosnier, die übereinander herfielen, sind es im Roman seit Jahrtausenden zusammenlebende Akonen und Arkoniden, welche aufgehetzt und durch nationalistische Scharfmacher in`s Chaos gestürzt werden. Die beschriebenen Methoden erinnern auch sehr an Vorkommnisse während der ersten Intifada im Nahen Osten, die ebenfalls gerade stattfand.

Ohne makaber klingen zu wollen, hat dieser Realweltbezug der Akonenhandlung zu Beginn aber gut getan. Es herrschte der Eindruck, dass hier sich Neues entwickelte, überall gab es technische Fortschritte, Aufbruchstimmung allerorten, angedeutete und tatsächliche Möglichkeiten für Allianzen usw usf.
Man stelle sich vor, Rhodan wäre auf das Angebot der Akonen zur Kooperation eingegangen. Terra im Bund mit Akon und den Blues, dafür in Opposition zu Atlan? Die Galaxis im Neuaufbau bot unzählige Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen. GRRM`s "Game of Thrones" beweißt, dass derartige politische Gemengelagen durchaus ihren Reiz haben.

Ich meine auch, dass dies selbst im Rahmen einer Nebenhandlung eines 50 Hefte Zyklus gut handhabbar gewesen wäre. Leider aber wurde diese vielversprechende Handlungsebene bald verstümmelt. Das Einbringen der Ennox in dieser Form war schlecht. Auch das Reduzieren der akonischen Machtbestrebungen auf einige wenige Personen an der Spitze einer Terrororganisation banalisierte das Thema. Zumal die Darstellung auch immer mehr entglitt. In Feldhoffs: 1639 - Schach der Blauen Schlange mutieren die Anhänger der Blauen Legion zu sowas wie Weltraumnazis, welche sich als "Herrenrasse" empfinden. Und angeführt werden von einer verrückt gewordenen Alnora Deponar, welche plötzlich unbedingt eine Spiegelgeborene sein will. Über die Eignung der akonischen Schwestern als Unsterbliche ist ja im Thread schon diskutiert worden.
Unverkennbar ist, dass ab hier ein deutlicher Bruch in dieser Handlungsebene zu Tage tritt. Die Vermischung mit der Suche nach den Spiegelgeborenen war ein großer Fehler, wirkt, wenn man den Ausgang betrachtet, unmotiviert und schlecht durchdacht und führt die ersten guten Romane ad absurdum, indem plötzlich nur noch Verrückte das Sagen haben. Das Setting der galaktischen Neuorientierung wurde zu Gunsten von effekthascherischem Unfug aufgegeben. Wirklich schade drum.

Dennoch hat mir die Beschäftigung mit meiner persönlichen Anfangszeit meines kleinen Hobbys hier Spaß gemacht. Es waren einige wirklich schöne Romane drunter. Am besten gefallen haben mir Feldhoffs 1617 - Die Akonin, Hoffmanns 1619 - Krisenherd Bolan und Ellmers 1633 - Eine Falle für die MAGENTA. Das untere Ende besetzt leider komplett H.G.Francis, dessen Beiträge mir wenig bis gar nicht zusagten.

Vielen Dank auch an Lale für das Bereitstellen der Romane, sowie an die Foristen, die hier mit diskutiert haben.

Gruß.

PS: Etwas schade fand ich, dass selbst die Arcoanabände wenig Resonanz fanden. Ich glaube, ich werde sie mir mal demnächst, ähnlich wie die Akonenromane im Block vornehmen. Vielleicht schreibt ja der ein oder andere dann was mit dazu.
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Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Lumpazie »

Ein kleines Zuckerle noch zum Ende des Zykluses - ein Cartoon von Günni Leif-Er - welcher sich mit Voltago beschäftigt (schon langweilig, einen ganzen Zyklus lang nur in der Ecke zu stehen :D ). Viel Spaß damit!
Spoiler:
Bild
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Lumpazie »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:
Lumpazie hat geschrieben: Um auch jeden Zweifel auszuräumen, in den letzten beiden Seiten, wo die Personen Felix, Nadja und Mila sowie deren Hintergründe vorgeben werden, wird auch schon explizit die Fähigkeit des Spiegelsehens beschrieben. Auch das die Zwillinge nicht getrennt werden dürfen usw. - ganz so, wie es dann in Band 1648 beschrieben wurde.

Die Zwillinge sind als von Zyklusbeginn an schon so geplant gewesen - die Akonenschwestern eine gelungene Irreführung für die Leser.
Danke für die Informationen. Man könnte natürlich noch versuchen, einzuwenden, dass 1622 schon recht weit fortgeschritten war im Zyklus, dass mittig ein Bruch im Zyklus feststellbar war und ob nicht der ursprüngliche Handlungsentwurf von Vlcek ein halbes - Dreiviertel Jahr vorher vielleicht doch eher die Akoninnen beinhaltete. Aber beweisen könnt ich es nicht. Von daher brächte es auch nichts, da noch weiter rum zu rätseln. So schlecht fand ich die Einführung der Geschwister Vandemar ja nun auch nicht. Dass man später nichts mehr recht mit ihnen anzufangen wusste... nun ja.
Prinzipell JA - wenn da nicht das vorgezogene Expose gewesen wäre! D.h. das ging westenlich früher raus, als die Standard-Exposes, weil Walter damals noch in Irland wohnte und die Postwege wesentlich länger dauerten (steht auch so im aktuell erschienen Planetenroman Nr. 30 drin - wieviel früher dieses Expose aber rausging, vermag ich nicht zu sagen. Walter war allerdings bei weitem nicht mehr der Jüngste und ich könnte mir gut vorstellen, das er seine Exposes sehr, sehr früh bekam) . Bedenkt man dazu , das Band 1617 die Akonin heißt und diese da als Handlungsträgerin (geplante Spiegelgeborene) eingeführt und dies dann schon 5 Bände später wieder umgestossen wurde.... naja, eher unwahrscheinlich, oder? Abgabetermin für den Roman Nr. 1621 war der 1. Mai 1992. Ich weiß nicht genau, wieviel Zeit den Autoren für die Fertigstellung des Romans gegeben wird. Vielleicht 8 Wochen? Dann hätte Walter das Expose so ca. März 1992 bekommen - zu dem Zeitpunkt ist aktuell der Roman Nr. 1594 erschienen. Ergo dürften doch schon die ersten Bände vom Ennoxzyklus in Produktion gewesen sein (also die Bände 1600 - 1605)? Da ich mir vorstellen kann, das bei Walter nicht die Standardzeit sondern eher etwas mehr Zeit zum Schreiben gegeben wurde, könnte er das Expose noch früher bekommen haben. Sei es drum, ganz wird es sich wohl nur mit Hilfe vom Verlag klären lassen ;)
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von LaLe »

Auch zu diesem Zyklus gibt es den ein oder anderen Planetenroman...

PR-TB 366 - Traumschiff der Sterne - Peter Terrid

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Im Jahr 1199 NGZ ist die EMPRESS OF THE OUTER SPACE, kurz EOS genannt, ein Weltraum-Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse. Die Kriminalistin Lhoreda Machecoul vereitelt auf der Erde einen Anschlag bei der Einweihung einer Nekropole im Pamir-Gebirge. Der mutmaßliche Täter, Daryl Parthenay, kann jedoch entkommen. Lhoreda erhält daraufhin zur Erholung eine Reise an Bord der EOS, wo sie zugleich als inoffizielle Sicherheitsoffizierin fungieren soll.

Die EOS hat 1800 Passagiere und eine Besatzung von fast 1400 Personen. Ihr Kapitän heißt Gharun Ferdinho. Bereits kurz nach dem Verlassen des Solsystems wird ein erster merkwürdiger Vorfall gemeldet, denn den Aufzeichnungen des Bordsyntrons zufolge ist ein Crewmitglied zweimal an Bord gegangen.

Erstes Ziel der Reise ist Orgals Stern, wo ein Asteroidenfeld voller Schwingquarze einen einzigartigen Anblick bietet. Da macht Lhoreda bei der Rückkehr in ihre Kabine eine erschreckende Entdeckung: Auf ihrem Bett liegt ein verzierter Dolch mit den Initialen D. P.! Eine nähere Untersuchung ergibt weiterhin, dass sie die syntronische Überwachung ihrer Kabine angeblich selbst deaktiviert hatte.

Der Bordsyntron meint aber, dass Daryl Parthenay, selbst nach einer biometrischen Analyse, sich auf keinen Fall an Bord der EOS befinden kann. Da erreicht den Kapitän eine neue Meldung: Einer der Passagiere, die sich den Aufzeichnungen zufolge an Bord befinden sollen, wurde auf der Erde ermordet aufgefunden. Parthenay kann sich aber kaum als dieser verkleidet haben, denn er ist 7 Zentimeter größer.

Eine Durchsuchung der entsprechenden Kabine durch Lhoreda ergibt keine verwertbaren Spuren, aber als sie die Kabine wieder verlassen will, stellt sie fest, dass die Tür verriegelt ist und sie keinen Kontakt zum Bordsyntron bekommt. Da bilden sich Risse in der Glassit-Außenwand, die sie vom Vakuum des Weltalls trennt. Lhoreda gerät in Panik, doch gelingt es ihr, durch geschickten Einsatz des Konfektionsautomaten einen Hilferuf abzusetzen. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Wand nur mit einer Scherzfolie beklebt worden war. Offenbar versucht jemand, Psychoterror auszuüben.

Die Reise der EOS geht weiter. Auf dem Planeten Green Wonder, der vollständig von einem Ozean bedeckt ist, landet das Schiff in 4000 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Die Passagiere können Ausflüge mit Druckanzügen unternehmen. Wesentliche einheimische Lebensform sind die Najaden, circa drei Meter große, unintelligente Wasserwesen mit einem menschenähnlichen Gesicht, die von einigen Passagieren mit Harpunen gejagt werden.

Lhoreda zieht sich enttäuscht von dieser Grausamkeit zurück, da wird sie von einem Unbekannten mit einer Harpune bedroht, der sich als Parthenay zu erkennen gibt, der sich offenbar verkleidet hat. Parthenay erklärt ihr, dass er seine Verbrechen nur wegen des Nervenkitzels und des Machtgefühls begeht. Dann will er Lhoreda töten. Es gelingt dieser jedoch, mit einem Nahkampfangriff Parthenays Scheinwerfer zu zerstören und zu entkommen. Sie wird gerettet, doch wird auch die Leiche eines weiteren Passagiers gefunden, der offenbar von einer Harpune getroffen worden ist. Es stellt sich heraus, dass dies der Unbekannte ist, der Lhoreda bedrohte, doch scheint erneut jemand doppelt existiert zu haben, denn der entsprechende Passagier ist auf Bildern nicht etwa mit einer Harpune, sondern mit einem Fotoapparat zu sehen. Von Parthenay fehlt erneut jede Spur.

Die EOS fliegt weiter. Um Parthenay aus der Reserve zu locken, verbreitet Lhoreda Gerüchte über einen Mörder an Bord und hat deswegen Ärger mit dem Kapitän. Schließlich lässt der Kapitän die Passagiere abstimmen, ob man weiterfliegen soll, und eine Zweidrittelmehrheit spricht sich dafür aus.

Lhoreda flirtet im weiteren Verlauf mit Thayer Brenstin, einem Steward, und hat mit diesem sogar eine Affäre. Dann erreicht das Schiff den Wüstenplaneten Huacinera, den die Reederei selbst entdeckt hat. Hier bietet sich das Schauspiel einer mittelalterlichen Stadt, die plötzlich erscheint, aber vermutlich in einer anderen Dimension oder auf einem anderen Energieniveau angesiedelt ist: Die Passagiere der EOS können nämlich das Leben der Stadtbewohner genau verfolgen, sie sind aber für diese unsichtbar und können zum Beispiel Wände oder auch die Bewohner selbst durchqueren.

Unerwartet kommt es zu einem Krieg auf dem Planeten, und die Passagiere erleben mit, wie die Stadt von anderen Eingeborenen überfallen und erobert wird. Der Kapitän bricht den Landausflug ab. Im entsprechenden Chaos findet Lhoreda den Steward Thayer Brenstin, der offenbar niedergeschlagen und betäubt wurde. Im nächsten Moment greift sie einer der eingeborenen Schlangenkrieger an.

Lhoreda erkennt gerade noch, dass die Bedrohung real ist, und weicht aus. Dann kommt es zu einem Nahkampf, bei dem sie den Gegner zurückschlagen und um Hilfe rufen kann, bevor sie das Bewusstsein verliert.

Lhoreda erwacht auf der Krankenstation des Schiffes und erkennt, dass Parthenay die Identität der Passagierin Hada Griffon angenommen haben muss. Der Syntron teilt ihr mit, dass diese sich gerade im Planetarium der EOS aufhält. Lhoreda kann dort tatsächlich Parthenay stellen.

Es stellt sich heraus, dass Parthenay ein Mimikry-Mutant ist, der beliebig seine Gestalt verändern kann. Er nimmt die Gestalten diverser Passagiere und Crewmitglieder an, darunter die von Thayer Brenstin, und schließlich auch die von Lhoreda, um psychischen Druck auf sie auszuüben. Dann will er sie töten. Lhoreda kann Parthenay jedoch überwältigen und verhaften.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von LaLe »

Es folgt die Fortsetzung zu "Traumschiff der Sterne"

PR-TB 391 - Im Nichts gestrandet - Peter Terrid

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Die EMPRESS OF THE OUTER SPACE, kurz EOS genannt, ist ein Weltraum-Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse, auf dem die Kriminalistin Lhoreda Machecoul Ende 1199 NGZ den Mimikry-Mutanten Daryl Parthenay verhaftet hatte. Das Schiff mit 1750 Passagieren und 1350 Besatzungsmitgliedern gerät am 10. Januar 1200 NGZ in die Auswirkungen der Hyperraum-Parese und strandet im Leerraum. Zunächst kommt es aber nicht zu größeren Schäden oder Opfern.

Lhoreda erwacht in ihrer Kabine, wo sie sich über Dunkelheit und Schwerelosigkeit sowie den schweigenden Syntron wundert. Durch die Glassit-Außenwand kann sie ins All blicken, aber keine Schäden am Schiff erkennen. Dann sieht sie einen treibenden Menschen im SERUN, der sich ins Nichts entfernt. Kurz darauf wird ihre Kabinentür aufgeschweißt. Thayer Brenstin, mit dem sie eine Beziehung angefangen hat, holt sie im Auftrag des Kapitäns Gharun Ferdinho zu einer Krisensitzung mit ihm und Devlin Brox, dem Cheforganisator, ab. An Bord herrscht Panik, denn sämtliche 5-D-Technik scheint ausgefallen zu sein. Lhoreda fragt, was mit dem gefangenen Parthenay passiert sei, aber eine Überprüfung seines Status ist momentan nicht möglich. Sie soll psychologische Hilfe leisten.

Alle Passagiere und Crewmitglieder versammeln sich im Speisesaal, wo sie eine Mahlzeit erhalten und informiert werden. Es verdichten sich die Anzeichen einer umfassenden Hyperraumstörung, was bedeutet, dass bis auf weiteres auch keine Rettung von außen erfolgen kann. Die Lebensmittelvorräte und Notenergie sollten aber für mindestens sechs Monate reichen.

Dann stellt sich heraus, dass Parthenay in der allgemeinen Verwirrung ebenfalls aus seiner Kabine befreit wurde und untergetaucht ist. Lhoreda macht sich erhebliche Sorgen, dass er die Situation ausnutzen wird, aber es gibt zunächst dringendere Aufgaben. Insbesondere die Schwerelosigkeit macht allen zu schaffen.

Lhoreda hat die Idee, das Schiff in Rotation zu versetzen und so Schwerkraft zu erzeugen. Dazu muss eine gewisse Menge Atemluft und Wasser ausgestoßen werden, um einen Rückstoß hervorzurufen, denn der Antrieb arbeitet nicht.

Während des entsprechenden Manövers, bei dem Lhoreda, Brox und der Kapitän in SERUNS ausschleusen, wundert sich Lhoreda über Licht in der Backbordsektion der EOS, obwohl diese doch evakuiert worden sein sollte. Es gelingt, wie geplant durch Rotation eine Schwerkraft von circa 0,65 g im Schiff zu erzeugen, auch wenn dadurch einige Kabinen den falschen Schwerkraftvektor haben und damit unbenutzbar werden. Die anderen Räume werden mehrfach belegt. So zieht auch Thayer Brenstin bei Lhoreda ein.

Lhoreda erkundet die leerstehende Backbordsektion des Schiffes, in der ihr Licht aufgefallen war, und sucht die in der Kegelspitze gelegene Imperatoren-Suite auf, in der sie tatsächlich Spuren findet, die auf eine Benutzung hindeuten. In der Kegelspitze macht sie eine schreckliche Entdeckung: Fünf stark verweste, von Maden wimmelnde Leichen! Sie flieht und erstattet dem Kapitän Bericht. Aufgrund des Zustands der Leichen war eine Identifikation unmöglich, aber sie meinte zu erkennen, dass es sich um drei Männer und zwei Frauen gehandelt hat, darunter mindestens ein Besatzungsmitglied. Offenbar hat sich Parthenay einen Vorrat an Identitäten angelegt. Seine Absichten bleiben aber weiterhin unklar.

Zwei Monate vergehen ohne weitere Vorkommnisse. Allerdings ist Lhoreda inzwischen von Thayer Brenstin schwanger.

Einer der Passagiere, der Anwalt Justin Wright, bereitet eine Sammelklage gegen die Reederei vor. Da er Lhoreda unsympathisch ist und ihr ein merkwürdiger Blick auffällt, beschattet sie ihn und folgt ihm in die leerstehende Steuerbordsektion der EOS. Dort findet ein konspiratives Treffen einer Gruppe von einigen Hundert Menschen statt.

Lhoreda erlebt mit, wie Parthenay in seiner neuen, idealisierten Gestalt als Anführer auftritt. Er hält eine Rede an die versammelte »Elite« der EOS und stellt ihr das Überleben in Aussicht. Dann findet eine Art »Kommunion« der ihm vollkommen verfallenen Verschwörer statt. Lhoreda zieht sich zurück.

Ihre Meldung an Brox und den Kapitän wird skeptisch aufgenommen, aber es wird bald klar, dass eine ernstzunehmende Gefahr besteht und dass man im Grunde niemandem trauen kann, weder Passagieren noch Besatzungsmitgliedern, denn jeder könnte zu Parthenays Anhängern zählen.

Es wird beschlossen, den einzigen persönlich bekannten Teilnehmer, den Anwalt Wright, zu verhören. In seiner Kabine wird Wright mit den Anschuldigungen konfrontiert, da verwandelt sich sein Körper in den eines Monsters. Ein Strahlschuss tötet Wright in Notwehr. Eine medizinische Untersuchung bleibt ergebnislos, aber Lhoreda stellt die Theorie auf, dass Parthenay seine Anhänger heimlich mit einem von ihm produzierten Virus infiziert hat, das eine Transformation auslösen kann.

Der Kapitän stellt daraufhin bewaffnete Wachen auf. Ein erster Angriff der Verwandelten kann abgewehrt werden. Lhoreda und Thayer sind alleine in einer anderen Schiffssektion unterwegs, wo sie über ihre Beziehung reden. Da greifen plötzlich die Verwandelten in diesem Bereich an. Thayer Brenstin wird von den tobenden Kreaturen zerrissen, bevor die herbeieilende Kampftruppe eine Thermitbombe wirft und alles auslöscht. Lhoreda gelingt die Flucht.

Das letzte Kapitel des Romans spielt geraume Zeit später. Nach dem Ende der Toten Zone im Mai 1200 NGZ konnte die beschädigte EOS mit 137 Überlebenden die Erde erreichen. An Bord hatten sich schlimme Szenen abgespielt. Das Virus war auch durch Verletzungen übertragbar, so dass es immer mehr Erkrankte gab. Der Kapitän gehörte zu jenen, die sich für andere opferten, während Brox sich als einer der Anführer auszeichnen konnte.

Inzwischen ist Lhoredas Tochter geboren. Da kommt Brox sie besuchen. Er überbringt die Nachricht, in welcher Identität sich Parthenay versteckt hatte, bekommt sie aber kaum heraus. Die Reederei hatte nämlich ein Schiff zur ursprünglichen Strandungsstelle gesandt, um den einzelnen Menschen im SERUN zu bergen, der Lhoreda nach dem Erwachen in ihrer Kabine im Weltraum treibend aufgefallen war. Es stellte sich heraus, dass dieser Mensch Thayer Brenstin war! Lhoreda blickt daraufhin ihre neugeborene Tochter an.
Die Katze grinste.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Heiko Langhans »

Lhoreda Machecoul hat noch einen Kurzauftritt in Peter Terrids Space Thriller "Eine Welt für Mörder".

Die EMPRESS OF OUTER SPACE ist zudem Handlungsort eines "interaktiven", d.h. unter Lesermitwirkung entstandenen Romans, den Peter etwa 1997 in Fortsetzungen auf der damaligen PR-Homepage veröffentlichte. Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dieses Elaborat wieder online zu stellen?

Meine Internet-Zeit begann erst 2000; den fraglichen Text habe ich nie gesehen.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von LaLe »

Peter Terrid tobt sich weiter im Handlungszeitraum um 1200 NGZ herum aus... ^_^

PR-TB 369 - Das Aralon-Komplott - Peter Terrid

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Gherada Ipharsyn ist eine junge Arkonidin, die im direkten Umfeld von Atlan da Gonozal als dessen Sicherheitsbeauftragte arbeitet. Unmittelbar nach Erlöschen der Toten Zone um Arkon wird sie wegen medizinischer Probleme und merkwürdiger Visionen nach Aralon gebracht, wo die Aras sie behandeln sollen. Ihr Begleiter ist ein Arkonide namens Frado Daravol, der heimlich in sie verliebt ist. Der Ara-Mediziner Rolwar Kapras übernimmt den Fall.

Zeitgleich erhält die Akonin Lothea Vilgor, die für den akonischen Geheimdienst tätig ist, Besuch von Yuron Krelym, einem Oberflächengestalter, der sich Sorgen um seinen Bruder Dolphor Krelyn macht. Yuron weiß nicht, dass sein Bruder für den Geheimdienst arbeitet, und auch nicht, dass er im Koma liegt. Lothea Vilgor ist bereit, Yuron zu helfen. Beide begeben sich per Transmitter an einen unbekannten Ort, wo Dolphor in Behandlung ist. Lothea weiß nur, dass er, genau wie eine Reihe weiterer »spezieller« Agenten, seit der Toten Zone außer Gefecht ist, kennt aber nicht die Ursache. Als sie Dolphor besucht, hat sie den Eindruck, dass er Unterleibsschmerzen hat, wie sie bei menstruierenden Frauen üblich sind, und spritzt ihm ein Mittel, das sie selbst nimmt. Die Schmerzen verschwinden. Dolphor wird zur Behandlung nach Aralon gebracht. Yuron darf mitkommen.

Auf Aralon erwacht Gherada, nachdem ihr Kapras ein speziell für Akonen entwickeltes Aufputschmittel gegeben hat. Er wundert sich genau wie Daravol, dass Gherada unbewusst eine typisch männliche Geste macht, sich nämlich am Kinn wie über Bartstoppeln fährt.

An anderer Stelle auf Aralon ist ein älterer Ara namens Curandyr Oldquor mit geheimen Experimenten befasst. Er arbeitet an Bewusstseinsübertragungen und der Schaffung von Kunstwesen und experimentiert mit intelligenten Wesen, was selbst auf Aralon verboten ist. Sein Kunstwesen, das einem Horrorfilm entstammen könnte, nennt er Suaron.

Gherada und Daravol machen einen Spaziergang in einem Park. Sie meint, sich an einen Urlaub auf dem Planeten Hargan zu erinnern, nur war sie in der fraglichen Zeit mit den Prüfungen der Galaktonautischen Akademie von Iprasa beschäftigt, und im übrigen noch nie auf dem entsprechenden Planeten. Schlimmer noch, sie glaubt, dass die Erinnerung eigentlich einem männlichen Akonen gehört. In höchster Sorge lässt Gherada ihren Geheimnisträgerstatus aufheben und vergleicht sich mit Alaska Saedelaere, das heißt sie geht davon aus, dass sich irgendwie ihr Bewusstsein mit dem eines unbekannten Akonen vermischt hat. Dies bespricht sie mit Rolwar Kapras. Einige Zeit vergeht.

Lothea Vilgor führt ein Gespräch mit Curandyr Oldquor. Unter dem Vorwand, Dolphor Krelyn sei das Opfer eines Transmitterunfalls, bittet sie ihn, den Fall zu übernehmen. Der Ara erkennt die Lüge, ist aber wissenschaftlich interessiert und sagt zu. Der Patient wird ihm übergeben. Etwas später kommt der jüngere Kollege Rolwar Kapras und erzählt von seinem Fall. Oldquor erkennt die mögliche Verbindung und bietet seine Hilfe an. Er verlangt und erhält die Zugangscodes von Kapras.

Gherada fühlt sich immer unwohler, sie hatte schon regelrechte Anfälle. Sie hat den Eindruck, dass sich ihr Körper verändert, nämlich maskuliner wird, und kann schon Bartwuchs spüren. Zusammen mit Daravol versucht sie, über Meditation mehr über ihren Zustand zu ergründen.

Lothea Vilgor misstraut Oldquor und erkennt nach einigen Nachforschungen, dass auch er offenbar an Bewusstseinstransfers arbeitet. Mithilfe einer Mikrowanze an Dolphors Trage folgt sie dem Ara in die Tiefen des Planeten. Der Geruch von Bioxinsäure führt sie zu einem Tümpel, in dem Leichen und Leichenteile schwimmen, vermutlich die Überreste von Oldquors Experimenten. Der Ara scheint extrem skrupellos zu sein. Lothea kann ihn bei seinen Untersuchungen beobachten und sieht, wie er einen Zerebralscanner einsetzt, woraufhin Dolphor ein Erinnerungsbild Atlans produziert. Lothea beschließt, dass der Ara wie auch Gherada nach getaner Arbeit beseitigt werden müssen. In diesem Moment spricht Oldquor, der sie bemerkt hat, die Akonin an.

Beide reden miteinander und schließen einen Pakt. Da erwacht Dolphor. Er wirkt ängstlich. Der Scanner zeigt einen Kampf zwischen Gherada und einem unbekannten Arkoniden. Offenbar haben beide die Persönlichkeiten getauscht. Dolphor ist voll in Gheradas Körper, und er versucht, Daravol außer Gefecht zu setzen, wird aber durch den ungewohnten Körper behindert, während Daravol sich nicht traut, die geliebte Frau richtig anzugreifen. Als Oldquor Dolphors Körper ein Betäubungsmittel verabreicht, endet der Kampf.

Gherada erzählt Daravol, dass sie glaubte, in einem Raum zu sein, in dem eine Akonin und ein alter Ara waren. Über Bilddateien gelingt es den beiden, Oldquor zu identifizieren. Weiterhin finden sie in den Datenbanken, dass Oldquor den Akonen Dolphor Krelyn behandelt. Diese Information wiederum ermöglicht über den arkonidischen Geheimdienst die Feststellung, dass Krelyn auf dem Urlaubsplaneten Hargan war. Außerdem waren Gherada und er vor einem Jahr zeitgleich auf dem Planeten Ulran III – und Gherada war einige Zeit dort krank. Vermutlich hat man sie in dieser Zeit auf unbekannte Weise manipuliert und mit dem Akonen verbunden.

Lothea Vilgor weiht jetzt Oldquor ein. Sie hat so genannte Bootstrap-Agenten entwickelt. Der Agent kann sozusagen sein Bewusstsein in einen Trägerkörper einschleusen. Wann immer der Träger zum Beispiel schläft, wird der Agent aktiv und handelt für Akon – eine extrem effektive Art der Spionage. Oldquor erkennt, dass die Akonin weiter ist als er selbst, hat aber gleich neue Ideen, nämlich die Technik zum beliebigen Körpertausch und damit sogar zur Unsterblichkeit durch Übernahme eines vitalen, jungen Körpers zu nutzen. Beide bekräftigen ihre Partnerschaft. Dann entführen sie Gherada.

Daravol und Yuron Krelyn kommen zufällig zusammen, da beide jeweils einen Patienten suchen. Eine Spur führt auf die Ebene »Rot-148«, ganz unten in Aralons Unterwelt. Beide gehen dorthin.

Inzwischen führt Oldquor stolz seinen Suaron vor. Als seine Sicherheitssysteme Daravol und Yuron entdecken, werden diese mit Gas teilweise betäubt und müssen hilflos zusehen, wie Oldquor und Lothea Vilgor versuchen, Gheradas und Dolphors Bewusstseine zurückzutauschen. Dies gelingt nicht sofort, und Oldquor beschließt, ein Bewusstsein im Suaron zu »parken«. Gheradas Körper wird also leergesaugt. Doch da bewegt sich der Suaron plötzlich unerwartet langsam und überlegt, nicht mit schnellen, bestienhaften Bewegungen. Die Syntronik, die ihn mit einem Fesselfeld im Zaum halten soll, reagiert nicht richtig, und es gelingt dem Suaron, Oldquor zu packen und zu erdrücken. Mit letzter Kraft befiehlt Oldquor die Vernichtung. Starke Bioxinsäure zersetzt seine Schöpfung, aber auch den Ara.

In der letzten Szene ist Atlan anwesend. Gherada ist wieder in ihrem Körper, denn es war nicht etwa ihr Bewusstsein, sondern das Dolphor Krelyns, das in den Suaron wanderte. Ghearada meint sogar, Dolphor habe sein Leben für sie geopfert. Sein Körper war danach nur noch eine leere Hülle. Yuron Krelyn ist nach dem Tod seines Bruders unter Schock und in Behandlung. Lothea Vilgor wurde wegen Spionage ausgewiesen.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Heiko Langhans »

Peter Terrid war zu der Zeit in Hochform, schrieb anschaulich, witzig, hatte seine Figuren im Griff. Damals waren er und Arndt Ellmer meine Lieblingsautoren.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von LaLe »

PR-TB 374 - Die Wurzeln des Todes - Peter Terrid

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Im 12. Jahrhundert NGZ ist Tullahoma ein idyllischer und ruhiger Agrarplanet, der seine Produkte vor allem nach Ertrus exportiert. Die Fauna und Flora des Planeten wurden vor circa 150 Jahren durch Terraforming radikal umgeformt.

Dobson Craig McCallum arbeitet als Sicherheitsbeauftragter und hat damit die Rolle des Polizisten inne. Gewaltverbrechen sind auf Tullahoma fast unbekannt, der letzte Mord liegt Jahre zurück und war ein Eifersuchtsfall. In der Regel befasst sich McCallum mit Schlägereien zwischen Raumfahrern und Landarbeitern oder anderen kleinen Angelegenheiten.

Da wird ein gewaltsamer Todesfall im Ort Shatuka gemeldet. McCallum fliegt hin. Der Tote, ein Farmarbeiter, ist schrecklich verstümmelt, aber er hat noch alle Wertsachen, so dass Raubmord ausscheidet. McCallum gibt Anweisung, die Leiche für eine Autopsie in das planetare Institut für Genkontrolle und Bionetik bringen zu lassen. Dessen Leiter Tyler Danning soll als Pathologe fungieren, denn es gibt eine derartige Planstelle nicht auf Tullahoma.

Wieder in Kisareth City angekommen, berichtet McCallums Assistentin und Lebenspartnerin Sharalyn von einem weiteren Mord, diesmal in Roshtan. Beide begeben sich dorthin. Die Leiche ist vergleichbar verstümmelt und wird ebenfalls zu Danning gebracht. Die Spuren deuten auf Bisswunden hin, aber es gibt keine Raubtiere auf Tullahoma.

20 Tage vergehen, und es gibt insgesamt 17 vergleichbare Todesfälle, davon zwei auch noch fast zeitgleich, aber weit voneinander entfernt. Der Regierungschef Klyr Jaron ist sehr besorgt, aber um eine Panik zu verhindern, verhängt er eine Nachrichtensperre. Die Todesfälle werden offiziell als Unfälle bezeichnet.

Dannings Autopsien haben ergeben, dass die Toten offenbar von Fleetern getötet wurden, aber Fleeter sind hundegroße Nagetiere, die als vollkommen friedfertig bekannt sind. Sharalyn fällt noch etwas auf: alle Opfer sind Sheldovier, Angehörige einer Volksgruppe, die circa ein Siebtel der Einwohner ausmacht und von Arkoniden abstammt.

Die Serie der Todesfälle geht immer weiter. Angst breitet sich aus. Einwohner gehen nur noch in Dreiergruppen aus dem Haus. Danning und seine Mitarbeiter haben inzwischen zweifelsfrei festgestellt, dass Fleeter die Menschen getötet haben. Eine robotische Nachbildung scheidet aus, es bleibt aber die Möglichkeit, dass Drogen eingesetzt oder genmanipulierte Fleeter verwendet worden sind. Das Motiv bleibt aber unklar.

Als Sharalyn und McCallum den Administrator informieren wollen, erfahren sie, dass dieser an einer unbekannten Seuche erkrankt ist und im Koma liegt. Die Seuche befällt offenbar nur Sheldovier, und es gibt schon viele Fälle. Handelt es sich um das Werk einer fremdenfeindlichen Gruppe?

Es dauert nicht lange, und viele Erkrankte sterben, darunter auch der Administrator. Da kommt eine Meldung von einer Farm, auf der die Ernte vernichtet worden sein soll. McCallum fliegt mit Sharalyn hin und sieht, dass die Felder von seltsamem Schleim bedeckt sind. Noch während eines Gespräches mit den Farmern taucht ein Fleeter auf, der Sharalyn attackiert. McCallum greift ein, doch es kommen immer mehr Fleeter, und er hat keine Waffe. Beide fliehen zum Gleiter. Der Farmer kann schließlich einige Tiere töten und die anderen vertreiben. Merkwürdig ist nur, dass auch der Farmer genau wie Sharalyn Sheldovier ist, aber selbst nicht attackiert wurde. McCallum lässt einen Fleeterkadaver zur Analyse mitnehmen.

Die Genanalyse zeigt, dass der Fleeter völlig normal ist. Er hat auch keine Drogen oder Gifte im Blut. Eine Untersuchung von Sharalyns Blut ergibt jedoch, dass es eine fremdartige Substanz enthält, auf die anscheinend die Fleeter reagieren, sobald eine Wunde vorhanden ist, und Sharalyn hatte sich vor dem Angriff leicht verletzt. Danning forscht weiter. Tatsächlich entdeckt er, dass die Substanz dem Geruchsstoff der Glyrin-Frucht, der Lieblingsnahrung der Fleeter, entspricht. Eine Analyse der Sheldovierleichen zeigt bei allen die gleiche Substanz.

Der neue Administrator Hiram Fronor ist ratlos. Soll er die Evakuierung anordnen? Danning sieht das Risiko, dass die Substanz bald auch über den Schweiß abgegeben werden könnte. Eine Ausrottung der Fleeter wird diskutiert, aber wegen der unkalkulierbaren Folgen für das Ökosystem verworfen. Weiterhin stellt sich die Frage, wie eigentlich diese Substanz in das Blut der Sheldovier gelangt ist. Vieles deutet auf externe Manipulationen hin.

Danning entwickelt ein Spray, mit dem die Sheldovier in der Lage sind, den Geruch zu überdecken und sich so zu schützen. Eine Analyse der bei der Farm gefundenen Schleimschicht führt zu der Erkenntnis, dass hier ein genmanipuliertes Pilzmyzel vorliegt.

Einige Wochen vergehen in Unsicherheit, bis aus einem Dorf ein Hilferuf kommt. Die Natur spielt dort verrückt. McCallum und Sharalyn fliegen mit dem Gleiter hin, um sich ein Bild zu machen. Der Ort brennt teilweise, alle Felder sind braun verfärbt, und riesige tentakelartige Wurzeln überwuchern und zerstören die Häuser. Es gelingt gerade noch, ein paar Überlebende zu retten.

Der völlig überladene Gleiter überfliegt eine aus den Fugen geratene Vegetation und erreicht mit letzter Kraft den Ort Furdenhorn, doch auch hier sind die »Wurzeln des Todes« bereits aktiv. Ein Notruf per Funk alarmiert Danning, der zum Glück wenig später eintrifft und mithilfe eines versprühten Wachstumshemmers die Pflanzen aufhalten kann.

In den nächsten Wochen laufen die Gegenmaßnahmen an. Die Seuche kann geheilt werden, und der Wachstumshemmer ist hochwirksam. Das Problem ist jedoch, dass die Natur anschließend großflächig verwüstet ist und lange brauchen wird, sich zu erholen. Danning hält auch neue Entwicklungen für möglich, da die gesamte Flora Tullahomas auf Genmanipulation beruht und einen kritischen Punkt überschritten haben könnte.

McCallum, Sharalyn und Danning suchen nach der Ursache der Probleme, nachdem sie auf die Idee kamen, dass es einen eingeschleppten Auslöser geben könnte, nämlich von einem Planeten kommend, auf dem ebenfalls Genmanipulationen durchgeführt werden. Eine Auswertung der Flugrouten aller Raumschiffe, die in der fraglichen Zeit Tullahoma angeflogen haben, weist auf das System von Atwoods Stern hin, dessen Planet einer Firma namens Planetary Holdings Ltd. gehört. Danning vermutet ein ungenehmigtes Terraforming-Projekt.

Tatsächlich stellt sich heraus, dass eine Raumfahrerin einige Pflanzen nach Tullahoma mitgebracht hatte. Diese müssen genetisch aktives Material enthalten haben, das dann mit Tullahomas terrageformter Natur reagierte und die bekannten Folgen auslöste. Im Grunde kann niemand verantwortlich gemacht werden, mit Ausnahme der Genforschung als solcher. Offen bleibt, ob Tullahoma nicht doch noch evakuiert werden muss.


Anmerkung

Der Roman soll im 12. Jahrhundert NGZ spielen, enthält aber die Zeitangabe, dass vor 150 Jahren das Terraforming Tullahomas erfolgte. Das kann durchaus zutreffen, würde dann aber in die Zeit der Cantaro fallen, was aus dem Gesamtkontext aber eher unwahrscheinlich wirkt.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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Klaus N. Frick
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Klaus N. Frick »

Falls das noch jemanden interessiert: Ich habe im »Der Redakteur erinnert sich« etwas über die Planung des Ennox-Zyklus geschrieben ... Hier:

http://www.perry-rhodan.net/newsreader- ... plant.html
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Klaus N. Frick hat geschrieben:Falls das noch jemanden interessiert: ...
Oh, aber immer doch! Hat, gerade mal nachgesehen, zwar eine zweijährige Verzögerung nach der Ankündigung, aber besser spät als nie. :) Vielen Dank für deine Mühe!

Ich hatte mich ja seinerzeit vor allem mit den Romanen der Akonennebenhandlung auseinandergesetzt. Schade, dass dein Protokoll nur die Handlung bis 1617 detaillierter abdeckt, gerade daran hätte ich verstärkt Interesse gehabt. Aus dem Thread heraus hatte ich ja erfahren, dass mittig des Zyklus einiges neu konzipiert wurde/werden mußte. Gewußt hätte ich gerne, inwiefern sich dies auf die Akonenebene übertragen hat. Hatte ich zu Beginn einige Zeit den Eindruck, dass man hier verstärkt eine Neuorientierung der MS nach Monos skizieren wollte, inklusive einer politischen Schwerpunktverlagerung Richtung Blues und Akonen, änderte sich das Bild wie gesagt mittig recht abrupt in eine doch eher comichaft verzerrte, weniger differenzierte, ja banalere Ausgestaltung.

Da fällt mir ein, ich wollte mir ja nochmal den Gefallen tun und die Arcoanabände am Stück durch"arbeiten"...

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Richard
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Richard »

Klaus N. Frick hat geschrieben:Falls das noch jemanden interessiert: Ich habe im »Der Redakteur erinnert sich« etwas über die Planung des Ennox-Zyklus geschrieben ... Hier:

http://www.perry-rhodan.net/newsreader- ... plant.html
Danke, war ein interessanter Einblick. Und ja, ich habe gegen Ende der aktiven Autorenzeit bei EV schon die Vermutung gehabt, dass er sich eher nicht mehr so intensiv mit Datenblaettern usw. auseinander setzen wollte.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Heiko Langhans »

Du meinst CD, nicht EV. B-)
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Yman »

Alexandra hat geschrieben:In dem von mir aufgekauften Konvolut fehlt 1600, sonst fehlen nur acht bis 1698. 1699 fehlt.
Alexandra
Bei mir fehlen alle Bände außer 1617 - 1621. :D
Heiko Langhans hat geschrieben:Heft 1602 war übrigens Walters vorletzter Roman. Zu jener Zeit nahm er seinen inneren und äußeren Abschied von der Serie. Er war 72 Jahre alt, litt unter Konzentrationsschwierigkeiten und wusste in der Mitte eines Romans schon nicht mehr, was er am Anfang geschrieben hatte.

In dem Zusammenhang gewinnen Titel und Untertitel seines letzten Romans, "Der Verlorene" (PR1622), auf eindringliche Weise an Bedeutung.
Ausgerechnet diesen Band habe ich leider gerade nicht mehr. :(

Band 1617 - Die Akonin - Robert Feldhoff

Mir fehlt leider die Vorgeschichte mit der Hyperraum-Parese, denn die war sicher spannend. Dieser Roman war es leider nur wenig. Zwischen den beiden Wissenschaftlern Kantor und Siankow kracht es nur wenig. Die Erforschung des Attraktors in M3 war langweilig. Sato Ambush geistert durch das Schiff, auch da geschah nichts. Nur Voltago brachte ein wenig Spannung ins Spiel, als er auf eigene Faust und Gefahr das Schiff der Akonen erkundete und den neuen Wunder-Transmitter außer Betrieb setzte.

Band 1618 - Panik - Peter Griese

Auch dieser Band war leider etwas langweilig. Guckys Ausflug zu einem Planeten brachte sehr wenig Spannendes, und auch bei den Aktionen der beiden Hanse-Spezialisten, die gegen Careful Menetekel, einen verwirrten Mann aus den eigenen Reihen ermittelten, kam nur wenig Spannung auf. Yankipoora zerstörte einen Roboter, der sie bedrohte, mehr war nicht.

Immerhin gibt es ein paar Enthüllungen. Bully und Gucky sind sicher etwas Interessantem auf der Spur, und Voltago ist auch sehr interessant.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Yman »

Tennessee hat geschrieben:Band 1617 - 1619
Übrigens-Übrigens:
Nach Dorina Vaccer taucht mit Henna Zarphis ein weiteres Mal ein Frauentyp mit "zierlicher" oder "knabennhafter Gestalt" (die genaue Formulierung weiß ich dann doch nicht mehr) auf und mich wunderte damals schon (echt wahr!), ob die damalige Expokratur eben diesen Frauentyp so gerne hatte... *kopfkratz*
Noch mehr Kopfkratzen verursacht mir, dass Peter Griese in PR 1618 schreibt, die Hanse-Spezialistin Yankipoora sei bei einer Größe von 1,68 m und einem Gewicht von 58 kg kleinwüchsig und schmächtig. Dasselbe dumme Zeug steht auch in der Perrypedia. Unser Superheld Perry Rhodan (hochgewachsen!) ist auch nur lächerliche 20 cm größer, und was bringt der auf die Waage? Sicher nicht das Doppelte.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Yman »

Band 1619 - Krisenherd Bolan - Horst Hoffmann

Der Konflikt zwischen Akonen und Arkoniden auf dem Planeten Bolan war gut geschildert, spannende Handlung, Perry Rhodan mittendrin, während Atlan am Ende des Romans auf Arkon nach Entstehung der 2. Toten Zone isoliert ist und Besuch vom Ennox Philip erhält. Dass es zwischen Atlan und Perry zu keinem Treffen mehr kam, fand ich sehr schade.

Über die Entstehung der toten Zonen weiß ich nichts, aber es kommt mir wie ein sehr unwahrscheinlicher Zufall vor, dass nacheinander ausgerechnet zwei Hauptwelten bzw. Hauptsektoren der Milchstraße betroffen sind, der Sol-Sektor und M 13.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Man stelle sich vor, Rhodan wäre auf das Angebot der Akonen zur Kooperation eingegangen. Terra im Bund mit Akon und den Blues, dafür in Opposition zu Atlan?
Das habe ich mir auch schon vorgestellt, und wenn ich an Bostich denke, denke ich, Perry hätte genau das tun sollen. Aber Rhodan war ja nicht mehr der Großadministrator Terras. Was hätte er also tun können?
Baptist Ziergiebel hat geschrieben:Am besten gefallen haben mir Feldhoffs 1617 - Die Akonin, Hoffmanns 1619 - Krisenherd Bolan
Letzteren Roman, 1619, finde ich auch sehr gut, aber 1617 - Die Akonin fand ich nicht so gelungen.
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Re: Klassiker - Die Ennox

Beitrag von Tiberius »

Yman hat geschrieben:
Alexandra hat geschrieben:In dem von mir aufgekauften Konvolut fehlt 1600, sonst fehlen nur acht bis 1698. 1699 fehlt.
Alexandra
Bei mir fehlen alle Bände außer 1617 - 1621. :D
Dann hast Du die beiden ersten Bände über eines der meiner Meinung nach interessantesten Völker des PR-Kosmos, die Arcoana.
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