Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Also mir gefiel der terranische Teil des Zyklus gar nicht. Nicht wegen dem zerbrochenen Imperium, im Gegenteil, das fand ich sogar gut, daß die Dinge in Bewegung gerieten, und ich kann die galaktischen Völker verstehen, daß sie Probleme mit dieser Organisation hatten.
Ich mag nunmal keine Dystopien, mit "negativen" Ausblicken in die Zukunft kann ich nichts anfangen.

Insgesamt gesehen war der Zyklus für mich einer der Schwachen. Mit der Aphilie kam ich nicht klar, die Geschehnisse in der Milchstraße dann später, der Zank zwischen Atlan und Perry, die Koltonen... das war mir zu konstruiert, zu gezwungen.
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Richard
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Ich hatte auch nicht wirklich ein Problem, dass das SI sozusagen aufgeloest wurde.
Mir gefiel es, dass man zuerst mit der SOL und dann der BASIS sozusagen auf Abenteuerfahrt ging und kosmische Geheimnisse aufdeckte.

Mir war das Szenario auf Terra nicht sympathisch und ich fand es in den ersten beiden Baenden schlimm, dass sich Bully gegen den Rest der ZA Traeger gestellt hat. - Aber letztlich wurde aufgeklaert warum Bully hier von der Aphilie betroffen war. Aus aktueller SIcht wirken Dinge wie das Altenhaus usw. wie eine (teilweise recht stark) ueberzeichnete Folge der Gesellschaft in der sozusagen ewige Jugend gross geschrieben wird und man alte Menschen eigentlich nicht um sich haben will. In gewisser Hinsicht erinnert mich das auch an den Film Flucht ins 23. Jahrhundert (so vom Setting her - ab einem gewissen Alter darf man nicht mehr weiterleben ...).

Der Konflikt zwischen Perry und Atlan erschien mir auch etwas gekuenstelt aber immerhin wurde der ja letztlich relativ rasch beseitigt. Schlimm fand ich eigentlich, dass Atlan der zurueckgekehrten SZ 2 keinen Zugang zur Provokon Faust verschaffte um dort das Treibstoffproblem zu loesen. - Da haben die Verantwortlichen des NEI gegenüber ihren alten Freund schon unehrlich gehandelt und somit auch sowas wie die Grundlage für den Konflikt zwischen Perry und Atlan gelegt.
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Mehathor
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Mehathor »

Richard hat geschrieben:Und - zumindest fuer kurze Zeit (in Heften gemessen) - war Bully mal Staatschef - ein Novum in der PR Serie bis dahin.
Wobei man Atlan auch nicht vergessen darf. Der Arkonide paktierte sogar mit den Laren und Überschweren, um Zeit für sein NEI zu gewinnen. Das nenne ich Realpolitik! ;)

Aber im Ernst: Ich möchte den Aphilie-Zyklus jetzt nicht als das non plus ultra der PR-Serie darstellen. Die Handlung auf der aphilischen Erde fand ich durchaus OK (bin eben ein Fan von Dystopien ;) ). Sie ist, wie schon hier bemerkt wurde, durchaus auch heute aus soziopolitischer Sicht aktuell.

Aber auch sie hatte einige Momente, die nicht so stark waren. Porta-Pato, zum Beispiel. Eine RIESIGE Anlage der Lemurer, die erst im 35. Jahrhundert entdeckt wird. Sehr unglaubwürdig, besonders nach dem MdI-Zyklus. So manche Lösungen, die dort bisher zu lesen sind, wirken ganz schön an den Haaren herbeigezogen. Bestes Beispiel ist mMn der Roboter Breslauer, der Bullys ZA so mir nichts, dir nichts repariert. Ein Roboter, der die Ursache eines Defektes von einem der kompliziertesten Geräte des Universums erkennt und auch sogleich eine Lösung parat hat. Wahnsinn!
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cc-zeitlos
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cc-zeitlos »

Wie alles andere auch, so ist es natürlcih Geschmackssache, ob jemandem der Aphilie-Zyklus gefällt oder nicht. Ich fand die Ideenvielfalt spannend und die Themen in der epischen Breite in der Form noch nicht dagewesen. Natürlich hatte er auch Schwachstellen, wie der erwähnte Bruderzwist zwischen PR und Atlan. Aber insgesamt markierte er einen genialen Wendepunkt, der schließlich im Zwiebelschalenmodel mündete, der die Leserschaft teilweise spaltete.

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Mehathor
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Mehathor »

Vor allem das Niedagewesene ist die Stärke des Aphilie-Zyklus. Wenn ich die Hefte heute lese, ist der damalige Aufbruch zu neuen Themen (und neuen Lösungen) immer noch spürbar. Diese kleine Revolution hat PR definitiv voran gebracht. :st:
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cc-zeitlos »

So sehe ich das auch. Es war ein Aufbruch zu neuen Ufern und das sehr erfolgreich.

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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von GECP »

cc-zeitlos hat geschrieben:So sehe ich das auch. Es war ein Aufbruch zu neuen Ufern und das sehr erfolgreich.
Nur die Beschreibung der Aphilie an sich ist leider etwas knapp geraten.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von dandelion »

Noch ein Wort zur Ehrenrettung des Solaren Imperiums. Klar, ging es da öfter mal sehr militärisch zu, aber mich begeistert in dieser Zeit der ungebremste Aufbruchwillen und das noch unbekannte und unbegrenzte All. Hinter jeder Ecke lauerte Gefahrvolles, Rätselhaftes und Unerklärliches. Diese spezielle Stimmung läßt sich leider nicht zurückbringen.

Der Aphiliezyklus hatte aber zumindest in Sachen kosmische Geheimnisse eine Menge zu bieten. Wie mit der Menschheit verfahren wurde, gefällt mir dagegen nicht unbedingt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von cc-zeitlos »

Auch das stimmt, dass das Flair der Anfangstage des Solren Imperiums, als es noch viel zu entdecken gab, mit der Aphilie einen Schwenk ins Kosmische nahm. Explorer-Abenteuer und dergleichen waren seither nie wieder so mitreißend, so faszinierend. Alles wurde irgendwie überkandidelt ...

Die neue Faszination zog ihre Nährstoffe aus neu beschrittenen Wegen und den großen Zusammenhängen.

Zum Glück gab es aber (früher) noch die Planetenromane, welche einige Lücken füllten und einige engagierte Fanromane.

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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von palmerwmd »

Die Handlung auf der Erde fand ich Klasse, eben weil dystopisch...

Die Handlung in der Milchstrasse fand ich noch interressanter, das Leben unter den Okkupanten, die realistischen Verbrechen der Besatzer aber auch die Abenteer der SOL hauchten viel kosmischen Atem.

Alles in allem ein wirklich gelungerer Zyklus.

Und Ueberhaupt war die SOL ein sehr interresantes Schiff obwohl "nur" mit der technik des spaeten Solaren Imperiums ausgeruestet.

Das bringt mich hierzu: Nur die "abschaffung" des Solaren Imperiums in diesem Zyklus war ein volliger Missgriff der der menschlischen Natur ueberhaupt keine rechnung trug und unter dem die Serie noch jahrelang litt.

Die Begriffe NEI and LFT reichten sowieso nie an die ausdrucksstarke and gelungene Poesie des names Solares Imperium heran. (und der davon abgeleiteten Institutionen.. Solare Abwehr, Solare Flotte, Solarer Gerichtshof etc etc.. das alles klang!)

...unbesetzte Planeten und Raumschiffe wuerden sich im Jahr 3460 geradezu an die Lindgruenen Uniformen und die Abzeichen des Imperiums unter dieser Bedrohung besonders klammern.
Die rest der Flotte haetten im Gegenteil den name "Solare Flotte" noch betont als ausdruckt ungebrochenen ueberlebens willen der Menscheit and der Zuversicht den alten Platz bei Sol noch einmal einzunehmen.

In der Situation von 3460 ist fuer die verschprengte Menscheit die Tradition und Identitaet des Solaren Imperiums ein ungeheuerer moralischer Kraftquell, den KEIN Staatsmann der seine sieben Sinne beieinander hat einfach so aufgeben, ja verschwenden, wuerde.

Aber Atlan und Tifflor "entscheiden" das einfach so anders, Wahnsinn!!

..das war nie irgendwie glaubhaft...

Es gab ueberhaupt keinen Grund das SI abzuschaffen... keinen dramatugischen und keinen, der, der menschlichen Natur in irgend einer Weise rechnung traegt.

Der einzige "Grund" war wohl die ideologische Entwicklung des Staates BRD zu dieser Zeit.... im dem diese Serie ja geschrieben wird, und das ideologische Umfeld mit dem sich das Autorenteam in der Realitaet auseinanderzusetzen hatte..und wohl auch teil davon war...nur deshalb kam es wohl zu es diesem logischen Bruch, den die "Abschaffung" des Solaren Imperiums wohl darstellt.
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

Da muss ich doch dagegen halten...


Das SI war zerfallen, die Erde weg, ein gut Teil der Flotte ist mit in den Mahlstrom gegangen wenn ich mich recht entsinne.

In der Provcon-Faust hatte die Menschheit andere Sorgen als eine Aufrechterhaltung einer Idee die längst untergegangen war. Die Kolonialwelten konnten nicht mehr beschützt werden, die Laren und Überschweren waren übermächtig. Sicher gab es den Einen oder Anderen, der von der alten Größe geträumt hat, aber die Realität sah anders aus.

Als dann die Erde zurück war hatten die anderen Völker der Milchstraße - in meinen Augen sehr berechtigte! - Einwände dagegen, wieder ein Solares Imperium vor die Nase gesetzt zu bekommen. Hätten die Terraner das versucht, wären Akonen, Arkoniden, Blues gemeinsam gegen die Erde vorgegangen. Und sie hätten gewonnen, denn das Chaos war unbeschreiblich, eine gezielte Verteidigung hätte nicht stattfinden können, womit auch? Auf der Erde selbst gabs ne Handvoll Leute, die restliche Menschheit war durch die halbe Galaxis versprengt, und auch gar nicht ausgebildet um die ebenfalls nicht vorhandene Flotte überhaupt zu besetzen, geschweige denn erfolgreich einzusetzen dann.

Nein, das SI war Geschichte, es musste eine neue Form gefunden werden.


Ist übrigens in meinen Augen eine ganz normale Entwicklung, siehe die Sowjetunion, die in der alten Form wohl nie zurückkommen wird, schon weil der Rest der Welt das nicht mehr will, oder auch den Commonwealth. Zu ihrer Zeit große und funktionierende Organisationen, aber die Entwicklung geht weiter, Stillstand wäre Rückschritt.
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HOT
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von HOT »

Nisel hat geschrieben:Da muss ich doch dagegen halten...


Stillstand wäre Rückschritt.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Wollte grade in ähnlicher Weise schreiben.

Klar erinnert man sich gerne "glorreicher" Zeiten, aber Veränderungen sind nun mal nicht zu umgehen. Daher fand ich das sehr gut gemacht. Wenn ich recht entsinne wurde ja die Zeit der SI unter der Leitung von Perry Rhodan in der Heilserwartung durch den Vratho-Kult aufgenommen und dann durch die Realität entlarvt.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von zephydia »

HOT hat geschrieben:
Nisel hat geschrieben:Da muss ich doch dagegen halten...


Stillstand wäre Rückschritt.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Wollte grade in ähnlicher Weise schreiben.

Klar erinnert man sich gerne "glorreicher" Zeiten, aber Veränderungen sind nun mal nicht zu umgehen. Daher fand ich das sehr gut gemacht. Wenn ich recht entsinne wurde ja die Zeit der SI unter der Leitung von Perry Rhodan in der Heilserwartung durch den Vratho-Kult aufgenommen und dann durch die Realität entlarvt.
Eines muss man dem Solaren Imperium aber lassen: Es war die einzigste Phase in der Serie in der Perry Rhodans Aktionen zumindest halbwegs demokratisch legitimiert waren. Wogegen es heute so ist als wenn ein amerikanischer Ex-Präsident mit einem privaten Flugzeugträger über die Weltmeere kreuzen und sich nach Lust und Laune überall wo es ihm gerade passt einmischen würde :devil:
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Nisel
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

zephydia hat geschrieben:
HOT hat geschrieben:
Nisel hat geschrieben:Da muss ich doch dagegen halten...


Stillstand wäre Rückschritt.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Wollte grade in ähnlicher Weise schreiben.

Klar erinnert man sich gerne "glorreicher" Zeiten, aber Veränderungen sind nun mal nicht zu umgehen. Daher fand ich das sehr gut gemacht. Wenn ich recht entsinne wurde ja die Zeit der SI unter der Leitung von Perry Rhodan in der Heilserwartung durch den Vratho-Kult aufgenommen und dann durch die Realität entlarvt.
Eines muss man dem Solaren Imperium aber lassen: Es war die einzigste Phase in der Serie in der Perry Rhodans Aktionen zumindest halbwegs demokratisch legitimiert waren. Wogegen es heute so ist als wenn ein amerikanischer Ex-Präsident mit einem privaten Flugzeugträger über die Weltmeere kreuzen und sich nach Lust und Laune überall wo es ihm gerade passt einmischen würde :devil:
So weit bin ich zum Glück noch nicht ;)
Ich hab jetzt aktuell PAN-THAU-RA vor mir, allerdings erst in den nächsten Tagen wohl, habe nach Bardioc eine Pause eingelegt um was Anderes zu lesen.
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palmerwmd
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von palmerwmd »

Nisel hat geschrieben:Da muss ich doch dagegen halten...


1 Das SI war zerfallen, die Erde weg, ein gut Teil der Flotte ist mit in den Mahlstrom gegangen wenn ich mich recht entsinne.

2 In der Provcon-Faust hatte die Menschheit andere Sorgen als eine Aufrechterhaltung einer Idee die längst untergegangen war. Die Kolonialwelten konnten nicht mehr beschützt werden, die Laren und Überschweren waren übermächtig. Sicher gab es den Einen oder Anderen, der von der alten Größe geträumt hat, aber die Realität sah anders aus.

3 Als dann die Erde zurück war hatten die anderen Völker der Milchstraße - in meinen Augen sehr berechtigte! - Einwände dagegen, wieder ein Solares Imperium vor die Nase gesetzt zu bekommen.
4Hätten die Terraner das versucht, wären Akonen, Arkoniden, Blues gemeinsam gegen die Erde vorgegangen. Und sie hätten gewonnen, denn das Chaos war unbeschreiblich, eine gezielte Verteidigung hätte nicht stattfinden können, womit auch? Auf der Erde selbst gabs ne Handvoll Leute, die restliche Menschheit war durch die halbe Galaxis versprengt, und auch gar nicht ausgebildet um die ebenfalls nicht vorhandene Flotte überhaupt zu besetzen, geschweige denn erfolgreich einzusetzen dann.

5Nein, das SI war Geschichte, es musste eine neue Form gefunden werden.

6Ist übrigens in meinen Augen eine ganz normale Entwicklung, siehe die Sowjetunion, die in der alten Form wohl nie zurückkommen wird, schon weil der Rest der Welt das nicht mehr will, oder auch den Commonwealth. Zu ihrer Zeit große und funktionierende Organisationen, aber

7die Entwicklung geht weiter, Stillstand wäre Rückschritt.
1) Das SI war defacto zerfallen aber nicht dejure,.. viele Staitionen und auch einige Planeten und Flottenteile wurden nie bezetzt. Die Niederlagen ten der menschilschen Natur keinen Abruch ... weil ja die Menschliche Natur noch an der Tradtion festgehalten hatte. Womit sonst hatten Stastsmaenner das Volk in diesen grauenvollen Jahren den bei der Stange halten koennen?
Doch nur mit Besinnung auf die eigentliche Identitaet.

2) Niemand behauptet die Kolonial welten koennten von 3459 bis 3486 beschuetzt werden. Ist am Ende auch nicht relevant ..wir alle wissen das die besatzer ueberall waren. Aber sich auf eine so stolze tradtions with das SI zu besinnen hatte menschen ueberall aufgerichtet. Besonders weil in der vegangenheit das SI am ende immer ueberlebt hat.

3) Das ist na nicht relevant das die anderen das SI nie mochten. Natuerlich will jeder Staat seinen Konkurrent so schwach wie moeglich haben.. Da gibt aber doch niemand kapazitaet oder sogar sein Staats gebilde auf bloss weil andere das so gern haetten??
Wie haufig in vielene romanen der 700er belegt, hatte die terraner mit der NEI flotte die einzige schlagkraeftige Flotte in der Galaxis ausser den Konzilsschergen. (Diese Flotte war die rest-Solare Flotte. Neubauten hat's ja wegen fehlender Industrie kapazitaet im NEI ja wohl kaum gegeben... Allein die Instandhaltung der in der Galxis verbliebendedn Solaren Flotte ging wahrscheinlich fuer lange Zeit uber die Kapazitaeten des Nei hinaus. Wahrscheinlich wurden viele Schiffe einfach eingemottet weil das operative tempo nach den ersten 2 Jahrzenten doch sehr niedrig war. Wenn ich mich richtig erinnere wurde erwahnt das das NEI kein einziges Ultraschlachtschiff gebaut hat, ueberrascht ja auch nicht...weil es die riesige Zuliefer Industrie und Howalgonium minen etc, in der Provconfaust ja nicht gab.)

Auch Paratron and Transformkanonen waren bei den anderen Voelkern 3586 nicht verbreitet. Alle zusammengschlossen haetten der menscheit nichts diktieren koennen.
Und in der realen Welt schert sich doch niemand daruber was "die Anderen" denken, besonders when "die Anderen" Staatsgebilde fast keine militaermacht haben.

4) Warum sollten die anderen Voelker gegen die Erde vorgehen bloss weil der Status quo ante wierdehergestellt wird? Dazu waren sie 3459 nicht in der Lage and 3586 schon gar nicht.
Und ein "moralisches recht" bestand dafuer ja noch umso weniger wenn man bedenkt wer dem Konzil am meisten Widerstand und wer den Dakkardim ballon geschlosen hat (warum sonst sind wohl die Mastibekks den Laren davongerannt?)

Das NEI hatte nach den Seriequellen etwa 25,000 Kriegsschiffe, in etwa auf dem Technikstand SI 3459. Ein bruchteil der SI flotte from 3459 ...aber noch haushoch den kleinen rebellen flotten der Gavoek ueberlegen...Da hatten die anderen ueberhaupt nichts zugegen zu setzen. Und warum sollten sie auch? Um 3459 hatten sie "uns " auch nicht angegrffen .

5) Warum? Kein einziger stichhaltigfer grund wurde in der Serier erwaehnt .. es war ein voelliger bruch mit der Logik.. kein einziges Volk schaft sein Staatsgebilde ab nur weil es Niederlagen gab.. Das waere ja dem Konzil kuenstlich noch den Erfolg im nachhineien "umsonst" dazuzugeben...

In einer realen Welt haetten ueberlebende Repreasentanten des SI auf Gaea Tifflor and Atlan abgesetzt wenn die so etwas ueberhaupt auch nur laut gedacht haetten. Der ernste versuch waere leicht noch mit Hochverrat haft quitiert worden.

6) Die Sowjetunion ist keine paralelle weil sie anders als das SI fremde Voekerschaften die ansonst nichts miteinander zu tun hatten unfreiwilling in einem Staat eingekerkert hat..

Das genaue gegenteil waere fuers SI 3586 realistisch gewesen....... all die ehemaligen bestandteile der Foederation Normon, des Carsualischen Bundes, der ZGU , des Shomona Orden etc etc haetten wegen der schlechten Erfahrungen unter der Bastzung des Konzils sich darum gerissen einem starken Imperium ( wieder) anzugehoeren.
Und haetten dafuer sicher auch Steuern and das Imperium geleitet. Und das wurde alles aufgeben!

Egal wie gross das SI in 3586 gewesen waere... ob 10 system oder 100 systeme oder 2500 Systeme.. den Namen und die Indentiaet haetten Menschen behalten..

Alles andere ist nicht realistisch und etspricht nicht menschlicher Natur (und Politik).

7) Nach dem Motto koennen ja alle moeglichen Schildbuergerstreiche als "Entwicklung" glorifiziert werden... eine fehlentwicklung ist allerdings auch ein Rueckschritt besonderer art.

Mit allem Respekt, von den sensibilitaeten ... bin immer noch davon ueberzeugt das der eigentliche Grund fuer diesen LogikBruch mehr im ideologischen klima der damaligen BRD zu finden ist, egal wie viele "Erklaerungen" im nachinein bemueht werden.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von palmerwmd »

Mehathor hat geschrieben:Vor allem das Niedagewesene ist die Stärke des Aphilie-Zyklus. Wenn ich die Hefte heute lese, ist der damalige Aufbruch zu neuen Themen (und neuen Lösungen) immer noch spürbar. Diese kleine Revolution hat PR definitiv voran gebracht. :st:
Es wurde alles eben viel "Kosmischer".
Und harte schicksal das romantisierte die versprengten terraner doch auch sehr.

Wenn ich da an die Romane denke auf der Leeren Erde... Klasse.
sehr schoen post-apokalyptisch
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Mehathor »

palmerwmd hat geschrieben: In der Situation von 3460 ist fuer die verschprengte Menscheit die Tradition und Identitaet des Solaren Imperiums ein ungeheuerer moralischer Kraftquell, den KEIN Staatsmann der seine sieben Sinne beieinander hat einfach so aufgeben, ja verschwenden, wuerde.

Aber Atlan und Tifflor "entscheiden" das einfach so anders, Wahnsinn!!
Anno 480, als der letzte anerkannte Kaiser des Weströmischen Reiches starb, standen die Bürger vor einer ähnlichen Entscheidung. Ich sehe heute nirgendwo auf einer Karte den Namen "Imperium Romanum", noch gibt es nenneswerte Gruppen, die die Rückkehr zu den Zeiten der Cäsaren fordern. Dennoch stehen die meisten Europäer natürlich in der Tradition dieses längst vergangenen Staatengebildes.

Und, um jetzt etwas mehr "PR-technisch" zu argumentieren, es waren nicht Atlan und Tifflor, die nach neuen Wegen suchten. Es waren die in die Provcon-Faust flüchtenden Terraner und ihre Nachkommen selbst. Im Heft 706 wird sogar berichtet, dass Atlan es durchgesetzt hatte, dass die alte Zeitrechnung des SI von den Gäanern beibehalten werden sollte. Das klingt für mich alles andere als radikal und traditionslos.

Ich denke, der Wechsel von SI zu NEI war durchaus durch die Realpolitik in der BRD beeinflusst. Aber nicht alles war Atlans "Schuld". ;)
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Richard
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Richard »

Ad Zeitrechnung in der Provokon Faust:
Vermutlichi hatten die dort ansaessigen Laren eine eigene Zeitrechnung, die wohl mit jener der Laren im Konzil einher ging.
Welche Zeitrechnung die Vincraner bzw. Thekter verwendeten habe ich nicht mehr in Erinnerung. Bei den Zwottern bin ich mir ebenfalls nicht sicher welche Zeitrechnung verwendet wurde.

Jedenfalls verwendete man wohl spaeter auch mal in der Provokon Faust die NGZ wenn man mit dem Rest der Milchstrasse zusammenarbeitete. Intern gab es vermutlich durchaus noch eigene Zeitrechnungen.
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Mehathor »

Das mag alles sein, aber es geht mir um die Zeitrechnung der Gäaner und nicht der Völker, die vor ihnen in der Provcon-Faust lebten.

Am 10.08.3580 unterzeichnet Atlan den Nachtrag zum Artikel 29 der Gäa-Gesetze. Darin wird, "als Symbol der Verbundenheit zu der terranischen Menschheit die Zeitrechnung der Erde [beibehalten]". Und weiter heißt es: "Namentlich die jüngeren Generationen waren dafür gewesen, eine gäanische Zeitrechnung einzuführen, die mit der Landung des ersten terranischen Raumschiffs auf Gäa beginnen sollte". [PR 706, S. 17]

Neben einem konservativen Trend zum Beibehalten des Altbewährten bei der älteren Generation gab es also einen, ähnlich mächtigen, Trend zur Abnabelung von den überlebten Strukturen bei der jungen Generation. Die BRD der 70er, wie sie lebt und leibt. ;)
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Nisel »

palmerwmd hat geschrieben:...
Nein... seh ich schlicht und einfach anders.

Die Galaxis war zerfallen, die Kolonialwelten der Terraner geplündert, die Siedler selbst auf Gäa gar nicht in der Lage eine evtl. eingemottete Flotte so schnell zu besetzen.
Hätten die Terraner Anzeichen erkennen lassen, daß sie das SI wieder einführen wollen, wäre die Erde vernichtet worden. Eine Arkonbombe reicht, und bei dem Chaos wäre es überhaupt kein Problem gewesen.


Mag sein daß das Ganze dem Zeitgeist entsprach, hab ich nie verleugnet, dennoch war die Zeit des SI in meinen Augen einfach vorbei.
Wohin hätte das noch gehen sollen? Die Unzufriedenheit der anderen Völker wäre immer größer geworden und dann ist ein Krieg unvermeidlich. Sinnvoll, aussichtsreich oder gar hilfreich wäre der sicher nicht gewesen, aber so konnte es nicht weitergehen, und dann wäre früher oder später die Erde gefallen, irgend einer wäre durchgekommen.

Ich verstehe Dich auch nicht so wirklich, warum Du so auf der Vormachtstellung der Terraner bestehst... es gibt genügend funktionierende Alternativen zu einem Gebilde wie dem SI. Wem nutzt diese Stellung denn? Weder den Terranern die mit der Zeit den Boden unter den Füßen verlieren - das ist nunmal die menschliche Natur - noch den anderen Völkern die sich unterdrückt fühlen und schlimmstenfalls mit blutiger Gewalt reagieren. Was spricht denn gegen eine gleichberechtigte Koexistenz? Perry hat das schon mal gemacht, auf der Erde, als er vom Mond zurückkam.


Für mich ist damit an dieser Stelle auch alles gesagt, wir kommen nicht zusammen, müssen wir ja auch nicht.
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Kardec
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Kardec »

.....Hätten die Terraner Anzeichen erkennen lassen, daß sie das SI wieder einführen wollen, wäre die Erde vernichtet worden.........
? Die war doch weg im Mahlstrom.
thinman
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von thinman »

Kardec hat geschrieben:
.....Hätten die Terraner Anzeichen erkennen lassen, daß sie das SI wieder einführen wollen, wäre die Erde vernichtet worden.........
? Die war doch weg im Mahlstrom.
Nein. Die war da gerade zurück. Pilgervater war gerade am anlaufen. Es wäre ein Leichtes gewesen. Wer hätte etwaige Schiff einer nicht existenten Terrakolonie schon überprüfen sollen ? Eine Arkonbombe auf den Mond hätte gereicht.

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palmerwmd
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von palmerwmd »

Nisel: Die Vormachtstellung der Terraner ich gar nicht so zwiegend wichtig... Da ist nicht teil der argumentation.... .. Erst als argumentiert wurde die anderen Voelker wuerden terra angreifen wenn es sich denn alten Staat wieder zulegt (oder behaelt) musste es gennant werden wie viel staerker das NEI 3586 war, als die ganze Gavoek zusammen.

Warum das so sein soll hat mir noch niemand schluessig erklaeren koennen.
(Davon ganz abgesehn war die Gavoek, 3586 dazu gar nicht in der Lage .. nicht einmal annaehernd.)

Auch muss SI keine Staat sein der exakt die alten Grenze umfasst haette ..auch viel weniger sein koennen (ob wohl viel mehr waere realistisch gewesen ...

.....gewesen wegen dem Kraefteverhaeltnis in der Galaxis........ und dem psychologischen Effekt "grade noch mal davongekommen zu sein" haetten menschen eine gosses psychologische Beduerfnis nach dem Imperium im allgemeinen und einem starken im besonderen wachgehalten..

Die umbenneung in so nichtsagende Begriffe wie NEI, etc waere in der lage voellig unnoetig gewesen und auch beim Volk (oder jedem Politiker ) gar nicht gut angekommen.

Nehem wir mal an.. die USA wuerde 47 von 50 Staaten von China besetzt bekommen..... Die rest staaten wurden Flagge und Landesnamen nicht abschaffen... im gegenteil Flaggen wurden ueberall von den fenstern haenger mehr noch als jetzt ... Soldaten wurden die Flagge noch stolzer als vorher tragen.... und bei der Befreiung wuerde niemand sagen... "na ja..... also Oregon und Florida and New York.. die waren ja so lange bestezt... die sollen gar nicht zurueckkommen."....." und uberhaupt nennen wir uns doch was anderes also damit wir nicht wieder also "boese" grossmacht angesehen werden"...

Das waere auch Unsinn stimmts?

Die einzige semi-realistische Art den Staat Solaren Imperium in diesem Zyklus abzuschaffen von seinen resten abzuschaffen waere ein erzwungener Kuh handel mit den Laren gewesen...als resultat handfester drohungen...

So in etwa , Hotreonor-Taak sagt, ..etwa 10,20 or so Jahre in die Besatzung der galaxis bei einem Geheimtreffen.: " Zu viele menschen auf den besetzten Planeten werden von dem Bewusstsein das es noch Reste des Imperiums die Widerstand leisten gibt, zu sehr inspiriert. Deshalb Atlan/Tifflor Stelle ich ihnen ein Ultimatum... entweder schaffen sie Namen and Staats strukur des rest Imperium ab... und geben sich eine harmlose struktur und einen nicht-martialisches Staats gefuege..und dann werden die menschen auf den besezten Planeten weniger gefoltert/ermordedet/versklavt.. Oder sonst wirds viel schlimmer und ich gebe Leticron freihe hand"

Atlan/Tifflor: "Uhm, .... uhm....Ok".

Ist das sonderlich realistich?
Nein , aber realistischer, was anstelle dessen beschrieben wurde.

Es ist meine Uberzeung das damals politische Sensibilitaeten der Realwelt den Vorrang uber Handlung bekommen haben ..auch in dem Bewusstsein es koennte der Serie abtraeglich sein.

Ich kannte viele Leser... aber damals hat kein einziger Leser dafuer verstandnis gehabt, kein einziger.
Die Serie hat dann ja auch fuer Jahre gelitten..

Aber ich werds jeztzt nicht weiter versuchen auseinander zusentzen.. ist ja so wichtig jetz nicht mehr....
Schwamm Drueber -_-
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PS: Entschuldigt bitte mein holpriges Deutsch, Deutschstaemmiger Ami hier.
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Mehathor
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Mehathor »

Wenn ich das SI aus der Perspektive der "PR-Serie-Menschen" des 35. Jahrhundert betrachte, so muss ich eine, vielleicht etwas provokante, Frage stellen:

Wenn das SI so toll, so mächtig und sooo wichtig für das Selbstwertgefühl der Terraner im Jahre 3460 war - warum gab es da (und das schon seit Jahrhunderten) andere Staaten der Menschen in der Milchstraße (ZGU, Shomona-Orden, Carsualscher Bund und wie sie alle hießen)?

Ich glaube, die Autoren der 70er Jahre wußten genau, dass die ach so braven und gerechten Terraner politische Gegner brauchen, mit deren Hilfe man spannende Romane schreiben kann. Eine absolute Utopie ist ja so was von langweilig auf die Dauer. Das ist die "technische" Erklärung.

Die "historische" Erklärung kommt jetzt. Die damalige (Anno 3460) politische Realität im Perryversum sah so aus, dass es durchaus sehr viele Menschen gab, die keineswegs die Ideale und Ansichten von Rhodan und Konsorten teilten (sehr realistisch, finde ich). Diese kleinen Reiche waren "vernünftig genug", um die Macht der Laren zu verstehen. Sie kooperierten mit den Besatzern und wurden dafür von den Schergen Leticrons verschont. Es waren quasi die "Balkan-Staaten" der Milchstraße, die immer zwischen den Mächtigen (mal der SI, mal fremden Besatzern) herum navigieren mussten, um zu überleben.

Wer das Heft 697 liest, dessen Handlung in der Milchstraße angesiedelt ist, wird folgendes zum Zustand der Gäaner erfahren können:
"Es wurde kaum über die Zustände in der Galaxis gesprochen. Schulz hatte sogar den Eindruck, daß die Invasion geradezu totgeschwiegen wurde. Fast täglich kamen kleine Gruppen mit neuen Flüchtlingen an. Diese Menschen reihten sich problemlos in die Gemeinschaft der Gäa-Bewohner ein. Verbissen wurde am Aufbau einer neuen Heimat gearbeitet. [...] Hier schien sich eine neue Lebensauffassung zu entwickeln. Die Terraner haben schnell gelernt, sich nicht mehr als Mitglieder eines gewaltigen Imperiums zu verstehen. Sie waren Kolonisten, die hart um ihr überleben kämpften."
Und weiter:
"Auf Gäa [...] akzeptierte man die neue Lage ohne zu klagen. Jeder Mensch, der hier lebte, versuchte, das Beste aus dieser Situation zu machen. Hier entstand eine Menschheit mit einem völlig veränderten Selbstverständnis."
Atlans Gemütszustand wird im selben Roman so beschrieben:
"Es wird bald keine Menschen außerhalb der Provcon-Faust geben [...] Leticron wird sie jagen und vernichten. Gäa wird die letzte Heimat der Menschen sein."
Nun sind 120 Jahre seit diesen Tagen des Aufbruchs vergangen. Checken wir mal die Lage. OK, Washington DC. ist weg, zusammen mit dem Weißen Haus, dem Präsidenten und seinem ganzen Anhang. Wir hier, auf Hawaii, sind relativ sicher (die Zombies können schlecht schwimmen). Aber die meisten Staaten sind wohl verloren. Gut, Texas (sprich: ZGU) darf weitermachen. Das war's aber dann auch. Unser Chef, Atlan, hat mit den Laren ein stillschweigendes Abkommen ausgehandelt. Darin steht: Bleibt ihr Gäaner ruhig in der Provcon-Faust, so lösen wir die Gefängniswelten auf und lassen euch in Ruhe. Versucht ihr, in unser Handwerk hinein zu pfuschen - schicken wir die Zombies rüber.

Man muss nämlich auch bedenken, dass das Konzil ein recht unstabiles Gebilde war. Die Laren waren daran interessiert, das in der Milchstraße Ruhe herrscht. Falls nämlich die in 20 Jahren (3480 also) fällige Greiko-Inspektion des neuen "Bundesstaates" in ein "Partisanen-Gebiet" hineingeraten wäre, hätte das verheerende Auswirkung auf das Konzil selbst.

BEIDE Seiten waren also durchaus bestrebt, für eine gewisse Zeit zumindest, den status quo zu wahren. Klingt das wirklich so abstrus?
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Klaus N. Frick
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Re: Klassiker - Der Aphilie-Zyklus (PR 700-799)

Beitrag von Klaus N. Frick »

Ich habe das Hörbuch »Aphilie« gehört, produziert von Eins A Medien – und ich finde diese klassische Zeit der Serie immer noch toll. Dazu schrieb ich dann auch ein Logbuch der Redaktion.

http://perry-rhodan.net/newsreader-logb ... hilie.html
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