Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Kardec
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Kardec »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:......
Ewers läßt es die Figuren im Roman nochmal betonen, eigentlich ist die originale Menschheit ausgestorben. Im Grunde schon sehr traurig. Die Passagen, in denen darüber sinniert wird, haben auch mich nachdenken lassen. Absurderweise tauchen ja in späteren Serienabschnitten immer wieder mal Rückgriffe auf voraphile Verhältnisse auf, etwa bei Gon Orbhon, als in Neapel teils wieder typisch italienische Verhaltensmuster gepflegt werden oder wenn Asiaten oder Schotten auftauchen und so weiter. Dürfte es alles nicht mehr geben nach diesem Exodus.....
Das die autochthonen Terraner praktisch aus der Serie schrieb hat mich total geärgert - und ärgert mich heute noch.

Es gab ja so Bewegungen die alte Kulturtraditionen wieder aufnahm, samt "antiker" Sprachen wie z. B. Englisch o. Deutsch - Terra-Traditionalisten, oder so. Die haben sich aus Nathans Datenbanken bedient. Hab im Hinterkopf, dass auch Atlan gelöchert wurde.
Der war ja nicht nur mit irgendwelchen beweglichen Kontinenten oder in irgenwelchen Synchronien unterwegs. In Friedenszeiten Medienstar.
Lumpazie
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Lumpazie »

Die Terra-Traditionalisten kenne ich nun nicht, aber dafür die Terra-Nostalgiker. Die kamen zwar laut Perrypedia erst nach Monos auf, ich meine aber, das es die schon früher gab. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde im Unternehmen Pilgervater auch gerne solche Siedler an bestimmten Stellen angesiedelt, die sich in ihrer neuen Heimat alte Traditionen bewusst bewahrt haben. Es gab genug Siedler in den ausgehenden 21. und 22. Jahrhundert, die nicht mit der Entwicklung der Erde einverstanden waren und sich bewusst für Siedlungsplaneten entschieden, um dort traditionell zu leben. Auf solchen Siedlerplaneten ist natürlich auch viel Wissen gespeichert. Zusammen mit den Wissen von Nathan, den Unsterblichen um Rhodan und natürlich Atlan kann man da schon einiges rekonstruieren. Wohl weit aus besser, als wir in heutigen Zeiten mit dem Mittelalter :rolleyes:

Das dies nicht immer ganz 100% richtig ist, liegt natürlich in der Natur der Sache. Ein Paradebeispiel dafür ist die Kurzgeschichte von Andreas Eschbach (welche im Perry Rhodan Magazin 2001 und später als Hörbuchbeilage in Perry Rhodan Extra Nr.4 - gelesen von Leo Lukas und Josef Tratnik, erschien).

In der Geschichte versucht ein junger Bayer gegen Ende des 13. Jahrhunderts NGZ herauszufinden, weshalb die bayerische Bevölkerung der einzige dunkelhäutige Menschentyp Europas ist. Mit Hilfe von Perry Rhodan findet er die Lösung. Die Bayern sind die dunkelhäutige Nachfahren des Mannschaftstransporters BAYERN, welcher im Jahre 2098 auf einen Planeten ein Bruchlandung machte. Die Überlebenden gründeten eine Kolonie auf diesem Planeten und nannten ihn Neu-Bayern. Damals hatten die Raumschiffe die nach Regionen der Erde benannt wurden,auch oft die typischen Gegenstände aus dieser Zeit an Bord.) Im Rahmen des Unternehmens Pilgervater wurde Bayern durch die Einwohner von Neu-Bayern wiederbesiedelt.
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Kardec
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Kardec »

T-Nostalgiker - genau, die hab ich gemeint.
Heiko Langhans
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 22. Februar 1977 erschien der 809. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Hans Kneifel: Mensch aus dem Nichts

Bild

Handlung
Seit 120 Jahren schwebt die Relaisstation SI-RS-290 verlassen im Leerraum der galaktischen Eastside. Dann, am 30. September 3583, erscheint ein dreißigjähriger, männlicher Terraner aus dem Nichts auf der Station. Sein Name ist Chung Lo von Beruf Chefmechaniker. Aber er ist auch der Astronom Abd el Pumán, und er ist der Biologe Hubert Kelassny, der Choreograph Tamoe Pheuch, der Computerspezialist Pynther Äslinnen, der Filmreporter N'kamo Fassa und der Nahrungsmitteltechniker Vanni Delgiudice.

Alle sieben Persönlichkeiten können den Körper steuern. Die Station gibt ihnen Informationen über die Geschehnisse in der Milchstraße. Es gibt keine Möglichkeit, die Raumstation mit einem Raumschiff zu verlassen, doch gibt es ein Hyperfunkgerät. Auf der Raumstation ist der Mann mit sieben Persönlichkeiten in höchster Gefahr. Um die Frage, warum sieben Bewusstseine in einem Körper vereint sind zu lösen, befragt Äslinnen die Stationpositronik. Die Stationspositronik folgert aus der Anwesenheit von sieben Bewusstseinen in einem Körper, dass der Mann kein Terraner oder ein Blue sein kann. Der Rechner hat beschlossen, dass der Mann daher eine Bedrohung für die Station darstellt, die beseitigt werden muss. Durch das Zusammenspiel aller Bewusstseine gelingt es, einen Notruf mit dem Hypersender abzusenden und für einige Zeit den Robotern der Station zu entgehen. Die Stationspostironik erkennt, dass die Jagd auf den Mann auch die Station beeinträchtigen wird und bietet dem Mann einen freien Abzug an.

In der Zwischenzeit ist der Notruf von einem Raumschiff der Blues aufgefangen worden und der Kommandant Trintir beschließt dem Notruf nachzukommen. Als die Blues bei der Station ankommen, werden sie von dieser beschossen, sodass Trintir von einer Falle ausgeht. Erbost über die Hinterhältigkeit einen Notruf zu missbrauchen, erwidern die Blues das Feuer und schießen die Station zum Wrack.

Dem Man erreicht einem Hangar und kurz bevor die Station untergeht gelingt die Flucht in den Weltraum. Mit letzter Kraft gelingt es Äslinnen die Blues auf den Mann aufmerksam zu machen. Die Blues bergen den vermeintlichen Terraner; in der nachfolgenden Befragung kommen sie zu dem Schluss, dass der Mann schwer geisteskrank ist und dringend Hilfe von seinem Volk braucht. Daher setzten die Blues den Geretteten auf dem Planeten Wirgler ab.

Auf dem Planeten Wirgler leben 600.000 Terraner, meist als Farmer. Die Reste der verbliebenen Technik nutzen sich langsam aber sicher ab. Als Tobby Beugner und ihr Vater David Beugner erfahren das Chung Lo Mechaniker ist, nehmen sie den Mann kurzentschlossen mit auf ihre Farm. Dort macht sich das Bewusstsein Chung Los sich nützlich, indem er einige Geräte repariert. Als ein Schiff der Überschweren landet, flieht Tobby Beugner mit dem Mann. Die Flucht misslingt und die Überschweren nehmen den Mehrfachmenschen mit und versuchen sein Geheimnis zu lösen. Doch ohne Erfolg. Als sie den Mehrfachmenschen an die Laren übergeben wollen, verschwindet er so geheimnisvoll wie er gekommen ist.

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Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Heiko Langhans
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 1. März 1977 erschien der 810. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

William Voltz: Homo sapiens x 7

Bild

Handlung
Kurz vor dem Sturz der Erde durch den Schlund des Mahlstroms hatte ES die Bewusstseine von zwanzig Milliarden Menschen in sich integriert. Zwar war es durch Einsatz der PILLE gelungen, fast alle Menschen rechtzeitig von der Aphilie zu befreien, doch der Druck der Bewusstseine war zu hoch. Immer wieder waren Bewusstseine mit einem Körper aus dem Hyperraumreservoir spontan verschwunden. Daher plant ES ein Experiment. Ein Konzept mit sieben Bewusstseinen soll erprobt werden, um das Problem zu lösen.

Am 3. Januar 3584 wacht Kershyll Vanne, ehemaliger Immunenjäger, mit sechs anderen Bewusstseinen auf dem Planetoiden Nachtfalter in der Milchstraße auf. Mit ihm in seinem Körper sind Indira Vecculi, der Alpha-Mathematiker Albun Kmunah, der Totalenergie-Ingenieur Hito Guduka, der dreizehnjährige Galaktochemiker Jost Seidel, der Ultraphysiker Pale Donkvent, und die Medizinerin und Biologin Ankamera.

Ebenfalls auf Nachtfalter sind die Androiden Wastor und Klamous, Boten von ES. Die Aufgabe der Androiden ist es, das Konzept zu beobachten. Da die Androiden zwar tiefe Kenntnisse über die Geschichte des Planetoiden haben, jedoch wenig mit den eingesetzten Wächtern, nehmen sie Kontakt mit dem Wächter Varryleinen Ev Cymth auf. Nach anfänglichem Zögern ist Varryleinen bereit den Androiden zu helfen und gemeinsam brechen sie zur Festung von Phark auf.

Als Vanne beginnt, seine Umgebung zu erkunden, wird er von einem der Wächter der Festung überrumpelt und gefangen genommen. Dem Konzept gelingt es aber sich zu befreien und im Gegenzug den Wächter außer Gefecht zu setzten. Vanne entwendet dem Wächter seinen Instrumentenhelm, der dem Wächter ein Teil seiner Sinnesorgane ersetzt. Als Zeichen des guten Willens, legt Vanne den Helm so, dass der Wächter in früher oder später finden muss. Als noch weitere Wächer der Festung jagt auf das Konzept machen, gelingt es Hito Guduka eine Flugscheibe in Gang zu setzten und das Konzept kann aus der Festung zu fliehen. In letzter Sekunde klammert sich jedoch der Wächter Poog dez Nowarth an die Flugscheibe. Die Flugscheibe gerät unter Fremdkontrolle und fliegt nach Endetal. Ein Ort der durch einen Atombrand schwer verseucht ist. Die beiden Androiden beschließen dem Konzept zu folgen. Varryleinen Ev Cymth hingegen kehrt zu seiner Ebene der Säulen zurück.

Im Endetal angekommen, klemmt die Flugscheibe Poog ein und Vanne versucht den verunglückten zu befreien. Seine Körperkräfte reichen dazu nicht aus und das Konzept macht sich auf die Suche nach technischen Hilfsmitteln. In der Zwischenzeit treffen auch die Androiden in Endetal ein und befreien Poog dez Nowarth mit ihren Antigrav.

Vanne wird unterdessen wieder von einer Gruppe von acht Wächtern von aus Endetal angegriffen. Die Androiden versuchen dem Konzept zu helfen, wobei Klamous getötet wird. Poog dez Nowarth beobachtet die Auseinandersetzung der Wächter und der Androiden und vermutet, dass beide Androiden getötet wurden. Er versucht nun ebenfalls dem Konzept zu helfen und findet den bewusstlosen und schwer verletzen Vanne. Der Wächter trägt das Konzept aus der Gefahrenzone. Bei der medizinischen Versorgung muss Poog erkennen, das er dem Konzept nicht helfen kann. Zu seiner Überraschung taucht Wastor auf und übernimmt das Konzept. Der Androide Wastor erklärt das Experiment für gelungen, da die Bewusstseine bewiesen haben kooperieren zu können. Er befragt alle Bewusstseine nach ihrer Meinung über den Verbleib in dem Konzept. Alle Bewusstseine stimmen einem Verbleib im Konzept zu und Wastor teilt Kershyll Vanne mit, dass er einen Auftrag von ES ausführen soll.

Am 21. Januar 3584 endet das Experiment und ES lässt alle Wächter von Nachtfalter evakuieren.

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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

809 - Mensch aus dem Nichts. ist ein faszinierender Roman, sowohl von der Thematik, als auch von der Machart her. Wie Kneifel das im Grunde verwirrende Durcheinander des "Mehrfachmenschen" so präsentiert, dass es eben nicht verwirrt, ist klasse gemacht. Nach dem üblen Vorgänger von Francis ein deutlicher Qualitätssprung. Zwar kann Kneifel wieder mal nicht auf seine, wohl bei ihm übliche, Romanze verzichten, allerdings nimmt die nur einen kleinen Platz im Roman ein und stört nicht weiter.

Interessanterweise kann sich wenigstens einer der "Insassen" an seine Aphillievergangenheit erinnern, scheint somit einer der verschwundenen Menschen zu sein. Da deutet sich ein größerer Zusammenhang an. In den Romanen zuvor sind ja immer schon Personen aus dem Nichts aufgetaucht, lustigerweise alle im Bereich der wiedererschienenen Erde. Nun also auch in der Milchstrasse. Da wird doch Raphael/ES was mit zu tun haben. Das Verteilungsmuster würde mich dann mal interessieren. Immer in der Nähe menschlicher Stätten? Also tauchen auch welche im Mahlstrom auf? Oder zufällig über den Kosmos verstreut?

Kneifels Schilderung einer Milchtrasse im Niedergang als Folge der larischen Besatzung ließ mich mal wieder über Sinn und Zweck eben dieser Besatzung nachdenken. 120 Jahre nachdem die sich "hier" eingenistet haben, geht alles den Bach runter, Städte verfallen, überall bildet sich die Zivilisation zu Agrargesellschaften zurück - was soll das? Was versprechen sich die Laren davon? Überhaupt, wo leben die? Immernoch auf ihren Raumschiffen? Siedeln tun die doch nicht.

Gruß.
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Faktor10
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Faktor10 »

William Voltz: Homo sapiens x 7
Nun geht es richtig los mit den Konzepten, leider!
Mir gefiel die ganze Richtung nicht. Voltz drängte die Serie langsam in eine Richtung die die Serie fast in den Untergang trieb.
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Nisel
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Nisel »

Faktor10 hat geschrieben:William Voltz: Homo sapiens x 7
Nun geht es richtig los mit den Konzepten, leider!
Mir gefiel die ganze Richtung nicht. Voltz drängte die Serie langsam in eine Richtung die die Serie fast in den Untergang trieb.
Das mit dem Untergang kann ich so schlecht beurteilen, ich war damals nicht dabei, aber die Konzepte haben mich auch genervt, allen voran der noch bevorstehende Typ auf Luna.


Erst die lästige Aphilie, dann die blöden Konzepte... ich hab so meine Probleme mit dem Geschehen da.
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GECP
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von GECP »

Faktor10 hat geschrieben:William Voltz: Homo sapiens x 7
Nun geht es richtig los mit den Konzepten, leider!
Mir gefiel die ganze Richtung nicht. Voltz drängte die Serie langsam in eine Richtung die die Serie fast in den Untergang trieb.
Ich habe das eigentlich nicht so schlimm empfunden. Da sind die JZL ("Ich denke mir das Universum wie es mir gefällt") viel kritischer. Jedenfalls meiner Meinung nach.

Wenn man grundsätzlich akzeptiert, daß es so etwas wie Bewußtseine gibt, die einen anderen Körper übernehmen können (IVs, Cappins usw.), dann sind Konzepte nicht so abwegig. ES nimmt beim Durchgang der Erde durch den Schlund 20 Milliarden Bewußtseine in sich auf und setzt einige davon als 2er-, 3er- usw. Konzepte wieder frei. Was sich der alte Lachsack davon verspricht, ist schwer zu sagen, aber manchmal muß man auch einmal etwas ausprobieren.
Heiko Langhans
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Heiko Langhans »

Das ist über 2000 Wochen her - so schlimm kan's mit dem drohenden Untergang nicht gewesen sein ... B-)
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Günther Drach »

Also ich fand das Zeug cool.
Die Aphilie sowieso. Leider gab's zu wenig Romane, die auf der aphilen Erde spielten -- ich war von dem Schauplatz total fasziniert. Genau wie später dann von der fast menschenleeren Erde. Grosses Kino für mich. Die Terrapatrouille-Romane waren meine Lieblinge im 750-800-Teil.
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Faktor10
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Faktor10 »

Die Aphilie war noch gut und es gab wirklich zu wenige Romane über dieses Thema auf der Erde. Aber langsam fing es an in eine andere Richtung zu rutschen. Es gab noch tolle Themen. Bardoic Band 850/851 oder später die Orbiter mit Vario. Aber PR veränderte sich. Wie ich fand zu seinen Ungunsten. Später bei den Bänden 1300 und co musste mit Band 1400 der Hebel umgelegt werden. Zu abgehoben zu viel Fantasie. Aber das sind Betrachtungen die eigentlich nicht jetzt hier hingehören.
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Quinto »

Der Roman hatte die Besonderheit, dass - ich glaube erstmals in der Serie - die Situation mehrfach aus Sicht des Geistwesens ES beschrieben wird. Insofern fand ich den Roman damals zwar nicht spannend, aber doch sehr interessant. Die Konzepte-Idee war zwar originell, wurde aber nicht sonderlich gut umgesetzt. Überhaupt litt das ganze Thema "Rettung der Erdbevölkerung" daran, dass man es offenbar nicht richtig durchdacht hatte und die Lösung des Problems auf später verschob. Das Ergebnis war dann ziemlich traurig, die ganze Idee im Grunde eine Sackgasse.

Ich bin auch mit Faktor10 der Meinung, dass die Serie damals langsam aber sicher auf eine falsche Schiene geriet. Die "Ereignisse von kosmischer Bedeutung" wurden bald so gewöhnlich wie Verkehrunfälle, während die ganz ordinären Spannungsmomente vernachlässigt wurden. Das mag die Sense-of-Wonder-Fraktion befriedigt haben, viele andere Leser eindeutig nicht. Wir wissen nicht, ob Voltz oder Ziegler in der Lage gewesen wären, sich aus der neuen thematischen Sackgasse zu befreien, in der vorher schon Scheer steckte. Mahr, Vlcek und den Nachfolgern gelang es eindeutig nicht.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Quinto hat geschrieben:Überhaupt litt das ganze Thema "Rettung der Erdbevölkerung" daran, dass man es offenbar nicht richtig durchdacht hatte und die Lösung des Problems auf später verschob. Das Ergebnis war dann ziemlich traurig, die ganze Idee im Grunde eine Sackgasse.
Ein Urteil, das sich, da ja hier gerade auch wieder über die Aphilie geschrieben wird, auch auf dieses gesamte Thema ausweiten läßt. Wenn ich da nur an die hasenfüßig vergebene Chance denke, Bull mal zu einem echten Gegenspieler aufzubauen und die Figur etwas weiter zu entwickeln....
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Waringer »

Quinto hat geschrieben:Der Roman hatte die Besonderheit, dass - ich glaube erstmals in der Serie - die Situation mehrfach aus Sicht des Geistwesens ES beschrieben wird. Insofern fand ich den Roman damals zwar nicht spannend, aber doch sehr interessant. Die Konzepte-Idee war zwar originell, wurde aber nicht sonderlich gut umgesetzt. Überhaupt litt das ganze Thema "Rettung der Erdbevölkerung" daran, dass man es offenbar nicht richtig durchdacht hatte und die Lösung des Problems auf später verschob. Das Ergebnis war dann ziemlich traurig, die ganze Idee im Grunde eine Sackgasse.
Ja, die Idee ist zwar interessant und hat Potential, die spätere Auflösung wirkt aber sehr unausgegoren, unbefriedigend und halbherzig zu Ende geführt. So unvollständig, dass man sich später anscheinend noch einmal genötigt sah, eine weitere Lösung und Erklärung nachzuliefern (Arresum).
Quinto hat geschrieben:Ich bin auch mit Faktor10 der Meinung, dass die Serie damals langsam aber sicher auf eine falsche Schiene geriet. Die "Ereignisse von kosmischer Bedeutung" wurden bald so gewöhnlich wie Verkehrunfälle, während die ganz ordinären Spannungsmomente vernachlässigt wurden. Das mag die Sense-of-Wonder-Fraktion befriedigt haben, viele andere Leser eindeutig nicht. Wir wissen nicht, ob Voltz oder Ziegler in der Lage gewesen wären, sich aus der neuen thematischen Sackgasse zu befreien, in der vorher schon Scheer steckte. Mahr, Vlcek und den Nachfolgern gelang es eindeutig nicht.
Schwer zu sagen, ob es eine falsche Schiene war. Zum einen stehen mit dem Namen BARDIOC die wohl größten Veränderungen innerhalb der Serie im Zusammenhang, die Einführung des Zwiebelschalenmodells. Zum anderen hat sich dadurch aber auch der Fokus und die Motivation der Erzählungen nachhaltig verschoben. Der geneigte Leser hatte zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht den Hauch einer Ahnung wie umwälzend, revolutionär und nachhaltig die kommenden Änderungen sein würden - und dass die HM damit zu Dauergästen der Serie werden würden. Während alle davor liegenden Konflikte mehr oder weniger lokal begrenzt waren und von persönlichen Machtinteressen kleiner Gruppen in Eigenverantwortung geprägt waren, führte die Auseinandersetzung mit BARDIOC zu übergeordneten Interessenkonflikten, in dem die Terraner oft nur „Gäste“ darstellten. Zum einen hat Voltz damit den Erzählraum enorm vergrößert, zum anderen die Verantwortung aber auch an andere, die HM, abgegeben. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt nur einen wohlwollenden Mentor (ES) und eine Menschheit, die sich auf den Weg machte, das Weltall zu erobern, so gab es danach oft nur noch unzählige übergeordnete Instanzen, die ordnend und lenkend eingriffen. Und ab diesem Moment konnte der Weg der Menscheit im Perryversum praktisch nur noch in der Suche nach einem Kurs durch die Klippen und Ströme der HM bestehen. Im Prinzip wurde in diesem Moment auch das „Lovecraftsche“ Perryversum erfunden. Ein Perryversum, an der an jeder übergeordneten Ecke gleich nebenan schreckliche HM (Herr der Elemente, Seth-Apophis, Taurec, Hexameron, Vishna etc.) mit sinistren Plänen lauern können.
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Günther Drach
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Günther Drach »

Waringer hat geschrieben:
Quinto hat geschrieben:Der Roman hatte die Besonderheit, dass - ich glaube erstmals in der Serie - die Situation mehrfach aus Sicht des Geistwesens ES beschrieben wird. Insofern fand ich den Roman damals zwar nicht spannend, aber doch sehr interessant. Die Konzepte-Idee war zwar originell, wurde aber nicht sonderlich gut umgesetzt. Überhaupt litt das ganze Thema "Rettung der Erdbevölkerung" daran, dass man es offenbar nicht richtig durchdacht hatte und die Lösung des Problems auf später verschob. Das Ergebnis war dann ziemlich traurig, die ganze Idee im Grunde eine Sackgasse.
Ja, die Idee ist zwar interessant und hat Potential, die spätere Auflösung wirkt aber sehr unausgegoren, unbefriedigend und halbherzig zu Ende geführt. So unvollständig, dass man sich später anscheinend noch einmal genötigt sah, eine weitere Lösung und Erklärung nachzuliefern (Arresum).
Quinto hat geschrieben:Ich bin auch mit Faktor10 der Meinung, dass die Serie damals langsam aber sicher auf eine falsche Schiene geriet. Die "Ereignisse von kosmischer Bedeutung" wurden bald so gewöhnlich wie Verkehrunfälle, während die ganz ordinären Spannungsmomente vernachlässigt wurden. Das mag die Sense-of-Wonder-Fraktion befriedigt haben, viele andere Leser eindeutig nicht. Wir wissen nicht, ob Voltz oder Ziegler in der Lage gewesen wären, sich aus der neuen thematischen Sackgasse zu befreien, in der vorher schon Scheer steckte. Mahr, Vlcek und den Nachfolgern gelang es eindeutig nicht.
Schwer zu sagen, ob es eine falsche Schiene war. Zum einen stehen mit dem Namen BARDIOC die wohl größten Veränderungen innerhalb der Serie im Zusammenhang, die Einführung des Zwiebelschalenmodells. Zum anderen hat sich dadurch aber auch der Fokus und die Motivation der Erzählungen nachhaltig verschoben. Der geneigte Leser hatte zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht den Hauch einer Ahnung wie umwälzend, revolutionär und nachhaltig die kommenden Änderungen sein würden - und dass die HM damit zu Dauergästen der Serie werden würden. Während alle davor liegenden Konflikte mehr oder weniger lokal begrenzt waren und von persönlichen Machtinteressen kleiner Gruppen in Eigenverantwortung geprägt waren, führte die Auseinandersetzung mit BARDIOC zu übergeordneten Interessenkonflikten, in dem die Terraner oft nur „Gäste“ darstellten. Zum einen hat Voltz damit den Erzählraum enorm vergrößert, zum anderen die Verantwortung aber auch an andere, die HM, abgegeben. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt nur einen wohlwollenden Mentor (ES) und eine Menschheit, die sich auf den Weg machte, das Weltall zu erobern, so gab es danach oft nur noch unzählige übergeordnete Instanzen, die ordnend und lenkend eingriffen. Und ab diesem Moment konnte der Weg der Menscheit im Perryversum praktisch nur noch in der Suche nach einem Kurs durch die Klippen und Ströme der HM bestehen. Im Prinzip wurde in diesem Moment auch das „Lovecraftsche“ Perryversum erfunden. Ein Perryversum, an der an jeder übergeordneten Ecke gleich nebenan schreckliche HM (Herr der Elemente, Seth-Apophis, Taurec, Hexameron, Vishna etc.) mit sinistren Plänen lauern können.
Richtig. Das wichtigste in meinen Augen ist das letzte Wort: Können. -- Nicht müssen.
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Der PR-Fanroman des NGF (2004-2008) (und ein paar meiner Kurzgeschichten sind da auch zu finden)
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von nanograinger »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:... Wenn ich da nur an die hasenfüßig vergebene Chance denke, Bull mal zu einem echten Gegenspieler aufzubauen und die Figur etwas weiter zu entwickeln....
Das ist ein Szenario, das eigentlich in der ganzen PR-Historie noch nicht versucht wurde: Der abtrünnige Mitstreiter auf hohem Niveau (ZA/ZAC-Träger).

Ich kann aber auch verstehen, warum das so ist. Denn solch eine Szenario kann nur zwei mögliche Schlussszenen haben: 1) Der reuige Sünder kehrt keim zur Herde. 2) Der nicht reuige Sünder verliert den Aufstand und sein Leben. Beide Enden sind nicht sonderlich originell, noch sehr populär bei den Fans des Abtrünnigen.

Am nächsten kommt vielleicht die Gründung der Neuen USO in PR2000 durch HGA und Monkey so einem Szenario.

Sorry für das Off-Topic...
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von nanograinger »

Heiko Langhans hat geschrieben:Das ist über 2000 Wochen her - so schlimm kan's mit dem drohenden Untergang nicht gewesen sein ... B-)
In der Tat.

Ich finde solcheWertungen wie "falsche Richtung" und "Sackgassen" usw. 40 Jahre nach dem Geschehen reichlich kurios. Die "Sackgasse" hat immerhin über 400 Romane getragen. Ich glaube eigentlich nicht, dass irgendein "Weg", den die Serie gehen könnte, deutlich länger "begehbar" wäre, ohne dass das Gefühl "so geht's nicht mehr weiter" aufkommen würde.
Waringer hat geschrieben: Zum einen hat Voltz damit den Erzählraum enorm vergrößert, zum anderen die Verantwortung aber auch an andere, die HM, abgegeben.

Zustimmung in beiden Punkten. Und letzteres Problem wird seither wiederkehrend versucht zu korrigieren und relativieren. Aber es geht letztlich kein Weg zurück, hinter das was Voltz und Kollegen in dieser Zeit eingeführt haben. Und das ist auch gut so, finde ich.

Zu meiner Verblüffung kann ich mich doch tatsächlich an manche Namen der in Kershyll Vanne "integrierten" Personen erinnern, obwohl ich den Roman zuletzt vor über 30 Jahren gelesen habe (in der 2. Auflage). Von der Handlung aus PR 810 ist mir aber eigentlich nichts haften geblieben. Und auch Kershyll Vanne wird erst in etwa 25 Romanen richtig interessant.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

nanograinger hat geschrieben:Das ist ein Szenario, das eigentlich in der ganzen PR-Historie noch nicht versucht wurde: Der abtrünnige Mitstreiter auf hohem Niveau (ZA/ZAC-Träger).

Ich kann aber auch verstehen, warum das so ist. Denn solch eine Szenario kann nur zwei mögliche Schlussszenen haben: 1) Der reuige Sünder kehrt keim zur Herde. 2) Der nicht reuige Sünder verliert den Aufstand und sein Leben. Beide Enden sind nicht sonderlich originell, noch sehr populär bei den Fans des Abtrünnigen.
Schon richtig, aber wie war denn die Alternative bzw. die folgende Serienrealität?
Spoiler:
So gut wie die meisten ZA-Träger verfielen nach und nach der Farblosigkeit, der absoluten Irrelevanz und wurden nur noch mitgeschleppt. Wenn ich da nur an die Große Leere und die Zeit der Abruse denke. Adams hatte seinen großen Moment während der Cantaro, Fellmer und Tschubai wurden in einem Anfall von Mut beseitigt. Alle anderen, die blieben, waren im Grunde nur noch Serienballast. Die Versuche, einigen später durch grelle Auftritte wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, etwa die zahlreichen Verstümmelungen von Danton oder halt Tifflor, muten im Nachhinein eher hilflos-grotesk an. Wo das nicht half, wurde weggeparkt, siehe Dao.
Da gefallen mir deine beiden Vorschläge um Längen besser. Originalität hin oder her, Storypotential haben sie zumindest und spannend verpackt auch hohes Unterhaltungspotential. Und bevor einer hier "Seifenoper" brüllt, so gut wie alle erfolgreichen Serien bauen auf zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen, überraschenden Seitenwechseln und dergleichen auf.

Mein Kommentar zu 810 - Homo Sapiens x 7 noch.
Die Konzeptschilderung aus dem Vorgänger von Kneifel hat mir besser gefallen. Nicht nur war der Roman spannender, auch Zusammensetzung und Zusammenwirken des Kelassny-Konzeptes waren gelungener als das voltzsche Beispiel. Interessanterweise konnte Kelassny mit seinen "Mitinsassen" direkt kommunizieren, während bei Vanne dies nur indirekt möglich war. Keine Ahnung warum ES das Vanne-Konzept bevorzugte, Kelassny scheint noch einer dieser "Unfälle" gewesen zu sein, auch wenn er ebenfalls schon zu siebt und zusätzlich Vanne überlegen war, zumindest so mein Eindruck. Ich verstehe auch nicht, wieso bei Vanne ein reines Bewußtsein noch ein Säufer sein soll, zumal der Körper, in dem es nun haust, diesbezüglich ja nie Gelüste hatte. Wohl als Scherz von Voltz gedacht, um die Story aufzulockern.

Die Entpuppung des Planetoiden als Oldtimerhinterlassenschaft ließ mich auch kalt. Das wirkte, als sollte zum Ende hin nochmal mit Gewalt etwas SOW eingeschoben werden. Auch das hat Kneifel im Vorgänger mit der verlassenen Station besser hinbekommen.

Sieh an, ES hat also nicht nur die Bewußtseine sämtlicher 20 Milliarden Erdenmenschen in sich aufgenommen, sondern auch deren Körper in einem "Hyperraumreservoir" aufbewahrt.
Spoiler:
Bis zu deren Freilassung im Arresum?


Gruß.
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nanograinger
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von nanograinger »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:
nanograinger hat geschrieben:Das ist ein Szenario, das eigentlich in der ganzen PR-Historie noch nicht versucht wurde: Der abtrünnige Mitstreiter auf hohem Niveau (ZA/ZAC-Träger).

Ich kann aber auch verstehen, warum das so ist. Denn solch eine Szenario kann nur zwei mögliche Schlussszenen haben: 1) Der reuige Sünder kehrt keim zur Herde. 2) Der nicht reuige Sünder verliert den Aufstand und sein Leben. Beide Enden sind nicht sonderlich originell, noch sehr populär bei den Fans des Abtrünnigen.
Schon richtig, aber wie war denn die Alternative bzw. die folgende Serienrealität?
Spoiler:
So gut wie die meisten ZA-Träger verfielen nach und nach der Farblosigkeit, der absoluten Irrelevanz und wurden nur noch mitgeschleppt. Wenn ich da nur an die Große Leere und die Zeit der Abruse denke. Adams hatte seinen großen Moment während der Cantaro, Fellmer und Tschubai wurden in einem Anfall von Mut beseitigt. Alle anderen, die blieben, waren im Grunde nur noch Serienballast. Die Versuche, einigen später durch grelle Auftritte wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, etwa die zahlreichen Verstümmelungen von Danton oder halt Tifflor, muten im Nachhinein eher hilflos-grotesk an. Wo das nicht half, wurde weggeparkt, siehe Dao.
Da gefallen mir deine beiden Vorschläge um Längen besser. Originalität hin oder her, Storypotential haben sie zumindest und spannend verpackt auch hohes Unterhaltungspotential. Und bevor einer hier "Seifenoper" brüllt, so gut wie alle erfolgreichen Serien bauen auf zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen, überraschenden Seitenwechseln und dergleichen auf.
Hmm...
Spoiler:
So ganz verstehe ich deine Wertungen hier nicht. Was wäre ein abtrünniger ZAC-Träger denn anderes als ein "greller Auftritt"? Du sprichst ja selbst die Gefahr des Abrutschens in die "Seifenoper" an.

Übrigens fällt mir jetzt ein, dass Tifflor nun als atopischer Richter jetzt noch ein Schritt weiterging als Adams und Monkey mit der Gründung der Neuen USO. Er ist wirklich einem anderen Laden beigetreten. Aber das ist dann wahrscheinlich auch sein Ende in der Serie
Ich glaube, dass ein Szenario eines abtrünnigen ZA/ZAC-Trägers, der sich auf die "dunkle" Seite begibt, nur sehr schwer glaubwürdig geschildert werden könnte. Und das Lamentieren über das Kopieren bekannter Vorgänger wäre auch unvermeidlich.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben: Sieh an, ES hat also nicht nur die Bewußtseine sämtlicher 20 Milliarden Erdenmenschen in sich aufgenommen, sondern auch deren Körper in einem "Hyperraumreservoir" aufbewahrt.
Spoiler:
Bis zu deren Freilassung im Arresum?

Gruß.
Seit den ersten Bänden der Serie sind Transitionen und Transmitter bekannt, in denen Körper und ganze Raumschiffe durch den Hyperraum geschleudert werden. Dass eine Wesenheit wie ES die Körper dann auch einfach mal lagern kann, ist für mich nicht wirklich überraschend.
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 8. November 1977 erschien der 811. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Peter Terrid: Begegnung auf Olymp

Bild

Handlung
Als der Lare Hambodar-Tenh mit seinem SVE-Raumer, fast am Ende seiner Energiereserven, eine Mastibekk-Pyramide zur Aufladung anfliegt, geschieht nichts. Die Mastibekks befinden sich im Streik. Zwar erhält er die Koordinaten einer geheimen Zapfstation, die von den Laren und nicht von den Mastibekks gebaut wurde, doch die Technik ist nicht ausgereift und sein Raumer explodiert.

Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen, ist zufrieden mit sich selbst. Die Hyptons und Greikos konnte er unschädlich machen, die Kelosker arbeiten für ihn, ein Schild um die Milchstraße verhindert, dass irgendeiner der terranischen Zellaktivatorträger lebend in die Milchstraße eindringen kann. Lediglich die Revolte der Mastibekks stellt ihn vor ernste Probleme. Als erste Reaktion beauftragt er den Überschweren Maylpancer, den Wachdienst im Inneren der Galaxie zu übernehmen.

Kershyll Vanne materialisiert auf Olymp, im Inneren des Reiches von Anson Argyris, dem Vario-500-Roboter. Er wird von den vielen Fallen angegriffen, doch die sieben Bewusstseine arbeiten immer besser zusammen, und er kann allen Fallen entgehen. Allerdings wird er letzten Endes doch gefangen.

Der Larenrebell Roctin-Par setzt alles auf eine Karte: Mit einem seiner letzten flugfähigen SVE-Raumer fliegt er Olymp an. Er zerstört fünf SVE-Raumer und erhält tatsächlich von der Mastibekk-Pyramide eine Energieaufladung. Kurz darauf verlässt die Pyramide Olymp, und alle Mastibekks fliegen aus der Galaxie ab.

Roctin-Par nimmt Anson Argyris und Kershyll Vanne auf. An der Provcon-Faust angekommen, gelingt es Kershyll Vanne, den vincranischen Lotsen zu beleidigen, der daraufhin seine Dienste verweigert. Doch was keinem Nicht-Vincraner jemals gelungen ist, gelingt Kershyll Vanne: Er findet einen sicheren Weg durch die Dunkelwolke und hat ein erstes Treffen mit Julian Tifflor, dem Leiter des NEIs.

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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Da macht man schön Achthundert- und Achtzig-Jahrespläne, richtet sich derweil gemütlich im NEI und sonstwo ein - und dann kommt Gevatter Zufall des Weges und schon sieht alles anders aus. Dass die Mastibekks den Laren so mir nichts dir nichts die "Zusammenarbeit" aufkünden, ist für die Laren schon ein harter Tritt in´s Gemächt, und zwar mit Anlauf. Hotrenor-Taak geht da der Hintern schon mit Recht auf Grundeis. Aber er ist ein schönes Beispiel, wie realitätsverschoben man werden werden kann, wenn man aus seinem Elfenbeinturm waltet. Eben sinniert er noch zufrieden darüber, wie man die Hyptons und die Greikos losgeworden ist, freut sich sich diebisch, dass man bald auch den Mastibekks die Butter vom Brot nehmen kann - und ist dann völlig überrascht, dass die, auch nicht blöde, den Braten wohl wittern und den Spieß umdrehen (ui, viele Essensmetaphern). Geschieht ihm recht, diesem Verbrecher.

Ansonsten ein ganz netter Roman, ohne weitere Auffälligkeiten. Nett, mal wieder was von Roctin-Par zu lesen. Man vergisst immer wieder, dass er und die anderen Laren, neben den Vincranern natürlich, ja die eigentlichen Provconer sind und nicht die dort sich breitmachenden Menschen.

Bei der Schilderung der Ereignisse in der Pyramide, generell bei den Mastibekkpyramiden, fielen mir Parallelen zu den Ordischen Stelen aus dem Atopenzyklus auf. Hier wie dort beides Monumente der Macht, mit Bannkreisen und derlei. Für mich ein weiteres Indiz, daß man das 2000 Romane Jubiläum des Konzils als eine Grundlage bei der Konzeption des Atopenzyklus genommen hat.

Gruß.
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Faktor10
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Faktor10 »

Einer der wenigen Romane aus der Zeit dir mir wirklich gut gefallen haben.
Die Mastibekks waren schon immer sehr geheimnisvoll. Wieso die Laren das mit ihren SVE Raumern nicht hinbekommen haben verstehe ich heute noch nicht. Aber so war halt das Konzil aufgebaut. Mächtig, aber abhängig von einander.
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 15. März 1977 erschien der 812. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

H.G. Francis: Der Howalgonier

Bild

Handlung
Die 26 Kelosker, die im Auftrag von Perry Rhodan den Achtzig-Jahres-Plan zur Vertreibung der Laren ausführen sollen, werden von Hotrenor-Taak auf dem Planeten Goorn II abgesetzt. Dort gibt es riesige Reserven an Howalgonium, und die fünfdimensionale Strahlung des Schwingkristalls beeinträchtigt die 7D-Denker beträchtlich.

Sie sind noch in der Lage, Hotrenor-Taak die nächste Stufe des Plans mitzuteilen: 8000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt soll eine Sonne in ein kontrollierbares Schwarzes Loch umgewandelt werden. Dieses Schwarze Loch soll den Zugang zum Dakkardimballon und zu den Galaxien der anderen Konzilsvölker ermöglichen.

Kershyll Vanne, das Konzept, ist von der Telepathin Betty Toufry überprüft worden und gilt nun als zuverlässig. Er unterrichtet Julian Tifflor von einem Vorhaben der Superintelligenz ES: Dem Unternehmen Pilgervater. Die Menschheit soll von ihrem Exil auf Gäa wieder zur Erde zurückkehren. Wie dieser Plan ausgeführt werden soll, ist noch völlig unbekannt. Dann wird eine große Anzahl von SVE-Raumern, die die alternde Sonne Arcur-Beta untersuchen, von einem NEI-Schiff beobachtet, und Kershyll Vanne wird zur Erkundung ausgeschickt.

Der Überschwere Maylpancer hat Schwierigkeiten mit der GAVÖK. Drei seiner Raumschiffe werden auf Trömsat von heimlich versteckten Bomben vernichtet. Doch als er von den Laren mehr Unterstützung verlangt, wird er abgewiesen.

Die Kelosker befinden sich in großen Schwierigkeiten. Das Denken bereitet ihnen wegen der Howalgonium-Strahlung erhebliche Schwierigkeiten, und sie suchen nach Hilfe. Der Kelosker Splink vertraut sich ausgerechnet Jaan Wegenrat an, der alles tun würde, um den Planeten Goorn II verlassen zu können. Wegenrat hat einen Unfall in einer Howalgoniummine gehabt, bei dem sich seine Hand in eine Faust aus Howalgonium verwandelt hat. Wegenrat will die Kelosker an die Überschweren oder an die Laren verraten, doch keiner nimmt ihn ernst. Schließlich stirbt er, als er in zu engen Kontakt mit einer Stromschiene gerät. Das Howalgonium in seiner Hand betäubt die Kelosker, und er wird von Laren erschossen, die glauben, dass er die Kelosker angegriffen hat.

Zum Glück teilt Hotrenor-Taak den Keloskern mit, dass sie nun in die Nähe des zukünftigen Schwarzen Loches gebracht werden sollen, weit von dem Howalgonium entfernt.

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Re: Klassiker: Der BARDIOC-Zyklus (PR 800-867)

Beitrag von Nisel »

Also da hab ich auch einiges nicht verstanden... warum haben die Kelosker solche Probleme mit Howalgonium?
Bild Bild Bild Bild
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