Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

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Homer G Adams
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Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 1


Der Neue Ritterorden (NRO)

(Neue Ritterorden = NRO)

Pate bei der Gründung standen: Licht von Ahn, der Weise von Fornax, Veri Hatho als Beauftragter von ES, Körpermatrix von Terak Terakdschan, Beauftrage einer Gruppe der Yakonto, die einen neuen Ritterorden gründen wollten, eine Gruppe Kosmische Ingenieure und hoch entwickelte Androiden von ES.
Sie trafen sich 1492 nach Christus auf dem Planeten Azgora in der Kleingalaxis Fornax, der als ‚Friedhof der Nocturnen’ (Anmerkung Autor: nichtkanonisch)
galt und nahmen von dort den Raumzeittunnel in eine vom Licht von Ahn neu errichtete Raumzeitfalte im Hyperraum, die später zur SCHOLA PRIMUS, ausgebaut werden sollte.
Man wollte nicht mehr die Fehler des alten Ordens machen und kompromisslos den Kosmokraten dienen.
Die Gründer waren zwar auf der Seite der Ordnung und verschrieben sich wie eh und je dem Kampf gegen das Chaos, wollten allerdings ‚das Leben an sich’ verteidigen.
Wenn es sein musste auch gegen die Interessen der Kosmokraten.
Mit dem letzten Punkt hatten hauptsächlich die sieben Gründungsmitglieder der Yakonto Probleme.
Trotzdem kam es zur Gründung des Neuen Ritterordens. (NRO)
Er sollte zunächst innerhalb der Universalen Schneise tätig sein…

[Aus den Chroniken des Ordens])

[Um der Spannung willen soll zu diesem Zeitpunkt nichts weiter über den NRO verlautet werden.

Mehr ‚Kosmologie’ geht nicht!

Für Leser die nicht so firm mit der Kosmologie sind, können sich außer den Begriffen der NRO-Gründer folgende Stichworte bei Perrypedia zu Gemüte führen: Friedensfahrer, Quartale Kraft, Universale Schneise.

Viel Spaß beim Lesen und notfalls beim recherieren. ^^^

Der Autor]


Planet ALOR, Azgora, Juli 1199 NGZ (4787 nC)

„Aufwachen! Du befindest dich in großer Gefahr!“

Es handelte sich um jenen Teil von Regir da Barkams Bewusstsein, das nach Jahrhunderten der Ausbildung und Betätigung ein fast eigenständiges Leben führte und ihn weckte.
Auf dem Planeten Azgora wurde das in terranischer Sprache ausgedrückt ‚Hexenkraft‘ genannt.

Entsetzt stellte er fest, dass er nicht ‚Espern‘ und nicht jenes typische Hintergrundflüstern wahrnehmen konnte, dass nun einmal zu der Fähigkeit der Telepathie gehörte. Jeder aktive Telepath musste lernen mentale Mauern aufzubauen, um dieses „Hintergrundgeräusch“ zu blocken, damit er es nicht mehr wahrnehmen konnte, sonst würde er verrückt werden.

Irgendetwas Entsetzliches geschah in diesem Augenblick, dass spürte Regir auch ohne Anwendung von Psionik oder Morphik, wie man sie heutzutage auf Azgora nannte. Die Furcht über das Verlorene lähmte sein Denken und Handeln. Er konnte sich ein Leben ohne diese besonderen Fähigkeiten überhaupt nicht mehr vorstellen.

Nur unwillig, als verlöre Regir einen Teil seiner Sicherheit, öffnete er widerwillig und fröstelnd die Augen.

Von einem Augenblick zum anderen überfiel ihn die namenlose Gefahr so intensiv, dass sich seine Nackenhaare steil aufrichteten und er eine Sekunde lang glaubte, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen.

In seinem langen Leben als ‚Vigiles’ des NRO hatte er bereits feststellen müssen, dass man das wirklich Böse riechen und schmecken konnte. Genau so erging es ihm jetzt: er roch die Gefahr, als würde sie ihn gerade mit Gift übersprühen und er schmeckte das Böse, als würde er fauliges und ranziges Fleisch essen.

Diese namenlose, nicht fassbare, mentale Dunkelheit, die noch konturenlose Gefahr, existierte real und sie umlauerte ihn wie ein Nosferato sein nächstes Blutopfer.

Regir da Barkam, der Morphiker ahnte, dass, wenn er sich diesem Gefühl hingab, er seine Seele verlieren und zu einem Wesen außerhalb der Menschlichkeit ohne Gefühle oder Empfindungen für Andere negieren könnte.

Oh, wie ihm dies alles bekannt vorkam...

Als er vor knapp siebenhundert Jahren mit seinem Flaggschiff der BARKAM und weiteren Schiffen seines Khasurn, sowie weiteren Flüchtlingsraumern aller galaktischen Völker – sie flohen vor der aufkommenden Diktatur der Cantaros – in Fornax ankamen, strandeten sie infolge eines gewaltigen Hypersturms auf Azgora, das am Rande der Kleingalaxis Fornax lag. Infolge der besonderen hyperenergetischen Verhältnisse funktionierte auf Azgora keine 5-D-Technik, weshalb die überlebenden Galaktiker rasch in primitive Verhältnisse zurück fielen. Er selbst mit den Letzten seiner BARKAM geriet in die Gewalt des BRAINIUM.

Die rigorose Anwendung von Gentechnik, ohne jede Skrupel oder ethische Bedenken des BRAINIUMS hatten sein Weltbild bis in die tiefsten Schichten seines Denkens hinein erschüttert. Als er dann noch die Welt ‚Draußen‘ persönlich erlebte, stand er kurz vor dem Kollaps.
Im entscheidenden Moment lernte er Eleen kennen. Sie half ihm weiter, ohne es zu ahnen.
Dass, was ihr anschließend vom BRAINIUM angetan wurde, gab ihm wieder die Kraft weiterzuleben. Es war der Hass auf die Existenz dieser Absonderlichkeit, die er viele Jahrzehnte letztlich erfolglos bekämpfte und die ihm wieder Lebenskraft gab.

Das Erscheinen von Belphegor zwang dann beide Seiten zur ungeliebten Zusammenarbeit.
Damals stand er diesem nicht fassbaren Bösen in Gestalt von Belphegor zum ersten Male gegenüber.

Er hegte keine Zweifel: in seinem Schlafzimmer stand Belphegor oder einer seiner Adepten, der ein Bewusstseinsfragment oder einen Mental-Klon des ‚Fürsten der Dunkelheit‘ in sich trug. Der Ekel über die Existenz dieser bösartigen mutierten paramentalen Macht, für die er, Regir da Barkam, letztendlich die Verantwortung zu übernehmen hatte, gab ihm etwas Kraft, um die beginnende Beeinflussung zu bekämpfen.

„Regir! Du glaubst doch nicht ernsthaft daran, mir widerstehen zu können?“

Wieso sprach der Belphegor-Bewusstseinsträger laut? Unterlag er etwa auch morphisch einer Blockade? Lag so etwas wie ein Anti-Parafeld über ALOR, dass die Morphik-Kraft aller Paramentalen blockierte?

Nun spürte der ALOR-Chef genau, dass ein Wesen mit einer negativen Aura körperlich in seinem großen Schlafraum in unmittelbarer Nähe lauerte. Sehen konnte er nichts, denn eine unnatürliche stockfinstere Dunkelheit füllte das Zimmer widernatürlich bis in die letzten Winkel aus. Regir ahnte seinen Tod beinahe physisch voraus. Er ahnte instinktiv, dass die Anderswelt, sozusagen, um die Ecke lag. Das Dunkle spielte mit ihm, genoss Regirs Angst und Machtlosigkeit.

Wo zum Kuckuck blieb seine Leibwache? Wie konnte irgendjemand hier in diesen mehrfach gesicherten Raum einfach so eindringen?

„Dummkopf! Wer könnte einer Inkarnation Belphegors widerstehen, wenn nicht du, ein hochgradiger Psioniker und Vigiles oder Wächter des Neuen Ritterordens?“

Regir fühlte eine unsagbare geistige Müdigkeit.

„Das Ende des Weges in dieser Inkarnation, du Narr! Handele endlich, noch immer hast du eine Chance!“

Barkam gab seinem Extrasinn Recht. Kampflos wollte er diese Realität nicht verlassen. Es gab noch eine weitere Hoffnung. Sein Gegner unterlag offensichtlich der Schwäche der Eitelkeit und wurde wohl von Allmachtgefühlen in einer Scheinsicherheit gewiegt.

Das blieb Regirs allerletzte, ja winzige Chance. Der Feind hätte ihn schon töten können, aber er weidete sich an der Todesangst seines potentiellen Opfers. Die Aktions-Puppe des Belphegors spielte mit ihm Katz- und Maus.

Ein weiterer Vorteil seines unsichtbaren Feindes stellte sicherlich die Tatsache dar, dass sich dessen Augen an die widernatürliche fast greifbare Dunkelheit besser gewöhnt hatten, als seine und ihn wohl genau wahrnehmen konnten.

Trotzdem konnte es sich der Feind jederzeit anderes überlegen. Jeder Bruchteil einer Sekunde, die dieser zögerte, vergrößerten Regirs Überlebenschancen. Er besaß zwar momentan keinen Zugriff auf seine morphischen Kräfte, die er als Waffe benutzen könnte, aber seine anderen Fähigkeiten blieben ihm und er konzentrierte sich auf sein innerstes Selbst.

Irgendwann, eine Sekunde oder zwei später, zuckte etwas in der Dunkelheit auf und flog auf ihn zu. Aber Regir verließ sich auf seine Reflexe. Er konnte von sich behaupten, immer noch ein Dagor Hochmeister zu sein, dank täglicher Meditation und Übung. Der Zeitablauf des Flugobjekts schien sich zu verlangsamen.

Der arkonidischstämmige Aloraner bestand nur noch aus Konzentration, und kurz bevor das Wurfmesser ihn traf, beschrieb seine rechte Hand einen Kreis der Kraft. Blitzschnell baute sich ein Luftwirbelfeld auf und lenkte die Waffe so ab, dass sie haarscharf an seinem rechten Ohrläppchen vorbeizischte.

„Nicht schlecht, alter Mann. Aber es hilft dir nicht. Ich kann eine ganze Anzahl dieser Messer fast gleichzeitig werfen.“

Diese Stimme! Die kannte er doch. Er musste unbedingt Zeit gewinnen.

„Du kannst Psi ebenfalls nicht einsetzen, nicht wahr, Sklave von Belphegor? Gib deine Identität zu erkennen.“

„Gewiss, nur durch das Nega-Psifeld konnte ich dich täuschen. Ohne dieses Feld über ALOR wären meine Chancen nicht so groß gewesen. Dein Para hätte meine Aktivierung und Ankunft wahrscheinlich bemerkt. Der Ausgang eines Morphik-Duells schien uns zu ungewiss. Also blieb nur ein altmodischer Anschlag. Du musst wissen, dass die mentalen Auswirkungen des Parafeldes auf die normalen Lemuriden so sind, wie einst in Dornröschens Schloss: sie schlafen...“
Er lachte mit meckernder Stimme. Bei allen Dämonen der Unterwelt, woher kannte er nur diese Stimme und dieser Attentäter terranische Märchen?

Langsam gewöhnten sich Regirs Augen an die Dunkelheit. Drei Schritte vor ihm stand der in einen Kapuzenmantel gehüllte und zusätzlich mit einer Maske ausgestattete Attentäter. Die bedrohliche Visage einer Riesenbekkar blickte dem Älteren scheinbar höhnisch entgegen.

„Genug des Spiels, du Kreatur des BRAINIUMS und des niederträchtigen Ritterordens: Stirb!“

Wieder reagierte der Dagormeister. Sein Überschlag aus dem Stand konnte sich sehen lassen, aber diesmal halfen ihm diese Fähigkeiten nur zum Teil. Zwei Blitze schienen in seine Arme zu schießen. Die Schmerzwoge überschwemmte ihn, wie eine sturmgepeitschte Wasserwoge ein zum Untergang verurteiltes Segelschiff.

Blitzschnell erzeugte sein geschultes Unterbewusstsein eine psychische Droge, welche die Schmerzen ertragbar werden ließen. Aber immer noch stand der Hexen- und Dagor- Meister unter körperlichen und psychischen Schock. Er schien seinem potentiellen Mörder nunmehr schutzlos ausgeliefert zu sein mit seinen gelähmten Reflexen und seiner blockierten Psi- Kraft.

In jeder Sekunde konnten weitere Wurfmesser sein Leben endlich auslöschen. Seiner gepeinigten Kehle entrang sich ein Schrei aus Todesangst und Schmerz. Aber die unbewusste Hoffnung, dass von irgendwoher Hilfe kommen würde, schien sehr, sehr gering zu sein.
Sein Mörder lachte. Er erkannte die hilflose Lage seines Opfers.

„Bevor du stirbst, Hüter von ALOR und dieses Planeten, sollst du erkennen, wer dich tötet!“

Er nahm die Maske ab und als Regir das Gesicht des Attentäters erkannte, überfiel ihn die Fassungs- und Hoffnungslosigkeit mit der Wucht eines Hammerschlags und er fühlte sich von einem Augenblick zum anderen innerlich tot, abgestorben.

Er gab auf.

Der junge Mann, in dessen Bewusstsein eine mentale Teilmanifestation von Belphegor existierte, lachte. „Du kannst dir nicht vorstellen, Regir, wer auch immer du wirklich sein magst, wie ich mich über deine aussichtslose Lage freue!“

„Welcher Teil spricht aus dir?“ fragte der Ältere müde, kraft- und hoffnungslos.

„Beide!“

Eine kalte Decke aus Dunkelheit und Destruktivität legte sich um den Älteren, hüllte jede Zelle seines Körpers und jedes Quant seiner Seele ein. Er fühlte nur noch Leere, Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit und wollte nur noch eins: den schnellen Tod.

Abermals hatte er versagt, wie so oft. Die Fehlschläge in seinem langen Leben könnten in ihren Analysen, ein komplettes Archiv füllen.

Er dachte nur an die Stichworte: BRAINIUM und Belphegor! An Eleen und Pyreene. An seine Beziehungen zu seinen Nachkommen wagte er nicht einmal mehr zu denken. Eine dieser Auswirkungen erlebte er nun am eigenen Leib.

Wieder lachte sein potentieller Mörder auf, als er den gekrümmten Dolch in die Finger nahm und sich langsam auf ihn zu bewegte. Abermals verwandelte sich die Szenerie um Regir in einen scheinbaren verlangsamten Zeitablauf. Er sah den Tod in der Gestalt eines Dolches auf sein Herz zukommen. Nur noch ein letzter Stich und er würde endlich sein Leben auf dieser Existenzebene aushauchen...


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„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
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Todd
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Todd »

Homer G Adams hat geschrieben:Teil 1


Der Neue Ritterorden (NRO)

Yô, wie immer spannend :st: :st: :st: aber hatte ich schon mal erwähnt, dass ich Cliffanger hasse? Nein?
Okay, also hier. Ich hasse Cliffhanger, aber der nächste Freitag kommt bestimmt! :)

Eine Anmerkung zu Deinem Satzbau. Konstruktionen wie diese...
Regir da Barkam, der Morphiker ahnte, dass, wenn er sich diesem Gefühl hingab, er seine Seele verlieren und zu einem Wesen außerhalb der Menschlichkeit ohne Gefühle oder Empfindungen für Andere negieren könnte.

Oh, wie ihm dies alles bekannt vorkam...

Als er vor knapp siebenhundert Jahren mit seinem Flaggschiff der BARKAM und weiteren Schiffen seines Khasurn, sowie weiteren Flüchtlingsraumern aller galaktischen Völker – sie flohen vor der aufkommenden Diktatur der Cantaros – in Fornax ankamen, strandeten sie infolge eines gewaltigen Hypersturms auf Azgora, das am Rande der Kleingalaxis Fornax lag. Infolge der besonderen hyperenergetischen Verhältnisse funktionierte auf Azgora keine 5-D-Technik, weshalb die überlebenden Galaktiker rasch in primitive Verhältnisse zurück fielen. Er selbst mit den Letzten seiner BARKAM geriet in die Gewalt des BRAINIUM.
... hätte ich bislang in einem Lektorat wohl zerlegt, um sie meinem Wunsch nach Flow (wie Slarti es nennt) anzupassen und damit wohl auch heutigen Lesegewohnheiten.

Derzeit lese ich aber nebenher "Fortune de France" von Robert Merle, in dem dieser seinen Protagonisten Pierre de Siorac Rückschau halten lässt.
Pierre de Siorac wendet sich in seinen Memoiren an einen imaginären Leser im Briefstil des 16. Jahrhunderts.

Mein Vorschlag an der Stelle ist, die Sätze eher im heutigen Stil zu schreiben, wenn es um Gegebenheiten in der Gegenwart geht, die der Protagonist auch aktuell erlebt. Findet der Protagonist aber Quellen aus der Vergangenheit, etwa den Bordrechner eines vor Jahrhunderten verschollenen Schiffes, dessen Kapitän durch seine Logbuchaufzeichnungen zu ihm spricht, könnte man diesen Aufzeichnungen durch den Schreibstil des 16. Jahrhunderts die Patina des Alters verleihen...

Lieber Gruß

Todd
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Homer G Adams
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Todd hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:Teil 1


Der Neue Ritterorden (NRO)

Yô, wie immer spannend :st: :st: :st: aber hatte ich schon mal erwähnt, dass ich Cliffanger hasse? Nein?
Okay, also hier. Ich hasse Cliffhanger, aber der nächste Freitag kommt bestimmt! :)

Eine Anmerkung zu Deinem Satzbau. Konstruktionen wie diese...
Regir da Barkam, der Morphiker ahnte, dass, wenn er sich diesem Gefühl hingab, er seine Seele verlieren und zu einem Wesen außerhalb der Menschlichkeit ohne Gefühle oder Empfindungen für Andere negieren könnte.

Oh, wie ihm dies alles bekannt vorkam...

Als er vor knapp siebenhundert Jahren mit seinem Flaggschiff der BARKAM und weiteren Schiffen seines Khasurn, sowie weiteren Flüchtlingsraumern aller galaktischen Völker – sie flohen vor der aufkommenden Diktatur der Cantaros – in Fornax ankamen, strandeten sie infolge eines gewaltigen Hypersturms auf Azgora, das am Rande der Kleingalaxis Fornax lag. Infolge der besonderen hyperenergetischen Verhältnisse funktionierte auf Azgora keine 5-D-Technik, weshalb die überlebenden Galaktiker rasch in primitive Verhältnisse zurück fielen. Er selbst mit den Letzten seiner BARKAM geriet in die Gewalt des BRAINIUM.
... hätte ich bislang in einem Lektorat wohl zerlegt, um sie meinem Wunsch nach Flow (wie Slarti es nennt) anzupassen und damit wohl auch heutigen Lesegewohnheiten.

Derzeit lese ich aber nebenher "Fortune de France" von Robert Merle, in dem dieser seinen Protagonisten Pierre de Siorac Rückschau halten lässt.
Pierre de Siorac wendet sich in seinen Memoiren an einen imaginären Leser im Briefstil des 16. Jahrhunderts.

Mein Vorschlag an der Stelle ist, die Sätze eher im heutigen Stil zu schreiben, wenn es um Gegebenheiten in der Gegenwart geht, die der Protagonist auch aktuell erlebt. Findet der Protagonist aber Quellen aus der Vergangenheit, etwa den Bordrechner eines vor Jahrhunderten verschollenen Schiffes, dessen Kapitän durch seine Logbuchaufzeichnungen zu ihm spricht, könnte man diesen Aufzeichnungen durch den Schreibstil des 16. Jahrhunderts die Patina des Alters verleihen...

Lieber Gruß

Todd
Hallo Todd,

Hinsichtlich der Spannung sind solche ‚Cliffhangars’ nötig. ^^

Okay, du hast mir jetzt bewiesen, dass vor allem der Satzbau anscheinend eines Lektors für ‚moderne Zeiten’ bedarf.

Aber aus den schon zweimal beschriebenen Gründen möchte ich dich nicht reinziehen, denn ich weiß wirklich nicht, wie lange ich noch poste. Von heute auf morgen, wenn ich wieder zulange am PC hocke, bin ich dann gezwungen, ALLEN elektronischen Medien für Wochen oder Monate den Rücken zu kehren. Vielleicht für Immer, wer weiß das schon, wenn man schon einmal einen Schlaganfall hatte und einem der Neurologe zwar riet, Schreiben wäre gut für die Grauen Zellen, aber nicht das allzu lange Verweilen am Bildschirm.
Da frage ich mich dann schon, soll mit der Hand per Feder, wie im 16. Jahrhundert geschrieben werden?

Da wären wir beim Thema.

Nun ich liebe nun mal die Schachtelsätze und das Verpacken möglichst vieler Gedanken in die Satzkonstruktionen.
Und ehrlich gesagt, mich interessiert das saloppe Formulieren nicht. Für die Anpassungen des Satzbaus an ‚moderne’ Stilmittel bin ich wohl beratungsresistent.

Die Freude am Posten hier ist wie ein heißer Luftballon geplatzt. Wem die Schreiberei nicht gefällt, möge es halt lassen.

Sobald ich merke dass kaum noch Klicks kommen, dann Tschüss.

In der heutigen sich zuspitzenden gesellschaftlichen Lage unserer Republik frage ich mich schon manchmal, wieso ich mir das alles hier an tue, und nicht die letzte Kraft ausschließlich auf die Familie konzentriere.
Wer weiß was da noch auf uns zukommt. Vielleicht wäre es wirklich ratsam, ausschließlich nur noch für das eigene Umfeld zu arbeiten und reine Vorsorge zu betreiben.

Mal schaun, heute Abend wird Fußball geguckt, dann wird noch einmal alles überschlafen.

Man liest sich noch hoffentlich…

Grüße

Homer
„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
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PR ohne ES. Wirklich? Die ES Fragmente bringen Hoffnung!
sonnenwind
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von sonnenwind »

Hallo Homer!
Jetzt habe ich mich auf Deine neue Story eingelassen und kann nur sagen, dass ich sie schon jetzt absolut spannend finde. :st:
Um die Wortwahl, Satzbau, Stil u.a. kümmere ich mich gar nicht, das können andere Foristen tun, wenns ihnen gefällt, denn ich nehme die Story so, wie Du sie schreibst. Mich interessiert einfach nur der Inhalt. Und der fesselt mich irgendwie, Homer. :st:
Aber gerade wenn es spannend wird, zack, hört die Story auf und man muß bis nächste Woche warten. Leider!- :(
Und ich hoffe doch, dass Du uns weiterhin mit Deiner Story erfreuen wirst; dennoch geht die Gesundheit vor und Du mußt Dich natürlich schonen und dem Rat des Arztes folgen.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir eine stabilere Gesundheit und natürlich auch Freude am Schreiben. :)
L.G.
sonnenwind
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Early Bird
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Early Bird »

sonnenwind hat geschrieben:Hallo Homer!
Jetzt habe ich mich auf Deine neue Story eingelassen und kann nur sagen, dass ich sie schon jetzt absolut spannend finde. :st:
Um die Wortwahl, Satzbau, Stil u.a. kümmere ich mich gar nicht, das können andere Foristen tun, wenns ihnen gefällt, denn ich nehme die Story so, wie Du sie schreibst. Mich interessiert einfach nur der Inhalt. Und der fesselt mich irgendwie, Homer. :st:
Aber gerade wenn es spannend wird, zack, hört die Story auf und man muß bis nächste Woche warten. Leider!- :(
Und ich hoffe doch, dass Du uns weiterhin mit Deiner Story erfreuen wirst; dennoch geht die Gesundheit vor und Du mußt Dich natürlich schonen und dem Rat des Arztes folgen.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir eine stabilere Gesundheit und natürlich auch Freude am Schreiben. :)
L.G.
sonnenwind
Da hänge ich mich an jedem Satz an.
Und "Leider" ergänze ich um ", aber Hauptsache, die nächste Woche kommt ... mit dir.
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
Deshalb bin ich zwar für meine Texte verantwortlich, nicht jedoch für vermutete Absichten und Ansichten.
Kursiv soll meist auf irgend etwas mit Hümör hinweisen. Doppeltkursive Schrift gäbe noch mehr Möglichkeiten.

Lebe, als würde die Welt morgen untergehen. Lerne, als wenn du ewig lebst.
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dandelion
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von dandelion »

Ich muß gestehen, daß mir Begriffe wie Friedensfahrer, Licht von Ahrn usw. samt und sonders unbekannt sind. Das soll und wird aber wohl meinen Lesegenuß nicht schmälern. In PP mag ich nicht nachforschen, irgendwann will ich ja alle Romane selber lesen, auch wenn ich berechtigte Zweifel habe, das jemals zu schaffen. Egal, ich lasse Deine Geschichte einfach auf mich wirken.

Hat es eine tiefere Bedeutung, daß Du die Gründung des NGO in das Jahr 1492 n.Chr. gelegt hast? In der realen Menschheitsgeschichte ist dieses Jahr ja nicht ganz unwichtig.
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Todd
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Todd »

Hallo Homer,

ich wollte Dir da gar nichts beweisen, im Gegenteil, mein Anliegen war, Dir zu sagen, dass die von mir vielgebashten Schachtelsätze durchaus
ihren Platz haben. :)

Und das mit dem Lektorat war ein Angebot, nichts, was ich Dir aufdrängen wollte. :)
Dies Angebot entstammt einfach meinen eigenen Erfahrungen mit dem Schreiben, ich freue mich einfach, wenn sich jemand
die Zeit nimmt, noch mal drüberzuschauen.

Die Voraussetzungen unter denen Du schreibst, sind allerdings ganz andere, als ich sie habe und da ist es schon erstaunlich,
wieviel da zusammenkommt.

Auch ich wünsche Dir natürlich viel Energie und Gesundheit und natürlich noch lange Lust am Schreiben und
Ideen in Hülle u nd Fülle. :st: :st: :st:

Liebe Grüße

Todd
shikin haramitsu daikômyô
Homer G Adams
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Nun es ist vorerst entschieden. Solange es mir gesundheitlich möglich ist, werde ich vorerst wöchentlich eine Folge posten.

Um die Story voranzubringen, heute ausnahmsweise gleich ein zweiter Teil, um die Spannung noch zu steigern ^^^
Oder auch nicht…


2. Teil


Rian da Barkam fragte sich zum wiederholten Male, was er eigentlich auf ALOR wollte. Vor kurzem hatte er sich noch von Aireen verabschiedet, die auf der Manau an einer Heiligen Quelle auf ihn wartete. Als er fast problemlos die aloranischen Wachen überlistete, wunderte er sich noch nicht, schließlich kehrte er von einem Auftrag zurück. Natürlich hatten sie Gerüchte über seine Gefangennahme in Pyreene gehört, seine Fast-Hinrichtung und seine Flucht mit der Auserwählten. Man munkelte, er wäre nur noch ein erwachsener Mann mit einem Kinderverstand.

Rian beantwortete ihre Fragen mit dem Hinweis, er stände doch im Vollbesitz seines Verstandes vor ihnen. Im Übrigen würde er Morgen eine Erklärung abgeben. Heute müsse er noch unbedingt Regir sprechen. Ob er immer noch in seinem Büro arbeite? Die Wächter bestätigten dies. Der Chef tue doch nichts anderes als arbeiten. Dann grinsten sie ihn viel sagend an.

Er lächelte zurück und wusste nicht, ob er einer jener Figuren in den Romanen der Alten spielte, die nach dem Willen ihrer schreibenden Schöpfer handelten. Wer fungierte, um bei diesem Vergleich zu bleiben, als Autor?

Erklang da nicht ein Lachen im Hintergrund seines Denkens?
Rian spürte eindeutig die Existenz eines zweiten Ichs in seinem Bewusstsein, konnte es allerdings nicht fassen. Der junge Psioniker spürte nur dessen unsagbare Fremdheit gegenüber seinem originalen Ich. Als handelte es sich um zwei Polaritäten.

Das Fremde in ihm beherrschte inzwischen die Motorik seines Körpers. Er, Rian, mochte zwar immer noch Herr seines eigenen Willens sein, aber eben nicht mehr seiner materiellen Hülle.
Das Ding in ihm, er oder es nannte sich ‚Bel-Per‘, zumindest erkannte das Original-Ich die mentale Assoziation dieses Namen in sich, lenkte ihren gemeinsamen Körper quer durch die mondbeschienenen leeren Gassen und Straßen der labyrinthähnlichen Festungs-Siedlung. Hier und da huschte ein Aloraner kurz über die Straße, aber dann verzog er sich sofort in seine Wohnung oder zu seinem Ziel. Die wenigen Passanten machten einen gehetzten Eindruck, so als wären Ahrimans Dämonen hinter ihnen her.

„Das Nega-Psifeld wirkt bereits!“ hörte er seine eigene Stimme sagen.
„Was ist denn das?“

„Ein Artefakt der Porleyter, es neutralisiert sämtliche psionische Kräfte und macht die Manipulationen des planetaren morphogenetischen oder psionischen Feldes, durch die Hyperstrahlung der mit dem Tode ringenden Nocturnen rückgängig. Schließlich leben wir auf dem ‚Friedhof der Nocturnen’. Es ist immer gut mit der Technik des Feindes zu arbeiten. Auf der Area 66 gibt es noch mehr von diesen Aggregaten.“ Rian spürte das kurze mentale Auflachen seines Feindes in sich, dann kamen wieder die fremden Gedanken.

„Das Feld generiert zeitwillige Nebenwirkungen auf die Normalos. Zuerst namenlose Furcht. Sie wollen nur noch eins: nach Hause oder in ein Zimmer, wo sie ihre Ruhe haben. In der zweiten Phase, die in Kürze beginnt, fallen sie in einen dornröschenartigen Tiefschlaf. Du kennst doch das Märchen. Es ist unter anderem in der Computer-Bibliothek von ALOR gespeichert.“

Seine eigene Stimme, nur leise gemurmelt, dass es seine Ohren hören konnten, lachte nach dieser Erklärung. Natürlich verstand Rian nichts, absolut nichts.

Wer oder was war Bel-Per?

„Ein mentaler Klon oder Manifestation meines Meisters, der auch bald Deiner sein wird!.

Nervenzellen wurden in dir so manipuliert, dass sie sich dazu eigneten, eine psionische Energieballung von besonderer Art aufzunehmen – mich. Anders ausgedrückt, ich entwickelte mich zu Bel-Per. Wir waren bereits in jungen Jahren Zwillings-Ichs. Meine Identität entwickelte sich im Verborgenen, tief in dir, dann erwachte ich frühzeitig – als du ins Kindesstadium zurückgeworfen wurdest. Niemand konnte das vorhersehen, aber immerhin gelang es mir, dich so zu stärken, dass du von diesen Heiler-Hexen mit Baalol- Genen in Valon in kürzester Zeit geheilt wurdest.
Aireen, wirklich ein ansehnliches Weibchen – mein Meister wird sich an der Hexe erfreuen – gibt ein vorzügliches Versuchsobjekt und eine neue Handlungspuppe ab.“

Bel-Per lachte in seinen Gedanken diabolisch.

Erstmals regte sich in Rian Widerstand, als sein zweites Ich, oder was es auch immer sein mochte, sich so über Aireen ausließ. Die mentalen Bilder, mit denen ihn der Mental-Klon überschüttete, widerten ihn an, ja entsetzen Rian. Sie gaben ihm allerdings auch Kraft und er versuchte sich dem Unvermeidlichen zu widersetzen. Aber Bel-Per wehrte den paramentalen Angriff mit spielerischer Leichtigkeit ab. Er engte Rian weiter in seinem geistigen Bewegungsspielraum im eigenen Bewusstsein ein.

Rian beherrschte nur noch einen winzigen Zipfel davon. Er konnte das Gefühl nicht loswerden, dass ihn der widerliche Mental-Zwilling nur quälen, ihm seine eigene Hilflosigkeit vor Augen führen wollte.

„Du liebst die Auserwählte von Pyreene. Stell dir vor, wie ich...“.

Rian setzte seine ihm verbliebene Kraft ein, um diese Obszönitäten nicht vor seinem geistigen Auge sehen zu müssen.

Er hatte keine Ahnung, wie lange dieses Spiel so ging, aber als Bel-Per damit aufhörte und Rian sich wieder auf die Außenwelt konzentrierte, überraschte es ihn in einem dunklen Zimmer zu stehen. Er oder besser besagt sein Körper trug nun einen dunklen Kapuzenmantel und sein Gesicht wurde durch eine Maske bedeckt. Er besaß ferner einen Gürtel mit Wurfmessern, so wie es verhüllte Attentäter aus den eBooks seines Großvaters immer taten. Ninjas, so hießen sie in den Romanen der terranischen Mitbürger von ALOR.
Verrückt das Ganze. In wessen Zimmer befand er sich eigentlich? Da, der Geruch eines Schlafenden.
Unmöglich, es handelte sich um Regir.
Wie lange mochte er bereits so da gestanden haben? Wieso ließ ihn Bel-Per jetzt daran teilhaben?

„Du wirst jetzt deinen Großvater töten. Ich zwinge dich einfach dazu!“
„Nein!“

Wieder griff er seinen Mental-Zwilling geistig an und scheiterte kläglich. Sein sinnloser Versuch mutete an, als würde er mit bloßen Händen eine Stahlmauer überwinden wollen. Die mentale Inkarnation eines psionisch unsagbar mächtigen negativen Wesens überließ ihm wieder jenen Zipfel seines Bewusstseins, dass Rian zur Außenwahrnehmung brauchte. Nicht mehr und nicht weniger. Sein negatives Zwillings-Ego fühlte sich unschlagbar und selbst seinem Großvater überlegen.

Der weißhaarige Vigiles des NRO erwachte von einem Augenblick zum anderen. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, dass er nur als Beobachter wahrnahm. Zwei Wurfmesser lähmten Regir schließlich und Bel-Per nahm die Maske ab.

Noch nie hatte Rian eine so perverse Genugtuung eines Wesens gespürt. Es weidete sich förmlich über die Hilfs- und Hoffnungslosigkeit seines größten Feindes. Durch telepathische Fernwahrnehmung nahm wahrscheinlich Belphegor, wo immer dieser sich gerade aufhalten mochte, daran teil.

Rian ertrug machtlos das Ganze und musste den Triumph seines negativen Doppel-Ichs zusätzlich erleben. Nichts hatte ihn in seinem jungen Leben bislang mehr erschüttert, wie dieses ‚Ertragenmüssen‘, ohne etwas dagegen tun zu können.

Dann sah er hilflos mit an, wie seine rechte Hand den gekrümmten Dolch aus der Kutte zog und sich damit dem Herz seines Großvaters näherte.

Die Zeit schien sich auf einen Punkt zusammenzuziehen. Rian schrie seine Wut und Pein mental hinaus, als das Messer Regirs Haut ritzte. Dann ein völlig überraschender Schlag in seine rechte Schulter, der ihn wie vom Blitz getroffen, um seine eigene Achse wirbeln ließ und das Messer seiner kraftlos gewordener Hand entwand. Dann eine zweite Schmerzwelle in der linken Schulter. Sein Körper stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden und schlug schwer auf, blieb hilflos liegen.

Von irgendwoher hörte er ferne Stimmen, dann Schritte in unmittelbarer Nähe, jemand richtete eine Pistole an seine linke Schläfe...

Wann endete das Leiden ohne Ende? Schieß doch endlich, wer immer du bist...

Ein hasserfüllter und machtloser Schrei in seinem Denken erschütterte Rian vollends. Es hörte sich an, als wäre einem kleinen Kind mit zuviel Macht sein Spielzeug und schließlich der Spielplatz genommen worden. Trotzig wollte es diese Tatsachen nicht anerkennen.
Rian hatte genug.

Er hieb mit seiner letzten ihm verbliebenen paramentalen Kraft, er visualisierte ein energetisches Henkerbeil, auf seinen geistigen Peiniger ein. Immer wieder und wieder...
Was geschieht hier?
Er wurde so müde und verlor die Kontrolle über sein Denken. Er existierte nur noch im Bewusstsein und eine Macht zog ihn unwiderstehlich an.

Licht, ein Tunnel...

Sein Leben zog ihm Schnelltempo vor seinem geistigen Auge vorbei – es zog ihn zum strahlenden Licht hin...

Zeit wurde relativ – nichtlinear, spielte keine Rolle mehr – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – alles eins.

Aber dann…

Ein zweiter Tunnel öffnete sich wie eine Blüte direkt vor ihm und zog ihn zu sich heran. Ein letzter sehnsuchtsvoller Gedanke in Richtung des Lichtes, es verblasste und verschwand in einem Lichterfunkeln.
Schwärze überflutete den Geist. Seine Identität stand kurz vor der Auflösung und zerfaserte im Diffusen jener Anderen Welt. Immer stärker deformierte das Bewusstsein und verlor an Ich-Stabilität. Das Nichtstrukturierte holte sich zurück, was es einst verlor. Die Struktur zerfaserte anscheinend für immer.

Rian glaubte zu schweben, existierte wahrscheinlich nur noch als paramentales Ich-Samenkorn. Logik und ihm bekannte Strukturen existieren nicht länger in dieser allumfassenden tintenen Schwärze. Ein an Zeit und Raum gebundener Begriff – hier nicht gültig. Alles nur Potential, Schöpfung und Vernichtung ohne Norm, ständige Veränderung, Variation, Wachstum und Niedergang, Leben und Tod zugleich.

Rian wurde sich seiner Winzigkeit bewusst, angesichts des Multiversalen der Anderswelt. Er empfand die Ansammlung unzähliger Dimensionen und paralleler Ebenen, als miteinander verbundene Fluktuationen und Quantenwirklichkeiten, einer ewigen UR-REALITÄT.

Dann schien alles vorbei zu sein. Plötzlich wieder regenbogenfarbenes Licht, ein heran schießender Ring. Am Rand als silbrig-weißer Lichtkreis geformt, im Innern erfüllt von violettem Fluten und Wallen. Ein Gebilde das sich im Zentrum plötzlich vorstülpte, zur alles mitreißenden Woge und schließlich zu einem wabernden pulsierenden weißen Tunnel wurde. Das Blenden, Gleißen, Funkeln, Toben und Brodeln erfüllte das Sein, als er wieder die Augen öffnete und in seine reale Wirklichkeit zurückkehrte.

Aber er konnte sich nicht bewegen oder etwas sehen. Seine jüngste Vergangenheit – unwirklich, sie verschwamm immer mehr. Was übrig blieb: seine Erinnerung, wie er mit Aireen auf der Manau landete. Und jetzt erwachte er blind und bewegungsunfähig - irgendwo.

Er meinte blitzende Instrumente, um sich zu spüren, wie damals? Ja, wann? Auch diese Erinnerung entschwand so schnell wie sie einst kam. Nur seine Zeit mit Aireen – die Gute und Schlechte und sein offizielles Leben als Rian, Enkel des Regir, verblieb ihm.

„Wir haben ihn zurückgeholt. Eigentlich ist es ein Wunder, dass er noch lebt. Der Kampf mit seinem Zwillings-Ich kostete ihn fast das Leben. Er hat wahrscheinlich keine Vorstellung wie lange er im Koma lag?“

„An was wird er sich erinnern können?“

„Schwer zu sagen. Seine Zeit als gespaltene Persönlichkeit, wo Bel-Per ihn völlig beherrschte, wird ausgelöscht sein.“

Zweites Ich, Bel-Per, von wem oder was reden sie nur, die Ärzte, oder was sie auch immer sein mochten? Wo befand er sich überhaupt?

Sein sehnlichster Wunsch: endlich wieder sehen und sprechen zu können, schien unendlich weit weg zu sein.

„Heh, Thales, er bewegt seine Lippen. Die Hoffnung ist berechtigt, dass er bald wieder sprechen und laufen kann. Er muss erneut laufen lernen, aber Aireen ist wieder fit. Ihre Eingriffe hat sie längst verdaut. Sie sprüht vor Unternehmungslust. Die Pyreenerin ist eine großartige Patientin und mehr!“

Die Stimmen lachten. Bei Ahriman, über was sprachen sie nur? Warum sprachen sie über Aireen? Als einer Patientin oder noch schlimmer, wie über eine Spielfigur? War sie ebenfalls hier gewesen? Wo lag dieses ‚Hier‘?

Fragen über Fragen, aber keine Antworten.

Irgendetwas zischte auf und drang in seine Adern, wie flüssiges Eisen. Er wurde müde und versuchte dagegen anzukämpfen. Vergeblich – eine allesumfassende Müdigkeit überwältigte ihn und ließ ihn endlich friedlich einschlafen.


>>>
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Homer G Adams
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Todd hat geschrieben:Hallo Homer,

ich wollte Dir da gar nichts beweisen, im Gegenteil, mein Anliegen war, Dir zu sagen, dass die von mir vielgebashten Schachtelsätze durchaus
ihren Platz haben. :)

Und das mit dem Lektorat war ein Angebot, nichts, was ich Dir aufdrängen wollte. :)
Dies Angebot entstammt einfach meinen eigenen Erfahrungen mit dem Schreiben, ich freue mich einfach, wenn sich jemand
die Zeit nimmt, noch mal drüberzuschauen.

Die Voraussetzungen unter denen Du schreibst, sind allerdings ganz andere, als ich sie habe und da ist es schon erstaunlich,
wieviel da zusammenkommt.

Auch ich wünsche Dir natürlich viel Energie und Gesundheit und natürlich noch lange Lust am Schreiben und
Ideen in Hülle u nd Fülle. :st: :st: :st:

Liebe Grüße

Todd
Hallo Todd,

Du hast ja recht, ich versuche künftig die Schachtelsätze zu vermeiden, obwohl sie meinen Gehirnwindungen entsprechen. B-)

Ich kenne deine hervorragenden lektorischen und schreiberischen Qualitäten. Aber zum dritten Mal.. angesichts meiner angeschlagenen gesundheitlichen Situation, könnte ich von heute auf Morgen aufhören müssen. Mitten in der Longstory. Da möchte ich dich einfach nicht mit hineinziehen.

Ja der Geist der sprüht immer noch von Energie und Ideen. aber die materielle Verkörperung, diese Hülle, will nicht immer so, wie es der Geist will.. B-) :devil:

Liebe Grüße

Homer
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

dandelion hat geschrieben:Ich muß gestehen, daß mir Begriffe wie Friedensfahrer, Licht von Ahrn usw. samt und sonders unbekannt sind. Das soll und wird aber wohl meinen Lesegenuß nicht schmälern. In PP mag ich nicht nachforschen, irgendwann will ich ja alle Romane selber lesen, auch wenn ich berechtigte Zweifel habe, das jemals zu schaffen. Egal, ich lasse Deine Geschichte einfach auf mich wirken.

Hat es eine tiefere Bedeutung, daß Du die Gründung des NGO in das Jahr 1492 n.Chr. gelegt hast? In der realen Menschheitsgeschichte ist dieses Jahr ja nicht ganz unwichtig.
hallo Dande,

Also jetzt bin ich etwas baff. Der Friedensfahrer-Zyklus war neben dem Stardust-Zyklus meine Lieblingszyklen in den letzten Jahrzehnten.

Hast du da die EA ausgesetzt? Ich bin erst ab 2700 ausgestiegen. Der Tod Tekeners gab bei mir den letzten Anstoß. Über den Neurouniversum-Zyklus bin ich darüber hinweggehuscht. Das Atopending wollte ich mir nicht mehr antun. Arkon-Reich untergehen, das ist starker Tobakk.
Ein neues Tamanium ist schon eher mein Ding.

Schaun, mer maal, was wird, wenn das Atopending weg ist.

Ja 1492 war ein wichtiges Jahr und nicht zufällig gewählt.. :D :unschuldig: Sehr scharf kombiniert :D :st:
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Early Bird »

Homer G Adams hat geschrieben:Nun es ist vorerst entschieden. Solange es mir gesundheitlich möglich ist, werde ich vorerst wöchentlich eine Folge posten.
:juhu:
Homer G Adams hat geschrieben:... die Story ... 2. Teil ...
:st: :clap:

Nachtrag:
Homer G Adams hat geschrieben:... die Story ... 1. Teil ...
:st: :clap:
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
Deshalb bin ich zwar für meine Texte verantwortlich, nicht jedoch für vermutete Absichten und Ansichten.
Kursiv soll meist auf irgend etwas mit Hümör hinweisen. Doppeltkursive Schrift gäbe noch mehr Möglichkeiten.

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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von sonnenwind »

Homer G Adams hat geschrieben:Nun es ist vorerst entschieden. Solange es mir gesundheitlich möglich ist, werde ich vorerst wöchentlich eine Folge posten.

Um die Story voranzubringen, heute ausnahmsweise gleich ein zweiter Teil, um die Spannung noch zu steigern ^^^
Oder auch nicht…


Deine Entscheidung, weiter Deine Story zu posten, finde ich klasse, Homer! :st:
Beide Teile sind total spannend geschrieben. Weil ich zunächst mit einigen Begriffen nichts anfangen konnte, habe ich mich einfach nur auf die bisherigen Protagonisten konzentriert und schon kam ich dadurch gut in Deine Story rein.
Das "Multiversale der Anderswelt" hast Du ganz toll beschrieben... so einfühlsam. Solche Schreibe gefällt mir. Und dann das Zwillings-Ich von Rian... das hatte schon einen Gruselfaktor. Ich konnte mich gut in Rian hineinversetzen und habe seine Verzweiflung seelisch nachempfinden können. Natürlich habe ich auch um Regir, den Großvater, gebangt; der 1. Teil hörte ja gerade an der spannensten Stelle auf.- :(
Also, mir haben die 2 Story -Teile super gefallen und ich bin schon gespannt darauf, wie es weitergehen wird. :st:
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:Nun es ist vorerst entschieden. Solange es mir gesundheitlich möglich ist, werde ich vorerst wöchentlich eine Folge posten.

Um die Story voranzubringen, heute ausnahmsweise gleich ein zweiter Teil, um die Spannung noch zu steigern ^^^
Oder auch nicht…


Deine Entscheidung, weiter Deine Story zu posten, finde ich klasse, Homer! :st:
Beide Teile sind total spannend geschrieben. Weil ich zunächst mit einigen Begriffen nichts anfangen konnte, habe ich mich einfach nur auf die bisherigen Protagonisten konzentriert und schon kam ich dadurch gut in Deine Story rein.
Das "Multiversale der Anderswelt" hast Du ganz toll beschrieben... so einfühlsam. Solche Schreibe gefällt mir. Und dann das Zwillings-Ich von Rian... das hatte schon einen Gruselfaktor. Ich konnte mich gut in Rian hineinversetzen und habe seine Verzweiflung seelisch nachempfinden können. Natürlich habe ich auch um Regir, den Großvater, gebangt; der 1. Teil hörte ja gerade an der spannensten Stelle auf.- :(
Also, mir haben die 2 Story -Teile super gefallen und ich bin schon gespannt darauf, wie es weitergehen wird. :st:
L.G.
sonnenwind

Danke Sonnenwind für deine Post

Das Mulitiversale des Seins oder die 'Anderswelt' sind in 'grobstoffichen' Worten immer schwer zu umschreiben.

Ob Regir da Barkam der Vigiles des NRO wirklich nur der 'Großvater' ist, wird in der Handlung noch klar.

Hier an dieser Stelle soll nur das Thema 'Kloning' und Genmanipulation angesprochen werden, das uns künftig nicht nur in PR sondern leider auch in der Wirklichkeit begleiten wird.

Diese Story soll nicht nur die Auswüchse des Genannten ansprechen, sondern ist auch ein Plädoyer DAGEGEN!!! :(

Im dritten Teil am Freitag werden zwei weitere Hauptakteure des 'Barkam-Clans' auf Azgora vorgestellt.
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Goldene Mitte

Ich wurde deswegen angeschrieben, was mich noch einmal zu einer rein p h i l o s o p h i s c h e n Antwort bringt.

Es geht bei der Goldenen Mitte nicht um Mittelmaß, sondern um einen A u s g l e i c h von jenen Dingen, die hinter der Wirklichkeit stehen, wie wir sie sehen. Ich nenne es den Ausgleich von Ursache und Wirkung (von Geben und Nehmen, was du säest wirst du ernten usw.)

Wenn man den Weg der ‚Goldenen Mitte’ geht, verstößt man nicht gegen dieses wichtige kosmische Urgesetz. Jeder Verstoß, wenn man beispielsweise nur gibt und nicht nimmt, was Andere ja automatisch zu mehr Nehmer als Geber macht, erwirkt
eine Zuspitzung oder Polaritäten, die sich irgendwann mit Wucht in Kriegen, Revolutionen, Crashes usw entladen.

Wir sind generell eine ‚Oberflächengesellschaft die in einer Welt der Auswirkung’ lebt und meistens nicht nach den Ursachen sucht. Aber nur wenn die Ursachen gelöst werden, ‚entspannt’ sich die Auswirkung, d.h. die Situation in der wir leben.

Da wir zurzeit in einer ‚Erntezeit’ leben, sollten wir überall nach den Ursachen der Polaritäten oder Zuspitzungen suchen.

Genauso wichtig ist immer die Frage: „Wem nützt eine Zuspitzung? Wieso verstoßen wir permanent gegen den Weg der Goldenen Mitte?
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Early Bird hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:
Early Bird hat geschrieben:Beitrag gelöscht, ob dürfen oder nicht!
Wir konzentrieren uns bitte nur auf die Longstory. :o(
:st: Darum gelöscht. :)

... und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
ist gebont? B-)

An der Fortsetzung wird bereits gearbeitet. Das leidige Problem der Schachtelsätze bleibt. :o( :-=
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Early Bird »

Homer G Adams hat geschrieben:....
.... Das leidige Problem der Schachtelsätze bleibt. :o( :-=
Solange du nicht zu einem Hans Dominik mutierst, kann ich mit deinem Satzbau leben. :D
Die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden, ist oft genug und aus allen möglichen Gründen gering.
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Early Bird hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:....
.... Das leidige Problem der Schachtelsätze bleibt. :o( :-=
Solange du nicht zu einem Hans Dominik mutierst, kann ich mit deinem Satzbau leben. :D

Ich werde mich bemühen. B-)
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von dandelion »

Homer G Adams hat geschrieben:[
Hast du da die EA ausgesetzt?
Es gibt große Lücken, aber ich bin fleißig am Aufholen.

Schöner 2. Teil. Flüssig geschrieben und gut lesbar. Sprachliche Klippen sind mir nicht aufgefallen. Ich hoffe, Du hast weiter Spaß beim Schreiben.
Homer G Adams
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

dandelion hat geschrieben: Ich hoffe, Du hast weiter Spaß beim Schreiben.

Es ist keine Frage des 'Wollens' oder 'Spaß haben', sondern weil ich wieder zuviele dieser M-Strahlen durch zu langes tägliches Verweilen am Bildschirm zu mir nehme. :(

Leider bin ich beim täglichen Maßhalten nicht gerade ein Vorbild. Als 'Widder' presche ich gedankenlos vor, wenn es ein bißchen besser geht.
Dann steht der nächste Rückschlag, was ein längeres Gesamtaus des Schreibens bedingt, bereits um die Ecke. :o(
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

dandelion hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:[
Hast du da die EA ausgesetzt?
Es gibt große Lücken, aber ich bin fleißig am Aufholen.

Also nochmals der Terranova- oder Friedensfahrer- Zyklus hat mir persönlich gut gefallen, ja weil wieder Kosmologie ala WiVo im Spiel war.

Als Anhänger der Kosmologie von WiVo freute mich das natürlich sehr. :st:
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von dee »

ich habe das OT über Musik und Depardieu in den OT-Sammelthread geschoben.
Bild Ad Astra, dee (maWgE)

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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

3. Teil

Vorher…

Die zehn Spezialisten rannten vor ihm. Aturon da Barkam hatte Mühe, mit ihnen Schritt zu halten. Aber dieser seltsame Korpsgeist oder was es auch immer sein mochte, hielt ihn aufrecht, trieb ihn an, beflügelte ihn.
Sie eilten durch ausgestorben wirkende Straßen, Durchgänge, Gassen, Türen und schließlich durch Tunnel-Gänge, inmitten jenes labyrinthähnlichen weiträumigen zusammenhängenden Gebäudekomplexes das ‚ALOR‘ genannt wurde.

Im Laufen hatten sie längst die automatischen Gewehre schussbereit gemacht. Einer der Männer hatte ihm in vollem Lauf eine Glock zugeworfen. Nur die Legionäre verfügten über diese hochwertige Waffe, die wie alle Elitewaffen in einer geheimen Fabrikationsstätte gebaut wurde.

Längst keuchte er wie die Männer vor ihm, aber seine Atemgeräusche hörten sich wie die einer wild gewordenen Dampfmaschine an – er pfiff geradezu aus dem letzten Loch. Nur der eiserne Wille hielt ihn noch aufrecht. Überall brannte im hellen Mondlicht die insulare Nachtbeleuchtung. Aber nirgends arkonoide oder terranische Menschen, keine Pärchen oder Spaziergänger, welche ansonsten im Mondlicht in der relativen Sicherheit der Großfestung unterwegs waren.

Über der Siedlung lag eine seltsame Stille auch im mentalen Bereich. Nur kurz spürte der Ingenieur auf der Manau und auf der schnellen Überfahrt im Schnellboot, die psionische Matrix im Hintergrund seines Bewusstseins. Er meinte sie Wispern zu hören. Die Gedanken des Para-Kommandos schienen für ihn unerreichbar zu sein, bis auf jene, die ihm der Commander gestattete.

Duncan y Mondragon!

Er wurde nicht schlau aus ihm. Was seine Haare anbetraf, so hätte er durchaus zum Barkam- Clan gehören können. Dieser bestand aus den drei offiziellen ‚Enkeln‘ und wahrscheinlich einem Dutzend inoffizieller, Aturon unbekannter Nachkommen.
Aber Duncan hatte dies verneint und seinen Vater, lediglich als einen Mann des Ordens, bezeichnet.
Nun rannte Duncan voraus in einer Siedlung, die sich telepathisch wieder ‚taub‘ anfühlte. Keinen einzigen Gedankenfetzen konnte Aturon empfangen. Was konnte die Ursache dafür sein?

Erstmals bedauerte es der junge Aloraner, dass er es bislang vermieden hatte, sich mit dem Wissensgebiet Parapsychologie und morphogenetische Felder intensiv auseinander zu setzen.

Dann erreichte ihre Eingreiftruppe den Innenhof, der den Zentralbau umgab. So wurde er genannt, jenes erste von ihnen neu erbaute fünfzehnstöckige Hochhaus, über das Regir immer voller Stolz sprach.

Ein Hochhaus selbstgebaut. Auf diesem Planeten, in welcher die intergalaktische Hochtechnik nicht funktionierte.

Noch immer klangen Regirs stolze Worte in der Eröffnungsrede vor drei Jahren in Aturons Ohren: dass dieser Bau ein Know-how geschaffen habe, was noch wertvoller wäre, als die neuartigen und verbesserten Dampfmaschinen. Aturon reagierte neidisch auf den Baumeister. Der hatte dieses bautechnische Wissen nach Plänen, die Regirs Computer ausspuckte, umgesetzt. So wie jene Blaupausen, nach denen Aturon und seine Ingenieure die neuesten Dampfmaschinen bauten.

Jetzt schien ALOR in Gefahr zu sein, jene einzigartige Lichtstätte inmitten der chaotischen Barbarei des Planeten Azgora.

Hierin waren sich Aturon, sein Großvater, Commander Duncan y Mondragon oder seine Männer einig.
Ihre gemeinsame Heimat befand sich in fürchterlicher Gefahr.

Die Zentralbau-Wachen schliefen beispielsweise so tief, als würden sie nie mehr erwachen.

Das Anti-Para-Kommando hatte allerdings keine Zeit, sich um die Schlafenden zu kümmern, denn sie enterten eben die Treppen des Notaufgangs. Auf den elektrisch getriebenen Aufzug konnten sie sich, trotz des Artefakts des BRAINIUMS; in dieser unklaren Situation nicht verlassen.

Aturon bekam nun echte körperliche Probleme, als er die stählerne Wendeltreppe hinauf hechelte. Der langsamste Spezialsoldat verschwand immer mehr vor ihm. Schließlich kämpfte er sich allein die Treppen hoch und als er endlich das oberste Stockwerk erklommen hatte, hörte er einen verzweifelten Schrei, der sich verdächtig nach einem Todesschrei an hörte und nach der Stimme seines Großvaters klang...

Dann fast gleichzeitig zwei schnelle Schüsse. Wie vom Blitz getroffen blieb Aturon stehen, atmete tief durch, rang nach Luft, ging in die Hocke und kämpfte aufgrund mangelnder Kondition mit sich selbst. Er ließ sich Zeit, denn er wusste, dass Duncan und sein Kommando ausreichten, die Situation so oder so zu entscheiden. Sein Erscheinen wäre nicht mal notwendig gewesen, denn seine erst kürzlich festgestellte besondere Gabe konnte er nicht einsetzen.

Dann machte er sich endlich immer noch schwer atmend auf, um die letzten Schritte in Richtung des Schlafzimmers seines Großvaters zu eilen, denn von dort kamen der Schrei und die Schüsse.

Im Hauptgang lagen überall schlafende Wachen. Ein groteskes Bild. Er fragte sich wiederholt, wieso das Anti-Para-Kommando und er ein ‚Hexer‘, nicht davon betroffen wurden? Wahrscheinlich lag es an seiner Paragabe und jener Befähigung des Elitekommandos einen Mentalschirm aufzubauen. Offensichtlich waren auch die Mitglieder paramental begabt, zumindest rudimentär. Ein Soldat rannte an ihm vorbei, in Richtung der Privaträume des Chefmediziners der Klinik, die drei Stockwerke tiefer lagen.

Dann stand Aturon da Barkam schließlich vor den Männern, die er in hektischer Tätigkeit an traf. Niemand kümmerte sich um ihn. Irgendjemand hatte eine umfangreiche medizinische Notkiste, die im Chefbüro, das nur einige Zimmer entfernt lag, geholt. Er hatte damit begonnen, die Instrumente, Medikamente und Verbände einzusetzen, um einen offenbar schwer verletzten Mann zu behandeln. Seine Augen weiteten sich, als er ihn erkannte – das war doch – ja verdammt, es handelte sich um Rian, seinen genetischen Bruder.

Die zwei Schüsse, die offenbar von Duncan stammten, hatten seine Oberarme glatt durchschlagen. Er lag verletzt am Boden, bäumte sich aber immer wieder auf, seine Augen rollten wild, als kämpfe er gegen etwas Unsichtbares an. Dann verpasste ihm der Commander eine Injektion und er wurde rasch ruhiger. Schließlich entrang sich seiner gequälten Brust ein letzter Seufzer, dann lag er endlich ruhig da, wie tot. Duncan hatte nun die Muße seine Wunden zu verbinden.

„Wo ist Regir?“

Erst jetzt schienen die Soldaten des Sonderkommandos sich zu erinnern, dass er auch noch da stand. Stumm mit einem gequälten Gesichtsausdruck blickte ihn ihr Kommandant an.

Er deutete auf das Nachbarzimmer, den kleinen Chef-Salon. Durch ein Fenster flutete das erste fahle Morgenlicht herein. Aturon hatte allerdings keine Muse für das Panorama einer sich andeutenden Morgendämmerung über dem Großen See, den Alor-See.

Sein Großvater lag auf der Couch und starrte mit leeren Augen einen Punkt der getäfelten Holzdecke an. Einer der Männer verband seine beiden Unterarme. Ein weiteres, allerdings kleineres, geöffnetes Medo-Pack lag neben ihm. Offensichtlich hatten ihn zwei Wurfmesser getroffen.

„Wie steht es?“ fragte er den Soldaten, dessen Namen er nicht kannte, der aber wie Commander Duncan y Mondragon eine Sanitäter-Ausbildung absolvieren musste.

„Es sind lediglich Messerwunden, sie heilen dank seiner veränderten genetischen Struktur schnell, Sir. Was allerdings seine Seele betrifft...?“

„Darum kümmere ich mich. Großvater, ich bin es, Aturon. Hörst du mich?“
„Aturon? Rian? Wo seid ihr? Was habe ich euch nur angetan?“

Seine im Moment leeren Augen blickten mit stummer Verzweiflung auf den imaginären Punkt an der Decke.

„So ist er, seit der Commander sein Leben durch die beiden Schüsse in Rians Arme rettete. Rian, oder welcher von Belphegors- Bewusstseinssplittern auch immer in ihm gewesen sein mochte, wollte gerade sein Herz mit einem Dolch durchbohren.“
Der Sanitäter blickte nicht einmal von seiner Arbeit auf, als er das sagte.

Aturon verstand die Welt nicht mehr. Im Moment schien allerdings nicht die Zeit dafür zu sein, die offenen Fragen zu klären. Der Soldat beendete seine Arbeit.

„Bleiben Sie bei ihm, Sir. Im Moment können wir nicht mehr für ihn tun. Sobald die Klinik geöffnet ist und die Ärzte wieder aus ihrem Schlaf aufwachen, kümmern sie sich weiter um ihn. Ich helfe dem Commander. Rian ist weit schwerer verletzt, als der Chef.“

Der Gardist nickte Aturon noch einmal zu, bevor er das Zimmer verließ. Der Chefingenieur der entwicklungstechnischen Abteilung Dampf setzte sich neben seinen Großvater. Er legte die Arme um seine Schultern, aber der Verwundete schien davon keine Notiz zu nehmen. Nach einiger Zeit, Aturon wusste nicht ob Minuten oder Stunden vergingen, kehrte plötzlich das Wispern und Raunen der Psi-Matrix wieder zurück.

Jenes paramentale Hintergrundrauschen, das er bislang nur kurze Zeit hören konnte, erschreckte ihn erneut. Auch die ersten Gedankenfetzen kehrten zurück, von Arkonoiden, terranische Menschen und anderen Rassen der Galaktiker, die sich fragten, wieso sie auf einmal an ihren Arbeitsplatz einschliefen.

In ALOR wurde schichtweise rund um die Uhr gearbeitet. Dafür gab es leider zu wenige Spezialisten. Mit dem Personalmangel an qualifizierten Leuten hatte ALOR stets leben müssen.

Dann das maßlose Entsetzen der Wächter, die nicht begreifen wollten, wie dies geschehen konnte. Rasch baute er wieder ein mentales Blockadefeld auf, um die störenden Gedankenfetzen auszuschließen. Wie das gemacht wurde, hatte ihm Regir längst beigebracht. Seinerseits angeblich, um Aturon die Möglichkeit zu geben, Telepathen abzublocken. In Wirklichkeit, nun jetzt wusste es Aturon genau. Der junge Mann spürte einen tiefen Stich im Herzen. Der Vigiles des Ritterordens, zuständig für die Galaxis Fornax, plante immer voraus.
Regir regte sich plötzlich neben ihm, als hätte er Aturons Gedanken vernommen.

„Das Psionische Feld ist zurück!“ Mit klaren Augen erkannte er Aturon.
„Du hier? Wieso?“
Er stutzte und die jüngste Erinnerung überkam ihn offensichtlich wie ein Blitz. Große Trauerränder umwölbten seine violettgoldenen Augen in denen es rötlich schimmernde. Das ledern wirkende Gesicht hatte weitere Falten bekommen. Er schien um Jahre gealtert. Dann konzentrierte er sich auf Aturon und ein neuer Schatten umwölbte seine Züge, allerdings auch so etwas wie Hoffnung.

„Die Erweckung deines Para in den aktiven Zustand hat uns wohl alle gerettet?“
„Wahrscheinlich!“ Mehr sagte der junge Mann nicht, aber Regir erwartete in diesem Moment keine weitere Erklärung.

„Was wird aus Rian?“ fragte Aturon in die plötzliche Stille hinein.

„Wie soll ich das wissen, was ihm die Zukunft bringt? Sie wird nicht einfach werden. Wir müssen Belphegors Mental-Klon endgültig in ihm abtöten. Dazu sind Eingriffe in sein Gehirn notwendig.“
„In der Klinik?“ Zweifelnd blickte ihn der Jüngere an.
„Natürlich nicht. In Speziallabors des BRAINIUM selbstverständlich.“
„Großvater, es ist Zeit, dass du mich einweihst, meinst du nicht?“

Der sarkastische und wütende Tonfall ließ den Älteren aufhorchen. Die Sorgenfalten in seinem um Jahre gealterten Antlitz schienen sich zu vertiefen.

„Die ganze Wahrheit, Aturon, dürfen nur wenige erfahren. Niemand auf ALOR ist dazu geeignet, sie zu fassen und zu verarbeiten. Nicht mal du, der du bislang der stabilste meiner Ki...äh, Enkel bist. Aber die Geschichte des BRAIN wirst du bald erfahren. Jetzt lass mich in Ruhe. Ich muss meditieren. Nur in der Verbindung mit der Anderen Welt kann ich mich wieder mental regenerieren.“

Aturon ließ von ihm ab, als er merkte, dass Regir sich konzentrierte. Der Jüngere mit seinen Sorgen, Ängsten und neuen Gefühlen bedeuteten für ihn nur Nebensächlichkeiten. Als Vigiles des Neuen Ritterordens beschäftigte er sich mit Größeren, wie der Ingenieur wieder einmal bitter feststellen musste. Dieser verdammte Orden hatte seinen Großvater unzählige Male in den Einsatz geschickt. Dies ging immer zu Lasten der Familie.

Der neu erwachte Psioniker zuckte mit den Schultern, stand von der Couch auf und verließ ohne einen Blick zurückzuwerfen, den kleinen Salon.

Davor standen zwei Wächter des Anti-Para-Kommandos. Ihre Hände umklammerten schussbereite halbautomatische Gewehre mit je zwei Magazinen. Es handelte sich um Nachbauten von Kalaschnikows. So hießen die damaligen originalen Waffen auf der alten Erde, jenes geheimnisvollen Planeten, von dem viele Vorfahren der Aloraner stammten. Auf irgendeine mystische geheimnisvolle Weise schienen Azgora und die Erde miteinander verknüpft zu sein. Aturons Vermutung stützte die Tatsache, dass es auf den Kontinenten der Azgora viele kleine und größere Gruppen von terrastämmigen Bewohnern gab. Keine Gruppe hatte offiziell eine höhere technische Stufe als die terranische Renaissance erreicht. Das hatten die Explorer-Kommandos ALORS bereits festgestellt.

„Wie geht es ihm, Sir?“ fragte ihn eine Wache.
„Was weiß ich, wer kennt schon den Chef?“, antwortete Aturon grob und hinterließ Soldaten, die ihm nachdenkliche und ängstliche Blicke hinterherschickten.

Schnell erreichte er das versiegelte Schlafzimmer. Ein Wächter der Spezialgarde stand davor und erinnerte Aturon daran, dass Stunden seit dem Attentat vergangen sein mussten.

„Wo ist Commander Mondragon?“
„Er schaltete das Nega-Morphik-Feld aus, indem er ein fremdes Aggregat mit Hilfe eines BRAIN- Orter entdeckte und das Gerät irgendwie deaktivierte. Wahrscheinlich untersucht er das gefundene Artefakt im Labor 7. Zum Glück funktionierte die Abschirmtechnologie des BRAINIUMS normal weiter.“
„Ist Rian in der Zentralbau-Klinik?“

Der Spezialist nickte und setzte ein ausdruckloses Gesicht auf, anschließend salutierte er.
Aturon seufzte. Die Nähe zum Kommando gehörte bereits wieder der Vergangenheit an. Jetzt trennten sie wieder Konventionen. Er der designierte ALOR-Chef und der Soldat nur ein Spezialist, welche Nähe konnte es da noch geben?

Ohne weitere Worte eilte er zum Aufzug. Wie erwartet, funktionierte er problemlos. Der junge Mann tippte eine Zahlenkombination in die Tastatur ein und der Fahrstuhl ruckte an.

Das Abschirm-Artefakt des BRAINIUMS sorgte dafür, dass die Hochtechnik auf der Inselfestung normal funktionierte, im Gegensatz zum Rest des Planeten. Er wusste nur, dass dafür die manipulierten planetaren morphogenetischen Felder die Schuld trugen. Über die Gründe der Manipulation wusste nur Regir da Barkam Bescheid. Er informierte sie nicht darüber.

Bald erreichte er den Bunkerteil der Festung. Nur Berechtigte, die am Eingangsschott eine bestimmte Kombination eingaben, konnten in diesen Sub-Teil gelangen, der von den Aloranern selbst gebaut wurde. Mit dem geheimnisvollen BRAINIUM hatte dies alles nichts zu tun.

Schließlich stand er auf der vierten Bunker-Ebene, dem geheimsten Bereich ALORS. Bislang war diese selbst ihm verschlossen gewesen. Heute wollte er es wissen.

„Des offiziell geheimsten Bereichs!“ sagte er laut zu sich. Er eilte mehrere Gänge entlang, durchschritt insgesamt drei Stahltore, vor der ausnahmslos die Männer Duncan y Mondragons standen und ihn kommentarlos durchließen. Sie hatten offenbar klare Anweisungen, was seine Person anbetraf. Schließlich öffnete sich vor ihm das letzte Stahltor, gesichert von Staff- Sergeant Miller persönlich. Die aloranische Hierarchiebegriffe waren eine Mischung aus terranischen und arkonidischen Wörtern.

Auch dieser salutierte stumm und öffnete das Tor, indem er einen verborgenen Mechanismus betätigte.

Aturon hatte mittlerweile die Lust auf ein Gespräch verloren. Die Ferne der Männer, die ihm vor kurzem noch so nahe schienen, wirkte desillusionierend. Vielleicht gehörte dies auch zum Erwachsenwerden, wie Duncan es wohl formulieren würde.
Ein Mitglied des Anti-Para-Kommandos wartete in einer Schleuse auf ihn, mit einem hauchdünnen grauweißen Kunststoff-Schutzanzug und einer weißen einteiligen Unterkleidung in der Hand.

„Ziehen Sie sich bitte aus und tragen Sie diese Kombination unterhalb des Schutzanzugs. Dort ist eine Umzugs-Nische!“

Der ihm unbekannte Mann wies auf eine Schleusen-Ausbuchtung und gab ihm die Kleidungsstücke. Aturons alte Bekleidung wurde desinfiziert und würde ihm beim Hinausgehen wieder ausgehändigt werden. Kommentarlos kam er der Aufforderung nach.

Nachdem ihm der Wächter geholfen hatte den ballonförmigen durchsichtigen Helm mit Luft aus einer im Nacken integrierten Sauerstoffpatrone zu füllen, verließ der Spezialist die Schleuse. Ultraviolettes und rotes Licht überflutete Aturon mehrere Minuten lang. Endlich schien er keimfrei zu sein und die Innentür öffnete sich schmatzend.

Schließlich stand er vor dem Commander, der eine ähnliche Montur wie er trug. Der Raum wirkte von Geräten geradezu überladen, die der Ingenieur nicht verstand. Aber y Mondragon schien sie zusammen mit einem Unbekannten bedienen zu können. Der Fremde trug einen Kapuzenmantel und ein verwirrendes Maskenfeld vor dem Gesicht. Es wirkte tiefschwarz und schien eine ständige Bedrohung auszusenden. Das Feld wurde entweder auf psionische oder paratechnische Art erzeugt. Aturon tippte auf das Letztere.

Trotz des verhüllenden Dunkelfeldes und der den Körper verdeckenden Kapuzen-Kutte, konnte er dessen Gestalt erahnen. Sie wirkte hager, dürr und seine Kopfform schien seltsam eierförmig zu sein. Offenbar besaß er Aravorfahren. Die aloranische Bibliothek besaß auch über die ‚Galaktischen Mediziner’, umfangreiche Informationen. Durch sein fotografisches Gedächtnis konnte Aturon nichts vergessen und seine genetisch bedingte rasche Auffassungsgabe, unglaublich schnell lesen oder lernen. In der Bibliothek gab es Informationen über diese Fähigkeiten. Aturon und alle ‚Enkel’ des Regirs waren demnach Augments.

Der Nachkomme eines Aras, wahrscheinlich ein Klon, hatte auffallend schlanke, lange Finger, die in feinen Kunststoffhandschuhen steckten, wie die an seinen eigenen oder Duncans Händen.

„Ah, Aturon! Es ist Zeit, dass du mein Heiligtum kennen lernst. Darf ich dir Marduk vorstellen, einen Para-Physiker, Spezialgebiet: Morphische Kristallartefakte nocturnischen Ursprung aus dem BRAINIUM.“
Am liebsten hätte Regirs Enkel geflucht wie ein Kamel-Lenker, so ging ihm die Geheimniskrämerei seines Großvaters inzwischen auf die Nerven.

„Du kennst das BRAINIUM?“

Erstmals blickte er den hageren, aber hoch gewachsenen Fremden an. Dieser warf ihm einen überheblichen Blick zu. Bei allen Dämonen der Unterwelt, wie er diesen arroganten Maskentyp bereits hasste.

Dies schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn der Lange beschloss ihn einfach zu ignorieren.

„Ich finde es nicht gut, Commander, dass Sie einen Nichteingeweihten hier hereinlassen.“
„Aturons potentielle Parafähigkeiten sind geweckt worden, Marduk. Ich erwähnte es bereits!“
„Ach ja, Sie sprachen davon. Interessant.“

Wieder musterte ihn die Maske von oben bis unten, als wäre er unschlüssig über seine vorherige Meinung.
Aturons Blut geriet in Wallung. Er hasste es wie ein Stück Fleisch betrachtet zu werden.
Nur mühsam beherrschte er sich, er wollte vor Duncan y Mondragon diese Schwäche nicht zeigen, sonst hätte er dem Kapuzenmann einfach eine geknallt und hinter das Dunkelfeld gegriffen. Zu gerne hätte er gewusst welche abartige Mutation sich dahinter verbarg. Dass es sich um einen Veränderten handelte, dessen schien sich der junge Mann inzwischen sicher.
„Commander Mondragon, sage Marduk, dass mich seine Meinung einen Wisent- Schiss interessiert. Auch denke ich nicht daran, mich an diesen Experimenten zu beteiligen. Die Reaktion des BRAINIUM-Wesens lässt darauf schließen, dass meine Para-Fähigkeit nicht benötigt wird. Ich erwarte einen Bericht in exakt drei Stunden im Büro meines Großvaters. Solange er in ‚Anderen Welten‘ weilt, übernehme ich den Betrieb.“

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ langsam den Raum und bekam so noch mit, wie Duncan bewundernd sagte. „Ich sagte Ihnen doch, Marduk, dass er geeignet ist, Regirs Nachfolger zu werden.“

„Ja, dass sagten Sie, aber er ist und bleibt ein verdammter ungebildeter Barbar, egal welches Potential er auch besitzen mag. Die letzte Entscheidung trifft sowieso das BRAIN zusammen mit Regir. Beide sind gleichberechtigt.“

Dann schlug die Schleuse vor Aturons Nase zu und er fluchte laut vor sich hin. Er musste den umgekehrten Vorgang in der Schleuse über sich ergehen lassen. Seine alte Kleidung lag in einer weiteren Nische bereit. Währenddessen dachte er an Regir.
„So ist das also Großvater, du bist mir mehr als eine Erklärung schuldig.“

Aturon zog sich um, bevor sich die Außentür der Schleuse öffnete. Er war so in Gedanken versunken, dass er nur am Rande mitbekam, dass Sergeant Miller immer noch vor der Tür stand und lässig salutierte. Der junge Aloraner hörte auch nicht, wie dieser vor sich hin murmelte:

„Die Nachwirkungen des Nega- Psifeldes sind anscheinend umfassender als gedacht. Alle Psioniker benehmen sich heute merkwürdig. Aber verdammt soll ich sein, er wird einmal ein guter Anführer. Wir müssen es ihm nur nicht immer wieder auf die Nase binden. Und Bürschchen, um die Grundausbildung kommst du nicht herum, dafür wird der Commander persönlich sorgen. Ich freue mich, wenn ich dich unter meine Fittiche bekomme. Erst danach bist du ein Mann...“

Der Staff-Sergeant lachte vor sich hin, aber Aturon war bereits weit weg. Das ALOR- Gemeinwohl beschäftigte ihn zum ersten Male in seinem jungen Leben. Die Zeit der Entwicklung von Dampfmaschinen schien nur eine jungendliche Spielerei gewesen zu sein. Sein eigentlicher Lebenskampf begann jetzt und der Gegner Nummer Eins hieß für ihn das BRAINIUM.

Zumindest so lange, bis er mehr darüber wusste. Aber was er bereits ahnte, ließ ein dumpfes Gefühl des Entsetzens und des Hasses in ihm hoch kochen

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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

dee hat geschrieben:ich habe das OT über Musik und Depardieu in den OT-Sammelthread geschoben.

Ist gut. Hat hier auch nichts zu suchen. B-)
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Homer G Adams »

Also dieser Thread entwickelt sich nach der Zahl der Klicks gerechnet, absolut enttäuschend.

Wenn ich dazu noch bedenke, dass ich abermals Probleme bekomme, meine tägliche PC-Bildschirm-Arbeitszeit infolge von gesundheitlichen Problemen hinzubekommen, mein folgender Schluss.

Ab sofort wird der Storythread eingestellt und ich höre aus den genannten gesundheitlichen Gründen auf generell im Forum Storys zu posten.

Meine Gesundheit ist mir wichtiger.

An die Wenigen, die im Thread mitgemacht haben, die Bitte um Vergebung.

Macht es gut in dieser Wendezeit…
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Todd
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Re: Der Neue Ritterorden mit Atlan, HGA,Bully + Co

Beitrag von Todd »

Homer G Adams hat geschrieben: Meine Gesundheit ist mir wichtiger.

An die Wenigen, die im Thread mitgemacht haben, die Bitte um Vergebung.
Hallo Homer,

Du hast hier für uns eine spannende Geschichte geschrieben, die jetzt leider nicht mehr weitergeht. :unsure:
Man kann jetzt enttäuscht sein, weil nichts mehr kommt, oder sich freuen, dass die Teile gab, die es gab.
Ich sage Dir, ich habe mich gefreut und es gibt überhaupt nichts, was zu vergeben wäre, sondern
es bleiben zwei Worte zu sagen:"Schade!" aber vor allem "Danke!" :st:

Liebe Grüße

Todd
shikin haramitsu daikômyô
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