Klassiker - Die Zeitabenteuer

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Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Ok, ich lese da zum überwiegend Teil den Wunsch nach einer weiteren 14tägigen Einstellung heraus. Also kommt nächsten Sonntag der nächste Roman dran B-)
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Prima, ich freu mich drauf.

Ein kleines OT sei einem Siganesen verziehen :unschuldig: : Ich dachte bisher immer, das: B-) wäre die coole Brille von Heiko. Irrtum, anscheinend ist das die coole Brille des aktuellen Heft-Einstellers (Heftokraten oder Forokraten oder so...).
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Ahnungslos
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Ahnungslos »

dandelion hat geschrieben:Etwas verwundert hat mich die Tatsache, daß es bei den steinzeitlichen Menschen zwar noch Hinweise auf arkonidisches Erbgut gab, die Erinnerung an den doch noch nicht lange zurückliegenden Kolonisationsversuch aber schon völlig erloschen war.
Was daran ist verwunderlich?
Heutige Menschen haben variable Anteile an Neanderthaler oder Denisovan DNS in ihtem Erbgut, aber wir haben weder mündlich überlieferte Berichte on ver Zeit als Neanderthaler und Homo Sapiens Seite an Seite lebten noch andere "Erinnerungen" daran.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

... Rico, mein treuer Versorgungsrobot, schnurrte heran und starrte mich mit glühenden Linsen an.
Seine Stimme klang wohlmoduliert, aber drückte sein Staunen aus.
„Gebieter! Ich sehe, du bist wach. Schon mehrmals schliefen hier Menschen des Barbarenplaneten, aber diesmal sind es gar zwei. Wie soll ich mich verhalten?“
„Wie immer, Rico!“ ...
[PRTB 180 . Hans Kneifel . Das Goldland . Mai 1978]

Ptah-Sokar, der Ägypter und Zakanza-Upuautm aus dem Lande Wawat, Begleiter zum Lande Punt, machen mit Atlan-Horus eine Schlafphase mit.

Es ist nicht das erste Mal. Und wahrscheinlich nicht das letzte Mal ... *
:gruebel:

Und Proteos treibt sich noch auf Erden rum ...


* Ich habe den Impuls unterdrückt nun alle vorhandenen Zeitabenteuer danach zu untersuchen ...


:blink: :wacko: :susp:
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sitzt in seinem Nirgendsland,
macht so manchen Nirgendsplan für niemanden.
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weiß auch nicht, wohin er geht.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Ahnungslos hat geschrieben:
dandelion hat geschrieben:Etwas verwundert hat mich die Tatsache, daß es bei den steinzeitlichen Menschen zwar noch Hinweise auf arkonidisches Erbgut gab, die Erinnerung an den doch noch nicht lange zurückliegenden Kolonisationsversuch aber schon völlig erloschen war.
Was daran ist verwunderlich?
Heutige Menschen haben variable Anteile an Neanderthaler oder Denisovan DNS in ihtem Erbgut, aber wir haben weder mündlich überlieferte Berichte on ver Zeit als Neanderthaler und Homo Sapiens Seite an Seite lebten noch andere "Erinnerungen" daran.
Da geht es ja um ganz unterschiedliche Zeiträume. Als Atlan auf die steinzeitlichen Jäger traf, waren ja erst 112 Jahre seit dem Untergang von Atlantis vergangen. Da hätte es schon noch einige Überlieferungen geben können. Die Zeit der Neandertaler liegt mittlerweile einige zehntausend Jahre zurück.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Wanderer777 hat geschrieben:"Schon mehrmals schliefen hier Menschen des Barbarenplaneten, aber diesmal sind es gar zwei. Wie soll ich mich verhalten?“
„Wie immer, Rico!“ ...
[PRTB 180 . Hans Kneifel . Das Goldland . Mai 1978]
Interessant, im Blauband sind sie zu sechst: Zakanza, Ptah, Tefnacht, Merire und Tatimar und Atlan. Und Rico weiß natürlich auch selbst, was zu tun ist (er kennt seinen Kneifel, äh, seinen Gebieter): "Er schob vor sich ein Antigravtablett her, auf dem sechs unglaubwürdig prunkvolle Trinkbecher standen".

Die Unterschiede zwischen TB und Blauband sind größer als ich gedacht hatte. Da tut sich ein interessantes Forschungsfeld auf für jemand, der beides besitzt.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Ich habe das Taschenbuch nicht, aber in der PP-Zusammenfassung steht folgender Satz:

" Nach einem geheimen Besuch von Amenemhet und seinem Sohn Sesostris werden Atlan, Ptah-Sokar und Zakanza mit ihren Gefährtinnen von ES zurück in die Fluchtkuppel versetzt, um gemeinsam die Zeit bis zum nächsten Auftrag der Superintelligenz im Tiefschlaf zu verbringen."

Also doch mehr als zwei Personen. Es sei denn, die PP-Zusammenfassung beruht nicht auf der Ur-Version des Taschenbuches.

Wie weit die Textveränderungen bei der Einarbeitung in die Blaubände gingen, ist natürlich eine spannende Frage. Gab es bedeutendere Eingriffe in den Handlungablauf oder nur "Kosmetik"? Das neue Erkenntnisse in der Geschichtsforschung berücksichtigt wurden, schrieb Hans Kneifel im Vorwort zum Blauband 4. Aber das wird sich kaum schwerwiegend auf die Romanhandlung ausgewirkt haben.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Im September des Jahres 1978 erschien als 196. Band der PERRY RHODAN-Planetenromane das chronologisch 14te Zeitabenteuer:

Hans Kneifel: Invasion der Fliegenden Monde

Bild

Handlung
Als Atlan dieses Mal das Bewusstsein zurückerlangt, ist er nicht allein. Mit seinen Gefährten der letzten Abenteuer, Ptah-Sokar und Zakanza-Upuaut, findet Atlan sich inmitten einer öden Landschaft nahe einer einsamen Baumgruppe wieder. Wenig später werden sie Zeugen eines Nomadenüberfalles auf eine Handelskarawane. Die Verteidigung der Karawane bringt ihnen nicht nur die Freundschaft des Handelsherrn Mikaylu ein, sondern auch eine Gruppe Pferde, die sie zum Transport ihrer Ausrüstung dringend benötigen. Wieder einmal zeigt sich die Wirksamkeit der Manipulationen von ES. Als die Nacht einbricht, sieht Atlan einige große Kometen am Himmel und vermutet einen Zusammenhang mit seinem Einsatz. ES bestätigt seine Ahnung: In den Himmelskörpern reisen die Ter-Quaden durch das All, ein Volk ohne eigene Heimat, das jeden Planeten auf seiner Bahn all seiner Rohstoffe beraubt und kahl und leblos zurücklässt. Vor dieser Bedrohung sollen Atlan und seine Freunde die Erde schützen.

Die Freunde ziehen zunächst mit der Karawane nach Assur und nutzen die nächsten Wochen, um sich, ihre Pferde und ihre Ausrüstung bestmöglich auf einen harten Kampf vorzubereiten. Die Kometen wachsen indessen am Nachthimmel, und schließlich erreichen die ersten Vorboten in Form von Meteoritenschauern die Erde. Es ist Zeit für den Aufbruch zum voraussichtlichen Landungsgebiet der Fremden. Mikaylu, dessen Haus von einem Meteoriten zerstört wurde, verkauft sein restliches Hab und Gut und schließt sich ihnen an. Gemeinsam reiten sie zunächst nach Byblos, wo Atlan seine Gefährtin Ne-Tefnacht wieder findet. Doch sie können nicht lange bleiben. Der Tag der Landung der fremden Monde rückt näher, und ES hat inzwischen den Ort ermittelt. Die Gefährten müssen nach Süden und dann über die Hapi-Mündung nach Westen reisen, in die Wüste hinein, die Atlan vor einigen Jahrtausenden noch als allmählich verödende Steppe kennengelernt hatte. Die Zeit drängt, und die Ausbildung der Pferde macht sich nun bezahlt. Ständig die Reittiere wechselnd, legen sie die Strecke bis zum Flussdelta in unglaublich kurzer Zeit zurück. Mithilfe der von Rico geschickten Ausrüstung und einiger von ES manipulierter Bewohner der Sümpfe geht das Übersetzen über die verschiedenen Nilmündungen schnell und unbemerkt vonstatten. Einige Tagesreisen später stoßen sie auf den Einsiedler Shainsa-Tar, der ihnen von einem Mann namens Nomazar erzählt, der ebenfalls gegen die Monde antreten wolle. Er schenkt Atlan einen Ring mit einem Cheper-Käfer (Skarabäus) darauf.

Kurz vor ihrem Ziel treffen die Freunde auf ein Dorf von Fischern. Hier warten sie auf den Moment der Landung und machen sich dann sofort auf den Weg. Drei Tagesreisen weiter südlich erreichen sie den ersten der Monde. Er schwebt über dem Land und hat bereits mit dem Raubbau an den planetaren Ressourcen begonnen: Systematisch werden von unsichtbaren Kräften alle Bäume abgeholzt, und es werden große Mengen Sand aufgenommen. Unweit davon schweben weitere sechs Monde, die ebenfalls Rohstoffe aufnehmen, Planquadrat für Planquadrat. Atlan entwickelt einen riskanten Plan: Während Ptah sich um die Pferde kümmert, lässt er sich gemeinsam mit Mikaylu und Zakanza mit den gefällten Baumstämmen in das Raumschiff transportieren. Im Mond angekommen, nutzen sie die von Rico und ES zusammengestellten Waffen und Explosivkörper, um im Schutz ihrer Deflektorschirme empfindliche Stellen zu suchen und maximale Zerstörung anzurichten. In einem Hangar gelingt es Atlan, die Kontrolle über einen kleinen dort abgestellten Gleiter zu gewinnen, mit dem sie sich innerhalb des Mondes bewegen können und der auch zur Flucht dienen soll. Bald haben sie nahezu alle ihre Hilfsmittel verbraucht, und an Bord des Mondes breitet sich Chaos aus. Noch sind die anderen sechs Monde jedoch nicht betroffen. Um auch diese von der Erde zu verjagen, will Atlan die Mittel nutzen, die ihm der erste Mond liefert. Unbemerkt von den auf die angerichteten Schäden konzentrierten Bewohnern, schleicht Atlan in die Zentrale und beschäftigt sich mit dem unbesetzten Feuerleitstand. Unter Einsatz aller Konzentration kann er die Steuerung für sich erschließen und eine Angriffssequenz programmieren, die alle sechs anderen Monde einschließt. Ehe er einige Bomben in der Zentrale zündet, um seinen Rückzug zu decken, hinterlässt er eine Nachricht in Zeichenschrift, die unmissverständlich ist: Die Ter-Quaden sollen die Erde verlassen, oder ihre Monde werden zerstört werden. Auf schnellstem Wege kehrt der Arkonide zu seinen Freunden zurück, und während der erste Mond beginnt, aus allen Rohren auf die anderen Raubmonde zu schießen, entkommen sie im Gleiter und stoßen wieder zu Ptah-Sokar. Was sich schon während der Flucht andeutete, wird bald eindeutig: Die Monde heben ab und verlassen tatsächlich die Erde. Der Einsatz war erfolgreich.

Die Abenteurer kehren zum Fischerdorf zurück und erholen sich, während sie auf eine Gelegenheit zur Rückkehr warten. Bald darauf läuft ein Schiff ein, und ein Teil der Gruppe schifft sich mit den Pferden ein, während der andere Teil mit einem von Rico geschickten Gleiter nach Tyrus reist. In Tyrus trennt sich Mikaylu von der Gruppe, um ein Hafengasthaus zu übernehmen. Auf der Weiterreise nach Byblos finden schließlich auch Ptah und Zakanza ihre Gefährtinnen wieder, die seit ihrem Erwachen als Tänzerinnen durch das Land gezogen sind. Alle gemeinsam ziehen weiter nach Byblos, wo sich schnell zeigt, dass ihr Auftrag noch nicht ganz beendet ist. Die sieben Monde der Ter-Quaden wurden von einem achten Mond begleitet, der zu ihrem Schutz erschaffen wurde. Dieser sucht nun nach den Angreifern und wird bald landen, um alles Leben anzugreifen. Wieder brechen die drei Kämpfer auf, um sich der Herausforderung zu stellen. Doch dem, was sie erwartet, haben sie nichts entgegenzusetzen: Kaum in Sichtweite der goldenen Kugel angelangt, werden sie von dieser durch eine telepathische Sendung in eine todesähnliche Starre versetzt. Aber ein anderer Kämpfer hat ebenfalls den achten Mond gesucht und gefunden, und ihn kann das »Böse Wort« nicht binden. Nomazar, von dem Shainsa-Tar sprach, greift die Kampfmaschine an, die dem Mond entsteigt, und kann sie besiegen. Atlan kann er jedoch nicht helfen, doch er nimmt dem Arkoniden den Cheper-Ring ab, ehe er fortzieht und die Gelähmten allein zurücklässt. Es dauert einen halben Tag, ehe sie die Kontrolle über ihre Körper zurückgewinnen. Sofort machen sie sich auf die Suche nach dem fremden Kämpfer, doch er ist nirgends mehr zu finden.

Atlan, Ptah-Sokar und Zakanza-Upuaut kehren nach Byblos zu ihren Gefährtinnen zurück. Nach einigen Tagen der Erholung nehmen sie Abschied von ihren Freunden und ziehen sich zu jener Insel zurück, auf der Atlan schon mehrfach einige schöne Wochen verbrachte. Bis zum Herbst bleiben sie dort, dann kehren sie zu ihrer nächsten Schlafphase in die Kuppel zurück.

Anmerkungen

In der Überarbeitung für die HC-Version (Blauband 4) wurden einige Inhalte verändert oder ergänzt. Die hier gegebene Zusammenfassung basiert auf der HC-Version. Im TB nicht enthalten sind:
- die Begegnung mit Ne-Tefnacht in Byblos,
- die Begegnung mit Shainsa-Tar in der Wüste,
- die Rückreise mit der TÜMMLER und die darauf folgenden Begebenheiten.

Die Handlung um den achten Mond stammt aus der Kurzgeschichte »Der vergessene Bericht« (PRM 6/81), die als überarbeitete Version »Der Achte Mond« im HC aufgenommen wurde.

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.

Der Roman erschien in der Autorenbibliothek Nr. 41 und in Blauband 4.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Nach der eher beschaulichen Goldlandfahrt war diesmal so ric htig was los. Atlan bezwingt fast im Alleingang die fliegenden Monde. Besonders eindrucksvoll fand ich aber die Szenen in denen die langsame Annäherung der Monde beschrieben wurde. Das herannahende Unheil war fast körperlicfh zu spüren. Da war Hans Kneifel wieder ein Meister in der Schaffung von Stimmungsbildern.

Warum aus dem Taschenbuch-Trio ein Blauband-Sextett wurde, hat sich mir nicht so recht erschlossen. Die Partnerinnen der Helden trugen kaum etwas zur Handlung bei, aber vielleicht doch etwas zur besonderen Atmosphäre dieses Zeitabenteuers.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Ein abwechslungsreiches Garn mit velen neuen Facetten. Direkt am Anfang hat HK meine früher hier geäußerte Skepsis gegenüber braungebrannten Arkoniden aufgenommen und beantwortet: "Sonnenspektrumslampen bräunten meine bleiche
Haut." Das wird wohl die knackige Arkon-Strahlung sein!

Dann kommt ein kleiner Einschub: Rico lässt Pyramiden bauen (warum?), und die größenwahnsinnigen Ägypter machen alles ein bisschen größer! Vielleicht hat sich Kneifel über die verpasste Gelegenheit geärgert und noch etwas nachgeschoben - oder war das die Antwort auf den 25. Leserbrief ("Wie hat Atlan eigentlich die Pyramiden gebaut?")?

Kap. 10 scheint dann der eigentliche Anfang zu sein - das übliche desorientierte Erwachen in der Wüste, mit dem Verdursten ringend. An der Stelle dachte ich, Kneifel fiele nichts Neues mehr ein - aber weit gefehlt! Zwar geht alles zunächst seinen geordneten assyrischen Gang, aber dann wird alles anders. Schon das ES diesmal von Anfang an mit detaillierten Informationen herausrückt, ist ungewöhnlich. Und erst recht die Gegner: völlig unbekannte Humanoide in ihren steinernen Raumschiffen - hat man je wieder von den Ter-Quaden gehört?

Die Athmosphäre wird immer düsterer, je näher die Kometen-/Asteroiden-/Mond-Raumschiffe kommen, die Spannung wird greifbar. Aber so richtig geht die Post ab, als Atlan im Raumschiff mal ordentlich aufräumt - Action-Kino vom Feinsten! Und zwischendurch die üblichen besinnlichen Momente, wenn unsere Helden die sanitären Einrichtungen ausgiebig nutzen, völlig unbehelligt von den Schnarchnasen.

Die Werbepause, in der zur Rahmenhandlung umgeblendet wird, lässt die Action an anderer Stelle weiterköcheln und wir erfahren, wie Atlan überhaupt dermaßen verbrennen konnte. Das hat mich aber weniger mitgerissen, schließlich ist das Ende ja klar, die Spannung mäßig. Vermutlich musste Kneifel hier noch ein paar Blauband-Seiten füllen.

Und noch ein unerwarteter Twist: Die eingestreute Geschichte des 8. Mondes zeigt unseren Helden hilflos, ein unbekannter Kollege muss die Kohlen aus dem Feuer holen. Wer ist dieser Nomazar - noch ein unsterblicher Schiffbrüchiger? Der müsste sich doch mit Atlan eigentlich zusammentun - hören wir wieder etwas von ihm?
dandelion hat geschrieben:Die Partnerinnen der Helden trugen kaum etwas zur Handlung bei, aber vielleicht doch etwas zur besonderen Atmosphäre dieses Zeitabenteuers.
Die Geschichte ist eben eher ein Rambo-Abenteuer, den Gefährtinnen bleibt nichts übrig, als aus der Ferne zu bewundern. Immerhin kann Atlan zwischendurch mit Ne-Tefnacht telefonieren - das sei ihnen gegönnt.

Fazit: Dachte ich vorher, ich wüsste jetzt, wie die Zeitabenteuer laufen, hat mich Kneifel durch einen komplett anderen Spannungsaufbau und viele neue Ideen überrascht. Ich bin wieder gespannt, was noch alles auf uns wartet.
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Wanderer777
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

piehdschäij hat geschrieben: ...
Und erst recht die Gegner: völlig unbekannte Humanoide in ihren steinernen Raumschiffen - hat man je wieder von den Ter-Quaden gehört?

Ja, die kommen in weiteren Geschichten, auch Jahrzehnte später geschrieben, wieder vor. Ich spoilere sie nicht, aber mache einen Verweis als "Link"

piehdschäij hat geschrieben:...
Und noch ein unerwarteter Twist: Die eingestreute Geschichte des 8. Mondes zeigt unseren Helden hilflos, ein unbekannter Kollege muss die Kohlen aus dem Feuer holen. Wer ist dieser Nomazar - noch ein unsterblicher Schiffbrüchiger? Der müsste sich doch mit Atlan eigentlich zusammentun - hören wir wieder etwas von ihm?

Auch hier - vor allem wenn man den Namen rückwärts liest - hat man es mit einer schillernden Figur zu tun, die vor allem in Atlan-Abenteuern viel erlebt hat. Ein erster "Hinweis"

piehdschäij hat geschrieben:...
Fazit: Dachte ich vorher, ich wüsste jetzt, wie die Zeitabenteuer laufen, hat mich Kneifel durch einen komplett anderen Spannungsaufbau und viele neue Ideen überrascht. Ich bin wieder gespannt, was noch alles auf uns wartet.

Die Zeitabenteuer bringen immer wieder neue Aspekte und entwickeln sich mit den Jahren immer weiter durch Hans Kneifel.

Mir gefällt die Exotik mancher Ideen von Hans Kneifel, und auch die verstreuten Details die man - wenn man es will - immer wieder in den Gesamtzusammenhang - hier PR-Kosmohistorisch - einfügen kann.

Wie man hier sieht - falls man die Perrypedia bemüht - kann man [fast] alle Ideen/Plots/Stories in die Große Geschichte einfügen, genauso wie es in einem tatsächlichen - und nicht fiktiven Fiction-Universum - ja letztlich auch der Fall ist.

Hans Kneifel hat mit seinen ersten Perry Rhodan Geschichten - siehe seine ersten Taschenbücher - gezeigt, dass er gerne auch die kulturellen Hintergründe und Details einfügt, und damit das Perry Rhodan Universum "greifbarer" und für mich "lebendiger" macht. *

Ob nun mit Gefährtinnen oder nicht (TB oder Blauband) es ist interessant wie er Gefährten mitnimmt und seine von ES beauftragte Mission zu erfüllen. Und: Der Verdacht es hier mit Androiden zu tun zu haben, weist darauf hin es diesmal nicht mit geflohenen Androiden, sondern mit eigens für die Erde erstellten/beauftragten Androiden es zu tun zu haben ...
:st:

Eine wahrlich große Aufgabe wartet auf die Menschheit bei dieser Fürsorge der zuständigen Superintelligenz! **
:wub:



* Das ist für mich der große Beitrag von Hans Kneifel: er gibt der erdachten Welt echte Farben ... :wub:
** Und diese große Aufgabe wird man erst nach PR 3000 sehen können, wo dann die Reparatur des Moralischen Codes durch Perrys Chronofossilen ganz einfach nur ein Klacks im Vergleich dazu war [so mein Wunsch und meine Hoffnung an die Adresse der Macher]

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Vielen Dank für die Hinweise! Ich versuche, mich nicht zu sehr zu spoilern, lese daher die Perrypedia eher sparsam. Auf das Assur-Abenteuer freue ich mich schon - auch wenn es wohl noch etwas dauert, bis wir da ankommen. :( Ob ich jemals den Atlantis-Zyklus schaffe, weiß ich nicht - vorher warten noch knapp 1000 Hefte Erstauflage und die anderen Atlan-Hefte. Von daher wird das Rätsel von Nomazar wohl für mich unaufgelöst bleiben - es sei denn, er hat noch weitere Auftritte bei den Zeitabenteuern.
Wanderer777 hat geschrieben:Der Verdacht es hier mit Androiden zu tun zu haben, weist darauf hin es diesmal nicht mit geflohenen Androiden, sondern mit eigens für die Erde erstellten/beauftragten Androiden es zu tun zu haben ...
Das Thema "Androiden von Wanderer" wird uns wohl noch länger beschäftigen. Vielleicht werden uns ja die Pläne von ES auch noch etwas klarer - in den kleinen, von unseren Ameisenhirnen verstehbaren Dosen. :P
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Wenn ich es richtig überblicke, hatte Nomazar/Razamon seinen ersten Auftritt in den Zeitabenteuern im April 1981 (Tb 217), in etwa zeitgleich mit dem Ende des KVA-Zyklus. Dort spielte diese Figur eine größere Rolle und viele der Razamon-Romane wurden von Hans Kneifel verfaßt. Also vielleicht der Versuch, den Helden vor dem endgültigen Aus zu bewahren. Wie wichtig er für die Zeitabenteuer war, weiß ich (noch) nicht, aber wir werden ja sehen. :)
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »


Und da zur selben Zeit die Geschichte "Der Achte Mond" bzw. "Der letzte Bericht" in einem Perry Rhodan Magazin (PRM 6/81) veröffentlicht wurde, hat Hans Kneifel ihn in der Vergangenheit * eingebaut.
Darum stoßen wir bereits jetzt auf ihn ...
;)



* Handlungszeit

:blink: :wacko: :susp:
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

piehdschäij hat geschrieben: Das Thema "Androiden von Wanderer" wird uns wohl noch länger beschäftigen. Vielleicht werden uns ja die Pläne von ES auch noch etwas klarer - in den kleinen, von unseren Ameisenhirnen verstehbaren Dosen. :P
Nachdem sich die Romane aus der 2. Staffel der Zeitabenteuer bisher recht ausführlich mit den Androiden beschäftigt haben, erwarte ich schon Aufklärung über die Hintergründe. Das nächste Zeitabenteuer hat aber eine andere Thematik, es stammt ja aus der ersten Schaffensperiode von Hans Kneifel. Wenn ich richtig gezählt habe, gab es jetzt 9 "neue" Zeitabenteuer in Folge. In die zeitliche Lücke von ca. 1100 Jahren zwischen dem chronologisch 5. Zeitabenteuer (Tb 68) und dem anstehenden 15. Abenteuer (Tb 71) hat Hans Kneifel also eine Menge neuen Stoff gepackt. Später noch ergänzt durch die drei Kretabände.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Im Januar des Jahres 1970 erschien als 71 Band der PERRY RHODAN-Planetenromane das chronologisch 15te Zeitabenteuer:

Hans Kneifel: Sturm über Babylon

Bild

Handlung

3435: Atlan verlebt einen angenehmen Urlaub in Begleitung Ghislaine Cordeliers auf Glynth. Bei einem Ausflug stoßen sie auf eine Landschaft, die seine Erinnerungen an das Zweistromland weckt. Unter dem Eindruck dieser Bilder beginnt er zu erzählen …

Über sechstausend Jahre nach dem Untergang von Atlantis und dem Beginn von Atlans unfreiwilligem Exil auf Larsaf III ist eine Gruppe von fünfzig Akonen im Zweistromland gelandet und hat sich unter die dortige Priesterschaft gemischt. Sie sind auf der Suche nach Sklaven, die ihrem Reich bei der Kolonisation von Planeten helfen sollen. Dazu testen sie die Völker, die sie besuchen, um nur die am besten geeigneten Exemplare zu entführen. Rico, der ihre Landung beobachtet hat, konnte alle Informationen sammeln, die Atlan benötigt, um gegen sie vorzugehen und vielleicht ihr Raumschiff für sich zu erobern.

Als Arzt und Fürst aus einem fernen Reich jenseits von Ninive zieht Atlan in Begleitung zweier Robotwölfe nach Babila. Dort haben sich die Fremden als Marduk-Priester getarnt niedergelassen. Geschichten von Wundern im Tempel ziehen Pilger aus allen Himmelsrichtungen an, doch die Machenschaften der Fremden haben ihnen auch schon Feinde gemacht. Als Atlan einen jungen Fürstensohn schützt, der einen missglückten Versuch zur Rettung seiner von den Priestern entführten Schwester vorgenommen hat, wird auch er in den Kerker des Tempels gebracht. Hier trifft er Gefangene aus allen Schichten Babilas und verbündet sich mit ihnen. Hammurabi, durch Gerüchte über den fremden Herrscher und die ungewöhnlichen Waffen Atlans aufmerksam geworden, fordert, den Gefangenen zu sehen. Vor dem König kommt es zur Konfrontation mit den Priestern, die Atlan angreifen. Zwei der Fremden werden dabei getötet. Atlan gelingt es, von Hammurabi für sich und die anderen Gegner der Priester die Freilassung zu erreichen. Er schmiedet mit seiner neuen »Bruderschaft der Wölfe« Pläne zum Sturz der falschen Priester. Zunächst befreien sie mittels einer List die Schwester des Prinzen Iachdun-chur aus dem Tempel. Als die Priester Atlans Haus überfallen, um sie zurückzuholen, werden sie bereits erwartet, und fünf von ihnen sterben.

Von den fremdartigen Waffen Atlans, seinem Wissen und seinem Selbstvertrauen beeindruckt, bittet Hammurabi den Arkoniden, ihm bei der Sicherung und Ausweitung seines Reiches zu helfen. Um sich den Herrscher als wichtigsten Verbündeten gegen die Priester zu sichern, stimmt Atlan zu. Er macht Vorschläge zur Verbesserung der Befestigung Babilas, deren Umsetzung er selbst überwacht. Als Hammurabi zu einem Feldzug gegen die Stadt Larsa aufbricht, die sich gegen seine Herrschaft erhoben hat, übergibt er Atlan die Verantwortung für die Verteidigung der Stadt. Verschiedene kleine Fürsten wollen die Abwesenheit des Königs nutzen, um Babila zu überfallen. Atlan lässt alle notwendigen Vorbereitungen treffen, und mit Hilfe seiner Ideen und seiner Ausrüstung gelingt es den Verteidigern der Stadt, ihre Gegner vernichtend zu schlagen.

Wenig später erkrankt Iachdun-churs Schwester Daganya, inzwischen Atlans Geliebte, an einem schweren Fieber. Er bringt sie in die Fluchtkuppel, um sie dort behandeln zu lassen, und überlässt Iachdun-chur eine Minibombe, die er in Atlans Haus zünden soll, falls die Priester es in seiner Abwesenheit überfallen. Doch die Brüder der Wölfe fürchten, dass der Einfluss der Priester wieder zunimmt, wenn sie glauben, Atlan sei fort. Iachdun-chur verkleidet sich daher, um vorzutäuschen, der Arkonide sei zurück. Er wird von den Priestern aufgegriffen und in den Tempel geschleppt. Er sieht seine beste Gelegenheit und zündet die Bombe.

Rico meldet Atlan die Geschehnisse, und dieser kehrt sofort nach Babila zurück. Ein Großteil des Tempels ist zerstört, und es scheint, als seien nahezu alle fremden Priester getötet worden. Doch Atlan entdeckt den Hohepriester und verfolgt ihn. Als er ihn in seinem Turmgemach einholt, muss er jedoch feststellen, dass der Akone bereits im Sterben liegt. Er hat Atlan von dem einzigen anderen Überlebenden abgelenkt, der in der Zwischenzeit mit einem Gleiter zurück zu seinem Raumschiff gestartet ist. Die Tests der Fremden sind abgeschlossen, die Ergebnisse positiv, und sollte der Akone entkommen, wird er mit einer Flotte von Sklavenschiffen zurückkehren. Atlan findet die Fernsteuerung für das Raumschiff, die der falsche Hohepriester mit sich genommen hatte, für den Fall, dass das Schiff gerufen oder zerstört werden müsste. Im Wissen, sich damit erneut einer Möglichkeit seiner eigenen Rückkehr nach Arkon zu berauben, aktiviert er die Selbstzerstörung des Raumschiffes.

Einige Zeit bleibt Atlan noch in Babila und hilft Hammurabi, ein Gesetzeswerk zu entwickeln, das sein Reich einen und befrieden soll. Doch als das Projekt beendet ist, verlässt er seine Freunde und kehrt wieder alleine in die Fluchtkuppel zu den Tiefschlaf-Tanks zurück.

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.

Der Roman erschien in der Autorenbibliothek 4 und Blauband Nr. 4.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

dandelion hat geschrieben: Nachdem sich die Romane aus der 2. Staffel der Zeitabenteuer bisher recht ausführlich mit den Androiden beschäftigt haben ...
Sich die Schreib-Chronologie statt der internen Zeitreihenfolge mal anzusehen, ist wirklich ein spannender Gedanke - das hatte ich noch gar nicht überlegt. Besonders interessant wird das natürlich im Vergleich mit der nachträglichen Blauband-Bearbeitung. Es wäre toll, wenn jemand, der beide Versionen hat, mal eine Synopsis erstellen könnte - zumindest der wichtigsten Unterschiede. Leider habe ich weder die TBs noch die Zeit dafür. :(

Jemand, der dafür bestens mit Detailwissen gerüstet ist, viele mir schon ein. B-) Aber der hat wohl dafür keine Zeit und/oder Lust.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

piehdschäij hat geschrieben:
Jemand, der dafür bestens mit Detailwissen gerüstet ist, viele mir schon ein. B-) Aber der hat wohl dafür keine Zeit und/oder Lust.
Du denkst wohl an Heiko? Ich glaube schon, daß er mit einigen Fakten zum Thema aufwarten könnte, aber die Zeit dafür kann er wohl kaum erübrigen. Wäre aber schön.

Beim Tb 71 habe ich beide Versionen zur Verfügung. Vielleicht fallen mir einige Unterschiede ins Auge. Es ist natürlich mühsam, genaue Textvergleiche durchzuführen. Generell glaube ich aber, daß Kneifel in den Blaubänden epischer und gereifter geschrieben hat. Wäre auch kein Wunder, es liegen ja Jahre zwischen den Veröffentlichungen und Hans Kneifel hat als Autor natürlich dazu gelernt.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

... Ich war allein, Ne-Tefnacht, Tatimar, Merire-Chemsit, Ptah-Sokar und Zakanza-Upuaut waren im biologischen Kältetiefschlaf geblieben. ...
[Atlan Blauband 4 . Hans Kneifel . Hüter des Planeten . April 1994]

Mit diesem Satz hat Hans Kneifel die beiden (im Blauband sind es ja mit den Freundinnen insgesamt 5 KälteschlafgefährtInnen) Helfer aus diesem schon Jahrzehnte früher (Januar 1970) geschriebenen Geschichte rausgehalten.

Daher erfahren wir natürlich nichts näheres über die Vermutung, dass eben diese KälteschlafgefährtInnen sich zumindest teilweise aus Androiden rekrutieren.

Natürlich ist es nicht wirklich stimmig, die Akonen die zu diesem Zeitpunkt seit Jahrtausenden isoliert im "Blauen System" hinter dem sonnensystemumspannenden Schutzschirm lebten, hier als "Sklavenvölkerzüchter" zu beschreiben, wo sie doch - wie wir ja hier schon mal anmerkten - sich seit dem Jahr 18316 vChr, dem Ende des Zentrumskriegs zwischen den Arkoniden und Akonen, in einer selbstgewählten Isolation befanden. Jedoch eben - wie wir durch Atlans Zeitabenteuer auf Erden erfahren - haben die Akonen ohne Hilfe ihrer Transmittertechnologie hier (1698-1696 vChr) doch vieles außerhalb "angerichtet" ... bevor sie 2102 von Perry durch dem ersten Flug der FANTASY mit dem neuen Lineartriebwerk "entdeckt" wurden ...
:nein:

Unbeschadet dessen wirkt das Babylon, das im Namen Marduks (Akonen) in die Sklaverei geführt werden sollte schön und abenteuerlich exotisch ...
:wub:


:blink: :wacko: :susp:
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

Und wieder eine neue Variante: Wir lernen die fremden Besucher nicht nur sofort kennen, sondern sind direkt bei ihnen. Das geht in einer Ich-Erzählung natürlich eigentlich nicht, aber Kneifel wendet einen etwas skurrilen Trick an: ES flüstert Atlan die Geschehnisse direkt ins Hirn.

Dass die Bösen wieder Akonen sind, liegt zwar voll auf der bisherigen Linie der Zeitabenteuer, passt aber weder zur Geschichte noch zum "Charakter" der uns bekannten Akonen, wie Wanderer777 ja schon ausführlich begründet hat. Amüsiert hat mich der typisch akonische Name "Hunte(r)" für den Jäger. Wie der Name von Babylon aus ins Englische gekommen ist, bleibt noch zu erforschen. :lol:

Nach all den Aufbau-Abenteuern fiel mir der actionlastige Stil besonders auf, die athmosphärisch sehr dichten Beschreibungen rücken hier etwas mehr zurück. Und das ist auch kein Wunder, dies ist ja ein recht früher Roman (bezogen auf die Schreib-Chronologie)! Man sieht also gut, wie sich Kneifels Stil über die Zeit verfeinert hat. Wie schön, dass wir hier gemeinsam diskutieren: Ohne dandelions Hinweis wäre mir dieser Aspekt verborgen geblieben. :st:

Und noch ein paar frisch ausgedrückte Korinthen:

Wozu braucht ein Raumschiff auf einem Primitiv-Planeten eine scharfgemachte Selbstzerstörungsanlage? Wohl vor allem, damit es ein hektisch auf den Knöpfen herumspielender Arkonide in die Luft jagen kann - und damit bleibt, wo er hingehört: auf Terra. Aber vielleicht wäre das ja gar nicht nötig gewesen, denn mit einem Raumschiff, das nicht mal wasserdicht ist, kommt man sicher nicht bis nach Arkon. Ich hätte ja erwartet, dass es sogar luftdicht ist, aber vielleicht tragen die Akonen unterwegs ja Raumanzüge... :devil:
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

piehdschäij hat geschrieben:Und wieder eine neue Variante: Wir lernen die fremden Besucher nicht nur sofort kennen, sondern sind direkt bei ihnen. Das geht in einer Ich-Erzählung natürlich eigentlich nicht, aber Kneifel wendet einen etwas skurrilen Trick an: ES flüstert Atlan die Geschehnisse direkt ins Hirn.
Im Taschenbuch ist das ein wenig anders. Da bleibt Atlan fast bis zum Ende des Romans im Ungewißen, woher die fremden Raumfahrer kommen. Er schnappt zwar einige altarkonidische Ausdrücke auf, kann sie aber nicht zuordnen. Erst Hunte klärt ihn auf, kurz bevoer er (Hunte) stirbt.

Schreibchronologisch ist dies das 4. Zeitabenteuer, in drei davon traten akonische Raumfahrer auf. Warum Hans Kneifel so ausgiebig gegen die in der Hauptserie festgezurrte akonische Selbstisolation verstieß, gibt schon Rätsel auf.
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piehdschäij
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von piehdschäij »

dandelion hat geschrieben:Warum Hans Kneifel so ausgiebig gegen die in der Hauptserie festgezurrte akonische Selbstisolation verstieß, gibt schon Rätsel auf.
Das geht mir auch so, daher habe ich mal nachgesehen, was im Januar 1970 sonst so los war: Die Erstauflage steckte mitten im Cappin-Zyklus, und: Die Atlanserie hatte gerade begonnen (Heft 4/5), mit dem Condos-Vasac-Zyklus, in dem Akonen als Bösewichte eine große Rolle spielen. Hans Kneifel hat sich hier stark beteiligt und kam möglicherweise daher auf die Akonen als besonderes finstere Gesellen.

Nun habe ich nur sehr rudimentäre Kenntnisse der Atlan-Serie (mein Taschengeld war mit PR völlig ausgelastet), aber aus den wenigen Heften, die ich gelesen habe, ist mir die geheimnisvolle CONDOS VASAC noch gut in Erinnerung. Den beteiligten Akonen hätte ich damals durchaus etliche Schandtaten zugetraut, aber als Sklavenhändler hätte ich sie mir doch nicht vorstellen können - das war unter ihrem Niveau.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

piehdschäij hat geschrieben: Den beteiligten Akonen hätte ich damals durchaus etliche Schandtaten zugetraut, aber als Sklavenhändler hätte ich sie mir doch nicht vorstellen können - das war unter ihrem Niveau.
Denke ich auch, obwohl es wohl nicht direkt um Sklavenhandel ging, sondern um die Heranbildung einer Siedlerrasse, die den Akonen unwillkommene Arbeiten abnehmen sollte. Dazu sollten Akonen mit geeignetem"Menschenmaterial" gekreuzt werden. Hört sich furchtbar an und passt nicht so recht zu meinem Bild von den auf ihre Hochzivilisation stolzen Akonen.

Möglicherweise hat es aber in der langen Geschichte dieses Volkes auch Bestrebungen gegeben, sich aus der Isolation zu befreien und analog zu anderen galaktischen Völkern ein großes Kolonialreich zu errichten. Könnte später auch wieder in Vergessenheit geraten oder auch bewußt aus der Geschichtsschreibung getilgt worden sein. Die Unternehmung auf der Erde war zweifellos kein Einzelfall : "Die Art ihres Vorgehens war stets die gleiche. Sie war ein Schema, das alt und sehr erprobt war."
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Wanderer777 »

dandelion hat geschrieben: ... Möglicherweise hat es aber in der langen Geschichte dieses Volkes auch Bestrebungen gegeben, sich aus der Isolation zu befreien und analog zu anderen galaktischen Völkern ein großes Kolonialreich zu errichten. Könnte später auch wieder in Vergessenheit geraten oder auch bewußt aus der Geschichtsschreibung getilgt worden sein. Die Unternehmung auf der Erde war zweifellos kein Einzelfall : "Die Art ihres Vorgehens war stets die gleiche. Sie war ein Schema, das alt und sehr erprobt war."

Jahrtausenlange Isolation bietet natürlich viele Möglichkeiten. Da ist es nicht so unwahrscheinlich, das in manchen. gewissen Generationen Derartiges, aber auch noch Unglaublicheres * gemacht wurde, aber dann aus dem historischen Gedächtnis verbannt wurde!

So kann man solch Bericht (Berichte) immer wieder in die Historie der Akonen einfügen.
;)

Das ist mit Einschränkungen genau das was ich gerne mit den Informationen aus den Perry Rhodan Geschichten ** mache: ein halbwegs homogenes Bild aus den manchmal widersprüchlichen Informationen "weben" ...
:wub: :wub: :wub:


* Da es bestimmt noch weitere Jahrzehnte Geschichten aus dem Perry Rhodan Universum es geben wird, werden zukünftige Autoren sicherlich neue Facetten und Details immer wieder einbringen - und das ist ja auch möglich
:st:
** vor allem auch die Atlan Geschichten in den Heft-Zyklen ...

:blink: :wacko: :susp:
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Wanderer777 hat geschrieben:
* Da es bestimmt noch weitere Jahrzehnte Geschichten aus dem Perry Rhodan Universum es geben wird, werden zukünftige Autoren sicherlich neue Facetten und Details immer wieder einbringen - und das ist ja auch möglich
Ich finde es schön und spannend, wenn im Laufe der Zeit Lücken in der Geschichtsschreibung geschlossen werden. Allerdings muß dies sozusagen hochoffiziell in der EA oder in Miniserien erfolgen. Fanprodukte sind zwar zumeist recht vergnüglich zu lesen, helfen aber in dieser Hinsicht nicht weiter.
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