Zwischen den Milchstraßen - Eine Brazos-Surfat-Story

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AARN MUNRO
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Zwischen den Milchstraßen - Eine Brazos-Surfat-Story

Beitrag von AARN MUNRO »

Zwischen den Milchstraßen

Ein Brazos-Surfat-Abenteuer

von Aarn Munro



1. Auf der neuen Basis

Der Major sah mich ernst über den Bildschirm her an. „Korporal Surfat!“ fragte er streng und mit grimmigem Gesicht: „Wie oft waren Sie jetzt Sergeant?“
Ich stand stramm vor dem Monitor und grüßte vorschriftsmäßig. Mein Kragen stand allerdings offen, war umgeknickt und irgendwoher vom letzten Frühstück hatte sich ein Butterfleck auf meine Uniformjacke verirrt. Ein Knopf der Uniform fehlte.
„Siebenmal, Sir!“ sagte ich dumpf.Sein Gesicht erhellt sich und er wurde freundlicher. „Dann können Sie sich die Streifen jetzt zum achten Male anheften. Sie sind hiermit erneut zum Sergeant befördert,“ sagte er. Ich schloss die Augen. Das war gar nicht gut. Schon wieder Sarge? Dann müsste ich wieder Verantwortung übernehmen, müsste mich bewegen, vielleicht sogar im Laufschritt rennen, wer weiß? Die Heinis von der Solaren Flotte kommen auf alle möglichen, seltsamen Ideen!Im Moment hatten sie mich von der CREST III hier mitten ins Nichts zwischen die Galaxien versetzt. Vorübergehend natürlich nur. Ich krauste die Stirn und auf meinem Gesicht war meine Stimmung wohl abzulesen.Don Redhorse reagierte.
Sein Gesicht verdüsterte sich wieder: „Sie können die Beförderung nicht ablehnen, Surfat! Dort draußen brauchen wir Personen, die aufmerksam sind, gegen unsere Gegner und gegen sich selbst. Ein gewisser militärischer Rang in der Flotte ist da eben vonnöten … und hilfreich!“ Er räusperte sich. „Machen Sie‘s gut, Sarge!“ Ich konnte nur noch murmeln: „Danke, Major Redhorse!“ Dann erlosch der Bildschirm. Also war ich wieder einmal auf mich alleine gestellt. Hier draußen in der öden Wildnis zwischen Andromeda und der Milchstraße, befand ich mich auf einem vorgeschobenen Ortungsknotenpunkt, von denen einige Hundert hier draußen im Nichts verstreut waren. Peil-und Funkantennen, alle auf passive Einstellung kalibriert, warteten nur darauf, dass die MDI sich rühren würden. Ständig war ein Konverter hochgefahren, der mit einem Notfunkpeiler gekoppelt war. Dessen Spezialantenne war auf die nächste Boje gerichtet. Im Kaskadenprinzip könnte ein notwendiger Hilferuf also sofort per Hyperfunk bei der wartenden Flotte am Rande der Milchstraße sein oder auf Gleam in Andro-Beta. Dort wurde allerdings die Basis geräumt bis auf einen diplomatischen Posten bei den Maahks.Die Sonnentransmitter in Andromeeda waren explodiert. Perry Rhodan holte die Flotte zurück in die Milchstraße mit Hilfe der Maahkbahnhöfe. Auf Forril-Station hatte ich ja bereits meinen Beitrag dazu geleistet. Dieser Wazala war wirklich stark gewesenIch, Brazos Surfat, hatte all meine gestählte Kraft aufbringen müssen. Tja, es war gerade noch einmal gut gegangen.
Jetzt aber saß ich hier mitten im Nichts fest. Mitten zwischen den Galaxien. Ich gedachte, mir die Tage ruhig zu machen, denn sicher würden die MDI nicht gerade hier vor meiner Nase auftauchen, um eine Invasion unserer Heimatgalaxis zu starten. Und wenn doch, dann würden sie es mit Sarge Brazos Surfat zu tun bekommen. Ich würde sie schon irgendwie aufhalten. Notrufe per Hyperkom, pah.Erst selbst kämpfen, dann Backup holen, war immer meine Devise. Zu allererst aber einen guten Schluck trinken und die Nerven bewahren. Das gedachte auch auch jetzt zu tun. Zum Glück hatte der Proviantmeister der Flotte ein gutes Herz gehabt, und mir einige Flaschen „Medizin“ bewilligt, zur Stärkung der Nerven und zur Stählung des Gemütes. Man gönnt sich ja sonst nichts. Curd Bernhard, der Geizhals und Generalzahlmeister der Flotte, war nämlich gerade in Urlaub. Denn, wer Brazos Surfat kennt, der weiß, dass ich erst dann richtig in Gang komme, wenn die kleinen grauen Zellen mit etwas Ethanol geölt sind. Ein guter Whisky oder ein Glas Vurguzz wirken da Wunder bei mir.


2. Die Rettung

Also setzte ich mich in den bequemen Kommandosessel der kleinen Zentrale, prüfte kurz alle Instrumente und goss mir ein Glas zur Stärkung ein. Zunächst war auch alles in Ordnung, doch als ich mich zurücklehnte, um ein kleines Schläfchen zu machen (die Warnsirenen und Jaulinstrumente würden mich bei Gefahr schon wecken),.blinkte der kleine Strukturtaster auf.Wer mich kennt, weiß ja, dass ich als rationell handelnder Mensch immer nur das Notwendige tue. Sollten doch die Offiziere planlos herumrennen. Nicht Brazos Surfat. Aber diesem Signal musste ich nachgehen, das half nichts.Flotte ist Flotte.Also flott voran.
Also trank ich rasch meinen Schnaps herunter, der brannte gut im Magen. Doch auch dort draußen brannte irgendetwas, wie die Instrumente mir anzeigten. Ich kalibrierte die Ortung neu, wechselte die Frequenzen und schärfte ein Trenn-Gitter ein, dann erkannte ich die Misere. Ein Maahksches Kurierschiff lag als Havarist dort draußen, es brannte im Heckbereich.Die Triebwerke waren beschädigt oder ganz ausgefallen. Tja, es half nichts. Wenn ein interstellarer Notfall eintritt, dann muss man helfen, das ist ein ungeschriebenes Gesetz der Weltraumfahrt. Jedenfalls für Terraner.Also bewegte ich meinen nicht unbeträchtlichen Korpus durch das rückwärtige Schott, lief den kurzen Gang entlang und trat in den Hangar ein, in dem abschussbereit meine Lightning-Jet stand. Eigentlich für zwei mann gedacht, passte ich auch alleine bequem hinein. Die Jet schoss aus dem Hangar, nachdem ich die Luft abgesaugt hatte. Rasend nahm ich Kurs auf den maahkschen Havaristen. Zur Vorsicht aber schaltete ich den Verdunkelungsorter ein und hüllte die Jet in ein Deflektorfeld. Gegen den Triebwerksausstoß konnte ich nichts machen, aber neuerdings war den Impulsdüsen ein Verzerrer vorgeschaltet, der deren Signale dämpfen, absorbieren oder zerstreuen sollte. Damit konnte man unsere Jäger im Dunkelflug nicht mehr so leicht erkennen oder orten.
Schnell war ich dem kleinen Walzenschiff nahe. Der Atombrand hatte sich bereits bis zur Mitte des Schiffes vorgefressen, doch erkannte ich eine Bugschleuse, wo ich anlegte. Vielleicht war noch etwas zu retten. Jemand, meine ich. Kaum hatte ich das Schott offen, und besah den kurzen Gang dahinter, wankte mir eine unförmige Gestalt entgegen. Noch war mein Kraahmak nicht eingerostet, darum zischte ich dem Wasserstoffatmer nur zu: „Los, los, dalli, dalli!“ Ob er diese Mundart verstand, weiß ich nicht, aber er begriff den Sinn dahinter, beschleunigte seinen Schritt und ich zog ihn durch die Außenschleuse in meine Jet. Natürlich trug der Maahk seinen Anzug. Es wurde nun zwar etwas eng im Cockpit und wir krümmten uns zusammen, doch ich schaltete rasch und wir rasten von dem Wrack hinweg, bevor es uns um die Ohren fliegen konnte. Ich nahm Kurs auf meine Ortungsboje. Kaum waren wir einige hunderttausend Kilometer entfernt, explodierte das kleine Boot. Es flammte rasch auf und detonierte in einem glühenden Feuerball. Trümmer segelten wahrscheinlich durch die Nacht der Finsternis aber ich war bereits weit genug weg, da ich mit den vollen 800 km/s2 beschleunigte, die von den mächtigen Triebwerken der Jet geliefert wurden. Schon hatten wir die Funkboje erreicht und ich half dem maahkschen Kurier in den Hangar. Jetzt musste er mir erzählen, warum er beschädigt worden war … und ob er eine wichtige Nachricht an die Neunväter oder an Perry Rhodan überbringen sollte.
Fünf Minuten später. Ich saß in meinem Sessel, mit offenem Helm, ein gefülltes Glas zur Erfrischung neben mir. Der Maahk musste mit dem auskommen, was sein Anzug ihm bot.Der Maahk trank sicher so einen Kram aus seinem Vorrat des Raumanzuges, wahrscheinlich vergorener Wasserstoff, H2O, oder ein noch schlimmerer Stoff. Ich hatte das Zeug in Notfällen einige Male selbst trinken müssen, widerlich!

Rasch aber kamen wir auf die wichtigen Themen zu sprechen. Ich verstand das Kraahmak von GREK-99 hervorragend. Zur Kontrolle hatte ich auch den Translator aktiviert, doch der musste kaum nachbessern. Die Geschichte war so: Ein kleiner Verband von maahkschen Raumern hatte eine seltsame Strahlung angemessen, mitten im Weltall, fast hunderttausend Lichtjahre von Andro-Alpha entfernt. Als sie zur Erkundung näher heranflogen, erkannten sie einen Situationstransmitter, der wohl über ein Spezialgerät seine Energie aus dem Hyperraum zog. Leider flogen sie direkt in die Detonationen der tefrodischen Gegenpolkanonen, als die Wachschiffe der Meister mit überlegener Macht angriffen.Die Maahkschiffe wurden zerstört bis auf das schnelle Kurierboot, das gerade noch ausgestoßen werden konnte. GREK-99 hatte alle erhaltenen Messdaten bei sich. Er übergab mir die Spule, die ich einspeiste und meine Bordpositronik übersetzte die Werte rasch in terranische Einheiten. Ich musterte den Datenstrom auf meinem Schirm. Tatsächlich, ein fernprojizierter Situationstransmitter nach dem Kaskadenprinzip, lokal unterstützt durch Hypertronzapfung. Also eine Art Raumtunnel mit Unterbrechungen. Es schien so, als müssten die stütztechnisch alle vierhundertttausend Lichtjahre eine Lücke einbauen, so dass die transportierte Invasionsflotte in den Normalraum zurückfiel. Erst einige Tage später konnte dann eine zweite Schleuse geschaltet werden, wenn die Energiekalibrierung stimmte und die Resonanzangleichung der Schwingungsfrequenzen an den vorigen Tunnel erfolgt war, da die Schiffe der Invasionsflotte durch den Transport mit Fremdenergie aufgeladen waren. Ohne diese Angleichung würden sie explodieren.

3. Aktionen

Tja, was sollte ich nun tun? Eine Funknachricht auf der Notwelle der Solaren Flotte war möglich, natürlich. Aber ich wusste ja noch nichts Genaues, deshalb wollte ich die Flotte nicht unnötig alarmieren. Sie wissen ja, der Mann, der „Wolf“ ruft und so …
Ich musste mir selbst ein Bild davon machen, wie Don Redhorse früher auf seinen Abenteuern, also lud ich GREK-99 in meine Jet ein, trank noch ein Glas und wir starteten zum angegebenen Zielpunkt. Terra musste vorbereitet sein, falls hier die große Invasion der Meister gestartet werden sollte. Brazos Surfat würde sie schon aufhalten.
Wir rasten davon; auf den HÜ-Schirm verzichtete ich aus Ortungsgründen, schaltete aber die neue Tarnung auf Maximum. Ich wollte nicht vorzeitig entdeckt werden. Dann sprang die Lightning-Jet in den Linearraum.
Vorsichtig pirschten wir uns an das Zielgebiet heran. Mein Hypertaster schlug bereits aus, als ich aus der Librationszone wieder in den Normalraum hereinsprang. Das Fremdfeld war ganz schön kräftig. Die Techniker der MDI dachten wohl, hier draußen würde das niemand bemerken.Da hatten sie sich aber geirrt. Brazos Surfat findet alles. With a little help from my Maahks.

Langsam näherte ich mich der Öffnung des Hypertunnels. Die Einheiten der Wachflotte schimmerten rot auf meinem Schirm und die Bordpositronik zählte fast eintausend Großkampfschiffe der Tefroder. Sie wissen schon, die Superschlachtschiffe mit rund 1700 m Durchmesser. Sie hatten sich alle rund um die Mündung des Situationstransmitters postiert, als würden sie die rot glühende Öffnung bewachen. Was für ein Schlund. Überschlagblitze zuckten am Rande des Ringes auf und Quantenfluktuationen destabilisierten das lokale Universum durch einen schauer virtueller Teilchen. Bis jetzt war aber außer diesem Verband noch keine große Schlachtflotte von Duplos zu sehen. Grek-99 machte mich auf eine Kräuselung der Raum-Zeit aufmerksam: „Hier oben, oberhalb der Tunnelmündung.. Sehen Sie, Terraner. Dort haben sich ebenfalls einige der Wachschiffe versammelt. Dort muss der Hyperzapfer zur Stützung der Stabilität des Transportfeldes verborgen sein.“ Rasch scannte ich diese Stelle mit meinen passiven Geräten. Etwa vierzig große Kugelraumer bewachten diesen Ort. Mein Strukturtaster hüstelte nervös und ließ mich erkennen, dass sich dort vorn ein Tarnschirm befand, hinter dem sich ein recht großes Objekt aufhalten musste. Na ja, ich hatte ja ebenfalls mein Tarnfeld aktiviert, also hielt ich weiter meinen Kurs. Es war ganz schön mulmig, zwischen den dicken Kugelbrummern der Tefroder hindurchzukurven, deren Abstrahlmündungen ihrer Gegenpolkanonen flimmerten in Bereitschaft. Einmal musste ich die Jet nur mit hundert Kilometer Abstand zwischen den Ringwülsten zweier Superschlachtschiffe hindurch winden, ein anderes Mal kratzte ich beinahe die Hülle eines Tefroders an, so nah musste ich ihm kommen. Das lag natürlich an den erratischen Schwankungen der Raumzeit, die der Hyptertronzapfer in der Nähe des Quellenfeldes erzeugte. Nur mit Hilfe der an die Positronik gekoppelten Strukturtaster konnte ich einen Weg durch die wilde Brandung der Gravowellen finden. Manchmal knirschte es unheilvoll im metallenen Gebälk der Jet … aber wir wanden uns immer wieder hindurch.
Endlich standen wir in der Nähe des Tarnfeldes. Was sollte ich tun? Ich flog natürlich ein ...Major Redhorse hätte das auch getan. Also richtete ich die Nase der Jet auf das schwarze Feld und raste los. Näher und näher kam der dunklen Schirm. Wir prallten auf, rasten in das Feld und dann verschluckte uns das Nichts.

4. Search and Destroy!

Für zwei Minuten hatte ich keine Kursangaben, also hielt ich einfach den Vorwärtsflug ein …immer geradeaus, dann waren wir hindurch. Wieder einmal hatte Sarge Surfat alles richtig gemacht und den Tag gerettet. Vor uns lag ein unförmiger Kasten im All, oder vielmehr im Nicht-All, denn wir waren ja kugelförmig von dem Tarnfeld der MDI eingeschlossen. Aber das große Gerät dort vorn musste der Hyperzapfer sein. Erfreut erkannte ich, dass er außer Prallschirmen, die ja bekanntlich normaldimensional sind, keinen Schutz trug. Wahrscheinlich vertrugen sich höherdimensionale Abwehrfelder nicht mit der Streustrahlung des Projektors, deshalb auch die Wachflotte draußen.
!Anflug!“ gab ich dem Maahk bekannt. „Wir zerstören das Ding!“ ich schnippte mit dem Finger einen Schalter herum und schlagartig erachte das Waffensystem des Jägers. Die Techniker hatten sich da ein paar neue Dinge ausgedacht. Ich aktivierte zwei der Redskulls. Das waren Jagdraketen mit Gravitationsbombenkopf, die durch intermittierende Triebwerksschübe fast auf einfache Lichtgeschwindigkeit kamen. Einen Hyperantrieb hatten sie allerdings nicht, doch der war hier auch nicht nötig. Ihr Nachteil war die geringe Reichweite. Ich musste bis auf fast zwanzig Lichtsekunden heranfliegen, bevor ich die beiden Vögel losschicken konnte. Sollten sie aus irgendeinem grunde nicht treffen, so hatte ich immer noch mein starr eingebautes Transformgeschütz. Rund hundert Gigatonnen TNT Energieäquivalent würde auch das Zapfgerät nicht aushalten. Außerdem hatte ich fünf Geschosse zur Verfügung. In die alten Jets hatten nur drei reingepasst.
Ich schickte die Vögel los und drehte ab. Mal sehen, was die Dinger anrichten würden. Sie lösten sich von den Tragflächen der Jet und rasten davon. Ich zählte die Sekunden herunter bis zum Einschlag und selbst der Maahk war angespannt. Im Allgemeinen gesteht man den Fremdatmern ja keine Gefühlsregungen zu, aber auch Maahks können nervös werden … wenn es logisch ist.
Plötzlich flammte der Schirm auf und bläulich funkelte eine Wolke auf,, die wie iriserendes Gas wirkte. Das musste die Wirkung der G-Bomben sein, deren Streufelder nun mit der primären Strahlung des Zapfers interferierten. Eine kugelförmige enegetische Wucht brach sich Bahn und wölbte sich auf, weiter ausdehnend, bis sie wütend zerplatzte. Beinahe glaubte ich das Donnern der Explosion zu hören, aber im frischen Vakuum ohne materielle Leiter war das natürlich Einbildung.
Doch ich sah Trümmer herumfliegen und der Kasten hinter der Wolke verformte sich, zerriss in mehrere Teile. Große Stücke brachen heraus, dehnten sich langgezogen aus und verschwanden mit einem blauen Blitz im Nichts. Es sah also so aus, als hätten wir Erfolg gehabt, mein Maahk und ich. Der Zapfer verschlang sich selbst und zapfte sich in den Hyperraum weg, als die G-Wellen der beiden Raketen die Kalibrierung der Eigenfrequenzen überlagerten und die Störwellen sich zu gewaltigen Resonanzen aufschaukelten, so dass der Zapfer in seinem Hyperfluss nicht mehr stabil bleiben konnte. Es kam zu einem Rückstau und die Materie des Gerätes wurde nun selbst in den Hyperraum gerissen. Das hatten die Meister nun davon.

5. Der Punkt auf dem I


Wir flogen bereits aus dem zusammenbrechenden Tarnfeld heraus. Ich hatte die Beschleunigung aufgedreht und wir bewegten uns mit hoher Geschwindigkeit von dem saugenden Phänomen hinweg. Zwar zerrte der Schub auch an meinem Jäger, doch waren wir gerade noch rechtzeitig davongekommen.Ich zwang die Jet in den Zwischenraum; der Kalup protestierte jaulend und heulte mir seine Wut entgegen, doch der Jäger sprang dann doch anstandslos in den . Den tefrodischen Raumschiffen ging es hingegen nicht so gut. Der Spiralwirbel der entstandenen Hypersenke hatte sie erwischt und saugte die Wachflotte gnadenlos in den Hyperrraum. Einige der schiffe versuchten, zu entkommen, doch der Tryortanschlund war zu stark und so konnten die Triebwerke der Tefroder trotz der Größe ihrer Schiffe nicht gegenhalten. Aber Größe ist eben relativ.Erst einige Lichtjahre entfernt kamen wir zur Ruhe. Ich ortete aus der Entfernung und sah zufrieden, wie sich der Hyperschlund schloss. Diese Gefahr war erst einmal beseitigt. Der Situationstransmitter der MDI war instabil gemacht worden und hatte sich in einen unkontrollierten Hyperschlund verwandelt.
Die Hälfte unserer Arbeit war getan. Keine Invasionsflotte konnte nun von Andromeda her kommend, unseren Standpunkt erreichen. Aber noch waren GREK-99 und ich nicht fertig. Jetzt mussten wir den zweiten Aufriss finden. Der Hypertunnel sollte ja fortgesetzt werden. Ich flog die Jet und der Maahk ortete. Zuerst fanden wir nichts in der Finsternis außer einigen Wasserstoffatomen, dann aber klingelte der Aufrissorter des Hyperkoms und GREK-)) kalibrierte die Zielkoordinaten. „Eine eindeutige Hyperstrahlung!“ brummte er aus seinem Helm heraus. „Erzeugt Sekundäreffekte im Normalraum durch intermittierende Resonanz, daher gut anmessbar! Nehmen Sie folgenden Kurs!“ Er nannte mir ein paar Koordinaten und ich schwenkte die Jet auf das Ziel ein.

Die Hyperstrahlung war minimal aber vorhanden. Deutlich erkannte ich die fluktuierenden Felder, wenn sich ein höherdimensionaler Transporttunnel aufzubauen begann. Der Situationstransmitter wurde langsam erzeugt, doch unsere Ortung zeigte sofort die Ursache als dicken roten Punkt auf dem schirm. Der Projektor war deutlich erkennbar. Bevor die drei Wachschiffe auf meine Anwesenheit reagieren konnten, war ich im Tarnmodus heran gerast und feuerte mein kleines Transformkanönchen ab. Das Geschoss mit hundert Gigatonnen traf den Konzentrator mitten ins Gesicht und ich drehte bereits ab, als die Bombe detonierte. Never knew what hit him … Das Gerät zerbarst und die Überreste zerflatterten zerknittert im Nichts zwischen den Welten.

Auch GREK-99 war zufrieden. Wir hatten wieder einmal die MDI besiegt. Brazos Surfat hatte gesiegt und die Milchstraße vor der Invasion der Meister gerettet. Mit GREK-99 musste ich noch eine Weile auskommen. Dazu sollte ich wohl einen Raum der Boje unter Wasserstoffatmosphäre setzen.Jetzt aber lenkte ich die Jet auf Kurs Heimatboje … denn ich hatte Durst.Meine Flasche war leer.

© 2018 by Aarn Munro
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
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