EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

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Loborien
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EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Loborien »

Kapitel I „Das Ende.. oder der Anfang ?“

Die Alarmsirenen schrillten durch das ganze Schiff. Immer wieder wurde der Rumpf von kleineren Explosionen erschüttert. Auf dem Frontschirm in der Zentrale konnte man sehen wie der grüne Planet immer näher kam. Als der Kugelraumer auf die Atmosphäre prallte lösten sich dutzende von kleineren Objekten aus der Hülle des Schiffes und folgten der brennenden Spur, die das Schiff hinter sich herzog.

In der Zentrale der EX-1999 krallte sich Captain Thomas Bertram in seinen Kontursessel. Er hatte mühe aufrecht sitzen zu bleiben. Die Stöße der Explosionen und die Trudelmanöver des abstürzenden Zweihundert Meter Raumers nahmen in beängstigender Schnelligkeit und Intensität zu.
Ein kurzer Seitenblick zeigte ihm das Garibaldi, sein zwei Jähriger Beagle, unter einer der Wissenschaftskonsolen Schutz gesucht hatte und dort am ganzen Körper zitternd leise bellte.
Rechts von ihm schrie Thessa Kalikov auf. Die Einundfünzig Jährige Russische Biologin saß noch immer an den Konsolen der Ortungseinheit. Ein Funkenregen prasselte auf sie nieder, ausgelöst durch eine unkompensierte Energetische Rückkopplung auf die Zentralgeräte.
„Flugbahn stabil, Geschwindigkeit wird weiter gebremst. Antigravtriebwerk arbeitet nur noch sporadisch. Suche nach....“ Ein weiterer Schlag der die Kugelzelle traf ließ Dariuz Buskov verstummen. Der schlaksige Zwanzigjährige Pilot der EX-1999 konzentrierte sich verbissen darauf den plötzlichen Kurswechsel des abstürzenden Wracks zu kompensieren.
„X.O Was macht unser Angreifer ?“
Bertram warf seinem Ersten Offizier einen fragenden Blick zu. Die Finger des grobschlächtigen Barnabas Gecko flogen über die Displays der Taktischen Ortung. Immer wieder zuckte er zurück, wenn eine Entladung das Pult kurzzeitig unter Strom setze.
„Die Angreifer fallen zurück. Beide Schiffe setzen sich deutlich ab. Scheint so als würden sie uns nicht in die Atmosphäre folgen“.
Die Stimme von Gecko klang gepresst. Auch er hatte Schwierigkeiten auf den Beinen zu bleiben.
„Hat unser Wirkungsfeuer einen Treffer erzielen können ?“
„Nein Sir“. Nun konnte man Gecko anhören das er von dieser Tatsache mehr getroffen war, als von den Umständen ihres Absturzes.
„Dieser seltsame Panzerartige Belag auf den Diskusraumern scheint unseren Transformbeschuß einfach abzuleiten. Verdammt...“ Rauch breitete sich nun über der Konsole des Ersten Offiziers aus und ließ ihn schwer husten.
„Das wars Sir, die Waffentaktik ist vollständig im Arsch“.
Bertram konnte sich trotz der katastrophalen Umstände ein schmunzeln nicht verkneifen. Seit vier Jahren flog er nun mit Gecko zusammen in der Explorerflotte und immer wieder war er von der mitunter sehr direkten Ausdrucksweise seines X.O fasziniert.
Die Panzerschotten der inneren Kugelzelle fuhren mit einem Knirschenden Schleifen auf und zwei Gestalten taumelten in die Kommandozentrale.
„Konnten sie zu den anderen durchkommen Ensign ?“
„Negativ. Die Sektoren 12-15 auf Deck 3 bis 5 sind völlig zerstört. Direkter Volltreffer. Auf dem Weg zurück habe ich nur Miss Kellermann gefunden“.
Während er Ensign Linussen beobachtete wie dieser die völlig verängstigte junge Frau auf einem der Kontursessel fixierte verlor das Gesicht von Bertram jegliche Farbe.
Zweihundert Mann hatten sich in der Mensa aufgehalten um dort in das neue Jahr Zweitausenddreihundert hinein zu feiern. Um ihn drehte sich nun die Zentrale. Die Bilder von funkensprühenden Terminals begangen in Zeitlupe zu straucheln und die Rufe der anderen Brückenoffiziere und die Sirene des Alarms wurde zu einem dumpfen langgezogenem Rauschen.
Das ist der verdammte Schock. Reiß dich zusammen Thomas. Die Leute brauchen dich.
Schwerfällig schüttelte Bertram den Kopf, versuchte die Emotionen damit von sich fernzuhalten.

Vor ihm gab es einen weiteren Lauten Knall, gefolgt von einer Feuerfontäne. Dariuz Buskov warf sich mit einem Schrei aus seinem Sessel und erstickte die Flammen, die seinen linken Arm erfasst hatten.
„Captain... Steuerdüsen versagen. Das wird keine Landung mehr sondern ein Absturz. Wir müssen vom Schiff“. Die Stimme des jungen Mannes hatte einen gehetzten Unterton angenommen.
Inmitten des Chaos ließ Bertram seinen Blick langsam durch das Chaos der Zentrale gleiten. Er sah die Leblosen Körper von Willkins und Yamoto. Auf den ersten Blick war zu erkennen das dort jede Hilfe zu spät kommen würde. Zu seiner linken lag der völlig verdrehte Körper des jungen Navigators Ryu Wei. Unter ihm hatte sich bereits eine große Blutlache gebildet. Während die anderen im Rauch der Feuer zu den Schotts der inneren Fluchtkapseln eilten konnte er den Blick nicht von dem toten Chinesen lösen. Er sah vor seinen Augen noch immer dessen strahlendes Lächeln, als er gestern in der Mensa mit ihm zusammen auf dem Pianopod sein Lieblingstück Reuniting the Fleet von Bear McCreary gespielt hatte.
Dann spürte er die Hände die an ihm zerrten, ihn in die Wirklichkeit zurück rissen.
„Captain ?, Wir müssen hier weg. Die Triebwerke können jeden Augenblick versagen“
Barnabas Gecko riss an dem Verschluss der Gurte, während Bertram sich bemühte in das hier und jetzt zurück zu finden. Die Türen der Abwurfzellen eins bis zwei hatten sich bereits geschlossen. In Kapsel drei aktivierte gerade Linussen die Gurte der beiden Sitze und mit einem Zischen schloss sich die Sicherheitstür während die beiden auf Kapsel vier zutaumelten.
Während Bertram nun gleichfalls zusammen mit Gecko seinen Sicherheitsgurt aktivierte wurde er das Gefühl nicht los etwas vergessen zu haben. Erneut lies er den Blick durch die verwüstete Zentrale gleiten. Auf dem Monitor war zu sehen wie Explosionen das Schiff einhüllten und der Sturzflug einsetzte.
Ein leises Bellen und er begriff was fehlte. „Garibaldi … Bei Fuß !!“ Er brüllte den Namen seines Hundes und warf seinem X.O einen warnenden Blick zu. Sollte diese die Auswurfsequenz einleiten würde er ihn umgehend durch das Schott befördern.
Geckos Gesicht verzog sich zu einem angespanntem verzweifeltem Grinsen, während Bertram erneut nach seinem Beagle rief.
Dann konnte er sehen wie sich aus dem Rauch ein vierbeiniger Schatten löste und mit wildem Gebell in seine Arme sprang. In diesem Moment schlossen sich die Türen der Abwurfzelle und der Andruck presste Bertram in den Kontursessel.

Die EX-1999 brach auseinander, sich unkontrolliert überschlagend, als die Triebwerke in einer gewaltigen Feuersäule detonierten. Drei kleine Linsenartige Körper zogen nun ihre Bahn über den angebrochenen Nachthimmel einer Schwülen, lauten Dschungelwelt, während ihr Schiff vollständig beim Aufprall auf dem Boden der fremden Welt zerrissen wurde. Sechs Terraner und ein Hund, die letzten Überlebenden eines heimtückischen Angriffs einer unbekannten Macht.

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Die Geschichte wird in unregelmäßigen Abständen Kapitel für Kapitel fortgesetzt :).. Wenn Interesse besteht.
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Honor_Harrington
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Honor_Harrington »

Na, das nenn ich mal einen explosiv-dynamischen Anfang. :st:
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Loborien
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Loborien »

Kapitel II „Wo Götter wandeln“

„Logbucheintrag 1198 Explorer 1999 Eigenname SHENZON.
Kommandierender Offizier Thomas Bertram.
Montag der 01.01.2300, 03.35.
Die SHENZON ist einem Fünfdimensionalem Impuls gefolgt, der von unseren Ortungssystemen aufgefangen wurde. Das System das wir erreichten war ein Doppelsternsystem mit zwölf Planeten. Die Impulse hatten ihren Ursprung auf dem dritten Planeten. Ein Großteil der Besatzung war auf einer kleinen Sylvesterfeier in der Mensa als wir in den Orbit einschwenkten. Es war kein Zeugnis einer höheren Zivilisation zu erkennen.
Plötzlich wurden wir von zwei Diskusförmigen Raumschiffen angegriffen. Unsere eigenen Treffer schienen aufgrund einer seltsamen Panzerung keinerlei Wirkung aufzuweisen. Auch Transformbomben erreichten nicht das Ziel.
Die SHENZON ist über dem bislang unbekannten Planeten abgestürzt. Es gibt inklusive mir, Sechs bestätigte Überlebende und meinen Hund. Glücklicherweise weist der Planet eine Erdähnliche Atmosphäre auf, wenn auch mit etwas erhöhter Schwerkraft. Thessa Kalikov, unsere Biologin sagt das wir unverschämtes Glück hatten. Es scheint keine Mikroben oder andere Substanzen in der Luft zu geben die sich für uns als schädlich erweisen. Wir haben den Plan gefasst uns weiter zum Südpol vorzuarbeiten, da von dort der Impuls angemessen wurde. Ich mache mir allerdings Sorgen um meinen X.O. Er wurde bei der Landung der Rettungskapsel verletzt und hat eine schwere zum Teil offene Schulterfraktur. Aufgrund der hohen Temperaturen dieser Tropischen Welt und der vorherrschenden Luftfeuchtigkeit von über Fünfundachtzig Prozent befürchte, das seine Verletzung bald ernsthafte Entzündungszeichen aufweisen wird“.


Thomas Bertram deaktivierte seinen Recorder und massierte sich die Halsmuskulatur. Noch immer hatte er Schmerzen von der mehr als brutalen Landung der Rettungskapsel. Vor ihm, an seinen Unterschenkel gelehnt saß sein Beagle Garibaldi und blickte mit treuen Augen zu seinem Herrchen auf. Aufmunternd strich er dem Hund durchs Fell ehe er sich erhob und zu den anderen am Feuerplatz zurückkehrte.
Es war still am Lagerplatz. Die Rettungskapseln lagen einige Meter entfernt im Dickicht. Thorvald Linussen, der ehemalige Raumsoldat, war damit beschäftigt die Ausrüstung in mehrere Rucksäcke zu verstauen. Seine Gesicht und seine Militärisch kurzen blonden Haare waren noch immer Dreck verschmiert. Thessa Kalikov wechselte soeben den Verband an der Schulter von Barnabas Gecko, was dieser mit einem schmerzhaftem Luftholen quittierte. Der schlaksige junge Russische Pilot Dariuz Buszkov spielte Gedankenverloren mit seinem Kombimesser, während er in das Feuer starrte. Er wirkte im moment noch sehr viel jünger als er es mit seinen zwanzig Jahren eigentlich war. Auf seiner rechten Gesichthälfte glänzte das dick aufgetragene Gel, das ihm Thessa aufgezwungen hatte, damit die Brandverletzungen abheilen konnten. Jana Kellermann, die junge Deutsche Geologin, starrte immerzu in den Wolkenlosen Himmel. Es hatte fast den anschein als würde sie dort nach etwas suchen.
Mit einem kurzen Seufzen lies sich Bertram am Feuer nieder und griff eine der Tassen Kaffee die dort vor sich hin köchelten. „Was konnten wir an Ausrüstung retten Ensign ?“.
Während er antwortete fuhr Linussen damit fort die Taschen zu packen. „Wir haben zwei Impulskarabiner, vier Thermostrahler, sechs Kombimesser, vier Decken, drei Trinkwassersets, Verpflegung für etwa eine Woche und ein Medkit retten können. Die Antrigravgürtel sind ebenso hinüber wie die Schutzanzüge und die Funkgeräte. Bei der Explosion der SHENZON muss es einen Impuls gegeben haben, der die hochwertigen Gerätechips gegrillt hat“.
Dariuz blickte zu Bertram auf. „Das erklärt warum die Kapseln so schnell abgeschmiert sind. Als der Kalup Konverter explodiert ist muss er eine art Hyperwelle generiert haben, welche die Positroniken lahm gelegt hat“.
„Eine gute Idee Mr. Buskov“. Bertram schlug unwillig nach einem Insekt das ihn seit einigen Sekunden immer wieder auf die Speisekarte gesetzt zu haben schien. „Können wir die Positroniken in den Kapseln wieder zum Laufen bringen ?“. Der junge Russe schüttelte trübsinnig den Kopf. „Nein Sir, keine Chance. Wenn die Welle die Chips getroffen hat, werden diese geschmolzen sein. Wir haben leider nicht das notwendige Werkzeug“.
„Schade, dann werden wir uns auf das konzentrieren müssen was uns zur Verfügung steht. Unseren Körper, die Kompasse und viel guten Willen“. Bei den letzten Worten grinste er den anderen aufmunternd zu. Jedoch nur der X.O grinste zurück und auch dies ging schnell in ein schmerzhaftes Lächeln über.
„Nun, wir werden bei Sonnenaufgang aufbrechen, also sehen sie zu das sie noch etwas Schlaf bekommen. Ich übernehme die erste Wache. Linussen sie lösen mich in zwei Stunden ab“.
Als es ruhig wurde am Lagerfeuer warf Dariuz der schwarzhaarigen Deutschen mit dem Pagenschnitt einen fragenden Blick zu. „Wonach suchen sie Mrs. Kellermann ?“. Die Junge Frau blickte weiterhin zum Himmel hinauf. „Sie können mich für verrückt halten Dariuz, aber als wir das Schiff evakuierten konnte ich einen letzten Blick auf die Ortungsschirme werfen. Da war ein Schatten auf dem Display. Keiner der Diskusraumer, sondern etwas großes. Eine art Scheibe, in der Größe eines Mondes, mit einem Schirmfeld überspannt“. Auf seinen ungläubigen Blick reagierte sie nicht weiter sondern starrte stur weiter den Himmel absuchend in die Sterne.

Die Welt war eingetaucht in ein blaugrünes Farbenspiel, das sich mit jeder Bewegung seiner Arme spielerisch verdrehte und kräuselte. Fast so als wäre er in eine Märchenhafte Welt der Träume abgetaucht. Erribor liebte diese momente in denen er alleine, weit von der Welt entrückt, sich seinen Gedanken hingeben konnte. Er genoss das Gefühl der Leichtigkeit das ihn unter Wasser umgab.
Über ihm auf der Wasseroberfläche tanzten hunderte von Funixfliegen. Ihre schillernden Körper berauschten seine Sinne und erst als er spürte wie die Lungen langsam nach Luft rangen gab er dem Wunsch aufzutauchen widerwillig nach.
Prustend und mit einem dicken Lächeln im Gesicht beobachtete er wie die Funixfliegen sich panisch davon machten. Mit weit ausholenden Schwimmzügen näherte er sich Rückwärts dem Ufer des Sees. Die Sonne brannte um diese Zeit schon deutlich und er wäre am liebsten gar nicht aus dem Wasser gestiegen, doch es wurde Zeit. Die anderen in Lor`kat würden sich sicherlich schon Sorgen machen. Es war die dritte Nacht in Folge die er außerhalb des Dorfes verbrachte, was für einen vierzehnjährigen wie ihn eigentlich viel zu gefährlich war. Aber Erribor war einfach verrückt nach diesem Nervenkitzel.
Als er am Seeufer stand und sich das Wasser aus den kurzen weißen Haaren schüttelte warf er noch einmal einen Blick in den Himmel. Gestern Nacht hatte er sich zum ersten mal in seinem jungen Leben wirklich zu Tode gefürchtet. Ein riesiges Feuer war am Himmel entlang gezogen und am Ende als es erloschen war hatten die große Mutter einen lauten wuchtigen Hieb auf die Erde getan, so das der ganze Boden gewackelt hatte.
Erribor hatte noch mehrere Stunden unruhig wach gelegen bevor er endlich übermüdet eingeschlafen war. Das Bad vorhin hatte aber seine Lebensgeister wieder geweckt.
„Ich frage mich, was die große Mutter so erzürnt hat, das sie so zornig geworden ist“ murmelte der Junge vor sich hin, während er sich bückte um zu seiner Hose und seinem Hemd zu greifen.
Als er wieder aufblickte erstarrte er vor Angst. Seine roten Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen und fingen an zu tränen. Vor ihm standen Sechs Sternengötter und hatten ihm jeglichen Fluchtweg abgeschnitten. Mit blankem Entsetzen wurde ihm bewusst das dies der Tag sein würde, an dem er seiner Familie in die große Ewigkeit folgen würde. Zwischen den Sternengöttern schoss ein kleiner Pelziger Dämon hervor der ihn wütend anschrie mit einem kehligen Bellen.
Vor Angst knickten dem Jungen fast die Beine ein als einer der Sternengötter etwas zu ihm sagte und dabei die Sprache der Ar`Nideen benutzte.
„Hab keine Angst. Wir sind Freunde und wollen dir nichts böses“.
Die Angst riss Erribor von den Beinen und er verlor das Bewustsein.
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Loborien
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Loborien »

Kapitel III „Freund oder Feind“

Die Sonne brannte auf die kleine Gruppe hinunter, die sich mühsam ihren Weg durch das dichte Unterholz arbeitete. Die Terraner waren bis auf die Knochen durchnässt und der Schweiß lief ihnen brennend in die Augen.
Bertram verschaffte sich einen kurzen Überblick über sein Team. Vor allem sein X.O sah nicht gut aus. Gecko hatte damit zu kämpfen auf den Beinen zu bleiben und schnaufte wie ein überhitzter Motor. Der Verband an seiner Schulter war an einigen Stellen schon wieder deutlich gerötet.
Er warf einen Blick in den Himmel und musste sofort geblendet die Augen schließen. Dieser Stern war so hell das er ohne Erbarmen an den Kräften seiner Gruppe zerrte. Mit der linken Hand wischte er sich zum wiederholten male in den letzten Minuten den Schweiß aus dem Gesicht.
„Wir machen eine Pause Leute. Ruht euch etwas aus“.
Er zeigte auf einen kleinen Bereich unterhalb einiger Bäume in denen man zumindest etwas Schatten hatte.
„Linussen, sie übernehmen die erste Wache. Buskov, sie schauen mal nach ob sie irgendwo etwas finden das man als Trage benutzen kann“.
Der Junge Mann nickte Bertram zu und verschwand im Unterholz während der Rest der Gruppe sich schnaufend im Schatten niederlegte. Linussen zeigte mit dem Lauf des Impulskarabiners dem jungen Arkoniden wo dieser sich zu setzen hatte, bevor er sich vom Lager entfernte.
Bertram setze sich zu dem Arkoniden und musterte den noch immer verängstigt dreinschauenden Burschen von oben bis unten.
„Wie ist dein Name kleiner ?“. Der Junge musste um die Zwölf oder dreizehn Jahre alte sein, fast noch ein Kind. Er streckte ihm einen Riegel der Rationsnahrung entgegen und ermunterte ihn davon abzubeißen.
Mit einem kaum merklichen Zittern ergriff der Arkonide den Riegel und verzog staunend das Gesicht als er einen kleinen Bissen genommen hatte. Bertram konnte ein schmales Grinsen nicht unterdrücken. Mann konnte über die Solare Explorer Flotte sagen was man wollte, aber an der Verpflegung wurde nicht gespart.
„Dein Name ?“ versuchte er es erneut.
„Mein Name ist Erribor“. Der Junge sprach definitiv eine sehr alte Form des Arkonidisch und war auch nur sehr schwer zu verstehen, vor allem jetzt wo er kauend immer wieder in den Rationsriegel biss. Bertram war beeindruckt von der offenen Neugierde die in seinen Augen lag. Der Junge Bursche war sicherlich nicht auf den Kopf gefallen und man sollte ihn im Auge behalten.
„Mein Name ist Thomas. Ich und meine Freunde sind Terraner. Unser Gefährt mit dem wir dein Land hier erreicht haben ist leider verunglückt. Wir suchen nach einem Weg wie wir unsere Freunde erreichen können, die auf einem anderen Land leben damit sie uns abholen können. Wir sind nicht hier um dir oder anderen deines Stammes zu schaden. Du verstehst ?“
Erribor ließ den Rationsriegel sinken und schluckte den Rest der Mango-Nudelmischung hinunter. Dann blickte er Bertram erwartungsvoll in die Augen.
„Ihr seid Sternengötter, aus dem großen Nichts jenseits der Welt oder ?“
Bertram war einen moment lang sprachlos. Vor ihm saß dieses Kind, in einen weiten ärmellosen Überwurf aus grobem Stoff und eine Knielange Hose gehüllt ansonsten völlig unbekleidet und nur mit einem Messer bewaffnet welches aus einem Holzstück und einer schmalen Knochenklinge bestand und fragte ihn ob er aus dem Weltraum stamme.
Er versuchte etwas Zeit zu gewinnen um sich eine Antwort zurechtzulegen und kratze unbewusst an den kurzen Bartstoppeln die mittlerweile sein Kinn bevölkerten.
„Du kennst die Sterne außerhalb eurer Welt Erribor ?“
Die anderen Überlebenden der SHENZON verfolgten die Unterhaltung zwischen dem Jungen und ihrem Captain nun mit aufmerksamem Blick. Selbst Garibaldi, der es sich zwischen den Füßen von Betram gemütlich gemacht hatte, warf seinem Herrchen und dem Jungen einen neugierigen Blick zu.
Der Junge zögerte und kaute nervös auf seiner Unterlippe. Dann schien er sich jedoch einen Ruck zu geben.
„Mein Stamm ist in den letzten Zehn Regenzeiten immer wieder von Sternengöttern besucht worden. Sie waren erst freundlich zu uns und gaben uns Geschenke, vor allem seltsame Kräuter zum Essen. Daran sind aber einige von uns gestorben und seitdem haben wir versucht sie zu vertreiben wenn sie mit ihren Himmelsschiffen kamen. Aber sie hatten Speere aus denen sie Blitze und Hitze auf uns werfen konnten. Viele die sich gewehrt hatten wurden getötet und ein großer Teil von uns wurde von ihnen mitgenommen. Verschleppt in ihr Himmelsdorf mit dem sie kamen“.
Die Augen des Jungen Arkoniden begangen zu Tränen. Es war unschwer zu erkennen wie sehr die Geschichte ihn aufwühlte.
„Ich war vier Regenzeiten alt, als die Sternengötter zum ersten mal kamen. Meine Eltern gehörten zu den ersten die sich wehrten und mein Vater führte die Krieger, die sich den Fremden entgegenstellten. Mutter, Vater, mein Bruder Artiff und viele andere meines Dorfes starben dabei“.
Die Stimme von Erribor war nun merklich am zittern und Bertram legte dem Jungen vorsichtig die Hand auf den Arm. Garibaldi erhob sich und stupste dem zitternden Arkoniden vorsichtig mit der Nase an die Hand und bellte leise.
Erribor zögerte erschrocken, fasste sich dann jedoch ein Herz und streckte die Hand nach diesem für ihn unbekanntem Tier aus. Als er Garibaldi sanft hinter den Ohren kraulte japste dieser sichtlich begeistert und drückte seinen Kopf immer wieder gegen die Hand Erribors, in dessen Gesicht sich nun ein immer breiteres Lächeln schlich.
„Wie sehen diese Sternengötter aus, Erribor ?“. Es tat Bertram leid das er den Jungen mit dieser Geschichte immer wieder konfrontieren musste, aber es war wichtig zu wissen wer die Gegner waren, welche die SHENZON vernichtet hatten.
„Sie trugen immer seltsame harte Rüstungen. Aber ihre Köpfe konnte man darunter erkennen. Sie haben kurze Beine und längere Arme, sehen aber ansonsten aus wie ihr oder ich. Aber der Kopf, er war anders. Als wären zwei flache Steine übereinander gelegt worden. Sie haben vorne und hinten jeweils zwei Augen und ihr Mund ist unten an einem sehr langen Hals. Sie nennen sich Apasos und ich glaube das sie am Körper keine Haut wie wir haben, sondern einen blauen Pelz“.
Bertram warf der Biologin Thessa Kalikov einen fragenden Blick zu. Sie schüttelte jedoch den Kopf während sie mit einer Handvoll feuchter grauer Strähnen ihres Schulterlangen Haares kämpfte, welche ihr ins Gesicht gefallen waren.
„Keine uns bekannte Spezies ähnelt dieser Beschreibung Captain. Ich vermute das sie von der Grundstruktur Humanoid sind aber sich ansonsten gravierend von unserer Biologie unterscheiden. Es wäre also auch nicht auszuschließen das sie eine gänzlich andere Denk und Moralstruktur aufweisen als wir“.
„Gut, wir warten einfach mal ab was uns erwartet. Eventuell finden wir ja heraus warum man uns einfach so vom Himmel geschossen hat, ohne jede Vorwarnung. Ich würde vorschlagen wir nutzen die kleine Pause jetzt um ein wenig Kraft zu tanken. In einer Stunde geht es weiter. Also etwas Essen, Trinken und Kraft sammeln Leute“.
Nachdem Bertram nun auch die Beine ausstreckte und der Rest seiner Leute die Rationsriegel und Wasserflaschen heraussuchte beobachtete Erribor die fremden Sternengötter aus den Augenwinkeln, während er immer mehr gefallen daran fand diesen Pelzigen kleinen Gott zu streicheln der scheinbar nicht in ihrer Sprache sprechen konnte.
Langsam aber sicher hatte er das Gefühl das diese Fremden keine Feinde waren. Eventuell konnten es Freunde werden. Freunde, die vielleicht sogar in der Lage waren, die Sternengötter von Mutter Than`Thur zu vertreiben.
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Fortsetzung folgt im Laufe der Nächsten 1-2 Wochen :)
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Honor_Harrington
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Honor_Harrington »

:st:
Ein Planetenroman aus der Explorerzeit... :o
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Loborien
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Loborien »

Jeep.. ich hatte irgendwie richtig Lust auf eine Retro Geschichte :)
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Loborien »

Kapitel IV „Alte Bekannte“

Die Sonne hatte ihre Bahn am Himmel von Than`Thur, wie Erribor diese Welt genannt hatte, erbarmungslos fortgesetzt. Den Terranern klebte die Kleidung am Körper und bei den meisten machte sich eine deutliche Erschöpfung breit. Bertram und Kalikov hatten kurz bevor sie weiter marschiert waren, mit Hilfe einiger stabiler Äste und einer der Decken eine Trage bauen können, in der sie nun abwechselnd den mittlerweile von Fieber geschwächten Barnabas Gecko transportierten.
Thorvald Linussen hatte das Ende der kleinen Gruppe übernommen und behielt mit dem geschulten Auge des ehemaligen Soldaten ihre Umgebung im Auge. Erribor führte die kleine Truppe nun und seine Kenntnisse waren mittlerweile unbezahlbar geworden. Sie hatten ein gutes Stück Weg in den letzten Stunden geschafft, auf Pfaden die sie ohne seine Hilfe vermutlich nicht einmal entdeckt hätten. Der Junge Arkonide war ein wahres Naturtalent was die Orientierung in diesem Chaos aus Farnartigen Gewächsen, hohen Gräsern und gewaltigen Bäumen betraf.
Direkt hinter Erribor marschierten Buskov und Kellermann mit feuerbereiten Thermostrahlern. Gerade nachdem ihr Junger Führer ihnen erklärt hatte, das zur Dämmerung hin die Torrak auf die Jagd gingen, von der Beschreibung her eine heimische Version recht Intelligenter etwa einem Meter großer Saurier, wollte Bertram kein Risiko eingehen und seitdem marschierten sie mit gezogenen und entsicherten Waffen.
Bertram bemerkte langsam das sich die Trageriemen des Holzgerüstes unangenehm in die Haut gerieben hatten, als Erribor plötzlich stehen blieb und die Hand hob.
Die ganze Gruppe blieb wie angewurzelt stehen und sondierte aufmerksam die Umgebung. Noch war jedoch nichts zu sehen.
„Was ist los Erribor ?“. Der Junge drehte sich vorsichtig zu Bertram um und legte seinen Daumen auf den Mund. „Ich kann Torraks riechen. Sie sind hier in der nähe aber ich weiß nicht ob sie uns bereits gewittert haben. Der Wind steht ungünstig für sie“, flüsterte er.
„Was für ein Wind ? Die Luft steht und das seit Tagesanbruch“ seufzte Buskov, umfasste den Thermostrahler aber nun mit beiden Händen.
Bertram deutet ihm an still zu sein und wendete sich wieder Erribor zu. „Können wir sie eventuell umgehen ?“.
Der Junge warf einen prüfenden Blick in das Dickicht um sie herum. „Nein ich glaube nicht. Es sind zuviele Ragu`lav Gewächse hier in der Gegend. Wenn sie einen stechen kann dies zu schweren Entzündungen führen“.
„Verdammt“. Bertram warf einen Blick auf die abgekämpfte Truppe. Hier mitten auf dem kleinen Pfad ein Lager aufzuschlagen erschien ihm eine ebenso unkluge Idee, wie einfach das Risiko einer unbekannten Vergiftung in Kauf zu nehmen. Es blieb nur der Weg nach vorne und das Vertrauen auf ihren kleinen Führer und die Strahlenwaffen.
„Also gut, weiter.. aber vorsichtig“. Der kleine Truppe setze sich wieder in Bewegung.

Die Geräusche der Torrak waren mittlerweile deutlich zu hören. Es war ein Fauchen und Bellen, Tiefkehlig und nicht wirklich beruhigend. Garibaldi hatte leise angefangen zu knurren, bis ihm Bertram dies deutlich verboten hatte. Trotzdem blieb der Beagle angespannt und hatte immer wieder mal die Zähne gefletscht.
Auch der Geruch der Torrak war nun unverkennbar wahrzunehmen. Es roch ein wenig nach nassem Laub und Aas. Erribor musste eine unglaublich gute Nase haben das er diesen Geruch schon so früh bemerkt hatte.
Erneut stoppte ihr Führer und winkte Bertram zu sich heran. Vorsichtig setzten sie die Trage auf dem Boden ab und geduckt schlich er sich zu dem Jungen. Dieser zeigte auf eine kleine, in den Farn getretene Lichtung, auf der etwa ein dutzend grün-braun gestreifter Wesen einen Baum umkreisten. Sie hatten vier kraftvolle Beine mit gewaltigen Krallen und einen Krokodilartigen Schädel. Die Schulterhöhe von einem Meter war definitiv nicht übertrieben gewesen. Sie wirkten völlig konzentriert auf den Baum und ihre ganze Körperhaltung zeigte, das sie auf der Jagd waren.
„Etwas auf dem Baum muss sie rasend machen. Ein Tier vielleicht das sie dort hinauf getrieben haben“ flüsterte Erribor, ohne dabei die Jäger aus den Augen zu lassen.
Hinter ihnen näherte sich vorsichtig Linussen. Nachdem er sich einen kurzen Überblick verschafft hatte zog er sich wieder etwas zurück.
„Was machen wir jetzt Captain ?“
„Gute Frage Ensign“, Bertram prüfte ein weiteres mal die Magazinladung seines Thermostrahlers.
„Vielleicht reicht es wenn wir..“
Weiter kam der Captain der SHENZON nicht. Auf der Lichtung brach plötzlich das Chaos aus. Im Baum war ein Schatten aufgetaucht und ungefähr ein halbes dutzend Torraks erhoben sich und wurden, wie von einer unsichtbaren Faust getroffen, wild herum geschleudert.
„Was zur Hölle..“ entfuhr es Linussen. Dann musste er sich auch schon ducken, als zwei große Körper über ihn hinweg flogen.
Hinter ihnen schrie Jana Kellermann in heller Panik auf als ein Torrak zwischen ihr und Dariuz Buskov landete, sich überschlug und mit einer schnellen Körperdrehung wieder auf die Beine kam.
Der Zweite Torrak landete unmittelbar neben der Trage des X.O. Bevor er jedoch wieder auf die Beine springen konnte handelte Thessa Kalikov mit einer Schnelligkeit die man ihr bei ihrem Alter nicht zugetraut hätte. Die recht zierliche ältere Dame riss ihren Thermostrahler herum und versetzte dem Jagdsaurier eine schweren Schlag gegen eines seiner vier Augen.
Das Tier brüllte schmerzhaft auf und versuchte unbeholfen auf die Beine zu kommen.
Der drahtige Linussen reagierte nun mit den Reflexen die ihm während seiner Ausbildung antrainiert wurden. Er riss den Impulskarabiner nach oben, zielte und ein glühend heißer Plasmastrahl fraß sich im Bruchteil einer Sekunde durch den Schädel des Jagdsauriers.
Der zweite Torrak stieß ein tiefes Grollen aus und stürzte sich auf Jana Kellermann.
Kurz bevor sich seine Handlangen Krallen in den Körper der Geologin bohren konnten, hatte Buskov sie zu packen bekommen und dem schlaksigen Russen gelang es sie mit sich zu Boden zu reißen.
Der Torrak fauchte zornig, als seine Beute ihm zwischen den Klauen weg gerissen wurde. Er wirbelte unmittelbar herum und wollte seinen Angriff fortsetzen. Doch gerade als er das Maul aufriss schoss ein glühender Strahl in diesen hinein. Der Jagdsaurier taumelte zurück, schwankte und stürzte schließlich zu Boden. Auf der Trage lag Barnabas Gecko mit schmerzverzerrtem Gesicht und hatte seinen Thermostrahler in der zitternden Hand.
Mit der anderen Hand hob er nun den Daumen in Richtung Bertram, der seinem X.O ein kurzes anerkennendes Nicken zuwarf und tief durchatmete bevor er sich wieder auf die Lichtung konzentrierte. Dort hatten die anderen Jagdsaurier die Flucht angetreten und überall im Dickicht konnte man sehen wie sich das Rudel von der Lichtung entfernte.

Der Schatten auf dem Baum hatte sich tiefer ins Laubdach zurückgezogen. Bertram wurde bewusst das er und die anderen von diesem Wesen nun beobachtet wurden. Es schien als würde der Fremde einschätzen ob sie eine Gefahr darstellten oder nicht.
„Wartet hier, egal was passiert. Zur Not verschwindet ihr ganz schnell“.
Bevor einer seiner Leute etwas sagen konnte erhob Bertram sich und steckte demonstrativ den Thermostrahler ins Halfter zurück.
„Wir sind nicht hier um mit dir zu kämpfen. Alles was wir wollen ist dem Weg weiter folgen. Du musst keine Angst vor uns haben“
Ganz vorsichtig näherte er sich dem Baum, von wo der Fremde ihn beobachtete. Hinter sich hörte er Linussen rufen und sah Erribor an sich vorbeilaufen und mit einem Lächeln auf den Baum zeigen. Garibaldi folgte dem Jungen mit lautem Bellen und wedelndem Schwanz.
„Keine Angst, das ist kein wildes Tier sondern ein Freund“ rief der Arkonide und blieb etwa drei Meter vor dem Baum stehen. Dann nahm er die Hände vor den Mund und lies ein schrilles Pfeifen ertönen.
Bertram war noch völlig auf den Jungen konzentriert als er das dumpfe Geräusch verdrängter Luft wahrnahm.
Direkt vor dem Jungen stand ein pelziges Tier, aufrecht auf zwei Beinen. Es hatte in seinen Armen ein kleines Fellknäuel das bei jedem Bellen des Beagles leise schrille Pfiffe ausstieß. Das Gesicht des Wesen zierte eine lange Schnauze und wurde von einer gewaltigen Narbe dominiert. Mit seinem abgeflachtem Schwanz wischte es unruhig über den Boden. Zwei neugierige Intelligente Augen musterten den Terraner aufmerksam und kampfbereit, während seine Nasenhaare sich leicht bewegten.
„Ach du Sch*****..“ entfuhr es Bertram, während das etwa einen Meter große Wesen nun einen großen Nagezahn in seinem Maul aufblitzen lies, „.. ein Mausbiber“.
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Loborien
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Re: EA Fan Fiction "Das unentdeckte Land"

Beitrag von Loborien »

Kapitel V „ Schwierige Verhandlungen“

Vorsichtig näherte sich die kleine Gruppe dem Mausbiber. Das Wesen beobachtete die Menschen aufmerksam und mit wachem Blick. Garibaldi flitzte immer wieder um den Mausbiber herum und bellte ihn fröhlich an, was der scheinbar frisch geborene Mausbiber in den armen des größeren mit schrillen Pfiffen beantwortete. Der kleine wirkte nicht ängstlich sondern eher erheitert.
Trotzdem behagte Bertram die Situation nicht wirklich. Da er kein Risiko eingehen wollte rief er seinen Beagle zu sich und gab ihm das Zeichen Still zu sein.
„Seht ihr, kein Feind !“ Erribor strahlte über das ganze Gesicht. Dann nahm er wieder die Hände an den Mund und gab eine Folge von Pfeiflauten von sich, die der Mausbiber bedächtig und mit angespannter Mine beantwortete. Sein großer Nagezahn war dabei weiterhin sporadisch zu sehen.
„Unglaublich. Ich habe gelesen das Gucky und die anderen von Tramp geretteten Ilts die einzigen Überlebenden gewesen sein sollen“. Thessa Kalikov umrundete den Mausbiber nun mit den neugierigen Blicken einer praktizierenden Biologin.
„Gute Frage. Eventuell hatten die Arkoniden die hier heimisch sind, früher mal Kontakt zu den Ilts ?“ Buskov hockte sich etwa einen Meter vor dem Ilt hin und zeigte ihm ein freundliches Lächeln. Der Ilt legte den Kopf schief und schien einen fragenden Pfiff auszustoßen.
„Ohne die Translatoren der Raumanzüge bringt uns das nicht weiter und ich glaube kaum das diese zu groß geratene Ratte uns großartig weiterhelfen kann“ knurrte Linussen während er dem Ilt einen abfälligen Blick zuwarf.
Thessa und Dariuz zuckten erschrocken zusammen als der Ilt plötzlich Teleportierte und nun direkt vor Linussen stand. Ein zorniges Pfeifen war zu vernehmen und Linussen spürte wie er den Boden unter den Füßen verlor und sich ein Körperloser Druck auf seinen Nackenwirbeln aufbaute. Der Ilt musterte ihn dabei mit stechendem Blick.
„Woooahh, immer mit der Ruhe“. Bertram hob beschwichtigend die Arme und näherte sich vorsichtig dem Ilt. Linussen versuchte zu seinem Karabiner zu greifen, der jedoch immer einige Millimeter vor seinen Fingerkuppen davonglitt.
„Thovald, sie haben sicherlich vergessen das Ilts Telepathen sind oder ?“ Die Stimme von Jana Kellermann klang belustigt und der Ilt warf ihr einen kurzen Blick zu, bei dem sein Nagezahn aufblitzte.
„Verdammte Sch*****, was Interessiert es mich ob dieses M***..“
„Ensign, halten sie den Mund“ donnerte Bertram los und warf dem wütend dreinschauenden Exsoldaten einen warnenden Blick zu.
„Erribor ? Kannst du dich mit dem Mausbiber verständigen ?“
Der Jugendliche Arkonide warf Bertram einen fragenden Blick zu. „Was ist ein Mausbiber ?“.
Kellermann lachte erneut leise auf, während Bertram entnervt den Schweiß aus dem Gesicht wischte. „Das Wesen hier, wie nennt ihr es ?“.
„Achso, du meinst die Pfii`hilts ? Wir nennen sie so, weil ihre Pfiffe so in etwa klingen“.
Buskov konnte sich nun auch ein Lachen nicht mehr verkneifen und warf seinem Kommandanten ein dickes Grinsen zu. „Klingt doch Logisch Captain oder ? Das wir da nicht von selbst drauf gekommen sind.“
Bertram bedachte den Jungen Russen mit einem vernichtenden Seitenblick und konzentrierte sich wieder auf den Ilt vor ihm, der noch immer Linussen einen halben Meter über dem Boden schweben ließ und dabei das Neugeborene Iltbaby fürsorglich in den Armen hielt. Der Kopf des kleinen war nur undeutlich zu erkennen, doch es schien alles um sich herum mit großen Augen zu beobachten.
„Also kannst du mit diesen .. Wesen reden oder nicht ?“
Erribor wirkte nun unsicher. „Sie sprechen nicht unsere Sprache, aber es gibt einige Pfeiflaute von denen wir wissen was sie bedeuten. Ich habe ihm gerade gesagt das wir Freunde sind, aber sie sind manchmal sehr wild. Unsere Mutterwächterin sagt das sie vermutlich unsere Gefühle spüren können“.
„Die Untertreibung des Jahres“ seufzte Bertram und konzentrierte sich nun wieder auf den Ilt vor ihm.
Vorsichtig trat er nun nahe an das Wesen heran und lies sich vorsichtig in die Hocke gleiten. Das fremde Wesen beäugte ihn abwartend und gab dabei ein leises Pfeifen von sich.
„Hallo mein Freund“. Bertram bemühte sich seine Stimme dabei so freundlich wie möglich klingen zu lassen. „Wir wollten dich nicht beleidigen oder dir oder deinem .. Kind ?, etwas böses tun !“.
Der Ilt legte nun den Kopf schief und beobachtete zwischenzeitlich neugierig den Beagle, der nun mutig an seinem Beinpelz schnüffelte. Die Nähe des Hundes sorgte dafür das auch das kleine Iltbaby immer wieder kurze Pfiffe ausstieß und sich versuchte frei zu strampeln, als würde es gerne einen bessern Blick auf den Hund haben wollen.
„Also mein Freund, lies bitte in meinen Gedanken. Wir sind Freunde deines Volkes und kennen dein Volk schon viele hundert Jahre. Sagen dir die Namen Gucky oder Tramp etwas ?“ Dabei zeigte Bertram erst auf den Kopf des Mausbibers und danach auf seinen eigenen.
Der Ilt legte den Kopf ein weiteres mal schief als würde er lauschen und Bertram hatte das unbehagliche Gefühl eine Präsenz in seinen Gedanken zu spüren, was natürlich nicht möglich war. Dennoch konnte er diese Beklemmung nicht gänzlich abschütteln.
Plötzlich riss der Mausbiber die Augen weit auf und starrte den Terraner verblüfft an. Bertram bemühte sich so stark wie möglich an Gucky und die anderen Mausbiber auf dem Mars zu denken, an die Mutanten und an das, was er während seiner Ausbildung über den Planeten Tramp und dessen Vernichtung gelernt hatte.
Die anderen beobachteten gebannt diesen stummen Austausch von Informationen der dort, zumindest einseitig, stattfand. Vor allem Erribor wirkte von den Informationen die Bertram vorhin von sich gegeben hatte völlig überfordert und schaute fragend von einem zum anderen.
Nach einiger Zeit verlor das Gesicht des Ilts seine ganze verschmitzte Fröhlichkeit und er ließ auf eine bedrückend menschliche art und weise die Schultern hängen. Auch die Pfiffe des kleinen Iltbabys wirkten nun trauriger als zuvor. Es tat Bertram in der Seele weh , das er diesem stolzen Wesen so brutal die Fakten aufzeigen musste aber sie waren ganz einfach auf seine Hilfe angewiesen.
Der Ilt schien sich nun aufzuraffen und watschelte auf den Captain der SHENZON zu, stieß einen langen melodischen Pfeifton aus und senkte seinen Kopf, während Linussen endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte.
Erribor atmete erleichtert auf. „Ich denke das er uns helfen wird, denn das war gerade der Laut für FREUND“.
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