"Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

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Schnurzel
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Schnurzel »

Da Kapitel 8 ein ziemlich kurzes sein wird, heute schon Kapitel 7, Montag oder Dienstag Kapitel 8 und den Samstag drauf Kapitel 9

DIE OLFAKTOREN

7. ENAMENA-FARM, ANEMOI, 76 n.V., am gleichen Tag, mittags

Mit aller gebotenen Vorsicht liefen sie um die Farm herum, ohne aber auf eine weitere Menschenseele zu treffen. Die Wächter schienen ihre Kräfte tatsächlich darauf zu konzentrieren, die Geiseln und die Farm zu bewachen, als sie auf eine sinnlose Suche nach irgendwelchen Teenagern zu verschwenden. Ob ihnen bewusst war, dass sich Onyali nicht unter den Toten oder Verletzten befand, konnte Joshua natürlich nicht beurteilen.

Sie schwiegen die meiste Zeit. Peter bildete das Schlusslicht und Joshua meinte seine bohrenden Blicke im Rücken zu spüren. Ilaria hatte die Führung übernommen. Es mochten tatsächlich etwa drei Stunden gewesen sein, denn die Sonne stand hoch am Himmel, als sie die Stelle erreichten, wo der Eingang zum Geheimgang sein musste. Kritisch musterte Ilaria eine Gruppe von Sträuchern. „Dort!“ sagte sie.

Sie begannen zu suchen und tatsächlich entdeckten sie nach kurzer Zeit ein etwa mannshohes Loch, das in eine allesumfassende Dunkelheit führte. Joshua nickte anerkennend. Der Geheimgang war gut getarnt und konnte unter normalen Umständen nur durch Zufall gefunden werden.

Sie hockten sich in einem engen Dreieck zusammen und hielten Kriegsrat.

„Peter, du bliebst hier und schiebst Wache“, flüsterte Ilaria. „Am besten bleibt Keyshea auch hier. Ich denke nicht, dass ein enger dunkler Gang die richtige Umgebung für einen Vogel ist. Mort kommt mit. Vielleicht kann er uns mit seiner Nachtsicht von Nutzen sein.“

„Apropos Dunkelheit“, sagte Joshua und deutete auf das nachtschwarze Loch. „Ein bisschen zu dunkel für unsere Augen, meinst du nicht? Ich habe wenig Lust, mit zwei Dutzend blauen Flecken, aufgeschlagenen Knien und Platzwunden an der Stirn hier wieder rauszukommen.“ Als er den verächtlichen Blick von Peter sah, ergänzte er: „Nicht, dass mich das davon abhält, meiner Mutter zur Hilfe zu kommen!“

Ilaria lächelte, griff in ihren Rucksack und holte eine kleine Taschenlampe hervor. „Unterschätze nie, was eine Frau alles in ihrem Handtäschchen oder Rucksäckchen rumträgt.“ Sie knipste die Taschenlampe kurz an. „Für den Fall, dass ich mich während eines Reitausfluges mal verirre und in die Dunkelheit hineinkomme. Nicht sehr lichtstark, aber für den Gang wird es reichen.“

Joshua nickte und fragte sich, was für Überraschungen der kleine Rucksack sonst noch barg.

Er wandte sich Keyshea zu, die etwa zwei Meter entfernt auf einem Ast saß. „Du – bleibst – hier – hast – du – verstanden?“ sagte er langsam und klar akzentuiert, kam sich dabei aber wie ein Idiot vor. Keyshea drehte den Kopf mit typischen ruckartigen Vogelbewegungen von einem zum anderen und nickte dann, ob aus eigenem Antrieb oder von Dala eingetrichtert, das vermochte Joshua nicht zu sagen. Joshua fragte sich sowieso, in welcher Ausführlichkeit Dala und ihr Vater die Vorkommnisse der letzten Stunden verfolgt hatten.

„Viel Glück“, flüsterte Peter, schaute dabei aber nur Ilaria an.

Ilaria und Joshua drangen in die Dunkelheit vor. Mort eilte ihnen voraus. Der Schein der Taschenlampe war tatsächlich nicht sehr stark, aber er reichte aus, Vorsprüngen oder hervorstehenden Balken auszuweichen. Es roch muffig und modrig, was Joshua allerdings nichts ausmachte, im Gegensatz zu den vielen Spinnweben, die sie pausenlos mit den Händen wegwischten. Joshua hasste Spinnen wie die Pest. Er schluckte seinen Ekel herunter und dachte an seine Mutter.

Die Stelle, an der der Gang eingestürzt war, passierten sie ohne Schwierigkeiten. Die Lücke, die übrig geblieben war, wäre auch groß genug für Peter gewesen, aber selbst die kleine, geschmeidige Ilaria brauchte ihre Zeit, um über das lose Geröll zu klettern. Je weniger Leute sie auf dem Rückweg waren, umso schneller kamen sie durch diese Engstelle. Mort wartete geduldig auf der anderen Seite und setzte sich wieder in Führung.

Als sie über irgendwelche Dinge stolperte, fluchte Ilaria zweimal heftig in einer Sprache, die Joshua nicht verstand. Italienisch, dachte er. Diese Sprache hatten die Tocacellis vor hunderten von Jahren von Tara mitgebracht, und davor von Terra, und sie sprachen sie heute immer noch untereinander. Tradition, nannte man sowas. Auch im MacAillan-Clan gab es noch einige Ältere, die Englisch sprachen. Einiges verstand er, denn das Anglatara leitete sich aus dem Englischen ab, aber Italienisch verstand er kein Wort. Joshua wagte allerdings nicht, Ilaria um eine Übersetzung der Flüche zu bitten.

Nach insgesamt zwölfhundert Metern gelangten sie an eine Wand, die künstlich aussah. „Die Geheimtür“, hauchte Joshua. Sie mussten noch einige Steine beiseite räumen, da die Tür von ihnen aus gesehen nach innen aufging, aber dann hatten sie auch dies geschafft. Gemäß der Anweisung von Onyali bewegte sie drei Steine in der Wand in der richtigen Reihenfolge. Nachdem sie einander aufmunternd angeblickt hatten, zogen sie gemeinsam mit aller Kraft an einem Knauf. Die Tür öffnete sich einen Spalt und knarrte wie schlecht geölt.

„Cazzo!“ fluchte Ilaria leise, wenig damenhaft. „Hoffentlich hört man das nicht auf dem Flur.“

Deine Flüche oder das Knarren? dachte Joshua, traute sich aber nicht, es laut auszusprechen. „Haben wir eine Wahl?“ flüsterte er stattdessen.

Sie zogen weiter an dem Knauf und waren froh, dass die Tür weniger Geräusche verursachte, je weiter sie sich öffnete.

Im Schein der Taschenlampe sahen sie einen fensterlosen dunklen Raum, in dem mehrere Regale standen, auf denen allerlei Krimskrams lag. Joshua wollte schon zur Tür zum Flur eilen, als Ilaria ihn aufhielt. „Warte! Auf die paar Minuten kommt es jetzt auch nicht an.“

Sie suchte methodisch die Regale ab und stopfte das eine oder andere (Joshua konnte nicht genau erkennen, was) in ihren Rucksack, der sich bedenklich ausbeulte. „Vielleicht können wir das mal gebrauchen“, grinste sie.

Joshua ging nun zur Tür und betätigte vorsichtig die Klinke. „Abgeschlossen!“ Ilaria zog den Schlüssel hervor und steckte ihn ins Schloss. Vorsichtig öffnete Joshua die Tür, gottseidank geräuschlos, lugte durch einen Spalt und schloss die Tür sofort wieder.

„M***, eine Wache sitzt vor der anderen Tür auf einem Stuhl“, flüsterte er so leise, dass Ilaria ihr Ohr an seinen Mund legte. Er roch ihren Schweiß und auch, dass sie gestern oder vorgestern ihr Haar mit einem Shampoo mit einer Tandira-Duftnote gewaschen haben musste. „Er scheint vor sich hinzudösen, aber was wir auch tun, wir kommen ungesehen nicht an ihm vorbei!“

Ilaria ging zum Regal zurück und wog einen Prügel in der Hand, eine Art Kantholz, etwa achtzig Zentimeter lang. „Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver“, sagte sie entschlossen. Joshua staunte. Er hätte dem kleinen, resoluten Persönchen vor noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden zwar so einiges zugetraut, aber Gewalttätigkeiten?

Er kaute auf seiner Unterlippe und überlegte, ob er nicht Morsezeichen mit den Fingerknöcheln an die gemeinsame Wand zum Verlies klopfen könnte, aber er wusste erstens nicht, ob dort jemand diese uralten Zeichen überhaupt verstand und zweitens war er davon überzeugt, dass das Klopfen von der Wache bemerkt werden würde.

Er blickte Mort an und überlegte, ob er ihre Absichten nicht durch den Kater an Menusan Zanodi übermitteln konnte. Vielleicht konnten die Gefangenen für Ablenkung sorgen. Kaum hatte er an dem Gedanken Gefallen gefunden, wurde ihm die Entscheidung, es mit Mort zu versuchen, abgenommen.

Aus dem Verlies vernahmen sie mehrere laute Stimmen. Was sie riefen, konnte Joshua nicht verstehen, aber er hörte, wie draußen auf dem Flur der Stuhl gerückt wurde.

Der Wärter fluchte und forderte die Gefangenen auf, Ruhe zu geben. Wieder eine laute Stimme aus dem Verlies, die Menusan Zanodi gehören musste. Joshua verstand auch dieses Mal nicht, was er sagte. Was er aber verstand, war, dass es sich um die Ablenkung handelte, die sie brauchten. Natürlich! Mort und sein Menschenbruder befanden sich keine fünf Meter voneinander entfernt, nur durch eine Wand getrennt. Es hätte Joshua gewundert, wenn Menusan nicht gewusst hätte, was hier lief.

Ilaria schien zu dem gleichen Schluss zu kommen. Schweigend übergab sie ihm den Prügel. Obwohl es ihm an Ilarias Entschlossenheit mangelte, so war es doch wahrscheinlicher, dass Joshua aufgrund seiner Muskelkraft den Wächter eher mit einem Schlag außer Gefecht setzen konnte als Ilaria. Joshua wog den Prügel in der Hand und schluckte. Der erste Schlag musste sitzen! Zu einem zweiten würde es wahrscheinlich nicht kommen.

„Ich komme rein!“ hörten sie die Wache rufen. „Wehe, ihr verarscht mich!“

Joshua öffnete die Tür vorsichtig wieder einen Spalt und sah, wie der Wärter die Gefängnistür öffnete. Gottseidank richtete sich dessen Aufmerksamkeit nicht auf den Nachbarraum. Als die Wache den Raum betrat und aus Joshuas Sichtfeld verschwand, öffnete Joshua die Tür vollends und huschte zur Nachbartür. Sein Herz schlug bis zum Hals und plötzlich hatte er Angst vorm Versagen.

Als er schließlich im Türrahmen stand und den Rücken des Terroristen keinen Meter entfernt vor sich sah, kehrte gottlob ein Rest von Entschlossenheit zurück. Er holte weit aus.

Die Gefangenen versuchten auf Joshuas Erscheinen nicht zu reagieren, um den Wärter nicht auf ihn aufmerksam zu machen, doch das gelang wohl nicht ganz, denn der Wärter begann sich alarmiert umzudrehen. Es war aber zu spät. Der Schlag des Prügels traf ihn voll an der Schläfe und ohne einen Laut fiel er wie ein gefällter Baum zu Boden. Das einzige Geräusch war der Aufprall von Holz auf Knochen, ein hässlicher Laut, der das Blut in Joshua gefrieren ließ. Rot sickerte es aus einer Wunde. Joshua hoffte, ihn nicht getötet zu haben, obwohl er es sicherlich verdient hatte.

„Joshua!“ hauchte seine Mutter. Er blickte sich hastig um. In dem kleinen Raum befanden sich zwölf Personen: seine Mutter, die beiden Zanodis, die fünf Zed’hä, sowie die vier Duncans, Naomi, ihr Mann Diego (der auch Duncan hieß, obwohl er einem anderen Clan abstammte, aber Duncans legten ihren Namen niemals ab, vielmehr nahmen ihre Lebenspartner diesen Namen an), sowie die beiden schon erwachsenen Kinder Deborah und Leon. Er nickte zufrieden. Die Anwesenheit der Duncans würde ihr weiteres Vorgehen erleichtern.

Ilaria kam in den Raum gelaufen und legte sanft eine Hand auf seine Schulter, voller Stolz, wie es Joshua schien. Unsinn, dachte er, wie konnte eine einfache Berührung mit der Hand Stolz ausdrücken? Aber sich dies einzubilden, tat gut.

Er erkannte, dass die Gefangenen angekettet waren und biss sich auf die Unterlippe. Menusan Zanodi interpretierte seine Blicke richtig und flüsterte: „Der Wärter hat die Schlüssel. Schnell!“

Ohne zu zögern, beugte sich Ilaria zu dem Wärter hinab und durchsuchte seine Hosentaschen. Die nächsten Minuten liefen für Joshua wie ein Film ab. Sein Adrenalin baute sich im Blut ab und er war eine Weile wie betäubt. Schließlich waren alle Gefangenen befreit. Menusan Zanodi untersuchte den Wärter. „Er ist bewusstlos. Gehirnerschütterung, wenn nichts schlimmeres. Es wäre am besten für ihn, wenn er in ein Krankenhaus käme.“ Aber darauf konnten sie im Moment keine Rücksicht nehmen.

Carlotta Duncan fiel ihrem Sohn mit einem Schluchzen in die Arme. Normalerweise wäre Joshua eine solche Zurschaustellung von mütterlichen Gefühlen peinlich gewesen, aber in diesem Fall ließ er es geschehen. Er barg sein Gesicht im dichten Haar seiner Mutter und schämte sich nicht seiner Tränen.

Dala nickte ihm nur zu, voller Respekt, wie er sich einbildete.

Mort war an seinem Menschenbruder hochgesprungen und rieb, auf der Schulter sitzend, den kleinen Kopf an seiner Wange. „Gut gemacht, Mort“, flüsterte Zanodi.

Joshua musterte die Zed’hä. Man hatte ihnen ihre Spezialanzüge ausgezogen und die Atemmasken abgenommen. Das war schlecht. Wenigstens hatte man ihnen die Kontaktlinsen gelassen.

Naomi Duncan übernahm sofort das Kommando. „Weg von hier“, sagte sie nur.

Die Zed’hä fingen an, heftig in ihrer zungenbrecherischen Sprache miteinander zu diskutieren. Nach einer halben Minute drehte sich der Künstler um. „Ja ja, mit euch gehen“, entschied er. Naomi nickte stumm. Die Angst vor der Gewalt durch die Terroristen war wohl größer als die Angst vor einem Kreislaufkollaps, Atemnot oder Schlimmeren.

So verschlossen sie die Tür zum Verlies von außen und schließlich die Tür im Nachbarraum von innen, immer darauf achtend, keine Spuren zu hinterlassen. Sollten die Wächter erst einmal darauf kommen, dass sie in diesen Raum geflüchtet waren. Um es den Terroristen noch schwerer zu machen, investierten sie eine Minute, das bisschen Dreck und Schutt, der vom Geheimgang in den Kellerraum geraten war, sorgfältig zu beseitigen. Da die Befreiung nicht lautlos von statten gegangen und bisher noch keine Reaktion darauf erfolgt war, gingen sie davon aus, dass die Wache auf dem Stuhl tatsächlich der einzige Terrorist im Kellergewölbe gewesen war. Joshua konnte kaum fassen, wie viel Glück sie bisher gehabt hatten.

Der Rückweg durch den Geheimgang dauerte eine knappe halbe Stunde. Peter und Keyshea empfingen sie erleichtert und endlich erlaubten sie sich, einmal tief durchzuatmen.

Nachdem Ilaria berichtet hatte, was den drei Jugendlichen - und Onyali - wiederfahren war, erzählte Naomi ihre Sicht der Dinge. Die Farm wurde von ungefähr fünfzehn Terroristen im Handstreich genommen, so dass keinerlei Gelegenheit blieb, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Wer es dennoch versuchte, wurde kurzerhand niedergeschossen. Wer von den etwa zwanzig Bediensteten den Überfall überlebt hatte und wo die Überlebenden festgesetzt wurden, wusste Naomi nicht. Das nagte an ihr und machte sie sehr wütend. Sie war jedenfalls so klug gewesen, sich sofort zu ergeben und so das Leben ihrer Familie und ihrer Gäste zu retten - vorläufig. Die Zanodis waren gottseidank geistesgegenwärtig genug, dass die Tiere noch flüchten konnten. Naomi erfuhr bei der Gelegenheit, dass es sich um Folkan Adamedus Wächter Anemois handelte, die vorher nie durch militante Aktionen aufgefallen waren. Sie konnte sich vorstellen, um was es diesen Terroristen ging: kurz- bis mittelfristig die Vertreibung von Thetyanern und Zed’hä von Anemoi. Als sei die Sekte wieder auferstanden, nur dass den Wächtern Anemois abgesehen von einer verschwindend kleinen Minderheit niemand mehr auf den Leim ging, wie der Sekte vor mehreren hundert Jahren. Aber die Randbedingungen waren damals andere gewesen.

Naomi rechnete nicht mit einer unblutigen Befreiung durch die Behörden, denn niemand hatte auf Anemoi mehr Erfahrung mit Terrorakten, so dass sie die erstbeste Gelegenheit beim Schopf gepackt hatte, zu fliehen, auch wenn der Erfolg der Flucht ungewiss war und es ihr gehörig gegen den Strich ging, ihre Bediensteten im Stich zu lassen, sofern sie überlebt hatten. Sehr erleichtert zeigte sie sich darüber, dass ihr Verwalter Onyali überlebt hatte, wenn auch verletzt.

Naomi berichtete weiter, dass sie insofern Glück hatten, dass sie das Mittagessen erst vor kurzem erhielten und das Abendessen noch eine Weile auf sich warten ließ. Es sei denn, Adamedu wollte jemanden vorher verhören oder die Wachablösung würde vorher stattfinden. Wie auch immer, sie durften sich hier nicht allzu lange aufhalten. In einigen Stunden, vielleicht schon vorher, würde in unmittelbarer Nähe der Farm die Hölle los sein.

Sie musterte die Menschen und Zed’hä.

„Unsere Gruppe ist zu groß. Wir müssen uns trennen. Die größere Gruppe geht mit mir nach Norden, zu den Höhlen in den Anhöhen. Sollen sie uns da erstmal finden“, sagte sie grimmig.

„Mit von der Partie sind unsere Freunde von den Sternen, sowie Leon, Joshua und Ilaria. Die andere Gruppe, kleiner und mobiler, besteht aus Diego, Carlotta, Peter und Debbie. Ihr geht nach Osten und eilt Migel zur Hilfe.“ Sie blickte ihre Tochter an. „Debbie hat eine medizinische Ausbildung und kann mit Dingen, die sie in der Natur findet, wahre Wunder vollbringen. Versucht, Onyali aus der Gefahrenzone heraus in Sicherheit zu bringen. Er ist ein verdammt guter Mann. Ich möchte ihn nicht verlieren.“

Peter machte ein fassungsloses Gesicht. „Ich möchte aber nicht zurück zu Onyali, sondern mit nach Norden gehen“, protestierte er.

Naomi war eine drahtige Mittfünfzigerin, einen Kopf kleiner als Peter und dreißig Pfund leichter, aber allein ihr durchdringender Blick genügte, um Peter zum Schweigen zu bringen. „Was hast du von dem, was ich gerade sagte, nicht verstanden?“

Peter senkte den Blick und brummte etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart.

Joshua musste ein Grinsen unterdrücken, denn er traute Peter durchaus zu, auch im Beisein der Chefin auszurasten, wenn er nur genug provoziert wurde. Es freute ihn jedenfalls, dass er Peter erst einmal los war.

Joshua und Carlotta umarmten einander noch kurz. Er wusste seine Mutter bei Diego und Debbie in guten Händen, außerdem hatte sie genug Steppenerfahrung, auch wenn sie diese auf einer anderen Farm erworben hatte.

Die beiden Gruppen brachen schließlich auf, jede in eine andere Richtung. Noch etwa sechs Stunden bis zum Sonnenuntergang, Zeit genug für Naomis Gruppe, bis an den Rand der Grassteppe zu gelangen.


Fortsetzung folgt....
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

4. Teil

Die Akorianische Liga



Das Wumloch griff nach ihnen. Die TATOR stürzte auf das Schnittlinienzentrum zu und entmaterialisierte.
Orlan bekam davon allerdings nichts mit, denn die Absorberinjektion, begann zu wirken und riß ihn in eine wohltuende Starre, die erst nach der Rematerialisation wieder von ihm abfallen würde.
Doch irgendetwas Unvorhersehbares geschah mit ihm.
Er hatte plötzlich wieder diese Visionen in den Träumen.
Wieder kämpfte er gegen einen dunklen Bruder mit der er sich vereinigt hatte. Etwas zuvor Getrenntes wurde von mächtigen Dämonen, die unklar erschienen, zu dem verschmolzen, der sich später ‚Orlan Shakunta‘ nannte.
Die ‚Dämonen‘ erschienen plötzlich klarer.
Sie nahmen immer eindeutiger weibliche Form an. Er konnte es nicht genau sehen, denn da drängte sich der ‚Bruder‘ vor sein geistiges Auge und schlug heftig auf ihn ein.
Du dummer Narr! Wir sind beide Gefangene einer individuellen Realität, die mit der GROSSEN nicht übereinstimmt. Tue etwas dagegen oder wir verlieren alles, was wir aufgebaut haben. Jemand Unwissender griff in das Grosse Spiel ein. Es könnte sein, dass wir von den beiden dualen Spielern ausgeschlossen werden. Das wäre gleichbedeutend wie Tod, oder Kollektivität. Gehe nach Neu-Telos zur WENDEFEIER!
Orlan Shakunta erschrak bis in die Grundfesten seiner Existenz. Schon wieder der fünfte Planet des Neu-Akoriasystems.
Der ‚Bruder‘ vermittelte mit den Gedanken auch eigene Emotionen. Er empfand sie als abgrundtief finster und er benötigte eine kleine Ewigkeit, um sich in der Wirklichkeit wieder zu Recht zu finden.
Eigentlich verdankte er es einer erneuten Injektion, die ihm von jemand verabreicht wurde, die ihn zurückholte.
Er öffnete stöhnend die Augen und drückte auf die Schaltung seiner Anschnallgurte. Sie sprangen auf und zogen sich in die Sessellehnen zurück.
Vor ihm stand ein Medorobot.
„Kann ich Ihnen helfen, Herr? Soll ich einen Generalcheck durchführen?“
„Nein danke, Medo. Ich glaube mir geht es gleich wieder besser!“
Während er auf den Panoramaschirm blickte blieb der Roboter immer noch in seiner Nähe.
„Verschwinde, Blechkasten!“
Könnte ein Maschinenmensch beleidigt sein, so wäre er es wohl gewesen. Er drehte sich stattdessen nur um und kontrollierte die anderen Gäste.
Allen ging es anscheinend besser als ihm.
Komisch!
„Ordensmann. Sie hatten offensichtlich eine Begegnung der Höheren Art, so wie sie sich benehmen?“
Orlan blickte den Sprecher an. Es handelte sich um den Mann, der ihn vor kurzem ansprach.
„So ähnlich. Ich möchte nicht darüber sprechen.“
Der Fremde blickte ihn stirnrunzelnd an.
„Irgendwie kommen Sie mir bekannt vor.“
Wieder musterte er ihn, bis es dem Maskierten zu dumm wurde.
„Respektieren Sie keine Privatsphäre?“
„Orlan Shakunta!“ hauchte er so leise, dass nur die beiden es verstanden.
„Wie?“
„Keine Sorge“, der Unbekannte unterdrückte sein Lächeln. Es schien ihm gegenüber offensichlich wohlwollend eingestellt zu sein. „Ich erzähle niemanden etwas von Ihrer Maskerade. Ein guter Schachzug, nachdem was Ihnen die Kapoor antat.“
„Sollte ich Sie kennen?“
„Wahrscheinlich nicht. Mein Name ist Tomar Skulpius!“
Plötzlich verstand er.
Er hatte bei einem Rettungseinsatz, den er persönlich anführte, seinen Bruder und fünf weitere wichtige Akorianer der Oberklasse einst aus den Händen von Entführern befreit. Niemand kam damals zu Schaden.
„Ich glaube eben haben Sie verstanden. Mein Bruder und ich leiten inzwischen einen Großkonzern, der in die Eastside expandieren möchte.
Wir sind auf die Kapoor oder die Osonoton nicht gut zu sprechen, wie Sie sich denken können. Mein Bruder schwärmt immer noch von dem perfekten Rettungseinsatz.“
„Das war in der Anfangszeit meiner Karriere. Damals hatte ich noch Prinzipien.“
Skulpius blickte ihn stirnrunzelnd an.
„Gewesene Karriere, mein Freund. Der Tamaron und die Hohen Räte werden Sie wie eine heiße Karto-Frucht fallenlassen, zumal Sie nicht zu unserem Kreis gehören.“
Er betonte das ‚unsere‘ besonders. Eigentlich klang es zynisch.
„Ich kann mich wieder erinnern. Sie unterhalten auf einem Kolonialplaneten Ihren Hauptsitz.“
„Richtig, auf Shubas IV. Eine kalte allerdings sehr rohstoffreiche Welt, vor allem seltene Metalle. Sie bildeten für uns die Basis unseres Aufstiegs. Wir sind Ihnen einiges schuldig. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, die Schuld ein wenig abzutragen. Seien Sie mein Gast bis nach Neu-Akoria oder noch länger.“
„Sie nehmen keinen Lokaltransporter nach Shubas?“
„Nein, denn in zwei Monate ist auf Neu-Telos die WENDEFEIER. Es ist für jeden Telosabkömmling, eine geradezu heilige Pflicht daran teilzunehmen.“
Orlan Shakunta war sprachlos. Langsam nahm der ‚Zufall‘ mystische Züge an.
Für einen Moment glaubte er an ihre ‚karmischen Gesetze‘, die keinen Zufall akzeptierten.
Er blickte auf den Panoramaschirm.
Sie waren über einer Stützpunktwelt herausgekommen.
Das Wurmloch hatte sie hierher transferiert.
Tief unter dem Riesenschiff lagen sechs golden schimmernde Pyramiden.
Auf der linken Seite konnten sie den großen Raumhafen erkennen.
Die TATOR kam im Orbit zum Stillstand.
Ein halbes Dutzend Zubringerboote dockten an und etwa die gleiche Anzahl von ihnen löste sich von den modularen Andock-Vorrichtungen des Groß-Schiffes.
Diejenigen die Tanta III oder die lokale kosmische Umgebung als Ziel hatten mussten sich bereits vor der Wurmlochpassage in den Booten einfinden. Es spielte keine Rolle wo man den Transport durchführte. Wichtig waren nur die Injektionen.
„Zeit ist Geld, nicht wahr, Tomar Skulpius?“
Dieser blickte kurz auf das Geschehen und lächelte sardonisch.
„So ist es Tharo! Je rascher der Umschlag durchgeführt wird, desto schneller erreichen wir Neu-Akoria. Sie wollen doch auch rechtzeitig, Neu-Telos erreichen oder nicht?“
Diese Aussage verblüffte Orlan nun doch. Ihm kamen die ganzen Gerüchte in den Sinn, die erzählten, dass viele Telosabkömmlinge über paranormale Fähigkeiten verfügten.
„Haben Sie meine Gedanken gelesen?“ Tomar lächelte.
„Oh, nein. Da ich kein Telos-Ellwe bin, kann ich nur die Emotionen richtig zuordnen. Im Geschäftsleben eine überaus brauchbare Fähigkeit. Ich habe Ihre Reaktionen gedeutet. Also haben Sie auch Telos-Vorfahren?“ fragte er neugierig.
„Keine Ahnung, ich bin nur eingeladen worden.“
„Ah, die Kapoor! Seien Sie vorsichtig, sie ist eine Schlange, die ihre Opfer umgarnt. Sie hat Sie fertiggemacht und nun möchte sie wohl ihre Überreste zusammenkehren. Auch ich biete Ihnen eine Stelle als Sicherheitschef an. Was meinen Sie?“
Orlan gab sich ziemlich perplex. Vor Skulpius konnte er nichts verbergen. Dann ging ihm erst auf, was Tomar gesagt hatte. Er blickte den übergewichtigen Akorianer nachdenklich an.
„Wie ich Ihren Angaben entnehme, so hat auch Alora Vorfahren von Original Telos?“
„Wussten Sie das nicht? Ihre Mutter war sogar eine Hohe Priesterin, eine hochbegabte Telos-Ellwin eines der vielen psionischen-Kulte auf dem fünften Planeten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch sie über besondere Fähigkeiten verfügt. Es gelang ihr das Erbe Ihres verdammten Vater Aldous nicht nur zu erhalten, sondern sogar mächtig zu expandieren.
Kapoor-Eastside ist längst ein Staat im Staate. Wie sie wissen, haben wir Flüchtlinge in der Eastside einen unabhängigen Status von der Galaktischen Union in der Westside erreicht. Schließlich kontrollieren wir das Wurmloch seit kurzem alleine. Wir müssen dringend einen individuellen Wurmloch-Antrieb entwickeln. Unsere peinliche Abhängigkeit von den Kosmischen Ingenieuren ist nicht mehr hinnehmbar.“
„Das ist mir alles bekannt. Allerdings verstehe ich nicht wieso dies dem Halaton entgangen ist?“
„Seien Sie bitte nicht beleidigt, aber Ihr Dienst ist nur halb so tüchtig wie sein Ruf.“
Orlan lachte lauthals hinaus, sodass die beiden erstmals die Aufmerksamkeit der Anderen erregten.
„Das kann man wohl sagen, nach meinem Desaster“, sagte er leise.
Skulpius nickte und flüsterte: „Seien Sie für den Rest der Reise der Gast in meiner Suite. Ich habe genug Platz um eine Gesellschaft aufzunehmen. Sie können ihr eigenes Zimmer erhalten. Ich freue mich auf die Konversation mit Ihnen.“
„Danke, Tomar. Ich nehme Ihr Angebot an, aber nur weil ich in Not bin. Das Loch das ich auf Veranlassung der Kapoor bewohne, stopfe ich irgendwann Alora in den Mund.“
„Vielleicht gibt es bald Gelegenheit dazu!“ sagte Skulpius leise.
„Folgen Sie mir bitte unauffällig.“


Neu-Akoria, zwei Monate später

Der Blick der goldenen Augen berührten Orlan Shakunta stark. Ihre Tiefe raubte ihm für einige Sekunden den Atem.
Die weißen Haare hatte sie kunstvoll aufgetürmt. Ihr langes marineblaues Seidenkleid verhüllte zwar ihren Körper, aber der tiefe Ausschnitt und der lange Schlitz liessen vorbildliche Körperformen erahnen. Er konnte immer wieder einen Blick auf ihren glänzenden Schwarzen Körper und ihre goldenen Streifen erhaschen.
Orlan spürte ihre Fingerspitzen federleicht auf seiner Brust und den Hauch ihres Atems an seinem Hals.
Shakunta atmete schwer. Dieser Frontalangriff vor all den Gästen auf dem Antigravluftschiff, das etwa einen halben Kilometer an der Mündung des Nipur in das Binnenmeer Akorion schwerelos in der Luft trieb, kam für ihn völlig unvorbereitet.
Die Tausende Seitenarme und Inseln des Nipur, die naturbelassene Urwaldlandschaft des Deltas, das inzwischen komplett bebaute Westufers des Binnenmeeres, dann die nördlichen Außenbezirke der Stadt Akorion, dies alles bot einen eindrucksvollen Rahmen für die geladene Festgesellschaft von Tomar Skulpius.
„Gefalle ich dir nicht?“ hauchte Liza ihm hauchzart ins Ohr.
„Oh doch! Natürlich. Aber ich bin nicht in Stimmung.“
Der schockierte, fast ungläubige Ausdruck der Schönheit würde ihm noch lange in Erinnerung bleiben.
Auch ihr Abgang, in aufreizender Pose wirkte wie gezielte Waffen, die auf ihn abgefeuert wurden.
Trotzdem blieb er standhaft.
Er konnte Alora einfach nicht untreu werden.
Untreu? Was für ein verdammter Narr war er eigentlich?
Er hatte nichts mehr von ihr gehört, seit den Geschehnissen auf diesem Kolonialplaneten jenseits des Wumlochs, das sich inzwischen wieder geschlossen hatte.
Die Neuen Kolonien in der Eastside waren deshalb von der Galaktischen Zivilisation isoliert. Mit ihren besten Antrieben würden sie fünfzig Jahren benötigen um einen Weg zu fliegen. Die Entwicklung eines Wurmloch-Antriebs hatte Vorrang.
Natürlich konnte damit zurzeit eine kontinuierliche Verbindung vergessen werden.
Die junge Wirtschaft in den neuen sieben Kolonien reagierte mit einem gewaltigen Wirtschaftsschock auf die Schließung des Wurmlochs.
Als einziges Positive in dieser schweren Zeit konnte er für sich verbuchen, dass er in Skulpius einen wohlwollenden Gönner gefunden hatte. Skulpius Firma nutzte die Wirtschaftskrise, da sie große liquide Finanzmittel besaß und expandierte sich in eine noch mächtigere Stellung als zuvor. Auch die Kapoor reagierte so darauf. Beide Mega-Trusts kontrollierten inzwischen die Wirtschaft in den Kolonien.
Immerhin zeigte sich die Kapoor fair genug, Shakunta seinen IV-Kreditchip wieder zuzustellen.
Kein Credit war abgebucht gewesen.
Er verfügte dadurch wieder über seine Konten.
Durch den Informationsvorsprung, die ihm seine bisherigen Ämter sicherten, konnte er sich ein ansehnliches Aktienvermögen anhäufen.
Er würde jetzt darauf zurückgreifen müssen und davon gut leben können.
Denn die letzten Wochen hatten sich als ein einziger Horrortrip entpuppt.
Seine bisherigen Arbeitgeber hatten Orlan Shakunta mit Schimpf und Schande abgesetzt.
Nicht einmal eine niedergeordnete Verwaltungstätigkeit hatten sie ihm angeboten.
Er machte sich nichts vor, seine Staatskarriere konnte er für alle Zeiten als beendet betrachten.
Rasch hatte sich herausgestellt, dass die vorgeblichen ‚Freunde‘ sich ihm nur wohlgesonnen zeigten, solange er seine Stellung als einer der mächtigsten Männer in den Kolonien behauptet hatte.
Jetzt in der Krise ließen Sie ihn spüren, dass er ein Aussenseiter, ein Nichts war, über dessen Herkunft mysteriöse Vermutungen geäussert wurden.
Ja, bis auf Tomar.
Orlan überlegte ernsthaft, ob er die von Skulpius angebotene Stelle annehmen sollte.
Aber zuerst mußte er auf Neu-Telos, Alora treffen...
Verdammt noch mal, er sehnte sich so nach ihr.
Shakunta machte sich die schlimmsten Vorwürfe, dass er sie damals so schmählich verraten hatte.
Auf der anderen Seite wollte er Rache.
Dann überlegte er sich, dass sie eigentlich quitt wären.
In diese unsichere Seelenlage platzte nun Tomars ‚Geschenk‘.
„Hat Ihnen Liza nicht gefallen?“
Der übergewichtige Konzernchef hatte sich im Gegensatz zu seinen Gästen in einen schlichten blütenweißen Abendanzug gezwängt. Auch Orlan trug ein ähnliches Kleidungsstück, nur stand es ihm.
Er wußte, dass er darin gut aussah.
Die vielen Blicke der weiblichen Gäste ließen keinen anderen Schluss zu.
Orlan schien trotz seines tiefen gesellschaftlichen Falles für viele dieser reichen genußsüchtigen Damen erst jetzt richtig interessant zu werden.
Zuvor fürchteten sie ihn, jetzt konnte er erobert werden.
Shakunta spielte dieses Spiel nicht mit.
Er war nur Tomar zuliebe gekommen.
Ihre Gespräche, die sehr oft philsophisch wurden, genoss er.
„Oh doch, natürlich. Aber...“
Skulpius verdrehte seine graugoldenen Augen in dem tiefdunklen Gesicht mit den Goldstreifen und grinste.
„Ja, ja ich weiß: Alora! Ich wiederhole mich. Seien Sie bloß vorsichtig, sie ist eine Schlange. Es wird gemunkelt, dass der Kapoor-Clan die noch Unverheiratete mit Thalor Thebin verheiraten will, wenn sie wieder offiziell einreisen kann.
Nach meinen neuesten Informationen arbeiten die Mächtigen an einem Kompromiss. In weniger als einem Jahr kann sie Akoria wieder betreten. Offiziell wird sie zwar gesucht, aber die Informierten wissen nur zu gut, dass sie an den Wendefeiern auf Neu-Telos teilnehmen wird. Weder der Haloton noch irgendein anderer koloniale Dienst wird sie verhaften. Wahrscheinlich weilt sie bereits auf Neu-Telos, um sich auf die Riten vorzubereiten.“
„Riten?“
Tomar Skulpius blickte ihn ungläubig an.
„Für den ehemaligen zweiten Mann des Haloton sind Sie erstaunlich wenig über Neu-Telos informiert.“
„Das stimmt. Alle Informationen über den Planeten habe ich ungelesen in einer Datei meines privaten Rechners gespeichert. Bislang waren sie noch nicht bei meiner Arbeit notwendig. Neu-Telos selbst habe ich ebenfalls noch nicht besucht.“
„Das ist krankhaft, Orlan. Ich empfehle Ihnen ernsthaft einen Psychologen aufzusuchen.“
Orlan Shakunta lachte laut auf und erntete dafür einige giftige Blicke von enttäuschen Damen, die sich offenbar darüber wunderten und ihre Münder darüber fuselig redeten, wieso der ehemalige Tharo des Haloton, der bekannt dafür war, kein Kostverächter zu sein, sich lieber mit dem Gastgeber, als mit ihnen abgab.
Er konnte sich ihre Gespräche vorstellen und grinste nur kalt darüber.
„Bedeutet das, dass Sie Ihr Angebot gegenüber einem offenbar psychisch Instabilen zurückziehen?“
„Natürlich nicht. Trotzdem finde ich es mehr als seltsam. Ihre Vergangenheit liegt offenbar auch bei Ihnen im Dunklen. Könnte es sein, dass Sie ein Opfer der Riten von psionischen-Kulten wurden, die einfach Ihr Gedächtnis auslöschten und Ihnen eine neue Identät gaben?“
Orlan überlegte und blickte hinüber zur ‚Götterburg‘, an der das Antigravschiff, angetrieben von Feldtriebwerken, gerade vorbeischwebte.
Einst betrachteten die Tronos, die verschwundenen humanoiden Ureinwohner ihn als Heiligen Berg.
So wie der Helopantea für die Akorianer.
Inzwischen erreichten sie den von den Villen der Superreichen bedeckten Tafelberg. Irgendwo hinter den Dunstwolken am Horizont begannen die Berge des südwestlichen Hochlandes, das mythenumrankt und einst als die Geburtsstätte der Tronos angesehen wurde.
Ihr Urvolk die Akkakor, die Tronos und unzählige galaktische Völker galten als ‚genetische Produkte‘ der Progenitoren.
Offenbar stammten alle humanoiden Völker in dieser Galaxiengruppe von diesem geheimnisvollen Urvolk ab.
Ihre Nachkommen besiedelten inzwischen viele Galaxien, das wollten die Legenden aus der Urzeit wissen, wo die Technik weit höher entwickelt gewesen war, wie heutzutage.
Dabei handelte es sich nur um Gerüchte und Legenden. Aber Orlan fühlte, dass sie wahr sein könnten.
„Sie könnten Recht haben, Tomar. Daran habe ich auch schon gedacht. Vielleicht wurde mir unbewusst eine mentale Blockade eingepflanzt, über alles, was mit Neu-Telos zu tun hat.“
„Deshalb noch einmal mein Rat, vorsichtig zu sein. Jeder psionische Kult hat seine eigenen Riten und hält sie streng geheim. Sie können die Geheimniskrämerei und den Hang zu heimlichen Kulten, Bruderschaften, Schwesternschaften und Bünden, die unserer Art anhängt, Orlan. Wir Kolonialen stehen unserem Stammvolk hierbei in nichts nach.
Aloras Mutter war wie bereits erwähnt die Hohepriesterin eines solchen Kultes auf Telos und des jetzt neotelosischen Kultes. Die Kapoor selbst wurde sicherlich in einer dieser matriarchalen Schwesternschaften eingeführt. Sie könnten, wenn unsere Annahme von vorhin stimmt, abermals als Opfer auserkoren sein. Ich fürchte um Sie, Shakunta. Es gibt Beweise, obwohl dies die Behörden dementieren und auch keine Statistiken darüber existieren, dass viele Frauen und Männer auf Telos einfach ‚verschwanden‘ und jetzt geschieht es wieder auf Neu-Telos. Dann ist da noch die Kollektivintelligenz TELOS, deren Gehirnsubstanz in fünf gigantischen Schiffen, bereits vor vierzig Jahren auf Neu-Telos angesiedelt wurde. Diese Entität wird immer mächtiger und stellt sich auf die akorianische Mentalität ein. Ferner sollen noch ‚Opfer‘ vorkommen.
Andere mehr rationale Erklärungen über diese Phänome sprechen von Dimensionstunnel die in alle Richtungen des Multiversums führen.
Wenn das stimmt, könnten bei psionisch motivierten Kultfeiern, in denen angeblich mächtige paramentale Kollektivkreise gebildet werden, solche Tunnelverbindungen geöffnet werden.
Die ‚Opfer‘ könnten freiwillig oder gezwungenermaßen als Abgesandte oder Siedler auf irgendeinen Planeten in der Weite des Universums versetzt werden und dort Kolonien gegründet haben.“
Orlan erschrak. Sein Gesicht wurde blass. Er atmete schwer. Eine namenlose Furcht schien ihn zu überwältigen.
„Ist Ihnen nicht gut? Soll ich einen Medorobot rufen?“ fragte Skulpius erschrocken.
„Nein, danke es geht schon wieder. Der Blick auf Akorion hilft mir.“
Das Binnenmeer erstreckte sich bis zum Horizont und wurde durch den ständigen Wind leicht bewegt. Das blaue Wasser roch nach Salz. Am Westufer erstreckte sich vor den Gebäuden ein endloser feiner fast hundert Meter breiter Strand.
Unzählige Bädegäste aus der nahen Großstadt vergnügten sich mit und im Wasser.
Tausende Solarsegler bedeckten den Akorion.
Das friedliche Bild half ihm seine Fassung wieder zu erlangen.
„Nochmals, Orlan. Sie sollten Neu-Telos wirklich meiden. Ihr Unterbewusstsein will Sie offenbar warnen. Die Kapoor will Sie in eine Falle locken und endgültig vernichten! Hören Sie auf meinen gut gemeinten Rat. Sie könnten ein weiterer Akorianer werden, der sich auf Telos und jetzt auf Neu-Telos einfach in Luft auflöst.“
„Ich achte Ihre Warnung, Tomar. Aber ich habe keine Wahl...“
„Das dachte ich mir. Kommen Sie, greifen Sie zu!“
Robotisch gesteuerte Schwebeplatten voller exotischer Gerichte, feinem Gebäck und Cocktails standen bereit.
Die Gäste bedienten sich, trieben belanglose Konversation und gaben sich ihren erotischen Spielen hin.
Auch Orlan Shakunta schloss sich verschiedenen Kreisen an, um seine schweren Gedanken und die namenlose Furcht, über alles, was mit Telos zusammenhing, zu vergessen.
Nach etwa drei Stunden, es war inzwischen Spätnachmittag geworden, erreichten sie das Riff.
Bereits seit zweieinhalb Stunden hatten sie die Metropole an den Westufern des Binnenmeeres passiert und erst jetzt das Zentrum erreicht.
Akorion hatte mittlerweile zwei Millionen Einwohner und erinnerte mit seinen in einem atemberaubenden Tempo erbauten Türmen, Spitz- und Stufen-Pyramiden, Quadern, Kelchen aus Metallplastik an einen Traum von Zivilisation der wahr wurde. Hunderte von Gleitern flogen in Dutzenden von Luftkorridoren und Straßen quandronisch gesteuert über der Stadt, auf dem Weg zu ihrem Ziel.
Luftverschmutzung galt als ein Fremdwort.
Weit im Westen, in einem riesigen Talkessel wurde der städtische Raumhafen angelegt.
Wie ein nach oben schießender Meteor startete eben ein riesiges Shuttle.
Die Lärmschutzsysteme um den Raumhafen und die Prallfelder, die die Flugkorridore sicherten, verhinderten Lärm- oder Luftverschmutzungen.
Alle akoriainschen Raumhäfen wurden auf diese Art gesichert.
Technische Systeme sorgten in den Flugkorridoren dafür, dass kein Luftvakuum aus dem Weltraum einbrechen konnte oder die Atmosphäre dauerhaft beschädigt wurde.
Orlan blickte auf das Riff hinunter.
Eine etwa zehn Kilometer lange und einen Kilometer breite Mittelgebirgslandschaft tat sich unter ihnen auf.
Das Antigrav-Luftschiff schwebte jetzt bewegungslos etwa hundert Meter über den schmalsten und höchsten Graten, Felsen und Spitzen des Riffs, die allesamt mit burg- oder schlossartigen Gebäuden bebaut waren.
Das Szenario wirkte einfach unglaublich.
Die Felsen bildeten praktisch nur den Ankerpunkt der scheinbar jeglichen Gravitation trotzenden Bauwerke.
Fast jedes terrassenförmig angeordnete Gebäude, wirkte sphärisch. Vor den Terrassen schwebten nur von filigranhaft wirkenden Streben gehaltene Plattformen aller Art. Brücken und Stege verbanden sie.
Ohne die Möglichkeit der Antigravitation wären solche Konstruktionen zwischen Himmel und Felsen unmöglich.
Die Plattformen, neu erbauten Schlösser und Burgen verbanden und verflochten sich auf Dutzenden von Ebenen in einem einzigartigen Netzwerk von filigran wirkenden Treppen, Bänder, Stege, Brücken und Energiestraßen. Über große öffentliche Plattformen konnten von einem Privatgebäude zum anderen per Fuss gegangen werden.
Nur innerhalb eines bestimmten Flugkorridors durften Gleiter die öffentlichen Plattformparkplätze oder die privaten Villen anfliegen.
Der Rest gehörte dem ‚Fußverkehr‘ zwischen Himmel und Felsen.
Dann wimmelte es noch von unzähligen individuellen Fluggeräten in Gurtel- oder Packform.
Allein der Geldbeutel entschied, wie leistungsfähig die kombinierten Antigrav-Feldtriebwerks-Aggregate waren.
Manche hoben nur die Gravitation auf und ließen sich ansonsten vom Wind treiben.
Andere benutzen Flug-Surfbretter. Nur die jeweiligen in den Aggregaten eingebauten automatisch funktionierenden mikroquantronischen Sicherheitsschaltungen verhinderten ständig Unfälle in diesem Chaos.
Sie alle nutzten die einzigartige Thermik über dem Riff aus.
Auch die sportlich veranlagten Gäste des Tomar Skulpius schnallten sich irgendwelche Sportfluggeräte an.
„Na, wie wärs?“ wurde er von einer Schönen gefragt
Da sich Tomar im angeregten Gespräch mit hochgestellten Gästen befand, stimmte er zu.
„Wieso nicht?“
„Wir glaubten schon, dass der geheimnisumwitterte Orlan Shakunta nur noch philosophisches Gewäsch im Kopfe hat.“
Orlan blickte die Frau an, die ihm schon öfters eindeutige Blicke zugeworfen hatte.
Graugoldene Augen die mit der übrigen dunklen Hautfarbe mit den goldenen Streifen gut harmonierte und das für Akkakor-Abkömmlinge obligatorische Silberhaar, ein trainierter Körper mit kleinen und festen Rundungen fielen ihm gleich in den Blick. Ihre Muskeln zeichneten sich zwar ab, wirkten aber nicht abnorm groß, wie bei Kraftsportlerinnen üblich.
Sie mußte sich umgezogen haben, denn im sportlichen Fluganzug wirkte sie wie eine trainierte Kämpferin.
„Sie gehören nicht zur Oligarchie, aus der die Gesellschaft hauptsächlich besteht!“
Die Frau lachte sonnenhell auf.
„Nein, ich bin nur eine Sicherheitsangestellte von Skulpius. Hier ein Pack. Wollen Sie in ihrem teuren Seidenanzug Luftsport betreiben? Dort ist eine Nische. Sie finden hier einen Fluganzug. Soll ich Ihnen helfen?“
Die Leibwächterin blickte ihn anzüglich an.
Verdammt, bin ich jetzt zu einem Freiwild für läufige Hindinnen geworden?
Seine Gedanken bewegten sich nicht gerade in freundlichen Bahnen, aber der Sport reizte ihn. Besser als diese langweiligen Cocktail-Partys!
„Nein, danke. Ich bin gewissermassen ein Berufskollege und sicher so sportlich wie Sie.“
„Wir werden sehen, übrigens ich heisse Olyra.“
„Gut Olyra. Warten Sie zwei Minuten auf mich.“
„Darauf können Sie sich verlassen!“ Sie kicherte und schielte auf seinen Hinterteil
Das konnte ja heiter werden!
Er verschwand in der Umkleidenische, zog sich nackt aus und streifte sich den speziellen Fluganzug über, mit der man die Thermik besonders gut ausnutzen konnte.
Das flache Pak schnallte er sich auf den Rücken, während er die wartende Olyra aufsuchte. Diese hatte sich bereits auf einem Ausgang in Position gebracht.
„Machen Sie mir einfach alles nach. Ich nehme an, Sie hatten bislang keine Zeit für solch einen Sport?“
„Da haben Sie Recht!“
„Gut!“
Sie schubste ihn. Orlan fühlte sich viel zu überrascht und reagierte zu spät. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte ab. Da er das Aggregat noch nicht aktiviert hatte, stürzte er steil auf einen Grat zu, wurde allerdings von dessen energetischen Sicherheitsnetz abgefangen und wie durch ein Trampolin wegkatapultiert. Dabei streifte er mindestens drei Fliegeranfänger, die ebenfalls Probleme hatten.
„Idiot!“
„Selber Idiot!“ schimpfte er zurück und es gelang ihm endlich das Gerät zu aktivieren.
Seine lange Erfahrung mit ‚richtigen‘ Fluggeräten ließ ihn rasch das ‚Fliegen‘ lernen, obwohl er keine Steuerung dafür besass. Mit seinen Körperbewegungen, ‚lenkte‘ er das Gerät, dabei kam es darauf an, die Thermik auszunutzen.
Plötzlich schoss Olyra auf ihn zu. Sie amüsierte sich köstlich.
Oben auf dem Luftschiff lachten ihn etliche Gäste aus, die seine ersten ‚Flugversuche‘ beobachtet hatten.
„Besserwisser! Probiert es selbst. Aber dafür seit ihr zu vornehm!“
„Ärgern Sie sich nicht über diese Leute. Machen Sie meine Bewegungen nach. In dem Fluganzug sind federähnliche Kunststoffolien integriert. Damit kann die Thermik besser ausgenutzt werden. Ich fahre sie jetzt aus.“
Als Olyra die Hände horizontal ausstreckte, wuchsen ihr plötzlich ‚Flügel‘, zumindest wirkte es für das Auge so. Auch an beiden Körperseiten und an den Füssen vollzog sich dieser Vorgang. Die Folie wurde Vogelflügeln nachempfunden und durch die vom Antigravgerät erzeugte Schwerelosigkeit, wirkte es wirklich wie ein Fliegen, das nun ansetzte.
Die Leibwächterin, eine erfahrene Sportfliegerin, ließ ihn alt aussehen.
Sie spielte mit ihm Katz-und-Maus. Wenn er meinte er hätte sie endlich erreicht, dann schoss sie davon, machte ein Looping und kam von oben auf ihn zu.
Er lernte schnell, bald hatte ihr ‚Spiel‘ etwas Erotisches an sich.
Orlan vergaß in dieser Zeit Alora und Neu-Telos. Er ging ganz im Fliegen und der damit verbundenen Freiheit auf. Sie schossen Seite an Seite über die futuristisch und archaisch wirkenden Schlösser und Burgen und das damit verbundene Netzwerk vorbei, darüber, darunter oder mitten hindurch.
Manchmal verhinderten nur die von den Miniquantroniken blitzschnell hochgefahrenen Feldtriebwerke oder die Sicherheitsschaltungen der Objekte, Zusammenstöße oder Unfälle.
„Ich habe dich richtig eingeschätzt. Du lernst wirklich schnell!“
Sie flog im Moment knapp über ihm. Ihre Körper berührten sich fast.
„Bei einer solchen Lehrerin!“
Wieder ließ sie ihr sonnenhelles Lachen erklingen, dass er längst schätzen gelernt hatte.
„Folge mir in mein Nest!“
Er zögerte nur einen winzigen Bruchteil, dann vergass er Alora und alles was mit ihr zusammenhing. Zumindest für heute.
Orlan folgte der ‚Vogelfrau‘ und sah verblüfft den schmalen Grat vor sich auftauchen, der wie eine Speerspitze dreihundert Meter in die Höhe schoss. Darauf befand sich ein nestähnliches winziges Gebäude.
„Dieses Domizil kann ich mir leisten. Das Innere ist geräumiger, als es von aussen aussieht. Für uns beide reicht es. Folge mir!“
Sie setzte von oben wie ein Falke auf Jagd herabstossend zur Landung auf einer winzigen Plattform an, die aus dem wabenförmigen Gebäude herausragte.
Olyra schaffte es spielend, Orlan verfehlte es knapp. Aber die Sicherheitsschaltung des Hauses reagierte. Ein kleiner Traktorstrahl fing ihn ein und holte ihn auf die Plattform. Sie besass gerade Platz für zwei Personen.
„Komm!“ hauchte sie nur und zog ihn von der Plattform über die winzige Brücke zur sich vor ihnen öffnenden Tür. Drinnen war es so hell wie draußen.
Die durchsichtigen Wabenwände faszinierten ihn. Er wähnte sich deshalb auf dem Präsentierteller, denn das Schlafzimmer lag auf dem höchsten Punkt des Gebäude, wie ein Horst und umfasste nur ein riesiges Bett.
Die Aussicht, der gerade im Westen untergehenden Sonne und die Existenz der Frau, die sich rasch ihrer Kleider entledigt hatte, überraschte ihn nicht mehr.
„Komm!“ gurrte sie.
Er vergass Alora und Neu-Telos, als sie ihn zu sich hinunterzog.
Hätte er gewusst was auf Neu-Telos wirklich auf ihn zukam, so hätte er das Nest der ‚Vogelfrau‘ wohl niemals verlassen...

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Slartibartfast
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Slartibartfast »

Yay, keep on rocking! :st:
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Roi Danton
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Slartibartfast hat geschrieben:Yay, keep on rocking! :st:
Mehr ist in einem PR-Versum in dieser Richtung nicht möglich. B-) :devil:
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Schnurzel
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Schnurzel »

heute das kurze Kapitel


DIE OLFAKTOREN


8. TIEFEBENE VON MIRAMAR, ANEMOI, 76 n.V., am gleichen Tag, abends

Zur Erleichterung der Zed’hä waren in der Zwischenzeit von Westen her dichte Wolken aufgezogen, und die Sonne verbarg sich die meiste Zeit dahinter. Es war trotzdem hart für diese Wesen, ohne ihre üblichen Schutzvorrichtungen durch eine ihnen vollkommen fremde Wildnis zu fliehen, womöglich verfolgt von feindseligen Terroristen.

Sie schienen die Anstrengungen aber klaglos zu ertragen. Jammern schien kein Wesenszug der Zed’hä zu sein, überlegte Joshua. Oder sie waren immer noch verstört über diesen Akt der Gewalt, der für die Zed’hä, wahrscheinlich die friedliebendsten Wesen des Universums, ohne Beispiel war. Joshua fragte sich, was die politischen Konsequenzen dieses Terroraktes sein mochten. Aber darüber sollten sich andere, schlauere Leute als er den Kopf zerbrechen.

Naomis Sohn Leon, Mitte zwanzig und aufgewachsen in der Steppe, ließ sich hin und wieder zurückfallen, um die Lage zu sondieren, aber er konnte keine Verfolger ausmachen. Einmal meinte er das Bellen eines Hundes zu vernehmen, aber das konnte auch Einbildung gewesen sein. Entweder hatten die Terroristen ihre Flucht noch nicht bemerkt oder sie suchten in einer anderen Richtung. Auf jeden Fall schienen sie sich nicht sonderlich gut in der Steppe auszukennen. „Alles Städter“, sagte Leon verächtlich, leise zwar, aber Joshua hörte es trotzdem. Es versetzte ihm einen leichten Stich.

Dala wagte nicht, ihren Vogel zum Spähen auszuschicken, denn das rot-schwarze Gefieder war einmalig in der Steppe und den Terroristen sicherlich bekannt, wenn sie sich gut genug über ihre Geiseln informiert hatten. Mort war als Späher sicher besser geeignet, da er sich besser verbergen konnte, der Kater war aber auch kein Dauerläufer und jetzt schon erschöpft. Oft saß er auf Zanodis Schulter. Bei jeder längeren Pause rollte er sich zusammen und schlief sofort ein.

Sie mussten öfter Rast machen, als ihnen lieb war. Die kurzen Beine der Zed’hä machten dies notwendig, sie schienen nicht die beste Kondition zu besitzen. Naomis Gesicht wirkte missmutig, aber was konnte sie schon daran ändern.

Sie kamen schließlich in ein Gebiet, in dem der Bewuchs an Bäumen und Sträuchern nachließ. Als bis zum Horizont nur noch wogende Gräser zu sehen waren, von den Anhöhen, ihrem Ziel, etwa sieben oder acht Kilometer entfernt, einmal abgesehen, blieb Naomi stehen, sog tief die Luft ein und breitete die Arme aus, wie ein Prediger, der vor seiner Gemeinde stand.

„Hier beginnt das Reich des Steppenrenners“, sagte sie, an niemand bestimmten gerichtet.

„Steppenrenner, ach ja?“ sagte Dala wenig begeistert und stemmte die Arme in die Hüften. „Hinter uns die Terroristen und vor uns die Steppenrenner. Und was kommt sonst noch?“ Keyshea pflichtete ihr krächzend bei.

„Keine Sorge. Die Steppenrenner sind zwar riesig und sehen gefährlich aus, sind aber an sich harmlos“, sagte Joshua beflissen und im Brustton der Überzeugung, obwohl er noch keinem Steppenrenner leibhaftig gegenüber gestanden hatte, lediglich im Zoologischen Garten von Fontaine, aber durch Zäune von ihm getrennt. „Es sei denn, man nähert sich ihren Gelegen, dann werden sie rasend und man macht sich besser aus dem Staub.“

Er sah aus den Augenwinkeln, wie Ilaria ihn interessiert musterte und amüsiert die Mundwinkel verzog. Himmel, in welches Fettnäpfchen war er denn jetzt wieder getreten?

Die Sonne stand schon tief, so dass sie gezwungen waren, sich einen einigermaßen geschützten Lagerplatz für die Nacht zu suchen. Es fing zu allem Überfluss leicht an zu nieseln, was die Zed’hä wieder etwas aufblühen ließ, ihn aber nicht. Das Anzünden eines Feuers verbot sich von selbst. Mal abgesehen von der Entdeckungsgefahr hätten dies die Zed’hä sicher nicht mitgemacht.

Unterwegs hatten sie Beeren gesammelt, die als karges Abendessen dienten. Das Störfeld wirkte immer noch. Ilaria nestelte im Halbstundentakt an dem Kom, jedes Mal vergeblich. Und die Behörden hatten wohl immer noch keine Ahnung, was hier vorging, denn die Flüchtenden waren noch nicht so weit von der Farm entfernt, als dass der Anflug von Polizeigleitern von Norden oder Nordosten her unbemerkt geblieben wäre.

Es würde eine ungemütliche Nacht werden. Selbst für die Zed’hä. Zwar war es feucht, aber auch kälter, als sie es von ihrer Heimatwelt gewohnt waren. Und der Regen wurde immer heftiger.



Fortsetzung folgt....
am Samstag
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Roi Danton
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Teil 5


Die „Coniuncti Galactic Organisation "(CoGO)

Biosphäre innerhalb des Planetoiden CoGO-Prime
Bericht Ricardo de Navia




Es wurde für mich noch ein lehrreicher Nachmittag. Da er auch hier in seinem Ferienhaus zwei einfache Zimmer untervermietete nahm ich eines davon. Am abendlichen Kaminfeuer offenbarte ich mich ihm. Er nickte nur, sah mich allerdings entgeistert, wegen meines Alters an. „Bist du unsterblich?“ Anschließend erzählte ich ihm von der progenitorischen Spezi der „Sammler oder Psychovampire“, zu der ich vorrangig gehörte, dank den Genen meines Vaters, den ich immer noch nicht kannte. Meine Psitronik, deren Künstliche Intelligenz immer noch ein holografischer Splitter der „positiven“ Mega-Entität OSIR beinhaltete, projizierte mir Daten über diese Spezi in meine Gedanken:

Sammler
Einst schufen die sieben Mentoren des Wächterordens eine neue Spezi, die sie „Sammler“ oder „Kollektoren“ nannten. Diese Spezi konnte beliebig die Form wandeln (Umfang etwa menschlicher Körper), trat allerdings fast immer als dem Erdenmensch ähnlicher Humanoid auf. Ihre Hauptaufgabe bestand im „Sammeln“ von Vitalkraft und psionischer Energie. Dazu hatten die „Psychovampire“ verschiedene Möglichkeiten. Manche konnten als „echte“ Psivampire bezeichnet werden, denn sie saugten ihren Opfer die psionischen Potentiale aus, manche nur die Vitalenergie und manche töteten ihre Opfer durch Enthauptung. Dadurch „sammelten“ sie die Vitalkraft und die Psi-Energie. Die humanste Form ist der der Psi-Vampirs. Wenn sie sich nur an ihren Opfern „labten“ dann konnten diese weiterleben und ihre psionische und vitalenergetische Potentiale wieder aufbauen. Sie raubten ihnen im schlimmsten Falle einige Jahre ihrer Gesamt-Lebenszeit. Viele der „Spender“ verdankten als vom Wächterorden oder der Grauen Allianz geschaffene Wesen, ihre Seins-Existenz nur diesem Umstand, Vitalenergie zu generieren und als Spender zu dienen.
Die „Sammler“ benutzten die angesammelte Vitalkraft, um mehr oder weniger „unsterblich“ zu werden. Wenn allerdings der Nachschub fehlte, alterte das Wesen rapide.
Diese „Sammler“ leiteten, wenn ihr „körpereigene Akku“ voll war, die Energien an die „Außenstellen“ des Ordens oder der Grauen Allianz weiter.
Ursprünglich waren alle Sammler dem Orden und der Menschheit gegenüber positiv eingestellt. Allerdings kam es oft durch die Übernahme „dunkler“ Paraenergien und „dunkler“ Bewussteinskerne zu einer Hinwendung der Sammler zur Dunklen Seite, also zum chaotischen multiversalen Attraktor. Auf der Erde I, also unserer „normalen“ Welt wurde bis 1618 nC, dieses Netzwerk des DUNKLEN MYSTERIUMS, zumindest was seine vierdimensionale Existenz anging, vor allem auch durch unser Einwirken als „Vigiles Fortis“, vernichtet. Nur noch seine paramentale Existenz konnte diese Wesenheit retten und floh in den Überraum.
Diese dunklen Sammler wurden zu einer Gefahr für die Menschheit und des Ordens. Sie traten oft als Exekutoren, und Hinterleute von negativen Organisationen oder Stämme auf, die sich dem Negativen hingaben.
Der Orden schuf deshalb eine neue Sammlerspezi, die „Jäger“. Sie jagten die dämonischen Sammler, meistens köpften sie diese und übernahmen die gesammelten Energien und Bewusstseinsanteile. Hin- und wieder, allerdings nur selten, gab sich ein Jäger auch dem Dunklen hin. Dann wurde für den Orden Generalalarm gegeben, vor allem, weil fast alle Jäger noch sehr gute Formwandler waren.


„Ich war der Sohn einer potentiellen positiven Jägerin namens, Isabella de Navia und hatte von Anfang an, das Potential zu einem Sammler-Jäger. Aber erst seit dem letzten Aufenthalt in der Schola Primus, kurz vor meiner Zeitreise ins 10. vorchristliche Jahrhundert, wurde mein Potential durch chirurgische Eingriffe in seine Genstruktur virulent und aktiviert. Als Zeichen meiner neuen Fähigkeit wurde ich zu einem „Kristallträger“, also zu einem Träger eines progenitorischen Artefakts. Als „Vigiles Fortis“ trug ich einen holografischen Splitter einer Entität in mir und später in meiner Psitronik“, erzählte ich meinem Freund. „Das Artefakt war ein Trägerelement für Vitalkraft, wie meine Gene und gleichzeitig ein Katalysator für eine neue Fähigkeit des Sammelns. Als Gründer der CoGO errichtete ich Vitalspeicher, in die CoGO- Mitglieder freiwillig Vitalkraft spenden konnten. Fast jeder CoGO-Mitarbeiter spendet Vitalenergie die ihnen zwar einige Jahre potentielle Lebenszeit rauben. Im Gegenzug sorgen die Genetiker und Medo-Spezialisten der CoGO mit Hilfe von mir zur Verfügung gestellter Wächtertechnologie allerdings dafür, dass die menschlichen Mitarbeiter und Spender bis zweihundert Jahre alt werden können. Es ist also ein gegenseitiges Geben und Nehmen.“
Alba blicke mich fasziniert an und ich kam mir vor, wie ein „positives“ Monstrum.
„Auch ich habe gespendet“, entgegnete er, „und ich habe es gerne getan, weil ich weiß, was du und Deinesgleichen für die Menschheit taten. Nein, ich sehe in dir nicht ein Psychomonstrum, sondern ein Diener der Menschheit. Wenn ich etwas zu deiner Existenz beitragen kann, dann tue ich es gerne. Übrigens so empfinden nahezu alle CoGO-Mitarbeiter. Sie wissen, dass Wesen wie du, also so genannte „Vigiles Fortis“ existieren und diese die CoGO gründeten, als sich der Orden in der lokalen Galaxiengruppe auflöste. Sie interessiert nicht, wer unter ihnen dieses Wesen ist. Hauptsächlich es ist als positives Phantom existent. Und ich freue mich darüber, dass ich eine kurze Zeit, das Privileg hatte zu wissen, wer dieser Geheimnisvolle ist. Schicke ruhig in einigen Tagen deine „Blitzdingser!“
Ich konnte nicht anders, als meinen Freund zu umarmen. Die Einsamkeit eines relativ Unsterblichen ist manchmal schwer zu ertragen.
Am nächsten Tag, mehr Zeit hatte ich wirklich nicht, schieden wir voneinander und ich hatte meine Kochkunst erheblich verbessert, was mir bei den folgenden Abenteuern noch sehr zu Gute kommen sollte.
Von den Bergen holte mich ein angeforderter Schweber ab und brachte mich zur nächsten Rohrbahnstation, welche netzartig den Subbereich des Habitatsinneren durchzog. An dem Bahnhof, nahm ich eine Transportkapsel der Regierung, welche mich rasch durch den Verbindungstunnel ins Innere des Planetoiden brachte, in dessen Zentrum das Hauptquartier der „Coniuncti Galactic Organisation“ existierte.
Auf dem Weg dorthin machte ich mir die Gesamtkonstruktion des nahezu ausgehöhlten Planetoiden klar.

CoGO-Prime
CoGO-Prime ist ein achtzig Kilometer durchmessender Gesteinsbrocken, der vor fünfhundert Jahren von mir veranlasst aus seiner natürlichen Umlaufbahn entfernt, durch den Raum transportiert und an dem momentanen geheimen Sektor ausgebaut wurde. Offiziell wurde nichts in der Galaktischen Zivilisation darüber bekannt, während die Roboter und ein Stamm von Kybernos den Stützpunkt so ausbauten, wie die Rohstoffe auf dem Eisen-Nickel-Asteroiden reichten. Als ich 1789 nC offiziell die CoGO gründete, baute die Organisation den Asteroiden zu CoGO-Prime aus. Die innere Hauptzentrale liegt im genauen Schnittpunkt des Planetoiden und durchmisst in ihrer lichten Weite achthundert Meter. Hier liegt das Nerven- und Befehlszentrum von Prime. Der Mond glich äußerlich einem öden, unbewohnten und luftleeren Himmelskörper in der Nähe eines einsamen Asteroiden-Gürtels. Niemand hatte bislang entdeckt, dass er bei einer verbliebenen Schalenstärke von sechs Kilometer Dicke einen Hohlraum von fünfzig Kilometer lichter Weite umschloss. Bei der thermischen Aushöhlung des Asteroiden war es unerlässlich gewesen, die für die Zwecke erforderliche statische Festigkeit zu erreichen. Zigtausende Titanstahlverstrebungen, die in der Form von Schmelzeinschüssen innerhalb der natürlichen Felsschale zu einem atomar verschweißten Verbundskelett verankert worden war, garantierten die nötige Festigkeit, die sie benötigten. Vierhundert Hauptdecks mit einer lichten Höhe von cirka hundert Meter, zahllose Versteifungselemente, Säulenverstrebungen, Sternabstützungen, tragende Hallenkonstruktionen und was der vielen Dinge mehr waren, hatten eine technifizierte Hohlwelt einigartiger Größenordnung entstehen lassen. Die innere Kommandokugel wurde von zwölf Panzerschächten, die gleichzeitig als Schnellverbindungen zur Oberfläche dienten, in der Art einer Zwölfpunkt-Aufhängung abgestützt. An mehreren Stellen existierten zudem große Biosphären, deren größte diejenige mit der Siedlung Nuevo Oviedo darstellte und „Eden I“ hieß.

Im kleinen nüchternen Konferenzsaal I traf ich die CoGO-Admiralin Aurelia de Cortoba, eine Hispo-Terranerin aus einer alten Familie, die stets im Dienste des verblichenen Wächterordens stand. Sie und viele Mitglieder der Familie besaßen stets zur Hälfte progenitorische Gene aus dem Stamm der T’Cala. Was bedeutete, dass immer wieder ihre Mitglieder langsamer alterten und oft uralte Frauen und Männer hervorbrachten. Auch Aurelia gehörte dazu und ich wusste, dass sie siebenmal langsamer als normale Menschen alterte.
Sie hatte bereits hundert Jahre auf dem Buckel und sah nicht älter als dreißig aus.
Als über dreitausend Jahre altes Wesen hatte ich natürlich schon unzählige wunderschöne Frauen gesehen und geliebt, aber Aurelia übertraf sie alle. Allerdings ließ sie alle Männer abblitzen, denn sie liebte nur ihren Job und hin- und wieder Frauen, wie die Gerüchte wissen wollten. Niemand konnte sich eine bessere und effektivere Admiralin vorstellen als sie.
Sie diente bislang nur in der CoGO-Flotte und hatte für sie schon Dutzende erfolgreiche Schlachten geschlagen.
„Lord-Vorsitzender, es ist erfreulich, dass Sie sich wieder einmal sehen lassen. Wir kommen zwar wie fast immer ohne Sie im Tagesgeschäft aus, aber hin- und wieder vorbeizuschauen wäre für die CoGO von Vorteil. Ihre Erfahrung, auch als Gründer ist unbezahlbar und tut ihrer Organisation gut. Haben Sie Ihren Urlaub in der Eden-Biosphäre genossen mit dem Gourmetkoch Abel Galba?“
Ihre Worte hörten sich sarkastisch, zynisch und eigentlich unverschämt an, weshalb ich sie mit meinem Durchschnittsgesicht böse anschaute, das ich allen CoGO-Mitarbeiter, als „Lord-Vorsitzender“ präsentierte. Kein Schönlingsgesicht, sondern ein durchschnittlich aussehendes Allerweltsgesicht, wie es für einen Terraner üblich war, der den EXODUS hinter sich gebracht hatte. Man hätte mich mit meinen dunklen kurzen Haare und der tiefbraunen Hautfarbe für einen Nordinder halten können.
Natürlich wusste sie über meine formwandlerischen Fähigkeiten Bescheid. Sie mochten bescheiden sein, aber sie reichten immer noch dazu aus, mich berechtigterweise als „Herrn der Tausend Masken“ zu umschreiben.
„Ja Danke Sternenadmiralin Erster Klasse und das würde Ihnen auch nicht schaden. Sie könnten ja dazu eine Gourmetköchin hinzugesellen!“, meinte ich nicht weniger sarkastisch. Unsere Herumzickereien waren in der Führungsriege der CoGO inzwischen legendär.
Prompt räusperte sich der Dritte im Bunde in der Topführung. Nigel Cumberland entsprach in Aussprache und Aussehen einem aristokratischen Engländer, alter Schule. Eigentlich umschrieb das Wort Gentleman sein Wesen noch besser. Allerdings strahlte er eine Kühle und Effektivität aus, welche die von Aurelia noch in den Schatten stellte, denn Nigel war ein „Kyberno“. Was bedeutete, dass er eine menschliche Klon-Körpermaske besaß, die eine skelettförmige kybernetische Konstruktion aus einem hochwertigen Kunststoff umschloss.
Die Kybernos oder „Kybs“, wie sie auch genannt wurden stellten damit eine perfekte Symbiose aus Mensch und Maschine dar.
Die ersten seiner Art hatte mir mein Mentor-Freund Talos, ebenfalls ein Kyberno, einst auf der Erde, im Jahre 47 nach Christus übergeben, als ich in seinen Bund der „Mentoren“ aufgenommen wurde. Damals befand ich mich noch in der Zeitschlaufe auf der Erde gefangen und ich durfte sie erst 1618 nC wieder verlassen. Allerdings mit der Order des Wächterordens, als Formwandler und Psychovampir im galaktischen Untergrund zu agieren und die Erde möglichst zu meiden. Damals wurde ich zum „Herr der Tausend Masken“ oder zum „Galaktischen Phantom“.
Ausgestattet teilweise mit Wächtertechnologie und den Blaupausen zur „Produktion“ von Kybernos, gründete ich mehrere kybernetische „Stämme“ die sich eigenständig weiter entwickelten. Nur die Kybernos blieben bei mir und gründeten mit mir unter anderem die „Coniuncti Galactic Organisation“.
Wenn ich jemand vertrauen konnte, dann den individuell agierenden Kybernos. Ihre ursprüngliche Programmierung galt den Idealen des verblichenen Wächterordens und sie sahen sich als dessen technokratischen Nachfolger. Solange ich im Dienste des „Positiven“ d.h. in ihren Augen im Sinne der Ordnung agierte, würden sie mir bis in die Hölle folgen, was durchaus noch geschehen konnte.
Nigel Cumberland also räusperte sich und meinte sachlich: „Einen neuen Zickenkrieg können wir uns nicht leisten, Lordvorsitzende und Sternenadmiralin. Wir haben ein Tagesprogramm!“
„Recht hast du, Erster Vorsitzende der CoGO. Also arbeiten wir die Punkte ab!“
Das taten wir routiniert, sachlich, effektiv und ohne weitere gegenseitige Spitzen. Die Sternenadmiralin erklärte mir, dass die CoGO siebentausend Modulschiffe umgerüstet auf Kampfmodus, eintausend Forschungsschiffe und fünftausend große Frachtschiffe in der Flotte zur Verfügung hätten. Auch diese Forschungs- oder Frachtschiffe könnten notfalls auf Kampfmodus umgerüstet werden. Technisch wären sie allen Schiffen der Galaktischen Zivilisation voraus und besäßen alle den neuen Wurmloch-Antrieb und hochwertige Tarnfelder. Alle Kämpfe mit den dunklen Würfelschiffen, seien bislang Dank überlegener Taktik gewonnen worden. Technisch wären die unbekannten Invasoren- Schiffe und die CoGO- Raumer in etwa auf gleichem Niveau.
Was die Flottenstärken und Kampfkraft der übrigen Galaktischen Mächte anging, so wären nur noch die kybernetische Flotte der terranovanischen Synos mit der CoGO-Flotte vergleichbar. Bei diesen Informationen der Sternenadmiralin nickte ich befriedigt, was Aurelia zu folgendem Kommentar verlockte: „Ich hatte schon immer den Verdacht, dass hinter den Synos der „Herr der Tausend Masken“ steckte.“ Sie sah mich dabei neugierig an, allerdings grinste ich sie nur an und überlegte mir, wie es mit ihr wäre. Sie erriet meine Gedanken, wurde rot und wollte mich verbal wie eine Furie angreifen, aber Nigel Cumberland unterbrach unseren wieder aufflammenden mentalen Zweikampf.
„Übrigens, Sir, der Gefangene Nummer Eins ist von der Konditionierung durch den „Secreto Menta“ befreit worden. Er hat, wie Sie wünschten, seinen freien Willen wieder zurück erhalten und kann künftig seine Persönlichkeit frei entfalten. Wir werden Liam Roy „Lord“ Dunmare wieder auf Freehaven freisetzen. Er wird sich an die Gefangennahme, die Entführung und die Behandlung in den psychologischen Laboren auf CoGO-Prime nicht mehr erinnern, und sich nur fragen, wo er zwei Monate gewesen sein mochte. Ich verstehe nicht, Sir, wieso wir diese Person, an der Sie so hängen, nicht gleich auf Prime aufzogen und ausbildeten. Wieso dieser Umweg?“
„Das hatte seine Gründe. Danke für Ihre Bemühungen Nigel.“
„Gern geschehen, Sir.“ Während ich das Holo meines Sohnes betrachtete, wie er tief schlafend in einem Tank auf das nächste CoGO- Schiff nach Freehaven verfrachtet wurde, fühlte ich die nachdenklichen Blicke meiner beiden nächsten Getreuen im Rücken. Vor allem die von Aurelia Cortoba fühlten sich brennend an, was eine sofortige Aktivierung meiner Libido zur Folge hatte.
„Sie weiß Bescheid!“ wisperte mein Zweitbewusstsein in mir. Es wurde aus einer Verschmelzung der KI meiner mir vom Wächterorden injizierten Psitronik und einem holografischen Splitter der paramentalen Entität OSIR geboren. Aber das ist eine andere Geschichte, wie die eines meiner vielen Kinder in meinem langen bisherigen Leben. Dieser dort lag mir sehr am Herzen. Allerdings wenn er die Wahrheit herausfand, würde er mich hassen. Aber um sein gefährdetes Leben zu erhalten, hatte ich keine Wahl gehabt. Würde er es je verstehen?

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Beitrag von Schnurzel »

DIE OLFAKTOREN

9. TIEFEBENE VON MIRAMAR, ANEMOI, 76 n.V., am nächsten Vormittag

Es hatte endlich zu regnen aufgehört. Joshua und Dala hatten von Naomi den Auftrag erhalten, die Wurzeln einer bestimmten Pflanze zu suchen. Sie schmeckten zwar bitter, waren aber nahrhaft. Sie entfernten sich daher etwas von der Gruppe. Joshua suchte alleine den Boden ab, während Dala etwa hundert Meter entfernt die Suche aufgenommen hatte.

Joshua blickte nachdenklich zu der Stelle, wo Dala gerade Wurzeln sammelte, allerdings verborgen von den Gräsern. Er hatte am gestrigen Abend beobachtet, wie sie und der Künstler ihre Köpfe zusammengesteckt und der Künstler in seiner Sprache auf sie eingeredet hatte. Ihr Vater hatte daneben gesessen und am Ende stumm genickt, als Dala ihn fragend anblickte. Daraufhin waren Dala und der Künstler für etwa zwanzig Minuten zwischen den Gräsern verschwunden. Als sie wieder auftauchten, machte Dala einen benommenen Eindruck. Sie torkelte leicht, wie vor Erschöpfung, und hatte einen glasigen Blick. Joshua fragte sie besorgt nach ihrem Befinden, aber Dala schwieg. Merkwürdig. Die anderen hatten diese Begebenheit entweder nicht bemerkt oder maßen ihr keine weitere Bedeutung zu.

Joshua, tief in Gedanken versunken, erschrak, als es plötzlich raschelte. Alarmiert blickte er auf. Ein Steppenrenner? Da musste er vorsichtig sein. Keine hastigen Bewegungen. Er staunte jedoch nicht schlecht, als er eine bekannte Stimme hörte.

„Hallo, Joshua. Lange nicht gesehen.“ Vor ihm stand Peter Duncan, den er eigentlich mindestens zwanzig Kilometer weit weg vermutet hatte. Peters Kleidung hatte gelitten und war schlammverkrustet, wie seine eigene Kleidung und die der anderen auch. Er sah erschöpft aus, aber sein Blick war grimmig, ja sogar hasserfüllt, und er strahlte eine Entschlossenheit aus, die Joshua schaudern ließ. Das alte Hemd, das Ilaria auf dem Regal im Kellerraum gefunden und in ihren Rucksack gestopft hatte, stand vorne offen, weil es zu klein war. Er sah Peters Brustmuskeln zucken.

„Hast du geglaubt, du wärst mich losgeworden, du dreckiger MacAillan? Nein, nicht mit mir! Jetzt bekommst du erst einmal die Abreibung, die du dir verdient hast. Und solltest du Ilaria in Zukunft weiterhin anschmachten, kommt da noch mehr, das kann ich dir schon jetzt versprechen.“

Peter ballte die Fäuste und kam langsam auf ihn zu. Joshua blickte hastig um sich, aber da war nichts, was er als Deckung oder Waffe hätte nutzen können. Nur Gras. Er bewegte sich langsam rückwärts und schrie erschrocken auf, als er über eine Wurzel stolperte und rücklings auf dem matschigen Boden landete. Peter grinste triumphierend.

„Jetzt habe ich dich“, murmelte er.

In diesem Moment hörte er ein Flattern und ein rot-schwarz gefiedertes Etwas flog so dicht an Peters Kopf vorbei, so dass er erschrocken aufschrie und zurückfuhr. Sekunden später teilte sich das Gras und Dala sprang geschmeidig wie eine Katze hervor. Sie war etwa gleich groß wie Joshua und womöglich leichter als er, was sie aber nicht daran hinderte, dem körperlich überlegenen Peter entgegenzutreten.

Das Überraschungsmoment war zudem auf ihrer Seite. Sie packte den verblüfften Peter und ehe er sich versah, landete er auf dem Hosenboden. Joshua war beeindruckt, denn dass Dala eine Kampfsportart beherrschte, und das wohl ziemlich perfekt, hatte er nicht gewusst.

Peter schrie wütend auf. Sein Ego war verletzt. Von einem Mädchen zu Boden geworfen zu werden, passte nicht in sein Weltbild. Das sollte diese Schlampe jetzt büßen, denn das Überraschungsmoment war vorbei. Er sprang auf und stürmte in blinder Wut auf Dala zu. Dies hätte er allerdings nicht tun sollen. Dala hatte lauernd nur auf diese Attacke gewartet, packte Peter erneut, aber anstatt ihn zu Boden zu werfen, rammte sie ihr Knie mit voller Wucht in Peters Unterleib. Er schrie vor Schmerzen auf und sackte in sich zusammengekrümmt in den Schlamm, wo er stöhnend liegenblieb.

Autsch! dachte Joshua und verzog das Gesicht, als hätte er die Schmerzen am eigenen Leib erlitten.

Dala stand schwer atmend da, mehr vor Aufregung als vor Anstrengung, und hatte die Arme auf ihre Oberschenkel gestützt. Sie grinste dreckig, als sie Joshua anblickte. „Das steht in keinem Handbuch, aber nur so kriegst du jeden Kerl klein.“

Ups, dachte Joshua. Dass er nur nie Ärger mit Dala bekam! „Danke“, sagte er nur.

Dala nickte. Sie wandte sich Peter zu und ihre blauen Augen blitzten. Ihre Haare waren mittlerweile getrocknet und hatten wieder ihr volles Volumen angenommen. Sie sah wahrhaftig aus wie die Göttin der Rache aus den Holospielen. Peter hatte zu stöhnen aufgehört, lag aber immer noch in sich zusammengekrümmt, beide Hände im Schritt, auf dem Boden.

„Du kommst jetzt mit!“ sagte sie mit einem drohenden Unterton. „Soll Naomi entscheiden, wie mit dir umzugehen ist. Aber eins sage ich dir: ein falscher Ton von dir und ich schlage dir deine Kronjuwelen so grün und blau, dass du eine Woche lang nicht laufen kannst, ohne an mich zu denken!“

Der Ausdruck in Peters Augen ließ darauf schließen, dass er sich fügen würde. Vorläufig.

Sie machten sich schweigend auf den Weg zurück ins Lager. Joshua und Dala sammelten die Wurzeln ein, die sie bis dahin ausgegraben hatten.

Als im Lager ankamen, wurde der Blick von Naomi Duncan düster, als sie Peter sah. Ihre Miene verhieß nichts Gutes. Dala berichtete, was vorgefallen war.

Nur mühsam beherrschte Naomi ihre Wut. Niemand sonst wagte zu sprechen.

„Am liebsten würde ich dich am nächsten Baum festbinden, aber das geht nicht“, sagte sie heftig. „Ich möchte nicht die Steppenrenner vergiften, die sich an dir gütlich tun wollten.“

Peters Gesicht wurde blasser, als es ohnehin schon war.

„Eines ist klar: sobald diese Sache hier vorüber ist, wirst du sofort nach Hause geschickt und dein Vater bekommt einen Anruf von mir mit entsprechenden Empfehlungen, darauf kannst du dich verlassen. So lange wirst du hier keinen Mucks tun, ohne dass ich es dir vorher sage. Hast du verstanden?“

Peter nickte schweigend, mit gesenktem Kopf. Naomi wollte sich schon abwenden, als Peter eingeschüchtert hinzufügte: „Darf ich noch was sagen?“

„Was!“ bellte Naomi. Es klang wie ein Pistolenschuss.

Peter berichtete mit stockender Stimme, wie er sich kurz nach der Trennung der Geiseln heimlich von Diegos Gruppe abgeseilt und die Verfolgung von Naomis Gruppe aufgenommen hatte. Während er noch versuchte den Vorsprung aufzuholen, wäre er beinahe einer Gruppe von fünf Terroristen über den Weg gelaufen, die Hunde mit sich führten.

„Hunde!“ rief Naomi überrascht. „Wo haben sie die denn her? Unsere können es nicht sein, die würden ihnen nicht gehorchen!“

Aus einem sicheren Versteck heraus beobachtete Peter die Terroristen eine Weile. Einer der Terroristen schien Folkan Adamedu persönlich zu sein, denn er kam ihm bekannt vor. Die Hunde benahmen sich merkwürdig, was aber nicht alleine damit erklärt werden konnte, dass die Spuren der Verfolgten im strömenden Regen im wahrsten Sinne des Wortes verwässert wurden.

Der Künstler trat einen Schritt nach vorn. „Liegt an uns, ja ja“, klackte und schnalzte er. „Hunde auch auf Thetys. Ich weiß, sie Zed’hä-Geruch nicht mögen. Verwirrt sie, ja ja. Terroristen das nicht wissen, nein nein.“

Er produzierte eine Reihe von Klick- und Schnalzlauten, was Joshua als Lachen interpretierte. „Bin Künstler, ja ja. Kann Geruch machen, Hunde noch weniger mögen. Kunst das ist. Nur wenige Zed’hä das können, ja ja.“

Menusan Zanodi erklärte, dass jeder Zed’hä über eine Drüse eine Art Pheromon abgab, das aber mehr oder weniger nur zur Identifizierung untereinander diente. Jeder der hunderte von Millionen Zed’hä hatte einen eigenen individuellen Geruch, der einer bestimmten Person eindeutig zugeordnet werden konnte, so wie ein Fingerabdruck oder das Retinamuster einem bestimmten Menschen, wofür die Menschen aber besondere Geräte benötigten, um diese Muster zu erkennen. Den Zed’hä genügten ihre Nasen. Diese Fähigkeit war so ausgeprägt, dass nie ein Zed’hä den Geruch eines Artgenossen vergaß. Kein Mensch konnte sich so viele Gesichter oder Stimmen merken.

Nur wenige Zed’hä konnten diese Pheromone in einer Quantität und Qualität produzieren, dass daraus Kunst wurde. So, wie es nur wenige erstklassige Opernsänger oder Gitarrenspieler unter den Menschen gab. Zwar waren auch Musikkonzerte auf Lavadero bekannt, denn das Gehör der Zed’hä war ähnlich gut wie das der Menschen, aber Geruchskonzerte waren in der Regel wesentlich beliebter und besser besucht. Schauspiele hingegen gab es auf Lavadero so gut wie gar nicht, denn die mimischen Fähigkeiten der Zed’hä blieben aufgrund ihrer Sehschwäche doch sehr beschränkt.

Nach einem kurzen Frühstück, was nichts anderes hieß, als an den bitteren Wurzeln zu knabbern, setzten sie ihre Flucht fort. Naomi setzte sich wieder an die Spitze, ihr Sohn sicherte nach hinten ab. Auch der Künstler ließ sich zurückfallen und tat... was immer er tat. Joshua konnte nichts erkennen und auch nichts riechen, aber er war sicher, dass der Künstler versuchte, die Hunde weiter zu verwirren und ihre Spur zu verwischen.

Joshua fiel auf, dass Peter Dala geflissentlich aus dem Weg ging und ziemlich sauer darauf zu sein schien, dass ausgerechnet Ilaria neben Dala herging. Joshua grinste schadenfroh und schloss sich den beiden Mädchen an. Im Moment fühlte er sich als König der Welt, auch wenn sein Magen knurrte und seine Beine schmerzten.


Fortsetzung folgt....
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Roi Danton
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Teil 5

Die Akorianische Liga

Planet Neu-Telos, Akoria-System, Jahr 10 nach der Flucht

Das biberähnliche Tier machte einen harmlosen Eindruck. Es mochte etwa einen Meter gross sein und besass am Unterkörper einen großen Beutel.
Es schnupperte im Wind und schien Orlan Shakunta nicht zu bemerken, der völlig verblüfft auf die Blumenwiese starrte, die er gestern hier noch nicht antraf.
Die Hütte, an der er eigentlich Alora Kapoor treffen sollte, stellte sich als völlig leer heraus.
Nicht mal eine Matratze.
Ein mobiles Portal hatte ihn hierher befördert. Das Modul, das gestern noch vor der Hütte stand, schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
Da er sich verpflichtet hatte auf das Spiel der ehemaligen Hohen Rätin einzugehen, trug er keine technischen Geräte bei sich, weder ein Multiarmband oder einen Aggregatgürtel, ganz zu schweigen von irgendwelchen Waffen.
Offenbar stand die Hütte in der riesigen Ebene eines gigantischen Naturparks. Weit und breit vermochte er keine Siedlung zu erkennen, eben bis auf diese ominöse Hütte.
Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf dem festgetretenen Lehmboden zu übernachten.
Sein Rücken tat weh und er empfand brennenden Durst und bohrenden Hunger.
Schon gestern Abend hatte er nichts gegessen und auch das Frühstück fiel aus.
Am Fuße des flachen Hügels auf dem die Hütte stand, entsprang eine winzige Quelle. Fast wie die Fontäne in einer Gartenanlage.
Mit der flachen Hand schöpfte er das wertvolle Nass.
Immerhin verdursten würde er nicht, nur verhungern...
Das Wasser schmeckte seltsam. Anders konnte er es nicht ausdrücken.
Er meinte die Mineralien separat herauszuschmecken.
Orlan schnupperte als etwas sein ausgeprägtes Riechorgan reizte. Akkakorische Nasen galten als etwas größer und leistungsfähiger als der Durchschnitt der übrigen galaktischen humanoiden Rassen. Es wäre interessant mit einer wirklichen olifaktorischen Rasse in Kontakt zu treten. Die akkakorischen Kolonisten würden sich mit einer solchen hypothetischen Spezi sicherlich gut vertragen, weil für beide Völker das Geruchempfinden stark ausgeprägt sein würde. Seltsam Gedanken durchzogen ihn, fand Orlan Shakunta.
Er gab diesem betörenden Duft, der in Luft lag, die Schuld. Er stammte offenbar von den Blumen, die gestern Abend noch nicht die Ebene bedeckten.
Sie mußten in der Nacht gewachsen sein!
Eigentlich unmöglich.
Orlan verfluchte sich nachträglich, dass er seine Datei über Neu-Telos nicht gelesen hatte.
Schließlich hatte er es als eine Art von Spiel betrachtet, auf das er sich einließ.
Er wollte sich völlig unvorbereitet und daher empfänglich für die Impulse dieser unglaublichen Welt unbelastet öffnen können.
Shakunta wusste nur, dass Neu-Telos ursprünglich ein Extremläufer gewesen war.
Neu-Telos Bahn entsprach einer quer über die Bahnebene des Akor-Systems gelegten schlauchähnlichen Ellipse.
Ein Sonnenumlauf dauerte 280 Akoriajahre. Während dieser Zeit näherte er sich der Sonne Akor bis zum mittleren Abstand des ersten Planeten und entfernte sich von ihr bis weit über die Bahn des letzten Planeten hinaus.
Diese extreme Umlaufbahn brachte selbstverständlich entsprechende Temperaturschwankungen mit sich. Bei größter Sonnenentfernung gefror die Sauerstoffatmosphäre und schlug sich in kristalliner Form nieder, während der Sonnenannäherungsphase ging sie wieder in den gasförmigen Zustand über.
Mittlerweile lebten bereits mehr als eine halbe Million Akorianer auf dem Planeten.
Dann existierte noch die Kollektivintelligenz, die von den Akorianer in speziellen Gigantschiffen von TELOS hierher gebracht wurde. Bislang konnte noch niemand erklären, woher TELOS diese Schiffe besaß. Die Mega-Entität schwieg bei entsprechenden Nachfragen ihrer Geweihten.
Gemäß alten mystischen Vorstellungen sollte die Paradrüse der Akorianer, die normalerweise für psionische Kräfte verantwortlich zeichnete, hier verstärkt aktiviert worden sein und die neuen humanoiden Telosbewohner zu Psioniker mit unterschiedlich starken paramentalen Fähigkeiten machen.
In Wechselwirkung mit der Kollektivintelligenz, die sich im Mophiknam körperlich manifestierte, sollen sich beide Partner, also Akorianer und ‚TELOS‘ sich gegenseitig befruchten und entwickeln.
Orlan wusste noch, dass Neu-Telos zu etwa fünf Prozent aus Morphiknam bestand.
Bei diesem Mineral handelte es sich um einen paraemotionalen Wandelstoff, der in der blumenreichen Sprache der Akorianer: Leben im Höchstmaß hieß.
Über das Morphiknam wusste Shakunta nur, dass sich dieser „Wandelstoff“ durch Zuführung von psionischer Strahlung in ein türkis schillerndes, diamanthartes Material umwandelte und dabei selbst zum psionischen Strahler wurde.
Bei dieser Hyperaufladung fand diese Umpolung statt, die die Kollektivintelligenz TELOS geschaffen hatte und ständig schuf, weil die akorianischen Siedler durch die Aktivierung ihrer Paradrüse permanent hochfrequente Psistrahlung abgaben.
Damit wäre ‚TELOS‘ erst durch die akorianischen Siedler ‚geschaffen‘ worden und daher eng mit der alten und neuen Telos-Kultur verbunden.
Mit dieser Mega-Intelligenz verbanden sich angeblich Eigenschaften und Fähigkeiten, einschließlich der vielen psionischen Bruder- oder Schwesterschaften, die jeden rational denkenden Akorianer nur ein Kopfschütteln entlockte.
Inzwischen existierte eine regelrechte ‚TELOS-Manie‘ die beängstigende Ausmaße angenommen hatte.
Der Mega-Intelligenz und seinen Psionikern trauten die Nicht-Teloser inzwischen fast alles zu.
Orlan hielt das Ganze für Humbug. Er als technisch-wissenschaftlich gebildeter Akorianer fühlte sich gegen diese pseudoreligiösen Ergüsse immun.
Dieser ganze Trubel um TELOS veranlasste ihn das Infomaterial in einer speziellen Datei zu sammeln, sie aber nicht zu lesen.
Sein ‚Wissen‘ über den Planeten Neu-Telos floss ihm daher durch Kollegen zu.
Angeblich sollte die Existenz von ‚TELOS‘ mit Hilfe von Individualtaster, die ja auf psionische Energie ansprachen, jederzeit nachgewiesen werden können.
Wohlweislich hatte ihn Alora Kapoor, eine ausgewiesene Telos-Mystikerin, gebeten auf jegliche Technik, also auch auf dieses kleine handliche Ortergerät zu verzichten.
Er lauchte rauh und spöttisch vor sich hin.
Natürlich sollte er keine Gelegenheit finden, diesen ganzen Spuk wissenschaftlich zu widerlegen.
Orlans Magen knurrte wie der eines hungrigen Säbelzahntigers, als er das Biberwesen anschaute.
Eigentlich stimmte das nicht, denn sie schauten sich gegenseitig an!
Der ehemalige Tharo des Halaton meinte in den Augen des Tieres eine gewisse Intelligenz zu sehen. Sah er in seiner Mimik nicht eine Art von Spott?
Ihm kam ein abwegiger Gedanke.
Falls ‚TELOS‘ doch existierte, würde er hier auf seinem Planeten, da er vor allem eine paranormale Entität darstellen sollte, nicht auch seine Gedanken lesen können?
Er verwarf diesen absurden Gedanken sofort wieder.
Die Augen des Tieres schienen tiefer zu leuchten
„Du bist ein Ignorant, Figur des ‚Dualen Spielers!
Solange du nicht gegen das Wohl meiner Kinder verstößt, dulde ich dich auf meinem Leib!“
Orlan Shakunta erstarrte förmlich, reagierte innerlich schockiert. Das konnte doch nicht möglich sein? Ein seltsames Gefühl beschlich ihn.
Verwirrt blickte er sich um. Wer hatte ihn eben angesprochen?
Erst langsam realisierte er, dass es sich um keine Worte handelte, sondern um Gedanken.
Sein Unterbewusstsein musste auf seine vorherigen Überlegungen reagiert haben, und ihm diese Gedanken eingegeben haben. Er wusste aus der Psychoanalyse, dass jeder führende Geheimdienstler als ständiges Pflichtfach bekam, dass das kollektive Unterbewusste, manchmal zu unmöglichen Verhaltensweisen und Gedankenassoziationen bis hin zur Bildung mehrerer Egos in einem Bewusstsein führen konnte.
Es könnte durchaus sein, dass in dieser von Paraenergie durchsättigten Welt, seine angeschlagene Psyche zu den ersten Ansätzen einer Schizophrenie neigte.
Er musste, sobald er diese mystischen Wendefeiern überstanden hatte, auf Akoria einen guten Psychologen konsultieren.
Erst dann würde er die Arbeitsstelle bei Tomar Skulpius antreten.
Orlan hatte sich bereits seit einer Woche dafür entschieden, seit der Nacht im ‚Horst‘.
Es hatte sich herausgestellt, dass die ‚Vogelfrau‘ im Auftrage von Tomar handelte und ihn ‚überzeugte‘, denn sie würde ihm persönlich als Assistentin zugeteilt werden.
Was Alora anging...
Nun wieso sollte er nicht zwei Frauen gleichzeitig haben? Seine Libido wäre dazu durchaus in der Lage.
Er lachte spöttisch, wenn er daran dachte, dass Alora dies irgendwann erfahren würde.
Orlan fürchtete sich nicht vor ihrer Reaktion.
Ganz im Gegenteil! Er wusste, dass sie ähnlich dachte. Auch sie würde es so halten.
Für sie beide blieb nur das Feuer der Gegensätze und Gemeinsamkeiten.
Wieder meldete sich der Hunger in seinen Eingeweiden. Je mehr er an Frauen dachte, desto schlimmer wurde es.
Wieder blickte er den fast zutraulichen ‚Biber‘ an.
Er würde einen wunderbaren Braten abgeben.
Mit Hilfe von Steinen könnte er durchaus ein Feuer entfachen.
Orlan machte sich bereit und sprang...
Shakunta erwischte das Tier tatsächlich, aber dann traf ihn völlig unvorbereitet ein Lichtblitz aus heiterem Himmel.
„Frevler, Frevler, Frevler! Wir schließen dich aus, wenn du nicht einmal in der Lage bist ein wenig Hunger zu ertragen.“
Völlig gelähmt blieb er mehrere Stunden bei vollem Bewusstsein auf dem Boden liegen.
Sein Bewusstsein wurde nicht ausgeschaltet. Also eine Art von Paralysefeld.
Der seltsame Strahl wurde offenbar von einem hinter einem Deflektorfeld verborgenen akorianischen ‚Wächter‘ der Tierwelt, abgeschossen. Die Person trug einen gewöhnlichen Einsatzanzug mit Deflektoraggregat und Antigrav-Miniaturtriebwerk.
Seine abstrusen Gedanken über TELOS wurden ihm sicherlich durch einen Telepathen einsuggeriert.
Nachweislich besaßen viele telosische Siedler Parafähigkeiten. Ihre Zahl wuchs ständig.
Diese fanatischen Telos-Sektierer ließen die Fauna offenbar von telepathisch veranlagten Psionkern beschützen. Dahinter steckten sicherlich die Telos-Ellwen.
Je mehr nichttelosische Besucher damit erschreckt und beeinflußt wurden, umso mehr würde sich der Mythos ausbreiten.
Gelächter brandete in seinen Gedanken auf. Es machte ihn fast wahnsinnig.
Verdammt, dieser Telepath wurde langsam störend!
Zudem nagten Hunger und Durst ständig in ihm.
Diese beiden elementaren Emotionen beherrschten immer mehr sein Denken.
Dann ließ die Lähmung nach.
Er stand schwankend auf und schaute sich suchend um.
Seltsam, die Hütte hatte sich einfach aufgelöst. Ebenso die ‚Quelle‘.
Nur der Hügel blieb und die von Blumen übersäte Landschaft.
Seit heute Morgen waren sie noch mehr gewachsen.
Hatte er heute Nacht nur geträumt? Wurde er von dem unsichtbaren parabegabten Wächter dahingehend beeinflußt, dass er meinte, er der Zivilisationsmensch benötige zumindest die Illusion einer Hütte, weil er in der freien Natur nicht übernachten könne?
Hm, gestern Abend hatte ihn der Telos-Ellwe offenbar noch Willkommen geheißen.
Seit er den Biber aus Hunger angegriffen hatte, galt dies offenbar nicht mehr. Er galt nur noch als ein Störenfried der ihre mystische Ordnung mit seinem Unglauben störte.
Die ‚Quelle‘ musste eine künstliche Anlage gewesen sein. Man hatte sie geschlossen. Das Wasser hatte sowieso seltsam geschmeckt.
Offenbar hatte man es mit Drogen durchsetzt, die ihn gegenüber psionischen Einflüssen gefügiger machen sollte.
Verdammte Welt mit ihren psionischen Hexen und Hexer!
Skulpius hatte Recht.
Die Kapoor und ihre psionischen Schwesternschaften hatten ihm eine verdammte Falle gestellt und er Narr fiel darauf herein. Nicht zum ersten Male wenn es um Alora ging...
Er blickte sich suchend um. Sein Groll auf Alora und diese verdammte Welt stieg.
Seit heute Morgen schien die Natur regelrecht zu explodieren.
Orlan begriff das Ganze nicht.
Er verfluchte sich inzwischen selbst, weil er es trotz seiner unfreundlichen Gefühle dieser Welt gegenüber, unterlassen hatte, die Informationsdatei zu lesen. Dann hätte er dieses Phänomen erklären können.
Shakunta überlegte. Denn nur in dieser relativ kurzen Zeit innerhalb des Grossen Zyklus, musste die Natur alles in die Wege leiten, was zu ihrer Erhaltung notwendig war: besamen, wachsen, Frucht tragen oder bei der Tierwelt, fressen, fressen und sich weiterpflanzen.
In diesen Jahren verwandelte sich der Planet in einen paradiesischen Garten in der allerdings ein mörderischer Existenzkampf tobte.
Orlan Shakunta meinte zu sehen, wie die Keimlinge fast in Zeitlupe wuchsen oder die Pflanzen aus dem Boden schossen und sich in wenigen Stunden zu fußhohen Schösslingen entwickelten.
Wie würde die Tierwelt auf diese absonderlichen Verhältnisse reagieren?
Bis auf den ‚Biber‘, der vielleicht eine Art von ‚Scout‘ gewesen war, konnte er sie noch nicht erkennen.
Aber vielleicht würden morgen oder in wenigen Tagen hier regelrechte Schlachtfeste der Tiere untereinander stattfinden.
Er musste schauen, dass er diese Höllenwelt so schnell wie möglich verließ.
Dann fielen ihm Widersprüche ein.
Neu-Telos war von den fünf Gigantschiffen, welche den physikalischen Körper der Entität hierher transportierten, in eine stabile Umlaufbahn gebracht worden. Er erhielt jetzt. permanent eine gleichmäßige Energiestrahlung von der Sonne, die ihn eigentlich ständig zu einer akoriaähnlichen Welt machte.
Wieso reagierte die Natur in der Wendefeierzeit dann so fiebrig, wie in den vorherigen Zeitaltern der Zyklen?
Handelte es sich noch um einen archaischen Impuls, weil die Flora und Fauna sich nicht so rasch auf die veränderten Verhältnisse anpassen konnte?
Er erinnerte sich gehört zu haben, dass so robust das ursprüngliche Leben auch gewesen sein mochte, sie bei der Anpassung an die dauerhaft guten Lebensbedingungen total versagte und unterging.
Mehr als seltsam!
Und bei allen Sternengötter, wo mochten die Siedlungen sein?
Mehr als eine halbe Million Akorianer mit Telosgenen mussten inzwischen auf Neu-Telos leben?
Rätsel über Rätsel?
Der Magen tat ihm höllisch weh. Er konnte den Hunger einfach nicht mehr ertragen.
Der ehemalige Tharo blickte die Pflanzen an. Es handelte sich hauptsächlich um Blumen in mannigfaltiger Art.
Orlan besaß als Humanoid keinen Widerkäuermagen.
Trotzdem riß er an Pflanzen, die an akorianische Wildkräuter erinnerten.
Aber die Wurzeln wehrten sich regelrecht. Einige von ihnen schlugen wie Peitschen nach ihm.
„Aua!“
Ihre dornenübersäte Oberfläche schlug nach ihm. Shakunta blutete aus mehreren kleinen Wunden an der Hand.
Da Orlan keinen Verband bei sich hatte, er trug nur eine Freizeitkombination, die etwas gegen Kälte und Hitze schützte, leckte er das Blut ab.
Die Verzehrung des Lebenssaftes brachte natürlich keine Linderung weder seines Hunger- noch des Durstgefühls.
Offenbar schützte sich die Flora auf irgendeine Art gegen ‚Räuber‘. Deshalb wagte er keine der Ranken mehr anzufassen, trotz seines Hungers.
Da vorne!
Da blinkte doch Wasser im Sonnenlicht!
Er rannte regelrecht durch das Blütenmeer. Der Boden unter ihm fühlte sich wie ein Teppich an.
Ein gefährlicher Teppich...
Mehrmals griffen die Dornenranken von etlichen Pflanzen nach ihm. Die ‚Wiese‘ wurde zu einem Gebüschwald.
Als er sich schließlich eine kleine Felsenanhöhe erkämpft hatte, bedeckten seinen Körper Dutzende winziger blutende Wunden.
Seine Kombination hing ihm in Fetzen herunter.
Er Idiot hatte auf entsprechende Schutzkleidung verzichtet.
Alora hatte ihm in der Botschaft geraten, sich ‚luftig‘ anzuziehen, da es in der Wendefeier-Zeit von Tag zu Tag wärmer werden würde. Deshalb hatte er auf Unterwäsche verzichtet.
Auch dies bedauerte er, weil es in der Nacht im ‚Ilusionshaus‘ verdammt kühl gewesen war. Sein jetziger Ruheplatz bestand aus einem seltsamen rötlich schimmernden Mineral. Der ganze Felsenhügel schien daraus zu bestehen.
Die Pflanzen umrankten ihn regelrecht, überwucherten ihn allerdings nicht.
Unzählige Flechten, Ranken und Luftwurzeln schienen ihn anzubeten. Anders konnte er dieses seltsame Verhalten nicht erklären.
Sollte?
Mit den Fingern versuchte er etwas von dem Material abzukratzen, aber er scheiterte.
Fasse mich nicht an!
Orlan erschrak fast zu Tode und wollte flüchten, aber als er die ‚Pflanzenarmee‘ um das ‚Heiligtum‘ sah, schreckte er zurück.
Wahrscheinlich würden sie ihn zerfleischen.
So hockte er sich auf den Felsen, der regelrecht zu pulsieren schien.
„Ich werde verrückt! Am Besten!“
Der Gedanke kam ihm plötzlich.
Er brauchte sich nur in das Pflanzendickicht, das inzwischen fast mannshoch war, zu begeben, dann würde alles vorbei sein.
„Tue es endlich Frevler! Du störst die Harmonie!“
Ihm kam der Gedanke, dass dies nur ein böser Albtraum sein konnte. Irgendwann würde er aufwachen und froh darüber sein, dass sich alles nur als eine Illusion entpuppt hatte.
„Du täuscht dich!“
Orlan hatte genug von dem Spiel des unsichtbaren psionisch begabten Ökofreaks.
„Wächter zeige dich! Schalte deinen Deflektoranzug aus und gib deine Psychotricks auf. Ich ergebe mich. Bringt mich weg von diesem Irrsinnsplaneten. Alora wo bist du?“
Er schrie es fast verzweifelt in die Weite der Ebene hinaus, deren Pflanzen fast in Zeitlupe wuchsen. Bald würden sie Waldgrösse erreicht haben.
„Wir wollen dich als Opfer, duale Figur!“
„Wächter höre auf. Ich weiss nicht über was du sprichst.“
„Du hast nur die Wahl der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, dich anzupassen, die Riten zu akzeptieren und die Einheit zu erreichen – oder als Futter zu dienen. Meine pflanzlichen Kinder sind hungrig. Übermorgen kommen die tierischen Brüder und Schwestern. Glaube mir es ist einfacher, dich mit den Pflanzen in Harmonie zu bringen und dich später in die globale Einheit zu fügen, als mit der Fauna!
„Wer bist du?“ fragte er laut.
„Tief in deinem Innern weißt du es, Ungläubiger! Reduziere dein Ego und finde zur Mitte. Die Ratio, der Verstand, sollte nur als Werkzeug benutzt werden und nicht zum Herrscher der Persönlichkeit werden.. In der Grossen Realität existiert nur Bewusstsein!“
Er wollte laut hinausschreien: Mystik, Dummheit, Unwissen, Aberglauben, aber er ließ es sein.
Wahrscheinlich würde er den Wächter, der in seinen Gedanken wie in einem Buch las, nur noch mehr verärgern.
Diese mystischen esoterischen ökologisch angehauchten Spinner!
Wie er sie verachtete!
Er glaubte nur an die Wissenschaft und die Ratio.
„Dann stirb!“
Über dem ‚Felsen‘ krochen plötzlich violette elmsfeuerartige Energien. Sie begannen oben und würden ihn bald erreicht haben.
Orlan konnte es mit allen seinen Sinnen fühlen, dass sie auf ihn die Wirkung von Stromschlägen haben würden. Ihm blieb nur noch die Wahl in die schweigende pflanzliche Armee hineinzugehen, oder von der Energie gebraten zu werden.
Tausende Ranken, Luftwurzeln und Geflechte richteten sich bereits auf ihn aus. Wie Antennen drehten sie sich in seine Richtung. Und die ‚Elmsfeuer‘ krochen immer näher.
Orlan schrie um Hilfe, aber da war niemand der ihm helfen konnte. So erwartete er den unausweichlichen Tod...
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Selana
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Selana »

Ich wünsche allen Lesern

Frohe Weihnachten

Selana
Slartibartfast
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Slartibartfast »

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Danke, Dir auch, Selena! A-)
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Schnurzel
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Schnurzel »

Manche werden sich fragen, warum von Roi und von mir keine Fortsetzungen unserer Stories mehr kommen. Oder auch nicht, wenn ich mir die überragende Resonanz im letzten Monat so anschaue.

Egal. Roi hat mir um Weihnachten herum mitgeteilt, dass er sein Projekt "Galaktische Chronisten" mit sofortiger Wirkung einstellt. Die Gründe sind mir bekannt und ich respektiere sie.

Er hat mich auch gebeten, keine weiteren Texte mehr zu verfassen, die mit dem GCversum zu tun haben. Schade. Ich hatte einige Pläne und war Feuer und Flamme, nicht zuletzt wegen Rois Enthusiasmus. Was die Olfaktoren-Story angeht, hängt bis zum aktuellen Stand noch nichts mit dem GCversum direkt zusammen, bis auf die "dunklen Würfelschiffe" in Kapitel 1, aber das lässt sich leicht umschreiben. Alles andere ist mehr oder weniger mein eigenes Universum, auch wenn mich Roi zu dem einen oder anderen Detail inspiriert hat. (Die Olfaktoren und ihre Welt sind allerdings zu 100 % meine eigene Erfindung, Anemoi und das Personal natürlich auch)

Damit meine Arbeit nicht komplett umsonst ist, werde ich in absehbarer Zeit einen eigenen Thread im Fan-Unterforum aufmachen, in dem ich die Story nochmal reinstelle und fortsetze, bis zum Ende der Geschichte mit den Geiselnehmern. Von einer Fortsetzung habe ich zwar auch schon die ersten Seiten geschrieben, die dann direkt mit dem GCversum zusammenhängen, aber den Verlust kann ich verkraften.

Zur Zeit küsst mich allerdings nicht die Muße, deshalb kann die Fortsetzung der Olfaktoren-Story noch eine Weile dauern. Eine Fortsetzung der Freihändler- bzw. der Akorianer-Story wird es definitiv nicht geben. Ein kleiner Hinweis noch, den ich mir nicht verkneifen kann: Meine Olfaktoren-Story und Rois Akoríaner-Story wären ineinander gelaufen. Dass es dazu nicht mehr kommt: schade. Aber nicht zu ändern.

Roi möchte dann den Thread in einigen Tagen locken oder löschen lassen. Wenn ihr noch Kommentare loswerden möchtet, müsst ihr euch beeilen.
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Retrogame-Fan1 »

war schon länger nicht mehr hier. aber ich arbeite grad an diesen linien. hab ne interessante anleitung für gimp gefunden.
Aufgrund aktueller Vorkommnisse im Forum möchte ich darauf hinweisen:
Meine Beiträge stellen lediglich meine eigene/persönliche Meinung dar (solange nicht anders beschrieben) und sind nicht zu verallgemeinern.
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Schnurzel »

Retrogame-Fan1 hat geschrieben:war schon länger nicht mehr hier. aber ich arbeite grad an diesen linien. hab ne interessante anleitung für gimp gefunden.
denn man tau
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Slartibartfast »

Schnurzel hat geschrieben:Manche werden sich fragen, warum von Roi und von mir keine Fortsetzungen unserer Stories mehr kommen. [...]
Oje, sehr schade. :sad: Etwas seltsam finde ich jedoch, dass Roi die Weiterführung seiner Handlungslinie untersagt. Aber ok, wenn er seine Gründe nicht offenlegen will, muss ich das natürlich respektieren.


Darf ich fragen, weshalb sich Roi über Dich mitteilt, statt seine Entscheidung selber bekannt zu geben?
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Schnurzel »

Slartibartfast hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben:Manche werden sich fragen, warum von Roi und von mir keine Fortsetzungen unserer Stories mehr kommen. [...]
Oje, sehr schade. :sad: Etwas seltsam finde ich jedoch, dass Roi die Weiterführung seiner Handlungslinie untersagt. Aber ok, wenn er seine Gründe nicht offenlegen will, muss ich das natürlich respektieren.


Darf ich fragen, weshalb sich Roi über Dich mitteilt, statt seine Entscheidung selber bekannt zu geben?
Roi hat mich darüber informiert, dass er mit GC nicht mehr weitermachen will. Das war recht und billig, da ich ja "Mitautor" bin bzw. war. Er hat mich aber nicht darum gebeten, dass ich es euch mitteile. Das war meine eigene Entscheidung. Mehr werde ich dazu nicht sagen, aus Respekt vor Roi. Entweder er teilt euch seine Gründe mit oder er lässt es, und dann bleibt es halt im Dunkeln.

Ich werde auf jeden Fall meine Olfaktoren-Story fortsetzen (siehe mein Post). Zu gegebener Zeit.

Soweit ich Roi verstanden habe, wird er seine "Sohn des Minos"-Story fortsetzen und ein neues Projekt beginnen. Was es ist, weiß ich vage, und ob er es ins PR-Forum reinstellen wird, weiß ich nicht. Das soll er euch selbst mitteilen, wenn er möchte.

Ich finde es auch sehr schade. :sad:
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Slartibartfast »

Ok, danke für die Antwort. :unsure:
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Slartibartfast hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben:Manche werden sich fragen, warum von Roi und von mir keine Fortsetzungen unserer Stories mehr kommen. [...]
Oje, sehr schade. :sad: Etwas seltsam finde ich jedoch, dass Roi die Weiterführung seiner Handlungslinie untersagt. Aber ok, wenn er seine Gründe nicht offenlegen will, muss ich das natürlich respektieren.
Nun, sagen wir, dass mir über Weihnachten klar geworden ist, welche Verantwortung die Autoren, über das was sie Schreiben, tragen.
Auch war mir immer klar, dass vor allem wir Autoren vorsichtig sein sollten, wenn es um solche feinstofflichen oder modern ausgedrückt, um „multidimensional“ wirkende Kräfte, wie Gedankenwelten geht.

Banal ausgedrückt: Jeder Mensch, und speziell auch wir Autoren, als „Schöpfer“ von kompletten Gedankenwelten, tragen für unsere „Gedankenwerke“ eine Verantwortung.

Wir können falsche Imaginationen in die Welt setzen, die uns beispielsweise in Alpträumen heimsuchen. Es gibt noch schlimmere Heimsuchungen, über die ich hier nicht schreiben möchte.

Aus einer „metaphysischen“ Grundüberzeugung, die ich nun mal hege, erwächst für mich persönlich auch eine Verantwortung für meine Gedankenwelten, die ich schaffe.

Beispielsweise werde ich nur noch eine SciFic betreiben, die ich verantworten kann. Also
keine unsinnigen Gedankenwelten ala PR, Ren Dhark, Star Trek etc und auch keinen Psiquatsch mehr. Also mehr „reale Science Fiktion“. Auch werden vor allem historische Romane mit etwas Phantastik dazu gehören.
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Honor_Harrington »

Roi Danton hat geschrieben:Nun, sagen wir, dass mir über Weihnachten klar geworden ist, welche Verantwortung die Autoren, über das was sie Schreiben, tragen.
Auch war mir immer klar, dass vor allem wir Autoren vorsichtig sein sollten, wenn es um solche feinstofflichen oder modern ausgedrückt, um „multidimensional“ wirkende Kräfte, wie Gedankenwelten geht.

Banal ausgedrückt: Jeder Mensch, und speziell auch wir Autoren, als „Schöpfer“ von kompletten Gedankenwelten, tragen für unsere „Gedankenwerke“ eine Verantwortung.

Wir können falsche Imaginationen in die Welt setzen, die uns beispielsweise in Alpträumen heimsuchen. Es gibt noch schlimmere Heimsuchungen, über die ich hier nicht schreiben möchte.
Also das überrascht mich jetzt, dass du als chronischer Vielschreiber erst jetzt darauf kommst. -_-
Aus einer „metaphysischen“ Grundüberzeugung, die ich nun mal hege, erwächst für mich persönlich auch eine Verantwortung für meine Gedankenwelten, die ich schaffe.

Mmmh, egal aus welcher Überzeugung heraus - verantwortung für sein denken udn handeln sollte jeder reife Mensch übernehmen.
Nicht nur in seiner Schreibstube, sondern auch in der Begegnung mit anderen Menschen [und Alies, wie mir schon versichert wurde].
Beispielsweise werde ich nur noch eine SciFic betreiben, die ich verantworten kann. Also
keine unsinnigen Gedankenwelten ala PR, Ren Dhark, Star Trek etc und auch keinen Psiquatsch mehr. Also mehr „reale Science Fiktion“. Auch werden vor allem historische Romane mit etwas Phantastik dazu gehören.
Dann wirst du wohl über kurz oder lang nicht nur deine hier im Forum eingelagerten Threads schließen, sondern dich wohl ganz vom Forum verabschieden? -_-
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Slartibartfast »

Roi Danton hat geschrieben:Nun, sagen wir, dass mir über Weihnachten klar geworden ist, welche Verantwortung die Autoren, über das was sie Schreiben, tragen. [...]
Danke für die Antwort, Roi!


Falls ich noch eine Bitte äußern darf - kehre dem Forum nicht ganz den Rücken. :)
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Slartibartfast hat geschrieben:
Roi Danton hat geschrieben:Nun, sagen wir, dass mir über Weihnachten klar geworden ist, welche Verantwortung die Autoren, über das was sie Schreiben, tragen. [...]
Danke für die Antwort, Roi!


Falls ich noch eine Bitte äußern darf - kehre dem Forum nicht ganz den Rücken. :)
Nein keine Sorge, Slarti. Historisch-phantastische Romane finde ich noch okay, Stichwort Atlan + Rico. :unschuldig:

Ich bitte dich den Thread noch einige Tage offen zu lassen, dann ihn zu löschen.

Wer unbedingt noch diskutieren möchte, kann das im GA-History Thread tun.

Danke Slarti und auch Schnurzel für dein Verständnis.
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Roi Danton
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Honor_Harrington hat geschrieben:
Roi Danton hat geschrieben:
Also das überrascht mich jetzt, dass du als chronischer Vielschreiber erst jetzt darauf kommst. -_-

Besser als gar nicht oder? :unschuldig:
Aus einer „metaphysischen“ Grundüberzeugung, die ich nun mal hege, erwächst für mich persönlich auch eine Verantwortung für meine Gedankenwelten, die ich schaffe.

Mmmh, egal aus welcher Überzeugung heraus - verantwortung für sein denken udn handeln sollte jeder reife Mensch übernehmen.
Nicht nur in seiner Schreibstube, sondern auch in der Begegnung mit anderen Menschen [und Alies, wie mir schon versichert wurde].


Da stimme ich dir voll zu!.
Beispielsweise werde ich nur noch eine SciFic betreiben, die ich verantworten kann. Also
keine unsinnigen Gedankenwelten ala PR, Ren Dhark, Star Trek etc und auch keinen Psiquatsch mehr. Also mehr „reale Science Fiktion“. Auch werden vor allem historische Romane mit etwas Phantastik dazu gehören.
Dann wirst du wohl über kurz oder lang nicht nur deine hier im Forum eingelagerten Threads schließen, sondern dich wohl ganz vom Forum verabschieden? -_-
Nein, irgendwie verfolge ich nach fast 50 Jahren immer noch PR, wenn es nur noch in Spoiler etc ist. PR ist halt immer noch ein Teil von uns Alten. :lol:
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Retrogame-Fan1 »

heißt das, meine bilder werden nicht mehr benötigt? :mellow:
ich weiß, letzte zeit hab ich mich nicht sehr oft hier gemeldet. aber meine ausrede: ich hatte keine zeit für weitere bilder, da mich dieses bild in beschlag genommen hat (bzw. ich hab ne passende variation gesucht):
Bild
Aufgrund aktueller Vorkommnisse im Forum möchte ich darauf hinweisen:
Meine Beiträge stellen lediglich meine eigene/persönliche Meinung dar (solange nicht anders beschrieben) und sind nicht zu verallgemeinern.
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Roi Danton »

Retrogame-Fan1 hat geschrieben:heißt das, meine bilder werden nicht mehr benötigt? :mellow:
ich weiß, letzte zeit hab ich mich nicht sehr oft hier gemeldet. aber meine ausrede: ich hatte keine zeit für weitere bilder, da mich dieses bild in beschlag genommen hat (bzw. ich hab ne passende variation gesucht):
Bild
Doch Retro, aber nicht mehr in diesem Thread. Poste sie einfach in dem GA-Neo-History-Thread. :)

Das Bild hat mir gefallen. :st:
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Schnurzel »

Retrogame-Fan1 hat geschrieben:heißt das, meine bilder werden nicht mehr benötigt? :mellow:
ich weiß, letzte zeit hab ich mich nicht sehr oft hier gemeldet. aber meine ausrede: ich hatte keine zeit für weitere bilder, da mich dieses bild in beschlag genommen hat (bzw. ich hab ne passende variation gesucht):
Bild
Das Bild hat was. Danke dafür. Aber was genau soll das jetzt darstellen?
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Re: "Galaktische Chronisten" Fan-Story-Thread

Beitrag von Slartibartfast »

Wie weiter oben zu entnehmen ist, wünscht Roi ein Löschen oder ein Schließen seines Galaktische Chronisten-Threads. Wir haben das im Mod-Team besprochen und wollen dem entsprechen. Löschkandidaten sind jedoch nur Fäden mit wirklich schlimmen Flamewars oder illegalen /Werbe-Inhalten.
Daher werde ich den Thread nun schließen und danke zugleich Roi Danton und allen am Thema mitwirkenden UserInnen für die Geschichten, Beiträge und Grafiken! :)


Roi schlägt vor, etwaige weitere Diskussionen zum Thema Galaktische Chronisten im Thema "Graue Allianz 2.0 Neo Serien-Thread" weiterzufuhren.
viewtopic.php?t=3145
Gesperrt

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