Kaleidoskop

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Hideo
Oxtorner
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Kaleidoskop

Beitrag von Hideo »

Hi Zusammen.

Im Alten Forum hatte ich diesen Thread eine Zeitlang betrieben, um meine Vorstellung vom PR-Alltagsleben zu zeigen. Dann kamen irgendwann einige Andere Dinge dazu, und ich habs nicht weiter geführt.
Allerdings reizt mich die Aktuelle Handlung dazu, damit wieder anzufangen.

Doch bevor die neue Kost kommt, hier erstmal die alte :D

Medien 3 DE I

[Stimme aus Off mit schnellem Zoom Raus von Gushon See bis Solare Residenz; Musik „Der Gataser im Pfeffer“ einblenden] „Guten Morgen und Willkommen bei Albinon 3D [T. in Hintergrund und Logo in Hypersturmanimation einspielen]. Was ist das nicht für ein herrliches Wetter das uns unser großer Weiser wieder einmal beschert hat! [Einspielung Luna subluminal; Wetterdaten einblenden] Doch was machen an so einen KRISTALLklarem Sommermorgen? [Schneller Wechsel von multispezies ratlosem Ausdruck] Nun, die Warringer Akademie hat ihre Pforten zu einem Tag der offenen Positronik geöffnet. Also einfach in das NETZ einklinken und einen kleinen, virtuellen Trip unternehmen. Unser lieber Geist Dealian übernimmt persönlich die Führung [freundlich winkender Sarg für 0,5 Sekunden] Oder doch lieber in das Beijing Museum of Wars? Dort hat Banro da Randa eine Ausstellung über Kriege der letzten zehntausend Jahre kreiert. Oder lieber doch zum Kraterverstecken auf Luna? Die Spacecache Community veranstaltet ein munteres Versteckspiel auf der DUNKLENSEITE des Mondes! [schnelles Einblenden der Orte und Koordinaten] Noch nichts für DICH[Onkel Bostisch Sprite mit kernigem Fingerzeig auf zuschauer] dabei gewesen? Dann bleib dran, gleich gibt es MEHR… [fade out und überleiten in den Werbeblock. Beginnend mit den Infraschallkuren für Gataser]


Arbeitswelt I

Beren rannte. Um ihn herum schattenhafte Silhouetten der terranischen Wolkenbrecher. Das Laufband versuchte ihn zu Fall zu bringen. Die Robotgleiter kreisten wie wartende Geier um ihn herum. Doch wenn er sie zu sich winkte, stiegen sie in den grauen Himmel und kehrten erst wieder, wenn er weiter rannte.
Er hatte doch keine Zeit!
Sahen sie nicht, dass er einen dringenden Termin hatte?
Er sprang von dem Transportband auf den festen Gehweg. Sofort erschien eine undeutliche Schattenmenge und drängte ihn weg.
Mit aller Kraft erreichte er das Sorensen & Jülerytz Firmengebäude. Niemand hielt sich in der Eingangshalle auf, doch er wusste dass sie oben auf ihn warteten. Der Lift und der Antigravschacht verweigerten den Dienst, also nahm er die Treppe. Jede Stufe schien wie für Riesen gemacht, doch er kämpfte sich alle zweihundert Stockwerke aufwärts.
Als er schließlich den Versammlungsraum erreichte warteten sie dort. Seine Chefin Erin Sorensen, der Senior Partner Jülerytz Dürülik, Homer G. Adams, Tomaro Whistler und wie sie alle hießen. Er konnte sogar die glühenden Augen eines Haluters erkennen.
Er wollte ein paar Worte stammeln, doch seine Chefin stand so plötzlich auf, dass vor Schreck zusammen zuckte. Ihre hohen, dolchartigen Schuhe kratzten über den Boden. Nur Zentimeter von ihm entfernt blieb sie stehen, hob eine Folie mit seinem Vertrag hoch und zerriss sie.
Schreiend wachte er auf.

Das Leben I

„Du hast ihr auf die Haluter geglotzt!“
Natürlich hatte er, aber er konnte es auch nicht einfach zu geben.
„Vor allen Leuten!“ er konnte in ihrem Spiegelbild deutlich ihre Wut erkennen. Die Morgensonne strahlte zwischen den hohen Türmen Madrids hindurch. Ascra war zwar gebürtige Arkonidin, aber trotzdem wähnte Pael spanisches Blut in ihr. „Nicht nur dass du Barbar deine Hormone nicht kontrollieren kannst. OH NEIN! DU MUSST ES AUCH NOCH VOR ALLEN LEUTEN ZEIGEN!“
Ihr Kleid leuchtete so rot, das es fast zu brennen schien. Pael mochte diese Stoffe, die auf die Gefühlslage des Trägers reagierten. Er mochte sie vor allem dann, wenn Frauen sie trugen. Sie neigten bei besonderer Erregung zu Transparenz an den richtigen Stellen. Genau dies stellte auch sein Problem dar: das transparente Kleid von Vandar Bardeikles. Ihres Zeichen Akonin und dazu auch noch im Besitz von zwei „Halutern“.
Zugegeben, er hätte an den ethnischen und physischen Unterschied zwischen Ascra und Vandar denken sollen. Aber Vurguzz machte irgendwie alle gleich.
Ascra flutete die Kuppel des Gleiters mit einem Schwall arkonidischer Schimpfwörter. Die Hälfte, die er verstand, lies seine ohnehin roten Ohren noch mehr glühen.
Pael schaltete auf Durchzug, als sie in ihrer Wut nur noch Arkonidisch sprach.

Medien 3DE II

Sind sie ERTRU? [laszives über die arkonweißen Lippen lecken in Großaufnahme]. Sie wollen doch auch… ERTRU sein! [Zoom raus; Totale auf muskulöse Ertruserin in Catsuite mit dem Produkt]. Ordern sie JETZT ihr persönliches KA! SOM! WORKOUT mit INDIVIDUELLER STOFFWECHSELANALYSE! Im Paket enthalten ist eine positronische Heimnetz Applikation, um auch in ihrer eigenen Mächtigkeitsballung den RICHTIGEN ERTRU-EFFEKT zu ER! LE! BEN! [0,2 Sekunden Einblendung AGBs und Allergiewarnungen, sowie Speziesbeschränkungen]

Arbeitswelt II

Die Metallhülle vibrierte heftig. Grum Drül fühlte es in seiner Rüsselspitze: dieses Vibrieren konnte nicht gesund sein. Der Roboter vor ihm starrte teilnahmslos die Wand an und versuchte einen Container durch sie hindurch zu bugsieren. Auch dieses Verhalten erschien Grum „ungesund“. Sollte er Meldung machen? Lieber nicht. Das letzte Mal hatte der grüne Giftling ihm vorgeworfen, „nicht ganz sauber im Schnorchel“ zu sein. Grum hatte zwar keine Ahnung, was ein Schnorchel war, allerdings vermutete er, dass es sich dabei um seinen Rüssel handelte. Ähnliches durfte sich Han vor kurzem anhören: ob er „da oben“ zu wenig Sauerstoff bekomme. „Da oben“ war für den Giftling alles über dreißig Zentimeter. Han als normaler Mensch lebte also mit viel zu viel „da oben“. Wenn Grum geahnt hätte, dass Siganesen auch unhöflich sein konnten, dann hätte er die Stelle als Roboingenieur in der SIEGER TRANSPORT COMPANY nie angenommen. Überhaupt fragte er sich, weshalb er nicht die Stelle bei Whistler oder da Tranka abgelehnt hatte.
Das Vibrieren nahm zu. Grum spürte es nun nicht nur, er SAH es. Der Container vibrierte auch. Und das obwohl er keinerlei physischen Kontakt zu dem Roboter besaß.
Vorsichtig berührte der Unither die Hülle mit einem Kontaktsensor. Dank der Sparmaßnahmen musste er mit einen Swoon statt einem Siganesen nehmen. In Erinnerung an seinen Chef bekam dieses Sprichwort allerdings eine völlig neue Bedeutung.
Auf einem kleinen Display erschienen Messdaten. Grum lass sie und versuchte einen Sinn zu erkennen. Nur unterbewusst roch er den Rauch.
Eine überraschende Kurve erschien auf dem Taster und stieg exponentiell. Grum rümpfte den Rüssel. Dann knallte es zwei Mal: der erste Knall kam aus dem „Kopf“ des Roboters. Der Zweite besaß physische Qualität. Er entstand, als der vierzig mal zwanzig mal zwanzig Meter große Container auf dem Boden aufschlug.
Nach dem Grum wieder auf die Beine gekommen war, bemerkte er das Piepsen und Rütteln seines Funkarmbandes. Benommen rief er die Textmitteilung ab. Sie kam von dem Grünen. ICH HOFFE DAS WAR NUR DEIN KOPF, DER GEGEN EINE WAND GELAUFEN IST.
Han erschien in der Halle. Grum kannte sich einigermaßen gut mit der Mimik des Terraners aus, um so etwas wie mitleidige Anteilnahme zu erkennen. Freundschaftlich legte er einen Arm um den Unither.

Das Leben II

Das erste, was sie wahrnahm war, das er nichts wahrnahm.
Die verdammte Positronik spinnt schon wieder ging Aerin durch den Kopf. Das vierte Mal in drei Tagen. Sie schwang die Beine aus dem Bett und suchte den manuellen Schalter für das Licht. Welches Genie hatte die Schalter neben der Eingangstür angebracht?
Sie stieß sich drei Mal das Schienbein bevor sie den Schalter fand. Er reagierte nicht. Also irrte sie weiter durch die Wohnung. Irgendwo hatte sie altmodische LEDs mit kleinen Batterien. Sie drehte sich um und hörte das leise Summen einen Moment zu spät. Mit dem Schwung der Drehung stieß ihr linker Fuß gegen den kleinen Reinigungsroboter. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte das Pochen in ihrem kleinen Zeh zu ignorieren. Mit protestierendem Piepen wuselte die Maschine um Aerin herum und setzte seine Tätigkeit fort. Aerin humpelte durch die Dunkelheit tastend zu einem Schrank und wühlte darin herum. Nichts. Sie suchte fluchend weiter und fand die kleinen Lampen schließlich im vorletzten Schrank. Die LED flammte auf und blendete Aerin. Vor Schreck lies sie die Lampe fast fallen. Mit dem schwachen Lichtschein schlurfte sie zu dem Notterminal im Flur. Innerlich regte sie sich über sich selber auf, dass sie nicht früher daran gedacht hatte. Nach einem kurzen Druck auf die Abdeckung schwang diese auf und offenbarte einen primitiven Wandbildschirm, der mindestens einen Zentimeter dick war. Keine Spur von High Tech. Aerin fragte sich, ob dieses… Ding überhaupt Farbe darstellen konnte. Verzweifelt suchte sie nach einer Sensorfläche, um den Kasten zu aktivieren. Sprach konnte es wahrscheinlich nicht verarbeiten. Sie fand zwar keinen Sensor, der ihre Berührung erkannte, dafür aber etwas, dass aus dem glatten Gehäuse hervor stand. Aerin versuchte es heraus zu ziehen, bekam es aber nicht zufassen. Dann probierte sie es mit Drücken.
Es piepste und langsam erschien ein Bild, das überraschend scharf war, noch dazu mit Farbe. Nach quälenden Sekunden wechselte sich das Logo der Software- Firma mit einem Schriftzug ab.
IHR PROBLEM WURDE ERKANNT! BITTE VERLASSEN SIE NICHT DIE WOHNUNG UND BENUTZEN SIE KEINE POSITRONISCHEN GERÄTE, BIS DER KUNDENSERVICE EINGTROFFEN IST!

WIR WÜNSCHEN IHNEN EINEN ANGENEHMEN VORMITTAG!
VIELEN DANK FÜR DIE NUTZUNG DES SORENSEN & JÜLERYTZ NOTFALLPROGRAMMS!
Unter der Mitteilung erschien eine Ziffernfolge, die mit jeder Sekunde schrumpfte: 2:34:21
Über zweieinhalb Stunden!
Wütend stampfte Aerin in das Bad, um eine längst überfällige Angelegenheit hinter sich zu bringen.
Aus Wut über den Verlauf ihres Problems und die lange Wartezeit, bemerkte sie nicht, dass die Toilette nicht auf ihren Körperdruck reagierte. Erst als gewisse hygienische Prozesse nicht prozessierten, bemerkte sie das Problem.
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


Ein bisschen Lesestoff? Bödde: Vimes für's Kindle oder Vimes Thread

Mehr Stardust?
Slartibartfast
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Re: Kaleidoskop

Beitrag von Slartibartfast »

Moin Hideo, schau mal hier ;)

viewtopic.php?p=206380#p206380

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... reibe-wie/


Kurzeindruck von mir: Liest sich gut, bitte später auch Dramatik, Mystery und Konflikte einflechten, sonst wird es zur Alltags-Lindenstraße.

Hauptpersonen machen mysteriöse Entdeckungen, finden mysteriöses Objekt, das sich als erster Hinweis auf etwas Großes entpuppt. Oder sie kommen anhand winziger Unstimmigkeiten in ihrer Welt einer Verschwörung und/oder Alien-Infiltration auf die Spur, man glaubt ihnen zunächst nicht.
Oder sie kennen Leute, die sie selbst nicht mehr erkennen (echt oder sie tun nur so), niemand kennt sie mehr am Arbeitsplatz, sie zweifeln am eigenen Verstand... oder andersrum, Fremde kennen sie und Details aus ihrem Leben, obwohl sie ihnen unbekannt scheinen. Gedächtnismanipulation wie in Total Recall? :D


Wichtig: Lasse die Texte durch eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung laufen sonst werden die Leser vergrault weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlen. Momentan stolpere ich zu oft über Flüchtigkeitsfehler in Deiner Geschichte, die mir das flüssige, geschmeidige Lesen verderben. (zumindest empfinde ich das als nicht-Germanist so :o()

Ordentliche Basics, das Wissen wann dass und wann das, wann Komma und wann keines**), keine "Deppen-Leerzeichen", nicht zuviele Wortwiederholungen in einem Absatz, das Handwerkszeug ist besonders für engagierte Jungautoren, Hobbyautoren, semiprofessionelle Autoren eminent wichtig. Die hohe literarische Kunst kann sich dann im Laufe des Schreibens entwickeln.

Um einen meiner berüchtigten Vergleiche zu bringen. Es macht der schönste gezimmerte und gedrechselte Stuhl keinen Spaß wenn man sich an schlecht abgeschliffenen Holzlatten Splitter einzieht. ;)



Kennst Du Klaus seine Klaus' Schreibtipps für angehende Autoren?
http://www.uwehermann.com/index.php/fuer-autoren.html




P.S.: Dranbleiben, weiterschreiben!





**) siehe auch das Avatarbild von User Tennessee, sinngemäß:
"Achtet auf die Kommasetzung, rettet Leben!
Wir essen jetzt Opa!
Wir essen jetzt, Opa!"

:D
Zuletzt geändert von Slartibartfast am 14. Dezember 2013, 19:57, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Ergänzung
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Re: Kaleidoskop

Beitrag von Hideo »

Hi Slartibartfast,

erstmal danke fürs Feedback. Ich muss zugeben, das ich die Geschichten damals ziemlich flott runtergeschieben habe, und nur oberflächlich durch die normale Rechtschreibprüfung geschickt zuhaben.

Für längere Texte benutze ich sonst den Dudenkorrektor, den ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.

Ich denke, ich werde die restlichen Geschichten noch einmal genau durchsehen, bevor ich die neu hochlade.
Wer sich den alten Thread derweil angucken will ist hiermit: http://forenarchiv.perry-rhodan.net/ind ... =18885&hl= gut bedient.

Wenn du etwas spannenderes möchtest, probier doch mal die hier: https://www.dropbox.com/s/kztcesuc80ggx ... uflage.pdf
Ich denke auch hier gäbe es noch einiges zu überholen (gerade da es ja jetzt ein paar jährchen her ist, als ich die Geschichte geschrieben habe).
Bisher habe ich die Kaleidoskop-Geschichten tatsächlich eher als kurze Einblicke geplant, eventuell änder ich aber noch was daran.

Hideo hat geschrieben:**) siehe auch das Avatarbild von User Tennessee, sinngemäß:
"Achtet auf die Kommasetzung, rettet Leben!
Wir essen jetzt Opa!
Wir essen jetzt, Opa!"
Dazu fällt mir ein:

"Iss mein Kind!"
^^
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


Ein bisschen Lesestoff? Bödde: Vimes für's Kindle oder Vimes Thread

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