Fan-Story Vimes

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Hideo
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und der Nächste Schritt. Wünsche gute Unterhaltung :)


Athena

Kreischendes Metall begleitete die schreiende, tobende Meute.
Dogger stand vor Kenjin und Vimes, seine Augen blieben wie so oft auf springender Wanderschaft und redete auf sie ein.
„… inzwischen wisst ihr ja, wie’s läuft, hehe. Habt es gelernt. Habt es gepackt. Oder sollte ich besser sie sagen? Egal, geht gleich los, ja, dann könnt ihr los legen. Aber diesmal wieder mehr Show, klar? Die Queen wird kommen, wird sich eure Ärsche ansehn, wenn ihrs macht. Als immer schön geschmeidig bleiben, klar?“
Dogger redete weiter, doch die Worte perlten an Kenjin ab. Sein ganzer Körper stand unter Strom, pumpte sich jede Minute weiter mit einer Mischung aus Testosteron und Adrenalin voll. Sein Blickfeld bestand nur noch aus einem kleinen, kristallklaren Punkt, hart und schneidend wie gepresster und geschärfter Kohlenstoff.
Vimes grollte. In einer normalen Welt ein klares Warnzeichen, das alle vernunftbegabten Wesen flüchten oder verstummen ließ.
Auf ATHENA fehlte sowohl Vernunft als auch Normalität.
Dogger ließ sich nicht aufhalten, redete immer weiter, während seine Augen weiter nach Etwas Ausschau hielten, dass sie wahrscheinlich nie finden würden.
Ein Geräusch, als wenn ein Haluter mit Stahlstangen auf einen Metallboden drosch, übertönte die Stimme ihres Managers.
Die Meute geriet noch mehr außer sich, schrie und kreischte und stampfte mit Händen oder Füßen auf den hohlen Tribünenboden.
Ohne auf Doggers Worte zu achten, setzten sich Vimes und Kenjin in Bewegung.
Showtime.


Vier Tage zuvor.
Die APOLLON glitt vier Lichtstunden über dem schwarzen Loch entfernt aus dem Linearraum heraus.
Eine Sonne, von der ursprünglichen Größe, Form und Farbe her eine Schwester Sols, hing am Rande der Akkretionsscheibe und wurde von dieser grell leuchtend zerfetzt. Protuberanzen jagten immer wieder von dem Stern fort, nur um von dem Loch im All gefangen und zerreißend eingezogen zu werden. Der schwarze Kern des Loches wirkte wie eine Mischung aus Auge und Schlund, eine Chimäre aus gewaltiger Kraft und unersättlicher Fresslust, die in das unendliche All hinaus spähte und sich an dem Anblick der unendlichen Festtafel in einen Blutrausch steigerte.
Und dort, am Rande des Allverschlingers, nur wenige Lichtsekunden von dem Rand der Akkretionsscheibe entfernt, ruhte ATHENA, Schwester DELPHIs.


Kenjin warf einen letzten Blick auf den Stasistank, indem Vimes noch immer ruhte, dann drehte er sich um und machte sich auf, die QUEEQUE zu verlassen.
Die kleine Spacejet lag, von der APOLLON weggeworfen und von ATHENA aufgefangen, in einem kleinen, verwahrlosten Hangar. Der kleine Raum erweckte den Anschein, als ob jeder vorhergehende Reisende hier ein kleines Picknick am Wegesrand veranstaltet und seine Überreste zurückgelassen hatte. Kenjins schweifender Blick entdeckte etwas golden Leuchtendes, eine Kugel vielleicht, das sich hinter dem Unrat verbarg. Kurz war er versucht danach zu greifen, aber das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden und merkwürdige schwarze Kleckse auf dem Boden vor der Kugel und an den Wänden hielten ihn zurück.
Stattdessen ging er durch das quietschende Schott und trat in den dahinterliegenden Gang.
Helles, grelles Licht aus mit Xenon gefüllten Deckenlichtern tauchte den Korridor in einen scharfen Kontrast aus unversehrtem Plaststahl und von Rissen und Furchen durchzogener Oberfläche. Graffiti nahmen einen Großteil der Wände ein, eine wilde Mischung aus genialer Kunst und schlichter, anatomisch fragwürdiger Obszönität. Allem gemein war eine Mischung aus allen bekannten Sprachen der Milchstraße, zusätzlich angereichert mit sehr futuristisch aussehenden Zeichen einer alten, terranischen Sprache. Wenn Kenjins Datenbrille sie richtig übersetzte, ergaben sie keinen wirklichen Sinn.
Er musste zehn Minuten in eine Richtung gehen, von der er annahm, sie führte zum Zentrum, bis er auf den ersten Bewohner ATHENAs traf.
Der Roboter, Kenjin vermutete einen Posbi, lehnte gegen eine Wand und warf immer wieder ein Messer einige Zentimeter in die Luft. Zwei nebeneinander liegende Kameraaugen blickten auf eine Art zu Boden, die wohl gedankenverloren wirken sollte. Kleine Klappen bewegten sich surrend vor den Kameras hin und her. Hin und her schwingende Kabel und frei liegende hydraulische Gelenke untermalten das gespielte Gangstergehabe auf einer brachialen und gleichzeitig billigen Art.
Der Roboter wirkte wie das Produkt einer billigen Retro-Alternativen-Dritten-Macht-Trivid-Serie. Kenjin war sich sicher, das so primitive Roboter niemals auch nur den Weg aus einer terranischen Fabrik heraus gefunden hätte.
Ingenieure besaßen schließlich Stolz.
Der Roboter wandte ein Kameraobjektiv Kenjin zu, hielt das andere auf den Boden gerichtet. Das Messer drehte sich immer noch in der Luft.
„Willste vorbei?“
„Was dagegen?“
„Wenn de zahlst… nö.“
Kenjin beschlich das Gefühl, sich durch einen schlechten Dialog zu kämpfen. Ein Teil von ihm wehrte sich gegen die unvermeidbare, klischeehafte Frage die er nun stellen sollte, aber die Verlockung zu sehen, wohin das ganze führte, siegte.
„Und wenn nicht?“
Nun richtete der Roboter auch das zweite Objektiv auf Kenjin. Das Messer blieb in der Luft hängen und drehte sich weiter, begnügte sich scheinbar mit einer Rolle als Statist.
„Na endlich!“, stieß der Roboter aus. „Das hat ja gedauert. Hast du eine Ahnung davon, wie lange ich hier schon darauf warte, dass jemand die richtige Frage stellt? Man hat das Gefühl, alle Welt ist zur Theaterschule gegangen und will jetzt nur noch kluge und tiefgreifende Dialoge zum Besten geben. Vor kurzem erst war ein Ara hier, der doch tatsächlich anfing, die Dron-Arie als Antwort zu singen. Kaum zu glauben, oder? Was ist nur aus der Welt der Klischees geworden, frage ich mich. Was soll nur aus der Show werden, wenn alle versuchen Niveau zu zeigen?“
Kenjin bemerkte, das sein Mund offen stand und die Ohrhände herab hingen.
„Ja, genau das dachte ich auch, als die Gruppe Arkoniden kürzlich das ganze Ernst nahmen. Meine Güte! Sieh mich an! Billiger kann ich doch kaum noch aussehen. Soll ich etwa noch Rost ansetzen? Es gibt auch noch so etwas wie Würde!“
Kenjin nickte bestätigend. Und gab dem Impuls nach, der ihm auf der Zunge lag.
„Was… wurde aus den Arkoniden?“
„Hah! Ein Kenner! Hab ich mir doch gleich gedacht.“ Das Messer begann Achten zu fliegen. „Kommen nur noch verdammt selten welche her. Wenn du mich fragst, liegt es an dem Verfahren auf DELPHI. Die Burschen da drüben lassen einfach jeden weiter kommen. Der Black King lässt jeden Stil vermissen. Grauenhaft. Bin richtig froh, dass ich dich getroffen habe, Fremder.“
Der Roboter löste sich von der Wand, richtete sich vor Kenjin in seinen vollen ein Meter fünfzig auf. Die Klappen an seinen Kameras schlossen sich zu dem, was wohl ein abschätziger Blick sein sollte.
„Und was aus den Arkoniden wurde… das weiß Niemand!“
Kenjin wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
„Also… willste durch, Fremder?“
Der Laosoor beschloss, sich auf das Spiel einzulassen.
„Ja, es gibt da Etwas, das ich erledigen muss.“
„Das wird dich aber ganz schön was kosten…“
„Ich werde zahlen… bei Sonnenuntergang!“
Der Roboter starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an, die Arme zischend in die Hüfte gestemmt. Dann brach er in schallendes Gelächter aus.
„Genial! GENIAL! Bei Sonnenuntergang! Hier! HAH! Ein echter Künstler!“
Schlagartig wurde er wieder ernst.
„Gemacht. Aber denk dran: bist du zu spät, gibt es Tote!“
Kenjin nickte. Dann setzte er sich in Bewegung und trat an dem Roboter vorbei.
Gerade als er um eine Ecke biegen wollte, es überraschte ihn eigentlich nicht, hörte er den Roboter hinter sich herrufen:.
„Ich sehe dich in 3.992.299.920 Stunden wieder hier. Nummer Vier wartet auf dich!“
Das Lachen folgte Kenjin noch bis zum nächsten Quergang.


Später, in den wenigen ruhigen Minuten, die ihm nach dem Tanz in der Arena und vor dem kurzen Schlaf blieben, schien es eher so, als sei Dogger auf ihn, und nicht er auf Dogger gestoßen.
Der Terraner zeigte alle gegenteiligen Eigenschaften, die man von einem stereotypen Terraner erwartete. Seine Größe lag mit 1,60 Meter deutlich unter dem Durchschnitt und seine gebeugte Haltung verstärkte seine Kleinwüchsigkeit noch. Statt diese selbstverständliche Wir-erben-das-Universum-Haltung, die andere Völker bei Terranern immer erwarteten, zeigte er eine Haltung, die darauf hoffte, wenigstens die Reste vom Trauerkuchen zu erhalten. Seine Kleidung war auf eine alltägliche Art schäbig, die auf ein regelmäßigen Verzicht von Wechsel hindeutete.
Und er redete. Redete immer zu, als wenn er sterben müsste, sollte er einmal damit aufhören.
Die Wiesel-artige Stimme wandte sich noch im Schlaf Aalglatt um Kenjins Träume.


Altes, abgeblättertes Chrom an den Begrenzungen der Zuschauerränge.
„Warte, bis sie dich aufrufen, klar? Es geht hier um die Show, darum, es richtig hinzubekommen. Willst ja kein Fantan-Idiot sein, richtig?“ Kenjin bemerkte, das er noch nicht schlief. Wie in Trance durchlebte er noch einmal den ersten Tanz.
„Also, du musst da rein und, hey, hörst du mir zu?, gut, prächtig! Also, du musst rein gehn und klar machen das du der Macker mit den Eiern bist, hm? Kriegste das hin?“ Einen Tanz. Einen Tanz in der Arena gegen ein Ticket zum Kern. Vielleicht auch zwei Tänze. Höchstens Drei, aber nicht mehr
„Denn wenn einer von denen drauf kommt, das du nur so ein scheiß Spinner bist der sich darauf einen wedelt, das er mal da drin stand, also dann hast du ein echtes Problem. Dann bist du nicht mehr als ein Fußabdruck, hn?“ Kenjin blinzelt über Doggers Schulter. Kreischende, tobende Gestalten auf den Rängen. In der Mitte ein Haluter in Drangwäsche. In den Handlungsarmen eine E-Gitarre. In den Laufarmen Terkonit-Stäbe, mit denen er auf den rostigen Boden drischt. Funken und Metall spritzen durch die stickige Luft.
„Wenn du `ne harte Show lieferst ist alles klar, gibt’s keine Probleme, wirste bestimmt zur roten Königin geschickt.“ Das Versprechen wie aus einem alten, terranischem Märchen. Das Versprechen, das Königreich zu erlangen. Wie tief steckt er schon in der Drachenhöhle? Wann riecht er den fauligen Atem der Bestie?
„Aber wenn du deinen Schwanz einklemmst, ist nicht rassistisch gemeint, tja, dann war`s das. Dann gelten die Regeln nicht mehr.“ Da, direkt vor ihm das Versprechen auf Untergang.
„Also, wie sieht‘s aus? Packst du es?“ Nur ein Nicken und dabei das Gefühl, in einem schlechtem Scherz gefangen zu sein, im Labyrinth eines Verrückten. Was sagte die Katze noch?
„Prächtig! Sehr gut! Hörst du das? die Menge ist schon drauf, warten nur auf die nächste Runde, aber die Königin wird`s ihnen noch nicht geben, die will warten bis alle schön geil sind, bis die sich fast selbst anspringen. Deshalb auch dieser Sound und keine Luftumwälzung. Die Alte mag`s feucht und schwitzig. Ach guck nicht so, als ob du nicht auch drauf stehen würdest, ha!“ Die Worte hängen im Kopf fest, zusammen mit den Worten von Lewis Carroll. Sie bilden ein Wirrwarr und durch all das dringt eine tiefe, rauchige Frauenstimme, das Ergebnis jahrelangen Trainings oder schlicht von Begabung.
„Oh, hörst du das? Es geht los, sie rufen dich rein. Na los, zeig dass du keine Pussy bist. Na los Macker, beweg dich!“ Stakkatos aus Licht und Schatten, das tiefe dröhnen der Sängerin begleitet von dem Wahnsinn des Haluters. Wahnsinn... der Gedanke klar und kalt wie Eis.

Ich muss Verrückt sein. Wir alle sind es. Sonst wären wir nicht hier.
Der Tanz beginnt, wird zu einem Ozean aus Traum und Realität.
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und etwas flotter diesmal, der nächste Abschnitt.

Viel Spaß :D


Dance with a Devil

Ein Sammelsurium aus rostigen, von Nieten und Schweißnähten gehaltene Metallplatten und Gittern bildete das Fundament der Arena.
Darunter: die Ahnung eines Prallfeldes und nur wenige Lichtsekunden von den eigenen Füßen entfernt die brennende Akkretionsscheibe des schwarzen Loches.
Über ihm die Kuppel der kleinen Arena, von antiquiert wirkenden Spots verdeckt, die ihr grelles Licht hinab schickten.
In der Mitte jagte der Haluter unbeeindruckt Akkord um Akkord in die Menge, das dröhnende Spiel von Boxen dutzendfach verstärkt wiedergegeben.
Durch das Tor Kenjin gegenüber trat ein Topsider, völlig nackt und nur von bunten Zeichnungen bedeckt.
Schattenboxend tänzelte er auf Kenjin zu.
Die Menge tobte.


„Du suchst was, ja? Hab ich direkt gesehn. Ein Blick hat gereicht. Kommste von DELPHI? Tjaha, dann weiß ich bescheid, brauchst kein Wort mehr zu sagen, ist alles klar. Alles klar. Willst einen Rechner, einen der über den Standard hinaus geht. Nicht bloß so ‘n besseren Erbsenzähler. Willst was Richtiges, was Hartes. Siehst du? Ich weiß Bescheid, weiß was läuft, weiß wie’s gemacht wird.“
Kenjin sieht die Erscheinung an und weiß nicht so recht, ob er einfach umdrehen und gehen, zu beißen und drauf hauen oder zu hören soll. Alles hat seinen Reiz, aber Tatsache ist, der Terraner hat recht.
„Was du willst, ist zur roten Königin. Das ist es. Von da aus geht’s weiter, direkt den Kaninchenbau runter und rein in den Sommer. Ops, das streich mal direkt wieder. Rote Königin. Das ist’s kapiert? Und das geht nur über einen Haufen Arbeit. Musst dich durchbeißen, durchschlagen, immer schön oben bleiben.“
„Was meinst du damit?“
„Musst kämpfen. Aber nicht irgendwie. Es muss geil aussehn. Muss `ne Show sein, klar? Bringt nichts, einfach nur jemandem das Licht auszuknipsen. Musst einen Tanz abliefern.“
„Einmal kämpfen, dann komm ich weiter?“
„Einmal, vielleicht zweimal. Auf keinen Fall mehr als dreimal.“
Kenjin sieht den nervösen Menschen vor sich an, spürt dessen Hektik beinah körperlich.
„Geht klar. Wann geht’s los?“
Der Terraner grinst breit mit kariösen Zahnstümpfen.
„Bald. Bald. Sobald ich was zu beißen hab, gehen wir ran.“



Der Tanz begann, als sie beide keinen Meter mehr von dem Haluter entfernt standen. Der Topsider wirbelte mit einer schnellen Folge von Drehungen um den schwarzen Giganten herum, wobei er geschickt den Terkonitstangen auswich und versuchte Kenjin mit seinem herumwirbelnden Schwanz zu treffen. Kenjin, noch auf allen vieren stehend, vollführte selber eine schnelle Drehung auf den Vorderläufen, schwang dazu seine Hinterläufe in einem weiten Bogen herum, den Schwanz des Topsiders genau zwischen seinen Beinen, und beendete die Drehung durch eine weitere, die er nutzte um von den Händen auf die Füße zu gelangen.
Die Rechte des Topsiders zuckte hervor, gefolgt von einer Drehung, die erneut den Schwanz herumwirbeln ließ.
Kenjin schlug ein Rad, gefolgt von einer geduckten Drehung unter den Armen des Haluters hindurch, im nächsten Moment nach der dröhnend auf den Boden dreschenden Stange greifend die sogleich wieder hoch gezogen wurde. Kenjin nutzte den Schwung, schnellte hoch und katapultierte sich mit einer Rolle hinter den Überraschten Topsider. Für den Bruchteil einer Sekunde standen sie Rücken an Rücken, dann wirbelten sie herum und der Tanz begann erneut.


„Kannste kämpfen? Ja? Ist wichtig, sehr wichtig. Frischlinge sind zwar lustig, aber nur Ertruserfutter, ja? Also, wenn du nicht kämpfen kannst, dann vergiss das ganze entweder ganz, oder versuch’s über eine Drohne, jemand der für dich in die Sch***** geht.“
Zwischen den Worten schlingt der Mann, der sich Dogger nennt, Essen in sich herein. Besteck sieht er wohl nur als Empfehlung. Dabei gönnt er seinem Mund keine Ruhe. Entweder er isst ganz schnell kleine Bissen in sich hinein, bis seine Hände leer sind, oder er stopft die einzelnen Dinge direkt in den Mund.
Kenjin hat bei der Liga-Flotte zwar schon einiges gesehen, aber gerade kämpft er stark mit aufkommender Übelkeit. Dabei erscheint Doggers Mund wie eine Großaufnahme.
„Ich hab die Grundausbildung der Liga-Streitkräfte durchlaufen, dazu noch die Weiterbildung zum Nahkampfspezialisten. Dazu kommen Dagor, Capoeira und Krav Maga.“
Dogger nickt dabei unablässig und schluckt kauend Wasser.
„Gut, sehr gut. Genial. Aber eine Sache: es ist nur erlaubt, was man auch sehen kann, verstanden? Kein Psiparawasweißichgedöns. Die Haben Taster, die das sehen und dann gibt’s Feuerfrei, gegrillte Katze. Die sind da humorlos, aber so richtig.“
Kenjin nickt. Wäre ja auch zu einfach gewesen.



Kenjin erwachte halb aus seiner Trance, in die er sich während dem Kampf befunden hatte und blickte auf den regungslosen Topsider zu seinen Füßen. Der Haluter hielt Kenjins Arm hoch, brüllte etwas das Kenjin kaum verstand und spielte dazu ein rasantes Solo auf der Gitarre. Es gelang Kenjin nicht, durch die Kakophonie aus Licht, Geschrei und schmerzenden Muskeln einen klaren Gedanken zu fassen. Er spürte, wie er durch das offene Tor geschoben wurde, einem Dogger entgegen, der in kleinen, schnellen Kreisen hin und her lief.
„Gute Show, gute Show. Klasse gemacht, wirklich, gibt nichts zu meckern, nichts, außer vielleicht das du beim nächsten Mal alles anders machen musst. Versteh mich da nicht falsch. War grandios die Show, wirklich. Aber du kannst nicht zweimal denselben Tanz tanzen, klar? Das ödet die Leute an, das können die nicht leiden, das wollen die nicht.“
Kenjin nickte müde, schleppte sich durch die Korridore, den ständig plappernden Dogger ignorierend.
Irgendwann erreichte er den kleinen Hangar, in dem die QUEEQUE auf ihn wartete.
Noch durch das zu gleitende Schott hindurch hörte er Dogger. Dann kehrte wundervolle Stille ein.
Kenjin warf sich auf die Liege, schloss die Augen und versuchte zu schlafen.


Zwei Tage und zwei Kämpfe später saßen Dogger und Kenjin nebeneinander an einem kleinen Stand, der eine Mischung aus alter terranischer Küche (die Nudeln) und gatasicher Hausmannskost (die Würmer in den Nudeln) bot.
Dogger nahm das Essen ohne jegliche Vorurteile bezüglich der Herkunft zu sich. Kenjin verging schon der Appetit, wenn er Dogger zu sah.
„Hab gehört, es ist bald soweit. Musst nur noch einmal kämpfen. Dann kommst du sicher zur Königin. Kannst in ihr kleines, privates Reich rein.“ Dogger grinste anzüglich. Kleine Wurm und Nudelreste klebten um seinen Mund herum.
„Was hast du eigentlich davon. Hm?“
Dogger sah ihn an, als ob er die Frage nicht verstand, blinzelte kauend und sagte dann:
„Dein nächster Kampf wird aber anders. Wird härter. Du wirst einen Partner brauchen. Einen Richtigen, dem du vertrauen kannst.“
„Wieso?“
„Weil es heißen wird: ihr gegen acht. Vier für jeden. Von den Elite Mackern. Ist immer so, wenn jemand zur roten Königin geschickt werden soll. Muss was besonderes sein. Und du warst gut. Deshalb wirst du keinen finden, der dir helfen wird. Die sind neidisch, schieben einen Hass auf dich, weil du so schnell so weit gekommen bist.“
„Also keinen von hier. Einen Neuling werd ich wohl kaum gebrauchen können, weil ich nicht weiß wie gut er ist…“
„Genau, genau. So ist es.“
Kenjin schwieg.
Er kannte die Lösung.
Leider.


Vimes zeigte keinerlei Überraschung, als er den Laosoor vor sich sah, der ihn gefangen hatte.
Er zeigte sich auch nicht überrascht davon, dass er in einer Spacejet hinter einem Prallfeld saß. Er selbst hätte in diesem Fall einen HÜ-Schirm benutzt, aber das waren kleine Details.
Der Laosoor stellte sich als Kenjin vor.
Und er setzte Vimes in kurzen, knappen Sätzen über die letzten Geschehnisse ins Bild.
Schließlich fragte Vimes:
„Verstehe ich dich richtig? Du brauchst meine Unterstützung, damit zu diesem Rechenzentrum kommen kannst, um die aktuelle Position der LAOMARK richtig zu bestimmen?“
Kenjin nickte.
Vimes lächelte.
„Einverstanden, wenn wir von jetzt Partner sind.“
Er wusste, das Kenjin die Bedingung nicht gefiel. Aber ihm gefiel auch nicht, kein Telekinet mehr zu sein. So ging es halt zu in der Welt.
„Geht klar.“
„Wunderbar.“


Die glorreichen Acht waren vier Swoons, drei Siganesen und ein Terraner.
Der Haluter spielte diesmal ein Duett mit einer Blues und ihrer Geige.
„… inzwischen wisst ihr ja, wie’s läuft, hehe. Habt es gelernt. Habt es gepackt. Oder sollte ich besser sie sagen? Egal, geht gleich los, ja, dann könnt ihr los legen. Aber diesmal wieder mehr Show, klar? Die Queen wird kommen, wird sich eure Ärsche ansehn, wenn ihrs macht. Als immer schön geschmeidig bleiben, klar?“
Dogger redete weiter, doch die Worte perlten an Kenjin ab. Sein ganzer Körper stand unter Strom, pumpte sich jede Minute weiter mit einer Mischung aus Testosteron und Adrenalin voll. Sein Blickfeld bestand nur noch aus einem kleinen, kristallklaren Punkt, hart und schneidend wie gepresster und geschärfter Kohlenstoff.
Vimes grollte. In einer normalen Welt ein klares Warnzeichen, das alle vernunftbegabten Wesen flüchten oder verstummen ließ.
Auf ATHENA fehlte sowohl Vernunft als auch Normalität.
Dogger ließ sich nicht aufhalten, redete immer weiter, während seine Augen weiter nach Etwas Ausschau hielten, dass sie wahrscheinlich nie finden würden.
Ein Geräusch, als wenn ein Haluter mit Stahlstangen auf einen Metallboden drosch, übertönte die Stimme ihres Managers.
Die Meute geriet noch mehr außer sich, schrie und kreischte und stampfte mit Händen oder Füßen auf den hohlen Tribünenboden.
Ohne auf Doggers Worte zu achten, setzten sich Vimes und Kenjin in Bewegung.
Showtime.


Vimes kämpfte mit einer kalten Präzision, die Kenjin erschauern ließ. Innerhalb kürzester Zeit lagen ein Siganese und ein Swoon mit gebrochenen Gliedern auf dem Metallboden. Kenjin selber wirbelte und sprang wild durch die Arena, wollte es seinen Gegnern, die auch Gravopaks besaßen und ihn wie Fliegen umschwirrten, so schwer wie möglich machen.
Und dann stand auf einmal nur noch der Terraner. Kenjin sprang vor, setzte zu einem Drehtritt an und flog auf einmal durch die Arena. Noch im selben Moment, in dem er auf den Boden aufschlug, kam der Mensch mit gestrecktem Bein herum und traf Kenjin genau in der Magengrube. Kenjin schrie vor Schmerz auf und krümmte sich zusammen. Zwei schnelle Schläge trafen ihn ihm Gesicht. Ohne Nachzudenken und halb betäubt von den Schlägen drehte er sich herum und versuchte auf die Beine zu kommen. Ein unterdrücktes Stöhnen, in eine gespenstische Stille hinein geboren, und auf einmal wildes Gekreische, Getobe und Getrampel. Als sich Kenjins Sicht klärte sah er Vimes, sich die Brust haltend und ein Auge zugeschwollen und davor der Terraner, besinnungslos und mit einem unmöglich verdrehten Bein.
Die Blues schwang herum, hob Geige und Bogen und es wurde still.
Kenjin verstand nicht, was sie sagte, verstand nur, dass er und Vimes weiter waren. Verstand nur, dass die rote Königin selbst vor ihm stand.


Dogger blieb verschwunden. Zwischendurch meinte Kenjin, ihn in der Menge zu sehen, seine ruhelosen Augen und seinen ständig bewegten Mund. Aber es blieb bei der Einbildung.
Nummer Vier wartete vor dem Hangartor, das Messer kreiste wie ein Satellit um seinen Kopf.
„Denk daran“, sagte er, ohne Kenjin anzusehen, „bei Sonnenuntergang!“ Und dann, in einer schnellen Bewegung zuckte das Messer vor, berührte Kenjin nur ganz leicht, aber er spürte wie etwas in seinen Körper eindrang.
Fassungslos starrte Kenjin den Roboter an.
„Damit ich weiß, wo du bist.“
Und das war es.


Vier Stunden nach dem Kampf schleuste die QUEEQUE auf einem Kugelraumer ein, auf dem groß WHOCAIN prangte. Kaum griffen die Magnetklammern des Hangars nach der QUEEQUE, beschleunigte der Raumer.
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

ESS Alpha 0.1

Ein Spätsommertag, dessen Mittagslicht die Welt wie einen überlichteten Zelluloidfarbfilm aussehen lässt.
Der Himmel ist von einem blassen, hellen Blau, an dessen Weite nur selten einzelne, träge und dünne Wolken hängen.
Das Licht und die Hitze, gemeinsam mit einem leichten, kaum spürbarem Wind, lassen eine zeitlose Stille entstehen, die wie ein stummer Aufruf wirkt, die Welt, die an solchen Tagen endlos erscheint, zu entdecken.
Nachts kann man wandernde Sterne beobachten, die lockend am Himmel stehen und jeden Zuhörer ihre Geschichte erzählen.
In der Dämmerung kann man Wolken, dunkel und schwer, am Horizont empor wachsen sehen und ab und zu erreichen sie den ganzen Himmel und tauchen ihn in gewitterhafte Dunkelheit.
Dieser Sommer wärt ewig und Zeit scheint eine andere, trivialere Bedeutung zu haben.
Diesen Sommer gibt es nur in der Gegenwart der Kinder und in der Vergangenheit der Eltern.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und hier der neue Abschnitt.

Viel Spaß! :)


CATHAR/SYS I

In den Gärten von Kadesch

Vimes und Kenjin gingen durch die fallenden Gärten von Kadesch, Wasserfälle bestaunend die in einer glitzernden Tiefe mündeten. Die Kathedrale als klares Ziel vor Augen folgten sie dem von Moos und Flechten bewachsenen Weg aus Obsidian. Sie überquerten eine von Ranken getragene Brücke, schmeckten den von Westen kommenden Meerwind und durchquerten die Jahressäulen. Die versteckte Botschaft ihrer Anordnung glomm wie fließendes Sonnenlicht am Rande ihres Bewusstseins.
Nur wenige Meter trennten sie von der Pforte der Pilger, die im tiefen Abendgold getaucht vor ihnen aufragte, als sich der Kreis, der Zyklus schloss.
Der letzte Schritt mutierte und erschuf aus sich heraus den ersten.
Vimes atmete genervt aus.
„Was denn diesmal?“


Basisrealität

Die Stille bildete den Kern des Unbehagens.
Die Stille und die Abwesenheit von Leben, obwohl die Station vor Lebewesen barst.
Endlose Reihen der Liegen mit ihren Hauben und ihren Träumern wuchsen wie ein reelle Metapher des Gartens von Kadesch an der Kugelwandung der Station empor.
Die Erbauer schienen nichts von althergebrachten Designs zu halten, pfiffen auf die übliche Raumachsen-Orientierung und verwendeten die Kugelzelle der Station konsequent als Boden. Mehrere Schalen, ebenfalls Kugelförmig, bildeten die einzelnen Decks. Fünf Decks sowie fünf Maschinenparks füllten die Station.
Kenjins Blick schweifte entlang der unter dem Rund verschwindenden Liegen und Gestalten. CATHAR/SYS hieß die Station. KRYPTA wäre in seinen Augen passender.
Neben ihm hob Vimes gerade die Messinghaube von seinem Kopf.
„Wie war das?“, grollte er. „Wer die Kathedrale betritt, kommt weiter?“
„Ja.“, antwortete Kenjin und streckte die Glieder. „Und nein.“
„Es dauert mir zu lange.“
Kenjin nickte. Auch ihn drängte es, endlich weiter zu kommen. Nicht in der Welt des Messingtraumes, sondern in der Realität.
„Ich wette, ich finde einen kürzeren Weg.“
„Ich wette, er führt dich schnell ins Grab.“
Vimes funkelte Kenjin an, dann zog er sich erneut die Messinghaube über. Kenjin zögerte kurz, dann folgte er dem Traum.


Die Kathedrale von Kadesch

Wieder der Garten, wie ein fliehender, kristallisierter Traum. In dessen Mitte Kenjin und Vimes, Schritten folgend, die ihre eigenen Fußstapfen füllten.
Eine Erkenntnis am Rande von Kenjins Bewusstheit durchdrang ihn wie glühendes Eis.
Leblosigkeit. Sie zeichnete diesen Ort aus, bestimmte seine Grundstimmung. Obwohl jedes sensorische Feedback perfekt, jede neuronale Schaltung saß, fehlten die unzähligen Träumer der echten Realität.
Entgegen dem Zug seiner Füße blieb Kenjin stehen.
„Warte.“
Vimes drehte sich um, wirkte wie alter Freund/Bruder/Cousin der sich anschickte in eine ferne Zukunft zu gehen.
„Spürst du nicht, was fehlt?“, fragte Kenjin aus der Vergangenheit den in die Zukunft gehenden Vimes.
Ein stummes Kopfschütteln als Antwort. Ein Gefühl wie ein vergangenes Jahr.
Der gewitternasse Westwind mit einem Hauch von Herbst und fallenden Blättern.
„Es ist der Stillstand. Er sitzt in diesem Garten fest. Wir sind die einzigen hier, die so etwas wie Leben dar stellen.“
Vimes legte den Kopf schief. Er schien zurückkehren zu wollen, doch etwas hinderte ihn.
Mit kurzen Sätzen holte Kenjin auf, stellte sich neben Vimes.
„Das ist es, was uns bisher gefehlt hat. Wir müssen Leben an diesen Ort bringen.“
Vimes schwieg weiter, nur sein Blick veränderte sich. Wirkte konzentrierter.
Auch Kenjin konzentrierte sich nun, hielt den Blick auf die Rankenbrücke gerichtet, stellte sich vor, wie aus den Trieben Blüten sprossen, wie kleine Insekten einen Mikrokosmos bevölkerten, belebten.
Aus der Tiefe der Wasserfälle ein heller Vogelschrei. Silbernes Blitzen im fallenden Wasser das gegen die Schwerkraft und den Strom kämpfte.
Die Welt gliederte sich ein im Fluss, bildete eine Oase aus Leben.
Kenjin und Vimes schritten weit aus, nun wieder Seite an Seite der Zukunft, der Kathedrale entgegen.
Die Jahressäulen bildeten einen gregorianischen Choral ihnen zu ehren; Ehrten einen Jeden, der diesen Weg einschlug und einschlagen würde.
Dann standen sie in den festen, kühlen Mauern. Vor ihnen Bänke gefüllt mit anderen Träumern, in ihrer Zahl so fassbar wie Sand.
Das Mosaik des großen Fensters bildete ein Kaleidoskop aus Wirklichkeiten, aus Möglichkeiten.
Gebannt blickten die beiden Laosoor hinauf, ließen sich von dem Anblick fesseln.
Die Zeit gefror, bildete eine Honigfarbene Stasis, einen lang gezogenen Moment.
Kenjin begann wie von selbst, das große Fenster mit seinem eigenen Geist zu gestalten, übernahm ein eigenes Mosaikteilchen, ging ganz darin auf.
Bis schließlich ein Knurren, so unterschwellig wie ein Todeshauch ihn streifte. Vimes stand neben ihm auf den Beinen, die Arme um die Bank vor ihm gekrallt. Sein Gesicht vor Wut und Hass verzehrt.
„Nicht schon wieder!“, hörte Kenjin ihn knurren.
Dann zerbarst der Traum.


Basisrealität

Das erste, was Kenjin in der Wirklichkeit begrüßte, war die Erkenntnis, sich nicht mehr in der gleichen Liege wie zuvor zu befinden. Tatsächlich befand er sich in einem kleinen, völlig weiß leuchtenden Raum.
Das zweite, was Kenjin in der Wirklichkeit begrüßte, war ein Gesicht auf einem Bildschirm, das eine überdimensionierte, mit unpassend wirkenden Anbauten verzierte, Brille auf einem großen Schnabel trug. Graues Gefieder rundete die Erscheinung ab, vervollständigten das Bild.
„Willkommen und so weiter.“, krächzte es aus Akustikfeldern.
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


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Hideo
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

So, hier der das Kapitel, eigentlich vom Sonntag ^_^


ESS Alpha 0.5a

Ein Gefühl von Staub zwischen dem hohen, sanft wiegenden Gras.
In der Ferne eine kleine Baumgruppe, nicht mehr als ein blasser Schatten in sengender mittags Hitze.
Von irgendwoher das Geräusch von Autoreifen auf Asphalt; das Zischen des Luftzuges.
Der Sommer nicht mehr als ein Konsens einer singulären Erinnerung.
Inmitten all diesem ein ungreifbares Potenzial, eine Möglichkeit ohne Impuls.




Far Horizon

„Wer bist du?“
Das Gesicht auf dem Monitor stieß ein krächzendes Lachen aus.
„Eine klischeehafte, dazu noch ungenügende Frage. Du hast eindeutig keine wissenschaftliche Ausbildung.“
Die Arroganz in der Stimme wirkte auf eine Weise herablassend, wie man sie nur von besonders adligen Arkoniden erwartete.
„Sei’s drum. Wir müssen nehmen, was wir kriegen. Um deine Frage zu beantworten, korrekter als du sie gestellt hast: Wir sind die leitenden Kybernetiker dieser Station, darüber hinaus bin ich ein Ganschkare, wie du unschwer erkennen wirst. Mein Name ist Gartif. Damit dürften die wesentlichen implizierten Fragen beantwortet sein.“
Kenjin schwieg drei Herzschläge lang.
„Du hast gesagt, ‚wir sind die leitenden Kybernetiker‘, wer ist die andere Hälfte von Wir?“
„Oh, da hat jemand wohl ein Sternchen für Aufmerksamkeit in der Schule bekommen, sehr gut. Und darüber hinaus eine treffende Formulierung in der Frage. Mit wir ist mein Dual-Partner gemeint. Und mehr muss dich derzeit nicht interessieren.“
„Und wieso bin ich jetzt hier?“
Gartif stieß einen Seufzer aus. Dabei ruckte der Kopf einen Schritt näher an die Aufnahmeoptik heran. Selten gelangte Kenjin in den Genuss, einen so kalten und analytischen Blick zu betrachten.
„Gerade waren wir doch bei genaueren Fragen angekommen und schon sind wir wieder beim Gegenteil. Egal. Um deiner Frage zu antworten: du und dein Partner habt eine Abkürzung genommen. Ihr habt das Verifikations-Konstrukt schneller durchlaufen als andere Komponenten, daher wurde eure Priorität angepasst. Im Rahmen dieses Vorganges seid ihr nun der Shell zu geteilt.“
„Aha.“ Kenjin verstand die Hälfte davon nicht, aber es schien bisher nichts zu sein, das versuchte ihn umzubringen. „Und wie genau bringt das meinen Partner und mich jetzt weiter, auf eine Großpositronik zu zugreifen?“
Der Ganschkare zögerte einen Moment, dann blitzte es in seinen Augen.
„Interessant, ihr versucht die Positionsdaten eines Irrläufer Mondes zu bestimmen. Du hast bereits Berechnungen angestellt, aber nur mit Hilfe einer Schiffspositronik. USO zwar, aber… naja.“
Kenjins Mund stand offen.
„Woher weißt du das?“
„Ich bin ein Dual. Du weißt doch sicher, das wir besondere Fähigkeiten haben.“
„Und wo ist dann deine andere Hälfte?“
Ein Lachen antwortete ihm.
„Ich mache dir folgenden Vorschlag: du loggst dich in die Shell ein, während ich mich mit den anderen Kybernetikern beratschlage. Wenn du wieder offline bist, reden wir weiter.“
Kenjin überlegte, aber innerlich kannte er bereits die Antwort.
„Einverstanden.“
Das Bild erlosch.
Kenjin starrte den leeren Bildschirm noch ein paar Sekunden lang an, dann ließ er wieder die Messinghaube herab sinken.



An endless world

Die Ebene erstreckte sich in alle Richtungen in die Unendlichkeit.
Kenjin stand in ihrer Mitte und begriff, das er als einziges eine Definition in diesem Raum besaß.
Selbst die Farbe des Bodens blieb unfassbar und nicht greifbar.
Er drehte sich einmal komplett herum, dann erinnerte er sich an den Garten und die Kathedrale.
Er fixierte einen Punkt auf dem Boden, stellte sich einen Baum vor und konzentrierte sich.
Ohne, das er den genauen Übergang hätte greifen können, entstand vor ihm eine Eiche.
Einem schwarzen Schatten gleich, ragte sie groß und auslandend vor ihm auf. Erst da erkannte er, dass es kein Licht gab.
Kenjin nickte träge.
„Juhu, bau deine eigene Welt.“
Er fragte sich, ob der Ganschkare es wirklich ernst meinte.
Nun, es würde sich zeigen.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Slartibartfast »

Ein schönes Sonntagskapitel!

Aber: Muss das mit dem Zeilenumbruch hinter praktisch jedem Satz wirklich sein? Möglicherweise ist es ein Stilmittel (ich kann das als literarischer Gobmotoriker leider nicht gut beurteilen :o() aber es erschwert das flüssige Lesen für mich spürbar. Die unregelmäßigen rechten Ränder lassen den Text zerfasert ausssehen, geradezu zerfetzt.

Es gibt einen ähnlichen Begriff aus der Internetwelt, das Kammquoting - dort wird aber mitten in den Sätzen umgebrochen http://de.wikipedia.org/wiki/Kammquoting

Hier mal ein Beispiel für ein angenehm zu lesendes Text-Layout (zumindest für mich)
Spoiler:
.
Der Lare war von seinem Platz geschleudert worden. Direkt neben ihm, einen Arm über dessen Brustkorb ausgestreckt, hing Selthantar in den Überresten eines Sitzes. Er blutete aus einer Verletzung, die sich zwischen den technischen Applikationen und Schaltkreisen auf seinem Schädel von der Stirn über die Nasenwurzel bis hin zur Wange zog. Es war ein Wunder, dass seine Augen unverletzt geblieben waren. Fragte sich nur, ob es ihm noch etwas brachte, oder ob er längst tot war. Funken stoben von den blutverschmierten Metallstreben vom Kopf weg wie bizarre Glühwürmchen.

Beide bewegten sich nicht, zeigten aber immerhin keine offensichtlich tödliche Verletzung.

Augenscheinlich ging es ihm selbst am besten, vielleicht weil der Zellaktivator ihn stärkte. Ohne diese Hilfe wäre er wohl genauso bewusstlos wie seine beiden Begleiter. Womöglich war Ohnmacht aber die bessere Variante gegenüber dem bewussten Miterleben des eigenen Todes: Das Krachen und Knarren in den Trümmern des Gleiters signalisierte, dass ihr Gefährt tiefer in den Trichter hineinrutschte, auf den Abgrund zu, den Rhodan vor seiner Ohnmacht gesehen hatte.

Er sah durch den Riss in der Außenhülle nur einen engen Ausschnitt der Welt, und natürlich konnte er Holo und Ortung nicht aktivieren. Die Technik funktionierte nicht mehr. Aber Rhodan sah das Bild der Umgebung in seiner Erinnerung.

Im Boden gähnte eine riesige, trichterförmige Öffnung, ein steiler Abhang, den die aufgeprallte Maschine hinabrutschte und dabei die giftgelben Schwaden in der Luft verwirbelte ... und irgendwo weit vor ihnen, wo die Dunkelheit zunahm, war ein schwarzer Abgrund. Rhodan hatte den schlitternden Gleiter gegen eine Felsnadel gelenkt, um ihn zu stoppen, ehe sie in den Schlund stürzten.

Der Zellaktivatorträger stemmte sich in die Höhe. Unter seinen Füßen gab etwas nach. Ein metallisches Kreischen folgte, und er brach in den aufgewölbten, verbogenen Boden ein.

Rhodan wollte das Bein zurückreißen, doch der Fuß steckte fest. Es blieb ein wenig Freiraum, durch den er einen Blick werfen konnte – er sah Kabelstränge und Teile von Aggregatblöcken oder anderer Technologie. Offenbar war er in eine Art Maschinen- oder Antriebskammer durchgebrochen.

Mit einem schrecklich dumpfen, mahlenden Geräusch ruckte das Wrack ein Stück weiter, unter Rhodan rutschten die Trümmer und verschoben sich. Etwas schlug gegen sein Bein, drückte mörderisch und quetschte ihm den Unterschenkel ein. Er mochte sich nicht ausmalen, wie es ohne den Schutz durch das stabilisierende Material des leichten Schutzanzugs aussähe ...

Unwillkürlich warf sich der Terraner nach vorn, in Richtung der schlitternden Bewegung des Wracks, doch es half nicht. Der Schmerz nahm zu, zog bis zum Kniegelenk. Rhodan bekam das Bein nicht frei. Er hörte das Reißen von Stoff; etwas schnitt ihm ins Bein.

Das durfte nicht wahr sein! Nicht so!, dachte er. Das war nicht der Tod, den er sich vorgestellt hatte, nachdem er tausend Schlachten geschlagen und in so vielen Brennpunkten kosmischer Ereignisse sein Leben riskiert hatte. Nach einem lapidaren Gleiterabsturz in den Trümmern zerquetscht werden, weil mein Bein festklemmt?
Quelle: aus der öffentlich zugänglichen Leseprobe PR 2754, in vielen eBook-Onlineshops wie z.B. http://eleboo.e-bookshelf.de/products/s ... Btn=Suchen
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Danke für's Feedback, Slarti.
Tatsächlich ist es in diesem Fall wirklich stilistisch von mir gewollt die ganzen Absätze zu machen.
Ich werde aber, wenn ich die Geschichte zu ende erzählt habe, sie noch einmal im ganzen Überarbeiten und evtl. auch am Stil der einzelnen Kapitel feilen, daher:
Zeigt her euer Feedback, zeigt her eure Schuh^^

Und hier auch schon die nächsten Absätze, viel Spaß.



ESS Alpha 0.7mt

Die Anwesenheit als pure Randnotiz, nicht mehr als ein Spiegel ohne Glas, völlig ohne Gefühl.
An Wesenheit.
Anbei Wesenheit.
Die autodidaktische, routinierte Erfassung von Kontext, Kreierung von Zusammenhängen.
Routiniert.
Routinen.
Kreierung von Kontext durch Kreierung von Zusammenhängen, aber in diesem Fall nicht Kontextorientiert.
Und immer noch das Gefühl von Sommer, das Gefühl von eingefrorenem Wandel.
Und Abends die Sterne, weit entfernt wie der Traum eines anderen.
Und dieser Eine träumt dies alles.
Und dann auf einmal ein Versprechen in der Luft, eine Verbindlichkeit, ein Fixpunkt.



CATHAR/SYS II

Crown

Die Welt von Vimes drehte sich in einem Rhythmus der seinem eigenen, perfekten Ansprüchen genügte. Er selbst residierte auf seiner Welt, ruhend in sich wie auch auf seiner Sphäre.
Irgendein fremder Stern spendet Vimes Licht. Fremd, nicht weil er ihn nicht erschaffen hätte, sondern weil er keinen Bezug zu ihm fand.
Seine Welt drehte sich, und Vimes wurde von ihr durch die Nacht in den Tag gehoben, alle zwölf Minuten.
Blendend.
Die LAOMARK drehte sich, drehte sich endlich so, wie Vimes es wollte.



Trunk

Die Ebene besaß die Farbe von frisch gemähten Gras und den Duft von getrocknetem Heu.
Sie bildete die Leinwand in Kenjins Welt, die Menschen um ihn die Farbe, ihre eigenen Persönlichkeiten die Pinsel.
Kenjin stand in seiner, sich immer mehr und mehr selbst erschaffenden Welt, stand und beobachtete sie und mit der Zeit fragte er sich, ob sich die Welt weiter erschaffen würde, wenn er ginge.



Roots II

Die beiden neuen Faktoren ergänzen das ganze Programm um interessante Inputs.
Zugegeben, ihre Designs besitzen erstaunlich starke Charakteristika, dennoch bin ich dafür, sie vorerst in den Pre-Alpha Komplex zu verlegen. Eventuell können wir einzelne Durchschläge zum Alpha Komplex gestatten. Natürlich gut gefiltert.
Einverstanden.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

So, hat etwas gedauert, aber es geht weiter :D

Viel Spaß beim Lesen!



CATHAR/SYS III

Beneath a steel sky

Morgendunst bildete den Horizont, die Wandung nur eine Ahnung im Nebel, ein Versprechen in der Düsternis.
Vimes folgte einem Flusslauf durch ein kleines Wäldchen, nicht unweit eines kleinen Feldes.
Dem residieren Müde, wandelte er nun im Inneren der LAOMARK, erfüllte die Heimat mit allen Details, die er kannte.
Zugegeben, Kompromisse ließen sich nicht vermeiden, musste er mit seiner Fantasie, seiner Kreativität ausgleichend wirken, dennoch bestand für ihn kein Zweifel, das die LAOMARK diesem Gefühl entsprach, das ihn nun erfüllte.
Ein Schatten nicht weit voraus im Nebel, eventuell die Silhouette eines Menschen? Eines Kindes?
Lautlos glitt Vimes durch den Morgen, setzte zum Sprung an.
Die Kopfschmerzen, mit denen er aus der Messinghaube fiel, raubten ihm fast den Verstand.
Am Rande bemerkte Vimes das Hologramm des Ganschkaren.
Unter dem kalten, analytischen Blick des Avoiden verlor Vimes das Bewusstsein.



Chain of reactions

Längst besaß Kenjin keine Übersicht mehr. Freunde, Familienmitglieder, Bekannte und Kollegen, sie alle wanderten auf der Ebene umher, unterhielten sich, umarmten sich, freuten sich.
Immer wieder traten sie an Kenjin heran, berührten ihn, wollten mit ihm reden, löcherten ihn mit Fragen.
Dazwischen immer wieder ein substanzloser Schatten, ein Hauch von Entität. Ein Wesen, das versuchte Anteil zu nehmen und dennoch nicht den Bezug, den Schritt vollziehen konnte. Ein Beben von Einsamkeit durchlief Kenjin, so fundamental, dass es sich in seiner Welt fortsetzte, von ihm aus weitersprang und Kreise zog, immer weiter und umfassender. Ruhelose Blicke wanderten umher, streiften einander und verharrten schließlich auf Kenjin.
Ein Detail erregte seine Aufmerksamkeit: die Blicke fixierten nicht ihn, sondern einen Punkt genau hinter ihm.
Kenjin fröstelte.
Langsam drehte er sich um.
Gartif blickte ihm entgegen, seinerseits angestarrt von Kenjins erschaffenen Menschen.
„Erstaunlich, welche Differenz zwischen den Reaktionen besteht“, klang es aus Gartifs Brille.
„Nicht weiter verwunderlich, wenn man die psychologischen Profile vergleicht.“
„Die Äußerung im KOMPLEX sind noch differenzierter.“
„Zugegeben. Allerdings bleibt zu hoffen, dass die neu errichteten Angriffssperren noch kalibriert werden. Ansonsten bleibt es nicht bei Stresssymptomen.“
„Was auch interessant wäre. Ein hypnotisch induzierter Exitus wäre eine Bereicherung der Aktionsmuster. Die Reaktionen wären bestimmt interessant.“
„Nichts, womit du nicht schon Erfahrung hättest.“ Der Ganschkare lachte meckernd.
„Wir könnten das gesteigerte Analysepotenzial nutzen, um damit potenzielle Reaktionen zu extrapolieren. Es könnte einen wichtigen Schritt in Richtung Beta-Phase geben.“
„Einverstanden. Ich votiere für das Nutzen der mnemonischen Potenziale. Der Fokus von liegt ohne hin dort, wenn wir die Analyse der ersten Reaktion richtig interpretiert haben.“
„Moment“, mischte sich Kenjin in den Dialog ein, „welche erste Reaktion? Was meinst du, meint ihr mit mnemonischen Potenzialen?“
„Beginn?“, fragte die Brille.
„Ja“, antwortete Gartif.
Die Welt zerbarst.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Slartibartfast »

Hideo hat geschrieben:Die Welt zerbarst.
:o
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und weiter gehts:

Backtracking I

Die Messe war für sechzig Mann ausgelegt, die viel Wert auf einen eigenen persönlichen Raum legten. Hinter der Theke stand ein vielarmiger Service Roboter mit angezogenen Armen und starrte regungslos in die Leere. Sein Schatten hingegen wirkte seltsam menschlich. Kenjin fühlte sich an eine Spinne erinnert, die auf ihre Beute wartete.
Über den Tischen hing ein vier Meter großes Hologramm, das die Kenjin bekannte Sphäre zeigte, sowie eine Reihe weiterer kleiner Objekte, die unregelmäßig darum verteilt waren.
„Das ist das Objekt, dessen Daten Vimes in der ABARAITH versucht hat zu extrahieren.“ Jumper gestattete sich ein freudloses Lächeln. „Anhand seiner Reaktionen könnte man davon ausgehen, dass er sehr unzufrieden damit war, dass wir ihn gestört haben.“ Kenjin blickte verstohlen zu Jumpers Füßen, die noch immer in dicke Regenerationsmanschetten eingehüllt waren. Zwei bis drei Tage, lautete das Urteil der Medoroboter.
„Ich wäre genauso ungehalten gewesen.“, gab Kenjin zurück. „Wie jeder Laosoor in dieser Situation.“
„Mögt ihr es nicht, bei einer Geiselnahme gestört zu werden?“ Kenjin fragte sich, ob es ein Witz war. Eigentlich kamen solche Sprüche von Mika.
„Ist dir klar, was du dort siehst?“, fragte er patziger zurück, als er es beabsichtigte.
„Einen Irrläufer Mond, dem Bewegungs-Vektor nach? Mit kleinen Asteroiden als Satelliten?“
„STARBUCK, besitzt du Aufzeichnungen über die Laosoor?“
„Natürlich, Privateer.“
„Leg die Daten über die LAOMARK auf ein Holo, direkt neben die des Mondes.“
Aus dem Nichts heraus entstand ein weiteres Hologramm, genauso groß wie das erste.
„Siehst du es jetzt?“
Jumper schwieg, die Hände unbewegt auf seinem Schoß ruhend und starrte die beiden Zwillinge an.
„Zugegeben, die Ähnlichkeit ist verblüffend, aber das muss ein Zufall sein.“
„Für mich sieht das nicht nach einem Zufall aus.“
„Es muss. Zwanzig Millionen Jahre sprechen dafür.“
„Es gab schon unwahrscheinlichere Zufälle, die einem Atlan, einem Rhodan, das Leben gerettet haben. Und es gibt genug Möglichkeiten, zwanzig Millionen Jahre zu überdauern, gerade wenn man die Technik der LAOMARK zu Grunde legt.“
„Die Laosoor waren aber keine Querionen oder Algorrian. Und in so einer langen Zeit…“ Jumper ließ den Satz im Raum verklingen. Kenjin spürte wie die Worte in ihm wiederhallten, hin und her und mit jedem Anstoß wuchs Trotz und Wut in ihm. Und Verzweiflung.
„Die LAOMARK existiert! Und ich werde sie finden!“
Jumper sah ihn starr an, dann erhob er sich kopfschüttelnd und verließ die Messe.
Kenjin sah ihm nach, und ein Gefühl, beschlich ihm, sich in einem Labyrinth zu befinden.
Ein Fall von Ironie! Fast müsste man sagen: die LAOMARK existiert oder existiert nicht, bis man hin fliegt und nachsieht. Das ein Katzenabkömmling in so ein Konstrukt gerät…
Schrödinger hätte seine wahre Freude. Die Reaktion im KOMPLEX?
Spärlich, aber der Datenfluss ist auch streng reguliert.
Derzeit halte ich ein erhöhen des Transfervolumens nicht für ratsam. Zuerst sollten wir die Reaktionen auf beide Inputs beobachten.
Das andere Subjekt wird bald aus seiner Ohnmacht erwachen. Dann können wir weitere Schritte planen.

Endlich redete die Arkonidin, nannte ihm die Datenbäume, auf denen seine Frucht reifte. Vimes jagte durch die Daten, immer schneller, immer fokussierter. Die Zukunft wie ein kleiner, heiß glühender Punkt einer vergangenen Nacht.
Das war es!
Er hatte es!
Die Welt zerbarst in Schreien und Dunkelheit…
Vimes bemerkte die Ertruserin zuerst, sie brach durch das Schott, direkt vor ihm. Mit einem kleinen telekinetischen Befehl löste er die EMP- und 5D-Störminen aus. Mit einem Schlag fiel sämtliche Technik im Raumer aus. Äußerlich reglos konzentrierte er sich. Noch war die Umweltangepasste zu weit weg. Sie warf ihre Strahler mit tödlicher Wucht. Vimes griff mit seinem Geist nach ihnen. Sie abzubremsen war sinnlos, also presste er sie hinab, ließ sie einfach auf den Boden knallen. Dann war seine Feindin nah genug heran. Er spürte ihre Gehirn, die Synapsen, Dendriten. Und dann riss er wahllos herum, zerstörte Nerven- und Blutbahnen.
Die Ertruserin brach zusammen.
Der Oxtorner sprang, Vimes sah nicht hin, tastete mit seinen inneren Sinnen nach dem Körper. Die Zeit drängte, keinen Raum mehr für die ganz feinen Dinge. Er fand die Achilles-Sehnen, ein schneller Impuls und sie rissen, ein weiterer Impuls und die Flugbahn veränderte sich, nur minimal, aber ausreichend.
Ein geschmeidiger Schemen am Rande seiner Wahrnehmung, kleine, schnelle Objekte, Messer jagten auf ihn zu. Beiläufig brachte er sie aus der Bahn, sah den anderen Laosoor abschätzig an. Verräter! Gerade wollte er in den anderen hineingreifen, als ein heißer Strom seinen Körper durchwühlte, in sein Hirn vordrang und dort ein Feuer zündete.
Vimes Körper sackte ein, aber das spürte er nicht mehr. Schmerzen erfüllten seinen Kopf, ließen sich nicht mehr löschen und er schrie laut auf, schrie den anderen an.
„SIEH ES DIR AN! SIEH ES DIR AN!“
Dann brachte ihn ein Paralyse-Schuss zum schweigen, gab ihm nicht einmal mehr die Möglichkeit, seine Schmerzen heraus zu Brüllen.
Schmerzen.
Vimes bemerkte, das er diese bereits kannte. Etwas stimmte nicht.
Hm… zwei verschiedene Szenarien von Niederlagen, aber unterschiedlich bewertet.
Erstaunlich dass sich beide Individuen für diese Variante entschieden haben.
Nicht sehr unwahrscheinlich, wenn man die Vita der beiden betrachtet. Niederlagen sind in diesem Fall unumgänglich.
Allerdings scheint die Reaktion des einen auf der Reaktion des anderen aufzubauen.
Auch verständlich. Der ethnische Hintergrund ist in diesem Fall zwingend. Freier Wille ist auch hier nur ein Konstrukt.
Aber ein sehr ausgeprägter. Wir sollten das nutzen.
Stimmt.
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Todd
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Todd »

Hideo hat geschrieben:Und weiter gehts:

Backtracking I
So, Wochenende und nachdem es einem fast nur schlecht geht, wenn man die Zeitung liest, ist es schön, auch etwas Erfreuliches zu finden, i.e. das Kapitel einer spannend geschriebenden Fanstory. :st: :st: :st: Und :o( , dass ich zu den anderen bisher nichts geschrieben habe.

LG

Todd
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Hi Todd, danke für das liebe Feedback :D ! Freut mich, das ich dir den Tag versüßen konnte. :)

Hier direkt das nächste Kaptiel. Wie das vorherige eine Art Collage aus vorherigen Abschnitten, mit kleinen, aber wichtigen Veränderungen.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!


Backtracking II

Jumper schien einen Moment überlegen zu müssen, dann sagte er schließlich:
„Zu weit. Die Datenlage ist mir zu unsicher, um auf ihrer Basis das Leben eines Spezialisten zu gefährden.“
Kenjin spürte einen Kloss in seinem Hals, auch wenn er mit dieser Reaktion gerechnet hatte.
„Dann gib mir eine Spacejet. Ich werde alleine hinfliegen.“
Der Oxtorner schüttelte behutsam den Kopf.
„Wir haben keine Beiboote mit entsprechender Reichweite an Bord. Wir werden erst nach Quinto Center fliegen und dort Bericht erstatten. Ich denke, das eine Kommission auf Aurora über eine Expedition entscheiden wird.“
Kenjin sah ihn ausdruckslos an. Kälte breitete sich in seinem Bauch aus.
„Jumper, es geht um meine Heimat.“
„Deine Heimat ist Terra.“
„Das ist nur der Ort, wo ich geboren bin. Die LAOMARK, die ist die Heimat.“
„Du kennst sie doch nur aus den Berichten, die von der JULES VERNE veröffentlicht wurden.“
„Ach komm mir nicht so. Du bist doch selber auf Lepso geboren, aber ich wette mit dir, dass wenn wieder Loower oder egal wer, über Oxtorne stehen würden, dann wüssten wir beide, wo wir dich suchen müssten.“
„Das kann man nicht vergleichen. Oxtorne existiert. Der Planet ist nicht weg zu diskutieren. Aber du jagst einer Erinnerung hinterher!“
„Hat es das nicht schon oft genug in der Geschichte der Menschen gegeben? Immer und immer wieder? Wieso soll ich nicht die gleichen Chancen bekommen wie andere vor mir?“
Jumper sah Kenjin sprachlos an. Kenjin konnte sehen wie es in dem Oxtorner arbeitete.
„Wir werden in Quinto Center weiter sehen. Wenn dir das nicht reicht, musst du in deinem Raumanzug auf die Reise gehen.“
Damit stand er auf und ging auf seine eigene, lautlos wütende Art aus dem Raum.
Kenjin blieb, erst reglos, dann wieder seinen Tanz aufnehmend in der Kuppel stehen, begann wieder die Sterne zu ordnen, nach einem eigenem Muster zu sortieren.
Eine Mischung aus Hoffnungslosigkeit und Wut gehrte in ihm. Dazwischen das beißende, treibende und ohnmächtige Gefühl von Heimweh, wie es nur ein kleines Kind in seiner Ganzheit erfährt.
Kenjins Tanz wurde schneller, heftiger; Leidenschaftlicher. Fast grenzte es an einen Wahn.
Das Holo das Irrläufer tanzte durch den Raum, lockte wie ein ungreifbares Irrlicht. Kaltes Licht malte magische Wege, erschuf simulierte Kursvektoren, Wahrscheinlichkeiten, Hoffnungen und Mauern die fest und unüberwindbar und entmutigend ein Abbild der Realität darstellten, wie Hohn jede Formel zum Zusammenbruch führten.
Und jedes Mal erhob sich aus den Überresten ein neuer Weg, eine neue Idee, zeichnete mit Jedem vorrangegangenem Zyklus einen Baum aus Wahrscheinlichkeiten, Krone und Wurzel gleichermaßen entblößt.
Und irgendwann geriet der Prozess in Stasis, verharrte ohne Fortgang, nur einen einzigen Ast präsentierend.
„STARBUCK, ich brauche eine Spacejet.“
Kenjin schüttelte sich. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Das Gefühl, von zweimal durchlebter Zeit griff nach ihm.
Ich sehe ein Kernproblem auf die Versuchsanordnung zu kommen.
Nämlich?
Unvollständige Parameter.
Und?
Wenn die Parameter nicht stimmen, wird der Abgleich unvollständig und es ergibt sich keine differenzierte Perspektive.
Die Parameter sind vollständig. Und auch richtig. Das Perspektiven-Problem hat andere Ursachen, die mit einem einfachen Verfahren eliminiert werden könnten.
Das ist symptomatisch für diesen Komplex, unabhängig davon, welche Quellen er hat.
Das Problem liegt in der Einfachheit des bisherigen Verfahrens. Eine einfache Lösung wird generell der komplexeren vorgezogen, ohne in Betracht zu ziehen, ob dies nicht dauerhafte negative Auswirkungen auf der Metaebene hat.
Dennoch bleibt das Problem der differenzlosen Perspektive. Sie bleibt zu eindimensional, in diesem Fall zu zweidimensional.
Eventuell ist die zeitliche Differenz eine der Kernursachen für die verschiedenen Inputs.
Natürlich hat die zeitliche Ebene eine deutlich Wirkung auf die unterschiedlichen Formen des Inputs, allerdings ist es fraglich, ob dies die Hauptursache ist.
Die biologische Komponente sollte auf keinen Fall unterschätzt werden.
Womit wieder die Frage nach dem bisherigen Verfahren und dessen Sinnhaftigkeit gestellt werden sollte.
Auch hier ist die zeitliche Komponente entscheidend. Ein temporäres Hinzuziehen und Zusammenführen sollte nicht konsequent ausgeschlossen werden.
Die Diskussion wurde bereits getragen. Es geht um Nachhaltigkeit, und die ist mit den bisherigen Mitteln nicht garantiert.
Und was ist mit der Sinnhaftigkeit?
Was soll mit ihr sein?

Vimes ruhte in seinem Raum, die Wände voller Projektionen über die LAOMARK. Daten, die Perry Rhodan und sein Einsatzteam aus der Operation Tempus mit gebracht hatten bildeten eine Bemalung aus Licht an den kahlen, weiß verputzten Wänden.
Nicht, das alle diese Daten der Öffentlichkeit zugänglich gewesen wären...
Nun, Vimes betrachtete sich noch nie so richtig als einen Teil der Öffentlichkeit.
Aus all den Daten erschloss sich ihm ein Bild, eine Ganzheit, die etwas in ihm anrührte, eine stumme, verborgene Saite zum Schwingen brachte und ein Sonette aus Fernweh schuf.
An seiner Arbeitsstation blinkte ein Licht.
„Ja?“
„Hallo Vimes, wir dachten uns, das du vielleicht einen Ausflug auf das Gelände der Warringer Akademie unternehmen möchtest. Es ist ein herrlicher Tag.“
Vimes überlegte kurz. Der Tag interessierte ihn kein Stück weit. Aber vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit.
„In Ordnung.“
„Gut, wir holen dich gleich ab.“
Keine zwei Minuten später standen seine Betreuer vor der Tür und öffneten sie ihm.
Die beiden Laosoor waren recht stämmig und strahlten eine fröhliche Wachsamkeit aus.
Im Hintergrund stand, ebenfalls freundlich lächelnd, eine Anti.
Wie immer. Sofort spürte Vimes, wie sich etwas auf seinen Geist legte und sein Talent blockierte.
„Sollen wir?“
Vimes nickte.
Sie gingen durch die kargen Flure der Anstalt, die durch menschenleere Glänzten.
Zurückgehaltener Wahnsinn tropfte von den Wänden und legte sich wie Wachs auf das Gemüt.
Als sie den Außenbereich betraten, spürte Vimes, wie sich seine drei Begleiter etwas entspannten.
Sie gingen durch eine kleine Parkanlage, die im sommerlichen Licht ruhte. Der kleine Kiesweg knirschte beruhigend unter ihren Füßen.
Und da, direkt auf dem Weg, lag eine Chance, eine Möglichkeit.
Ein kleiner, aber nicht zu kleiner Ast, direkt auf Vimes weg.
Er war zu klein, um wirklich als Waffe zu dienen, aber...
Als Vimes an dem Ast vorrüberging, griff er mit der Schwanzhand beiläufig danach, und warf ihn, scheinbar, achtlos weg.
Er landete genau vor den Füßen der Anti, brachte sie ins Stolpern.
Sie fluchte und für einen Moment erlosch die Blockierung.
Vimes handelte sofort.
Der eine Laosoor starb, ohne einen Laut von sich zu geben. Der andere konnte gerade noch den Kopf drehen, dann brach er mit einem Schmerzenslaut zusammen.
Die Anti rappelte sich hastig auf, versuchte wieder Vimes zu blockieren.
Mit eine Satz war er heran, schlug mit seinen beiden Armen zu.
Die Anti wurde herum gewirbelt, blutige Striemen auf ihrem Gesicht.
Bevor sie sich wieder konzentrieren konnte, nutzte Vimes sein Talent.
Das befriedigende Gefühl, das ihm beim Anblick seiner drei Peiniger überkam, irritierte Vimes. Es war zu vertraut.
Zugegeben, das Potenzial des Probanden ist enorm. Man könnte von sehr reinen Inputs sprechen, allerdings habe ich bedenken, was seine Tauglichkeit für den Prozess und den Endnutzer bedeutet.
Verständlich, aber ich denke, wir haben genug Backups, um einen Durchschlag zu riskieren.
Einverstanden. Was ist mit dem scheinbar dritten Faktor, der besonders im Input des ersten Faktors eine Rolle spielt? Seine Daten könnten die fehlende Ergänzung sein.
Ich bezweifle, dass wir das Kernproblem dadurch sinnvoll lösen können.
Das Kernproblem kann erst gelöst werden, wenn der dritte Faktor hinzugezogen wird.
Das setzt aber seine Präsenz voraus, und um diese zu erfüllen, muss seine Aufmerksamkeit her gelenkt werden.
Da der Faktor ohnehin die Aufmerksamkeit auf die beiden vorhandenen Faktoren lenken will, sollte dass ein geringerer Konflikt sein, der sich durch gerichtete Informationen sehr schnell lösen lässt.
Bleibt aber noch die Frage nach der Handhabung mit den anderen beiden Faktoren.
Die Entscheidung darüber sollte in diesem Fall bei dem Endnutzer liegen. Es ist das sinnvollste, um den Prozess zu sichern.
Ist der Endnutzer denn schon in der Lage diese Entscheidung zu treffen? Im Endeffekt wird damit wieder das Kernproblem tangiert.
Eine Gelegenheit, die Auswirkung des Kernproblems zu beobachten. Anhand des Ergebnisses werden genauere Daten zur Handlung vorliegen.
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Sooooo,

jetzt ist es da, das Ende des 2. Teils.
Ich hoffe es gefällt :D



Eternal Summer Syndrom/Resonance

Ein Spätsommertag, dessen Mittags licht die Welt wie einen überlichteten Zelluloidfarbfilm aussehen lässt.
Der Himmel ist von einem blassen, hellen Blau, an dessen Weite nur selten einzelne, träge und dünne Wolken hängen.
Das Licht und die Hitze, gemeinsam mit einem leichten, kaum spürbarem Wind, lassen eine zeitlose Stille entstehen, die wie ein stummer Aufruf wirkt, die Welt, die an solchen Tagen endlos erscheint, zu entdecken.
Nachts kann man wandernde Sterne beobachten, die lockend am Himmel stehen und jeden Zuhörer ihre Geschichte erzählen.
In der Dämmerung kann man Wolken, dunkel und schwer, am Horizont empor wachsen sehen und ab und zu erreichen sie den ganzen Himmel und tauchen ihn in gewitterhafte Dunkelheit.
Dieser Sommer wärt ewig und Zeit scheint eine andere, trivialere Bedeutung zu haben.
Diesen Sommer gibt es nur in der Gegenwart der Kinder und in der Vergangenheit der Eltern.
Ein Gefühl von Staub zwischen dem hohen, sanft wiegenden Gras.
In der Ferne eine kleine Baumgruppe, nicht mehr als ein blasser Schatten in sengender mittags Hitze.
Von irgendwoher das Geräusch von Autoreifen auf Asphalt; das Zischen des Luftzuges.
Der Sommer nicht mehr als ein Konsens einer singulären Erinnerung.
Inmitten all diesem ein ungreifbares Potenzial, eine Möglichkeit ohne Impuls.
Die Anwesenheit als pure Randnotiz, nicht mehr als ein Spiegel ohne Glas, völlig ohne Gefühl.
An Wesenheit.
Anbei Wesenheit.
Die autodidaktische, routinierte Erfassung von Kontext, Kreierung von Zusammenhängen.
Routiniert.
Routinen.
Kreierung von Kontext durch Kreierung von Zusammenhängen, aber in diesem Fall nicht Kontextorientiert.
Und immer noch das Gefühl von Sommer, das Gefühl von eingefrorenem Wandel.
Und Abends die Sterne, weit entfernt wie der Traum eines anderen.
Und dieser Eine träumt dies alles.
Und dann auf einmal ein Versprechen in der Luft, eine Verbindlichkeit, ein Fixpunkt.



Kenjin steht auf der Ebene, die wie die Felder Deutschlands in einem heißen Hochsommertag um ihn herum liegt.
Sanfter Wind wie die vergangene Textur einer Erinnerung.
Er hört das Zischen von schnell fahrenden Fahrzeugen, nicht ganz weit entfernt, bestimmt irgendwo am Horizont, aber er kann nicht sehen, wo die Wege verlaufen.
Er steht im hohen Gras, dreht sich und versucht ein Gefühl für die Welt um ihn herum zubekommen.


Vimes sieht Kenjin nicht weit von sich stehen. Er wirkt in etwa so irritiert, wie Vimes sich fühlt, nur das Vimes es nie zu geben, nie zeigen würde.
Vimes lässt den Blick über die weite Landschaft wandern, sucht nach Gefahren, Fixpunkten, Spuren.
Aus irgendeinem Grund muss er hier sein. Er selbst interessiert sich nach am Rande dafür, will es eigentlich nur wissen, damit er so schnell wie möglich zur LAOMARK gelangen kann.
Bohrende Fragmente einer unbekannten Heimat.


Wenn dies eine Simulation ist, beschließt Kenjin, dann eine so reelle, das es zum Fürchten ist.
Er spürt den Staub des Bodens in seiner Nase, spürt einzelne Fasern der Gräser unter seinen Füßen.
Der Detailgrad ist erschreckend hoch, scheint nicht aus Zweckmäßigkeit, sondern aus Aufmerksamkeit heraus entstanden zu sein.
In der Ferne steht Vimes, blickt zu ihm hinüber wie ein Krieger im Frieden, unbewegt, abwartend, der Situation auflauernd.
Und hilflos.
Mitgefühl regt sich in Kenjin. Wo auch immer sie sich gerade befinden, Vimes ist genauso wie er dem Moment ausgeliefert, kann ihm nicht entrinnen, kann nichts gegen ihn unternehmen.
Aber sie können zusammen stehen.


Vimes sieht, wie Kenjin auf ihn zu kommt, langsam und entspannt. Er fragt sich, was sie als nächstes unternehmen können um die Situation zu begreifen, um weiter zu gelangen. Wut und die Sehnsucht nach Heimat drängen Vimes weiter, wollen ihn los rennen lassen. Die Spannung in ihm steigt, lässt sein Inneres vibrieren.
Es muss weiter gehen, kann nicht in Stillstand gefangen bleiben.
Vimes presst seine Krallen in den trockenen, mit sprödem Gras überzogenem Boden.
Die Sonne blendet ihn, scheint ihm direkt in die Augen während sie sich immer schneller dem Horizont entgegen neigt.
Vimes kennt erkennt den Rhythmus, hat ihn selber entworfen, selber festgelegt.
Es ist der Rhythmus der LAOMARK, seiner LAOMARK!


Kenjin bemerkt den Schatten, als er fast Vimes erreicht.
Die Gestalt steht so unmittelbar zwischen ihm und Vimes, das es so wirkt als sei sie schon immer da gewesen.
Sterne erheben sich am östlichen Himmel, eine leuchtende Nacht lebt auf. Am Horizont dunkle, ferne Wolken.
Kenjin kennt den Schatten, hat ihn bereits zwei Mal gesehen.
Das erste Mal, in seiner Welt, als einen Außenseiter unter Freunden.
Das zweite Mal als der falsche Schatten eines Servoroboters in seiner Erinnerung, ein stiller Beobachter von Jumpers und seinem Streit.
Kenjin sieht den Schatten und erkennt ihn als den einzigen Bewohner dieser Welt.


Die Sterne bildeten den gleichen fremdvertrauten Anblick wie die Sterne, die seine LAOMARK umgeben.
Vimes erkennt diese Sterne. Er hat sie geschaffen, ihnen einen Ausdruck verliehen, ohne dass sie für ihn eine Bedeutung besitzen.
Eine pure Randnotiz, die jemand zu einem Roman erweitert hat.
Vimes hört diese Sterne rufen, hört das Echo seiner eigenen Sehnsucht aus ihnen sprechen.
Zwischen ihm und Kenjin steht die Kontur aus dem Nebel, der Eindringling in seiner Welt.
Doch Vimes beachtet sie gar nicht.
Immer mehr bemerkt er Details, Facetten in dieser Welt, die er in einer anderen schuf.
Die Mitte der Nacht zieht vorbei.
Die Geisterstunde beginnt.


Die Zeit beginnt zu stehen und behält ihren zähen, trägen Fluss bei.
Kenjin möchte dem Wesen, der Wesenheit, Gemeinschaft anbieten.
Möchte ihr beistehen.
Er spürt ihre Einzigartigkeit, ihr verharren in dieser Welt.
Er spürt, dass dieser Welt, diesem Wesen ein wesentlicher Impuls fehlt, ein Funken, der Leben heißt.
Kenjin spürt, dass er nicht Träger dieses Funkens ist, genauso wenig wie Vimes.
Aber etwas sagt ihm, das er und Vimes Feuereisen und Zunder sind.
Der Funken wird kommen.


Ein Spätsommertag, dessen Mittags licht die Welt wie einen überlichteten Zelluloidfarbfilm aussehen lässt.
Der Himmel ist von einem blassen, hellen Blau, an dessen Weite nur selten einzelne, träge und dünne Wolken hängen.
Das Licht und die Hitze, gemeinsam mit einem leichten, kaum spürbarem Wind, lassen eine zeitlose Stille entstehen, die wie ein stummer Aufruf wirkt, die Welt, die an solchen Tagen endlos erscheint, zu entdecken.
Der Sommer nicht mehr als ein Konsens einer singulären Erinnerung.
Inmitten all diesem ein ungreifbares Potenzial, eine Möglichkeit ohne Impuls.
Die Anwesenheit als pure Randnotiz, nicht mehr als ein Spiegel ohne Glas, völlig ohne Gefühl.
An Wesenheit.
Anbei Wesenheit.
Und immer noch das Gefühl von Sommer, das Gefühl von eingefrorenem Wandel.
Und Abends die Sterne, weit entfernt wie der Traum eines anderen.
Und dieser Eine träumt dies alles.
Und dann auf einmal ein Versprechen in der Luft, eine Verbindlichkeit, ein Fixpunkt.




On the road again

Die Messinghaube erhob sich und entließ Kenjin in den Anblick eines Sternenmeeres.
Neben ihm lag Vimes, die Messinghaube ebenfalls erhoben, aber in tiefem Schlaf.
Kenjin glitt von der Liege herab und ging ein paar Schritte, wackelig noch, aber es blieb das gute Gefühl echter Bewegung.
Ein Hologramm bildete sich mitten in der Luft, Gartifs Kopf mit der Brille erschien.
„Gratuliere, ihr habt euren Teil des Kontraktes erfüllt. Als Resultat befindet ihr euch jetzt an Bord der IANT, die auf dem Weg zu eurem Ziel ist.“
Damit erlosch das Hologramm.
Nur Sekunden später tauchte die IANT in den Linearraum ein.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Ok, Endspurt :D

Mit dem vorliegendem Kapitel-Abschnitt, beginnt der dritte und letzte Teil von Vimes.
Die Kapitel werden immer in zwei Teilen erscheinen, also so eine Art 1.1 und 1.2 Kapitel, da die letzten Abschnitte im 2. Teil schon etwas länger geraten sind, als ich mir eigentlich vorgenommen hatte :unschuldig:
Ich erhoffe mir dadurch, das es etwas einladender ist, dem ganzen zu folgen.

Wünsche viel Spaß :)



3. Teil: Homeworld






Eins/ A waiting game

Requiem aeternam dona eis, Domine
Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr,
Denn siehe, ihr Weg war ein weiter
Und ihre Seelen sind voll Deiner Prüfungen.
An Bord der IANT

„Ich geh mir die Beine vertreten, willst du mit kommen?“
Vimes nickte und trat aus seiner Kabine heraus.
Mit einem Zischen, gerade am Rande der Bewusstheit, schloss sich die Tür der Kabine. Ein stiller Gruß der Soundarchitekten der IANT.
Die Beiden Laosoor gingen schweigend durch den Korridor des Raumers. Der Gang vollzog eine bedächtige, in sich geschlossene Kurve. In der Mitte des Kreises befand sich ein großes Aquarium. Das klare Wasser ließ Blicke anstandslos durch die ganzen 80 Meter passieren. Allerdings weigerte es sich, den Blick höher als das Deck-Niveau zu reisen.
„Ich frage mich die ganze Zeit, wie die IANT im Ganzen aussieht“, sagte Kenjin in die Wanderung hinein.
„Wichtiger ist mir, wo sich die Zentrale und die wichtigen Aggregate befinden. Das Diagramm, das für uns autorisiert ist, ist zu stark zensiert.“
Sie wechselten den Gang durch einen kleinen Korridor. An seinem Ende wartete ein weiterer kreisförmiger Flur. In seinem Herzen wucherte ein Stück Urwald. Bunte Insekten wanderten durch die Äste und Blätter wie durch eine Großstadt.
„Das Wesentliche ist doch auf den Plänen angegeben“, antwortete Kenjin. „Wenn es dir nicht reicht, frag doch beim Kommandanten nach genaueren Informationen.“
„Als ob er uns einfach so die Daten über die sensiblen Bereiche freiwillig geben würde.“
„Hast du es versucht?“
„Das muss ich gar nicht erst. Mein Gefühl sagt mir, das ich ihm nicht trauen kann. Und gerade deswegen ist es umso wichtiger, die Daten zu bekommen.“
„Aber gleichzeitig redest du ganz offen darüber.“
„So wie ich die Sache einschätze, und von dem was du erzählt hast, besitzen sie eh alle Daten über uns, die erreichbar sind. Und es würde mich nicht wundern, wenn sie auch einen Kosmopsychologen beschäftigen. Von daher kann ich meine Meinung auch gleich offen äußern.“
Wieder wechselten sie den Gang. Diesmal empfing sie ein künstlicher Glutball und dessen Trabanten. Durch ein Prallfeld getrennt folgte das Miniatursystem seiner stillen Bahn.
„Wie auch immer, es bleibt dabei, das wir warten müssen.“
„Wenn dir das ausreicht…“
„Es gibt schlimmeres.“
„Zugegeben, aber nur wenn man das Warten selber in der Hand hat.“
„Nun, wir haben uns dafür entschieden. Von daher…“
„Hah!“
Sie durchschritten den letzten der sieben Kreise, der sie sanft zurück zu dem großen Aquarium führte.
Ohne ein weiteres Wort betrat Vimes seine Kabine.
Mit einem hydraulischem Zischen schloss sich die Tür vor Kenjin.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Slartibartfast »

Gebete? :o ;)
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Gebete, Bitten, ein einfaches Requiem...
Im Endeffekt das tragende Thema dieses letzten Teils ^_^
Inspiriert von Homeworld, einem echten Klassiker, sowohl was das Lied, als auch das Spiel angeht. Im Übrigen glaube ich, das sich Homeworld als gute Basis für ein PR-Strategie-Spiel anbietet :D
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

So, hier der 2. Teil des Kapitels, wünsche viel Spaß beim Lesen :)


Tare-Scharm, Vergangenheit

Jahr 0 nach Tare-Scharm

Rotierende Dunkelheit, ein Rand in der Unendlichkeit der alles in seiner Nähe zerfetzte.
Darüber, unbeeindruckt der Gewalten, GLOIN TRAITOR, geschützt von einer eigenen Armee.
Die Schlacht entbrannte, und die LAOMARK stürzte sich mitten hinein.

Der Koloss befand sich in einem Rausch aus Zerstörung, warf seine ganze Masse und Kraft in den Kampf.
Irgendwo am Rande der maschinellen Wahrnehmung blinkte ein Punkt, ein Hinweis. Die Ortung, für die Rechner von minderer Bedeutung, veranlasste die Herren des Schiffes, zu einer Änderung, einer Verlagerung des Fokus.
Noch immer in ihren Verband eingegliedert, beobachtete die LAOMARK nun diesen Punkt, bereit ihm jederzeit zu Hilfe zu eilen.
Es galt, die JULES VERNE und mit ihr Pothawk und Perry Rhodan, zu schützen.

Irgendwann, nach Jahren und doch nur Momenten des Kämpfens, nach dem Tod ganzer Völker, zerbrach die Nadel des Chaos, explodierte GLOIN TRAITOR und wurde von Margin-Chrilox verschlungen. ARCHETIM, der schützende Geist, leitete die Retro-Version der Negasphäre ein, pulste neue Lebens- und Ordnungsfunken durch die Adern Tare-Scharms.
Dann kam der Schock, ein gewaltiger Schlag, der alles fort fegte.
Ganz am Rande, das Verschwinden der JULES VERNE und damit des Königs der Laosoor.

Die LAOMARK materialisierte auf der Bahn des ersten Planeten der Sonne Ata.
Überall in dem künstlichen Mond explodierten Aggregate, lösten gewaltige Zerstörungen aus, die nur mit Mühe eingegrenzt werden konnten.
Durch den Schock der Transition starben hunderte Laosoor, unter ihnen auch der letzte noch lebende König, Hawamoja LV.
Bevor die LAOMARK gänzlich unterging, gelang es Flotten-Commander Hohogom die Rettung des Mondes, indem er die restlichen Mounter einsetzte, um die LAOMARK zu stabilisieren, die ersten, Lebenswichtigen Reparaturen anleitete und den Laosoor Hoffnung gab.
Nachdem die LAOMARK wieder ihre Schutzschilde einsetzen konnte, wurde sie von der Mounter-Flotte in den Schutz Ata’s gezogen.
Dann begann der eigentliche Wiederaufbau…
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und weiter geht's:


Zwei/ After the storm

Requiem aeternam dona eis, Domine
Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr,
Denn reich ist die Trauer in ihnen,
Und reich die Einsamkeit auf ihrem Weg.
An Bord der IANT

„Ich bin mir sicher, dass wir nicht auf dem direkten Weg zu der LAOMARK gebracht werden.“
Kenjin saß vor Vimes in dessen Kabine. Der weitläufige Raum erinnerte eher an eine Luxus-Suite, als an ein Raumschiffquartier.
„Woher willst du das wissen?“, fragte Kenjin zurück. Sanftes Dämmerlicht erschuf das Gefühl eines Sonnenuntergangs in der Serengeti.
„Weil wir keine Informationen darüber erhalten, wo wir uns befinden.“
„Vielleicht will man uns einfach nicht über die Möglichkeiten der IANT informieren.“
„Das glaube ich erst, wenn ich Zugang zu der Zentrale habe.“
„Und wie willst du den bekommen?“
Schweigen. Die goldene Dämmerung wechselte unhörbar den Farbton, wanderte über Orange zu einem dunklen, immer tiefer werdenden Rot.
„Das halte ich für keine gute Idee, Vimes. Du hast keine Ahnung, wie groß die IANT ist, wie viele Personen zur Mannschaft gehören, wie die Bewaffnungs- und Verteidigungssysteme sind, ob es Mutanten an Bord gibt.“
„Wenn ich immer nur nach Fakten gehandelt hätte, wäre ich jetzt nicht hier. Manchmal muss man auf seinen Instinkt vertrauen.“
„Auch der Instinkt kann sich irren. Denk nach, Vimes, du hast nichts! Du hast keine Ausrüstung, keine verlässlichen Pläne und keine...“
Wieder ein Schweigen.
„Deshalb brauche ich ja auch dich. Alleine geht es nicht.“
„Vergiss es Vimes. Das ist selbst für dich zu groß. Überleg wie viel Ausrüstung du alleine brauchtest, um den Arkonidenraumer zu übernehmen. Und dort hattest du auch aktuelle Pläne. Außerdem hast du selbst gesagt, das du glaubst überwacht zu werden. Wenn willst du also überraschen?“
Nach einer Weile des stummen Zwiegespräches erhob sich Kenjin und ging.

„Willst du mit eine Runde spazieren gehen?“
„Nein.“
„Du bist seit zwei Tagen nicht mehr unterwegs gewesen. Also, was man hier halt so nennen kann.
Willst du in deinem Quartier versauern?“
„Wie ich meine Zeit verbringe ist meine Sache.“
„Stimmt, da hast du recht.“
Stumme, glotzende Fische beobachteten die beiden Laosoor.
„Du überlegst doch nicht immer noch...“
„Was denkst du, bin ich etwa Verrückt?“
„Ver... ach komm Vimes. So war das nicht gemeint.“
„Gut.“
Mit einem schnippischen Zischen schloss sich die Tür.

Drei weitere Tage später wachte Kenjin mitten in der Nacht auf.
Vimes stand grinsend an seinem Bett.
„Wie...“
„Siehst du? Es geht.“
Mit diesen Worten drehte Vimes sich um und verließ den Raum.
„Positronik, mach Licht.“
Die Positronik reagierte nicht.
„Was...“
Kenjin sprang aus dem Bett, ging zur Tür und betätigte den Öffner. Nichts geschah.
„Dieser verdammte Dreckskerl.“
Kenjin griff telekinetisch den Schaltmechanismus. Nichts geschah.
„Keine Energie... M***!“
Sein Blick fiel auf ein provokantes Quadrat neben der Tür, in dessen Mitte ein kleiner Hebel auf sein Stichwort wartete.
Kenjin griff mit den Ohrenhänden nach dem Hebel und legte ihn mit einiger Anstrengung um. Die Tür klackte und öffnete sich ein Stück. Der Laosoor griff in den Spalt. Ohne weiteren Widerstand öffnete sich die Tür.
Der Flur glänzte durch die Abwesenheit von Licht. Selbst die Notbeleuchtung verweigerte den Dienst.
Kenjin blickte durch seine Brille, die mit kleinen Tastern den Gang vermaß und das Ergebnis auf das Glas projizierte.
Leise setzte Kenjin sich in Bewegung. Die Infrarot-Sensoren zeichneten ein deutliches Wärmebild von Vimes.
Wenige Minuten später fand Kenjin Vimes. Er starrte eine verschlossene Tür an.
„Die Treppe dahinter bleibt aus irgendeinem Grund verschlossen“, sagte er Kenjin, ohne ihn direkt anzusehen.
Noch bevor Kenjin etwas erwidern konnte, flammte die Beleuchtung auf.
Ein Hologramm von einem Igelartigen Wesen mit dem Kopf einer Hyäne baute sich zwischen den beiden Laosoor auf.
„Hier spricht Kommandant Letoxx LXXXIX. Wir haben den Zielpunkt erreicht und sind im Zenit der Sonne in Position gegangen. Ich rufe die beiden Passagiere in den Knoten-Punkt 38. Und solltest du, Vimes, deine Ambitionen nicht augenblicklich aufgeben, kannst du dein endgültiges Ziel zu Fuß erreichen.“
Das Holo veränderte sich zu einem kleinen, blau leuchtenden Punkt, der auffordernd blinkte.
„Nun,“ sagte Vimes und setzte sich in Bewegung, „wir wollen den guten doch nicht warten lassen.“
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und ein neuer Abschnitt. Viel Spaß :D


Tare-Scharm, Vergangenheit

Jahr 0 nach Tare-Scharm
1. Monat im Ata-System


Hohogom betrachtete die dutzende Hologramme in dem Koordinationszentrum.
Eines zeigte schematisch die Ankunft einer kleinen Mounter Flotte auf Ata Thageno. An Bord Teams aus Ingenieuren, Prospektoren und Sicherheitskräften. Hohogom bestand auf die Bezeichnung Sicherheitskräfte. Die Erlebnisse der finalen Schlacht hatten zu tiefe Wunden hinterlassen, als das die Laosoor noch kämpfen wollten.
Überleben, natürlich.
Sich verteidigen, wenn nötig.
Erneut kämpfen, Leben nehmen und es verlieren, nie mehr.
Andere Hologramme zeigten Berichte aus der LAOMARK. Einfache Texte teilten sich den Raum mit Bildern, kurzen Film-Aufnahmen und kleinen Audio-Memos.
Die Lager der LAOMARK besaßen für das Ausmaß der Schäden nicht annähernd genug Rohstoffe. Selbst über den Zustrom der Mounter würden die Reparaturarbeiten viel Zeit beanspruchen.

Viqeniko, Taiho und Gaerji durchstreiften den Wald, an dessen Rand ihr Mounter auf sie wartete.
Während die anderen vier Mitglieder ihres Teams auf dem Grasland Sensoren aufbauten um nach Bodenschätzen zu suchen, sollten sie im Wald „verwertbares Biomaterial“ katalogisieren und Proben mitbringen. Die Waldbestände der LAOMARK waren durch indirekte Waffeneffekte zerstört worden.
„Ich mag den Wald hier nicht“, bemerkte Gaerji. „Ich habe das Gefühl, das er anders ist als er sein sollte.“
„Oho, hat da jemand in einem Buch über dramatische Bemerkungen geblättert?“, stichelte Taiho und klaubte ein paar Objekte ein, die kleine Samen sein mussten.
„Lach du nur. Aber soweit ich weiß, gab es hier vor nicht all zu langer Zeit starke Veränderungen durch das Vibra-Psi. Also ist hier wahrscheinlich vieles nicht so, wie es sein sollte.
„Hört sich trotzdem pathetisch an.“
Gaerji schnaubte verächtlich und wandte sich ab. Er ging ein paar Schritte und ließ seinen Blick schweifen. Irgendwo knackte es. Gaerji blickte nach oben, betrachtete einen alten, knotigen Baum. Der Baum zwinkerte.
Gaerji Mund klappte auf und er rieb sich die Augen mit den Ohrenhänden. Als er wieder hin sah, konnte er nicht einmal mehr die Stelle ausmachen, die auf ihn wie ein Auge wirkte.
Er schüttelte sich und kehrte zu seinen beiden Teamkameraden zurück.

Nach acht Stunden kehrten sie zurück. Noch im Mounter überprüften sie, ob sich auf ihren Schutzanzügen nicht ungewollte Parasiten oder Pollen befanden.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Samenkapseln, die sich vorher auf Gaerji Anzug befunden hatten, bereits auf die Außenhaut übergewechselt und begannen dort, sich zu verkapseln.

Baskerasa betrachtete erneut die Untersuchungsergebnisse. Sie gefielen ihm genauso wenig wie vorher, aber scheinbar kümmerte es sie nicht.
„Was meinst du dazu, Kenkadurai?“
„Es scheint mit dem Vibra-Psi überein zu stimmen, das in Tare-Scharm vorherrscht.“
Baskerasa nickte schwieg.
„Allerdings wird die… Strahlung nicht als Hintergrund angemessen, sondern scheinbar von der Umgebung, von den Objekten emittiert.“
„Es handelt sich natürlich erst um ein vorläufiges Ergebnis, das wir überprüfen müssen.“
Sie schwiegen einen Moment gemeinsam.
„Die Messungen werden eventuell noch von den Schäden an der LAOMARK verfälscht“, sagte Kenkadurai in die Stille hinein. Es klang wie das greifen nach einem Strohhalm und das wussten beide. Leider wussten sie auch, dass der Strohhalm in einem Feuer lag, das in einer sehr tiefen Grube brannte.
„Wann willst du es Hohogom mitteilen?“
„Bald. Also… bald.“
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Slartibartfast »

Böse Samenkapseln! :help: :D
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

:D
Vielleicht könnte man sagen, recht eigenwillige, freche Dinger. :P

Und hier noch ein kleiner Nachtrag zu dem Thema:


Der Mounter von Viqeniko, Taiho und Gaerji stand ruhend in dem Hangar der LAOMARK und wartete auf eine Desinfektion durch Roboterkräfte. Allerdings lagen die aktuellen Prioritäten für den Einsatz der Roboter in anderen Bereichen. Und welchen Schaden konnte ein Mounter, der alleine in einem Hangar stand schon ausrichten?
Eine Hundertschaft von verkapselten Samen löste ihre Verkapselung auf. Fast erschien es, als würden ihre Schalen zu Flügeln werden, die sich wie die eines Schmetterlings erst entfalten mussten.
Die Klimatisierung des Hangars verursachte nur einen minimalen Luftstrom, der nicht einmal ausreichte, um Staub zu bewegen.
Hunderte von kleinen, geflügelten Samen erhoben sich und folgten dem Luftstrom in das Klimasystem der LAOMARK.


Wünsche einen guten Start in die Woche :)
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und es geht direkt weiter:



2. Monat im Ata-System

Hohogom betrachtete die Berichte der wiederkehrenden Mounter. Die Erkunder zeichneten ein chaotisches aber zumindest hoffnungsvolles Bild der galaktischen Situation.
Zwar befanden sich die Truppen der Terminalen Kolone auf dem Rückzug, doch diesen deckten sie durch wahllose, brutale Überfälle und Gefechte.
Friede war ein Tare-Scharm noch immer ein ferner Traum.
Die Reparaturen der LAOMARK schritten voran, langsam nur, aber stetig. Erschwerend blieb, das die Instandsetzung, aufgrund der galaktischen Situation, nur in dem Ortungsschatten der Sonne vollzogen werden konnten. Den Hochrechnungen nach, benötigten sie noch acht Monate, mit etwas Glück sechs.
Blieb noch das Problem mit dem Vibra-Psi.
Laut den Wissenschaftlern strahlte die LAOMARK das Vibra-Psi selber aus. Während es in der ganzen Galaxis verschwand, blieb es in der LAOMARK konstant. Die Forscher sprachen von einem Imprint.
Es gefiel Hohogom nicht, aber derzeit versuchte es nicht, sie umzubringen und von daher lag es auf der Liste seiner Probleme sehr weit unten.
Immerhin meldeten die Agra- und Forst-Ökonomen, dass die Nahrungs- und Luftproduktion durch die schnelle und konsequente Rekultivierung der LAOMARK gesichert blieb. Natürlich benötigten die Bestände noch Zeit, bis sie die alte Qualität erreichten, aber immerhin…
Immerhin.

Viqeniko streifte durch die Wälder nahe der Stadt Heweroox. Einige der mitgebrachten Pflanzen von Ata-Thageno schienen wie für die LAOMARK gemacht, bedurften kaum oder gar keine genetische Anpassung an die Flora des riesigen Raumschiffes.
Eine Bewegung am Rande von Viqenikos Blickfeld ließ seinen Kopf herum fahren.
Nichts.
Viqeniko schüttelte sich. Die Belastung der letzten Zeit musste stärker an seinen Kräften zerren, als er dachte.
Er beschloss, den restlichen Weg nicht mehr so beruflich und mehr privat zu betrachten. Ein bisschen Entspannung konnte nicht schaden.

Bald, nachdem Viqeniko von der Dunkelheit der künstlichen Nacht verschluckt wurde, kehrte der kleine Spross wieder an seinen Platz zurück. Eine Stelle, die soviele Mineralstoffe bot wie diese, musste schließlich erst einmal gefunden werden!

Der Mounter bremste hart kurz vor der trockenen Oberfläche des Wüstenplaneten ab. Längst ruhten die meisten fünf-Dimensionalen Aggregate, wurde der Mounter nur durch seine chemischen Nottriebwerken abgebremst. Der Andruck presste Rinkair in den Sessel, presste sie fast zur Besinnungslosigkeit.
Sie zwang sich, die letzten Korrekturen vorzunehmen, bloß wach zu bleiben. Langsam schwand der Druck, ließ ihr wieder Platz zum atmen.
Um sie herum wuchsen die Wände des Canyons empor und schließlich setzte der Raumer mit einem harten Schlag auf.
Jetzt hieß es warten. Warten darauf, dass die kleine Sonde den Abzug der Traitanks meldete.
Wenigstens war es ihr noch möglich gewesen, einen gerafften Funkspruch an die LAOMARK zu senden. Das System, in dem sie fest saß, lag nur acht Lichtjahre von der Sonne Ata entfernt. Nicht weiter, als ein lässiger Schritt hinüber zum Nachbarn.
Rinkair stellte alle nicht notwendigen Systeme ab und begann zu warten.
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Hideo »

Und hier der Abschluss des 2. Kapitels:

6. Monat im Ata-System

Die letzten Mounter kehrten in die LAOMARK zurück. Erst einzelne, dann immer mehr Klar-Meldungen trafen in der Zentrale ein, bis sie fast ein virtuelles Abbild des riesigen Raumschiffes bildeten.
Hohogom versank in den Meldungen. Noch immer trug er den Titel Flotten-Commander, auch wenn er mehrfach gebeten wurde, die Königsehre anzunehmen. Immer wieder hatte er abgelehnt. Ein König machte seiner Meinung nach mehr aus, als er selber geben konnte.
Die Klarmeldung der Triebwerke erreichte ihn.
Hohogom lies seinen Blick einmal über die Runde der Anwesenden schweifen.
Alle warteten auf sein Kommando.
Ein kurzer Impuls, und die LAOMARK begann aus dem Ortungsschutz der Sonne aufzusteigen.
Ihr Ziel stand fest, ein Beschluss nicht nur des Commanders oder der Führungsriege der Laosoor, sondern des ganzen Volkes. Jenseits der Hauptrouten, ohne in Gefahr zu laufen, noch einmal für Gefechte heran gezogen zu werden, Tare-Scharm zu verlassen und nach Phariske-Erigon zurück zu kehren, in der Hoffnung, dort wieder auf Pothawk und Perry Rhodan zu treffen.
Mit diesem Ziel vor Augen, hatten die Laosoor großes vollbracht und alle Arbeiten noch viel schneller als ursprünglich gedacht abgeschlossen.
Ein tiefer, durchdringender Ton erfüllte die Zentrale, das Gebäude, die LAOMARK. Der Ortungsschutz lag hinter ihnen, die Heimat der Laosoor begann dem freien Raum entgegen zu streben, beschleunigte fast senkrecht zur Ekliptik.
Hohogom betrachtete die Daten der Ortung, hoffte darauf, dass in den zwei Stunden der Beschleunigung keine Feinde im System erscheinen würden.
Seine Hoffnungen wurden erfüllt.
Nach einer Stunde und siebenundfünfzig Minuten begann die LAOMARK ihre erste Hyperraumetappe.
Alles hier gepostete ist meine eigene Meinung und auch als solche zusehen. Sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, so kann er es gerne sagen.
Noch besser wäre es dann aber, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, wieso...


Ein bisschen Lesestoff? Bödde: Vimes für's Kindle oder Vimes Thread

Mehr Stardust?
Slartibartfast
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Slartibartfast »

Danke Hideo, auch im Namen der mitlesenden User! :)
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Todd
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Re: Fan-Story Vimes

Beitrag von Todd »

Schließe mich an! :st: :st: :st:

LG

Todd, der es jetzt auf dem Kindle liest! :)
Zuletzt geändert von ganerc am 21. November 2014, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat auf vorangegangenes Posting entfernt
shikin haramitsu daikômyô
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