Fan-Roman MOND DES SATANS

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GruftiHH
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Re: Fan-Roman MOND DES SATANS

Beitrag von GruftiHH »

AARN MUNRO hat geschrieben: Wie komm' ich denn an die PDF ran, mal höflich gefragt?
Hat HOT doch geschrieben: Eine PN mit Deiner E-Mail Adresse und er schickt Dir die Datei zu. :)
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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HOT
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Re: Fan-Roman MOND DES SATANS

Beitrag von HOT »

Noch ein paar Sätze von mir zum MOND DES SATANS:

Vielleicht ist Euch das garnicht aufgefallen: Viele Protagonisten sind weiblich, sogar eine Raumschiffkommandantin habe ich als Heldin agieren lassen. Sogar? Vor zwanzig Jahren gab es doch eine Captain Janeway bei Star Trek und dem SF-Fan werden sicherlich weitere Hauptfiguren hier und da und auch in PR einfallen. Und überhaupt, was ist daran so besonderes?

Ganz einfach: Damals in den 60igern und noch in den 70igern hatten die Rhodan-Autoren eine merkwürdige Angst vor der Weiblichkeit. Leider hörte ich damals auf, PR zu lesen und bekam erst Jahrzehnte später mit, dass es mit Marianne Sydow seite Mitte der 1970er Jahre eine Autorin gab!

In der aktuellen SOL wird sie von Ihrer Homepage folgendermaßen zitiert:

"Es begann damit, daß irgendein Typ einen Leserbrief schrieb (ich hab ihn noch irgendwo), in dem er sich über die (angeblich oder tatsächlich) stereotype Darstellungsweise weiblicher Figuren innerhalb der Perry Rhodan-Serie beschwerte. Kurt H. Bernhardt, der damalige Chef-Redakteur, schickte mir eine Kopie dieses Briefes mit der Aufforderung, mich dazu zu äußern und einen Vorschlag für eine weibliche Hauptfigur in spe auszuarbeiten. Geschickterweise verband er das Ganze mit einem (für meine damaligen Begriffe) recht guten Honorar. Dem konnte ich nicht widerstehen. Also setzte ich mich hin und schrieb etwas - einmal zu Frauen in der Serie allgemein, und dann etwas über eine weibliche Figur im Besonderen."

Nun war ich sicherlich nicht der einzige, der dazu einen Leserbrief schrieb, aber er fiel mir dadurch natürlich wieder ein und ich möchte ihn hier mal zeigen (6/1975):

Bild

Daran hat sich nun viel geändert und meine damalige Forderung nach einer Frauenquote klingt heute für mich schon wieder etwas merkwürdig, weil es nicht nur eine Bundeskanzlerin gibt, sondern Mann tatsächlich von selbstbewußten Frauen umgeben ist und sich (vielleicht liegt das ja daran, dass Mann mittlerweile ein recht alter Sack ist) über Forderungen nach mehr Gleichberechtigung manchmal wundert, wo doch alles so gleichberechtigt aussieht. Selbst der Witz: "Bist Du hier die Quotenfrau oder weil Du wirklich was kannst?" ist schon ziemlich alt.

So, jetzt ziehe ich wahrscheinlich die Kritik aller Frauen auf mich, obwohl ich "damals" doch ein Vorkämpfer war...
Vivian-von-Avalon

Re: Fan-Roman MOND DES SATANS

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

@HOT:
Meine Kritik ziehst Du nicht auf Dich, im Gegenteil.

Auch mich hat dieser "Umgang" mit Frauenfiguren in den frühen PR-Jahren sehr gestört. Damals (als ich anfing zu lesen, war ich erst 13) hatte ich nur das unbestimmte Gefühl: hier stimmt was nicht - später, als ich die Romane noch einmal las und bereits so einige Lebenserfahrung hatte, fand ich es schlichtweg unmöglich - heute .... tja, wie drücke ich es einigermaßen höflich aus ... ich lasse es mal - ich glaube, Ihr wisst auch so, was ich meine ...

Ich erläutere das an einem sehr bekannten Beispiel: THORA. Die Kommandantin des letzten arkonidischen Forschungskreuzers. Ihre anfängliche Verachtung für die primitiven Barbaren namens Menschen jetzt mal ganz ausgeklammert - sie ist eine speziell geschulte Kommandantin mit einem sehr wichtigen Spezialauftrag. Später stellt sich heraus, dass sie die Schwester des Imperators Zoltral XII. ist, des letzten Imperators vor dem Robotregenten. Also gehe ich von einer entsprechenden Bildung und Ausbildung aus. Zusätzlich sind die Frauen wesentlich weniger bis gar nicht von der arkonidischen Degeneration dieser Zeit betroffen.

Wenn ich das alles zusammen betrachte, würde ich mir heute von ihrer Darstellung viel mehr erwarten. Mir kommt ihre Darstellung durch die alten Autoren so vor, als ob es nun halt eben - aus welchen Gründen auch immer - eine Frau hatte sein sollen. Aber sie kommt mir einfach zu wenig selbstbewusst und durchsetzungsfähig vor.
Auch stellt sich für mich die Frage: Wieso haben die arkonidischen Frauen, die doch eben NICHT degeneriert waren, nicht vor ihrem Abflug versucht, das Reich zu retten, sondern sind einfach "am Kochtopf" geblieben? Nicht nachvollziehbar aus meiner heutigen Sicht.

Ein Teil dieser Überlegungen ist auch in meiner Story "Die Entscheidung des Arkoniden" mit eingeflossen ...
Übrigens agieren in allen meinen Storys die Frauen selbstbewusst (ohne "emanzipiert" zu sein - diese "Entgleisung" des vorigen Jahrhunderts haben wir wohl endlich hinter uns) und kämpfen Seite an Seite mit den Männern in den gleichen Positionen.
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AARN MUNRO
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Re: Fan-Roman MOND DES SATANS

Beitrag von AARN MUNRO »

Leider war der Umgang mit Frauen im PR immer sehr verkrampft, erinnere nur an die Romane um die "Amazonen" im Schwarm-und im Aphiliezyklus, enweder wurden sie untergebuttert und entwürdigt, hilflos beschrieben wie in Kurt-Mahr-Taschenbüchern......oder sie wurden überrevolutionär in "neuen"gesellschaftsordnungen eingepaßt, die gleich ohne Männer auskommen. Immerhin fand ich Mory Abro zunächst etwas besser beschrieben. Thora war nun einmal ein Kind ihrer (Beschreibungs)-Zeit und konnte im damaligen Zeitgeist-Kontext wohl nicht anders dargestellt werden. Bei Mory waren die Autoren schon fünf Jahre älter (oder so). Am lächerlichsten fand ich die darstellung von Orana Sestore durch HGE im schwarmzyklus. Aber immerhin hatte sie gleich im Notkommitee desImperiums eine "Frauenquote"durchgesetzt, leicht positiverAnsatz....
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
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Vivian-von-Avalon

Re: Fan-Roman MOND DES SATANS

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

AARN MUNRO hat geschrieben:Leider war der Umgang mit Frauen im PR immer sehr verkrampft, erinnere nur an die Romane um die "Amazonen" im Schwarm-und im Aphiliezyklus, enweder wurden sie untergebuttert und entwürdigt, hilflos beschrieben wie in Kurt-Mahr-Taschenbüchern......oder sie wurden überrevolutionär in "neuen"gesellschaftsordnungen eingepaßt, die gleich ohne Männer auskommen. Immerhin fand ich Mory Abro zunächst etwas besser beschrieben. Thora war nun einmal ein Kind ihrer (Beschreibungs)-Zeit und konnte im damaligen Zeitgeist-Kontext wohl nicht anders dargestellt werden. Bei Mory waren die Autoren schon fünf Jahre älter (oder so). Am lächerlichsten fand ich die darstellung von Orana Sestore durch HGE im schwarmzyklus. Aber immerhin hatte sie gleich im Notkommitee desImperiums eine "Frauenquote"durchgesetzt, leicht positiverAnsatz....
... und genau das möchte ich in meinen Romanen anders machen ...
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