Fan-Geschichte "Die Flucht"

Vivian-von-Avalon

Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Slartibartfast hat geschrieben:Tomatenorden und immerkühle Sportkompressen. :st:

Es ist eine interessante Geschichte, ich muss aber gestehen, dass ich persönlich mit der Art des Erzählens noch nicht so richtig warm werde. :unsure: Seltsam unstet, ich kann es nicht richtig in Worte fassen. Auch fällt es mir schwer, eine emotionale Beziehung zu den Akteuren aufzubauen.

Wie nennt man die Erzähltechnik, hast Du die Handlung stellenweise als Stream of consciousness geschildert?

Damit will ich übrigens nicht sagen, dass Du das ändern sollst Alexandra! Ich sehe ja an den Kommentaren der Mituser, dass es gut ankommt. :) Mit persönlich liegt es halt nicht so ganz, die Geschmäcker unterscheiden sich. Kein Beinbruch.
Ich schließe mich an, Alexandra, dass Du es nicht ändern solltest. Der eigene Stil ist der eigene Stil - und den zu ändern, könnte sehr große Probleme hervorrufen. Angefangen damit, dass Dein Schreiben holprig wird, schwer nachzuverfolgen bis dahin, dass es Dir keine Freude mehr macht! Und das wäre für mich persönlich das Allerschlimmste, was passieren kann.

Natürlich kann und sollte man an seinen "handwerklichen Fähigkeiten" arbeiten, z.B. seine Schwächen (meine sind Wiederholungen - tz tz tz ...) reduzieren, seine Formulierungen verbessern, aber der ganz persönliche Stil ist etwas Einzigartiges - und Verbiegen????? Eher nicht ...

Und dann kommt es sehr viel darauf an, WER die Geschichten liest. Das habe ich gerade erst wieder im eigenen Bekanntenkreis erfahren.
Wichtigster Punkt dafür ist, ob der Leser das Perryversum zumindest ein wenig kennt. Leser, die bisher überhaupt noch keine PR gelesen haben, sagten mir: "Ich würde ja gerne weiterlesen, es hört sich spannend an, aber ich kann nicht folgen, mir fehlt das Hintergrundwissen. Ich muss zuviel überlegen und wieder zurückblättern, wer denn wer ist."
Und Menschen, die das Perryversum ein klein wenig bis gut kennen, entscheiden eben danach, ob sie meinen Stil mögen oder nicht. "Psychologische Romane im Perryversum" sind eben etwas ganz Eigenes ...
Da gehen die Reaktionen von: "Endlich mal was Neues, toll, gefällt mir." bis "Nein danke, bitte nicht in der so etwas in der SF."

Was ich damit sagen will: Jeder Autor hat seinen Stil und findet eben dadurch seine Nische, seine Leser. Und diese Leser merken es, wenn der Autor dahinter steht oder nicht.
Z.B.: Wenn Autor XY einen Gastroman für eine Serie schreibt, dann ist das immer noch Autor XY eben nach einem vorgegebenen Exposé, aber es ist original Autor XY, nicht ein "verbogener" Autor XY!

In diesem Sinne, Alexandra: mach so weiter!
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Croco
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Croco »

Tja, jedem Leser recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann...

Fragt mal die Profis aus dem PR-Team. Oder schaut mal in die Spoiler zu den Kommentaren.

Liebe Alexandra (und liebe Vivian), haltets einfach wie das Croco (und die Panzerknacker): "Viel Feind, viel Ehr"... B-)
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Alexandra
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Ahhh - mein erster Eintrag in diesem wunderbar aufgeräumten Unterforum.
Das fühlt sich bisschen so an wie das Beziehen eines Neubaus.
*räkel*
:st:

@Slarti, Vivien, Croco, AARN MUNRO
Danke, danke!
Tatsächlich bemühe ich mich immer, Testleser mit verschiedenen Wahrnehmungsmustern zu finden.
Jeder scheint ein bisschen einen anderen Text gelesen zu haben.
Schon irre.
Erst nehme ich die, die meinen Stil mögen oder/ und Expertenwissen haben, und in einem weiteren Schritt teste ich solche an, die mir fremder sind.
Aber erst, wenn ich die Geschichte weit genug entwickelt habe, sonst bringt mich das aus dem Tritt.


Warum der präzise Slarti mit meinen Charakteren nicht vollständig warm wird, liegt wohl an der extensiven Verwendung der erlebten Rede - das ist eine Art Ich-Perspektive in der Dritten Person, bei der man direkt in den vorbeilaufenden Bewusstseinsvorgängen sitzt.
Sobald man unterhalb die Bewusstseinsschwelle geht, in der man sich die kleine Logik der täglichen Lügen zusammenmixt, bekommt man weniger einen Charakter mit als ein Bündel zum Teil widersprüchlicher Tendenzen, die unter bestimmten Bedingungen zu bestimmten Denkmustern und Reaktionsmustern neigen. So wie wir halt sind.


Hier Teil XI:
Spoiler:
XI.
Nach Luft schnappend lehnte Adah an der Wandung. Das Blut dröhnte so laut in ihren Ohren, dass es jedes andere Geräusch überdeckte. Dann ebbte sein Rauschen ab.
Die Stille danach brüllte ebenso laut, erfüllte alles, schaffte einen konturlosen Raum, der die üblichen Schiffsgeräusche übertönte. Allmählich fand sie sich im unversehrten Vorraum des Hangars wieder. Sie schüttelte den Kopf und öffnete den Helm.

Eine Bewegung ließ sie aufsehen. Ein gezackter Rücken mit Ellbogen. Ein Schuppenpanzerkopf von hinten. Kkroktok-Win war an der Konsole beschäftigt.
„Der Hangar ist wieder zu“, erklärte er. „Die Space-Jet hat den Zusammenstoß mit der Raumlinse verkraftet, ihre Steuerung stabilisiert sich. Aber sie stehen vor der Außenwandung.“
Adah atmete erleichtert auf. Explosive Dekompression war das. Er hatte das Prallfeld ausgeschaltet. Gut.

„Dann war das, was gekracht hat, die Space-Jet“, stellte sie fest.
„Das hätte lauter gekracht.“ Er zog geräuschvoll die Luft durch die Nase. „Ich hatte die mechanische Verankerung der Raumlinse gelöst, und die positronische Überwachung war sowieso lahmgelegt. Als die Atmosphäre entwich, sog sie die Linse gegen die Jet, und die wurde ein paar Meter nach hinten geschoben. Das reichte, um sie rückwärts aus dem Hangar zu bugsieren. Sie trudelte sie ein paar Sekunden, lang genug, um den Hangar zu schließen. Jetzt sind sie ausgesperrt. Ohne Hilfe von innen können sie nicht rein.“
„Hoffentlich“, meinte Adah.
„Den Krach hat einer der Transportkoffer verursacht. Je nach Inhalt fliegt nun teuerstes Metall oder ein Sortiment Schraubenschlüssel im Raum herum. Ich hatte noch genug Zeit, einige der Koffer auszutauschen. Keine Ahnung, welche es erwischt hat.“

Damit ließ der Schreck weit genug nach, um Adahs Gewissen schlagen zu lassen.
„Aber das war glatter Mord“, protestierte sie.
„Was sie mit uns vorhatte? Klar. Wir wären erst mal mit abtransportiert worden und dann hätte man uns sicherlich entsorgt, sobald keine Gefahr einer Störung mehr bestand.“ Er richtete sich auf und schnaubte verächtlich. „Die hatten mich paralysiert und in diese transportable Quarantänebox gesteckt. Zum Glück war die Dosis zu gering gewählt für Leute wie mich, so dass ich schnell wieder handlungsfähig wurde. Und ich hatte genug Geräte in der Tasche, um solche Behälter von innen zu öffnen. Die Koffer hatten sie schon im Nebenraum bereitgestellt, notdürftig von paar unverbauten Verkleidungen verdeckt. Mehr davon standen daneben. Zum Glück ist das Luurs-Metall so teuer und selten, dass sich die ganze Aktion für verhältnismäßig wenig Material lohnte.“

Adah dachte an eine einsame Waffe, die irgendwo weit draußen durch den Raum wirbelte, bis der Spin der Explosion irgendwann auslaufen würde. Ganz weit weg. „Dann haben sie wirklich Luurs-Metall“, murmelte Adah. „Aus den Asteroiden geholt wie mein Kupfer und dann versteckt.“
Sie wurde lebhafter: „Das geht nicht im Alleingang! Es muss mehr Mitwisser geben. Beziehungsweise Helfer. Was machen die jetzt mit uns?“
Die Echse hob die schuppige Hand und deutete auf den kleinen Bildschirm.

„Die Space-Jet dreht erst mal ab. Wahrscheinlich sammeln sie nicht mal die Transportkoffer ein. Die müssen schnellstens verschwinden. Zu viele Orterdaten kann selbst Vabian nicht verstecken. Oben läuft, falls jemand diesen Bereich hier und den Raum vor dem Hangar anwählt, eine Speicheraufnahme ab.“
Er gluckste mit dem Charme einer großen Metallfeile: „Wie der das ganze System unterwandert hat! Ich staune seit Monaten darüber. Zum Glück hält er mich für dumm. Er mag keine Reptiloiden.“

Wie auf ein geheimes Signal hin klammerten sie Caren aus.
Adah schüttelte den Kopf. „Mich auch nicht. Ich merke jetzt erst, welchen Vorteil das hatte.“
„Oh, dich hielten sie nie für dumm. Nur für unbeholfen und weltfremd.“

Das geheime Signal hatte sich erledigt.
„Jetzt treibt sie durch den kalten Raum, den sie mir seelisch bereitet hat“, meinte sie nachdenklich. „Eisig, leer und regelgeleitet. Und sie hat mich das Lügen gelehrt. Das Sich-Verstellen, die glatte Fassade.“
„Das wirst du brauchen“, sagte Kkroktok-Win. „Vabian taucht gleich hier auf. Und dann wird die Schiffsführung Fragen haben.“

„Wieso versteht ihr eigentlich alle so viel vom System? Ich meine, ich bin auch nicht ganz schlecht damit, aber diese Eingriffe, die ihr da durchführt, die könnte ich nicht machen.“
Sah sie das reptilische Äquivalent eines grimmigen Grinsens?
„Gelernt ist gelernt. Jeder hat schon mal bessere Tage gesehen.“
Was sollte das jetzt heißen? Worauf spielte er an? Den hinkenden Invaliden glaubte sie ihm nicht mehr.
„Außerdem ist der Raum voll Energiefelder, Spannungsverhältnisse, Gravitationsfeldern und anderen Wechselwirkungen. Im Raum bist du nie allein.“
Damit lenkte er ab. Der Moment war für Philosophie nicht geeignet. Dass er verbergen wollte, woher er sein Wissen hatte, war ebenso offensichtlich wie ein Schwarzes Loch, das Licht schluckte. Und dass leerer Raum Luft sog. Sie musste sich für den Augenblick zufriedengeben.

Doch dann verstand sie. Sie erinnerte sich. Das kannte sie. Raum, Wechselwirkung, Ahnungen. Sie wurde ganz kühl und ruhig und offen. Lauschte in den Raum. Empfand die anderen. Fühlte von Ferne. Sah Vabian vor sich, wie er den Sitz verließ. Sich auf den Weg machte. Sah andere. Unbeteiligte. Die sich interessieren würden, sobald sie den Vorgang bemerkten.

„Ich glaube, er ist erst mal allein“, sagte sie. „Und er kommt hier runter. Wenn er sich einen Tara mitbringt, sind wir geliefert.“ Adah wunderte sich, wie sicher sie sich war und wie ordentlich ihr Kopf wieder funktionierte. „Ich habe eine Idee.“
„Ich habe einen Plan“, erwiderte der Topsider.
Und Teil XII:
Spoiler:
XII.
Sie standen hinter einigen losen Verkleidungsblechen in dem drei Meter breiten und sieben Meter langen Nebenraum, der eine Werkstatt für den Hangarbedarf beherbergte. Fest verankerte Behälter für Kleinteile, Werkzeug und Messinstrumente füllten die beiden Regalwände, davor stand der Quarantänebehälter. Dahinter zwei Transportkoffer. Eine Antigravscheibe war an die Wand gelehnt. An der anderen Längswand gleich neben dem Eingang lehnten die Bleche. Dahinter kauerten sie.

„Was denkst du, wie viel Verbündete hat er auf dem Schiff?“, erkundigte sich Adah.
„Weiß ich nicht. Und nach den Anspielungen, die ich in den Freischichten rausgehört habe, wissen die auch nicht alle, dass sie seine Verbündeten sind. Und sind fleißig an der Arbeit. Ihr Menschen seid ja so leicht an der Nase herumzuführen. So gefühlig. Euch muss man nur ein paar wohlklingende Namen nennen und populäre, einschlägige Gefühle servieren, mit genug Pathos unterlegt, dann tut ihr alles. Alles! Seine Helfer in den Werkstätten denken, sie arbeiten für die Menschheit. Sie sind stolz darauf, mit ihrem Schweigen den geheimen Abbau des Metalls in diesem Raumsektor sicherzustellen."

Adah lachte auf. Die Kritik saß. Andererseits ärgerte sie sich. Der hatte es nötig! Als ob die Topsider besser wären mit ihrer zwanghaften Hierarchie! Dann spähte sie über die Verkleidung. Die vier Transportkoffer standen noch im Gang, so wie Caren sie abgesetzt hatte. Als würden sie gleich abgeholt werden. Und das wurden sie denn auch.

Als Vabian hereinkam, erschrak er ordentlich, sie so offen herumstehen zu sehen. Obwohl keiner in der Nähe war. Misstrauisch sah er sich um. Kein Mensch weit und breit, ein verschlossenes Hangarschott. Er wandte sich um zu dem kegelförmigen Metallriesen, der ihn begeleiteten.
„Warte draußen“, befahl er. „Oder nein – ziehe dich in die nächste Ausweichbucht zurück und gehe in konditionelle Bereitschaft.“

„Das heißt, du siehst gar kein aktuelles Problem? Revidierst du deine Einschätzung der Lage“, erkundigte sich die Kampfmaschine.
Vabians Blicke durchbohrten Wände, Schotten und die Koffer. Er strich über seinen Kinnbart. „Ich habe mich geirrt“, bestätigte er, „es liegt kein Problem vor“. Ansatzlos setzte sich die auf Schwebefeldern ruhende Maschine in Bewegung und verschwand.

Vabian langte nach dem Schließkontakt, ohne den Raum aus den Augen zu lassen. Das Schott zum Gang glitt zu. Sie waren allein. Und nun hatte er ebenfalls eine Waffe in der Hand. Vorsichtig blickte er sich um.
„Caren?“, rief er. Keine Antwort.
Er ging zur Konsole für die Hangarkontrolle. Die zeigte, wie sie wussten, eine Fehlermeldung an. Er drückte auf den Kontakt, um das Innenschott zu öffnen. Nichts geschah. Vabian fluchte und strich sich das viktoriagrüne Haar aus der Stirn. Dann fiel sein Blick wieder auf den dunklen Spalt, der von der kleinen Werkstatt sichtbar war. Er duckte sich an die Wand. Nun sahen sie ihn nicht mehr. Aber sie waren sich sicher, dass er sich heranschob.

Vor Aufregung konnte Adah kaum atmen. Sie war froh, hinter einem Rücken aus Panzerschuppen zu stehen. Die Nähe des Gegners machte ihr solch eine Angst, dass ihr diese ganze bizarre Situation als Traum erschien. Die Zeit setzte aus.

Wieder rauscht das Blut in ihren Ohren, so laut, dass alles verschwimmt. Der Moment, als Vabin Anderthalb im Gegenlicht steht. Das Aufblitzen seiner Waffe. Im schmalen Spalt des Metalls sein angespanntes Gesicht, als er vorsichtig den Raum betritt und in unmittelbarer Nähe, getrennt nur durch den dünnen Sichtschutz steht. Der einen direkten Schuss abfangen könnte, Solange er nicht auf die Idee kommt, dahinter zu langen.

Sie duckt sich weiter.

In diesem Moment kommt der auf einer schweren Stahlstange aufgeschraubte kopfgroße Walzenstirnfräser, der neben dem Eingang an der Wandung lehnt, ins Rutschen und scheppert krachend um seine Füße. Wie Vabian reflexhaft in die Höhe springt und sich abrollt. Wie er sich aufrichtet. Das gezackte Rund des massigen Werkzeugs anstarrt. Sich im Raum umschaut. Den Quarantänebehälter entdeckt. Den Deckel öffnet. Wie er sich vorbeugt, um das am Boden legende Atmungsgerät zu betrachten. Das mit Schwung geschleuderte Metallstück, das seinen Hinterkopf trifft. Die Blutspritzer auf Regal, Behälter und Boden.
Der Fall.

Flinker als eine Katze springt der schwere Topsider hinter der Tarnung hervor, um den Gestürzten ganz in die Kiste zu befördern. Ihm die Waffe wegzunehmen. Die schlaffe Hand auf den Körper zu legen. Den reglosen Körper in eine stabile Seitenlage zu ziehen. Der Deckel knallt mit einem satten Schmatzen zu. Der zeitlose Moment ist vorbei.

Kkroktok klopfte auf den geschlossenen Deckel. „Wir haben ihn“, stellte er fest.
Adah runzelte die Stirn. „Bist du sicher, dass der Sauerstoff reicht?“
„Sicher.“
„Hast du das Gerät ausreichend gesichert? Ich meine, kann er es beim Herumschlagen verstellen?“
Kkroktok-Win winkte ab. “Der bewegt sich nicht so schnell. Außerdem haben wir andere Probleme“, gab er zurück.

„Stimmt. Wie erklären wir das? Vor allem, wenn er weiter oben Verbündete sitzen hat“, überlegte Adah. „Das hat ganz schön geknallt, als der Koffer an die Wand schlug. Und die Schwankungen im Energieverbrauch muss doch auch jemand bemerken.“
„Quatsch. Die Hangars sind isoliert. Da kann viel mehr Rumknallen, ohne dass irgendwas auf den Rest des Schiffes durchschlägt“, winkte die Echse ab. „Die haben die Positronik gründlich gesperrt, und ich habe das auch noch mal gesichert. Es hat keinen Piepser an Alarm gegeben, als die Raumlinse rausflog.“

„Aber früher oder später wird jemand die Manipulation bemerken. Und wenn die alles so vorbereitet haben, dass wir als die Diebe dastehen, dann will ich die Akteneinträge nicht lesen, die unsere Schätzchen geschrieben haben. Anderthalb hat nie irgendwas ohne Deckung von oben gemacht. Da muss noch einer sein, mindestens einer. Ich traue denen nicht.“

„Anderthalb?“, erkundigte sich die Echse.
„Weil er nie allein was macht. Der hat immer wen dabei. Darauf zumindest kann man sich verlassen.“

Sie sahen sich an und überlegten. Weiter als bis zur Gefangennahme hatten sie noch nicht geplant.
„Wir müssten ihn erst mal verstecken“, schlug Adah vor. „Damit wir in Ruhe nachdenken können.“

Leises Sirren schreckte sie auf. Ein schuhkartongroßer Reinigungsroboter hatte seine Nische verlassen und hielt auf den Quarantänebehälter zu. Sie traten beiseite. Unbeirrbar gründlich reinigte die Maschine die Blutspritzer am Boden, fuhr rotierende Bürstenarme aus und beseitigte die Spuren an Behälter und Regal. Dann glitt sie in ihre Nische zurück.

Makellos gepflegte Oberfläche glänzte matt. Unter diesem Gesichtspunkt war der Schurke erst mal spurlos verschwunden. Nur würde es nicht reichen, ihn hier stehen zu lassen.

„In gewissen Maschinenanlagen gibt es keine Sevorobots“, meinte Adah. „Die sind dezent desaktiviert worden.“
„Was meinst du? Worauf spielst du an?“, fragte Kkroktok.
„Die Reinigungsrobots in den Reparaturhallen der Maschinisten. Ich weiß, wo die versteckt wurden. Das ist ganz in der Nähe!“
Zuletzt geändert von Slartibartfast am 25. Juni 2015, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Text auf Wunsch der Verfasserin editiert
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Slartibartfast »

Alexandra hat geschrieben:erlebte Rede -
Firma dankt!
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Croco
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Croco »

Alexandra machts spannend! Und ich freu mich schon auf die finalen Kapitel! :st:

Eigentlich eine Agentenstory. Wer wohl die Agenten sind? Und wer die Bösen? :gruebel:

Was mir an mir selbst auffällt ist, dass mich diese Story nicht nur einfach neugierig macht, wie's wohl weitergeht, sondern mich so gefangen nimmt, dass ich dann auch tatsächlich weiterlese bzw. ungeduldig auf die weiteren Kapitel warte. Zwischen "halt schon neugierig sein" und "wo bleibt das nächste Kapitel" ist ein kleiner Unterschied. Der hier wohl irgendwo zwischen den Zeilen grinsend sein wohlgewolltes Unwesen treibt... :D

Liebe Grüße aus Wien!
Slartibartfast
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Slartibartfast »

Hm, ich habe gerade technische Probleme, PNs abzuschicken. @Alexandra: Gemacht. :) Ist Dein PN-Postfach voll?
Vivian-von-Avalon

Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Alexandra hat geschrieben: ...
Tatsächlich bemühe ich mich immer, Testleser mit verschiedenen Wahrnehmungsmustern zu finden.
Jeder scheint ein bisschen einen anderen Text gelesen zu haben.
Schon irre.
Normal menschlich. Jeder sieht etwas anderes und gibt eben das weiter, was sie/er gesehen hat.

Hatte gerade vor einigen Tagen sowas bei der Arbeit ...

Ein Patient wurde im Krankenhaus gesucht. Es gab sogar eine "ganz genaue Beschreibung" von ihm.
Nach dieser "ganz genauen Beschreibung" hätte ich den Patienten niemals angesprochen.
Aber ich habe ihn angesprochen, weil er mir sehr verwirrt vorkam, so als ob er Hilfe brauchte.

Ich glaube, dieses kleine Beispiel zeigt sehr deutlich, wie subjektiv die Wahrnehmung ist. Eine wirklich objektive Wahrnehmung gibt es nicht, auch nicht nach vorgegebenen Katalogen, worauf zu achten ist. Denn die Farbe grün wird von dem einen so wahrgenommen, von dem anderen so ... und so geht es weiter ...
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Slartibartfast hat geschrieben:Hm, ich habe gerade technische Probleme, PNs abzuschicken. @Alexandra: Gemacht. :) Ist Dein PN-Postfach voll?
1. Danke! 2. Nein.
Croco hat geschrieben:Wer wohl die Agenten sind? Und wer die Bösen? :gruebel:
Tja, da gibt es noch einige Feinarbeit zu erledigen. Also, ziemlich viel an Feinarbeit. Richtig viel.
Vivian-von-Avalon hat geschrieben: Normal menschlich. Jeder sieht etwas anderes und gibt eben das weiter, was sie/er gesehen hat...Nach dieser "ganz genauen Beschreibung" hätte ich ... wie subjektiv die Wahrnehmung ist. Eine wirklich objektive Wahrnehmung gibt es nicht, auch nicht nach vorgegebenen Katalogen, worauf zu achten ist. Denn die Farbe grün wird von dem einen so wahrgenommen, von dem anderen so ... und so geht es weiter ...
Eben! Und die richtig guten Autoren decken Spektren ab, die von vielen bemerkt werden.
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Genug geredet!

Der nächste Abschnitt führt uns in die Vorgeschichte manch dunkler Geheimnisse...




Teil XIII:
Spoiler:
XIII.
Die VERNAL PIKE besaß genug Servorobots, um jeden noch so abgelegenen Raum, jeden Korridor jederzeit werftneu sauber und blitzblank erstrahlen zu lassen. Die Zentralen, Kantinen, technischen Anlagen, Antigravaggregate, Kraftwerke, Triebwerke, Hochleistungsenergiespeicher waren tadellos sauber und perfekt gewartet.

In ihren Arbeitsräumen hingegen fühlte sich so manche Bedienungsmannschaft unwohl, wenn ihnen jemand hinterherräumte. Die Ordnung war ungemütlich.

Mehr noch: Die Servos störten. Sie verschoben Gegenstände, die man nach dem Arbeitsgang hinlegte, um sie zu geeigneter Zeit wieder in die Hand zu nehmen. Prüfgeräte, Ersatzteile, das Sortiment von Speicherkristallen, die man nacheinander eingesetzt und wieder ausgebaut hatte. Befestigungselemente, tragbare Energiespeicher, Handlaser, Isolierklemmen, Kopplungen, Kupplungen, Leitungsröhrchen, Lampen, Lupen, Howalgoniumplättchen, Schutzbrillen, Handschuhe, Verbindungselemente jeder Art, Pumpen, auch mal ein Rotorblatt – all diese unerlässlichen Bestandteile des Meeres aus geformtem Metall, Kristall und Plastik, das man bei der Reparatur und Konstruktion mal schnell aus der Hand legte und am fraglichen Ort wiederzufinden erwartete. Die Roboter räumten sie weg. Also desaktivierte man sie. Jedenfalls im Maschinenraum nahe des Hangars VIII.

Leider versäumten die lästigen Teilchen nun, ihr Meldesignal an die Zentrale zu geben. Ihr nicht genehmigter Ruhezustand fiel auf und rief die Gegenspieler der wuchernden, breit sich einnistenden und irregulär sich ausbreitenden Gebrauchsordnung auf den Plan.

Deren oberster Herrscher war der Erste Offizier, Captain Michael Sauerwort, der Meister der Bürokratie, den seine Formulare und Protokolle derart beschäftigten, dass er nur selten Zeit fand, sich aus der Zentrale zu bewegen.

Trotz des enormen Aufwands kommunizierte er fast auschließlich auf diesem schriftlichen Wege, denn er empfand den Umgangston an Bord als Zumutung. Und zwar, seit er versucht hatte, die Arbeit der Besatzungsmitglieder dieses weitgehend mit Zivilisten besetzten Forschungschiffs nach einem ausgeklügelten Metaplan zu optimieren.

Es begann mit einem Routinevorgang. Bei seinem ersten Besuch in diesem Maschinenbereich, sechs Wochen nach Beginn der Reise, hatte er den sich bildenden technischen Wildwuchs wahrgenommen und thematisiert. Ein kleines Meeting einberufen und Lösungsstrategien ergebnisoffen zu diskutieren versucht. Einen Ablaufplan entwickelt.

Einige Wochen später überprüfte er das Ergebnis. Was er sah, ließ ihn ein zweites Meeting einberufen. Unter besonderer Berücksichtigung des Spektrums an Aktivitäten und Eventualitäten sollte ein neuer, flexibler Ablaufplan erstellt werden. Der systemisch und systematisch funktionieren sollte. Wertschätzend und praxisnah.

Nach mehreren Verschiebungen aufgrund überraschender Reparaturen, unerwarteter Krankheitsfälle und bedauerlicher Missverständnisse fand sich endlich ein geeignetes Zeitfenster.

Das Ziel des Plans bestand darin, Regelfälle und Standardabläufe aus der ausgewerteten, bisher erfassten Material zu entwickeln, Fehlerquellen und Schwachstellen zu identifizieren und Synergien zu erkennen. Doch anfallende Reparaturen brachten beharrlich Präzedenzfälle hervor und die Maschinisten versäumten, die erforderlichen Feedbackdaten zeitnah und ausführlich ins System einzuspeisen. Sie beschwerten sich über unrealistische Kategorien und beharrten darauf, zu wenig Zeit für solch eine umfangreiche Aufgabe zur Verfügung zu haben.

Als Captain Sauerwort, den man mittlerweile Sync Sauerwort nannte, acht Wochen später auf eine Überprüfung drängte und mit einem handhohen Stapel farbiger Folien zum Meeting erschien, um mit der bewährten Platzdeckchenmethode den Gedankenaustausch auf Augenhöhe anzuregen, kam es zum ersten Eklat.

Aus einem anfangs ruhigen Gesprächsbeitrag seines Gegenübers, der mit jedem Wort lauter wurde, hatte sich ein zuletzt kaum verständlicher, mit sich überschlagender Stimme herausgebrüllter Protest emotionalster Natur herausgebildet. Man habe anderes zu tun, als jeden Spatzenpubs in mehrfacher Ausfertigung ins System zu füttern. Und so weiter.

Die in stetem Rhythmus auf den Tisch niedersausende Faust des Protestierenden hatte Kleinteile in jede Richtung fliegen lassen. Syncs Hinweis, hier und jetzt den offensichtlichen Beweis für die Notwendigkeit seiner Maßnahmen vor Augen zu haben, besänftigte die Gemüter nicht. Einen heransurrenden Servorobot hatte man an die Wand getreten.

Das Gebrüll hatte eine Dreiviertelstunde gedauert. Captain Sync Sauerwort hatte nicht nachgegeben. Hatte argumentiert. Überzeugungsarbeit geleistet. Gemeinschaftsgefühl propagiert. In Nachsätzen an Hierarchien und Weisungsbefugnisse erinnert, auf kollegialer Ebene natürlich. Schadenersatz für die mutwillige Zerstörung des Servos angesprochen.

Man insistierte auf der Notwendigkeit, die Servos aus diesem spezifischen Arbeitsbereich zu verbannen und kündigte an, bis zur Genehmigung dieser Maßnahme zu streiken.

Sync Sauerwort hatte sich vorbereitet: Flugs zog er eine Folie mit dem Wortlaut der Dienstvorschrift 87 B 9 §5 Absatz 2 aus der Tasche, welche in diesem Falle schmerzhafte Lohnkürzungen legitimierte.

Das hatte das Eis gebrochen. Die Maschinisten hatten einander angesehen, die Schultern gezuckt, betreten zu murmeln begonnen und ihre Probleme mit der Hyperstrahlung zur Sprache gebracht.

Jetzt, wo er sie vom Nutzen einer konstruktiven Zusammenarbeit überzeugt habe, seien sie bereit, ihr echtes Problem einzugestehen. Die Hyperstrahlung war's. Die war überall und an allem schuld. Ein Robot zeigte Fehlfunktionen? Hyperstrahlung! Er regte sich nicht mehr oder lief sinnlos im Kreise? Hyperstrahlung! Die war dran schuld.

Wegen der irregulären Schwerkraftverhältnisse in diesem Sternentstehungsgebiet. Wegen der fünfdimensional arbeitenden Energiespeicher und Triebwerke. Wegen der sich überlappenden, variablen Magnetfelder in diesem Raumsektor. Wegen der von Interferenzen strotzenden Gravitationswellen in dieser besonders aktiven, von Weißen Riesen durchsetzten Riesenmolekülwolke.

Diese komplexe Problematik übersichtlich darzulegen hatte dann ganz andere Herausforderungen bereitet, denn Hyperstrahlung war schwer zu erfassen und noch schwerer zu beschreiben. Man begann ein Prozessdiagramm.

Als Geste der Versöhnung im Rahmen des derzeitigen Vertrauensprozesses, wie er betonte, stellte Sauermund aus den begrenzten Bordmitteln einen neuen Servo zur Verfügung.

Der Roboter brannte unmotiviert aus – schon wieder eine Systemüberlastung durch die Nähe zur stehenden Hyperwelle des ultramodernen, experimentellen Hochenergiespeichers, der kugelförmig unter dem Schott zum Innenberreich saß! Die vermutete Irregularität an der Isolierung könne leider, leider mit Bordmitteln kaum behoben werden.

Natürlich war dieses Eingeständnis eine Notlösung bis aufs Blut gereizter Praktiker. Der Ausfall der Servorobots war vorgeschoben, in Wirklichkeit fielen die lästigen Aufräumer geschickt getarnten Manipulationen zum Opfer. Die hierdurch verursachten, allzu häufigen Schäden wurden mit der immer nützlichen “Hyperkarte“, wie sie im Bordjargon hieß, begründet.

Als Sauerwort nach Einzelheiten fragte, wurden ihm fünfdimensionale Feldgleichungen vorgerechnet. Zuletzt in einem 537 Seiten starken Anhang, versehen mit der Bitte, die Berechnung vor erneuten Maßnahmen der Schiffsführung zu prüfen, um die weitere Abstimmung in Bezug auf die gemeinsamen Ziele zu optimieren.

Sync Sauerwort wunderte sich und fragte, wieso das Team Zeit habe, eine derart lange Darstellung zu verfassen, aber keine, um reguläre Speicherdaten einzugeben.

Man begründete mit der Priorität, welche man den Wünschen der Schiffsführung zumesse und den hohen Erwartungen, die man der optimierten Zusammenarbeit entgegenbringe. Wie dringend man auf ihr Feedback warte.

Und dass man eine neue Speicherbank brauche mit verdoppelter Speicherkapazität, dann könne man weiterführende Erläuterungen kategorieorientiert systematisieren, um dem Managementsystem der Schiffsführung entgegenzukommen.
Mit mindestens verdoppelter Speicherkapazität.
Dringend!

Seitdem war Ruhe.
Eine unnatürliche, brütende Ruhe. Es wurde nicht einmal die Kompetenz des Maschinenraumpersonals problematisiert, womit es eigentlich gerechnet hatte.

Man beglückwünschte sich erst mal zur Effizienz der Gegenforderung.
Ging an die Arbeit.
Blieb auf der Hut.

Adah wusste, wo die aus dem Verkehr gezogenen Servos steckten, während ihre Meldeelemente in den Bäuchen herumturnender Robotmäuse unterwegs waren und pünktliche Vollzugsmeldungen an die Schiffspositronik abgaben.

Denn in diesen meist abgedunkelten Hallen arbeitete auch der finstere Gregor Phant Harihomt, mit dem sie sich hervorragend über die Raumgestaltung ihrer Holofilme unterhalten konnte. Und der hatte ihr mal das winzige Magazin ganz im rückwärtigen Teil der dunkelsten Halle gezeigt, in das man die lahmgelegten Servos brachte.

Ihre Bauteile waren begehrt und gern verwendet. Der eine oder andere ausgeschlachtete Rest wurde bei gelegentlichen Wartungsarbeiten an einer Schleuse als lästiger Schrott in den Raum gepustet – mehr aus Spaß denn aus Notwendigkeit.

Die ungeheure Weite des Weltraums bot unvergleichlich mehr Platz als die irdischen Weltmeere. Das kleine Magazin lag gleich hinter dem Maschinenraumeingang auf der anderen Seite des Verbindungsganges zu ihrem Hangarbereich. Da kam fast nie einer hin.
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Croco »

YESSS!!

:rofl:

Man könnte meinen, dass Dir das Geschwafel diverser Jungmanagementpupser genauso bekannt ist wie es dir beim Halse raushängt... :o)

All diese wunderbaren Phrasen, die einem schon die Wimmerl explodieren lassen wie eine Horde Känguruhs im Minenfeld wenn man sie nur das erste mal hört (die erstaunlichen Auswirkungen derartiger Aussagen auf das Verdauungsystem, wenn man sie öfter als zweimal hören muss will ich gar nicht erörtern), ja, ich kenne sie gut. Eignen sich übrigens hervorragend als Abfühmittel, wenn alles andere versagt (okay, konnt's mir doch nicht verkneifen). Für den Fall, dass es mal wer braucht: verstärkend wirkt dann noch das unverbindliche, Verständnis signalisierende, seelenlose Lächeln der dazupassenden Vorgesetztenversuchsanordnung. Sollte mal im Notfall kein Chef da sein, ein Wackeldackel mit Ronald McDonald Kopf tut's auch (übrigens oft auch in der Firma, erstaunlicherweise).

Wunderbar! B-)

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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Und wer könnte in diesem Gefüge der richtig Böse sein?
Also, der richtig Böse?
So einer?
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Croco »

Meiner Meinung nach nicht. Um so zu sein, muss man der festen Überzeugung sein, dass man ein Held ist (wenn auch unverstanden und ungeehrt), der mit allen Kräften die Welt rettet. Oder wenigstens seine eigene Haut, wenn schon sonst nichts klappt. Phrasendrescher wie solche sind meiner Erfahrung nach viel zu feige, um mal was richtig schurkisch böses zu tun. Sie verstecken sich hinter gelernten Regeln und gelernten Phrasen und mutieren dort zu Helden des erhobenen Zeigefingers. Aber sie sind nicht kreativ. Sie malen nach Zahlen, und wollen dies auch anderen aufdrängen. Sie sind penetrant und manchmal intrigant. Aber ein Superschurke?

Der Joker aus The Dark Knight könnte darüber nur milde lächeln (während er sie im Hafenbecken versenkt).

Der Böse ist ein anderer...

Liebe Grüße aus Gotham City!
Vivian-von-Avalon

Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Croco hat geschrieben:YESSS!!

:rofl:

Man könnte meinen, dass Dir das Geschwafel diverser Jungmanagementpupser genauso bekannt ist wie es dir beim Halse raushängt... :o)

All diese wunderbaren Phrasen, die einem schon die Wimmerl explodieren lassen wie eine Horde Känguruhs im Minenfeld wenn man sie nur das erste mal hört (die erstaunlichen Auswirkungen derartiger Aussagen auf das Verdauungsystem, wenn man sie öfter als zweimal hören muss will ich gar nicht erörtern), ja, ich kenne sie gut. Eignen sich übrigens hervorragend als Abfühmittel, wenn alles andere versagt (okay, konnt's mir doch nicht verkneifen). Für den Fall, dass es mal wer braucht: verstärkend wirkt dann noch das unverbindliche, Verständnis signalisierende, seelenlose Lächeln der dazupassenden Vorgesetztenversuchsanordnung. Sollte mal im Notfall kein Chef da sein, ein Wackeldackel mit Ronald McDonald Kopf tut's auch (übrigens oft auch in der Firma, erstaunlicherweise).

Wunderbar! B-)

12 Points goes to...

Alexandra!
Der Wackeldackel! DIE Idee!!!!!!

Ja, manche Verwaltungsleute sind einfach nur weltfremd - und dann verwalten sie das, was sie überhaupt nicht richtig verstehen. Ich erlebe das leider immer wieder, dass in der Verwaltung am grünen Tisch Entscheidungen getroffen werden, die niemand aus der Praxis mehr nachvollziehen kann. Wir haben schon gesagt, die Verwaltungs-Leute für einige Tage in Dienstkleidung stecken und mitlaufen lassen ...
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Alexandra
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:... immer wieder, dass in der Verwaltung am grünen Tisch Entscheidungen getroffen werden, die niemand aus der Praxis mehr nachvollziehen kann. Wir haben schon gesagt, die Verwaltungs-Leute für einige Tage in Dienstkleidung stecken und mitlaufen lassen ...
Aber wer will hinter denen aufräumen???
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Croco hat geschrieben: aus The Dark Knight...
Hmmm...

------


Teil XIV.
Spoiler:
XIV.

Eile war angesagt. Sie mussten den Quarantänebehälter mit seinem brisanten Inhalt verstecken. Erstens wussten sie nicht, wann Verstärkung kam, zweitens wollten sie nichts erklären müssen, wenn jemand über ihn stolperte. Weil sie eben nicht wussten, welche Komplizen dann auf den Plan rückten.

Drittens brauchten sie dazu ziemlich schnell eine gute Idee, denn ewig konnte der Mattgesetzte in diesem Zustand nicht in Quarantäne bleiben. Auch wenn er es verdient hatte. Man konnte das aber nicht überblicken: Es konnte eine stark blutende Platzwunde sein, die war hamlos. Oder eine Gehirnerschütterung. Oder ein Schädelbasisbruch.

Vom menschlichen Standpunkt her war ihr Handeln unverzeihlich. Die Notwendigkeit der Selbsterhaltung setzte diese Grundregel jedoch außer Kraft. Man musste sich nicht erschießen lassen, nur damit es dem Mörder gut ging.

Kkroktok-Win war gut ausgestattet, das musste man ihm lassen. Er zog eine kleine Sprühdose aus der Tasche und ergriff ihre Hand. „Gegen Fingerabdrücke“, erklärte er, während der Tröpfchennebel sie einhüllte.

Das war gut. Doch im Moment waren ihr Fingerabdrücke egal. Genau genommen war Adahs Gemüt in Adrenalin getränkt. Sie schwelgte in finsteren Rachegelüsten, während sie den Behälter durch den Verbindungsgang schoben. Dachte an sein Blut, das auf den Stahlboden tropfte und Schlieren zog. An die Enge im dunklen Kasten, an Orientierungslosigkeit und Atemnot. Sie hätte nicht gedacht, dass sie derart viel Hass in sich trug. Sie war geschwollen davon wie eine giftige Kröte.

Es tat ihr gut, ihre Gefühle in die Zügel schießen zu lassen. Ihnen ein Ziel zu geben. „Expect danger from standing water“, flüsterte sie. „Erwarte Gift von stehenden Gewässern.“ William Blake, die Sprichwörter der Hölle. Wie man sich bettet, so liegt man.

Sie erreichten das Schott zum Maschinenbereich und öffneten es. Innen neben dem Eingang hingen stets Leuchten, weil man Maschinenanlagen jeder Art nun mal nach Bedarf illuminierte und nicht bei jedem Betreten. Den weiten Raum erfüllte hallende Stille. Es roch nach Öl und Ozon.

„Lichtfinger“, flüsterte Adah und deutete auf die Arbeitshandschuhe aus organischer Halbleiterfolie. Sie zog einen über, dann den anderen. Das hauchdünne Material passte sich an ihre Hand an. Sofort begann sie schwach zu leuchten. Die Energie zog sie aus ihrer Körperwärme.

Auch der Topsider zog welche über. Bei ihm wirkten sie größer. Die leuchtende Form der großen Krallenhände erhellte einige Zentimeter der Boxoberfläche, als er die Fingerspitzen darauf legte. Drumherum tiefstes Dämmer. Sie standen und lauschten. Nichts rührte sich.

Adah strich an Zeigefinger und Mittelfinger entlang, und prompt begannen zwei feine Lichtstrahlen aus den Fingerspitzen zu leuchten. Sie wanderten über Kuben und eine spitzkegelige Form, sich sträubende Kabelbärte. Schattenlos trat das Abgeleuchtete aus der Dunkelheit hervor. Als sie merkte, dass sie den Atem anhielt und unwillkürlich zurücktrat, kullerte etwas zu Boden und rollte klirrend weg. Reflexhaft drückte sie auf de Oberseite des Handgelenks. Das Licht erlosch. Wie erstarrt blieb sie stehen.

Nichts. Ein zweiter Druck, und das runtergedimmte Licht kehrte wieder. Erneut brachte sie die Finger zum Leuchten, suchte und fand den Weg. Im scharf fokussierten Lichtkegel bugsierten sie die aufschimmernde Box an runden, kegeligen und kantigen Maschinenteilen vorbei.

Am Eingang zum fraglichen Magazin lehnten Kabelrollen. Sie rollten sie zur Seite und öffneten. Ein weiteres Streichen, und das Licht wurde heller. Der Topsider aktivierte fünf Finger und ließ das Licht durch das Magazin wandern. Einzelheiten traten zutage und erschwanden wieder im Dunkel. Der schmale Raum bot genug Platz, und sie schoben die makellos saubere Quarantänebox neben den Stapel der ausgeschlachteten Robotgehäuse.

Adah schloss die Tür, ballte die Hand zur Faust ballt und hob sie über über Kopfhöhe. Nun leuchtete der Handschuh wie eine helle Laterne auf. Kkroktok-Win schnappte ihr Handgelenk und drückte es, das Licht erlosch.
„Dafür braucht er keine externe Energie“, protestierte sie.
„Trotzdem“, beharrte er. „Nur keinen Hinweis.“

Beide blickten sie auf den Behälter. Er sah wirklich aus wie ein Sarg. Genussvoll knotete Adah ein herumliegendes Kabel zu einer Blume und legte es darauf. Der Topsider pflückte es und steckte es in die Tasche.
„Bisschen viel an Spuren, was?“, meinte er. Dann schlossen sie schnell die Tür, rollten die Kabelrollen zurück und gingen gedankenverloren zum Eingang zurück.

Beiden war klar, dass sie den Bereich verlassen mussten, ehe die Wahrnehmung der Positronik wieder voll funktionierte. Sonst hatten sie ein noch viel größeres Problem.

-------

Der technische Entwurf ist natürlich nicht von mir. Den habe ich geschenkt bekommen.
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Croco »

...Kkroktok-Win war gut ausgestattet, das musste man ihm lassen...
B-)

Wir Reptilien haben's eben drauf... :D

Obwohl er ja schon verdächtig gut ausgestattet ist. Bin gespannt, ob sich das auch aufklärt. Na ja, vielleicht doch von der SolAb...

Oder ist Kroktok-Win etwa der Böse? Treibst Du Scherze mit uns Schuppenträgern?

Man wird sehen... :unsure:

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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Teil XV

Spoiler:
XV.
Wieder standen sie vor dem Schott im schwachen Dämmer der Handschuhe. Kkroktok-Win spielte mit der Funktion: Er ließ das Licht rot werden, grün, violett, gelb. Begrenzte Farbfelder. Sie erreichten kaum die nächstliegenden Gegenstände.

„Wie konnte der den TARA anfordern?“, überlegte Adah kopfschüttelnd. „Der muss ganz einfach von weiter oben gefördert werden, Und das passt auch zu ihm. Der hat immer nach oben gebuckelt und Risiken gründlich vermieden.“

„Er hat den TARA zurückgeschickt. Damit die Anwesenheit der Transportkoffer nicht aufgezeichnet und weitergemeldet wird“, gab ihr Kollege zu bedenken. „Genau so hatte ich mir das vorgestellt: Vertrauensvoll scheint die Zusammenarbeit nicht zu sein.“

„Du hast sie schon lange beobachtet, was?“, fragte Adah. Der Reptiloide legte ihr begütigend die Hand auf die Schulter. „Hatte ja nichts anderes zu tun“, meinte er.
Sie standen im Dunkeln und überlegten angestrengt.

„Wenn uns jemand gezielt angreift, haben wir eh keine Chance, überlegte Adah. „Oder hast du noch paar überraschende Hilfsmittel bei dir?“
Kkroktok-Win schaute gleichgültig drein. „Außer den Bordmitteln habe ich gar nichts. Man muss halt das Beste draus machen. Aber ich stimme dir zu. Am besten, wir tauchen an verschiedenen Orten auf und tun, als sei alles normal. Ich gehe über die Nottreppen hoch zur Orterzentrale. Nachsehen, was läuft. Daten überarbeiten“, meinte er. „Vielleicht bekomme ich einen Überblick über die Datenlage. Meine reguläre Schicht beginnt bald. Du gehst drei Minuten später, damit wir nicht zusammen gesehen werden. Wir treffen uns dann oben.“ Sie nickten einander zu und er verließ als erster den Maschinenraum.

Sie wartete noch ein Weilchen und lauschte in die Dunkelheit, auf die gedämpften Maschinengeräusche, beobachtete die Zeitanzeige. Dann ging sie ebenfalls auf den Gang hinaus und betrat von dort aus den Rundkorridor. Während sie dem einsamen, engen Gang folgte und überlegte, wie oft sie am besten um das Deck herumlaufen musste, um sich zu beruhigen, erschien ihr das Geschehene immer irrealer. Vielleicht war sie eingeschlafen und hatte alles geträumt? Vielleicht käme Caren ihr gleich entgegen und Vabian mit blutigem Kopf? Sie schüttelte sich.

Wo kkroktok-Win jetzt war? Die beste Zugriffsmöglichkeit bot die Hauptpositronik, und auf die konnte er, mit der geeigneten Ausrüstung, überall besser zugreifen als in der Orterzentrale, wo jetzt sicherlich alles Kopf stand. Woher er das alles überhaupt konnte, woher Vabians Expertise stammte, das erschloss sich ihr gar nicht. Und wieder einmal kam sie sich dumm vor.

Nach Benutzung mehrere Treppen und Lifte erreichte sie an einer ganz anderen Stelle und auf einem wesentlich höheren Deck wieder ihren Wohn- und Freizeitbereich. In ihre Kabine traute sie sich nicht. Obwohl sie wirklich gerne geduscht hätte. Doch die bloße Vorstellung, allein in den geschlossenen Raum zu gehen und sich auszuziehen, versetzte sie in Panik. Und sie hätte gern eine Waffe.

Ein Hygieneraum kam ihr sehr gelegen. Sie machte sich ein bisschen frisch und studierte ihr Gesicht. Sah aus wie immer. Sie lächelte sich zu, ein wenig gezwungen. Das übte sie gleich noch mal. Und zeigte sich die Zähne.

Dann lief sie noch drei Nottreppen hoch und wechselte in den Antigravschacht. Auf Höhe der Kantine stieg sie aus; der Korridor verbreiterte sich dort, um einigen Sitzgelegenheiten Platz zu bieten. Schotte zur Kantine, zum Fitnessraum und in einen Mittelgang zweigten ab. Eine dreidimensional wirkende Bildfolie mit einer mondbeschienenen Flusslandschaft überzog die gesamte auf der Seite der Schiffshülle gelegene Wandung.

Adah setzte sich auf die Bank und streckte die Beine aus. Sie fühlte sich, als sei sie seit Ewigkeiten unterwegs gewesen. Hier konnte sie lange sitzen, ohne aufzufallen, denn das Bild war wirklich schön. Es bewegte sich: Das Wasser floss, Insekten krabbelten über die Zweige. Die Bewegungsmuster wurden von den Routinen der Zufallsgeneratoren bestimmt. Das wirkte wie echte Natur.

Immer wieder kamen Leute vorbei. Aus dem Antigravschacht trat eine vom Feuerleitstand. Sie war eine der exotischeren Besetzungsmitglieder. Beehe Motte stammte von Ijob, einer Wasserwelt in der galaktischen Eastside. Aufgrund der Expansionspolitik der Gataser war es leicht für die Ijobi, bei den Terranern Asyl zu bekommen, und Beehe Motte hatte die Chance genutzt, gleich auf einem terranischen Schiff anzuheuern.

Sie hatte einen tonnenförmigen Körper, der verriet, dass ihre Spezies lange Abschnitte der Evolution im Schlamm flacher Wasserflächen verbracht hatte. Eine entsprechende Kabinenausstattung war ihr nach langem Hin und Her bewilligt worden. Die Handteller waren immer noch groß und fest genug, um ihr ein gemütliches Gehen auf allen Vieren zu ermöglichen. Was sie in der Gesellschaft aufrechtgehender Lemurabkömmlinge allerdings vermied. Sie behauptete, dies löse unbewussten Rassismus aus, es stelle sie im Unterbewusstsein des Betrachters als Tier hin. Davor nahm sie sich gründlich in Acht.

Die Sehnen ihrer Extremitäten traten wie Stahlseile hervor, wenn sie sich bewegte, und rollten in einem wunderschönen, runden Rhythmus den Torso entlang vom Rücken zu den Zehen. Der lange, schlanke Schwanz wischte, beim Diskutieren schwingend hin und her, und tippte bei Ungeduld über den Boden. Jetzt wippte er unternehmungslustig hinter ihr her. Sie betrat den Rundgang nach rechts. Eine Parfumwolke wehte hinter ihr her.

Dann verschlug es Adah den Atem. Gerade jetzt kam Gregor des Wegs. Genau derjenige, der ihr damals den versteckten Raum gezeigt hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Er knurrte grüßend.

Normalerweise hätte sie diese Begegnung als einen der netten Zufälle gesehen, die ihr Leben lebenswert machten: Man dachte an jemanden, und schon bog er um die Ecke. Jetzt erfüllte das Zusammentreffen sie mit Entsetzen.

Sie wurde hellwach und misstrauisch. Sie hatte auch keine Lust, mit ihm zu reden, und kein Thema. Doch sein Auftauchen in genau diesem Moment war ihr äußerst verdächtig. Weshalb sie ein Gespräch begann. Vorsichtshalber. Mit all der Feindseligkeit, die sie bei der vorherigen Auseinandersetzung gelebt hatte. Getarnt natürlich, damit die gesellschaftlichen Konventionen intakt blieben. Wie sie es so gerne voll Hohn und Spott beobachtete. Langsam verstand sie, wie es sich anfühlte, wenn man was zu verbergen hatte.

„Guten Abend, Gregor“, grüßte sie ihn. „Wie geht’s?“
Er winkte ab: „Reden wir nicht darüber,“
Sie deutete auf die Kantine. „Wir wollten Musik machen. Ich bin bisschen früh dran. Letztes Mal hab' ich's vergessen.“
Gregor schaute finster und rieb sich die breite Nase. Seine gelbe Mähne fiel ihm über Schultern und Rücken. Er spähte durch das halboffene Schott.
„Da sitzen zwei.“
„Ah.“
„Einer hat eine Flöte.“
„Magst du mitmachen?“, fragte Adah höflich. Sie mochte Gregor, aber nicht jetzt und hier. Genaugenommen wünschte sie ihn ganz weit fort. Sie lächelte.
Gregor drehte den Kopf weg. Eine lange Locke rutschte über seine Schulter.
„Das mache ich, wenn ich wieder daheim bin“, knurrte er.

Einen Moment lang dachte sie an die Magellansche Wolke. Dann an seine Kastenzither, die er nicht mit an Bord genommen hatte, und den Kehlkopfgesang, den er ihr vorgesungen hatte, als er sie zur Wartung eines Ortergeräts direkt an der Außenhülle mitgenommen hatte.

Dieser Kehlkopfgesang war ziemlich fremdartig, sie hatte gebannt zugehört, ohne ihn zu verstehen. Gregor hatte viel Mühe darauf verwendet, ihn zu lernen – immerhin hatten seine Eltern ihm den terranischen Namen gegeben, damit er sich besser in Testerleg einlebte. Das war eine Stadt in der ehemaligen Mongolei.

Seine Eltern waren überzeugt gewesen, dass er sich durch den Namen in die Gesellschaft einfügen und als Einheimischer aufwachsen konnte. Da musste er sich ganz einfach gründlich akklimatisieren, hatte er in seiner spezifischen Art schräger Logik gescherzt. Er hatte sein Bestes getan. Und mehr. Leider war der Humor dieses assimilierten Gurrads so bizarr, dass seine Witze ziemlich oft unverstanden blieben.

Was Adah nicht störte. Das nicht. Aber dass er gerade jetzt hier auftauchte, das war ihr unheimlich. Verfolgte er sie? Stocksteif saß sie da und verfolgte, wie er auf die Uhr sah. Es musste etwas geschehen. Nicht nur, dass sie einen potenziellen Mörder in einen Kasten gesperrt hatte, in dem er vielleicht gerade jetzt starb, und nun versuchen musste, den Schaden zu begrenzen, ohne einen Überblick zu haben. Sie begann auch, alte Vertrauensverhältnisse aufzulösen. Fluch der bösen Tat und so. Plötzlich konnte jeder gefährlich sein.

Und der zweite Gedanke: Hatte sie überhaupt jemals einen von denen gründlich genug kennengelernt? Bestand ihre Vertrautheit nicht rein aus bequemer Gewohnheit? War sie von Leuten umgeben, an deren Erscheinungsbild sie gewöhnt war und an oberflächliche Wortwechsel, sonst nichts?

Unmoral zerstörte die Gesellschaft. Nun verstand sie, wie das funktionierte. Überall taten sich Abgründe auf. Eigentlich war jeder verdächtig.

Sie selbst, für die anderen.

Der Topsider, der plötzlich so viel konnte. Warum der plötzlich dermaßen effizient hatte eingreifen können? Dass er all dies aus irgendeiner ominösen früheren Tätigkeit beherrschte, mochte ja wahr sein, Was das allerdings für ein Job gewesen war, das hätte sie mittlerweile wirklich gern gewusst. Am Ende war er ein Komplize der beiden, der die Beute für sich behalten wollte und sie als willige Hilfskraft ausnutzte? Das Hinken war jedenfalls vorgetäuscht gewesen, und wer weiß, was noch alles.

Auch Vabian – dass der ein Strippenzieher und Ekel war, hatte sie längst gewusst. Aber dieser akrobatische Sprung in die Luft, und die Weisungsbefugnis für den Tara – das ging alles noch wesentlich weiter. Bei Caren ebenso. Die unerwarteterweise konkrete Gewalt ausgeübt hatte und nun vereist durch den Raum trieb mit ihren Koffern voll Luurs-Metall – oder hatten die Abholer die aufgenommen? Die Leiche wohl nicht, dessen war sie sich irgendwo sicher.

Dann der rotbärtige Lar, mit dem sie sich immer verstanden hatte. Der hatte von dem Luurs-Metall gewusst. Vielleicht war er einer der terratreuen Helfer? Vielleicht dachte er, Vabian sei gut und wollte ihn verteidigen? Oder kochte er ganz ein anderes Süppchen? Geheimnisse genug hatte er.

Und Sieglinde, die sie in der Hydroponik erschreckt hatte. Die hatte an der Luftzirkulation zwischen den Decks gearbeitet, angeblich – vielleicht hatte sie in Wirklichkeit andere Verstecke erschlossen oder geheime Labors gewartet, in denen das Material extrahiert wurde? Immerhin hatte Caren ihr wahrheitsgemäß gesagt, wo sie hinwollten! Halt – nicht ganz wahrheitsgemäß. Nur die Version, die sie auch gekannt hatte. Trotzdem verdächtig.

Und Gregor, der ihr den Raum gezeigt hatte und der jetzt neben ihr saß. Was wollte der? Das konnte doch kein Zufall sein.

Und dann konnte man von einem von oben ausgehen, mindestens einem, der Vabian unterstützte. Am Ende sogar der Kapitän? Der war so selten zu sehen. Sie konnte ihn gar nicht einschätzen. Oder Captain Sauerwort? Der konnte doch unmöglich den ganzen Tag mit seinen Metaplänen verbringen, so wenig, wie dabei rumkam. Vielleicht leitete er heimlich eine Geheimorganisation? Ihre Gedanken wirbelten. Wie kam sie da nur wieder raus?

Vielleicht hatten diese Organisationsfetischisten doch recht. Alles ordentlich abhandeln. Klar hatten die Recht. Daher waren sie auch so allgegenwärtig. Organisatorisch wäre es wirklich am Sinnvollsten, überlegte sie und streckte die Füße aus, Vabian ungestört sterben zu lassen, ohne je wieder in diese gefährliche Gegend zu gehen.

Und den Metallsarg bei passender Gelegenheit irgendwohin schieben, wo ein glutheißer Plasmastrahl alle Spuren löschte. Oder ihn einfach stehen lassen und so tun, als wisse man nichts. Wenn die Positronik nichts aufgezeichnet hatte, wie sollte ein Mensch was mitbekommen haben? Ja, das wäre das beste.

Oder man könnte ihn irgendwann, wenn Gras über die Sache gewachsen war, zerstückeln und Kubikzentimeter um Kubikzentimeter in die Botaniktanks einführen. Pflanzen wuchsen besser mit Fleisch. Man täte dem Verwaltungsapparat einen Gefallen, sorgte für garantiert geordneten Abläufe mit hohem Ertrag. Wennn sie nur die Daten entprechend eingab und die Formulare richtig ausfüllte, könnte sie damit durchkommen. Aber das würde unendlich eklig sein, und praktisch undurchführbar, solange irgendjemand dort rumlief. Mannometer, langsam kam sie wirklich ins Schleudern.

Der Quarantänebehälter würde vermisst werden, außer, die glaubten, er triebe ebenfalls im Raum. Und wie war das überhaupt mit den Biosignalen der beiden? Sie schüttelte den Kopf. Das monotone Rauschen am Rande ihres Wahrnehmungsfeldes wurde wieder zu Gregors Stimme.

„Hörst du mir eigentlich zu?“, fragte er gerade. Sie nickte verwirrt. Aus der Kantine drang Flötenmusik. Sicher saß Ian unter dem riesigen epsalischen Fensterblatt auf seiner Lieblingsbank und spielte. Dahinter die breite Vitrine mit den Standardgerichten. Daneben erhob sich wie ein hohes Pult die Essensausgabe für Spezialbestellungen. Die erhöhte Sitzebene auf der linken Seite des Raums, auf der man saß wie ein Zuschauer. Sie brauchte nicht hinzusehen, hatte auch gar nicht den Nerv dazu.

Als ihr Armbandkom piepsend anzeigte, dass sie sofort an ihren Arbeitsplatz musste, kam ihr das sehr gelegen. „Entschuldige, ich muss weg“, stieß sie hervor und sprang auf. Wie gejagt hetzte sie davon.
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Croco
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Croco »

Nicht nur Pflanzen wachsen besser mit Fleisch... :devil:

Die arme Adah, unversehens in eine Situation geraten, aus der sie gerade so mit heiler Haut herauskam, und nun in einem Schlamassel steckend, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen könnte. Wenn nicht schlimmeres...

Schöne Sache! :st:

Falls Fleisch überbleibt, ich melde mich hiermit als absolut biologisch arbeitender Entsorger an... B-)

Liebe Grüße aus der Gruft!
In Wien ist die nächste Gruft nie weit...
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Tennessee
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Tennessee »

Alexandra hat geschrieben:"Hüstel*

Da ich die derzeitige Entwicklung mit den vielen Fangeschichten außergewöhnlich gut finde, möchte ich auch was beisteuern.
Diese Geschichte hat mich die letzten Wochen gut beschäftigt,[...]

Deshalb wäre ich euch sehr verbunden, wenn ich eure persönlichen, authentischen Reaktionen haben könnte und Fragen, wo ich etwas zu unklar aufbaue.
Oder Ideen, was noch reinpassen könnte: Personen, Erwiderungen, Dinge...
Was im Schreibshop XYZ gesagt wurde, interessiert mich hingegen weniger.

Viel Spaß beim Lesen!
Salut Alexandra,

als du mich fragtest, ob ich die Geschichte mal lesen wolle, da sagte ich "ja" und muss gestehen, dass ich aus reiner Höflichkeit lesen und antworten wollte.
Reine Höflichkeit.

Ich konnte dann aber nicht mehr aufhören und habe alles in einem Rutsch gelesen, so gut hat mir die Geschichte gefallen. Ein Riesenkompliment an dich für diese m. E. wahnsinnig gut gelungene Geschichte!

Zunächst die gelangweilte, routinierte Atmosphäre, in die du diese frustrierte, deprimierte und doch zugleich blitzblank wache Adah platziert hast : schöne Gegensätze.
Das Erleben dieser Routine durch die Augen Adahs, ihre Kollegen, ihr Mitein... nein Gegeneinander. Der besondere Clou für den Leser, den du geschafft und geschaffen hast: Man ist sich beim Lesen plötzlich nicht mehr sicher, ob Adahs Perspektive nun die Richtige ist oder ob nicht doch die Kollegen recht haben und Adah doch eher spleenig und inkompetent ist. Delektabel!

Ein über die Maßen großes Kompliment für die Gestaltung der Atmosphäre, die Sinneseindrücke, die du schilderst - es entsteht in der Tat eine Welt, die aus den Augen der Protagonistin geschildert wird, ohne dass eine weitere Erzählinstanz zur Tat schreiten muss. Sehr sehr konsistent! Chapeau.
Dies alles eingebunden in eine Kriminalgeschichte mit der philosophisch-künstlerischen Doppelebene William Blakes. Danke dafür, dass du deinen Lesern Hirn zugestehst!

Und ein weiteres Highlight sind die Kleinigkeiten, die eine zukünftige Welt glaubhaft machen: Ein Spray gegen Fingerabdrücke, Holoerfahrungen, Schalldämpfer beim Gehen... gerade das Anti-Fingerabdruck-Spray fand ich ausgezeichnet. Das sind Kleinigkeiten, die eine Geschichte sf-lebendig machen, es braucht dazu keine Waffen, Antriebe oder Schutzschirme in xD-Technik.

Ein schöner Stil. Punkt. Einfach nur Punkt: Ein schöner Stil.

Und natürlich: Wie geht es weiter? Bedenke ich die clever konstruierte Geschichte habe ich die Befürchtung, dass der "gut ausgestattete" Topsider mehr ist als ein Opfer der Umstände, ich befürchte, dass der größte Feind manchmal unglaublich nahe ist. Und dabei ist der "Schein-Invalide" so positiv geschildert. Hmmmmmmm...

Ich denke aber auch, dass die Geschichte so langsam zu ihrem Ende kommen muss, sonst erweckt sie den Eindruck, dass sie sich selbst zu Tode schreibt. Der "Sauerwort" ist ja so ein sprechender Name, das ist auch ein cleveres Detail. Ich würde ihn aber doch ein wenig verfremden, z.B. "Saurwordt" oder "Zuurtaal" (das wäre eine Entsprechung aus dem Niederländischen), damit es nicht ganz so 20. Jahrhundert wirkt und nicht ganz soooo offensichtlich ist. (Bloß eine Idee. Musst du wissen, ob du daraus was machen magst.)

Ich freue mich jedenfalls auf die pdf und verbleibe lesebegeistert

Ten.

P.S. Meine Meinung hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Tennessee hat geschrieben: ...
Ich denke aber auch, dass die Geschichte so langsam zu ihrem Ende kommen muss, sonst erweckt sie den Eindruck, dass sie sich selbst zu Tode schreibt. Der "Sauerwort" ist ja so ein sprechender Name, das ist auch ein cleveres Detail. Ich würde ihn aber doch ein wenig verfremden, z.B. "Saurwordt" oder "Zuurtaal" (das wäre eine Entsprechung aus dem Niederländischen), damit es nicht ganz so 20. Jahrhundert wirkt und nicht ganz soooo offensichtlich ist. (Bloß eine Idee. Musst du wissen, ob du daraus was machen magst.)

Ich freue mich jedenfalls auf die pdf und verbleibe lesebegeistert

Ten.

P.S. Meine Meinung hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Ich schließe mich der "Allgemeingültigkeit" an. Mir gefällt die Geschichte auch sehr gut. Mach weiter so!!!!
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

@Tennessee
ich fühle mich ausdrücklich gebauchtätschelt. :D

Mit dem Verfremden des Sauerwort weiß ich nicht so recht. Vielleicht.
Die vielen deutschen Namen sind schon Programm. Einen Teil werde ich beim Überarbeiten vielleicht verschieben, die "Eierschalen" sozusagen.
Ich schätze halt die Bindung an die Echtwelt über alle Maßen.

Mit dem Lichthandschuh in XIII war das zum Beispiel ein gößeres Drama, mein Sohn hatte mir ein paar Links zu echten Modellen geschickt und ich hätte gern eine Adaption verwendet mit dem Namen des echten Designers als fiktivem Designer des Perryversums.
Rechtlich totales Glatteis, einfach zu gefährlich.
Immerhin hatte einer der freundlichen Helfer sich so ins Recherchieren gekniet, dass ihm dann ganz nebenbei diese Idee kam mit der organischen Halbleiterfolie, und er machte gleich paar "Skizzen", die für seinen Standard aber wohl peinlich einfach sind. Das ist so Zeugs, nach denen man so was baut, und nur angerissen.
Jetzt hatte ich meinen Sohn gebeten, für sein altes Muttertier ein Bild zu machen, einfach ein Bild mit den beiden Handschuhen auf der Quarantänebox in der dunklen Maschinenhalle, aber der schrieb jetzt erst mal, er bräuchte für jeden der beiden mindestens acht Stunden Arbeitszeit und wofur ich das eigentlich bräuchte...

...für die nächste Szene brauche ich einen Ortungsvorgang. Material habe ich schon. Eine neue Dimension von Raumerleben. *grins*


Haben den Schluss jetzt skizziert und festgelegt, was aus wem wird...
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Alexandra hat geschrieben:Eine neue Dimension von Raumerleben. *grins*
Womit ich meine: Ich stehe vor den Nichts und starre in die Unendlichkeit. :D
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Tennessee
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Tennessee »

Alexandra hat geschrieben:@Tennessee
ich fühle mich ausdrücklich gebauchtätschelt. :D
[...]

Haben den Schluss jetzt skizziert und festgelegt, was aus wem wird...
Salut Alexandra,

wehe, der weitere Verlauf der Geschichte wird ab jetzt Sch***e! Ich kenne genügend Ausdrücke, durch die ein Bauchtätscheln zu einem Arschtritt wird!

lg
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„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von GruftiHH »

Liebe Alexandra,

ich habe jetzt auch angefangen, Deine Geschichte zu lesen und bin schon bei Kapitel XII.

Toller Turn. Ich dachte mir: Wohin geht die Reise und dann das
Spoiler:
mit dem Diebstahl der Metalle
.

Wo ich persönlich nicht ganz klar kam, war das Kapitel mit der Welt des William Blake. Irgendwie hat das die Story ausgebremst. OK. Du hattest den Namen und das Zitat am Anfang der Story gebracht, aber trotzdem. Wenn das Thema am Schluss nicht noch einmal aufgegriffen wird, dann hättest Du den Teil ruhig weg lassen können. Dann wäre es für mich persönlich nur "Fullmaterial". So als Einzelnes Element war es schön und bildlich zu lesen. Aber im Kontext der Story (in meinen Augen) nicht notwendig. Da hätte sie lieber an ihrem eigenen Programm weiter arbeiten sollen.

Vielleicht hättest Du auch noch etwas den Abbau der Metalle beschreiben können. Ein Kapitel auf einen Planetoiden.

Ansonsten gefällt mir die Story sehr gut.

Ich finde mich auch immer besser in Deinen Schreibstil ein. Aber er ist schon manchmal schwer zu lesen. Diese Abgehakten Sätze, teilweise nur aus einem Wort bestehend. Aber sehr interessant.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Re: Fan-Geschichte "Die Flucht"

Beitrag von Alexandra »

Tennessee hat geschrieben:
Salut Alexandra,
wehe, der weitere Verlauf der Geschichte wird ab jetzt Sch***e! Ich kenne genügend Ausdrücke, durch die ein Bauchtätscheln zu einem Arschtritt wird!
lg
Ten.
Ja, ja, ja... :D
Wenn ich dich dazu verleite, die in der Öffentlichkeit zu schreiben, ist meine Gier nach Effekt hundertprozentig zufriedengestellt.




@GruftiHH
Du musst die Blake-Geschichte als Transferebene lesen, sie trägt die eigentliche Bedeutung.
Der Handlungsverlauf an sich ist reines Trägerelement.
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