Die Perspektive des Schreibers

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ulimann644
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

TCai hat geschrieben:Autorenperspektive (externe Perspektive) – ist zur Zeit bei mir ein großes Thema. Ich versuche nämlich diese aus meinen Geschichten zu eliminieren.

Wie @Hideo es schon angesprochen hat. Der Stil ist steril und wirkt auf die Dauer nicht nur belehrend, sondern auch langweilig.
Meine Meinung.
Ich selbst lese gerne Geschichten, in denen man quasi in den Figuren ist - in denen man erfährt, was die Charaktere denken, fühlen, sehen, hören, schmecken und riechen. Ich selbst nutze die Autorenperspektive gerne für den Prolog einer Geschichte, danach wechsele ich zu meinen Charakteren und lasse den Leser bei ihnen sein.
TCai hat geschrieben:Das Problem ist, als Hobbyautor bekommt man es nicht mit, wenn man in der Autorenperspektive schreibt. Meist benutzt man es bei Exposition, also dem Einführen in einen Roman oder bei Rückblicken und wenn man dann wieder in die Figur geht, hat man plötzlich einen störenden Perspektivwechsel. Darin unterscheidet sich übrigens der Text eines Profi und von dem eines Laien.
Gerade Rückblicke schreibe ich lieber im anderen Extrem - in der Ich-Perspektive. Gerade wenn sich ein Charakter erinnert, dann möchte ich, dass der Leser noch etwas näher dabei ist - nicht weiter weg. Denn gewisse Details sollen dem Leser dabei nahe gehen. ;)

BTW: Ich habe deine PN nicht ignoriert, ich habe momentan (ein Blödsinn IMO) lediglich als Newbie noch nicht die Berechtigung dir per PN zu antworten. Alternativ dazu kannst du mich aber bei Fragen oder Meinungen per E-Mail kontakten. :)
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

ulimann644 hat geschrieben:
TCai hat geschrieben:Autorenperspektive (externe Perspektive) – ist zur Zeit bei mir ein großes Thema. Ich versuche nämlich diese aus meinen Geschichten zu eliminieren.

Wie @Hideo es schon angesprochen hat. Der Stil ist steril und wirkt auf die Dauer nicht nur belehrend, sondern auch langweilig.
Meine Meinung.
Ich selbst lese gerne Geschichten, in denen man quasi in den Figuren ist - in denen man erfährt, was die Charaktere denken, fühlen, sehen, hören, schmecken und riechen. Ich selbst nutze die Autorenperspektive gerne für den Prolog einer Geschichte, danach wechsele ich zu meinen Charakteren und lasse den Leser bei ihnen sein.
Genau so sehe ich es auch. Die Autorenperspektive ist für den Prolog hervorragend geeignet. Damit gebe ich dem Leser den Einstieg und den Überblick, den er/sie braucht, um in den Roman an sich einzusteigen.

Dann den Leser ganz dicht an die Personen heranlassen, sie mit den Figuren erleben - und auch erleiden - lassen! Gerade DAS macht Romane doch erst lebendig. Wenn dann noch ein wenig Psychologie dabei ist, gibt das dem Ganzen eine besondere Würze. Es macht alles lebendiger. Ich persönlich lese es so sehr gerne und schreibe es auch mit Freude so!
ulimann644 hat geschrieben:
TCai hat geschrieben:Das Problem ist, als Hobbyautor bekommt man es nicht mit, wenn man in der Autorenperspektive schreibt. Meist benutzt man es bei Exposition, also dem Einführen in einen Roman oder bei Rückblicken und wenn man dann wieder in die Figur geht, hat man plötzlich einen störenden Perspektivwechsel. Darin unterscheidet sich übrigens der Text eines Profi und von dem eines Laien.
Gerade Rückblicke schreibe ich lieber im anderen Extrem - in der Ich-Perspektive. Gerade wenn sich ein Charakter erinnert, dann möchte ich, dass der Leser noch etwas näher dabei ist - nicht weiter weg. Denn gewisse Details sollen dem Leser dabei nahe gehen. ;)
Stimmt! Ich habe z.B. in meinem ersten Fan-Roman (Der Weg der Bewährung, FanEdition Nr. 16) das Kapitel, in dem Michael Rhodan seine Mentalstabilisierung über sich ergehen lässt, auch in der Ich-Perspektive geschrieben, besonders die Gründe, WARUM er sich dieser Horror-OP unterzieht! Beim Schreiben hatte ich den Eindruck, als ob ich selbst mitten drin wäre, mit ihm zusammen in den OP geschoben werde!

Und einen ganz besonders gelungenen (wenn auch gewagten!) Teil finde ich in der EA die Beschreibung der Liebesnacht von Perry Rhodan mit Ascari da Vivo. Aus der Ich-Perspektive von Perry geschrieben! DAS hat etwas!
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ulimann644
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Genau so sehe ich es auch. Die Autorenperspektive ist für den Prolog hervorragend geeignet. Damit gebe ich dem Leser den Einstieg und den Überblick, den er/sie braucht, um in den Roman an sich einzusteigen.
Yo - wobei ich einen Prolog nicht immer benutze, obwohl ich ihn für den Einstieg gerade in eine Serie als erleichternd empfinde.

Köstlich finde ich u.a. wenn ich in diversen FF-Archiven (zumeist von Leuten die gerade erst mit dem Schreiben begonnen haben) zu lesen bekomme, dass eine gute Geschichte "bloß keinen Prolog" haben sollte. Oder besser, wenn dann irgendwelche wilden Begrenzungen, a la "Ein Prolog sollte unbedingt mindestens 500 Wörter haben" oder "Bloß nicht mehr als 1000 Wörter für einen Prolog" empfohlen werden. :susp:

Ich habe schon einen mit nur 372 Wörtern geschrieben - und ich habe schon einen mit über 11.000 Wörtern (für die Eröffnungstrilogie einer Serie) geschrieben. Ein Prolog ist eben so lang, wie man ihn individuell braucht. ;) Mitunter denke ich, dass Reviews ebenfalls benotet werden sollten, bzw. dass sie, wie eine bewertete Geschichte, ebenfalls eine gewisse Qualität haben sollten (das bezieht sich jetzt auf besagte FF-Archive, nicht auf dieses Forum). :D
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Dann den Leser ganz dicht an die Personen heranlassen, sie mit den Figuren erleben - und auch erleiden - lassen! Gerade DAS macht Romane doch erst lebendig. Wenn dann noch ein wenig Psychologie dabei ist, gibt das dem Ganzen eine besondere Würze. Es macht alles lebendiger. Ich persönlich lese es so sehr gerne und schreibe es auch mit Freude so!
Ein Grund warum ich den Film DUNE (den von Lynch) so liebe ist, dass (für einen Film eher ungewöhnlich) der Zuschauer mithört, wenn die Charaktere denken. Ein tolles Stilmittel durch das der Zuschauer viel intensiver bei den Charakteren ist.
Dieselbe Masche funktioniert IMO hervorragend für geschriebene Geschichten - dort vielleicht sogar mehr, als in Filmen, IMO. Sehr gerne nutze ich dieses Mittel um meine Leser nicht nur an den Überlegungen der Protagonisten teilnehmen zu lassen, sondern ich springe dabei auch gerne mal zu den Antagonisten um deren Beweggründe intensiver nahe zu bringen.
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Stimmt! Ich habe z.B. in meinem ersten Fan-Roman (Der Weg der Bewährung, FanEdition Nr. 16) das Kapitel, in dem Michael Rhodan seine Mentalstabilisierung über sich ergehen lässt, auch in der Ich-Perspektive geschrieben, besonders die Gründe, WARUM er sich dieser Horror-OP unterzieht! Beim Schreiben hatte ich den Eindruck, als ob ich selbst mitten drin wäre, mit ihm zusammen in den OP geschoben werde!
In meiner ersten ICICLE-Episode habe ich die Rückblende, in der mein andorianischer Captain seiner XO eine Begebenheit aus seiner Zeit als Commander, gegen Ende des Dominion-Krieges, erzählt genutzt. Schwierig, aber es hat einen Heidenspass gemacht (und aus geplanten 5 DIN-A-4 Seiten dafür wurden dann 12).
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Und einen ganz besonders gelungenen (wenn auch gewagten!) Teil finde ich in der EA die Beschreibung der Liebesnacht von Perry Rhodan mit Ascari da Vivo. Aus der Ich-Perspektive von Perry geschrieben! DAS hat etwas!
Diese Szene habe ich extra mal, vor einiger Zeit, nachgeschlagen (bei einem Freund, der immer noch dabei ist). Ich habe nebenbei gemerkt, wie sehr ich seit 1399 aus der Serie raus bin, aber die Mascantin hat mich als Charakter interessiert. Die Szene fand ich sehr gut beschrieben - gewagt weniger, das ging IMO.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

ulimann644 hat geschrieben: ...
Köstlich finde ich u.a. wenn ich in diversen FF-Archiven (zumeist von Leuten die gerade erst mit dem Schreiben begonnen haben) zu lesen bekomme, dass eine gute Geschichte "bloß keinen Prolog" haben sollte. Oder besser, wenn dann irgendwelche wilden Begrenzungen, a la "Ein Prolog sollte unbedingt mindestens 500 Wörter haben" oder "Bloß nicht mehr als 1000 Wörter für einen Prolog" empfohlen werden. :susp:

Ich habe schon einen mit nur 372 Wörtern geschrieben - und ich habe schon einen mit über 11.000 Wörtern (für die Eröffnungstrilogie einer Serie) geschrieben. Ein Prolog ist eben so lang, wie man ihn individuell braucht. ;) Mitunter denke ich, dass Reviews ebenfalls benotet werden sollten, bzw. dass sie, wie eine bewertete Geschichte, ebenfalls eine gewisse Qualität haben sollten (das bezieht sich jetzt auf besagte FF-Archive, nicht auf dieses Forum). :D
...
Ich finde es insbesondere köstlich, wenn Leute, die gerade erst mit dem Schreiben begonnen haben, "belehrende" Empfehlungen posten. Natürlich möchte jeder seine Meinung kundtun, dazu sind Foren schließlich da und ich wäre die Letzte, die etwas dagegen hätte. Dazu bin ich schließlich auch in Foren aktiv.

Aber gerade angefangen und dann Belehrungen und sehr schwer nachvollziehbare Beurteilungen ... lieber ein wenig zurückhalten, denke ich mir da. So etwas stößt sehr schnell unangenehm auf. Jedenfalls empfinde ich es so. Wenn dann noch Formulierungen wie "archaisch" oder "unreif" dabei fallen ..... Zum Glück nicht hier in DIESEM Forum! DAS freut mich ganz riesig. Deshalb fühle ich mich im PR-Forum ja auch so wohl!

Nur eines sollten solche "belehrenden" Menschen doch beachten: Natürlich sollte jeder Autor, egal ob Profi oder Anfänger, Kritik einstecken können. Aber Formulierungen wie o.a. gehen m.E. doch etwas zu weit. Und gerade darum tun sie vielen Menschen richtig weh! Zum Glück gehöre ich nicht dazu, sondern sage mir bei so etwas nur: "Aha ... naja, wenn er/sie meint ..." Aber es gibt eben auch andere und an die sollte jeder Kritiker immer denken!

Konstruktive Kritik: JA
Verletzungen: NEIN

Ich habe schon einige heftige Kritik von erfahrenen Profis "um die Ohren" bekommen. Aber IMMER konstruktiv und sachlich fundiert, wie es sein sollte! Und jedes Mal konnte ich viel daraus lernen und an meinem Stil verbessern!

So, das musste ich auch mal ganz deutlich sagen.

Die Fehler, die ich "damals" machte, in den alten Storys zu korrigieren - das mache ich persönlich nicht. Wenn ich mit einer Story wirklich fertig bin und das Wort - ENDE - da drunter steht - ich meine sie wirklich gelesen und lektoriert ist, dann ist sie für mich auch "tabu". Ich persönlich verzettele mich, wenn ich sie wieder und wieder "raufhole". Außerdem wird die Sache dann für mich langweilig. Ich arbeite lieber daran, die erkannten Fehler im aktuellen Projekt und in zukünftigen zu vermeiden. Das übt sehr viel mehr und macht ungleich viel mehr Freude! Denn auch ein Hobby-Autor möchte mit seinen Figuren Neues erleben und nicht immer und immer wieder das Alte aufwärmen ...
Zuletzt geändert von Vivian-von-Avalon am 3. Oktober 2015, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:... in den alten Storys zu korrigieren ... mit seinen Figuren Neues erleben und nicht immer und immer wieder das Alte aufwärmen ...
Hmmm, das Einarbeiten echter Erzählelemente ist ein Abenteuer für sich.
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ulimann644
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Ich finde es insbesondere köstlich, wenn Leute, die gerade erst mit dem Schreiben begonnen haben, "belehrende" Empfehlungen posten. Natürlich möchte jeder seine Meinung kundtun, dazu sind Foren schließlich da und ich wäre die Letzte, die etwas dagegen hätte. Dazu bin ich schließlich auch in Foren aktiv.
Das hatte ich mal vor einigen Jahren.
Da wollte Jemand - oberlehrerhaft - erklären, wie eine Geschichte kreativ verfasst werden MUSS (nicht soll sondern muss !!) Der Gag war dabei der, dass der Junge gerade 13 Jahre alt war - und der will erwachsenen Männern dann erklären, wie eine romantische Szene abläuft. Herrlich...!!
Abgesehen davon hat besagter JUNG-Autor natürlich bis heute nicht mal eine Kurzgeschichte veröffentlicht - und was er in einem WIKI als Anfang einer geplanten (Riesen-)Serie gepostet hatte war - vorsichtig gesagt - eine Zumutung. Da stimmte so rein gar nichts - angefangen von Fanboy-Jung-Captains im Jugendalter, über Self-Inserts (natürlich der typische Marty-Stu-Character) bis hin zu der Anfängerangewohnheit, ein Thema für 500 Seiten in zehn Schachtelsätze zu quetschen.

Nein - von solchen Kindern ein Review zu bekommen macht keinen Spaß... ;)
Ich würde nicht mal etwas sagen, wenn die es dann wirklich besser könnten - ABER...!!
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Aber gerade angefangen und dann Belehrungen und sehr schwer nachvollziehbare Beurteilungen ... lieber ein wenig zurückhalten, denke ich mir da.
Yo - dieses Selbstaufwerten (weil sie tatsächlich schon 2 und nicht eine Kurzgeschichte verfasst haben) stört gelegentlich.
Ein Blick auf deren Werke lässt dann zumeist die Frage aufkommen, warum sie nicht viel besser schreiben, bei all den "klugen" Tipps. ;)
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:So etwas stößt sehr schnell unangenehm auf. Jedenfalls empfinde ich es so. Wenn dann noch Formulierungen wie "archaisch" oder "unreif" dabei fallen ..... Zum Glück nicht hier in DIESEM Forum! DAS freut mich ganz riesig. Deshalb fühle ich mich im PR-Forum ja auch so wohl!
Bei so etwas weiß ich dann nie so recht, ob ich lachen oder weinen soll (zumeist passiert dann aber eh Beides).
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Nur eines sollten solche "belehrenden" Menschen doch beachten: Natürlich sollte jeder Autor, egal ob Profi oder Anfänger, Kritik einstecken können. Aber Formulierungen wie o.a. gehen m.E. doch etwas zu weit. Und gerade darum tun sie vielen Menschen richtig weh! Zum Glück gehöre ich nicht dazu, sondern sage mir bei so etwas nur: "Aha ... naja, wenn er/sie meint ..." Aber es gibt eben auch andere und an die sollte jeder Kritiker immer denken!

Konstruktive Kritik: JA
Verletzungen: NEIN
Nun ja - EHRLICH Feedback (ich nenne es bewusst nicht Kritik) zu geben ist so eine Sache.
WENN ich mal eins schreibe (und das mache ich nur, wenn IMO Potenzial zu erkennen ist - also ist allein das Feedback selbst schon ein Lob) dann vermeide ich einerseits absolute Aussagen, wie: "Dass MUSS so geschrieben werden..." oder "Das IST nicht gut geschrieben..." sondern sage lieber: "Ich selbst schreibe es so, weil..." oder "Mir gefällt der betreffende Textteil nicht so sehr, weil..."

Was ich bei Feedbacks gerne einfüge ist eine Textpassage im Original, und dann dieselbe Passage, so wie ich selbst sie geschrieben hätte. Dann hat der/die Betreffende gleich die Möglichkeit zu schauen, wie andere Leute so etwas schreiben (was nicht heißt, dass das dann unbedingt besser wäre !!).

Oft ringe ich dabei mit mir selbst, wenn es um die Frage geht: "Wie ehrlich soll ich sein/verträgt es der/die Hobby-Autor(in) ??
Mir ist es schon passiert, dass ich ganz offen geschrieben habe (falsche Lobhudelei bringt dem der das Review bekommt ja nichts) was an einer Geschichte fehlt (z.B. wurden nur Namen in den Raum geworfen und ich blieb mit der Frage zurück, was für eine Funktion hat dieser Charakter eigentlich) oder wie man Beschreibungen in die Handlung einflechten könnte um Fließtext dafür zu verwenden zu vermeiden.

Tja, da fiel der besagte Jung-Autor - der sein Werk für die Krone allen Schaffens gehalten hatte - doch tatsächlich aus allen Wolken und er war ernsthaft der Meinung dass es gar nicht besser ginge. Dafür gibt es ein Wort: Realitätsentzug. Zwar ist es für die Personen schade, die Vorschläge gerne aufgreifen, oder zumindest nicht generell in den Wind schlagen, doch durch solche Reaktionen verliere ich dann herzlich die Lust Feedback zu geben.
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Ich habe schon einige heftige Kritik von erfahrenen Profis "um die Ohren" bekommen. Aber IMMER konstruktiv und sachlich fundiert, wie es sein sollte! Und jedes Mal konnte ich viel daraus lernen und an meinem Stil verbessern!
Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Obwohl es da auch immer auf den "Profi" ankommt. Vor einigen Monaten habe ich in einem Star Trek Roman (bei einem Freund - ich selbst lese ST nur in FF Form, denn einige von denen sind besser geschrieben als die meisten kommerziellen ST-Bücher) geblättert, weil ich etwas über den Aufbau und das Aussehen des Inneren eines romulanischen D´DERIDEX-Warbirds zu erfahren hoffte.
Nun ja, ich war zuerst erstaunt und dann erschüttert, denn obwohl ein Gutteil des Romans auf einem solchen Schiff spielte gab es nicht mal den Hauch einer Beschreibung, wie es da aussieht, oder wo welcher Bereich liegt. Ebenfalls Fehlanzeige bei sämtlichen Charakteren - hätte ich die Canon-Figuren nicht gekannt, dann hätte ich mir als unvorbereiteter Leser zu keinem von denen einen Reim machen können. Traurig.
Da frage ich mich dann schon, ob ich einen solchen Autor wirklich als Profi bezeichnen soll...
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Die Fehler, die ich "damals" machte, in den alten Storys zu korrigieren - das mache ich persönlich nicht. Wenn ich mit einer Story wirklich fertig bin und das Wort - ENDE - da drunter steht - ich meine sie wirklich gelesen und lektoriert ist, dann ist sie für mich auch "tabu".
Kommt auf den Fehler an.
Trotz Korrekturlesens hatte ich mal aus einer Eiswüste eine Eiwüste gemacht - da korrigiere ich dann schon.
Ansonsten handle ich das wie du - neu gelernte Erfahrungen fließen ins aktuelle Projekt ein, ein langwieriges stilistisches Umschreiben meiner Episoden wäre viel zu aufwendig. Dafür ist es Hobby-Arbeit und gratis, keine "Profi-Arbeit" für die man Geld bezahlt.
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:Ich persönlich verzettele mich, wenn ich sie wieder und wieder "raufhole". Außerdem wird die Sache dann für mich langweilig. Ich arbeite lieber daran, die erkannten Fehler im aktuellen Projekt und in zukünftigen zu vermeiden. Das übt sehr viel mehr und macht ungleich viel mehr Freude! Denn auch ein Hobby-Autor möchte mit seinen Figuren Neues erleben und nicht immer und immer wieder das Alte aufwärmen ...
Jopp.
Vor allen Dingen behält man dadurch eine Vergleichsmöglichkeit und kann nachschauen, was und in wie fern man selbst etwas verbessert (oder möglicherweise auch mal verschlimmbessert) hat.
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TCai
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von TCai »

ulimann644 hat geschrieben:Vivian-von-Avalon hat geschrieben:
Die Fehler, die ich "damals" machte, in den alten Storys zu korrigieren - das mache ich persönlich nicht. Wenn ich mit einer Story wirklich fertig bin und das Wort - ENDE - da drunter steht - ich meine sie wirklich gelesen und lektoriert ist, dann ist sie für mich auch "tabu".


Kommt auf den Fehler an.
Trotz Korrekturlesens hatte ich mal aus einer Eiswüste eine Eiwüste gemacht - da korrigiere ich dann schon.
Ansonsten handle ich das wie du - neu gelernte Erfahrungen fließen ins aktuelle Projekt ein, ein langwieriges stilistisches Umschreiben meiner Episoden wäre viel zu aufwendig. Dafür ist es Hobby-Arbeit und gratis, keine "Profi-Arbeit" für die man Geld bezahlt.
Nachträgliches Überarbeiten schadet aber auch nicht, weil man so lernt, mit seinen Schwächen besser umzugehen und sie abzustellen. Außerdem ist jede Geschichte auch eine Visitenkarte von sich selbst und manchmal kann das zu einem schlechten Eindruck beim Leser führen und das wiederum zu Missverständnissen.
Das Überarbeiten langwierig und anstrengend ist, davon sollte man sich auch als Hobbyautor nicht abschrecken lassen, finde ich.

@Vivian: Danke übrigens! Das mit den "belehrenden" Empfehlungen ist angekommen. :st:
»Denn Phantastik schreiben, heißt ja nicht, die Realität mit anderen Mitteln nachzuerzählen, sondern die Realität mit anderen, eben phantastischen Mitteln aufzubrechen.«
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

TCai hat geschrieben: ...
@Vivian: Danke übrigens! Das mit den "belehrenden" Empfehlungen ist angekommen. :st:
Tut mir leid ... ich kann Dir leider nicht ganz folgen. Wieso fühlst Du Dich von mir angesprochen? Hast Du möglicherweise etwas in meinen Zeilen gelesen, was da gar nicht steht? Oder dort interpretiert?
Es gibt sooooo unendlich viele Hobby- und Nachwuchs-Autoren ... Als einer (oder eine!) unter Tausenden würde ich überhaupt nicht auf die Idee kommen, mich bei einem allgemeinen Post angesprochen zu fühlen ...

Merkwürdig .... überleg ...
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

TCai hat geschrieben: Nachträgliches Überarbeiten schadet aber auch nicht, weil man so lernt, mit seinen Schwächen besser umzugehen und sie abzustellen. Außerdem ist jede Geschichte auch eine Visitenkarte von sich selbst und manchmal kann das zu einem schlechten Eindruck beim Leser führen und das wiederum zu Missverständnissen.
Das Überarbeiten langwierig und anstrengend ist, davon sollte man sich auch als Hobbyautor nicht abschrecken lassen, finde ich.
Ich muss vielleicht dazu sagen, dass momentan keine Story von mir im Netz herumgeistert, die ich vor 2009 veröffentlicht habe - meine Geschichten liegen also zeitlich in einem Zeitrahmen, in dem ich nicht soooo viel stilistisch geändert habe. Würden zwanzig oder mehr Jahre dazwischen liegen, dann würde ich vielleicht anders vorgehen.

Zudem lese ich nicht nur rein Korrektur sondern ich füge in das fertige Rohscript zumeist noch Einiges an vergessenen Details, Szenen, und fehlenden Beschreibungen ein, wobei ich den Text dann auch nochmal in Hinsicht darauf abklopfe, wie er sich insgesamt liest. Bei der reinen Korrektur würde mir das entgehen.
Manche Szenen stelle ich dabei auch nochmal um, erweitere sie, oder kürze sie (was aber eher selten passiert).

Bei langen Geschichten nehme ich diese Schritte zusätzlich zwischendurch nach jedem fertigen Kapitel vor - bevor ich das abschließend nochmal beim Gesamttext mache. Es findet also eine Überarbeitung schon vor der Veröffentlichung statt. Ein paar Tage oder maximal eine Woche mehr können die Leser dann schon auf eine Episode warten IMO... :)
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

TCai hat geschrieben:
MAH hat geschrieben: PS: Ich habe keine Ahnung, was eine "Autorenperspektive" ist. Meint ihr damit die auktoriale Erzählperspektive?
Ja! Quasi abgeleitet vom allwissenden Autor. :) Mir fiel das Wort "auktorial" gerade nicht ein.
Seinerzeit hatte ich den Begriff auch gegoogelt, da ich partout nichts damit anfangen konnte.
Ich kam dann eben ziemlich schnell drauf, dass er zum Theoriekanon der Käte Hamburger folgt (z.B. https://www.google.de/search?q=k%C3%A4t ... MrWUby9mwg), während ich Zeit meines Lebens nach Stenzels "Typenkreis des Erzählens" gearbeitet habe. Beides sind aber angesehende Theoretiker. Nur schrecke ich jederzeit davor zurück, zwischen den Terminologien verschiedener Systeme zu springen.
Jedenfalls hatte ich damals das Glück, auf ein sehr gutes Buch zu stoßen, dass ich auch käuflich erwarb - um dann erst mal wieder keine Zeit dafür zu haben.: Ulrike Stereiwald: Leiden an der Geschichte: zur Geschichtsauffassung der Moderne in den Texten von Joseph Roth, Verlag Königshausen und Neumann; Würzburg, 1994 - ein umfangreicher Auszug findet sich auf https://books.google.de/books?id=WjME9I ... ld&f=false
Die Darlegungen zur Autorenperspektive (vgl. S.28 - 30) sind zwar keine Definition, aber sehr erhellend.

Wobei mich zur Zeit eher die Abschnitte über die Zeitstruktur beschäftigen (vgl. S. 31-45), die habe ich heute Morgen geschmökert und mich deswegen doch entschlossen, den Link hier reinzusetzen, ich finde das äußerst anregend.


Bei Herumsuchen fand ich eben noch https://www.google.de/search?q=Cornelia ... XbU93Tt7gK, der Mittelteil scheint sehr interessant.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

Interessant.
Danke für die Links. :)
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Alexandra
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

@ulimann644
Dann noch ein Tipp:
Wenn du z.B. Titelbilder bewertest, was leicht ist, kommst du schnell auf die Zahl an Posts, mit denen du PNs bekommen und beantworten kannst.
B-)
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

Alexandra hat geschrieben:@ulimann644
Dann noch ein Tipp:
Wenn du z.B. Titelbilder bewertest, was leicht ist, kommst du schnell auf die Zahl an Posts, mit denen du PNs bekommen und beantworten kannst.
B-)
Das hat sich mittlerweile erledigt, wie ich bemerkt habe. ;)
30 Posts - Hm... Ich habe das schon mit 5-10 Posts erlebt (einmal mit 20, was ich schon als Frechheit erachtet habe, da der Vorstellungsthread des besagten Forums auch erst NACH diesen 20 Posts freigeschaltet wurde - und für mich ist es ein Akt der Höflichkeit ZUERST Guten Tag sagen zu dürfen, bevor ich meinen Senf anderweitig dazu gebe).

Ich verstehe einerseits, dass sich das Team versichern will, keinen Spammern Tür und Tor zu öffnen - andererseits hält diese 30-Post-Hürde sicherlich viele "Gelegenheitsposter", die sich ab und an sicherlich gerne mal beteiligen würden, davon ab sich hier zu beteiligen. Mich zumindest hat es zwischendurch schwer genervt - 10, das ist für mich die Obergrenze, mehr ist weniger IMO.

BTW: Titelbilder (objektiv) fair zu bewerten halte ich persönlich letztlich gar nicht für einfach, sondern für extrem schwierig.
Ich selbst erstelle Covers für meine FF und Original-Fiction. Wenn ich dann gute Kritiken für relativ schnell und einfach erstellte Covers bekomme und etwas weniger gute für Covers, in denen zehnmal mehr Arbeit steckt, die man aber im Endprodukt nicht auf den ersten Blick sieht, dann denke ich gelegentlich: "Verkehrte Welt".
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

ulimann644 hat geschrieben: BTW: Titelbilder (objektiv) fair zu bewerten halte ich persönlich letztlich gar nicht für einfach, sondern für extrem schwierig.
Ich selbst erstelle Covers für meine FF und Original-Fiction. Wenn ich dann gute Kritiken für relativ schnell und einfach erstellte Covers bekomme und etwas weniger gute für Covers, in denen zehnmal mehr Arbeit steckt, die man aber im Endprodukt nicht auf den ersten Blick sieht, dann denke ich gelegentlich: "Verkehrte Welt".
Natürlich, die Bewertungen sind rein subjektiv und meines Erachtens als solche erkennbar.
Aber jetzt mal andersrum, als reine Hypothese:
Entweder haben die Leute einen unausgereiften Geschmack und können Qualität nicht erkennen oder du hast zu viel Subtiles drin und die großen, erkennbaren Muster vernachlässigt, die jeder sieht, der Subtile und der Einfache.
Shakespeare konnte das, und ich beschäftige mich unbedarfterweise ebenfalls mit diesem Problem.

Ich hab' mir mal deine Website angeschaut, da ist ja eine ganze Menge drauf.
Warum treffe ich zur Zeit überall auf Leute, die sich für Star Trek interessieren?
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von TCai »

Alexandra hat geschrieben: Warum treffe ich zur Zeit überall auf Leute, die sich für Star Trek interessieren?
Ach weißt du, wir sind einfach überall und infiltrieren alles. :D

Wahrscheinlich weil sich zur Zeit im Star Trek Fandom wenig tut, sprich keine neue Serie, der neue Film kommt erst nächstes Jahr und viele Fans mögen die Richtung nicht, in die sich Star Trek in den letzten Jahren entwickelt hat. :(

Jetzt suchen wir halt nach einer neuen Perspektive. Was ja nicht heißt, dass wir immer nur Star Trek Fans waren. Ich war erst PR Fan bevor ich Star Trek Fan wurde. Das kann man an meinen frühen Geschichten ganz deutlich herauslesen. Die klingen eindeutig eher nach PR.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

TCai hat geschrieben: ...
Ich war erst PR Fan bevor ich Star Trek Fan wurde. Das kann man an meinen frühen Geschichten ganz deutlich herauslesen. Die klingen eindeutig eher nach PR.
Welche frühen Geschichten denn?
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

Hat GruftiHH sich nicht auch in letzter Zeit dafür interessiert? Wenn du dies liest und so...

Klar, TCai hat ja auch die Star Trek Geschichten auf ihrer Website.
Ich muss nur gestehen, bisher nicht reingeschaut zu haben. Ich hatte die mal gefunden, als ich versuchte, den Namen TCai zu googlen - keine Ahnung wie, denn jetzt bekomme ich es nicht mehr hin.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von TCai »

Meine Geschichten findet man hier:
http://www.st-ebooks.de

Die Seite betreibe ich gemeinsam mit einer Freundin, die vorwiegend in englisch publiziert.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

TCai hat geschrieben:Meine Geschichten findet man hier:
http://www.st-ebooks.de

Die Seite betreibe ich gemeinsam mit einer Freundin, die vorwiegend in englisch publiziert.
Danke für den Link. Habe gerade mal eben kurz raufgeschaut. Mehr wird es heute leider nicht werden, weil ich an einem Teilstück meines neuen Romans arbeite, das möglichst heute Abend noch zum ersten Testlesen soll ...

In einem stimme ich Dir zu: Autorin/Autor sollte IMMER zu den "Anfangssünden" stehen. Deshalb überarbeite ich meine erste veröffentlichte Kurzgeschichte nach meiner viel zu langen Schreibpause, die "Vater-Sorgen", auch nicht mehr. Statt dessen versuche ich das Neue, was ich gelernt habe, in die aktuellen und zukünftigen Projekte einzuarbeiten. Wenn ich dann "ALT" und "NEU" nebeneinander lege, kann ich sagen: JA, ich habe etwas dazu gelernt!
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

Ich stelle auch mal uralte Sachen rein, die ich heute weder so machen würde noch bearbeiten möchte.
Auf der Festplatte haben nicht mal die Schimmelpilze was davon, aber im Netz hat vielleicht doch mal noch jemand Spaß dabei.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Alexandra hat geschrieben:Ich stelle auch mal uralte Sachen rein, die ich heute weder so machen würde noch bearbeiten möchte.
Auf der Festplatte haben nicht mal die Schimmelpilze was davon, aber im Netz hat vielleicht doch mal noch jemand Spaß dabei.
Hast Du Schimmelpilze auf der Festplatte? Du machst mich neugierig. Wie sehen die denn aus? Diese Mitbewohner habe ich noch nie gesehen ...

Ich habe dort "nur" Moos ...
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Alexandra
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

Eben keine Schimmelpilze.
Das ist es ja. Nicht mal die könnten davon was haben, was in der digitalen Schublade klebt.

Also gut, da wir alle mit Websiten um uns werfen: "Leaving the garden" ist so ein Uraltteil.
http://www.msh-xp107.de/cc-zeitlos.de/a ... chten.html. Von der Uni, creative writing, zweites Semester oder so.
Wobei ich gerade wieder mit den unkommentierten Farbeindrücken arbeite, von ganz anderer Seite her - das fällt mir gerade erst auf. Ich hatte es nämlich als fremd gesehen bei jemand anderem und ganz komisch gefunden, wollte damit experimentieren.
Irre.
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ulimann644
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von ulimann644 »

Alexandra hat geschrieben:Natürlich, die Bewertungen sind rein subjektiv und meines Erachtens als solche erkennbar.
Aber jetzt mal andersrum, als reine Hypothese:
Entweder haben die Leute einen unausgereiften Geschmack und können Qualität nicht erkennen oder du hast zu viel Subtiles drin und die großen, erkennbaren Muster vernachlässigt, die jeder sieht, der Subtile und der Einfache.
Ich denke nicht, dass das unbedingt am schlechten Geschmack liegt - sondern eher an den verschiedenen Geschmäckern.
Dazu kommt noch, dass ich, als Hobby-Artist bzw. Hobby-Schreiber, einen anderen Blick auf meine Werke habe, als der Betrachter bzw. Leser.
Alexandra hat geschrieben:Ich hab' mir mal deine Website angeschaut, da ist ja eine ganze Menge drauf.
Warum treffe ich zur Zeit überall auf Leute, die sich für Star Trek interessieren?
ST als solches halte ich für ein Phänomen, welches die Macher noch sehr lange überleben wird.
Die Tatsache, dass die Serien momentan wieder allerorten im TV in Endlosschleife laufen tut sicherlich ihr Übriges - wohin man hört bekommt man mit, dass dadurch gerade viele neue Jung-Fans dazu kommen.
Und dann gibt es da noch die Masse an FF-Schreibern, die zum Teil wirklich sehr gute Geschichten zu diesem Franchise verfassen - teilweise sogar besser geschrieben, und mit mehr Tiefe, als viele kommerzielle Werke dazu.
Vivian-von-Avalon hat geschrieben:In einem stimme ich Dir zu: Autorin/Autor sollte IMMER zu den "Anfangssünden" stehen. Deshalb überarbeite ich meine erste veröffentlichte Kurzgeschichte nach meiner viel zu langen Schreibpause, die "Vater-Sorgen", auch nicht mehr. Statt dessen versuche ich das Neue, was ich gelernt habe, in die aktuellen und zukünftigen Projekte einzuarbeiten. Wenn ich dann "ALT" und "NEU" nebeneinander lege, kann ich sagen: JA, ich habe etwas dazu gelernt!
Dazu stehen: Ja.
Sie mögen: Nein. ;) :D
TCai hat geschrieben: Wahrscheinlich weil sich zur Zeit im Star Trek Fandom wenig tut, sprich keine neue Serie, der neue Film kommt erst nächstes Jahr und viele Fans mögen die Richtung nicht, in die sich Star Trek in den letzten Jahren entwickelt hat. :(
Die geben sich auch die beste Mühe, damit man das JJ-Verse NICHT mag.
DER Plan ist mal voll aufgegangen - denn da stimmt einfach gar nichts mehr. Das, was da seit 2009 über die Leinwand flimmert ist auch dann kein Star Trek, wenn sie es dranschreiben. Das tun viele FF-Autoren auch, aber oft fühlt es sich dann nicht an wie ST. Genau dasselbe ist es mit dem JJ-Verse: Es steht STAR TREK drauf, aber es ist keins...
TCai hat geschrieben:Jetzt suchen wir halt nach einer neuen Perspektive. Was ja nicht heißt, dass wir immer nur Star Trek Fans waren. Ich war erst PR Fan bevor ich Star Trek Fan wurde. Das kann man an meinen frühen Geschichten ganz deutlich herauslesen. Die klingen eindeutig eher nach PR.

Meine Geschichten findet man hier:
http://www.st-ebooks.de

Die Seite betreibe ich gemeinsam mit einer Freundin, die vorwiegend in englisch publiziert.
Danke für den Link.
Bei mir war es umgekehrt - ich habe zuerst mit TOS Kontakt gehabt, bevor ich später zu PR gekommen bin. Dabei habe ich schon da Film/TV und geschriebene SF getrennt bewertet, weil man beides nicht vergleichen kann, denn optisch sind gewisse Dinge (z.B. die korrekte Darstellung von Entfernungen bei Raumgefechten, Flotten darzustellen, die in die Zehntausende gehen, etc. pp.) nicht möglich.

Neben Trek gibt es für mich eine Reihe anderer sehr guter SF-Serien und Filme, die IMO zu wenig Beachtung finden, wie BABYLON 5, SPACE 2063, Mondbasis Alpha 1, Red Dwarf und einige mehr.

Was das Schreiben betrifft so hat mich Trek so gut wie gar nicht beeinflusst, PR sehr stark, obwohl ich in den letzten Jahren sehr viel Star Trek geschrieben habe - und das wo ich doch im Grunde gar kein Trekkie bin.
Darum tut es mir gut momentan wieder etwas ganz Eigenes zu schreiben, ohne Film/TV/Roman-Vorgaben.
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Alexandra »

ulimann644 hat geschrieben:Mondbasis Alpha 1
Die ist ja eigentlich älter und sollte ein wenig angestaubt sein, aber das Setting ist so schön, dass man auch bei der dünnsten Story mit Gucken beschäftigt ist.
Vergleichbares mit Wörtern heraufbeschwören zu können... *seufz*
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Richard
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Re: Die Perspektive des Schreibers

Beitrag von Richard »

Mondbasis Alpha 1 war allerdings die Nachfolgerserie von UFO (zumindest in gewisser Hinsicht): https://de.wikipedia.org/wiki/UFO_%28Fe ... _der_Serie.
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