Requien für ES

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:@ Homer:
Ich finde es super, dass Du die Spannung aufrecht erhältst, aber etwas spekulieren darf man doch, oder? Brauchst doch nichts zu verraten. :D
Vom Standpunkt der Terraner aus ist die Humangenetik der Lemoner ( Patronatsgenetik, genetische Optimierung ) natürlich zu verurteilen, von uns als Leser wahrscheinlich auch, aber die genetische Optimierung hat auch Vorteile, z.B. die Ausrottung vieler Krankheiten. Eine hochentwickelte technologische Zivilisation ist ja nun nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer, die auch ethisch hochentwickelt ist. Wenn beides zusammentreffen würde, wäre es natürlich super, aber für den Spannungsbogen eines Romans eher abträglich. -
Nun glaube ich auch, dass der Tamar nicht der Vater von Rihanna ist, sie es aber nicht weiss. Ich denke, dass bei diesem experimentfreudigen Volk vielleicht bei Rihannas Geburt gemauschelt wurde. Obwohl ich finde, dass man die Lemoner als Volk nicht "verurteilen" sollte, denn es gibt ja durchaus auch einen Gegenpol zu den "Wächtern des Alten" und die Terraner haben ja auch ihre ethischen oder kulturellen Tiefpunkte. :unsure:
Ob Bomben oder andere Waffen im Gepäck von Rihanna versteckt sind, wie es Elena dem Tamar zutraut, da müssen wir uns überraschen lassen. Ausspionieren, was seine "angebliche" Tochter mit und ohne Tekener so treibt, wäre von dem Tamar zu erwarten. Er lässt sie ja nicht ohne einen Hintergedanken ziehen, nur weil Tekener ihr schöne Augen macht. Vielleicht liebt der Tamar seine "Tochter" ja auf seine Art, zwar nicht auf die tief emotionale Art, wie es ein Vater sonst tun würde, aber er wird wohl seinen Grund haben, ihr nicht zu verraten, dass er nicht ihr Vater ist. Er wird wahrscheinlich auch eingeschnappt sein, dass sie gegen ihn opponiert, denn solch einem mächtigen Mann wird das wohl nicht entgangen sein. Ausserdem klingt irgendwie durch, dass Rihanna nicht gerade von ihrem Vater erbaut ist. Also ich finde den Tamar höchst interessant!- :st:
Dem letzten Satz Elenas kann ich mich nur anschliessen.- :)
Und nachdem ich Deine Antwort Homer auf Elenas Post gelesen habe, muss ich erstmal die Perrypedia aufsuchen. :o( In diesem Falle blöd, wenn man so spät geboren ist, dann fehlt einem viel an Background. :(
Natürlich dürft ihr Spekulieren, dass macht immer Spaß. Aber zum Thema Tamar und Rihanna nichts weiter. :o(

Deinen Ausführungen über Humangenetik kann man so stehenlassen, allerdings natürlich auch anderer Meinung sein. Leider treffen die Ethik und die positiven Aspekte der Humangenetik weder in der Realität noch im Perryversum oft nicht zusammen.

Dort draußen herrscht der Sternendschungel und das Recht des Stärkeren. Alles andere wäre wohl Realitätsnegierung. Aber die Sache der Ordnung und des Lichts werden im Perryversum und erst in meinen Storys IMMER ihre Streiter haben. :-=

Ja schade, Sonenwind, dass du Defizite hinsichtlich des Perryversums hast. Dazu hast du ja das Perrypedia und wenn du Ebooks benutzt, kannst du leicht mal einen Roman, der in PP beim Stichwort genannt wird runterladen. Tue ich immer auch noch, um die Epochenstimmungen besser simulieren zu können. ;)

Muss jetzt dringend eine Pause für die Augen machen und diesen fiesen Mikrostrahlen des PC ausweichen.

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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Hallo, Homer!
Bekanntlich sind die Shuwashen, die Cappins und der Homo Heidelbergenis die Vorfahren der Lemurer. Das gerade der shuwashische Genanteil in Tekener so hoch ist, wieso nicht :unschuldig:
Deinen Smiley finde ich schon ziemlich verdächtig. Da kommt entweder noch mehr oder Du willst uns auf ne falsche Fährte locken. :P
Stelle dir die Frage, welche feindliche SI könnte der Gegner sein….
Da fällt mir spontan Anti-ES ein. Die Hikons als Hilfsvolk von Anti-ES? Möglich ist alles.
Überlege mal. Für die aristokratischen Kreise der Akonen und Tefroder und auch der Lemoner, die auf eine 50.000 jährige Vergangenheit zurückgreifen sind die Terraner absolute Newbies, die zudem ihre Technologie von überall her zusammengeklaut haben. :devil:
Tja, und trotzdem werden sie von ES protegiert. Warum wohl? :unschuldig:

Sonnenwind hat schon Recht. Man kann nicht alle Menschen eines Volkes über einen Kamm scheren, aber man kann die ablehnen, deren Ethik / Moral der eigenen Ethik / Moral widerspricht.

Neue Speku: Vielleicht ist der Tamar zwar der genetische Vater von Rihanna, aber eben nur aufgrund eines Zuchtprogramms und nicht aufgrund der Liebe zu einer Frau, der Mutter eben.
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Hallo, Homer!
Bekanntlich sind die Shuwashen, die Cappins und der Homo Heidelbergenis die Vorfahren der Lemurer. Das gerade der shuwashische Genanteil in Tekener so hoch ist, wieso nicht :unschuldig:
Deinen Smiley finde ich schon ziemlich verdächtig. Da kommt entweder noch mehr oder Du willst uns auf ne falsche Fährte locken. :P
Stelle dir die Frage, welche feindliche SI könnte der Gegner sein….
Da fällt mir spontan Anti-ES ein. Die Hikons als Hilfsvolk von Anti-ES? Möglich ist alles.
Überlege mal. Für die aristokratischen Kreise der Akonen und Tefroder und auch der Lemoner, die auf eine 50.000 jährige Vergangenheit zurückgreifen sind die Terraner absolute Newbies, die zudem ihre Technologie von überall her zusammengeklaut haben. :devil:
Tja, und trotzdem werden sie von ES protegiert. Warum wohl? :unschuldig:

Sonnenwind hat schon Recht. Man kann nicht alle Menschen eines Volkes über einen Kamm scheren, aber man kann die ablehnen, deren Ethik / Moral der eigenen Ethik / Moral widerspricht.

Neue Speku: Vielleicht ist der Tamar zwar der genetische Vater von Rihanna, aber eben nur aufgrund eines Zuchtprogramms und nicht aufgrund der Liebe zu einer Frau, der Mutter eben.
Hallo Elena,

Der Smiley kann Vieles bedeuten, aber Fakt bleibt die Herkunft der Lemurer und nochmals wieso soll Tekener NICHT einen besonderen shuwashischen Genstrang besitzen? Solche Fragen waren für das Perryversum bislang nicht wichtig und ich präzensiere Teks Genpool nur ;)

Über deine Spekus über die bisherigen Hauptfiguren und wer der Gegner von ES sein könnte, dazu sage ich aus spannungstechnischen und spekulativen Gründen nichts. :-=

Bezüglich der Humangenetik kann man immer so oder so der Meinung sein und ich enthalte mich jeglichen Kommentars.

Nun ES hat auch die Tefroder mit Zellaktivatoren unterstützt. Dass daraus die Meister der Inseln wurden steht auf einem anderen Blatt.

Und ES gab auch den Arkoniden nach ihrem Sieg über die Akonen, ihren Stammvätern, die Zwanzigtausendjahreschance (da Barkam, etc)

ES gab dann den Newbies, den Terranern, die gleiche Chance. Was ist also daran besonders? Er züchtete ja vor 7 Millionen Jahren wahrscheinlich durch ein Zeitparadoxon, mit den Motana ein humanoides Urvolk in seiner Mächtigkeitsballung. Und die Nachkommen dieses Volkes waren permanent seine Favoriten. Man kann wohl auch die Hathors dazuzählen. Aber das ist noch nicht kanonisch.

Frage mal die anderen Motana Völker welche 'Ethik' für sie ausschlaggebend ist. Wir bewegen uns im Perryversum und Übertragungen der politischen Verhältnisse aus der Realität sind im Moment nicht im Forum erwünscht... :unsure:

In diesem Sinne

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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ich warte einfach ab, was Du Dir als nächstes einfallen lässt. :)
Und ja, über Politik können wir uns höchstens per PN austauschen. Hier drin wird's sonst ungemütlich. ;)
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Ich warte einfach ab, was Du Dir als nächstes einfallen lässt. :)
Und ja, über Politik können wir uns höchstens per PN austauschen. Hier drin wird's sonst ungemütlich. ;)
Nein hier keine Politik. Die Gründe sind bekannt.

Lass dich einfach überraschen, was mir einfällt. ;) :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 8

„Als ich im Juni 1971 kurz vor dem historischen Start der STARDUST zu den Sternen hoch schaute, gehörte ich einer Menschengruppe an, welche die Zukunft der Menschheit in den Sternen sah. Waren es romantische Anwandelungen? Keine Ahnung. In jedem Falle empfanden viele von uns eine große Portion Abenteuerlust. Wir richteten unsere Sehnsucht und unser Streben danach aus, den überfüllten von Problemen überhäuften Ursprungsplaneten aller Lemuriden zu verlassen und neue Lebensräume für die Menschheit in den Urweiten der Sterne zu suchen und hoffentlich auch zu finden.

Dass ich die meiste Zeit meines bislang mehr als fünfhundertjährigen Lebens in den Büroräumen innerhalb der ‚weißen Stadt’ Terrania verbringen musste, entbehrte nicht eine gewisse Tragik, da ich Büroarbeit eigentlich hasste.

Dann allerdings packte mich mit voller Wucht immer wieder diese Sehnsucht nach den Sternen –ad Astra-, um dort draußen im Sternendschungel neue Abenteuer zu erleben und zu sein, wo noch kein terranischer Mensch jemals gewesen war!

So wie zurzeit, als ich nach den Vorstellungen meiner Freunde eine mehrjährige Sabbadzeit einlegte, um die Sternweiten weiter persönlich zu erforschen. Für meine Freunde war es allerdings etwas Neues, dass der pflichtbewusste Solar- und Staatsmarschall des Solaren Imperiums einfach stillschweigend verschwand. Trotzdem war Bully für sie unverwüstlich und eigentlich zuverlässig. Er würde bald wieder körperlich fit und geistig frisch und bereit für die neuerlichen Staatsgeschäfte sein. So dachten meine alten Freunde in Terrania.

Wer mich allerdings tatsächlich holen ließ, nämlich Androiden meines ‚alten Kumpels ES’ dass konnten meine Freunde natürlich nicht ahnen.

Überhaupt ‚Freund ES’!

Er hatte mich bereits 1971 beim Flug der STARDUST zum Mond begleitet, auf eine Art und Weise, die wir einfache Menschen wohl nie begreifen werden. Dann tauchte er auch immer wieder während der Zeit der Dritten Macht nur für mich wahrnehmbar auf. Die Anderen, nicht einmal Perry, konnten damals seine Anwesenheit spüren.

Wieso nur hatte ES mich als ersten Terraner dazu auserwählt, seine Präsenz zu spüren? Ausgerechnet mich einen pragmatischen und nüchternen Ingenieur?

Hörte ich da nicht wieder das homerische Gelächter von ES um mich herum aufbranden?“

(Notizen aus Bullys geheimem Tagebuch, erstellt 2450 nC in der ATLANTIS)

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Einsam kreiste der Transmitterblock verborgen in einem Asteroiden im Orbit des Planeten Abjinos. Unwissende könnten ihn für einen Kleinstmond halten. Aber das lemurische Technomodul im Innern des riesigen Felsbrockens stellte ein wissenschaftliches Wunderwerk der Transmittertechnik dar. Es funktionierte selbst noch bei Beeinträchtigungen des Hyperspektrums, zum Beispiel bei Hyperstürmen. Wahrscheinlich infolge seiner innewohnenden Technikelementen, die sechsdimensionale Wirkungen mit einbanden.

In einem tiefen Krater begann es urplötzlich aufzuleuchten und ein weißblaues Flimmern und dunkles Wabern bildete sich innerhalb des bogenförmigen Projektionsfeldes des darunter liegenden Technoblocks. Dann schoss ein kleines keilförmiges Raumschiff aus dem Transmitterfeld hervor. Die Adresse des Planeten hatte das Team um Reginald Bull auf der bislang erfolglosen Suche nach Cyriell Ghirmo da Zoltral ermitteln können. Der Umstand, dass dieser äußerst erdähnliche Planet in den bislang bekannten Datenbänken des lemurischen Ferntransmitter- Netzwerks nicht enthalten war, hatte die Atlantis-Leute aufmerksam werden lassen. Sofort vermuteten die USO-Spezialisten und Wissenschaftler, dass es vielleicht ein geheimer Stützpunkt der Lemurer oder Shuwashen sein könnte.

Deshalb hatte Dr. Lyndon die Genehmigung für die Mission erteilt, nachdem Reginald Bull darum ‚ersucht’ hatte. Vielleicht fanden sie einen intakten Stützpunkt oder wenigstens ein weiteres SEZ. Normalerweise hätte Amarella aufgrund solch dürftiger Daten keine Mission genehmigt. Allerdings hatte Bully darauf gedrängt. Natürlich konnte dann auch Dr. Amarella Lyndon die Mission nicht verweigern. Wer war sie, dass sie dem Wunsch eines Solarmarschalls und zweiten Mannes des Solaren Imperiums nicht nachkommen könnte?

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Ein etwas gedrungen wirkender kleiner Mann, saß auf dem Pilotensitz eines jener neuartigen keilförmigen Kleinstraumschiffe, welche die Galaktischen Ingenieure im Auftrag von ES für die Atlantis-Expedition bauten. Inzwischen verfügte die Atlantis über zwei Dutzend dieser famosen phantastischen speziell für das lemurisch-shuwashische Ferntransmitter- Netzwerk entwickelten Raumgefährte, die trotzdem immer noch Space Jets genannt wurden. Ein Wettbewerb um einen neuen Namen lief allerdings bereits. Einige wollten sie ‚Flash’ nennen.
„Mal sehen“, meinte der Pilot flüsternd amüsiert und dachte dabei an eine SF-Romanserie, die er als junger Mann ab 1966 geradezu verschlang. Das zehn Jahre später, die reale Entwicklung der Menschheit alles übertraf, was sich SF-Autoren in den Sechziger je ausdenken könnten, stand auf einem anderen Blatt.
Der Mann fuhr sich ratlos mit der rechten Hand gedankenverloren über den unmodern wirkenden militärischen Bürstenschnitt seiner rötlichen Haare. Seine linke Wange zierte eine schlecht verheilte Narbe, während sich von der linken Augenbraue bis zum Haaransatz, eine weitere Narbe über die Stirn zog. Diese Narben gehörten zum Solar- und Staatsmarschall Reginald Bull, genannt ‚Bully’ oder ‚Reg’, wie seine wasserblauen Augen, sein immer noch leicht sommersprossiges Gesicht oder die leicht übergewichtige Figur mit 76 Kilogramm, bei einer Größe von 1,68 Meter.
Reginald Bull hatte den holografischen Bildschirm der Jet aktiviert und scannte den Planeten. Die Enttäuschung war groß, denn die Orter und Taster fanden keine Daten, die auf eine hoch entwickelte Zivilisation, geschweige denn auf einen Stützpunkt der Lemurer schließen ließ.

„Ich erkenne allerdings die Lebenszeichen vieler hoch entwickelter Lebewesen“, sagte Bull nach einem letzten Blick auf die vielen Anzeigen in der holografischen Gesamtdarstellung seines Schirms.

Reginald Bull hatte natürlich das gleiche shuwashische und lemurische Permit –erzeugt durch eine paramechanische Aktivierung- von den Galaktischen Ingenieuren erhalten, wie sie alle, außer Tekener. Dieser besaß eine natürliche Fähigkeit aufgrund seines umfangreichen shuwashischen Gen-Strangs.

„Keine technische Zivilisation, allerdings leben sie zumeist in einer Gesellschaft mit spätmittelalterlichem Standard, der hineinreicht bis in das ‚Renaissance-Zeitalter“, ergänzte Reginald Bull nach einem Blick auf seine holografisch erzeugten Displays, welche die Ergebnisse der Orter und Taster darstellten.

„So schnell geben wir nicht auf“, meinte Cari Nacra-Beauvallon, der seine Enttäuschung kaum verbergen konnte. In Gedanken hatte er sich sicherlich bereits ausgemalt, was sie alles an technischen Schätzen finden würden. Er begleitete jetzt immer Bullys Team, weil Atlan immer noch auf der Suche nach Cyriell Solo unterwegs war und als verschollen galt.

Wieder einmal!

Dies war bereits der zweite Sucheinsatz von Bullys Team, um Atlan zu finden. „Wo steckt denn wieder der olle Arkonidenhäuptling? Zuerst suchen wir Cyriell, jetzt den Lordadmiral selbst… Wo endet das alles noch?“, fragte sich Reginald Bull skeptisch. „Was für ein Chaos!“ dachte Bully grimmig weiter.

„Wir umrunden den Planeten. Vielleicht ist der Stützpunkt auf der anderen Seite oder subplanetar angelegt, wie bei diesen arroganten Lemoner“, meinte der Staatsmarschall und Stellvertreter des Großadministrator des Solaren Imperiums. Bully machte offiziell ein oder zwei Sabbadjahre. So sahen es die Freunde in Terrania. Dafür hatte ES oder einer seiner Gesandten gesorgt, welche die Gedächtnisse weniger entwickelter Lebewesen problemlos mit Hilfe einer paramechanischer Technik oder Psionik manipulieren konnten. Das vermutete Bull zumindest. „Vielleicht so eine Art Blitzdings“, dachte Reg amüsiert und erinnerte sich an eine Science Fiktion Reihe aus dem 20. Jahrhundert. Natürlich verurteilte er oft das Vorgehen von ES und seinen Hilfskräften. Aber was sollte er gegen die SI machen, zumal sie noch seine relative Unsterblichkeit garantierte? „ Cari hält es für möglich, dass wenn ES verschwände, dann würden die Zellaktivatoren ihre Funktionsfähigkeit verlieren“, dachte Bully und fokussierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.

Er umflog mit dem Fluggefährt der GI den Planeten mehrmals in immer engeren geometrischen Kreisen. Doch das Ergebnis blieb immer gleich. Keinen Stützpunkt der Lemurer vermochten sie zu orten oder zu ertasten.

„Die GI- Scanner sind bekanntlich nicht gerade primitiv!“ dachte er laut und erntete nur Kopfnicken seines Teams.
Bull wollte den holografisch generierten Bildschirm schon enttäuscht gedanklich abschalten, als ihm etwas auffiel. „Cari, sieh dir das mal an.“

Reg zoomte das holografische Bildschirmfeld auf die entdeckte Stelle, und Cari Nacra-Beauvallon machte sich sofort daran es genauer zu untersuchen. „Das muss ein Kraftfeld, ein multidimensionales Energiefeld oder so was Ähnliches sein. Es umschließt den kompletten Planeten“, sagte Cari ernst, als ahne er Ungemach voraus.

„Was bedeutet das?“, fragte Kator der Tenoii- Kampfspezialist. Er gehörte einem positiven Stamm der Tenoii an, die hauptsächlich auf geschützten Planeten siedelten und sich selbst Tam-Tenoii nannten, die ‚guten Tenoii’, was immer dies für dieses aggressive Volk auch bedeuten mochte.

Mit lemurischen Völkern gab es praktisch nur Ärger fand Bully insgeheim, obwohl er Perrys Vorgehensweise den Tefroder in der Milchstraße gegenüber nicht zustimmte. Trotzdem bereiteten alle lemuriden Völker Ärger für die Terraner. Das galt bislang für die: Arkoniden, Springer, Antis, Akonen, Tefroder und jetzt die Tenoii und diese besonders arroganten Lemoner in NGC 5023. Mit den Lemoner gab es bislang nur sporadische Kontakte und diese versprachen nicht sehr erfolgreich zu werden. Im Gegenteil, die Lemoner schienen die Terraner zu verachten, manche sogar zu hassen. Bully seufzte leise: „Hört dieser Ärger mit den Lemuriden nie auf!“, dachte er wütend.
Der Solarmarschall, ein Gefährte Perry Rhodans aus der ersten Stunde der sogenannten ‚Dritten Macht’, hasste besonders die ‚Patronatsgenetik’ dieses arroganten aber technisch-wissenschaftlich hoch entwickelten Volks, das der Technik der Terraner generell sicherlich um Jahrhunderte voraus sein müsste. Trotzdem würde eine terranische Flotte mit ihren Transformkanonen und HÜ- Schutzschirmen, dieses Volk notfalls erfolgreich bekämpfen können, falls, sie sich endgültig als Nachfolger der MdI sahen und auch so handelten. Vor allem das Treiben dieser Kir-Tenoy musste beobachtet werden. Das einzige vernünftige Wesen dieses Volkes schien Rihanna zu sein, die wiederum verblüffend Mirona Thetin glich. Was würde wohl der Lordadmiral zu ihr sagen, wenn er endlich von wo auch immer zurückkehrte? Die Spannungen mit Tek, seines liebsten Zöglings, sah Bully bereits sorgenvoll voraus.

Cari Nacra-Beauvallon räusperte sich und blickte Reginald bedeutsam an. Damit riss er Bully aus seinen Gedanken. „Es könnte sein, dass selbst unsere GI- Sensoren von dem Feld getäuscht werden, Solarmarschall. Es soll Leute wie uns davon abhalten, den Planeten näher zu untersuchen. Doch um einen Cari Nacra-Beauvallon zu täuschen, müssen sie schon früher aufstehen.“

Kator wollte schon einwenden, dass es Reginald Bull gewesen war, dem das Feld aufgefallen war, als Syrena ihm zuvorkam. Sie war eine Althuranerin und war für ihr Team als Scout tätig, wie Cirita für das Tekener-Team. Auch sie war wie Cirita leicht telepathisch begabt. Allerdings hatte Bully, jegliche gedankliche Spionage mit seinem Mentalblock spielend abwehren können.

„Aber der Chef hat das Energiefeld doch entdeckt“, meinte Syrena spöttisch. „Und damit ist es in meinen Augen nicht gut versteckt. Nichts gegen ihre Fähigkeiten Solarmarschall!“ Syrena zwinkerte ihm vertraulich zu.
„Nein, das stimmt nicht, Syrena“, widersprach Reginald Bull ohne auf Syrenas Spitze einzugehen. „Das Feld haben wir nur mit den GI- Sensoren entdeckt. Ohne diese hoch entwickelte Technik hätten wir überhaupt nichts feststellen können!“
„Eben! Ich schlage vor, dass wir runtergehen. Den Planeten scannen wir am besten weiter in der Atmosphäre“, meinte Cari Nacra-Beauvallon mit wichtiger Miene.
„Ist das Feld auch ungefährlich?“ erkundigte sich Bull und blickte den Wanderer-Androiden skeptisch und ernst an.
„Natürlich ist es ungefährlich!“, empörte sich Dr. Nacra-Beauvallon. Der Androide von Wanderer mit der ursprünglichen Ich-Identität von Rico hatte in seinen USO- Prüfungen längst den Professorenrang erreicht. Bully wusste dass sich die Persönlichkeit Ricos, da er auch über eine Mikro- Intotronik im Androidenkörper verfügte, zu etwas definitiv Neuem entwickelt hatte. Aber irgendwo in diesem erweiterten Bewusstsein, steckte noch der ursprüngliche Rico, zumindest als Bewusstseinskern oder Nukleus.

„Darf ich dich daran erinnern, dass wir das schon einmal dachten, und dann von so einem ‚ungefährlichen Feld’ heruntergeholt wurden? Und diesmal ist es ein Planetenumspannendes Kraftfeld, wahrscheinlich mit fünf- und sechsdimensionalen Komponenten. Wenn wir unten sind gibt es kein zurück mehr.“
„Dieses Feld ist ganz anders aufgebaut, als wir es bislang kennen lernten. Ich garantiere dafür, dass nichts passiert, Chef“, versprach ‚Professor’ Nacra-Beauvallon, „außerdem registrieren die in mir von ES in der Maschinenstadt von Wanderer installierten Para- Orter, ein großes aktives und hoch entwickeltes psionisches Feld, das domartig über einer Landschaft im südöstlichen Bereich des großen zentralen Kontinent liegt. Meine Para- Sensoren können allerdings das psionische Feld nicht durchdringen, sondern es nur registrieren.“

Bull blicke ihn konsterniert und hinsichtlich des den Planeten umspannenden Feldes nochmals zweifelnd an, steuerte allerdings die Space Jet auf die Atmosphäre zu. Cari schien Recht zu behalten, denn es geschah nichts. Das psionische Feld interessierte ihn momentan nicht. Sie hatten hier am Rande des planetenweiten Feldes ihre eigenen Probleme. Falls das Psionische Feld zu einem Problem wurde, würde es sein Team pragmatisch angehen. Vorher nicht.

Deshalb fing Bully an mit den normalen Tastern terranischer Technologie intensiv zu scannen. Doch plötzlich bockte der Jet wie ein wildes Pferd beim einreiten und der Antrieb schaltete sich einfach ab. Reginald Bull drückte hastig einige holografische Bedienelemente und dachte intensiv und konzentriert daran, den Antrieb wieder einzuschalten.
Er schaffte es auch, den Antrieb wieder hochzufahren, doch nur für etwa zehn Sekunden, dann ging der ganze Zauber von vorne los. Sie waren in dieser Zeit ziemlich tief in die Atmosphäre von Abjinos eingedrungen. Bully hatte keine Zeit Cari Vorwürfe zu machen, sondern musste seine ganze Kraft auf das Fliegen verwenden. Das Raumschiff flog inzwischen in einer Höhe von vier Kilometern. In den Weltraum hinauf würde er es deswegen nicht mehr schaffen. Also blieb nur die harte Landung auf der Oberfläche.
„Alle hinsetzen und festschnallen! Wir gehen runter!“
Bull ging in einen Gleitflug über. Die GI-Jet gestattete diese Art von vorsintflutlichem Flug durch eine Notfallschaltung. Vor ihnen tauchte ein gewaltiges von West nach Ost reichendes gürtelförmiges Gebirgsmassiv auf. Es musste durch die Kollision und Verschmelzung zweier kontinentaler Platten entstanden sein.
Im Norden entdeckten sie ein großes Waldgebiet eingebettet in wild zerklüfteten Bergen mit offensichtlich teilweise riesigen Bäumen. Beides war nicht gut für eine Notlandung. Vor sich sah Reginald allerdings eine stattliche prärieartige Lichtung auftauchen. Die erschien ihm groß genug für die Notlandung zu sein.

Inzwischen flogen sie nur noch etwa hundert Meter über dem Boden. Der Gleitflug funktionierte noch. Bully dachte nicht daran, welche Energien dem GI-Jet diese Art von Flug erlaubte. Die Keilform der Space Jet war nicht gerade eine ideale aerodynamische Form. Es musste sich um eine Energieform handeln, die der normalen galaktischen Technik um Jahrtausende voraus war. Diese Energie versiegte allerdings gerade ebenfalls. Der Ingenieur in Bull nahm sich vor die Galaktischen Ingenieure bei Gelegenheit danach zu fragen. Aber im Moment zählte nur, dass er heil herunterkam.

Die Geschwindigkeit hatte er auch erheblich verringern können. Die Lichtung lag nun vor ihm. Auf der großen Wiese bekam die Space Jet ersten Bodenkontakt. Sie rasierten die Grasfläche ab, doch das zwei Meter hohe und dicke Gras dämpfte auch den Aufprall. Trotzdem gab es noch einen gewaltigen Stoß, als sie den Boden berührten und noch meterweit über die sumpfige Wiese schlitterten, bis sie endlich zur Ruhe kamen.

„Meine Güte, Bully! Das war die beste Bruchlandung, bei der ich bisher dabei war.“

Reginald Bull wusste nicht, ob er die Worte von Lavenia de Colteroc als Kompliment auffassen sollte oder nicht. Lavenia war eine wunderschöne terranisch- arkonidische USO-Spezialistin der wissenschaftlichen Abteilung, die er bei der Atlantis-Expedition kennen- und bereits lieben lernte. „Es ist Zeit für eine neue Liebe! Ich muss endlich Hannah Angel vergessen. Die Verschollene ist nach fast dreihundert Jahren sicherlich tot!“, dachte der Solarmarschall immer noch um Hannah trauernd. „Und wenn dieses Verhältnis nur so lange anhält, bis die Expedition beendet wird, falls wir es überleben“.
Bully probierte seine Knochen durch, doch er schien sich nichts gebrochen zu haben.“
„Ist jemand verletzt?“, fragte er besorgt in die Runde.
„Nein, alles heil!“
„Nichts verletzt!“
„Bin in Ordnung!“
„Fast hättest du uns umgebracht!“, beschwerte sich allerdings Cari Nacra-Beauvallon erwartungsgemäß.
Bull bedachte ihn mit einem so bösen Blick, das Cari die nächste Beschwerde im Hals stecken blieb. „Das war nicht meine Schuld!“, sagte Reginald, der manchmal von Freunden auch ‚Reg’ genannt wurde, gefährlich leise.

„Hast du uns nicht hoch und heilig versichert, dass alles in Ordnung ist?“, mischte sich Kator wütend an Cari gewandt ein.

„Schon gut, keine Vorwürfe und Beschuldigungen mehr“, sagte Bully im Befehlston eines Solarmarschalls. „Normalerweise hält der ES-Androide am meisten aus, allerdings kopiert er immer mehr die Eigenarten von Professor Doktor Arno Kalup“, dachte Bull und sagte laut:
„Cari, schwing bitte deinen Hintern hinter die Konsolen und Hardware und sieh nach, ob mit der Space Jet alles in Ordnung ist.“

Cari Nacra-Beauvallon beeilte sich zu verschwinden, denn Kators Blick war noch mörderischer, als der von Reginald Bull. Und es war besser, Kator nicht zu sehr zu verärgern. Natürlich hätte der Kampfspezialist in einem Kampf mit dem ES- Androiden keine wirkliche Chance, aber Cari spielte seine körperliche Überlegenheit nie gegen Missionsmitglieder aus. Er verfiel immer mehr gegenüber seinen Kollegen in das Verhalten eines wissenschaftlichen Nerds, weil er beispielsweise Dr. Kalup und früher Professor Waringer als Vorbilder nahm und sie imitierte. Er wollte als ‚Mensch’ akzeptiert werden.

Während sich ‚Professor’ Cari Nacra-Beauvallon die ramponierte Space Jet vornahm, gingen die anderen nach draußen. Ihre Spur konnte nicht übersehen werden. Es war wirklich ein fliegerisches Meisterstück gewesen, den Jet so präzise herunterzubringen. Hier bewies Bully, dass er beispielsweise dem fliegerischen Können eines Perry Rhodans oder Atlans in nichts nachstand.

„Hier funktioniert gar nichts mehr!“, hörten sie Cari wütend rufen.
Bully kehrte in den Jet zurück, während Syrena, Kator und Lavenia sich etwas draußen umsahen.
„Was ist los?“, fragte der Solarmarschall.
„Eigentlich müsste alles in Ordnung sein, doch nichts funktioniert. Es ist, als hätte jemand den Strom abgestellt.“
Bully erstarrte. „Vielleicht ist es so?“
„Du meinst?“
„Ja! Noch so ein verfluchtes Feld, welches hyperenergetische Wirkungen galaktischer Technik unmöglich macht. Ein verdammtes lemurisches Fallensystem, wie Ihr sie in den ‚Verlorenen Welten’ der Milchstraße oft antraft.“, meinte Bully. „Der Antrieb versagte ohne Grund und ohne vorherige Anzeichen. Er fiel einfach aus.“

Cari holte seinen Handscanner heraus. „Funktioniert auch nicht. Deine Vermutung scheint zu stimmen.“
„Was ist mit unseren Waffen?“

„Solarmarschall!“, Kators alarmierender Ruf ließ ihn nach draußen eilen. Dort blieb er wie angewurzelt stehen. Cari Nacra-Beauvallon, der ihm gefolgt war, konnte nicht mehr abbremsen und lief voll auf ihn auf. Während Cari einen empörtes „Au“ von sich gab, achtete Bully nicht darauf, obwohl er umgekippt wäre, wenn ihn Cari nicht blitzschnell aufgefangen hätte. Im Notfall setzte Cari unbewusst seine weit höheren körperlichen Fähigkeiten zum Wohle des Teams ein. Dafür waren ihm alle dankbar, auch wenn er sonst den sozial unterentwickelten und nervigen Eierkopf spielte.

Auf der ‚Wiese’ stand eine ganze Anzahl gefährlich aussehender Gestalten, die drohend Pfeil und Bogen, Speere und Schwerter auf Kator, Syrena und Lavenia gerichtet hatten.
Sie sahen alle auf den ersten Blick gleich aus: gekleidet in lange weiße Gewänder, mit langen weißen Haaren, roten Augen, groß, schlank und gut aussehend. Sie glichen grazilen Urformen von Arkoniden.
Einer hob jetzt die Hand und sagte etwas in einer Sprache die sie nicht verstanden.
„Das ist eine etwas abgewandelte altertümliche Form von Alt-Lemur“, flüsterte Lavenia Bully ins Ohr.
„Du verstehst es?“ flüsterte er zurück.
„Ja, ich werde mit ihnen reden. Ich habe auch eine Spezialausbildung in Alt-Lemur und ihren diversen Idiomen.“
Lavenia trat vor. „Aiya! I Lavenia! Heni Reginald Bull, Syrena, Kator, Cari Cari Nacra-Beauvallon .”
Das Gespräch von Lavenia und dem Fremden schien freundschaftlich zu verlaufen, auch wenn die anderen kein Wort verstanden.
Schließlich wandte sich Lavenia wieder ihrem Team zu. „Sie leben im Wald mit den Riesenbäumen vor uns. Normalerweise dulden sie keine Fremden in ihrem Reich, aber ihre Herrin hat unsere Ankunft vorausgesehen und sie wollen uns zu ihr bringen. Ich glaube, es ist besser, wir tun, was sie von uns verlangen.“
„Na schön, wie es aussieht, haben wir auch keine andere Wahl“, bestimmte Reginald Bull pragmatisch.
„Wir müssen aber unsere Waffen hier lassen.“
„Nein!“
„Haldir meint, dass sie sowieso nicht funktionieren.“
„Was?“, Bully nahm seine Strahlenpistole heraus und richtete sie in die Höhe. „Sag ihm, dass es harmlos ist und ich sie nur ausprobieren möchte.“
„Sie funktioniert nicht“, meinte der Fremde, der nur lächelnd zugesehen hatte, ohne diese fremdartige Waffe zu fürchten. Die Einheimischen mochten primitive Waffen besitzen, sonst allerdings schienen sie nicht dumm sein.
Überrascht blickte Bully ihn an. „Du sprichst die normale lemurische Sprache?“
„Wir Nachkommen von Zeut Ellwen können Vieles“, meinte er selbstbewusst lächelnd.
„Zeut Ellwen?“
„So wird unser Volk genannt. Wir stammen von Zeut-Ellwen ab, nennen uns allerdings lediglich Ellwen. Unsere Vorfahren haben den Untergang des fünften Planeten des Apsu-Systems in der Galaxis Apsuhol vor 50.000 Jahren überlebt. Nach den ältesten Überlieferungen unseres Volkes hat die geistige Entität ES, unsere Vorfahren und viele andere Lemurer hierher bringen lassen. Ich bin übrigens Haldir.“

„Erlaubst du also?“, Bully deutete auf die Waffe ohne über diese sensationelle Neuigkeiten groß nachzudenken. Er war Pragmatiker. Für solche Überlegungen würde er später noch genügend Gelegenheit finden.
Haldir nickte nur wissend und lächelte dabei über den Unglauben des Fremden. Als Bully auf den Abzug des Kombistrahlers drückte und dabei die Waffe in den Himmel richtete, geschah nichts. Er drückte noch einmal ab und wieder ohne Ergebnis. Reginald Bull steckte resignierend die nutzlose Waffe weg. Somit waren sie waffenlos.
„Euer Sternengefährt könnt ihr stehen lassen. Niemand wird es berühren oder stehlen. Dafür verbürgen wir uns. Folgt mir bitte!“
Haldir machte eine knappe Verbeugung und ging voran. Widerstrebend gingen die USO-Spezialisten hinter ihm her. Sie wurden von den übrigen Ellwen eskortiert, von denen alle aber nur freundlich auf sie blickten und ihre Waffen gesenkt hielten. Anscheinend waren sie wirklich friedfertig.

Es ging auf ausgetretenen Pfaden in den Wald hinein. Ein lichter und lieblicher Wald umgab sie bald. Er wirkte sehr gepflegt mit sorgfältig gesäuberten Wegen. Auf und ab ging es, und schließlich blieben sie auf einem kleinen Hügel stehen. Vor ihnen lag eine weitere Lichtung und darauf stand der gewaltigste Baum, den die USO-Spezialisten je gesehen hatten.
„Caras Uma, das Heim unserer Herrin Ellwyna und ihres Gatten Celomir“, erklärte ihnen Haldir stolz. „Dies ist nur ein schwacher Abglanz des alten Caras Uma, des Urbaumes des Lebens, das am Ende des Ersten Zeitalters aufgegeben wurde. Es sind Mallorn-Bäume, der größte noch existierende Hain auf Abjinos. Die Wohnstätten unseres Volkes sind in den Hain hineingebaut.“
Als sie näher kamen, sahen sie erst, wie riesig der Hain sein musste. Er besaß etwa vier bis sechs der Riesenbäume, die alle durch Hängebrücken miteinander verbunden waren. Die Mallorn selbst mussten mehr als zweihundertfünfzig Meter hoch sein und sie besaßen eine silbrig-glatte Borke mit goldenen, büschelartigen Blüten. Viele Blüten waren schon abgefallen und bildeten unter den Bäumen einen goldenen Teppich. Die Blätter entfalteten sich oben mattgrün und unten silbrig. Sie gleißten im Licht der Sonne. Der Stamm teilte sich unterhalb der Spitze in eine Krone, wo einige Holzhäuser eingebunden in ein Pflanzengeflecht existierten. Auch auf den anderen Bäumen konnte Bull ähnlich gebaute Häuser sehen. Natur und menschliche Baukunst bildeten eine faszinierende Synthese.
„So etwas schönes habe ich noch nie gesehen“, flüsterte Syrena begeistert, als sie auf Leitern und über schwingende Treppen nach oben stiegen. Überall hatten die Ellwen Lichter aufgehängt und leise singende Stimmen schmeichelten den Gehörsinn der Besucher. Der Elektronik-Ingenieur in Bull fragte sich allerdings, woher die Zeut-Ellwen die Energie für die Lampen nahmen. Er konnte keine Solarzellen erkennen. „Vielleicht Anwendung von Psi-Energie“, dachte Bull. Er kannte bereits die paramechanischen Anwendungen der GI in der Raumbase Atlantis. „Wieso also nicht die Anwendung dieser Energie auch auf natürliche Weise“, dachte der Wissenschaftler Bull weiter.

Alle anderen konnten Syrena nur stumm zustimmen, während sie sich fasziniert umsahen. Auch Cari gab sich als begeisterter ‚Mensch’. Ob er allerdings wirklich so romantisch wie die Frauen empfand und auch so fühlte? Selbst Bull musste mit seiner angeborenen pragmatischen Skepsis kämpfen. „Wieso einfach nicht die Schönheit empfinden und die Ingenieurskepsis vergessen?“, fragte sich der Solarmarschall der sich sonst fast immer mit Hightech umgab. „Stimmt nicht ganz!“, dachte Bully. „Unsere Survival- Ausflüge mit Perry und manchmal mit Atlan sind längst im Führungsbereich des Solaren Imperium legendär!“ Bully lachte in Gedanken, als er an die feuchtfröhlichen Männertouren dachte, in der sie sein konnten, wie sie einst früher waren und sich von dem Alltagstrott in den Büros erholen konnten. Oft gingen die verlängerten Wochenendtrips auch in die Wildnis der Venus, die es immer noch in ausreichender Menge, trotz der vielen Kolonien auf dem Abendstern gab. Die Venus zog Reg an. Es gab dort noch ein Geheimnis.
Bully und Perry unterhielten auf der Venus sogar Bungalows.

Schließlich blieben die Besucher der Ellwen am Fuße einer kleinen Treppe stehen. Eine Frau kam, nein, schwebte nach unten. Anders konnte ihr Gang nicht bezeichnet werden. Sie war die schönste Frau, welche die USO-Leute je gesehen hatten. Ihre langen weißen Haare glänzten im Schein der Sonne, ihr weißes Gewand war mit Goldfäden verziert und in ihrem Haar waren winzige schimmernde Perlen geflochten.

Ihr Blick ruhte einen Augenblick auf jedem von ihnen und niemand konnte sich ihrem Bann entziehen. „Willkommen in Nacras, ihr Reisende von den Sternen. Ich bin Ellwyna, die Herrin des letzten Zeut-Ellwen Haines.“
Der Klang ihrer Stimme bannte alle Besucher und Bully spürte, dass sie jeden seiner Gedanken lesen konnte, trotz seiner Fähigkeit einen Mentalblock aufzubauen. Wie mächtig musste diese Telepathin sein? Doch wäre ihm das bei jeder anderen Frau unangenehm gewesen, so schien dies bei dieser Frau das normalste auf der Welt zu sein. Im Allgemeinen hasste Bully Telepathen für ihre Fähigkeit, Gedankeninhalte auszuforschen und er blockte sie immer ab, obwohl sie es meist vermieden ihre Fähigkeit privat anzuwenden.

Da ging Bully auf, was die Ellwin gesagt hatte. „Sie wissen, woher wir kommen?“
„Natürlich! Nichts ist mir verborgen. Meine Gabe ist die der Vorhersehung und Telepathie. Ich wusste schon längst, dass ihr kommt. Normalerweise ist es verboten auf Abjinos zu landen. Dieser Planet ist ein Zufluchtsort und wurde von ES geschaffen. Kein Gerät des Alten – oder gar des Uralten Volkes funktioniert hier, und das aus gutem Grund. Einst wurde Abjinos als Zufluchtsort für diejenigen geschaffen, die von den Bestien verborgen gehalten werden sollten. Viele von ihnen waren auf die verschiedenste Art und Weise begabt. Es gab in den Jahrtausenden auch viele Mutationen auf Abjinos. Das planetare Psionische Feld bildet hier eine Anomalie und fördert auf natürlicher Weise die Geburt vieler neuer Arten. Dies hier ist ein ‚Völkergeburtsort’.
Auf Abjinos lebten sie alle, die neuen- und die alten Völker Tausende Jahre in Frieden und in Sicherheit vor allen Feinden. Dann fanden die Verlorenen, die sich selbst die Oliros nennen einen Weg über Dimensionstore nach Abjinos. Manche von uns glauben, dass sie von Wanderer kamen, aber das ist nur eine von vielen Theorien.

Ihr müsst wissen, dieser geschützte Planet ist gleichzeitig ein Schnittpunkt des Kosmischen Psionischen Netzes und es ist leicht hier Dimensionstore zu generieren.

Es entbrannte ein Kampf mit dem Mächtigsten der Oliros, mit Antigones. Den vereinten Armeen der Zeut Ellwen, Menschen und anderen Wesen von Abjinos, sowie ihres Anführers Verihato mit seinen Berlen Taigonii gelang es, Antigones zu schlagen. Er wurde in eine Scheinwelt jenseits unserer Existenzebene verbannt und das Kraftfeld um den Planeten erneuert. Doch Antiesgor, einem Diener von Antigones, gelang es auf Abjinos zu bleiben. Als Antiesgor sich wieder stark fühlte, versuchte er die Macht über Abjinos an sich zu reißen. Ein neuer Krieg entbrannte, der vor einigen Tausenden Jahren erneut von unserm Völkerbund gewonnen wurde. Antiesgor wurde in eine Raumzeitfalte im Pararaum verbannt, doch nun gewinnt Antiesgor neue Kräfte, und die meisten meines Volkes sind inzwischen in ES aufgegangen. Die Einheit der Menschen und der noch wenigen lebenden Zeut- Ellwen besteht nicht mehr. Ich fürchte, es wird der letzte Kampf um Abjinos werden. Antiesgor ist aus seinem Para- Gefängnis in einen neuen mächtigen Körper zurückgekehrt. Ihm scheinen ferner von außen Paraenergien zuzufließen. Unseren Psi- Kämpfer ist es bislang noch nicht gelungen, den Grund für die psionische Energiezufuhr des Feindes unseres freien Lebens zu finden. Wie es aussieht werden auch die letzten meines Volkes in Kürze zu ES aufsteigen. Das ist aber nicht euer Kampf. Ich sah zwar euer Kommen, doch der Grund dafür ist mir verborgen.“
„Es war ein simpler Unfall, dass wir landeten“, erklärte Reginald Bull. „Wir würden gerne wieder gehen, doch die Technik der Space Jet funktioniert wegen dem Kraftfeld nicht. Könnt ihr uns hierbei nicht helfen?“
„Ich fürchte nein, denn auch meine Kräfte versagen hier. Doch es gibt einen Gegenstand, der euch von hier weg bringen kann: das Aure. Es wurde dafür geschaffen trotz des Schutzschildes zu funktionieren. Wir haben jedoch keine Verwendung dafür, wissen aber, wo es ist. Leider viele Tagesreisen entfernt von hier.“
„Aber es ist der einzige Weg, um hier mit dem Raumschiff wieder weg zu kommen?“, vergewisserte sich Reginald Bull.
„Ja, das ist er.“
„Dann müssen wir gehen. Auch wenn es Wochen dauert.“
„Da ist noch etwas, dass ihr wissen müsst. Hier unterhalb des psionisch aktiven planetaren Feldes vergeht die Zeit schneller als draußen. Ein Monat außerhalb des Feldes entsprechen hier auf Abjinos etwa zehn Monaten.“
„Schon wieder so etwas!“, meinte Reginald Bull wütend und fast resignierend. „Also, wie finden wir das Aure.“
„Ihr müsst über den großen Fluss bis zum Meer reisen. Von dort sind es nochmals ein bis zwei Wochen an der Küste entlang. Bis zum Meer könnt ihr einigermaßen sicher reisen, doch danach ist es Feindesland. Deshalb werde ich euch Ersatz für die Waffen geben, gute Rüstungen und Zahlungsmittel.“
„Wieso machen Sie das?“, wollte Bully wissen.
Ellwyna legte ihm die Hand auf die Stirn. „Du bist einer meines Volkes, einer der Nachkommen. Ihr alle seid Nachkommen des Großen Alten Volkes. Du hast eine Bestimmung. Ich fühle in dir eine starke Vitalkraft wirken. Du bist ein Auserwählter von ES, ein Vitalenergiespender der Superintelligenz gewährt dir praktische Unsterblichkeit in der Materie. Da du allerdings kein Berlen Taigonii bist, musst du zurückkehren und dort draußen in den Sternen für die Sache von ES kämpfen. Doch nun ruht euch aus. Morgen werden wir euch ausrüsten und Haldir wird euch bis nach Gorlan als Führer dienen. Danach müsst ihr sehen, wie ihr alleine zurecht kommt.“
„Wie Sie wünschen.“
Die anderen hatten bisher schweigend zugehört. Jetzt ergriff Cari das Wort. „Madame! Was ist das Aure?“
Ellwynas Blick lag prüfend und neugierig auf Cari, doch dann stahl sich ein Lächeln über ihr Gesicht. „Du bist einer der Ungeduldigen, einer der meint alles besser zu wissen, als andere. Doch höre: auch du wirst deine Grenzen erkennen müssen, obwohl du von ES geschaffen und geschickt wurdest. Eure Gruppe ist etwas Besonderes. Bewahrt eure kosmische Festung, die ihr Atlantis nennt. Sie könnte noch wichtig im Kampf der beiden Antigone werden. Das Aure ist, das was es ist. Sucht es und wendet es weise an, dann erkennt ihr auch seine Bedeutung.“
„Ja, klar!“, brummte Cari vor sich hin. „Warum klare Antworten bekommen, wenn es auch unverständlich geht.“
Bully gab ihm einen harten Rippenstoß. Er hätte auch auf einen Felsblock einschlagen können und in der Konsequenz tat ihm nur seine rechte Hand weh.
„Halt die Klappe, Cari und markiere nicht den Eierkopf. Das bist du nicht wirklich. In dir steckt irgendwo auch noch der alte Rico. Obwohl, Atlan erklärte mir einmal, dass du bereits als Rico, oft rechthaberisch warst. Die Zeut- Ellwin hat Recht, du bis ein Ungeduldiger. Da sind wir uns ähnlich!“
Während Bully lachte schwieg Cari und verzog sein Gesicht zu einem Schmollen, was Bulls Gelächter noch verstärkte.

Ellwyna warf noch einmal jedem einen nachdenklichen Blick zu, so als versuche sie Kinder zu verstehen. Sie lächelte ebenfalls leicht vor sich hin und ging, nein als schwebte sie davon.
„Beherrscht sie noch die Levitation?“ fragte sich Bull in Gedanken.
Haldir winkte ihnen zu. Er wies ihnen Schlafplätze an und ließ ihnen zu essen bringen, was Cari sofort wieder versöhnlicher stimmte. Seit er wie Menschen Nahrung wirklich Biss für Biss genießen konnte, liebte er Mahlzeiten und genoss jeden Happen, zumal die Nanobots in ihm verhinderten, dass er zunahm und die überflüssige Energie in seiner Energiezelle speicherte. Seine körperliche Hülle wurde von der organischen Nahrung versorgt. All diese Gedanken schossen Bull durch den Kopf.

Am anderen Morgen kam Haldir nach einem ausgiebigen Frühstück zu ihnen.
„Folgt mir bitte.“
Sie kletterten den Baum hinunter und gingen unter den Bäumen hindurch bis zu einem kleinen Flüsschen. Dort lagen drei größere Ruderboote vor Anker. Auf einer kleinen Plattform stand ein Häuschen. Dahin führte sie Haldir. „Hier liegt eure neue Ausrüstung. Eure bisherigen Sachen müsst ihr hier lassen. Meine Leute werden sie zu eurem Raumgefährt bringen. Dafür zieht das bitte an.“
Er gab jedem von ihnen die neue Bekleidung, die von den fünf Gefährten erst etwas skeptisch gemustert wurden. Es waren leichte Rüstungen, dazu für jeden Pfeil und Bogen mit einem Schwertgürtel.“
„Könnt ihr damit umgehen?“
„Ja!“, sagten Bully, Syrena, Kator und Lavenia gleichzeitig. „Ich danke Atlan dafür, dass er mich das Fechten und Dagor sehr gut lehrte. Seit Jahrhunderten betreibe ich beide Sportarten“, brummte der Solarmarschall etwas bissig. Wahrscheinlich ärgerte sich der Ingenieur in ihm, dass ihm keine Hightech mehr zur Verfügung stand. „Bully, als archaischer Krieger. Wenn Gucky davon erfährt, wird er mich Jahrhundelang damit quälen“, dachte Reginald bitter.
„Nein, was glaubt ihr denn? Ich bin Wissenschafter und kein Krieger“, protestierte Cari Nacra-Beauvallon erwartungsgemäß.
Haldir bedachte ihn mit einem kurzen kritischen Blick, doch es war kein Spott in seiner Stimme als er sagte. „Das ist keine Schande. Viele meines Volkes haben eine Abneigung gegen Waffen und beschäftigen sich lieber mit den schönen Künsten und dem Abjin, was ihr Psi nennt. Dann musst du dich eben an deine Freunde halten.“
„Das macht er sowieso immer“, meinte Bully lächelnd. „Keine Sorge, Cari, bleibe einfach bei uns, dann kann dir nichts passieren. Wenn du allerdings deine wirklichen körperlichen Androidenkräfte jetzt in unserer Notsituation einsetzen könntest, wären wir dir dankbar dafür. Ich bin sicher, deine Fähigkeiten mit Schwert und Pfeil und Bogen umzugehen, übertrifft uns alle um Längen.“ Haldir blickte zuerst Bully, dann Cari überrascht und anschließend nachdenklich an. Aber er sagte nichts, wofür ihm Reginald dankbar war.

Cari Nacra-Beauvallon machte kein begeistertes Gesicht, aber er ging hinter einen Vorhang um sich umzuziehen. Dort hörten sie ihn brummen: „Wenn es denn unbedingt sein muss!“ Die anderen machten es ihm nach und lachten über Caris Bemerkung. Er übertrieb wieder einmal sein ‚Menschseinwollen’.
Bull begutachtete erst einmal seine neue Bekleidung. Sie bestand aus einer Hose und einem Hemd aus feinem weichem dunklem Leder, darüber ein Kettenhemd, das seinen Oberkörper schützte und sich regelrecht an seinen Körper schmiegte. Das Ellwenprodukt schien aus festen Silberplättchen hergestellt worden zu sein. Eine wunderschöne Arbeit, fein und doch kaum zu durchdringen. Das Metall musste ein besonderes Mineral sein, wie das Mithril in den Elfenlegenden der Erde, fand Bull grinsend.
Im 20. Jahrhundert hatte er sehr gerne beispielsweise, den ‚Herrn der Ringe’ gelesen und dann als die Trivideo- Spiele aufkamen, musste er permanent gegen Gucky spielen, beispielsweise in einem Holo- Online-Spiel, welches das Szenario des HdR nachempfand. Als er Gucky zu erklären versuchte, dass er nicht mehr jung sei, meinte dieser nur: „Trivideo online spielen hat nichts mit dem Alter zu tun, Dicker. Und jetzt zocke ich dich wieder ab.“ Reginalds Überlegungen fanden sich lächelnd in die Gegenwart zurück. Selbst nur an Gucky zu denken, gab ihm seine gute Laune zurück.

Zu der ‚Mithril-Rüstung’ gab es leichte Stiefel aus feinem Leder und ein leichter grün schimmernder Umhang mit Kapuze.
Der Gürtel bestand aus dickem Leder und daran war eine grüne Schwertscheide befestigt, die oben mit einem breiten Streifen gesichert wurde. Das Schwert war mittelgroß und leicht zu handhaben. Dazu gehörte ein leichter Schild. Dann noch ein großer biegsamer Bogen mit einem mit Pfeilen prall gefüllten Köcher. Er zog alles über und stellte fest, dass es sehr leicht und bequem war. Zum Glück hatte ihm Atlan auch das Bogenschießen beigebracht. Und er übte es gerne, zusammen mit Perry, dem es ebenfalls Spaß machte.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Und ich wette, dass sie diese Waffen auch garantiert in einem Kampf einsetzen können bzw. müssen.

Na, da bin ich ja mal gespannt, was noch auf sie wartet.

Cari, der Witzbold! Na, Hauptsache, er setzt seine Fähigkeiten im richtigen Moment dann auch wirklich ein. :D

Bin schon gespannt auf die Fortsetzung! :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: 1) Und ich wette, dass sie diese Waffen auch garantiert in einem Kampf einsetzen können bzw. müssen.

2) Na, da bin ich ja mal gespannt, was noch auf sie wartet.

3) Cari, der Witzbold! Na, Hauptsache, er setzt seine Fähigkeiten im richtigen Moment dann auch wirklich ein. :D

Bin schon gespannt auf die Fortsetzung! :st:

1) Wahrscheinlich müssen sie die Waffen wirklich einsetzen... :-=

2) Sehr viel, zuerst eine lange Reise und Bully entpuppt sich als Survival-Liebhaber und Bannock-Bäcker.. :unschuldig: :lol:

3) Schaun mer mal ;)

Also solange mir die Energien noch reichen und mir das Schreiben noch Spaß macht und Leser wie du Kommentare abgeben, gibt es hoffentlich noch viele Fortsetzungen. Texte und Ideen reichen sehr lange..
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Oha, Homer, da hast Du aber wieder viel geschrieben. :st: Und wie interessant! :st: Nun gehört Bully ja eigentlich nicht zu meinen Lieblingsprotagonisten ( bin Arkoniden- und Homer- Fan :D ), aber Du schilderst ihn so charmant und sympathisch, auch seine Beziehung bzw. seine Gedanken zu ES ( "Bullys Tagebuch" ), dass ich mich sehr für ihn erwärmen kann.
Am besten gefällt mir aber Cari Nacra-Beauvallon. Aber auch Kator von den Tam-Tenoii und Syrena, die Althuranerin sind klasse. :st:
Das Volk der Zeut Ellwen ist geheimnisvoll. Cool die Charaktere Haldir und Ellwyna, die Telepathin. :st: Mal sehen ob Bull und seine Gefährten das Aure finden werden, damit sie Abjinos verlassen können. Demnächst wird's wohl recht stürmisch werden, wenn ich so an die Gefahren denke, die auf Bull und seine Gefährten warten. :unsure: Ich bleibe gespannt.-
Und pass auf Dich auf, lieber Homer! :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:Oha, Homer, da hast Du aber wieder viel geschrieben. :st: Und wie interessant! :st: Nun gehört Bully ja eigentlich nicht zu meinen Lieblingsprotagonisten ( bin Arkoniden- und Homer- Fan :D ), aber Du schilderst ihn so charmant und sympathisch, auch seine Beziehung bzw. seine Gedanken zu ES ( "Bullys Tagebuch" ), dass ich mich sehr für ihn erwärmen kann.
Am besten gefällt mir aber Cari Nacra-Beauvallon. Aber auch Kator von den Tam-Tenoii und Syrena, die Althuranerin sind klasse. :st:
Das Volk der Zeut Ellwen ist geheimnisvoll. Cool die Charaktere Haldir und Ellwyna, die Telepathin. :st: Mal sehen ob Bull und seine Gefährten das Aure finden werden, damit sie Abjinos verlassen können. Demnächst wird's wohl recht stürmisch werden, wenn ich so an die Gefahren denke, die auf Bull und seine Gefährten warten. :unsure: Ich bleibe gespannt.-
Und pass auf Dich auf, lieber Homer! :)
Vielleicht wirst du noch zu einem Bullyfan. ^_^
Nun ich sehe ihn so charmant und sympathisch. Nicht wie andere Autoren :-=
Du wirst noch viel von ihm hören, auch wenn er im Zeitalter der Dritten Macht (1973 und 1985) im Sinne von ES gegen ? agiert.
Ja Cari ist auch von mir ein Lieblingschar. Immerhin steckt irgendwo dort noch der olle Rico drin…
Die Zeut-Ellwen sind faszinierend und eng mit der ‚Paradox-Megaintelligenz’ ZEUT verbunden. Lauter Begriffe die du in PP nachlesen könntest…
Sie waren eine lemurische Mutation und könnten durchaus den direkten lemurischen Part der Arkoniden darstellen, die bekanntlich eine Mischform aus Akonen und Lemurer auf dem Planeten Arbaraith darstellen, dort sind die Arkoniden etwa 20.000 vC entstanden. Im arkonidischen Genpool sind sicherlich auch Zeut Ellwen enthalten. Da die meisten leicht psibegabt waren (Reste von ZEUT) könnten sie direkten V orfahren der arkonidischen ‚Feuerfrauen’ sein.
Sicherlich wird das Team um Bully, Lav und Cari noch viele Abenteuer auf der Suche nach dem Aure erleben.
Da ich als Widder gerne kräftemäßig übertreibe, könnte es rasch zu einer Pause kommen. Ich muss mich wirklich vorsehen. Sobald ich z u lange am PC hocke, muss ich das büßen. Wenn also mal abrupt Pausen kommen, wisst ihr wieso…
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Vorläufer der Feuerfrauen - wow, das wär's! Würde erklären, woher die stammen. :st:

Sei nicht so ungeduldig, wenn wir es schon nicht sind. :D

Pass auf Dich auf. Wir können es doch nicht für Dich tun! :(
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Vorläufer der Feuerfrauen - wow, das wär's! Würde erklären, woher die stammen. :st:
Sei nicht so ungeduldig, wenn wir es schon nicht sind. :D
Pass auf Dich auf. Wir können es doch nicht für Dich tun! :(
Die einzige logische genetische Herkunftsmöglichkeit der arkonidischen Feuerfrauen. Viele Zeut-Ellwen überlebten den Untergang von Zeut. Irgendwo las ich mal, das die Paradox-Intelligenz paramental aktive Teile von sich in Zeut-Ellwen ‚ablagerte’ und so gewannen sie ihre Abjinfähigkeiten, die in etwa dem der späteren Feuerfrauen entsprachen. Auch ähnelten die Zeut-Ellwen nicht nur äußerlich den späteren Arkoniden, auch besaßen sie bereits das akonisch/arkonidische Skelett im Gegensatz zu den ‚normalen’ Lemurer und späteren Tefroder, die skelettmäßig Terraner waren.
Ja ich versuche es mich kräftemäßig zurückzuhalten…
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Homer G Adams hat geschrieben:
Vielleicht wirst du noch zu einem Bullyfan. ^_^

Du wirst noch viel von ihm hören, auch wenn er im Zeitalter der Dritten Macht (1973 und 1985) im Sinne von ES gegen ? agiert.

Die Zeut-Ellwen sind faszinierend und eng mit der ‚Paradox-Megaintelligenz’ ZEUT verbunden. Lauter Begriffe die du in PP nachlesen könntest…
Sie waren eine lemurische Mutation und könnten durchaus den direkten lemurischen Part der Arkoniden darstellen, die bekanntlich eine Mischform aus Akonen und Lemurer auf dem Planeten Arbaraith darstellen, dort sind die Arkoniden etwa 20.000 vC entstanden. Im arkonidischen Genpool sind sicherlich auch Zeut Ellwen enthalten. Da die meisten leicht psibegabt waren (Reste von ZEUT) könnten sie direkten V orfahren der arkonidischen ‚Feuerfrauen’ sein.

Sicherlich wird das Team um Bully, Lav und Cari noch viele Abenteuer auf der Suche nach dem Aure erleben.

Da ich als Widder gerne kräftemäßig übertreibe, könnte es rasch zu einer Pause kommen. Ich muss mich wirklich vorsehen. Sobald ich z u lange am PC hocke, muss ich das büßen. Wenn also mal abrupt Pausen kommen, wisst ihr wieso…
1/ Was nicht ist, kann ja noch werden. Ich habe ein grosses Herz. :D
2/ Das hoffe ich doch... jetzt, wo es so gut angefangen hat. :st:
3/ PP werde ich wie so oft dann mal zu Rate ziehen ... bei den vielen Namen, die mir im Kopf herumschwirren. :) Sonst sehe ich als arme NEO-Leserin bald den Wald vor lauter EA-Bäumen nicht mehr. Aber alles, was auch nur im Entferntesten mit den Arkoniden zusammenhängt, interessiert mich und die Zeut Ellwen in diesem Fall sowieso. :st:
4/ Nun, das will ich doch nicht hoffen, dass Du zwangsweise eine Pause einlegen musst. :unsure: Mach' schön langsam... "Eile mit Weile!", sagt ein Sprichwort. ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben: 1/ Was nicht ist, kann ja noch werden. Ich habe ein grosses Herz. :D
2/ Das hoffe ich doch... jetzt, wo es so gut angefangen hat. :st:
3/ PP werde ich wie so oft dann mal zu Rate ziehen ... bei den vielen Namen, die mir im Kopf herumschwirren. :) Sonst sehe ich als arme NEO-Leserin bald den Wald vor lauter EA-Bäumen nicht mehr. Aber alles, was auch nur im Entferntesten mit den Arkoniden zusammenhängt, interessiert mich und die Zeut Ellwen in diesem Fall sowieso. :st:
4/ Nun, das will ich doch nicht hoffen, dass Du zwangsweise eine Pause einlegen musst. :unsure: Mach' schön langsam... "Eile mit Weile!", sagt ein Sprichwort. ;)
1) Noch ein Tipp zum EA-Bully. Kosmos Chroniken 1: Reginald Bull. Dort wurde Bully mit Herz geschildert und nicht nur der ewige Zweite des Solaren Imperiums.
2) Eben
3) Selbst wenn du nach über 50 Jahre EA-Versum so eine Art von Lexikon im Kopf hast, benötigst man immer wieder PP. ;)
4) Muss zurzeit wieder einen Gang zurückschalten… :(

Ad Astra
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Alles Gute, Homer! Lass Dir Zeit! :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Alles Gute, Homer! Lass Dir Zeit! :)
Versuche mich daran zu halten. Danke. :unsure:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Homer G Adams hat geschrieben:
Teil 8
Moin,

Habe für diesen Teil die PP-Stichworte vergessen: Berlen Taigonii, Veri Hato, Vratho, Planet Zeut, Megaintelligenz ZEUT und Zeut-Ellwen.

Viel Spaß beim recherieren. ;) :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Danke, Homer! Das hilft! :st:
Meine guten Wünsche für Dich! :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:Danke, Homer! Das hilft! :st:
Meine guten Wünsche für Dich! :)
Danke Sonnenwind für die guten Wünsche und wenn ich die Stichworte wieder vergesse, dann einfach melden. B-)

Für mich ist es nach über 50 Jahre EA immer schwierig mich zu besinnen, dass solch angesprochene Begriffe, für Neuleser 'böhmische Dörfer' sind. :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 9

Reginald Bull trat hinter dem Vorhang hervor und blickte Lavenia fasziniert an. Sie trug nun einen knielangen Rock, gefertigt aus den feinen ‚silbernen’ Kettengliedern, aus der auch seine Rüstung bestand. Die Füße steckten in Schuhen aus feinstem Leder, die bis zum Rock hoch geschnürt waren. Dazu kamen ein feines Kettenhemd und darüber eine Rüstung aus festen ‚Silberplatten’ oder aus welchem Stoff sie auch immer bestehen mochten. Sie schützten in jedem Falle ihren Oberkörper. Ein breiter Gürtel umspannte ihre schmalen Hüften, daran hatte sie ein Schwert in einer Scheide befestigt. Auch Lav bekam einen Bogen, einen Köcher mit Pfeilen, sowie einen kleinen Schild. Syrenas Bekleidung sah gleich aus, und die Bekleidung von Kator und Cari Nacra-Beauvallon wiederum glichen Bullys eigener Ausstattung.

„Du siehst fantastisch aus, wie eine Amazone aus der griechischen Sage“, flüsterte Bully Lavenia ins Ohr. „Danke Bully, auch du siehst gut aus, wie ein richtiger archaischer Krieger!“ Beide lachten.

„Dann wollen wir mal!“, sagte der Solarmarschall in Reginald Bull

„Mann, so kann ich doch nicht rumlaufen“, kritisierte Cari Nacra-Beauvallon scheinbar weinerlich. „Wenn mich meine wissenschaftlichen Kollegen so sähen, würde ich Jahrhundertelang zum Gespött!“
Als er einen Schritt nach vorne machte, stolperte er fast über seine Schwertscheide. Oder tat er es mit Absicht? „Da wette ich!“ dachte Bully und lächelte grimmig in sich hinein.
„Ich glaube er hat recht“, meinte Haldir lachend. Er nahm Cari den Gürtel mit dem langen schweren Schwert ab und gab ihm dafür einen mit einem Kurzschwert. „Es ist für Zwerge gemacht, aber für dich wohl praktischer.“

Cari stimmte ihm zu, auch wenn er wie Bully wohl nicht wusste, was Zwerge sein mochten. Eine dieser von der Herrin angesprochenen lemurischen Völkermutationen? Zeit dafür wäre ja in diesen 50.000 terranischen Jahren respektive 500.000 Jahren planetarer Zeit? Vielleicht auch eine Züchtung von irgendwelchen Dunkel-Genetikern?

Seit Ronald Tekener mit den umfangreichen Infos über die Lemoner zurückkam, hielt Reg alles für möglich. Dieses selbst verliebte Volk war anscheinend arroganter als die Akonen. Und dies hieß was! Bull blickte auf Cari und amüsierte sich.

Pfeil und Bogen gab er gerade ab. „Das Schwert muss mir genügen“, sagte er mit überzeugter Miene. Wie immer übertrieb er sein ‚Menschseinwollen’, zumal er notfalls seinen Androidenkörper in eine furchtbare Waffe verwandeln konnte, die es mit mehreren Humanoiden gleichzeitig aufnehmen konnte, wenn es darauf ankam. Bull hatte den ES- Androiden einmal Dagor kämpfen sehen. Nicht einmal Atlan als Dagor- Hochmeister hätte gegen den neuen Rico eine wirkliche Chance.

Die anderen bewunderten sich ebenfalls noch kurz in ihren neuen schicken und vor allem exotischen Sachen, dann wurden sie von Haldir unterbrochen. „Ihr habt euch jetzt lange genug bewundert!“ Der Ellwe lachte spöttisch, gleichzeitig brachte er Verständnis für sie auf, das konnte Reg an Haldirs Mimik erkennen. Ein sympathischer Typ, fand Reginald. „Es wird Zeit. Kommt!“, ermahnte sie Haldir, jetzt doch etwas ungeduldig.

Er führte sie zu den Booten hinunter. Dann gab er jedem eine Karte. „Hier ist der Weg eingezeichnet. Erst geht es den Silberfluss entlang, der in den Gysera mündet. Auf diesem fahren wir bis zu den Rauros-Fällen. Ab dort müssen wir mit Derroangriffen rechnen. Dann geht es weiter den Gysera hinunter bis nach Ossoros, vorbei an Gorlan, bis nach Thonor. Dort müsst ihr euch ein größeres Schiff kaufen, mit dem ihr das Meer, den Gorlanischen Golf befahren könnt. Das dafür notwendige Gold habt ihr ja von unserer Herrin erhalten. Sie hat jedem von Euch einen Gürtel voller kleiner Taschen mit Goldmünzen und wertvollen Edelsteinen gegeben. Ihr fahrt entlang der Küste des Landes der Horon, vor denen ihr euch allerdings in Acht nehmen müsst, denn sie sind Feinde der Gorlanianer. Und sie werden euch für Gorlanianer halten. Also meidet ihr Land. In Umbar müsst ihr aber an Land gehen und Vorräte einkaufen. Dann segelt ihr weiter an der Großen Öde vorbei, bis ihr dort an Land gehen müsst. Am Zielpunkt stehen die großen Statuen der früheren äußerst mächtigen Zeut Ellwenkönige. Dort findet ihr auch das Aure. Dann müsst ihr den gleichen Weg zurückfahren. Wenn alles gut geht, seid ihr in zirka vier bis sechs Wochen wieder zurück.“

„Vier bis sechs Wochen? Seid ihr alle wahnsinnig geworden?“ Cari konnte es scheinbar nicht fassen.
„Dann brechen wir am besten gleich auf“, bestimmte Bully sarkastisch an Cari gewandt. „Bald bekomme ich Magengeschwüre über den Ärger bezüglich des Androiden, den ich oft herunterschlucken muss!“ dachte der Choleriker Bull bitterböse. „Es wäre wohl besser wie früher cholerisch zu reagieren, um den Blutdruck zu senken.“

So brachen sie auf. Haldir würde sie bis Gorlan begleiten und dann konnten sie sich vielleicht einen Führer suchen, der sie bis an ihr Ziel bringen würde.

Jeweils zwei Team-Mitglieder setzten sich in ein Boot, und in der Mitte legten sie den von den Zeut Ellwen erhaltenen Proviant, hauptsächlich etwas, dass Lembasbrot genannt wurde. Es sah aus wie harter Zwieback, sättigte aber besser als dieser. Außerdem hatte es Bully sich nicht nehmen lassen einen großen Rucksack mit ‚Spezialproviant’, wie er es nannte, aus der Space Jet zu holen. Auch die übrigen Team-Mitglieder machten es so. Diese kleine Verzögerung der Reise musste sein. Auf den Vorrat der Zeut-Ellwen verzichteten sie trotzdem nicht. Haldir schüttelte über den ‚Spezialproviant’ nur den Kopf und brummte leise vor sich hin: „Sternenreisende!“ Bully hörte das Gemurmel des Ellwen und grinste nur vor sich hin in der Vorfreude auf das köstliche Essen an den kommenden Lagerfeuern.

Denn ganzen Tag fuhren sie den Silberfluss hinunter. Lavenia und Bully saßen im mittleren Boot. Haldir und Cari im ersten und Kator und Syrena im letzten Boot.
Am Abend nach einer problemlosen Fahrt, erreichten sie die Mündung des Flüsschens, wo sie ihr erstes Nachtlager aufschlugen.

Sie holten die Bestandteile eines Dreifußes aus ihrem Gepäck und setzten ihn zusammen. Parallel entzündeten sie ein kleines Feuer unter dem Gestell. Das hierzu nötige trockene Holz fanden sie heute am Flussufer. Mit Hilfe eines schwammähnlichen knochentrockenen Feueranzünders, den der Zeut- Ellwe aus dem Gepäck kramte, brannte bald ein lustiges Feuer unter dem Dreifuß. Falls sie kein trockenes Holz für ein Feuer fanden, konnten sie auf
Energeton zurückgreifen.

Bei dem Energeton handelte es sich um einen Brennwürfel, welcher dem aus Trockenspiritus (Esbit) bestehenden terranischen Produkt des 20. Jahrhundert mit der hundertfachen Wirkung überlegen war. Der Ingenieur Reginald Bull wusste, dass sie mit dem Energeton gewissermaßen die brennbare ‚Trockenform’ von Energie besaßen. Ein Feuer ließ diese ‚erstarrte’ Energie wieder langsam frei und gab den Anwender die notwendige Mahlzeit, Wärme oder heißes Wasser.
Eine famose Erfindung der Arkoniden. Die Terraner hatten allerdings die Werte leicht verbessert. „Wo haben wir die von den Weißköpfen geklaute Technik nicht verbessert!“, dachte der Solarmarschall sarkastisch.

Eine Packung Energeton reichte dafür, um drei Monate täglich drei Mahlzeiten zu machen. Jeder von ihnen hatte im Gepäck einen solch kleinen Block mit Energeton, dazu notfalls einen faltbaren nahezu gewichtlosen Energeton- Brenner.

(Anmerkung Autor: Das Energeton habe ich in PR Band 22: ‚Thoras Flucht’ entdeckt. Also eine Erfindung von CC. Es wird allerdings nicht in Perrypedia dokumentiert. Solche Einzelheiten liebe ich einfach! Wahrscheinlich hielten es die Dokumentisten von PP nicht für wichtig. Allerdings sieht das ein Survivalfan naturgemäß anders :D)

Ein entfalteter federleichter Kochtopf aus einem feuerfesten Spezialkunststoff wurde an dem Dreifuß angehängt und mit gefiltertem Flusswasser gefüllt. Dazu gaben die USO-Leute verschiedene Zutaten, die sie Kunststoffbehälter aus ihrem Gepäck entnahmen, hinein. Bully kramte in seinem eigenen Gepäck und holte aus einem Behälter ein Stück USO- Pemmikan. Solche echten Produkte aus einem sehr gehaltvollen und lange haltbaren Dörrfleisch aus Rindfleisch, das aus den Zuchtanlagen der Atlantis stammte, gab es nur in der USO. Die Solare Flotte bot nur ihre geschmacklosen Nahrungskonzentrat-Blöcke auf Missionen an, die Bully allerdings erstaunlicherweise als Gourmet nicht ungern aß.
Allerdings nur, wenn er sein speziell für sich zusammengestelltes Gewürz, dass er immer in Wildnistouren mit sich führte, mit dem Nahrungskonzentrat egal in welcher Form aß.

Als Survivalfan bevorzugte er natürlich Bannock zum Frühstück und Wildniseintopf abends am Lagerfeuer. So gehörte es sich für einen Wildnistouristen. (:D)

Spezialisten der USO stellten das Pemmikan nach altem indianischem Originalrezept aus gedörrtem Rind- oder Büffelfleisch her. Dazu nahmen sie Fett, Beeren und verschiedene Gewürze. Natürlich fügten sie sämtliche Vitamine bei, die normalerweise nicht im Pemmikan vorkamen. Heraus kam ein energiereicher Reiseproviant voller Vitamine und Vitalstoffe, der auch gerne von Schiffsbesatzungen und Expeditionen genutzt wurde. Jede Mission führte allerdings auch noch geruch- und geschmacklose Nahrungskonzentratwürfel für den Notfall mit sich.

[Anmerkung Autor: Bäh, Brr.. Probiert mal den kuchenartigen BP:5 Notproviant für Expeditionen. Brrr) :lol: Allerdings hatten wir auf jeder mehrtägigen Tour einen kleinen Pack dabei für Notfälle. Man will ja nicht Hungerleiden und als Wildnistouristen kannst du normalerweise nicht aus der Natur leben, wenn man notfalls keine Würmer zu sich nehmen möchte. :Lol:]

Bull fügte also den Pemmikan dem Eintopf bei, wie frische Kräuter, die der Ellwe aus der Wildnis holte. Wie alle Ellwen hatte er einen besonderen Sinn für Pflanzen. Die Kräuter entdeckte er rasch, vielleicht kannte er von vorigen Reisen, den Platz wo sie wuchsen. Der Eintopf mundete allen sehr gut. Bully genehmigte sich natürlich einen Nachschlag, was ihm schräge Blicke von Lavenia einbrachte. Sie kommentierte allerdings Bullys Nachschlag nicht. Sie wusste längst, dass dem Solarmarschall gutes Essen wichtig war, ihr als adelige Neuarkonidin ja auch. Aber sie aß halt nicht so viel wie Bully.

Reg konnte lange nicht einschlafen. Ob es am Essen lag? Oder an der Nähe der schlafenden für ihn anziehend wirkenden Lavenia, die sich an ihn gekuschelt hatte? Nein, er machte sich Gedanken, warum ES die Atlantis-Expedition organisiert hatte. Klar war, dass ES Probleme hatte. Irgendjemand kämpfte gegen ES. Aber wer? Eine feindliche, vielleicht hm, negative… Superintelligenz? Wieder meinte er ein Gelächter um sich zu vernehmen. Eigentlich war sein Geist oder Bewusstsein in dieses Gelächter eingebettet. Irgendwie hatte er die Empfindung, ein Erinnerungsdamm in seinem Unterbewusstsein, würde brechen. Er erinnerte sich, konnte allerdings im Moment keinen Bezug zur Gegenwart finden.

[Anmerkung Autor: Künftig werden Abenteuer Bullys und des Zeitreisenden ‚Traversan- Atlan’ aus der Zeit der Dritten Macht hier eingefügt, denn dieser Krieg tobt auf verschiedenen Zeit-Ebenen in einem Multiversum praktisch ‚parallel’. Es handelt sich demnach um einen ‚Terminalen Krieg’, zwischen wem auch immer…:Lol:]


> 19.06.1971, 3 Uhr X Minuten

Ich lag zusammen mit drei Astronautenkollegen auf den Konturlagern der STARDUST. Die Kabine war eng und wir lagen eingezwängt von zahllosen Kabelsträngen, elastischen Rohrleitungen und sorgsam eingebauten Gerätschaften. Der Druck der Gravitation zwang uns fest auf die Lager. Die STARDUST schoss in den blutrot aufleuchtenden Nachthimmel von Nevada Fields.
Eben bekamen wir für acht Sekunden etwas Luft zwischen dem Abstoßen der ersten und der Zündung der zweiten Stufe. Wir hatten eben den 9,3 Gravo Höllenritt hinter uns gebracht. Das Atomtriebwerk sollte in wenigen Sekunden vom Elektronengehirn in die 2. Stufe gezündet werden.
Ein extrem kritischer Augenblick, der über Erfolg oder Scheitern der Mission entscheiden konnte. Die Drückung des roten Knopfes auf der Schalttafel direkt vor mir würde unsere fliegende Bombe zur Explosion bringen. Als verantwortlicher Elektronik-Ingenieur und Spezialist für Strahltriebwerke wusste ich das und war für die Wartung der Technik verantwortlich. In der Enge der Kabine und dem Wirrwahr der Gerätschaften um uns, konnte nur ich den Knopf sehen oder durch eine knappe Verlagerung der Finger nach vorne das Bedienungselement erreichen. Niemand würde es sehen, wenn ich ihn mit den Fingern drückte. Nur wenige Zentimeter trennten ihn noch von den Fingern meiner rechten Hand.

Wieso nur dehnten sich die Sekunden und ein homerisches Gelächter umgab mich. Es hörte sich höhnisch und extrem feindselig an.

„Drücke den Sicherungsknopf und alles Leiden ist zu Ende. Wieso nimmst du diese Torturen auf dich, Dicker? Was wollt ihr mit diesem Unsinn einer eventuellen Mondlandung erreichen? So etwa der anstehenden Selbstvernichtung der Menschheit entkommen? Euer Tod auf dem Mond würde euch auch ereilen, nur eben langsamer, solange bis euch die Vorräte ausgehen. Willst du dir diesen langsamen Tod antun?“

Irgendwie lockte mich der rote Knopf. „Wieso ihn nicht drücken?“ fragte ich mich. Diese Stimme könnte durchaus Recht haben.
„Eben, drücke ihn endlich!“ Wieder umbrandete mich das bösartige Gelächter.

Zentimeter für Zentimeter näherten sich meine Finger dem roten Knopf. Die Versuchung war groß. Dann schwebten meine Finger trotz der hohen Gravitation vor dem Knopf.

„Was tust du denn, du Narr!“ Eine weitere Stimme umwaberte meinen verwirrten Geist und meine Finger kehrten langsam in die Normalstellung zurück.
„Gut so! Du hast eben die Zukunft der Menschheit für lange Zeit gesichert.“ Diese Stimme hörte sich freundlich an und ging in ein homerisches Gelächter über, das allerdings eine äußerst positive Resonanz in meinem Gemüt erzeugte. Das böse Gelächter hörte ich nur noch als fernen verwehten Hauch. Wieso kämpften zwei mentale Attraktoren um mich?
Etwa Gott und sein Widersacher Luzifer? Das positive homerische Gelächter verstärkte sich.
Allerdings verblieb die Empfindung einer ständigen Bedrohung in mir…

„Alles in Ordnung, Bully“, hörte ich plötzlich die besorgte Stimme von Perry Rhodan, meines besten Freundes und Missionskommandanten.
„Ja, Perry, alles bestens.“
Die Beschleunigung wuchs nach einem kurzen Ruck und wenigen Augenblicken wieder auf acht Gravos an. Wir flogen programmgemäß weiter in Richtung Mond. <


Wieder im Jahre 2450 nC auf Abjinos

Damals im Jahr 1971 wusste Bully noch nicht, dass diese Mond-Mission die entscheidenden Grundlagen für die Zukunft der Menschheit auf ihrer Reise zu den Sternen schaffen würde. Sie konnten damals auch noch nicht ahnen, dass ein Spezialkommando der Meister der Inseln aus dem 25. Jahrhundert heraus eine Zeitreise unternahm, um diese Mission und was das STARDUST- Team erwartete, zu sabotieren. Dann waren da noch die zwei gegensätzlichen Gedankenstimmen, die Reg im Moment noch nicht zuordnen konnte. Ein Gedanke schlich sich allerdings in Bullys Bewusstsein: „Wird gerade ein ‚Terminaler Krieg’ (Zeitkrieg), zwischen zwei sich feindlich gesinnter Superintelligenzen geführt? Sind wir darin nur Schachfiguren oder auch autonom Handelnde?“

Ein Begriff tauchte auf den Missionen der zwei Dutzend Atlantis- Teams in der Galaxis NGC 5023 immer wieder auf: die Dunkle Hierarchie (DH). Handelte es sich bei der DH um den Gegner, der von der negativen SI vielleicht beauftragt wurde gegen die Kämpfer für ES anzutreten? Welche Gruppen und Organisationen kämpften sonst noch für ES? Reginald Bull ahnte, dass in einem ‚Terminalen Krieg’ etliche Organisationen durch die Zeit getrennt gegeneinander kämpften.

Lavenia hatte Bull mal gefragt, was die Terraner unter ‚Dunkel’ und ‚Licht’ im Kampf gegensätzlicher Mächte verstanden. Bully hatte die Halbterranerin, die allerdings im arkonidischen adeligen Umfeld auf dem neuarkonidischen Planeten Gonzo aufwuchs, überrascht angeschaut.

„Lav, wir Terraner ordnen der Dunkelheit folgende Begriffe zu: Chaos, Unterdrückung, Versklavung und Brutalität auf dem Weg in die Dunkelheit. Dem ‚Licht’ ordnen wir die gegenteiligen Begriffe zu, wie: Ordnung, Freiheit, gleiche Chancen, Solidarität und möglichst Meidung von unnötiger Brutalität auf dem Weg zum Licht.
Unsere Philosophen und Religionsgründer erklärten uns bereits vor Jahrtausenden, dass ein ständiger Kampf zwischen dieser Dunkelheit und dem Licht stattfindet, das Universum wäre ein Kampf zweier polarer Attraktoren oder Seinszustände.“

Lavenia blickte Bull nickend an: „Reg, die arkonidischen ethischen Vorstellungen unterscheiden sich anscheinend in dieser Hinsicht nicht zu sehr von den Terranischen. Unsere ethischen Vorstellungen beruhen auf den Dagorprinzipien, die sich hauptsächlich um den Ausgleich gegensätzlicher Polaritäten drehen. Allerdings schließt dies eine äußerst pragmatische Handlungsweise mit sich ein, die tut was nötig ist, um ihre Ziele zu erreichen. Eine Option ist durchaus die Eroberungspolitik. Arkoniden wollen einen Ausgleich in einer ihnen gemäßen Ordnung in einer chaotischen Galaxis oder im Universum. Allerdings mit den Arkoniden als Patronatsrasse. Die Arkoniden sehen sich nämlich als von dem Vhrato, dem Lichtbringer, auserwählte Rasse. Unsere Degeneration wird zurzeit von den Großen Familien durch die genetische Einbindung der Altarkoniden aus dem Raumschiff der Ahnen oder wie bei der Familie de Colteroc mit der Einbindung von terranischen Genen konterkariert. In der Zukunft werden Neuarkoniden entstehen und die Degenerierten ersetzen, die immer mehr aussterben, weil sie ständig zeugungsunfähiger werden. Was allerdings daraus entstehen wird, ahnen nur unsere Sternengötter!“

„Wieso nur denke ich jetzt gerade an dieses Gespräch mit Lavenia?“ dachte Bull und blickte auf die neben ihm schlafende Wissenschaftlerin, die er bereits liebte, ohne es offen zuzugeben. Irgendwie ahnte der über Fünfhundertjährige Solarmarschall, dass es umgekehrt auch so sein musste… Er bekam allerdings keine Antwort vom Universum auf seine Frage, weil er gleich darauf ebenfalls einschlief.

Auf dem Gysera

Mit dem ersten Morgenlicht wurde Bully wach. Hatte er nicht eben einen Alptraum gehabt? Wie ein Morgenhauch entschwand er aus seinen Gedanken. Bull schüttelte sich kurz und konzentrierte sich auf die Gegenwart, nicht auf verlorene Träume…

Er packte kurz seinen Schlafsack auf der eingebauten Matratze zusammen und versuchte lautlos den morgendlichen Bannock zu machen, das war er gewohnt in Wildnis-Ausflügen. Allerdings spürte er den spöttischen Blick von Lavenia im Rücken. Er hatte sie wie üblich mit seinen nicht eben lautlosen Aktivitäten geweckt. Er war schließlich kein lautlos agierender Indianer. Lav kannte Bullys morgendliche Survival- Routine natürlich längst. Dies war die wohl zwölfte Mission in NGC 5023 mit Bully als Anführer. Auch die anderen regten sich, während Bully mit routinierten Griffen das Feuer wieder entfachte und die Pfanne herausholte. Auf einer Felsplatte legte er völlig konzentriert auf sein Vorhaben, die Zutaten aus dem Gepäck zurecht. Er vermengte auf dem flachen Felsen die Zutaten und gab das letzte gefilterte Wasser langsam dazu. Die Hauptzutaten, wie Mehl, Backpulver und Salz hatte er längst auf der Atlantis im richtigen Verhältnis gemischt und in Kunststoffbehälter an einer Vakuummaschine getütet. Jeder Missionsteilnehmer erhielt immer einen größeren Vakuumbeutel, so dass die Zutaten lange Missionstage reichen sollten. Dadurch ersparte man Zeit in der Wildnis.

Bully knetete den Teig solange bis sich eine feste Kugel bildete.
Der backende Solarmarschall achtete darauf, dass der Teig nicht zu trocken wurde. Wenn dieser Umstand eintreten wollte, gab er noch einen kleinen Spritzer Wasser dazu. Bully, als erfahrener Bannock-Bäcker, achtete strikt darauf, dass der Teig nicht an den Fingern klebte. Wenn dies geschah, gab Bully noch ein wenig Mehl in die Teigmasse. Im nächsten Schritt rollte er die Teigkugel in der Pfanne zu einem Fladen aus. Der Teig breitete sich dann etwa daumendick in der Pfanne aus. Nach etwa sechs Minuten wurde das Bannock-Brot knusprig gebacken und auf die andere Seite gewendet und es in etwa der gleichen Zeit und derselben Hitze zu Ende gebacken.

„Bully bitte passe auf, dass du auch alles richtig bäckst“, meinte Cari sarkastisch, der sich an dem morgendlichen Treiben kaum beteiligte, da die Missionskollegen ihn nicht ließen. Sie meinten er wäre zu penibel und ein Androide verstände zu wenig davon.

„Am besten, du übernimmst jetzt jeden Morgen, das Bannock backen, Cari“
„Wieso sollte ich“, meinte Cari spöttisch. „Ich bekomme von den beiden Pfannen, die du für alle bäckst ja sowieso nur einen kleinen Teil. Wenn ich die Bäckerei übernehmen würde, würdest du mir trotzdem nur einen kleinen Anteil zugestehen, Solarmarschall. Schließlich bin ich auch nur ein Mensch, aber du scheinst das immer wieder zu vergessen!“

Alles lachte und Bully achtete darauf, dass während des Backvorgangs, das Fladenbrot goldbraun gebacken und nicht zu dunkel wurde. Der Solarmarschall machte insgesamt soviel Fladenbrot, das es für alle reichte, wenn sie ihren Brotkonsum einschränkten. Wer noch Hunger hatte knabberte eben an einem Stück Trockenfleisch oder notfalls an einem Brocken Nahrungskonzentrat, welches man auch wie Schokolade essen konnte.

Wenn es eilte, griffen sie lediglich auf das Ellwen- oder ein vakuumverpacktes Raumfahrerbrot zurück. Bully bestrich sowohl das Reisebrot der Ellwen, das Raumfahrer oder sein eigenes Fladenbrot mit Pemmikan und ließ es sich zu einem USO-Standard-Kaffee schon am frühen Morgen schmecken.

Wenn es nicht allzu eilte, wurde dieses Morgenritual vom Missionsteam Reginald Bull ausgiebig gefrönt. „Soviel Zeit muss sein“, dachte Bully der das ‚La Dolce Vita’ auch auf Wildnistouren oft lebte und verdrückte den letzten Bissen Bannock.

Danach fuhren sie gestärkt und frohgemut den Gysera hinunter. Haldir erklärte ihnen, dass er einer der größten Flüsse auf Abjinos wäre. Die ersten drei Tage legten sie so etwa einhundert Kilometer zurück. Sie durchfuhren eine eintönige menschenleere Ebene, auf der sie kaum was sehen konnten, das sie interessierte. Auch Menschen siedelten nach dem Großen Sterben während des Zweiten Krieges gegen die Finsternis hier nicht mehr. Die Überlebenden konnten sich die besten Siedlungsplätze auf dem wieder fast entvölkerten Abjinos aussuchen. Trotzdem überlebten immer einige Exemplare jedes Volkes und hatten sich wieder vermehrt. Warum nur immer diese Entvölkerungen und Neuaufbaue? Nun die Erinnerungen der ältesten Völker, wie der Zeut-Ellwen, reichten 500.000 Abjinos-Jahre zurück. War es hier ähnlich wie draußen in der Galaxis NGC 5023? Ersetzten diese Kriege und die anschließenden Megasterben das Vitalenergie-Aussaugen der Hikons? Sorgte dieses spezielle interdimensionale Planetenumspannende Feld nicht nur für ein Nichtfunktionieren der Hochtechnik, sondern wirkte es auch als ein Feld, das den gleichen Effekt wie die Vitalenergieabsaugeinrichtungen der Hikons hatte? Saugte das Feld die Vitalenergie oder gar Bewusstseine der Sterbenden auf und konservierte sie für einen bestimmten Zweck? Bully erschrak über diese schrecklichen Gedanken, die ihn plötzlich plagten. Was zum Kuckuck war auf diesem Planeten los? Nur das jahrhundertlange mentale Training des Unsterblichen sorgte dafür, dass er rasch diese destruktiven Gedanken eliminierte und er seinen mentalen Block gegen was auch immer verstärkte.

Am Morgen des vierten Tages änderte sich die Landschaft. Der Gysera machte nun eine große Schleife und bog dann in ein hügliges Land hinein.

Haldir nannte die nördliche Biegung und die dortigen Hügel, die Brauen Lande. Nun fuhren sie durch hohe Schluchten. Die Hänge reichten bis dicht ans Wasser heran und ließen kaum eine Landung der Boote zu. Der Fluss machte einen neuen großen Bogen und das Wasser wurde reißender. Das hatte den Vorteil, dass sie schneller vorankamen und nicht mehr so viel paddeln mussten.
Haldir erklärte, dass sie weiter unten um einige Stromschnellen herumlaufen mussten, weil sie unpassierbar wären. Doch im Moment ging es noch, und so fuhren sie bis tief in die Nacht hinein, bis sie zu der südlichen Biegung kamen. Hier wurden die Hügel niedriger und sie konnten die Boote an Land ziehen und eine Ruhepause einlegen.

Bis hierher war die Fahrt gefahrlos verlaufen. Haldir versicherte ihnen, dass dies auch so bleiben würde bis zur Grenze von Gorlan. Doch ab da bestand dann die Gefahr von Derros überfallen zu werden. Derro waren hässlich aussehende mit einem schweineähnlichen Gesicht versehene, allerdings kompakte und kampfkräftige humanoide Kreaturen, die aus dem Dunklen Gebirge kamen und das Land von Ost Nacras verwüstet hatten. Sie bedrängten die letzten freien Gorlan- Menschen und vertrieben die Bewohner. Zwar patrouillierten die Ritter von Gorlan durch das Land, aber sie konnten nicht überall gleichzeitig sein.

Am anderen Tag erreichten sie ein neues Gebirge, das Mounir Dhal. Auch hier waren die Wände der Schluchten hoch und reichten oft bis ans Wasser. Erst bei den Unath, riesigen Statuen zweier Könige der alten Kadoren, den Vorfahren der Gorlaner, würden sie rasten können.
Hinter den Riesenstatuen lagen die Raurosfälle, die sie nicht befahren konnten. Hier würden sie die drei Boote nacheinander über die Nordtreppe nach unten tragen müssen.
Danach würde der Weg bis nach Thonor frei sein, und sie würden schließlich dichter bewohntes Gebiet erreichen, wie etwa die Pelennor-Felder, die unterhalb der Festung Gorlan lagen. Haldir erzählte viel von der Festungsstadt und die USO-Spezialisten konnten es kaum erwarten, sie mit eigenen Augen zu sehen.

[Anmerkung Autor: PP-Stichwörter: Dagor, Psioniker, Feuerfrauen, Raumschiff der Ahnen, Neuarkoniden, Gonzo]
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Re: Requien für ES

Beitrag von dandelion »

Schön geschilderte Reise auf dem Gysera. Diese Passagen gefallen mir ausgesprochen gut. Natürlich weckt das Erinnerungen an einen anderen Fluß in einem anderen Land.
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

dandelion hat geschrieben:Schön geschilderte Reise auf dem Gysera. Diese Passagen gefallen mir ausgesprochen gut. Natürlich weckt das Erinnerungen an einen anderen Fluß in einem anderen Land.
Natürlich in einem Multiversum mit unzähligen parallelen Universen und Möglichkeiten. Trotzdem ist dies das Perryversum ;)

Und was ist mit dem Bannockbackendenen Bull? :lol:
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dandelion
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Re: Requien für ES

Beitrag von dandelion »

Homer G Adams hat geschrieben:
dandelion hat geschrieben:Schön geschilderte Reise auf dem Gysera. Diese Passagen gefallen mir ausgesprochen gut. Natürlich weckt das Erinnerungen an einen anderen Fluß in einem anderen Land.
Natürlich in einem Multiversum mit unzähligen parallelen Universen und Möglichkeiten. Trotzdem ist dies das Perryversum ;)


Und was ist mit dem Bannockbackendenen Bull? :lol:
Da sieht man mal, was für Fähigkeiten in dem Mann verborgen sind. Ich nehme an, daß Du die Zubereitung des Brotes auch schon selbst probiert hast.

Beim Fluß dachte ich konkret an den Anduin.
sonnenwind
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Hallo Homer! :)
Teil 9 gelesen und für sehr gut befunden. :st: Die Fahrt auf dem Gysera super dargestellt. Witzig auch Bully als Bannock-Bäcker. :st: Es lauern ja noch viele Gefahren auf die Gefährten, bis das Aure gefunden ist. Deine Landschaftsbeschreibungen sind auch nie langweilig. Klasse, Homer! :st:
Und danke für die Stichpunkte!
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

dandelion hat geschrieben:
Und was ist mit dem Bannockbackendenen Bull? :lol:
1) Da sieht man mal, was für Fähigkeiten in dem Mann verborgen sind. Ich nehme an, daß Du die Zubereitung des Brotes auch schon selbst probiert hast.

2) Beim Fluß dachte ich konkret an den Anduin.[/quote]


Hallo Dande,

1) Sage ich doch immer :lol: Ja, natürlich, richtig Bannock gebacken in der 'Wildnis' schmeckt lecker ;)


2) Anduin. Was ist das denn, ein Fluß in einer Paralellwelt, wie der Gysera? :unschuldig: ;) Die Fantasy ist unbegrenzt. :lol:
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