Requien für ES

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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Als ganz neue Geschichte wäre Deine Idee gar nicht mal schlecht. Aber für die Altleser wäre es möglicherweise der Horror, mir würde es mit meinem Vorwissen von PR nicht gefallen. Sollten sie das machen und das Pech haben, nicht genug neue Leser zu gewinnen, dann haben sie ihre Marke selbst kaputt gemacht.
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Als ganz neue Geschichte wäre Deine Idee gar nicht mal schlecht. Aber für die Altleser wäre es möglicherweise der Horror, mir würde es mit meinem Vorwissen von PR nicht gefallen. Sollten sie das machen und das Pech haben, nicht genug neue Leser zu gewinnen, dann haben sie ihre Marke selbst kaputt gemacht.
Es ist ja nur eine Speku. Irgendetwas Großes brüten die Expokraten allerdings aus. Das sagt mir meine Intuition.

Wahrscheinlich überlegt der Verlag sich wohl gerade, wer mehr Umsatz für die EA generiert, die immer weniger werdenden Altleser, die irgendwann alle wegsterben, oder junge neue SF-Leser, die durch eine Richtungsänderung der EA hin zu mehr ‚Realität’ gewonnen werden könnten.

Um es mal sarkastisch auszudrücken: Vielleicht ist die Überlegung, das die Altleser, wie ich beispielsweise, ja noch die ganze Breite des Voltz’schen Multiversum per Ebook zur Verfügung haben. Ein Tastendruck und du hast das Ebook. Da gewinnen die ganz schön viel ‚Nebenumsatz’. Trotz Kindle Unlimited. Ich sehe es an mir selbst. Ein EA-Abo ist dagegen gar nichts. Vielleicht vertraut man ja darauf, dass wir ‚Altleser’, sowieso hinsichtlich der Breite des Perryversums süchtig bleiben. :rolleyes:

Ich hoffe, dass ich für diese offenen Worte kein Forumsverbot bekomme. :devil:

Aber es stimmt schon, selbst wenn das Scheer’sche und Voltz’sche Perryversum gerade kosmologisch dementiert wird, bleiben die meisten Altleser eben doch Rhodanisten.

Im schlimmsten Falle werden sie halt Hobbyautoren und schreiben im Perryversum, das was sie selbst am liebsten lesen würden. :lol: :unschuldig:
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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ja, dass sie etwas ausbrüten in der Hoffnung, dass es groß ist und von Vorteil für den Verlag und somit auch für die Autoren, das glaube ich auch.

Tja, hoffen kann man immer. Ich kenne da so einen nicht so schönen Spruch:

Hoffen und Harren
hält manchen zum Narren

Ich hoffe, dass der Spruch nicht recht hat.

Deine Worte sind nicht beleidigend, also warum sollten sie Dich rausschmeißen?

Na ja, eignet sich nicht jeder als Hobbyautor. ;)
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Ja, dass sie etwas ausbrüten in der Hoffnung, dass es groß ist und von Vorteil für den Verlag und somit auch für die Autoren, das glaube ich auch.

Tja, hoffen kann man immer. Ich kenne da so einen nicht so schönen Spruch:

Hoffen und Harren
hält manchen zum Narren

Ich hoffe, dass der Spruch nicht recht hat.

Deine Worte sind nicht beleidigend, also warum sollten sie Dich rausschmeißen?

Na ja, eignet sich nicht jeder als Hobbyautor. ;)



Was das Ausbrüten anbetrifft, kann ich nur auf deinen Spruch vom Hoffen und Harren antworten. Und wirklich darauf hoffen, dass wir uns nicht zum Narren machen lassen!

Aber im schlimmsten Fall haben wir immer noch die Retro-Klassik, die ich bis zum Jahr 3459 ausdehne, als die Laren und ihr Konzil auftauchten. (Band 649)

ES ließ das wohl nur zu, weil er noch durch die Erhöhung und Reduzierung der Gravitationskonstante (Schwarmzyklus Band 500- 550) und dem anschließenden ‚Kosmischen Schachspiel’ mit Anti-ES (Bände 600-649) zu sehr geschwächt war.

Wahrscheinlich hat das Konzil der Sieben, ich denke da an die Kelosker von der Schwäche der SI, etwas mitbekommen. Ergo griff das Hetos die Milchstraße an.

Auch das ist noch Retro-Klassik. Sollen doch die Expokraten planen, was auch immer… :unschuldig:

Die ‚Breite und Tiefe’ des Perryversums ist einfach gigantisch. :st:

Hast du schon die Atlan Miniserien im 32. Jahrhundert gelesen? (Siehe Perrypedia 32. Jahrhundert. – dort werden alle erwähnt)

In diesem Sinne. Wir haben noch viel Lesematerial, selbst wenn die Altleser, die EA ab 3000 etwas ‚befremdlich’ ansehen. :(

Schaun mer maal.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Bezüglich der Atlan-Minizyklen im 32. Jahrhundert:

Lepso, Rudyn, Illochim, Rico, Monolith, Höllenwelt, Marasin, Sternensplitter, Polychora.

Alle sind auch als Ebooks zu klicken.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Also, wenn Schemmenstern dazu gehört, da hab ich Romane.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Also, wenn Schemmenstern dazu gehört, da hab ich Romane.

Die spielt in der Zeitreise ausgehend von 1291 NGZ im 6. vorchristlichen Jahrtausend. Also nicht im 32. Jahrhundert. Ich habe nur oben die Atlan-Miniserien, spielend im 32. Jahrhundert aufgeführt.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ach so, okay.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 2

Aber kein wildes Tier verwehrte mir diesen günstigen Platz zum Lagern. Das könnte sich natürlich jederzeit ändern. Gegen einen Höhlenlöwen, dem gefährlichsten Räuber beispielsweise in der terranischen Eiszeit, hätte ich nicht mal mit Dagor große Chancen. Führte der Bach noch permanent Wasser, wäre dieses Terrain ideal für Höhlenlöwen oder dem hiesigen planetaren Äquivalent gewesen.

Deshalb musste ich schnellstens einige Speere basteln. Zuerst allerdings ein Feuer entfachen. Im kleinen ‚Wäldchen’ aus Zwergbäumen, entdeckte ich einige trockene vom ständigen heftigen Nordwind niedergedrückten Gewächse, denen ich sofort mit meinem kleinen Beil aus Arkonstahl zu Leibe rückte. In einem dieser toten Bäumchen entdeckte ich auch genügend trockenes Material, das sich als Zunder eignete. Mit dessen Hilfe, dem Feuerstein und dem Stahl entfachte ich rasch ein Feuer. Dieses unterhielt ich mit dem trockenen Holz aus den von den Stürmen umgeworfenen Bäumchen. Den Rest des Zunders steckte ich zusammen mit dem Stahl und Feuerstein in die Zunderbüchse, die ich wiederum in die Tasche aus nahezu unzerstörbarem Kunststoff steckte.

Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie die Survival- Spezialisten der USO sich überlegten, ob eine Zunderbüchse in eine Notfalltasche sollte, oder eine Thermofolie, die allerdings zum Betrieb Energiezellen benötigte. Deshalb entschieden sich die Fachleute für die seit undenklichen Zeiten absolut sichere Methode Feuer zu machen, mit Stahl und Feuerstein. Der Stahl könnte auch notfalls durch einen lokalen Pyritbrocken ersetzt werden. Pyritsteine fand man schließlich auf unzähligen Planeten.

Da ich leider nichts braten konnte, machte ich aus rasch ausgegrabenen Wurzeln, die verblüffend Karotten glichen und gesammelten Samen und Körnern der Steppe, sowie einem kleinen Würfel aus meinem Nahrungskonzentrat-Vorrat einen Eintopf. Er schmeckte mir, weil ich Hunger hatte…

Aus einer Wassertablette, die ich in dem längst entfalteten und gehärteten Kochtopf auflöste, machte ich einen Tee aus Tannenzweigen. Ich nannte diese Zwergbäume nach den irdischen Arten, die in etwa diesen hier glichen, obwohl sie nur zwei Meter Höhe besaßen.

Wer zum Teufel hatte hier nach der Flora und wohl auch Fauna zu urteilen, auf diesem Planeten terrageformt?
Ein weiterer Rätselplanet. Notlandete ich hier wirklich zufällig?

Apropos Kräutersud: In der Not trinkt der Mensch Vieles…

Schon jetzt sehnte ich mich nach einem echten Cappuccino oder einer Dose USO-Bier, das übrigens ursprünglich von einer bayerischen Brauerei stammte und dann von USO- Brauereien in Lizenz selbst hergestellt wurde. Bei der Füllung des Bieres in Dosen gab es keinen Qualitätsverlust, wie in den bislang üblichen Dosenbieren.

„Sehne dich nicht nach Dingen, die du nicht zur Verfügung hast und trinke diesen warmen ‚Tee’. Er tut dir gut“, ermahnte mich mein Zweitbewusstsein.

Das tat ich schließlich widerwillig. Anschließend holte ich den eingepackten Klappspaten aus der Tasche und entfaltete ihn. Bei diesem Vorgang härtete sich das Material zur Festigkeit eines üblichen Spatens. Wenn ich diesen wieder entfaltete wurde er wieder nachgiebig und verpackbar. Mit diesem Werkzeug grub ich an der feuchtesten Stelle am Rande des Felsens nach Wasser und wurde rasch fündig. Natürlich hätte ich meinen Durst einige Tage mit den Wassertabletten aus der Notfalltasche befriedigen können. Allerdings wollte ich mir die wenigen Tabletten für wirkliche Notfälle aufsparen.

Das lehmige Wasser beförderte ich solange mit dem Spaten aus dem Loch, bis es sauberer wurde. Dieses Nass ließ ich über den Osmosefilter in meine Wasserflasche laufen. Das dauerte. Übrigens würde ich mit diesem Filter auch aus Salzwasser süßes H2O machen können.

In dieser Zeit, in der ich auf solche Art trinkbares Wasser gewann, suchte ich im ‚Wald’ nach einem besonderen Holz. In den ‚Bäumen’, welche den irdischen Zitterpappeln glichen, entdeckte ich es.

Drei kleine Stämmchen eigneten sich, um daraus Speere zu machen. Ich bearbeitete sie mit dem Beil und meinem USO- Mehrzweckmesser zu glatten Speerschäften. In der Glut des Lagerfeuers härtete ich die zuvor zugespitzten und geschabten Stangen zu steinharten Speerspitzen. Dazu drehte ich das Holz von allen Seiten bis es ankohlte. Dann schabte ich das Schwarze mit einem glatten Stein ab, kohlte es wieder an, schabte es wieder ab. Diesen Vorgang wiederholte ich solange bis die Spitzen eine Schärfe und Feuerhärte bekamen, die es durchaus mit einer Feuersteinspitze aufnehmen konnten. Damit vermochte ich durchaus mittleres bis kleines Wild zu töten.

In meinem Jahrtausende währenden Überlebenstraining auf der Erde und zuvor in den arkonidischen Flottenakademien oder in den Ark-Summia Tests, gehörte natürlich auch das Überleben ala Robinson auf einsamen Inseln oder in einer urzeitlichen Welt, wie dieser hier.

Apropos Robinson. Habe ich schon irgendwann mit einem Terraner über meine Abenteuer als Wächter der Erde gesprochen? Mein fotografisches Gedächtnis sagt sehr selten. Übrigens habe ich Daniel Dafoe damals einige Geschichten erzählt. Was daraus wurde, ging in die irdische Weltliteratur ein. Das gleiche galt für Jules Verne. Nun ja…

Meine Wasserflasche hatte sich inzwischen durch trinkbares H2O gefüllt. Daher steckte ich den Filter, der sich selbst reinigte, wieder in meine Tasche. Da es inzwischen dunkelte, machte ich aus dem Fallschirm ein Zelt am Rande des Felsens. Davor unterhielt ich das vor Raubtieren schützende Feuer und ermöglichte mir auf diese Weise einige Stunden Schlaf. Immer wieder ließ ich mich von meinem Extrasinn rechzeitig wecken, um das Feuer weiter zu unterhalten. Wie mein zweites Bewusstsein das machte, wusste ich nicht, weil es ja durch meine schlafenden Augen nicht die Realität sehen konnte. Oder handelte es nach seinem inneren Zeitempfinden?

„Mache dir darüber keinen Kopf, Lordadmiral, das würdest du sowieso nicht verstehen. Hauptsache es funktioniert!“

Am Morgen nahm ich nach einer Katzenwäsche aus dem Wasserloch zu einem kleinen Riegel Nahrungskonzentrat einen Schluck Wasser, packte meine drei Speere und ging auf die Jagd. Die Tasche trug ich zusammen mit einem Teil des Fallschirms als Rucksack.

Einige Stunden wanderte ich rund um die Felsengruppe in der Steppe umher. Dabei gelang es mir aus einer fliehenden Herde von Riesenhirschen ein langsames wohl verletztes Jungtier auszusondern und mit dem dritten Speerwurf zu töten. Zuerst sammelte ich meine übrigen Speere ein, schlug das Tier aus dem Fell und entnahm ihm die wichtigsten Teile. Unter anderem auch jener Teil, der die wertvollen Sehnen enthielt. Auch den Magen leerte ich und würde daraus einen weiteren Wasserbeutel machen. Natürlich nahm ich das Fell ebenfalls mit. All dies packte ich auf eine Schleife, die ich aus der Haut und zweier Speerschäften rasch bastelte. Mit gesammelten Steinen und viel Geschrei vertrieb ich die kleinen Raubtiere, die sich rasch einfanden. Selbst ein Tier, das verblüffend einem Vielfraß glich, konnte ich damit vertreiben.

So gelang es mir nach einem Stundenmarsch endlich mein vorläufiges Lager wieder zu erreichen. Dort schnitt ich das meiste Hirschfleisch zu armlangen, handdicken Streifen, trocknete und räucherte es vor dem Felsen im Rauch mehrer Lagerfeuer und im ständigen Wind der Lößsteppen. Als Schnüre dienten mir natürlich die Leinen und Schnüre des Fallschirms. Die Stangen gewann ich aus meinem ‚Wäldchen’, für das ich längst dankbar war.

Am Abend briet ich mir Hirschlende und einige Innereien, welche herrlich mundeten. Inzwischen schmeckte es mir wie ein arkonidisches Festessen, eines damals wie heute unnötigen hochadeligen Gelages, an der ich in meiner noch nicht so lange zurückliegenden Imperatorenzeit bis zum Exzess teilnehmen musste.

Ja musste, denn ich war ein Gefangener der Etikette. Wie ich diese nutzlose Zeit hasste. Es hatte sich wirklich um eine überflüssige Zeit gehandelt, zumindest für die Arkoniden. Das einzige Positive war, dass ich das damals noch winzige Solare ‚Imperium’ mit der arkonidischen Robotflotte schützen konnte. Perry und seinen Terranern hatte ich nie erzählt, dass ich das mindestens ein halbes Dutzend Mal erfolgreich tat, als meine angeheuerten terranischen Spezialisten und meine Feuerfrauen Komplotte gegen Terra entschleierten und meine Robotflotte diese Aufstände/Anschläge zerschlug oder verhinderten. Dann führte meine Imperatorenzeit auch dazu, dass sich Neuarkoniden aus dem ‚Schiff der Vorfahren’ in aller Ruhe entwickeln konnten und sie nicht nur als genetisches ‚Zuchtmaterial’ für die mächtigen Khasurns missbraucht wurden. Ganz konnte ich dieses widerliche Gebaren der mächtigen alten Familien allerdings nicht verhindern.
Demgemäß war meine Zeit als Imperator doch nicht komplett nutzlos gewesen. Das ich einem erneuerten Imperium aus Neuarkoniden damit Vorschub leistete konnte ich natürlich heute noch nicht wissen.

Das Hirschfell hatte ich inzwischen ebenfalls geschabt und aufgespannt. Da lagen nun: Streifen trocknender Sehnen zum Schnüre machen, Abschnitte von gesäuberten und ausgewaschenen Därmen, ein Haufen Hufe und Knochen, um daraus Leim zu sieden. Das alles lag lose verteilt um das Lagerfeuer herum. Dann Klumpen von Fett, die darauf warteten, ausgelassen und zwecks Lagerung in die Därme gefüllt zu werden.

So sah es in einem Steinzeitlager eines Jägers der Eiszeit aus, in die ich irgendwie gelangte. Wenn ich mit dem Wenigen, was ich beim Raumschiffsabsturz gerettet hatte, überleben wollte, musste ich wie eben ein Steinzeitjäger denken und handeln.

Noch im Schein des Lagerfeuers machte ich mir aus einem Holzstück eine Speerschleuder. Damit konnte ich bei meiner nächsten Jagd aus doppelter Entfernung töten. Sobald ich Hirschleder zur Verfügung hatte, würde ich noch eine Steinschleuder für Kleingetier zusammenbasteln. Auch dass Steine schleudern hatte ich in meinem langen Leben irgendwann auf der Erde in der Wildnis gelernt. Für diese Waffe fand ich überall in der Steppe an Bächen Munition.

In den nächsten Tagen gewann ich Leder, einen weiteren größeren Wasserbeutel aus dem Magen des Hirsches, Trocken- und geräuchertes Hirschfleisch, bastelte die Steinschleuder und machte aus Hirschsehnen eine Bogensehne. Ferner gewann ich bei einem weiteren Jagdausflug in einem anderen ‚Wäldchen’ ein Holz, aus dem ich einen Bogen erstellte. Aus dem Leder machte ich noch einige Beutel und Behältnisse, dazu einen kleinen Beutel für Steine und einen Köcher für die Pfeile. Für diese fehlten mir allerdings noch das Holz und die Federn. Ich musste so schnell wie möglich ein tiefes Flusstal finden, wo höhere Bäume wuchsen und Federvieh in Flussnähe lebte. Dort würde es auch Schilf geben.

„Robinson oder Ayla hätte das auch nicht besser gemacht!“, spöttelte mein Extrasinn. Den Spruch nahm ich wortlos hin. Sicherlich beim nächsten Male würde ich all diese Dinge besser machen, das konnte ich meinem Zweitbewusstsein versichern.

„Wir werden sehen! Aber einen Anfang hast du gemacht, Alter“, wisperte es in meinen Ohren.

Das täglich mit dem Spaten erweiterte Wasserloch lieferte inzwischen so sauberes Wasser, das ich mir das Filtern ersparen und das Osmosesieb schonen konnte. Auch lieferte es für die mir wichtige tägliche Wäsche sauberes Wasser, was ich dankbar registrierte.
Inzwischen hatte ich mir ein halbes Dutzend Speere aus weiteren ‚Pappelnschösslingen’ gemacht und einen weiteren der hirschähnlichen Tiere erjagt. Im Gegensatz zu Hirschen in der terranischen Eiszeit hatten diese Tiere längere Füße, die vorzüglich der Steppe angepasst waren.

Vom erlegten Wild hatte ich weiteres Dörr- und Rauchfleisch gewonnen. Am Felsen hatte ich das Loch erweitert und verwahrte dort mein Fleisch und zwei Körbe voll gesammelten Körnern aus Wildgetreide. Die Körbe hatte ich aus biegsamen Zweigen erstellt. Das Korbinnere stopfte ich mit trockenem Gras aus. Das Flechten hatte ich natürlich auch irgendwann auf der vorzeitlichen Erde von dortigen Ureinwohnern gelernt und mein fotografisches Gedächtnis vergaß nichts.

„Ayla hätte an meinen steinzeitlichen Jäger/Bastler und Sammelfähigkeiten ihre wahre Freude gehabt“, ätzte ich in Gedanken. Aber mein Logiksektor schwieg.

Ein kleiner Felsbrocken versperrte den Zugang zum Loch. So konnte ich meine Vorräte sichern, wenn ich unterwegs war.

Auch hatte ich mir am Rande des großen Felsen vor dem Vorratsloch eine primitive Hütte aus kleinen Felsbrocken, Gestrüpp, Ästen und Holz erstellt. Regensicher wurde es auch dadurch, dass ich die Hütte mit Grassoden, die ich mit meinem Spaten gewann, abdeckte. Davor brannte das Feuer und seitwärts sicherten Wände aus großen Steinbrocken mein Lager. Kein Tier wahrscheinlich nicht einmal ein Höhlenlöwe würde diese Schutzmauern bewegen können.

„Allerhöchstens ein Höhlenbär. Aber hundertprozentig kannst du sowieso nicht alles absichern“, flüsterte es in meinen Ohren.
„Stimmt, Zweitbewusstsein!“

Auch hatte ich mir inzwischen aus den Fallschirmleinen zwei Lassos erstellt und lauerte einer Wildpferdeherde auf, die an einem Bach Wasser trank. Den Hengst hatte ich als Ziel auserkoren. Gegen den Wind überraschte ich ihn bei einer Begattung, einer seiner Stuten. Der braune Hengst war schlanker und weniger gedrungener, als seine weiblichen Herdenmitglieder. Mit zwei rasch geworfenen Lassos übertölpelte ich das völlig überraschte und wohl auch desorientierte Pferd bei seiner Tätigkeit. Dessen Herde raste panisch davon. Bis auf die besprungene Stute, die mir erstaunt zusah, wie ich den braunen männlichen Vierbeiner regelrecht fesselte und ihn zu zähmen begann. Da ich an diesem Ort vorerst bleiben musste, baute ich mein Zelt im Schutze eines Felsens in der Nähe des Baches auf. Auch ein ständiges Lagerfeuer gehörte zum mittelfristigen Lager. Ein kleines ‚Wäldchen’ gab es auch hier im Schutze von Felsen.

Um es vorweg zu nehmen. Ich benötigte drei Wochen, um den Hengst zu zähmen. Die Stute gewöhnte sich ebenfalls an mich, das Feuer und mein Lager, nachdem ich es von einigen Raubtieren schützte. Auch einmal den Hengst vor einem kleinen Wolfsrudel. Meine Steine und Speere geschleudert mit der Schlinge beziehungsweise der Speerschleuder bot Schutz für beide Pferde, die das rasch begriffen.

Auch ein weiteres der hirschähnlichen Tiere wurde das Opfer meiner Speerschleuder. Aus ihm gewann ich Trocken- und Rauchfleisch bzw. Pemmikan. Aus seiner Haut machte ich Leder.

Parallel zum Hengst, den ich Rih nannte und der Stute, die ich Lady taufte, begann ich auch die Pferdedame zu zähmen. Aus dem gewonnenen Leder der getöteten Tiere erstellte ich für Rih einen primitiven aber nutzbaren Sattel und versuchte mein Glück. Dreimal warf er mich ab, obwohl ich ein herausragender und äußerst geschickter Reiter war. Beim vierten Mal gelang es mir Rih an den Sattel zu gewöhnen und mich auf seinem Rücken zu dulden. Nach drei Wochen waren wir aufeinander abgestimmte Partner.

In dieser Zeit der Pferdezähmung traf ich einen wandernden Klan von Steinzeitmenschen, die in der Nähe des stattlichen Baches jagten und mich verblüffend an terranische Indianer des siebzehnten nachchristlichen Jahrhunderts erinnerten. Nur dass sie eine samtbraune Hautfarbe besaßen und keine mongolischen Gesichtszüge aufwiesen. Ansonsten erinnerten sie mich an die damals noch pferdelosen Dakotas aus Nordamerika. Die Männer trugen alle eng anliegende Ledergamaschen, die bis an den Leib reichten, dazu trugen sie Lendenschürze über den Beinkleidern. Dazu lederne verschiedenfarbige Hemden und als Fußbekleidung Mokassins mit bunt bestückten Aufschlägen. Als Bewaffnung trugen sie normalerweise Speerschleudern, Pfeil und Bogen, Steinmesser und Steinbeil. Sie wohnten in ledernen Tipis. Davor in einem Art Vorzelt wurde bei gutem Wetter an einer Feuerstelle gekocht und gegessen. Bei schlechtem Wetter zogen sie mit der Feuerstelle ins geräumige Großzelt. Bei den Behausungen handelte es sich nur um die Wanderzelte im Sommer. Im harten eiszeitlichen Winter zogen sie sich sesshaft in klaneigene Höhlen zurück.

Mein neuer in mir integrierter auf Nanobasis arbeitender Translator, den ebenfalls die für die USO arbeitende Aras für die United Stars Organisation entwickelten und erstellten, brauchte nicht lange, um die Sprache der Altstein-Menschen zu beherrschen. Die Sprache ähnelte dem Alt-Akon, aus dem sich die altarkonidische Sprache entwickelt hatte. Wieso nur ähnelten sich alle Sprachen der verschiedensten galaktischen Humanoiden?

„Wieso wohl?“, erinnerte mich mein Logiksektor spöttisch. „Vor etwa fünfzigtausend Jahren ging das ‚Große Alte Volk’ in einem Krieg gegen irgendwelche Bestien unter. Von ihm stammen alle galaktischen Menschenvölker ab. Auf irgendeinem erdähnlichen Planeten muss es die Urheimat dieses untergegangenen Urvolkes geben oder gegeben haben.“

Die Jäger und Sammler staunten nicht schlecht, als sie mich beim Zähmvorgang der Tiere beobachteten. Sie kannten die Pferde bislang nur als Beutetiere. Besonders eine Gruppe Mädchen und Jungen halfen mir bei der Arbeit, auch beim Zureiten. Dabei lernten sie selbst viel. Die Älteren interessierten sich noch nicht richtig dafür. Für die Jugendlichen fingen wir weitere drei Pferde, zwei Stuten und ein junger Hengst, der Rih seltsamerweise ohne Kampf, als Alphahengst sofort anerkannte. Rih jagte ihn wohl deshalb nicht fort.

„Es ist vorauszusehen, dass von dieser Gruppe Jugendlicher das Reiten in den Ebenen verbreitet wird.“
In Gedanken stimmte ich dem Extrasinn zu.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Wow, tolle Geschichte! Bin aber trotzdem sehr gespannt, was hinter dem Ganzen steckt. ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Wow, tolle Geschichte! Bin aber trotzdem sehr gespannt, was hinter dem Ganzen steckt. ;)

Spannung und Fragen ist die halbe Story B-)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Da Atlan in dieser Story ein echtes Survival-Abenteuer erlebt, habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie der Inhalt eines Notfall-Rucksacks aussehen könnte.

Survival-Rucksack für Non-Hypertechnik:

• eine kleine Zunderbüchse mit einem Feuerstahlstab zum jederzeitigen Feuermachen,
• ein kleines Arkonstahlbeil
• ein Medopak
• einen ausklappbaren faltbaren und sich dabei selbst härtender Klappspaten, der ohne Stiel benutzt werden kann
• einen kleinen Behälter mit Nahrungskonzentraten und Packung Wassertabletten
* eine Packung Raumfahrerbrot (siehe PR 865)
• Spezialdose mit Vollmischung für Bannock-Brot (für etwa 15 Mahlzeiten)
• Behälter mit Pemmikan
• Packung Trockenfleisch
• Spezialdose für Instantkaffee
• einen kleinen faltbaren Allzweckkessel
• einen gleichfalls faltbaren Becher
• Campingbesteck mit faltbaren Teller
• einen kleinen Wasserosmosefilter
• eine faltbare Kunststoff-Flasche, welche in einer Kunststoffumhüllung auch am breiten Gürtel meiner Kombination befestigt wird
• Holzersatz Energeton (hundertfache Wirkung wie Esbit)
• Survivalkocher für Energeton
• Pfanne für Kocher (eignet sich auch zum Bannockbrot backen)
• Zelt, mit integrierter Pneumo-Matratze und Schlafsack
• 3 Liter fassende Wasserblase, passt an den Rucksack, mit Trinkventil.
* Energienadler (der mit dem man Nadeln verschießen kann)

Morgen gibt es eine Fortsetzung von dem Survival-Abenteurer Atlan und...?


:-= B-) :devil:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Tja, ist schon viel, was da im Pack drin ist. Wer so viel hat, hats schon gut.

Na, dann bin ich ja mal gespannt. :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Tja, ist schon viel, was da im Pack drin ist. Wer so viel hat, hats schon gut.

Na, dann bin ich ja mal gespannt. :st:
Eigentlich ist es nicht viel für einen USO-Lordadmiral im Zeitalter der "2. Archaischen Perioden". B-) :devil:


Für einen Pfadfinder alter Schule oder neuzeitlichen 'Survival' wäre es allerdings 'viel'. :o)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

[quote="Elena" ... was hinter dem Ganzen steckt. ;)[/quote]

Was wäre es, wenn er nur Survival-Abenteuer ala PR erleben würde? :unschuldig:

Nein, natürlich geht es um mehr.... :unschuldig:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Sorry habe was gelöscht...
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Homer G Adams hat geschrieben:Sorry habe was gelöscht...

Es ging darum, wie man auf youtube virtuellen Geschichtsunterricht per Game über das antike Ägypten innerhalb eines Games erleben kann.

Weiß aber nicht, ob dies als Werbung für das Game hier angesehen wird.

Wer sich dafür interessiert kann sich das Ganze bei youtube unter dem Stichwort 'Assessins Creed Origins' Discoverytour anschauen, ohne hier das Ganze vielleicht mißverständlich per Link im Forum zu tun.

Hier ein Link von Spiegel online über die Discoverytour. Ein Spon-Link kann wohl nicht als Werbung für das Game angesehen werden. :unschuldig:

http://www.spiegel.de/netzwelt/games/as ... 94679.html
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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Homer G Adams hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:Tja, ist schon viel, was da im Pack drin ist. Wer so viel hat, hats schon gut.

Na, dann bin ich ja mal gespannt. :st:
Eigentlich ist es nicht viel für einen USO-Lordadmiral im Zeitalter der "2. Archaischen Perioden". B-) :devil:


Für einen Pfadfinder alter Schule oder neuzeitlichen 'Survival' wäre es allerdings 'viel'. :o)
Wenn man bedenkt, dass es ihn überraschend erwischt hat, dann ist es doch viel.

So ein Abenteuer à la PR wäre zwar auch nicht schlecht, hatte aber schon gedacht, dass da mehr hintersteckt. :P
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 3


Einmal unternahm der steinzeitliche Klan eine gemeinsame Jagd auf eine größere Rentierherde. Die erfahrenen Jäger bauten in einem engen Canyon eine Falle auf, wo sie auf die Rentierherde lauerten. Wir fünf Reiter mit Fackeln in den Händen, trieben die Herde in die Falle, wo die Jäger auf die Tiere warteten und das Beutemachen begann. Mein Anteil an später luftgetrockneten und im Feuer geräucherten Fleisch, dazu Pemmikan, entsprach der Fleischmenge, die Lady in einer Schleppe und Rih tragen konnten.

Langsam wurden auch die Älteren von der Nützlichkeit der Pferde überzeugt, zumal ich ihnen bewies, wie man vom Rücken der Reittiere herunter mit Pfeil und Bogen, sowie mit der Speerschleuder, die Jagdtiere tödlich treffen konnte. Alles was dazu nötig sein würde, war Übung, Übung und nochmals Übung.

Beim abendlichen Lagerfeuer gab es immer interessante Gespräche. Wieder einmal saßen wir an solch einem Tag nach getaner harter körperlicher Arbeit am Feuer.

Die Frauen legten wie immer heiße Kochsteine in die dicht geflochtenen Kochtöpfe aus Schilf, um den köstlich duftenden Eintopf zum Kochen zu bringen. Das Metall hatten diese einfachen Sammler und Jäger noch nicht entdeckt oder das Wissen darüber wieder verloren. Ihre Vorfahren mochten die Raumfahrt beherrscht haben, aber aus irgendwelchem Gründen, fielen sie wieder in die Steinzeit zurück.

„Vielleicht überlebten den Krieg zwischen den Kolonisten des Urvolkes und ihren bestienhaften Gegner nur ein paar Menschen auf diesem Planeten“, mutmaßte mein Extrasinn.

„Wir wissen doch überhaupt nichts über diesen Planeten“, gab ich mental zurück.
„Vielleicht erleben wir noch manche Überraschung.“

An schräg in die Erde gesteckten Holzsplissen zischten und prasselten die köstlich duftenden Bratenscheiben über den Flammen. Aus der tintenen Schwärze jenseits des Feuers hörte ich das Schnauben und Rupfen der weidenden Pferde.

Ein behaglich archaisch zufriedenes Gefühl kam dann immer in uns auf. Auch in mir, dem zivilisatorisch und genetisch hoch gezüchteten Sprössling eines arkonidischen führenden Hochadelsgeschlecht.

Der Klan- Älteste zeigte mir eine stählerne Klinge.
Erstaunt betrachtete ich das Objekt, das nicht in diese Welt der Steinzeit zu passen schien.

„Woher hast du dieses Messer, Großvater?“ Erfreut darüber, dass der seltsame fremde mächtige und geschickte Jäger ein solches Interesse an seinem Messer zeigte, erzählte er uns am Lagerfeuer eine erstaunliche Geschichte. Auch meine Gastgeber hörten interessiert zu, obwohl sie die Story sicherlich bereits unzählige Male gehört hatten. Aber diese Menschen kannten keine Unterhaltungsmedien, nur das Erzählen, das in der Urzeit diese Rolle einnahm.

„Noch vor kurzer Zeit wussten die Menschen vom Klan des Auerochsen nichts über solche Dinge. Dann wurden an den Lagerfeuern der Klans in den gemeinsamen jährlich abgehaltenen Sommerlagern flüsternd von seltsamen Fremden erzählt, die aussahen wie wir. An einer Stelle, dort wo sich die Große Grasebene mit dem von Wäldern umsäumten Südmeer trifft, bauten die Fremden eine Handelstelle. Dort ließen sie ihre großen Kanus, die ohne Ruder und Segel auskamen, anlanden. Diese seltsamen Kanus bewegten sich trotzdem, wie durch Zauberei.
Die fremden Händler bieten Äxte an, die so scharf sind, dass schon nach einigen Hieben ein Baum schwankt und nach weiteren Schlägen zu Boden fällt. Sie kochen in Töpfen, die niemals über einem Feuer verbrennen und den Einsatz von Kochsteinen überflüssig macht. Sie halten Feuerstöcke in den Händen, aus denen so mächtig Blitz und Donner hervorbricht, dass Tiere in hundert Schritt Entfernung tot umfallen, Die Messer an ihren Gürteln schimmern so hell, wie Eis in der Sonne. Man kann diese Wunderdinge gegen Pelze, Häute, seltene Kräuter und gesammeltes Wildgetreide einhandeln. Aber der Weg an das Große Südmeer ist weit. Außerdem glaubten die Menschen vom Klan des Auerochsen nicht an diese Geschichten. Bis eine Gruppe wandernder Händler in den Sommerlager der verwandten Klans auftauchten und für einen unverschämt hohen Preis an guten Pelzen, eines dieser Fabelmesser an Interessierte verkauften. Auch ich erhandelte mir ein solches Wunderobjekt.“

Selbstverständlich war ich erregt. Die fremden Händler in ihren Schiffen ohne Segel, wahrscheinlich Dampf-, Elektrische- oder Dieselschiffe, mussten eine einigermaßen fortgeschrittene Zivilisation repräsentieren. Dort musste ich hin. Nur dort erhielt ich weitere Antworten und vielleicht eine Möglichkeit heimzukehren.

Wie auch immer. Am anderen Tag verabschiedete ich mich von den enttäuschten Nomaden. Vor allem die jugendliche ‚Pferdegruppe’ wollte mich nicht gehen lassen. Als sie es doch taten, sicherten sie mir zu, dass sie weitere Pferde dressieren und züchten wollten. Dann wollten sie mit den Reittieren zur Station der Fremden reisen, um dort Handel zu treiben. Auch erhielt ich die Beschreibung, wo sich ihre Winterhöhlen befanden. Dort hielten sich offenbar mehrere verwandte Klans im Winter auf.

„Ein neues Zeitalter wird für diese Menschen beginnen“, mutmaßte der Logiksektor in meinen Ohren. „Wieso nur nehmen wir das Angebot des Klans nicht an, den Winter dort mit ihnen in relativer Sicherheit zu verbringen?“

„Irgendeine nicht erklärbare innere Unruhe treibt mich weiter.“ Der Logiksektor schwieg. Solche Intuitionen waren ihm fremd, aber er vertraute dem Überlebensinstinkt eines Unsterblichen. Und er tat gut daran…

Vorerst ging es zurück zu meinem ersten Hauptlager.

Auch Rih duldete inzwischen eine Pferdeschleppe. Diese und zwei Körbe an den Seiten beförderten meine gewonnenen Vorräte zu meinem Hauptlager. Meine kleine Höhle barg immer noch meine alten Vorräte. Danach begab ich mich mit den zwei Pferden und den wichtigsten Vorräten, auf eine Tour, um eine Höhle für den Winter zu suchen. Die Steinzeitler hatten mir einige Hinweise gegeben, wo es noch freie Höhlen geben könnte. Also machte ich mich in diese Richtung auf.

Nach drei Tagen Reisen, in Richtung der sich am Horizont abzeichnenden Hügel und niedrigen Berge, entdeckte ich eine Gestalt, die ich natürlich nicht erwartete und auch nicht gleich erkannte. Er mich allerdings schon.

„Eure Erhabenheit! Endlich habe ich Sie nach langer Suche gefunden!“

Verblüfft blickte ich den Fremden, der einem mir unbekannten Menschen glich, an.

„Rico?“

„Eigentlich Ricanor, Sir. Haben Sie mich vergessen?“

„Nein, natürlich nicht, Rico. Aber sag, wie kommst du zu mir und wie kommen wir auf diesen Urzeitplaneten?“

„ Hören Sie mir bitte zu, Sir.“

Was ich hörte verblüffte mich nun doch. Ein Hypersturm unterbrach unseren Linearflug, weit vor diesem Sonnensystem, zog uns allerdings in einen Hyperraumstrudel, einen sogenannten Tryortanschlund und ließ die ‚Amoustrella’ in dem Sonnensystem der roten Sonne, in einem engen Orbit um diesen Planeten, materialisieren. (Anmerkung Autor: Stichwort: Tryortanschlund in PP falls Interesse…)

Als die Jacht im Orbit eines uns bislang unbekannten erdähnlichen Planeten endgültig zu Bruch ging, retteten sich Rico und ich in eine Notfallkapsel. Der Robotiker starb bereits vorher im havarierten Schiff. Durch die Einwirkung des Hypersturms gab die Kapsel etwa zweitausend Meter über dem Boden ebenfalls ihren Geist auf. Rico warf mich, ausgestattet mit einem Fallschirmpack und der Notfalltasche, aus der abstürzenden Kapsel. Er sprang mit einem Notfallcontainer hinterher und landete wo anders.

„Nun ist mir auch klar, Rico, wieso ich noch immer solche Probleme mit meinem Kurzzeit-Gedächtnis habe. Ich muss hart mit dem Fallschirm gelandet und irgendwo mit dem Kopf aufgeschlagen sein. Die in mir integrierten heilenden Nanobots und mein Zellaktivator müssen einen Schädelbasisbruch verhindert haben.“

„Korrekt, Sir. Auch müsste ihr Kurzeitgedächtnis wieder vollständig in den nächsten Wochen zurückkehren. Noch etwas, Lordadmiral. Ich habe eine Höhle für den Winter entdeckt. Dort lagern bereits Vorräte und eine Überraschung. Mit ihren Pferden benötigen wir einige Tage dorthin.“

„Da bin ich allerdings gespannt, Rico!“

In den nächsten Tagen veränderte sich die Landschaft. Sie wurde trockener und öder. Wir verließen die unregelmäßig verlaufende nördliche Grenze der feuchten, im Winter schneebedeckten Festlandsteppen. Jetzt kamen endgültig die Lößsteppen, die sich unmittelbar bis an die steil aufragenden Wände der nördlichen Eiskappe erstreckten und die es nur während der Eiszeit gab. Da mir Rico erklärt hatte, dass dieser Eisplanet mit der Erde in der letzten Würm-Eiszeit zu vergleichen wäre, konnte ich mir die hiesigen planetaren Verhältnisse aus der Eiszeitgeschichte der Erde in etwa zusammenreimen.

Kurz zusammengefasst: Auch hier hatten die Gletscher, massive übereinander gelagerte Eisschichten gebildet. Sie erstreckten sich auch hier über die gesamten nördlichen Kontinente und hüllten die nördliche Hemisphäre ein. Fast ein Viertel der gesamten Erdoberfläche Terras waren damals von ihrem unermesslichen Gewicht erdrückt worden. Die riesigen Wassermengen, die sie banden, bewirkten, dass der Wasserspiegel der Ozeane sich senkte, die Landmasse sich entsprechend vergrößerte und auch die Umrisse der Kontinente sich dadurch leicht veränderten.

Kein Teil des irdischen Erdballs oder entsprechend des hiesigen Planeten konnte sich ihrem Einfluss entziehen. Wir wussten, dass damals die Regenfälle die Gebiete um den Äquator überfluteten, und die Wüsten schrumpfen ließen.

Ich sprach mit Rico während unserer schnellen Reise über die Lößsteppen darüber. Er meinte: „Sie haben Recht, Lordadmiral.“

„ … doch am nachhaltigsten wirkt sich der Einfluss der Eiskappe an ihren Rändern aus“, hörte ich ihn dozieren.

„Die riesige Eisdecke kühlt die darüber liegende Luft ab, was zur Folge hat, dass die Feuchtigkeit darin sich verdichtet und als Schnee herunter kommt. Um den Mittelpunkt der Eiskappe setzt sich jedoch permanent Hochdruck durch und schafft eine extrem trockene Kältezone, welche Schneefälle immer weiter an den Rand drängt.“
Rico sprach im Präsent, was natürlich unserer Gegenwart auf diesem Planeten geschuldet war. Natürlich hörte ich seinen belehrenden Ausführungen zu, die ich selbstverständlich auch kannte. Aber ich ließ ihn babbeln, weil ich mich einfach freute seine vertraute Stimme zu hören. Allerdings: Diese Stimme war inzwischen von einem menschlichen Äquivalent nicht mehr zu unterscheiden. Auch fühlte ich inzwischen an ihm eine Ausstrahlung, die nur von einer ÜBSEF-Konstante oder einer ‚Seele’ herrühren konnte. Was hatte ihn so verändert? Hatte ihn Homunk zwischen den Jahren 2040 – 2115 so verändert und ihm ein Äquivalent zu einer menschlichen Seele verpasst? Als ich ihn 2040 in meiner Tiefseekuppel nach 69 Jahren Tiefschlaf wieder sah, entsprach er äußerlich wieder einem Roboter wie nach meinem ersten Erwachen vor zehntausend Jahren. Als ich ihn 2115 wieder sah, entsprach er äußerlich immer noch einem Androiden. Aber bereits damals musste er Naniten von Wanderer in sich tragen, die ihn zu einer Art von Formwandeln befähigte. Jetzt glich er völlig einem akonischen Menschen. Er besaß eine samtbraune Hautfarbe, tiefdunkle Haare mit blauen Einfärbungen. Insgesamt war er eine schlanke hoch gewachsene Erscheinung mit markant männlichen Gesichtszügen. Er sah eindeutig besser als ich aus und ich konnte mir durchaus vorstellen, dass ihm Frauenherzen zufliegen würden, zumal er jetzt auch wie gesagt eine sehr männliche Ausstrahlung besaß.
„Ist nur gut, dass du ein machohafter Hetero bist!“ spöttelte mein Logiksektor in meinen Ohren.
„Da hast du verdammt Recht!“

Dann erklärte mir Rico anhand der Fakten über die Würm-Eiszeit, wie er die Lage hier beurteilte.
„Dies ist mir alles klar, Rico!“ Der Androide schwieg leicht beleidigt, während ich über die weiteren Konsequenzen auf den Steppen des Eisweltplaneten nachdachte.

Im Frühjahr schmolz damals auf Terra, der im Winter gefallene Schnee.
Auch hier würde sich die Eisoberfläche wieder erwärmen. Schmelzwasser sickerte dann aus den Gletschern und quoll als Flüsse und Bäche über die Steppen. Dieses Schmelzwasser weichte die Böden über dem Permafrost auf, dem Dauerfrost in der Tiefe.
In jedem Falle genug, damit sich flach wurzelnde Gräser und andere Pflanzen im Rekordtempo empor sprießen konnten. In der Mitte des Sommers verdorrte die Flora. Ich machte mir klar, dass insgesamt flächenmäßig ein kompletter Erdteil von diesem Grasland bedeckt sein könnte. Dazwischen gab es lediglich in Meeresnähe nur verstreut kleinere Wald- und Tundraflächen. Hier auf dem mir noch unbekannten Planeten einer Roten Riesensonne, würde es ähnlich sein, wie damals auf der Erde, in der Würm-Eiszeit.
Die im Vergleich zu Sol verminderte Lichtabstrahlung der Roten Sonne würde auf dem Planeten X eine permanente Eiszeit bewirken. Nur in den äquatorialen und den angrenzenden Zonen würden erdähnliche Zustände herrschen, die für humanoide Völker, wie terranische, akonische oder arkonidische Menschen, gute Siedlungsbedingungen ergaben.

In den Gebieten, die unmittelbar südlich der Eisränder lagen und wo die Schneedecke nur gering war, lieferte das Gras das ganze Jahr über Futter für Abermillionen grasender und sich von Samen ernährender Tiere, die sich an die Eiskälte des Nordens angepasst hatten. Diese wiederum gaben jenen Raubtieren Nahrung, die sich an jedes Klima anpassen, das ihren Beutetieren Nahrung bot.

Ich wusste, dass damals auf der Erde, Mammuts am Fuß von blauweiß schimmernden nahezu zweitausend Meter steil in die Höhe ragender Eiswände grasten. Würden auch hier auf diesem noch für uns namenlosen Planeten, ähnliche Tiere existieren? Und hätte ich noch Gelegenheit dazu diese zu sehen? Die gigantische Eismauer würde nicht allzuweit entfernt sein.

Mal schauen.

Abhängig würde es auch von Ricos Ausrüstung in dem Notfallcontainer sein, dessen Standort Rico kannte. Der Container musste noch zu den Höhlen geschafft werden. Und natürlich war ich gespannt auf Ricos ‚Überraschung’.

Wir reisten über Wasserläufe, die in der momentanen wärmeren Jahreszeit vom Schmelzwasser gespeist wurden. Oft fraßen sie sich durch die tiefe Lösschicht und auch durch das Sedimentgestein, bis hinunter auf die kristalline Granitplatte, welche das Fundament des Erdteils bildete. Tiefe Schluchten und Flussverengungen konnten wir überall in der Landschaft entdecken. Reißende Flüsse sorgten für Wasser und Schluchten und boten Schutz vor dem Wind. Selbst in den trockenen Lößsteppen gab es grüne Täler und Hügel.

Eine solche Oase tat sich urplötzlich vor uns auf. Unten erkannten wir eine tiefe Schlucht, die sich zu einem Tal weitete. Ein kleiner Fluss strömte dort permanent durch die Engen und Weiten der Tallandschaft. Entlang der beiden Ufer entdeckten wir Bäume, Sträucher und Wiesen, die sich bis zu den steilen Wänden erstreckten. Auch sahen wir an den zahlreichen Windungen des Tales Mengen von angeschwommenen Holz und wohl auch Brocken von Minerale herumliegen.

„Dort führt ein steiler Weg hinunter zum Fluss. Warte ich nehme dir Lady ab“, bot mir Rico an.

Ein kompletter Hangabschnitt des Tales wurde durch einen Art bergförmigen riesigen Felskoloss gebildet. Da das Terrain sich hier durchaus ziemlich faltig und voller Felsen gestaltete, überraschte mich hier dieser Felsenberg nicht.

In jedem Fall entdeckte ich vom Fluss aus gerechnet auf etwa dreißig Metern Höhe zwei Höhlen, die durch einen inneren Gang miteinander verbunden waren, wie ich später feststellte.

Den Hang zum Fluss hinunter konnte durchaus auch von einem Pferd mit Schleppe begangen werden. Wir bewegten unsere Tiere im Schritttempo nach unten und erreichten sicher den Flussgrund. Dort ließen wir unsere Tiere kurz trinken und ritten anschließend langsam wieder Hang aufwärts in Richtung Höhlen.

Vor der Eingängen der kleineren und größeren Höhle zog sich ein breiter Sims entlang, der die Ausmaße einer Terrasse besaß. Auf dieser Plattform wartete eine Frau, deren Schönheit mich sofort in den Bann zog. Sie hatte sich wie eine irdische Indianerin komplett in ein geschmackvolles Hirschleder-Outfit gekleidet.

Dies konnte ihren Hochadel allerdings nicht verbergen. Sie besaß ein langes nunmehr in einem Hauptzopf gebundenes blauschwarzes Haar von bemerkenswerter Fülle und Glanz. Ihre samtbraune Hautfarbe hatte den typischen akonischen Touch. Dazu natürlich ihre genetisch perfektionierte ‚Göttinenfigur’. Die Arroganz in ihren grünen Augen übertraf sogar, die von Altarkoniden meiner Art.

„Darf ich vorstellen, Hochedle, Atlan da Gono…“

„Riconos!“, unterbrach die Frau den überraschten Androiden, „was soll das? Wieso schleppst du mir diese Mutantenkreatur her? Mit diesem Subjekt rede ich nicht direkt. Nicht mit einem dieser unedlen Ragnaari- Mutanten, die einst ein widerrechtliches Imperium errichtet haben!“

Sie sagte es, drehte sich harsch um und begab sich in den Eingang der großen Höhle.
Rico und ich blickten ihr konsterniert nach.

„Ich muss um Entschuldigung bitten, Lordadmiral! Aber ich bedachte die akonischen soziologischen Verhältnisse nicht. Zudem gehört Alnora einer Fraktion an, die möglichst die Verhältnisse der Zeit vor dem Großen Befreiungskrieg zementieren möchte. Sie erkennt die neuen Verhältnisse, welche die Terraner mit dem Linearflug der FANTASIA im Jahre 2101 in die Wege leiteten und Sie und Rhodan durch die Zerstörung des Blauen Schirms, um das Akonsystem bewirkten, nicht an. Zudem gehört sie einer Familie an, die du bereits während deiner Abenteuer als Kristallprinz trafst.“
„Moment mal, Rico. Möchtest du mir erklären, dass dieses arrogante weibliche Konstrukt der akonischen hochedlen Erziehung, eine Aronthe ist, auf dessen hocharrogante Sippschaft ich bereits vor Jahrtausenden in meiner Jugendzeit traf?“

„Jawohl Sir. Sie erzählten mir bekanntlich in der Azorenkuppel von ihren Jugendabenteuern. Die Akonin heißt Alnora tan Aronthe. Damit gehört sie einer auch heute noch mächtigen Familie und Fraktion an, welche vor allem die Arkoniden hasst und bekämpft. Für die Terraner hegt sie Verachtung, allerdings auch Furcht, was ja durchaus berechtigt ist.“

Dann erzählte mir Rico, wie er Alnora traf und welche Mission sie auf diesem Planeten durchführen wollte.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: :st:
Wenn man bedenkt, dass es ihn überraschend erwischt hat, dann ist es doch viel.

:P[/quote]

Nein, er besaß bei seiner Notlandung ja nur das Survival-Kit. Aber wie der neue Teil offenbart, konnte Rico einen 'Notfallcontainer' bergen.

Dieser enthält viele Dinge, speziell von Atlan für 'seine' Raumschiffe im Zeitalter der erneuten Archaischen Perioden zusammengestellt. Aus diesem Container stammt dann der 'Survival-Rucksack'. :-= ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ah so, ja, das hab ich gelesen, dass Rico noch mehr retten konnte. Ist ja nur von Vorteil auf dieser Welt.

Und die Frau ist ja ein schönes Früchtchen. Da bin ich ja mal gespannt, wie das mit der weitergeht.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Ah so, ja, das hab ich gelesen, dass Rico noch mehr retten konnte. Ist ja nur von Vorteil auf dieser Welt.

Und die Frau ist ja ein schönes Früchtchen. Da bin ich ja mal gespannt, wie das mit der weitergeht.

Ist ja auch unwahrscheinlich, dass a l l e Frauen Atlan lieben. B-) :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Da haste allerdings Recht, und ganz besonders, wenn es sich um Akoninnen handelt. :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Da haste allerdings Recht, und ganz besonders, wenn es sich um Akoninnen handelt. :lol:

Eben! :D

Da war allerdings mal eine Auris tan Las-Toor, die hatte doch mit Perry was. B-) :devil:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Wird wohl auch unter den Akonen verschiedene Charaktere geben. ;)
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