Requien für ES

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Tja, da Henket aber nunmal ein Bier ist, passte das grad so schön. :lol:

ja schon klar. Mit dem Henket der Romanfiguren, must du halt Leben. :P
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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Da trinke ich doch lieber ein echtes Bier! :lol:
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 9

Bericht Jason
436 BC

Langsam verließ mich die Trance und ich schüttelte den Kopf.

"Unheimlich! Ich habe keine Ahnung, Kapitän. Irgendwann in den mir fehlenden zehn Jahren muss ich dies gelernt haben. In meinem Bewusstsein taucht dafür nur ein Begriff auf: Dagor- Bogenschießen."
„Das sagt mir nichts.“
Der Kapitän schüttelte immer wieder den Kopf. Die Erregung legte sich langsam, als wir Aigina fast erreicht hatten.

Sechzig schwitzende und keuchende Männer trieben die Barke durch die Bucht in Richtung Handelshafen. Das Meer schimmerte in der immer noch heißen Frühabendsonne. Mein Blick richtete sich auf den Apollohügel der die Stadt in Richtung Kap begrenzte. Vor dreiundzwanzig Jahren, nach der Kapitulation der Aigineten gegen den Delischen Bund, mussten die Verlierer die Stadtmauer schleifen lassen und jährliche Reparationen an die Sieger entrichten.

Der Hügel wurde von einem dorischen Ringhallentempel des Apollos gekrönt. Die sakrale Anlage hatten die Aigineten aus naxischem Marmor erbaut. Dieser edle Stein reflektierte die Sonnenstrahlen besonders effektiv. Dadurch wurde der Tempel in strahlendem Licht gebadet. Wir alle schauten voller Ehrfurcht auf dieses beeindruckende Bauwerk. Es schien, als wolle uns der lichte Gott Apollo selbst begrüßen. Die Hänge des heiligen Hügels hatten die Insulaner mit weiteren kleineren Tempeln und öffentlichen Gebäuden bebaut. Unter anderem befand sich dort die alte Agora, mit einigen Säulenhallen und dem Odeon, in dem der Stadtrat tagte.

Hinter dem Apollohügel schloß sich der 'geheime Hafen' an. Er wurde durch Riffe und Untiefen geschützt. Nur aiginetische Seeleute kannten eine sichere Passage in das Hafenbecken hinein. Nach der Kapitulation der Insel gestattete ihnen der Bund von Delos, der sich nun das von Athen dominierte ‚Attische Reich’ nannte, nur noch eine kleine Flotte. Trotzdem konnte ich im Kriegshafen mehrere Trieren und etwa zwanzig Sechzigruderer erkennen.

Als Geheimagent des Perikles notierte ich in Gedanken, diese schon wieder enorme militärische Flottenansammlung. Allerdings nahm ich an, dass der attische Erste Stratege längst über den Flottenstand der einstigen Konkurrentin Athens auf dem Laufenden sein würde. Aigina lag ja vor der Haustür der von den ‚Langen Mauern’ geschützten Doppelstadt Peiraeus- Athen.

An die Kriegsreede schloß sich der normale Handelshafen an, der von vielen Frachtschiffen angelaufen wurde. Viele kleine und große dickbäuchige meist Handelssegler belegten zurzeit die Molen. Allerdings konnte der Betrachter auch kombinierte Barken, welche Ruder- und Segel besaßen, erkennen.

Nach Peiraeus und Korinth galt Aigina- Polis immer noch als der wichtigste Hafen in Alt Hellas. Getreide aus dem ägyptischen Naukratis und dem Pontos Euxeinos (Schwarzes Meer) wurden in riesigen Mengen umgeschlagen. Ferner lieferten aiginetische Handwerker wie eh und je, hochwertige Bronze-Luxus-Güter, ebenso welche aus Silber und Gold. Weitere Ausfuhrprodukte stellten Olivenöl und Wein dar. Sie gingen in den Keramikbehälter, die attische oder korinthische Töpfer herstellten, in alle Welt. Trotz des eindrucksvollen Warenumschlags, stellten dessen Erlöse nicht mehr die Haupteinnahmequelle der Insel dar.

Aigina mit seiner riesigen Kapitalkraft wurde längst zum Hauptbankenplatz des östlichen Hellas. Hier konnte jeder Kapitalsuchende oder Kapitalflüchtige fündig werden, denn die kapital- und steuerfreundliche Gesetzgebung sorgte nun schon seit drei Jahrhunderten für den Zustrom des Geldes, sei es in Münzen oder in Giralverkehr. Heutzutage handelte es sich natürlich hauptsächlich um athenische Drachmen (Eulen) und nicht mehr um die in Aigina selbst geprägten Silbermünzen (Schildkröten), mit der hauptsächlich gehandelt wurde. Aber die aiginetischen Bankiers galten als flexibel und boten ihre Dienste in jedweder handelbaren Währung, selbst in persische Gold-Dareiken oder in etruskischen Münzen an.

Während ich mich diesen Gedanken über der Inselheimat meines Großvaters hingab, erreichten wir den Handelshafen und legten an. Hinter der Hafenmole erhoben sich stattliche bis zu fünf Stockwerke hohe Patrizierhäuser. Viele aiginetische Fernhändler hatten es in der Jahrhunderte zurückreichenden Handelstradition geschafft reich zu werden, und in die Finanzaristokratie aufzusteigen. Im Gegensatz zu Athen, bildete die hiesige Finanz- und Handels-Aristokratie, die große Mehrheit gegenüber den Großgrundbesitzern. Mein aiginetischer Großvater gehörte allerdings beiden aristokratischen Kreisen an.

Nach der Niederlage der Inselrepublik gegen Athen wurde die Oligarchie zwar offiziell abgeschafft und eine Demokratie nach attischen Vorbild geschaffen, aber hinter den Kulissen bestimmten immer noch die Adeligen der alten Familien das politische Geschehen im Großen Rat. Schließlich konnten die Aristokratenklans stolz auf eine jahrhundertealte machtvolle oligarchisch geprägte Geschichte der aiginetischen Republik sein.

Als Athen beispielsweise nur eine bäuerliche Landmacht darstellte, segelten aiginetische Fernhändler bereits ins legendäre Tartessos im südlichen Hispania oder nach dem italischen Etrurien und natürlich nach Ägypten. Mehr als zehn Generationen lang galt die Inselstadt hinter Korinth, als die zweite hellenische Handels- und Seemacht mit einer machtvollen Flotte.

Besonders stolz konnten die Inselkapitalisten auf die Tatsache sein, dass sie als erste Hellenen, die legendäre ‚Schildkröte‘, eine Silbermünze mit hoher Finanzkraft, einführten. Damals, als die Athener wieder zu einer bäuerlichen Landmacht zurück sanken und Tauschhandel betrieben...

Der Fliegende Delphin legte an der Mole an. Als er andockte und vertäut war, wurde das Brett hinüber geschoben. Als einer der ersten Passagiere ging ich von Bord und begab mich als normaler Reisender in das Zollgebäude, das direkt an die Schiffsanlegestelle angrenzte.

Als Junge besuchte ich im Frühsommer oftmals meinen hiesigen Großvater. Die Insel wurde damals zu meiner zweiten Heimat. Aus diesem Grund hatte mich Perikles als Spion in der Maske eines nach vielen Jahren heimkehrenden Weltreisenden, nach Aigina geschickt. Offiziell hatte ich in meiner Maske keine Verwandten mehr auf der Insel, sodass ich hoffen konnte, anonym durch die Zollbehörden zu schlüpfen.

Der Zöllner schaute meine attischen Papiere zwar etwas genauer an, konnte allerdings die sehr gute Fälschung aus der Spionagewerkstatt des Ersten Attischen Strategen, nicht erkennen. Schließlich ließ mich der Beamte stirnrunzelnd und unfreundlich passieren. Nach dem Verlassen der Zollstelle steuerte ich durch das Menschengewimmel auf der Promenade hindurch, eine kleine gut geführte Pension an. Diese kannte ich noch aus meiner Jugendzeit. Mein Großvater Periander pflegte diese Pension immer für familienfremde ausländische Geschäftspartner zu benutzen, die er nicht unbedingt im eigenen aristokratischen Haus haben wollte. Er besaß aufgrund seiner umfangreichen Handelsbeziehungen, nach Etrurien, Ägypten, Hispania und Massilia viele barbarische Geschäftspartner.

Nach den vielen Jahren hatte ich nicht die Befürchtung, dass mich 'Mutter Leta' erkennen würde. So kam es auch und ich mietete mich als angeblicher heimkehrender Seefahrer bei der Pensionswirtin ein. Einige Tage bezahlte ich im Voraus, legte meinen Seesack in das einfach eingerichtete, aber saubere Zimmer und stürzte mich anschließend in das beginnende abendliche bunte Treiben rund um den Hafen. Falls feindliche Spione meinen Seesack heimlich überprüfen ließen, würden sie darin nur die üblichen Utensilien eines Seefahrers entdecken. Der Attische Geheimdienst leistete sich nicht solche oberflächlichen Fehler. Mein Geld trug ich in einem Leibgürtel.

Einheimische und Fremde bewegten sich in großer Zahl auf der breiten Strasse. Wie in jeder großen hellenischen Hafenstadt gab es auch hier Seemannstavernen, Händlerbuden, gut ausgestattete Läden (in der fast alles angeboten wurde was das Mittlere Meer erzeugte oder anbot) und gepflegte Trattorien. Ich setzte mich nach einem ausgiebigen Bummel, den ich als Großstadtmensch genoss, in eine Trattorie, die auch Henket :lol: anbot.

Die Taverne schloß direkt an die Hafenmole an. Der Gast genoss einen guten Überblick über den Hafen und die Promenade. Wie alle Hellenen liebte ich den geselligen Trubel um mich herum. Die Stühle unter der Sonnenplane waren gut besetzt, aber ich fand zu meiner Freude an einem noch unbesetzten kleineren Tisch Platz. Der schwitzende dicke Wirt kam sehr schnell an meinen Tisch und ich bestellte einen Krug guten Henket aus Memphis. Die Brauereien, hauptsächlich immer noch in den Händen der Profitorientierten Tempel dieser ältesten ägyptischen Stadt brauten das beste Exportbier am Mittleren Meer.

Dazu gab es kleine Happen aus peloponnesischen Schafskäse, epidaurischen Gurken und einen köstlich schmeckenden Brotfladen aus sicilischen Weizen. Ich genoss jeden Schluck des schäumenden gekühlten und gewürzten Henket und das Essen. Derweil ließ ich mich vom Treiben um mich herum einlullen. Am Hafen umfing jeden Besucher ein ständiges Kommen und Gehen.

Mein Auge fiel auf die besonders auffällig wirkenden Kaikis. Dabei handelte es sich um kleine Frachtboote vom nahen Peloponnes, die vor allem Gemüse und Früchte, aber auch Selbsthergestellte Waren direkt vom Schiff verkauften. (Anmerkung Autor: diese gibt es noch heute)

Dieser schwimmende Dauermarkt im Hafen von Aigina galt als weit berühmte Attraktion. Viele Reisende kamen nur deswegen hierher, auch um hier preisgünstig einzukaufen.

Ich hätte dem Markttreiben, dem Geschrei, dem Handel und der Gestik, sowohl der Verkäufer, als auch der Käufer stundenlang zusehen und hören können, ohne dass es mir langweilig würde. Schließlich handelte es sich, um das pralle Leben einer Handelsmetropole.

Langsam ging die Sonne als glühender Ball über dem Isthmus unter und ich bewunderte wie immer, wenn ich hier saß, den Blick auf die Insel Angistira und dahinter die hohen Berge der uns Attikern feindlich gesinnten Peloponnes, die völlig von Sparta beherrscht wurde.

Viele einheimische Familien, einige selbst mit Frauen (was in Athen undenkbar wäre), machten ihren abendlichen Promenadenspaziergang bei Sonnenuntergang.

Natürlich keine Patrizier, das ginge dann selbst im liberalen Aigina zu weit...

Der Aristokrat ging selbstredend ohne Frau tagsüber auf die Agora am Apollohügel. Aber zu dieser Zeit hielt er seine abendlichen Symposien mit Freunden in den heimischen Villen ab und dachte nicht daran bei Sonnenuntergang mit dem Pöbel auf der Hafenpromenade spazieren zu gehen. Ich musste unwillkürlich an meinen Großvater denken und grinste in mich hinein. Er verurteilte bereits vor zwanzig Jahren, das noch viel mildere modische Familientreiben der Einheimischen an und auf der Promenade.

Lange genoss ich den Restabend, trank den Henket, übrigens den dritten Krug nahezu unvermischt und liess mir als Hauptgericht einen gegrillten Oktopus servieren. Diese aiginetische Spezialität sollte sich ein Aiginabesucher nicht entgehen lassen! (Anmerkung Autor: Alle diese Speisen gibt es natürlich auch noch heute. Selbst den Henket kann man sich heutzutage via Online zuschicken lassen :unschuldig:)

Zum Nachtisch verzehrte ich kandierte in Honig eingelegte Früchte, die eine weitere kulinarische Rarität der Insel darstellte.

Mittlerweile ging die Sonne unter und die Fischerboote liefen aus. Große geruderte Kaikis zogen eine Reihe von kleineren Booten hinter sich her. Die kleinen Barken, ausgestattet mit großen Öllampen, lockten mit ihrem Licht die Fische an. Am frühen Morgen galt die Fischausbeute meistens, als sehr gut, dank dieser besonderen Fangmethode.
Da ich Morgen einen anstrengenden Tag vor mir hatte, verzichtete ich auf den Besuch eines gewissen Etablissements, dass unter anderem eine phantastische Darbietung von Tänzerinnen aus Kypros und Aigyptos zeigte. Diese Mädchen waren anschließend zu 'gewissen Diensten' bereit und für ihre hohe Kunst bekannt.

So begab ich mich zu meiner Pension. Mein Zimmer grenzte wie alle anderen Gasträume des Gebäudes an einen Innenhof, indem sich ein kleiner Kräutergarten und ein stets frisch gefüllter mannsgroßer Wasserbehälter aus porösen und damit atmenden Ton befand.

Im Zimmer umfing mich eine immer noch große Hitze. Deshalb öffnete ich die hölzernen Balkontüren in voller Breite, denn die überlappenden Fassetten ließen nicht genügend Kühle herein. Frische Luft, allerdings angereichert mit einem undefinierbaren Duft von mehr als zwanzig Gartenkräutern, strömte daraufhin in den Raum. Ich holte mir vom großen Tonwasserbehälter einen Becher herrlich kühl schmeckenden Wassers. Das köstliche Nass lieferten Händler von der Quelle auf dem Aphaia-Hügel. Dieser gehörte zum zentralen Hochplateau der Insel. Das Aphaia-Wasser galt als Heilwasser, das allerdings auch als Trinkwasser eine hohe Qualität auswies und deshalb gerne getrunken wurde.

Das normale Brauchwasser lieferte nahe Quellen oberhalb der Stadt und wurde über Tonröhren in die öffentlichen Brunnenhäuser oder direkt in die reichen Häuser geleitet. Irgendwann musste ich trotz der immer noch warmen Zimmerluft, eingeschlafen sein. Geschuldet war das schnelle Einschlafen wohl der Tatsache, dass ich dem Henket aus der Memphis-Brauerei des Ptah- Tempels, nicht gerade wenig zugesprochen hatte…

Am Morgen verzichtete ich auf das Frühstück bei Mutter Leta, weil ich noch vor Sonnenaufgang das Haus verließ. Ich nahm nur zwei Becher des Aphaia-Wassers und einen Fladen Brot zu mir und begab mich auf meine frühmorgendliche Wanderung. Als Bekleidung hatte ich die Exomis, ein sehr leichtes, saloppes Gewand gewählt, das nur an der linken Schulter befestigt wurde und die körperliche Bewegung kaum behinderte. Diese Kleidung trugen hauptsächlich Arbeiter und Bauern und stellte, da sie aus dunkler gewöhnlicher Wolle gewebt wurde, die einfachste Form des typischen hellenischen Gewandes, dar: des Chitons. Über den Exomis warf ich einen kurzen einfachen Himation den ich leicht um meinen Leib binden konnte, falls es zu warm wurde. Zusätzlich stattete ich mich mit einem Dolch aus, den ich an meinem Gürtel gut sichtbar, als Warnung für alle Angreifer trug. Im Übrigen verließ ich mich auf meine neuen Kampfkünste, die ich in den ‚zehn verlorenen Jahren’ auf der Tabora gelernt hatte. Seltsamerweise alterte ich in dieser Zeit nicht.

„Verlorene Jahre würde ich diese Zeit nicht nennen!“ meldete sich die zweite Gedankenstimme in mir, die sich wohl auch in dieser Zeit auf der Insel Tabora entwickelt hatte.
„Deine Gedanken stimmen. Das Potential dazu hattest du allerdings in den Genen verankert.“
Seltsamerweise wusste ich was dieses Wort bedeutete. „Aber von wem stammen diese Erbinformationen?“
„Das würdest du im Moment noch nicht verstehen. Dazu ist eine weitere Ausbildungszeit auf der Tabora von zehn Jahren notwendig. Erst dann bist du ein Medjay des Ordens des Lichts mit allen diesen zustehenden Informationen“.

Weitere Informationen erhielt ich trotz intensiven mentalen Nachhakens nicht. Wer mochte dieser Orden sein? In mir hielt sich seltsamerweise der Gedanke, dass der Orden eine ‚Dunkle Bruderschaft’ bekämpfte. Der Lichtorden unterschied sich vom Anderen dadurch, dass er sich für das freie individuelle Denken einsetzte, wie es beispielsweise auch die Bruderschaft der ‚Eulen’ tat, der ich als Geheimagent von Perikles beitrat. Unser oberster Anführer war natürlich der Große Attische Stratege.

Was ein Medjay darstellte wusste ich allerdings. Ein ägyptischer königlicher Polizist. Ein Spezialkämpfer für die indigenen Pharaonen. Sie hatten beim letzten Aufstand der Ägypter gegen das persische Joch vor etwa zwanzig Jahren eine große Rolle gespielt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes durch die Perser, wurden die Medjay von persisch- medischen Assassinen verfolgt. Wie dieser verborgene Kampf letztlich ausging, konnte noch keiner vorhersagen.

Das interessierte mich natürlich intensiv, da sowohl meine Großmutter Helena zu fünfzig und meine Mutter zu hundert Prozent, dem ägyptischen Königshaus aus Sais entstammten. Der in Persien, nach verlorenem Kampf vor knapp zwanzig Jahren gekreuzigte Iret-Heru, den wir Hellenen auch Inaros II nannten, war beispielsweise ein Halbbruder meiner Großmutter Helena. Ihr Vater war dagegen ein adeliger aiginetischer Söldnerführer in Diensten der Pharaonen aus Sais gewesen.

Selbst mein Großvater, ein dorischer Hellene wie er im Buche stand, achtete die
Ägypter und unterhielt immer noch engste Handelsbeziehungen mit Naukratis, sonst hätte er meine hellenisch-ägyptische Großmutter wohl nicht geheiratet. Man sagte ihr nach, dass bevor sie Periander geheiratet habe, sie eine Affäre mit einem geheimnisvollen weißhaarigen Fürsten aus dem fernen Westen hatte. Entstammte mein ermordeter Vater dieser Verbindung mit dem fremdländischen weißhaarigen Fürsten? Kamen daher meine Gene, welche mein Zweitbewusstsein ermöglichte? Natürlich beantwortete dieses mentale Konstrukt nicht meine Überlegungen.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Da trinke ich doch lieber ein echtes Bier! :lol:

Ich auch :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Hier ein Link zur Insel Ägina der Jetztzeit.


https://www.youtube.com/watch?v=aSiwPc302rA


zur Einstimmung auch auf die nächsten Teile, die auf der insel 436 BC spielen werden.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Oi, Jason ein Enkelsohn von Atlan. Wow!

Ja ja, ich weiß, warum Du hinter das erste Henket diesen Smiley gesetzt hast. :lol:
Ich lass mir das trotzdem nicht online zuschicken. :D

Die Beschreibung des Essens macht teilweise richtig Appetit!

Bin mal gespannt, wie es mit seinem Abenteuer weitergeht oder dem von Atlan in seiner Gestalt irgendwann wieder. ;)

Schönes Video! :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Oi, Jason ein Enkelsohn von Atlan. Wow!

Ja ja, ich weiß, warum Du hinter das erste Henket diesen Smiley gesetzt hast. :lol:
Ich lass mir das trotzdem nicht online zuschicken. :D

Die Beschreibung des Essens macht teilweise richtig Appetit!

Bin mal gespannt, wie es mit seinem Abenteuer weitergeht oder dem von Atlan in seiner Gestalt irgendwann wieder. ;)

Schönes Video! :st:


Nun, Atlans und Jasons Abenteuer werden wie bereits angesprochen abwechselnd gepostet. D.h. du mußt halt zwei Wochen auf die jeweiligen Fortsetzungen warten. Atlan trägt ja nur eine Maske und die Psychoprägung verliert bald seine Wirkung. Vor allem während seiner Abenteuer in seinem Lieblingsland Ägypten, das noch folgen wird.
Was das Henket angeht, möchte ich dich nicht zu Online-Bestellungen verleiten :lol:
Nun, das Henket selbst ist wohl für einen Süddeutschen, der Bayrisches Bier (manchmal) gewöhnt ist, na sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. :D

Da ich bei jeder meiner vielen Attika-Reisen, zumindest einen Abstecher nach Aigina machte (von Piräus nur 40 Minuten mit den Luftkissenbooten entfernt), genoss ich immer das beschriebene Essen in einer Trattoria in Strandnähe. Auf der heutigen äginetischen Hafenstraße kannst du sogar Fiaker fahren, was vor allem asiatische Touristen mit viel Fotogeblitze und jetzt wohl mit Smartphone nutzen :unschuldig: B-)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ich warte gerne. Kein Problem. ^_^

Dir hat also zumindest das Essen geschmeckt, wenn auch das Henket nur bedingt. :D

Tja, mit Smartphones kann man ja auch fotografieren. ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Günther Drach hat geschrieben:Bild

Frohe Ostern an alle Leser dieses Threads.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Ich warte gerne. Kein Problem. ^_^

Dir hat also zumindest das Essen geschmeckt, wenn auch das Henket nur bedingt. :D

Tja, mit Smartphones kann man ja auch fotografieren. ;)
Leider schaffe ich pro Woche nicht mehr als ein Storyteil. Möchte noch länger posten und ich sollte mich am Bildschirm zurückhalten. Was bedeutet, in anderen Threads weniger rumsurfen. :mellow:

Ja, das Essen schmeckt mir meistens mehr, als ein Getränk. Bin ein kleiner Gourmet :unschuldig:
Ja, diese ‚Smartphoner’. Bin nicht gerade ein Fan davon. Wahrscheinlich zu alt :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

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wünsche ich auch hier! :wub:

Ich war schon über 50, als ich mir zum ersten Mal ein Smartphone anschaffte. Ist wohl eher eine Frage des Wollens! ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: Ich war schon über 50, als ich mir zum ersten Mal ein Smartphone anschaffte. Ist wohl eher eine Frage des Wollens! ;)

Eben. Manche Ältere wollen halt nicht. :devil:
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Ich habe aufgeholt und freue mich auf weitere Abenteuer von Atlan und Jason. :st:
Ich finde z.B. Deine Schilderungen von Landschaften und das ganze Drumherum Deiner Erzählungen, die Atmosphäre, die mich als Leserin so mitnimmt, einfach toll. :st:
"You make my day" ( jedenfalls 1x die Woche ) :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Hallo Sonnenwind,

Danke für deine lobenden Worte.

Ich bemühe mich die Atmosphäre dieser Zeit, ein wenig nach dem Vorbild des Maestro (in diesem Falle Hanns Kneifel) ein wenig ‚nachzuäffen’.

Als Autor, auch als Hobbyautor, bemüht man sich, sich in diese Zeit hineinzuversetzen. Dazu musst du selbst viele historische Romane oder Sachbücher über das Thema gelesen haben. Dazu kommt natürlich speziell bei mir die Tatsache, dass ich Attika und die Insel Ägina als ‚Phil-Hellene’ oftmals bereist habe.

Zurzeit lese ich viel über die Zeit von Markus Tullius Cicero (Endzeit der Alten Römischen Republik zwischen 100 – 44 BC)

Ich hoffe, du erholst dich so gut auch zukünftig, dass du wenigstens diesem Thread immer gut folgen kannst :st: :st:

Solange meine Kraft reicht wird es historische und kosmische Abenteuer über Atlan und Co geben. Neuerdings auch über seinen Enkel Jason, der das soll hier erwähnt werden, künftig als Medjay und später als Paladin des Orden des Lichts von ES fungieren wird. ES gibt seinen besten Kämpfer einen Zellaktivator. Den gab er ja sogar Alexander von Makedonien. Atlan durfte über die Vergabe des ZA entscheiden und nahm sie dem Makedonien wieder weg. Ähnlich kann der Großmeister des OdL über einige Aktivatoren verfügen. :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Homer G Adams hat geschrieben:Hallo Sonnenwind,

Ich bemühe mich die Atmosphäre dieser Zeit, ein wenig nach dem Vorbild des Maestro (in diesem Falle Hanns Kneifel) ein wenig ‚nachzuäffen’.

Als Autor, auch als Hobbyautor, bemüht man sich, sich in diese Zeit hineinzuversetzen. Dazu musst du selbst viele historische Romane oder Sachbücher über das Thema gelesen haben. Dazu kommt natürlich speziell bei mir die Tatsache, dass ich Attika und die Insel Ägina als ‚Phil-Hellene’ oftmals bereist habe.
Zurzeit lese ich viel über die Zeit von Markus Tullius Cicero (Endzeit der Alten Römischen Republik zwischen 100 – 44 BC)

Ich hoffe, du erholst dich so gut auch zukünftig, dass du wenigstens diesem Thread immer gut folgen kannst :st: :st:

Solange meine Kraft reicht wird es historische und kosmische Abenteuer über Atlan und Co geben.
@ Homer

Man merkt, dass Du Dich in diese Materie vertieft hast bzw. dass Du in dieser Sache sehr belesen bist. Es braucht nicht immer "Action" zu sein, sondern das ganze Drumherum muß stimmen. Und ich finde, Du hast den Bogen raus.- :st:

Danke, das hoffe ich auch.-

Das wünsche ich Dir, denn Dir macht das Schreiben doch soviel Freude. :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Wow, danke für den kleinen Ausblick auf Jasons Zukunft. Da freue ich mich schon. :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

@ Sonnenwind

Keine Sorge ‚Action’ wird vor allem im Jason-Teil noch sehr viel vorkommen, aber natürlich im Atlan- Teil auch. Aber wie du richtig bemerkt hast, sollte man auch in Storys von Hobbyautoren die atmosphärische Seite nicht vernachlässigen. Ja, Sonnenwind, ich kenne mich historisch über Hellas, Rom und Ägypten sehr gut aus. Natürlich versuche ich dies atmosphärisch rüberzubringen. Dies gelang ja immer dem Maestro (HK) immer besonders gut.

Ansonsten teile ich seine Ansichten über Hellas und Rom und über seinen Mangel an metaphysischen Themen in KEINEM Fall. Aber autorenmäßig ist er halt der Maestro. :unschuldig:

Solange ich Energie zum Schreiben habe und es vor allem NICHT übertreibe, habe ich sehr viel Freude daran. Es hält auch die älteren Semester unter uns geistig wach und fit.

@ Elena

Lasse dich im Jason-Thementeil einfach mal überraschen. Irgendwann gibt es natürlich auch ein Treffen zwischen Enkel und Großvater. :lol:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

:rolleyes: Noch etwas, worauf ich mich freue. ^_^
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 10

Mein Gegenüber vermochte seine Genugtuung nur mühsam zu verbergen. Wir blickten uns wie zwei Turnierringer an, die jeden Augenblick aufeinander losgehen wollten. Nach langem Belauern entschloss ich mich die Situation zu entspannen.

"Schauen, Sie mich nicht so feindlich an. Ich bin nur Euridemos von Larissa, zwar ein Freund des Jason, aber nicht er selbst. Gewiss ich fühle mit meinem Freund, mehr aber auch nicht."

Die Gesichtszüge ‚meines’ Konkurrenten entspannten sich und er grinste mich wieder mit jenem Nichtssagenden Lächeln an.

"Entschuldigen Sie Euridemos, einige Augenblicke hegte ich die Meinung, dass hier Jason von Acharnai in Maske vor mir steht. Aber das ist wohl absurd!"

Seine Heiterkeit ging in ein homerisches Gelächter über und er schlug mir auf die Schulter, dass ich fast in die Knie ging.

Ich stimmte schließlich immer noch emotional etwas benommen über diese für Jason unglaubliche, aber leider reale Tatsache über Helena, in das Gelächter mit ein. Von überallher kamen nun Nachfragen, über was wir so lachten.

Der Ratsvorsitzende, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, sagte es seinen Kollegen und diese stimmten ebenfalls in die Heiterkeit ein. Endlich gab es einmal etwas Lustiges in dieser hohen Halle, in der ansonsten über das Wohl und Wehe, des Attischen Reiches entschieden wurde. Das Ratskollegium für diesen Monat, aus der achten Phyle, war ein Querschnitt aller Bürger und der vier Stände. Ebenso der beiden feindlichen Fraktionen der Oligarchischen und der Demokratischen, obwohl Letztere zurzeit des Perikles eindeutig die Mehrheit bildete.

Trotzdem durfte die Adels-Partei nicht unterschätzt werden. Konnten ihre Mitglieder aus dem ersten und zweiten Stand doch als sehr mächtig und erfinderisch in Intrigen und Ränkespielen, angesehen werden. Die Prytanen schüttelten sich vor Lachen wegen der Vorstellung, dass dieser barbarisch gekleidete und auch so aussehende thessalische Halbbarbar, Jason, der Sohn des Achaios sein sollte, eines der reichsten, geheimnisvollsten und dem ersten Stand angehörigen Mannes, eines persönlichen Freundes des Perikles. Nur einige Monatsräte, wahrscheinlich Mitglieder der oligarchischen Partei lachten nicht mit. Sie vertraten die Meinung, egal ob Jason selbst oder einer seiner Vasallen mit seiner Anwesenheit, die Ehre dieses Ortes entweihte, sofort zu verschwinden hätte.

Die Blicke die sie mir zuwarfen offenbarten ihren Hass, zumal sie Jason zusätzlich als Verräter ihres Standes betrachteten. Genauso ging es Perikles, der ebenfalls dem Hochadel entstammte. Ich ignorierte die feindlichen Blicke, beendete mein Gelächter und wandte mich wieder an den Ratsvorsitzenden, bei dem ich nun nicht mehr so sicher sein konnte, ob er mich durchschaute, denn seine Heiterkeit über seine geäußerte Vermutung schien echt gewesen zu sein.

"Sie haben Recht. Es ist wirklich absurd sich dies vorzustellen, ich wäre mein Patron. Übrigens mit wem habe ich die Ehre?"
Mein Gegenüber fing sich wieder.

"Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Theseus, Sohn des Theomedes aus Peiraeus. Mein Vater, ein Freigelassener, verdiente als Händler und Unternehmer ein großes Vermögen. Er leistete für den Staat soviel, dass er einer der wenigen Metöken oder ehemaligen Sklaven ist, die für ihre Verdienste in den Bürgerstand treten durfte. Ich selbst wuchs deshalb als freier Bürger des ersten Standes auf und trat in die Fußstapfen meines leider verstorbenen Vaters. Erst seit ich Helena geheiratet habe, interessiere ich mich für politische Belange. Sie ist sehr daran interessiert und drängt mich hier aktiv zu werden. In solchen Dingen kann man meiner jungen Frau in Athen nichts abschlagen“,
Er machte eine leidende Bewegung mit den Händen und fuhr fort.

"Nun, in den wenigen Monaten habe ich politisch einiges bewegt und bin unter anderem deswegen auch im Führungs-Ausschuss der demokratischen Partei. Ich bin stolz behaupten zu dürfen, dass ich einer der wenigen wirklichen Freunde des Perikles bin und immer wieder zum Symposion bei Aspasia eingeladen werde."

"Wieso erzählen Sie mir dies alles, Theseus? Sie sind mir keine Erklärungen schuldig."

Theseus blickte mich lange wortlos an. Seine braunen Augen schienen mich zu durchdringen, als wäre ich aus Glas.

"Sie sind ein Freund des legendären Jason von Acharnai und mit ihm in Kontakt!"

Ich fragte mich, wieso Helena diesen Aufsteiger geheiratet hatte. Wahrscheinlich hatte sie Jason für tot gehalten und unterlag der Werbung des Theseus, einem sicherlich, wegen seines Reichtums, der gefragtesten Junggesellen Athens. Vielleicht wollte sie über ihn politischen Einfluss gewinnen, wie Aspasia über Perikles. Nun zuzutrauen, wäre es der guten Helena. Diesbezüglich griff ich natürlich auf die Erinnerung des Jason zurück. Eine Heirat konnte wieder geschieden werden. Perikles, Jasons väterlicher Freund, hatte es vorgemacht.

"Sicher bin ich das. Trotzdem brauchen Sie einen Jason nicht mehr zu fürchten. Sie sind der Ehemann von Helena. Wie ich meinen Patron kenne, wird er dies akzeptieren und Ihnen gratulieren. Wahrscheinlich wird er Ihnen nur nahe legen, gut für Helena zu sorgen."

Theseus entspannte sich sichtlich. Meine Worte schienen seine inneren Zweifel zu lösen.
"Darauf können Sie sich verlassen. Sie können diese Information an Jason weitergeben. Aber nun würde ich Ihre Geschichte gerne hören."

In den Augen von Theseus sah ich Liebe für Helena aufleuchten. Verdammt ich konnte mir vorstellen, dass auch sie für ihn zumindest Zuneigung empfand. Der Kampf um sie würde ein Stück harter Arbeit für Jason werden.


Meine neue zum Ausdruck gebrachte Einstellung schien auf Theseus überzuspringen, denn er behandelte mich jetzt mit einer Freundlichkeit, die aus dem Herzen zu kommen schien.

Also erzählte ich ihm die Geschichte vom Kampf des Jason und seiner Freunde gegen die Spartaner bis sie wieder in Aigina ankamen. Er sollte annehmen, dass Jason von Acharnai eventuell in der Inselstadt weilte. In der Geschichte war ich einer der Ruderer - und Kampfgenossen des Jason gewesen und hatte von ihm einige Kniffe meines Meisters gelernt. Dieser sei irgendwo untergetaucht, ich selbst schicke die Berichte über einen Mittelsmann an ihn. Wo genau mein Klient sich aufhielte entzöge sich meiner Kenntnis. Was auch stimmte.

Rico hatte etwas über eine zweite Schulung des Jason zu einem Medjay auf der Tabora gesagt. Noch immer konnte ich mich nicht daran erinnern, wo sich diese geheimnisvolle ‚Insel’, oder was auch immer sie sein mochte, lag. Etwa im Hyperraum? Extrasinn?
„Ich weiß nur Kristallprinz, dass es sich tatsächlich um ein Refugium im Hyperraum handelt. Sie besitzt mehrere Zeitebenen mit unterschiedlichen terminalen Zonen gegenüber dem Zeitablauf im Normaluniversum. Ferner muss es einen transmitterähnlichen Portalzugang irgendwo auf der Erde geben. Dieses Refugium im Hyperraum könnte eine Raumzeitfalte sein. Sie ist in jedem Falle eine Ausbildungsstätte des Ordens des Lichts (OdL). Deine dir und mir vorliegenden Erinnerungen lassen mich diese Schlüsse ziehen. Auch dass du dort zumindest eine Ausbildung in der terminalen Ausbildungszone erhieltest. Soweit mir bekannt ist, verläuft in dieser terminalen Zone die Zeit einhundert mal schneller. Zehn Jahre Ausbildung sind in der normalen vierdimensionalen Raumzeit deshalb gerade mal sechsunddreißig Tage.
Hinter dem Orden kann nur ES stecken. Allein eine Superintelligenz besitzt eine solche Technologie, die unterschiedliche Zeitzonen in einer Raumzeitblase im Hyperraum erlaubt.“

Gedanklich stimmte ich meinem Logiksektor zu. Ähnliche Schlüsse hatte ich selbst schon gezogen.

Theseus hatte meiner Erzählung aufmerksam zugehört, ohne mich einmal zu unterbrechen. Er schien beeindruckt.

"Eine unglaubliche Geschichte, die Sie mir da erzählten. Übrigens haben Sie es mitbekommen? Alle Gespräche im Versammlungsraum sind verstummt. Meine Miträte haben Ihre Geschichte alle mitgehört."

Mir war tatsächlich entgangen, dass die anderen Prytanen meinem Bericht aufmerksam gelauscht hatten.

"Ich möchte Ihre Regierungsarbeit nicht weiter unterbrechen und verabschiede mich", sagte ich zu Theseus.

"Gut, aber kommen Sie doch morgen Abend zu meinem Symposion. Einige politische Freunde der demokratischen Partei werden anwesend sein, übrigens auch Helena. Sie würde sicher gerne Ihren Bericht persönlich hören. Wie Sie sehen wandelt meine junge Frau auf den Spuren der Aspasia."

Klang da nicht ein leiser Spott mit? Ich musste mich täuschen.
Theseus überraschte mich mit seiner Einladung. Ich holte tief Luft.

"Eigentlich passt ein thessalischer Metöke nicht in Ihre Kreise." Theseus wehrte ab.
"Wenn Sie wüssten, wieviel ausländische Metöken, selbst aus Britannia und Hyperboräa (Anmerkung Autor: damalige keltische Mitteleuropa), bei mir aus- und eingehen, dann hätten Sie solche Bedenken nicht."
Seine graublauen Augen blitzten kurz auf, als er mir einen letzten nachdenklichen Blick zuwarf, als wollte er sich überzeugen, dass ich in seinem Sinne handelte. „Was für unsinnige Gedanken!“ Ich verwarf sie wieder. Der Sohn eines ehemaligen Metöken hatte keine Ahnung über meine wirkliche Identität und er war sicher nur ein Werkzeug in Helenas Händen. Trotzdem fragte ich mich, ob die ‚Dunkle Bruderschaft nicht auch im ‚lichten Athen’ ihre Agenten und Informanten unterhielt.

„Ich kann keinen paramentalen Angriff feststellen, Arkonide. Trotzdem solltest du dich von diesem smarten Theseus nicht einlullen lassen.

Mental lachend meinte ich mich an meinen Logiksektor wendend: „Du solltest mich besser kennen, Gedankenbruder. Wäre er eine Frau, dann bestände diese Gefahr.“

Einen Moment glaubte ich ein leises rasch abschwellendes homerisches Gelächter in meinen Gedanken zu vernehmen. Aber ich musste mich täuschen, denn mein Extrasinn sollte eigentlich zu solchen Emotionen nicht fähig sein. Oder?

"Gut, Theseus, Sie haben mich überzeugt. Ich komme", sagte ich laut.

Ich nickte dem Tages-Ratsvorsitzenden nochmals kurz zu und begab mich dann in Richtung Hallenausgang.

Hinter mir hörte ich wie die Diskussion der Prytanen über die heutigen Ereignisse und der Person des Euridemos von Larissa, orkanartig anstieg. Grinsend durchschritt ich das Rathaustor und trat hinaus in den blendenden herbstlichen Sonnenschein der Agora. Auch jetzt noch, etwa in der elften Tagesstunde wurde der Marktplatz stark besucht. Noch immer hatten die fliegenden Händler und Bauern ihre Marktstände aufgebaut und machten gute Geschäfte. Ich fühlte mich plötzlich müde und beschloss die Stoa Poikile aufzusuchen.

Die 'Bunte Halle' lag am Nordrand des Platzes und sie konnte getrost, als das beliebteste Ziel der Philosophen angesehen werden. Ich betrachtete kurz die Stoa.

Wie alle diese Längshallen wurde ihr Dach auf der einen Seite von einer festen Mauer und auf der Innenseite von einer Säulenreihe getragen. Im Prinzip hatten die Baumeister alle diese Hallen wetterbegünstigt bauen lassen, um sowohl im Winter wie im Sommer menschliche Begegnungsstätten zu bieten. Die Stoa Poikile galt als das älteste Athener Gebäude dieser Art und lag deshalb am günstigsten Platz, denn ihre Säulen öffneten sich nach Süden. Dies war für einen Aufenthalt in jeder Jahreszeit günstig, denn im Winter wurden die kalten Winde abgehalten und im Sommer spendete die Säulenhalle Schatten vor der brennenden Sonne.

Vor der Stoa standen verschiedene Statuen unter anderem das markante Bildnis von Solon, dem Gründer der demokratischen Ur- Verfassung. Der Reformer wurde von allen Schichten als weiser Staatsmann verehrt. Heutzutage wahrscheinlich die einzige Übereinstimmung der beiden feindlichen politischen Parteien, der Demokraten und Oligarchen (Optimaten).

Besonders bekannt wurde dieser Ort für die Streitgespräche der großen philosophischen Richtungen. In der Halle selbst gab es keine Läden oder Marktstände, dafür wurde das Gebäude, öfters für Verhandlungen der Volksgerichte benutzt. Heute allerdings war die Bühne frei für die großen philosophischen Geister der Stadt oder für die, die sich dafür hielten.

An einem Stand vor der Stoa kaufte ich einige Weizen-Honigkuchen und einen Leinenbeutel voll getrockneter Feigen. Da meine Ziegenleder-Wasserflasche noch voll war, beschloss ich mein frugales Mittagsmahl unter den Philosophen zu genießen. Zwei heftig miteinander diskutierende Männer mit jeweils etwa zehn Anhängern. bildeten den Hauptmittelpunkt des Interesse in der Halle. Ich schlenderte langsam die Außenmauer entlang, genoss den Schatten und die Kühle und bewunderte die Fresken. Wie immer sprach mich besonders der Fries über die Schlacht von Marathon an.

(Anmerkung Autor: Der Atlan dieses Paralleluniversums wurde um 491 BC von Rico geweckt und weilte zwischen 491 – 489 BC in Hellas und Ägypten, seinem noch immer Lieblingsland auf Larsaf III. Dies ist allerdings bereits seit dem letzten Teil bekannt, weil es ja Folgen hatte :lol: )

Aber auch die übrige in Stein gehauene Geschichte Athens interessierte mich sehr. Manche davon hatte ich persönlich erlebt. Zwar liebte ich Ägypten immer noch am meisten, aber auch die Entwicklung der individualistischen Hellenen interessierte mich natürlich, hinsichtlich ihres Potentials für die Geistesentwicklung vor allem der Europäer, die mir geistig in gewisser Weise am nächsten standen. Sie schienen die Zukunft der Menschheit in der nächsten Zeit maßgeblich beeinflussen zu können.

„Was denkst du Logiksektor?“
„Mir liegen keine Fakten vor. Ich kann deine Überlegungen weder bestätigen noch verneinen. Verlasse dich in solchen Fällen auf deine Intuition, die mir zum Glück abgeht.“

Das half mir natürlich auch nicht weiter. Langsam näherte ich mich einer Gruppe, in der zwei Männer im gewaltigen Disput miteinander um das rangen, was sie jeweils als Wahrheit betrachteten.

Den einen erkannte ich: Sokrates. Vor etwa fünfunddreißig Jahren wurde er als Sohn des Bildhauers Sophroniskos und der Hebamme Phänarete geboren. Er erlernte den väterlichen Beruf, den er sehr gut ausführte. Seine große Passion allerdings galt, seine Mitmenschen ‚erziehen‘ zu wollen. Meistens kleidete er sich ärmlich und ging barfuss. Selbst im Winter verzichtete er auf eine Fußbekleidung. Soeben versuchte er einen Sophisten in Widersprüche zu verwickeln. Der Philosoph behauptete jedwede Theorie mit Logik und Rhetorik verbal durchsetzen zu können. Sokrates bestritt dies und führte mit ihm eine heftige Diskussion darüber. Keiner konnte sich mit seiner Meinung durchsetzen und so beendeten sie das Streitgespräch unentschieden.

"Xenohippos, du kennst doch mein Motto?"
Ich hörte mich plötzlich sagen:

"Ich weiß nur das eine, dass ich nichts weiß!"

Sokrates, der Sophist und die anderen Umstehenden blickten mich von oben bis unten skeptisch und spöttisch an.
"Hört, hört", höhnte einer. "Ein barbarischer Philosoph!"
Alle außer Sokrates lachten.
"Lasst doch den Thessalier mitdiskutieren."
"Ich erkenne ihn!“ rief ein anderer entrüstet aus.
"Er hat sich mit den skytischen Wachen angelegt und sogar die Prytanie in ihrer Sitzung gestört. Theseus, der Tagesvorsitzende des regierenden Rats, hat ihn mit 10 Drachmen Strafe belegt. Wenn ihr mich fragt, hätte er 100 Drachmen Strafe verdient!"

Fast alle der 'Philosophen' stimmten ihm zu. Sokrates betrachtete mich immer noch nachdenklich.
"Kenne ich Sie?"
Ich grinste in mich hinein. Der schlaue Fuchs blickte tiefer als die anderen. Ich wunderte mich nicht einmal darüber.
"Nicht dass ich wüsste, aber ich glaube wir haben einen gemeinsamen Freund: Jason von Acharnai!"
Sokrates kniff die Augen zusammen. Ein Zeichen höchster innerer Erregung.
"Wo ist er? Wieso ist er untergetaucht?"
"Ich würde dies gerne mit Ihnen unter vier Augen besprechen."
Die anderen Mithörer protestierten. Sokrates aber winkte mit der Hand.
"Hört zu! Dieser Mann kommt von weither und überbringt mir eine persönliche Botschaft eines alten Freundes. Ich bitte euch uns zu entschuldigen."
"Kommen Sie Thessalier, dort hinten ist eine ruhige Ecke, setzen wir uns auf die Marmorbank."
Wir schlenderten in die Ecke und murrend löste sich die Philosophenrunde um Sokrates auf. Wir setzten uns auf die Bank und ich bot Sokrates von meinem Mittagessen an. Es reichte für beide. Dankbar bediente sich der genügsame Philosoph. Wir aßen schweigend jeder drei Honigkuchen und die getrockneten Feigen dazu. Eine Wasserflasche trug er bei sich. Ich winkte einem herumlungerten Jungen und gab ihm einige Drachmen. „Bringe mir zwei große Krüge Henket, vom nächsten Laden. Der Rest des Geldes darfst du behalten. Der Junge strahlte und eilte davon.
„Das ist nicht nötig“, wehrte Sokrates ab. “Sie leben höchst verschwenderisch. Und nun richten sie mir bitte Ihre Botschaft aus."

Ich schilderte in knappen aber prägnanten Worten jene Geschichte die ich auch Theseus aufgetischt hatte. Danach erwähnte ich noch meine Theorien über eine Verschwörung, die ich gegenüber Theseus nicht angesprochen hatte. Es tat mir leid Jasons Freund teilweise anzulügen, aber die Situation erforderte dies. Lange schwieg Sokrates, nachdem ich meinen Bericht beendet hatte. Zwischendurch brachte der Junge das Bier. Den einen Krug leerte Sokrates nur zögerlich. Meiner hatte ich längst geleert, als der Junge endlich beide leeren Krüge dem Händler zurückbrachte.

"Eine erstaunliche und sehr geheimnisvolle Geschichte. Ich frage mich allerdings wieso Jason an eine Verschwörung glaubt. Sie ist schwer zu beweisen. Bislang besteht sie nur aus Mutmaßungen. Ich bin heute Abend bei Aspasia zu unserer wöchentlichen Diskussionsrunde eingeladen. Leider wird Perikles fehlen, aber sonst sind noch einige weitere interessante Gäste anwesend. Wenn Sie Lust darauf haben, können Sie mich begleiten. Treffen wir uns zur achtzehnten Tagesstunde hier. Wäre Ihnen das recht?"
"Ich danke Ihnen Sokrates und ich fühle mich geehrt, die berühmte Aspasia und ihre Philosophenrunde kennen zulernen. Ich komme gerne."
Sokrates nickte mir freundlich zu.

"Übrigens soll ich Ihnen von Jason dieses Dokument übergeben."
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Oh, schon wieder ein Cliffhanger. Was ist das für ein Dokument? :D
Bisher ist Atlan ja noch ganz glimpflich davongekommen. Mal gucken, ob ihm das Glück hold bleibt.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Oh, schon wieder ein Cliffhanger. Was ist das für ein Dokument? :D
Bisher ist Atlan ja noch ganz glimpflich davongekommen. Mal gucken, ob ihm das Glück hold bleibt.

Hallo Elena,

Eines kann ich vorwegnehmen. Es wird mehr Action geben, vor allem im Jason, dem Enkel von Atlan- Teil. Natürlich weiß er noch nicht, wer wirklich sein Großvater ist. Allerdings ist da ja noch ‚Meta’, sein neuer personalisierter ‚Extrasinn’ :devil:
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Ich staune , wie toll Du historische Stätten, Personen und Alltäglichkeiten in eine Scifi-Geschichte einbringst. Einfach prima! :st: Ist ja alles Geschmacksache, aber ich finde Deine Geschichten nie langweilig, auch wenn sie, wie Teil 10, nicht actionlastig sind. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Aha, Meta heißt der Extrasinn? Ich glaub, das ist der erste Extrasinn mit einem eigenen Namen. :lol:
Ob der wohl weiß, dass Atlan Jasons Großvater ist? :gruebel:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Ich staune , wie toll Du historische Stätten, Personen und Alltäglichkeiten in eine Scifi-Geschichte einbringst. Einfach prima! :st: Ist ja alles Geschmacksache, aber ich finde Deine Geschichten nie langweilig, auch wenn sie, wie Teil 10, nicht actionlastig sind. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. :)
Sonnenwind,

Du weißt ja, dass mein historisches Wissen, über die Hellenen- und Römerzeit ziemlich umfangreich ist. :-=

Die ersten Teile über Atlan + Jason sollen dem historischen Lokalcholorit dienen. Es wird jetzt vor allem im Jasonteil kosmologischer und aktionreicher. ;)

Es freut mich dass du jetzt wieder zumindest im Forum 'mitmischen' kannst. :st: :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Aha, Meta heißt der Extrasinn? Ich glaub, das ist der erste Extrasinn mit einem eigenen Namen. :lol:
Ob der wohl weiß, dass Atlan Jasons Großvater ist? :gruebel:
ja, ein Novum, ein Extrasinn mit Namen. B-) :D

Hinsichtlich deiner Frage vom Extrasinn. Mal schaun....

So jetzt muss ich in die Clubräume des hiesigen FCB-Fanclub, um die 6. Dt. Meisterschaft hintereinander zu feiern. :unschuldig: :lol:
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