Requien für ES

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin,

Und nochmals ein
Intermezzo
Zukunftssplitter Homer G. Adams
Spoiler:
Ares City 2070
Bericht Homer G. Adams

Der Summer des Schlafzellen-Rechner weckte mich mit genau abgestimmten Vibrationen, die meinen Metabolismus vom Tiefschlaf auf den aktiven Wachzustand umstellte.
Lange lauschte ich einige Minuten der sphärischen Musik und kehrte dann langsam in das Alltags-Bewusstsein zurück. Mein Gehirn war ja noch völlig organisch. Deshalb wirkte die Musik noch normal auf mich. Auch den gestrigen Abfluss von Informationen und Wissen aus meinem Gehirn und meines kybernetischen Implantats, das ‚Kyb’ genannt wurde und die Naniten in mir als KI ‚leitete’, hatten mich anscheinend nur gestern müde gemacht. Der ‚Messenger’ der Synos, ein terranisch wirkender Bio-Androide, hatte mich am Kopf mit der Hand berührt und mein Wissen und die im Kyb gespeicherten Informationen kopiert. Wie er an das Wissen in meinem Bewusstsein kam, konnte ich nur vermuten. Wahrscheinlich war er ein Kontakttelepath oder so was Ähnliches. Mir auch egal.

Seit mich der mysteriöse Meta - Syno NATHAN im Jahre 2040 und vor fünf Jahren, nach dem offiziellen Auftauchen der Syno im Solsystem endgültig zu einem nahezu unsterblichen Bio-Androiden machten, hatte sich viel für mich geändert. Wichtig war, dass ich mich nicht als Gehirn mit Roboterkörper ansehen musste und wollte.

Im November 2040 hatte mich NATHAN auf der Rückseite seines Mondareals nach meinem Gleiterunfall zu einem Cyborg gemacht, um mich überleben zu lassen. Er wollte mich prüfen, ob ich mich dazu eignete, ein unsterblicher Syno zu werden. Auch diente ich der Entität offenbar als ein Studienobjekt von Mensch und Cyborg.

Sicherlich meine Skelettstruktur war durch die Syno von NATHAN rein synthetisch geworden. Aber darauf bauten die permanent in mir vorhandenen Naniten aus organischem Material einen humanoiden Körper. Sie bildeten gleichzeitig eine Schwarm- KI, auf die ich mental wie einen Logiksektor Zugriff hatte. Dafür sorgte das ‚Kyb’. So ähnlich arbeitete wohl der Extrasinn eines Arkoniden. Die nanitische Schwarm-KI vermochte ihre Naniten so einzusetzen, dass sie jederzeit einen neuen organischen Körper bilden konnten, in dem mein mutiertes und immer noch rein organisches Gehirn eingebettet lag. Die synthetische Skelettstruktur gab dem organischen Körper dann Kräfte und Energien, welche denen eines normalen Menschen um den Faktor Drei übertraf. Die Schwarm-KI in mir konnte auf diverse Körper Matrixen zurückgreifen, die wie Blaupausen für die Naniten wirkten, nach denen sie die Körper bildeten. Eine der Matrixen entsprach beispielsweise meiner DNS-Struktur. Mein derzeitiger organischer Körper entsprach im Moment meinem Körper ohne Höcker im Alter von sechzig Jahren. Ich wollte optisch nicht jünger wirken. Allerdings war mein Körper, dank der synthetischen Skelettstruktur fitter, als ein Fünfundzwanzigjähriger und bis zu dreimal so kräftig oder schnell, als ein normalmenschlicher Körper.

Ich richtete mich auf, während die Musik ausklang. Anschließend sprang ich mit entschlossenem Schwung aus der Schlafzelle.
Rasch stellte ich mich unter den Hydromasseur, ließ mich von den Warmluftstrahlen trocknen und von einer belebenden Tiefenstrahlung biologisch aufladen.

Aus dem großen automatisch arbeitenden Kleiderschrank mit der integrierten Wasch- und Reinigungsfunktion, entnahm ich eine meiner neuerdings geliebten silberfarbenen bequemen und nahezu unverwüstlichen Kombinationen, die meine jetzt schlanke Gestalt betonte.

Seit ich zu einem Syno wurde, liebte ich diese ebenfalls von den Synos zur Verfügung gestellten Kombinationen. Wieso ich nicht mehr die teuren Anzüge eines Geschäftsmann anzog? Einfach weil sie nicht mehr notwendig waren. Ich konnte meine Kombination, durch innewohnenden Naniten jederzeit zu einem anderen beliebigen Kleidungsstück in Rekordzeit umfunktionieren lassen. Wenn ich mich mit Geschäftsleuten traf, dann änderte sich mein Outfit, während ich auf dem Weg zum Konferenzraum war. Einige merkwürdige Blicke hatte ich deshalb schon ertragen müssen.
Auch meine Schuhe konnten jederzeit ihre Form ändern.

Ich schnupperte. Wie bei allen Synos war mein Geruchssinn jetzt außergewöhnlich hoch entwickelt. Draussen auf der Terrasse duftete es nach Earl Grey und dem ersten Gang eines typischen Englischen Frühstück. Mein Servo war wie immer unermüdlich bei der Arbeit.

Die Wohnung auf einer der höchsten Etagen, des GCC-Towers liegend besaß eine Terrasse im Sternenkratzer. Eine Art von Käfig aus Glassit überspannte die Terrasse, welches natürlich auch den Druckverhältnissen des Mars standhielt. Der Blick von über fünfhundert Metern Höhe über Ares City war wie immer phantastisch. Nur wenige ‚Sternenkratzer’ durchbrachen das Meer von Kunststoff-Druckkuppeln, die eng aneinander gereiht lagen und einen Großteil von der Marsmetropole überspannten. Sie waren durch submarsianische und oberplanetare Tunnelsysteme miteinander verbunden. Alle diese Tunnelsysteme, wie auch die Stadt innerhalb diesem Meer aus Kuppeln war drucktechnisch und atmosphärisch an irdische Verhältnisse ausgerichtet. Eine ausgeklügelte Technologie sorgte dafür. So musste theoretisch kein städtischer Bewohner innerhalb dem Stadtgebiet einen marsianischen Schutzanzug tragen.

Heute Morgen gingen die Farbtöne des Marshimmels mehr ins Rosarote. Ich konnte gut das Aufblinken einer Vielzahl von ‚Sternen’ über der immer noch dünnen Atmosphäre erkennen. Dabei handelte es sich um eine Schicht von gigantischen Spezialfolien, welche die Solaren Energien auffingen, sie verstärkten und in Richtung Mars reflektierten, sodass die Sonneneinwirkung auf den Mars nahezu irdische Dimensionen annahm. Inzwischen bedeckten ein Viertel des Marshimmels diese Folien. Sie hatten bereits die marsianischen Durchschnittstemperaturen enorm erhöht.

Erste Seen bildeten sich in den äquatorialen Regionen. Erstes Grün wurde dort ausgesät. Diese gras- und gebüschartigen genveränderten Pflanzen konnten in der immer noch dünnen Marsatmosphäre und Dichte wachsen. Auch um Ares City, das ja in der äquatorialen Region lag, bildete sich ein See mit ‚Marsgrün’. In Vielem glich diese veränderte Landschaft einer irdischen Region am Polarkreis.

Weit außerhalb der inzwischen Millionenmetropole lag das Landefeld für die Shuttles und die kleineren Schiffe, die sowohl Atmosphären-, wie Sublichtriebwerke besaßen.

Eine Staffel von leichten Kreuzern donnerte mit ihren neuartigen ebenfalls von den Synos stammenden Plasmatriebwerken in den Marshimmel. Die riesigen Sternenschiffe, die auf keinem Planeten landen konnten, dockten irgendwo in dem riesigen orbitalen Gespinst Utopia Martian, oberhalb des Olympus Mons, an.

Als ersten Frühstücksgang servierte James mein Butlerrobot frisch gepressten Orangensaft und wurde durch das Glas Earl Grey mit einem Schuss Milch abgerundet. Die kleine Schüssel mit Frühstücksflocken mit Milch folgte. Anschließend servierte James den Teller mit Spiegelei, Bohnen, Bacon und etwas Toast.

Beim Frühstücken sah ich nebenbei auf einer Holoprojektion über dem Terrassentisch ein Nachrichten- Stream von Mars TNN.

.....purzelnde Börsenkurse. Es besteht die Gefahr einer Stagnation und Deflation der Wirtschaft

.....Wütende Unternehmer und Abgeordnete, die der ‚Deflationspolitik‘ die Schuld gaben diskutierten wild mit den Politikern.

„Ihr Dummköpfe habt wohl noch nie etwas von der Beruhigung der Märkte nach einer langen inflationären expansiven Finanzpolitik gehört. Man kann auch bei fallenden Kursen verdienen?“

Ich hatte den Zentralbanken sogar den Rat gegeben, die Finanzpolitik kurzfristig zu ändern. Der nächste Aufschwung stand kurz vor der Tür. Unter anderem würden die neuen Syno- Raumkrümmungsantriebe für eine Kolonisierung in der ‚Lokalen Flocke’, bis hin zum Wegasystem sorgen. Das würde wieder Raum für eine weitere Stufe der wirtschaftlichen Expansion schaffen. Megakonzerne wie der INTERSTELLAR TRUST, oder auch meine GCC würden dafür sorgen.

„Immer das gleiche negative Geplärre der Medien. Servo schalte ab!“

Plötzlich standen einige Informationen über die Synos in meinen Synapsen zur Verfügung. Beim letzten ‚Kopiervorgang’ meines Gehirns eines Messengers hatte ich diese Infos noch nicht verfügbar.
Die Synos waren schwarmartig organisiert. Es gab Kasten, wie Drohnen, Krieger, Wissenschaftler, Techniker, Scouts, Botschafter und Organisatoren. Sie waren alle individuell und sich selbst bewusst. Dann die ‚Arbeiter’, welche allesamt normale Roboter darstellten. Alle Synos hatten Anteil an dem Schwarmbewusstsein oder Kollektiv, das wie eine Art von hoch entwickeltem Internet funktionierte. Sie kopierten regelmäßig den Inhalt ihres Bewusstseins und ihres Kyb in einen Schwarmknoten, der wiederum nur ein Teil des Schwarmkollektivs darstellte. So trugen die Individuellen Bewusstseine zu einem kollektiven Schwarmbewusstsein bei. Da die Entfernungen im Schwarmgebiet, trotz Hyperfunks zu groß war und dieser im Zeitalter der galaxienweiten Hypersystemfronten oft nicht funktionierte, wurde der Informationstransport an den nächsten Knoten und den Knoten untereinander durch Kuriere, eben den Messengers, in ihren hoch entwickelten Schiffen besorgt. Die Synos kannten zudem ein Netzwerk aus natürlichen Wurmlöchern im Quantenschaum und konnten diese auch nutzen. So konnten sie auch im Zeitalter der ‚Zweiten Archaischen Perioden’ die Galaxis bereisen. Die Raumkrümmungsantriebe wurden für den Transport durch die Wurmlöcher und zwischen Sterngebieten, in die kein Dimensionstunnel führte genutzt. Ich wurde noch nicht als ‚richtiger’ Syno angesehen und galt als Vermittler zwischen der TFU, der im Moment von Atlan gegründeten USO und den Synos.

NATHAN hatte sich individualisiert und außerhalb des Schwarmbewusstseins gesetzt, war allerdings mit der Kollektivintelligenz immer noch verbunden und verbündet. Der Kontakt der Synos und der irdischen Menschen erfolgte hautsächlich über NATHAN, dessen wichtigster ‚Arm’ und Vermittler mit den Terranern ich wurde.
Da die Fabrikation der Synos und auch der NATHAN- Fabriken/Werften durch eine Art von Replikatoren funktionierte, kannten sie keine Privatwirtschaft, da sie materielle Dinge nahezu unbegrenzt erzeugen konnten. Sie akzeptierten allerdings noch immer meinen Privatbesitz an der GCC. Sie wurde als terranisch angesehen und mir wurde die Kontrolle immer noch zugestanden. Ich selbst konnte bereits auf ein ‚Botschafterschiff’ der Synos zurückgreifen, die an einem Privatdock von NATHAN in Utopia Martian parkte. Meine aufkommende Kritik am Kollektivismus und dem ‚Big Brothersystems’ des Schwarmes, verbannte ich in einen mentalen Bereich meines Bewusstseins, auf das mein Kyb keinen Zugriff hatte. Immerhin war mein Gehirn mutiert und besaß ein fotographisches Gedächtnis. In meinem Dasein als noch unabhängiger Cyborg hatte ich gelernt auch mein organisches Bewusstsein, wie einen Computer zu nutzen. Mit versteckten Bereichen, an die kein kybernetisches System herankam, mochte es auch noch so hoch entwickelt sein.

Nach dem notwendigen kräftigen Frühstück ging ich zurück in meinen Wohnbereich. Für den Haushalt brauchte ich nicht zu sorgen. Das taten für mich die Servos und rattenähnliche Kleinroboter, die das Putzen und Pflegen der Wohnung übernahmen.

Ich steckte noch den kombinierten IV-Creditchip ein. Ein letzter Blick, dann verließ ich meine Wohnung und den Turbolift, der mich direkt auf das Straßenniveau der Oberfläche brachte. Eine andere Pneumoliftkabine, die auch ein Stück horizontal verlief führte zur nächsten Station der Röhrenbahn, deren subplanetaren Tunnels mit ihren Einzel- und Gruppenkabinen durch die gesamte Stadt verliefen. Sie bildeten das eigentliche Verkehrsnetz der Marsmetropole.
Über einen kurzen Tunnel verließ ich das Haus. Auf der Straße, die bereits in einer Kuppel lag herrschte ein mittlerer Bodengleiterverkehr. An den Rändern liefen die Förderbänder. Ich konnte zwischen zwei Geschwindigkeiten wählen und entschied mich für die niedere Geschwindigkeit, die mich mit etwa fünfzehn Stundenkilometer voranbrachte. Mein Zielort lag nicht allzuweit entfernt. Die Straße schwang sich in einer eleganten Kurve über die Häuser und führte dann steil nach unten. Kurz genoss ich den Panoramablick. Die relativ kühle Luft, von Kälte konnte nicht gesprochen werden, dafür sorgte die städtische Klimakontrolle, die von einer KI gelenkt wurde, störte mich nicht.
Neoschwabing- Village zog sich weitläufig über mehrere ineinander gehende Kuppeln in die Ebene hinein. Niedrige und teilweise antiquiert wirkende Gebäude waren vorherrschend. Der Stadtteil präsentierte sich meinen Augen als ein flaches Häusermeer mit verwinkelten Gassen, Restaurants, Lokalen und Läden, mit weitläufigen Fußgängerzonen und Grünanlagen. Neoschwabing Village war das Künstler- und Intellektenviertel der Stadt. Der irdisch anmutende Ort war ständig überfüllt mit Touristen, aller Völker und marsianischen Ausflügler.

Ich genoss den Ausblick, bis mich das Förderband rasch nach unten trug. Auf Bodenhöhe beschränkte sich meine Sicht nur auf die unmittelbare Nachbarschaft. Die Gegend war mit Studenten- und Künstlerkneipen, sowie Läden die vor allem Kunstartikel und Antiquitäten verkauften, übersät. Bereits um diese frühe Zeit drängten sich die Touristen in diesem Viertel. Abends kamen dann die Studenten dazu. Das Band trug sie zu ihrem Ziel. An einem antik wirkenden Gebäude mit einer Säulenfront aus attischen Säulen, verließ ich das Beförderungssystem. Von außen war nicht richtig zu erkennen, ob es eine Kneipe oder ein Antiquitäten-Laden darstellte. Über der Säulenfront prangte ein bronzenes Schild: Agamemnons Inn

Ich betrat schließlich den Laden vor dessen Auslagen sich eben eine Gruppe von Chinesen in ihrer Heimatsprache unterhielt. Sie sprachen mit Absicht kein terranisch. Mein Kyb übersetzte in meinen Gedanken. Sie stritten sich über den Preis. Schließlich einigten sie sich und entschlossen, den Preis für die Artikel, die sie interessierten, herunterzuhandeln.
Wieder lächelte ich vor mich hin. Der griechische Inhaber, der seinem Namen einen archaischen Anspruch gab, würde sicherlich trotz Rabatts seinen Schnitt machen.

Das Innere wirkte völlig unübersichtlich, wenn nicht gar chaotisch. Der Raum musste riesig sein, aber durch die Stellung der Möbel erinnerte er an das Schwabing in München im klassischen Sinne: Verwinkelt, chaotisch unübersichtlich. Schließlich kannte ich das alte Schwabing noch, das ich oft besucht hatte. Im Zuge meiner Geschäfte musste ich oft nach München reisen, dem alten München natürlich.

Überall standen kreuz und quer uralte Holzregale in Gruppen zusammen. Wirklich importiertes Holz von der Erde! Die vorherrschende geometrische Form war allerdings die des Hufeisens, der Halbkreis und das Quadrat. Was sie verband waren mit teuren Kunstartikel, und Antiquitäten überfüllte Regale, die einen Holztisch und mehrere Stühle aus dem gleichen Material einschlossen. Zwischen der Stuhlreihe und den Verkaufsständen war meisten nur soviel Platz, dass sich die Käufer regelrecht hindurchschlängeln mussten.

Aber gerade die verwinkelte Enge zwischen den Zecher und den Käufer, die nicht unbedingt identisch sein mussten und oft zu heftigen Kontroversen führten, zeichnete Agamemnons Inn aus. In der unübersehbaren Menge von gleichartigen Geschäften musste derjenige, der wirklich erfolgreich sein wollte, sich von den anderen individuell unterscheiden. Es gab natürlich auch die Spezi, die nur existieren wollte und praktisch mit seinem Laden oder seiner Kneipe eine Symbiose bildete.
Der Grieche stellte eine Mischung aus beiden dar. Seine Gewinne investierte er wieder in seine Artikel. Es war immer wieder ein kleiner Tod für ihn, wenn ein Kunde eine besondere teure und lieb gewonnene Antiquität kaufte. Rasch versuchte er dann ein ähnliches Stück zu erwerben, was oft nicht einfach war, weil die meisten Produkte Unikate waren.

„Ah, Homer. Es freut mich, dass du mich wieder beehrst.“

Perseus Papadopoulos ließ eines seiner berüchtigten homerischen Gelächter los. Die Kneipenbesucher und Kunstkaufinteressenten zuckten zusammen. Die Gäste bildeten einen guten Querschnitt der normalen Village – Besucher. Es gab kein Verkaufspersonal. Eine weitere Besonderheit von Agamemnons Inn war, dass sich jeder selbst um alles kümmern musste. Falls Fragen über das Produkt auftauchten, dann sorgten kleine Infowürfel die beilagen für Aufklärung. Erst dann wenn die Fragen darüber hinausgingen, wurde der Besitzer kontaktiert.

Abgerechnet wurde an einer Robotkasse. Mitten im Lokal stand das sogenannte Tischlein-deck-dich. Dabei handelte es sich um eine Robot-Küche, die auf der Basis von Bio-Substanzen arbeitete und deren Kybernetik das entsprechende Rezeptprogramm eingab. Natürlich gab es mehrere Dutzende fertige Programme. Das hierfür nötige Stichwort musste nur akustisch gesagt oder ertastet werden. Mehrere Rezepte waren original- uraltterranisch, beispielsweise schwäbische Maultaschen, bayerische Weißwürste, Currywurst, Bratwürste mit Kartoffelsalat, Bohneneintopf, mehrere Sorten von Spaghetti um nur einige zu nennen. Als Engländer sagten mir diese Rezepte kaum zu. Zu exotisch. Trotzdem manchmal musste man auch dieses probieren.

Ich ging zum Tischlein-deck-dich. „ Earl Grey, heiß mit Milch, aber ohne Zucker.“ Ich nahm meinen Kreditchip und steckte ihn in das dafür vorgesehene Fach. Gleichzeitig konnten sich zwölf Gäste an der Theke bedienen. Während ich auf meinen Tee wartete beobachtete ich wie ein blauhäutiger Ferrone ein für mich völlig fremdes Gericht, ertastete. In der robotischen Küche, deren Anlagen sich nicht nur innerhalb der geschlossenen Front der Theke befanden, sondern auch im Untergrund erstreckten, konnte nahezu jedes bekannte Gericht aus den Biosubstanzen gewonnen werden. Vorraussetzung hierfür war nur das eingegebene Programmrezept. Eine Klappe auf der Theke öffnete sich mit einem summenden Geräusch und das dampfende Gebräu wurde heraus geschoben. Gleichzeitig wurde mein Kreditchip aus der Öffnung gedrückt. Die Abbuchung erfolgte automatisch.

„Ein leichtes Weißbier!“ sagte Papadopoulos. Die Positronik der Anlage identifizierte seine Stimme und schob das Gewünschte rasch aus einer Öffnung. Das Tischlein-deck-dich war übersät von verborgenen Klappen. Der Gast musste sein Getränk oder Gericht auf den Hockern und Kleintischen vor der Theke zu sich nehmen oder sich zu einer Tischgruppe die von den bereits erwähnten Verkaufsregalen umgeben waren, zurückziehen.

Alle Gerichte und Getränke waren preiswert. Original-Gerichte wurden von den superteuren Restaurants, in der vernunftbegabte Wesen bedienten, und echte Köche ihre Kunst zelebrierten, angeboten. Der Normalbürger entschied sich aber meistens für Automaten-Gerichte, wie sie das Inn anbot. Hier hatte er zudem eine faszinierende Auswahl, welche die normalen Robot-Restaurants oder Kioske nicht anboten. Es kam für die Inhaber entscheidend darauf an, die Rezepte zu besorgen. Der Grieche schien hierfür Quellen zu besitzen, die der Konkurrenz verschlossen waren. Dazu kam das einzigartige Ambiente, die Mischung aus Kunstladen und Kneipe. Der Mangel an Bedienung und Komfort gehörte einfach dazu. Deshalb waren die Gerichte und Getränke auch so preiswert. Das galt allerdings nicht für die Kunst-Unikate.

Manchmal kamen superreiche Magnaten von ihren Türmen herunter oder deren Ehehälften und kauften für eine Unsumme ein, während sie am Tischlein-deck-dich ein Synthogericht orderten und es aßen, während sie ihre Lieblingsobjekte begutachteten. So etwas gab es sonst nirgends in Neoschwabing Village. Es konnte durchaus sein, dass ein milliardenschwerer Magnat neben einem armen Studenten speiste, der auf sein Budget achten musste.

Ich blickte amüsiert auf den kleinen Mann, der so durchschnittlich wirkte, wie Otto-Normalterraner. Man sah ihn und vergaß ihn sofort wieder. Nichts an ihm wirkte außergewöhnlich, weder seine Halbglatze, die er so beließ obwohl es für die Biomedizin kein Problem darstellte, ihm wieder seine dunkle Haarpracht zu geben.

Das gleiche galt für seine etwas dickliche Erscheinung. Wenn er sich nicht zu mehr körperlichen Bewegung aufraffen konnte, gab es biologisch Fettkiller, die einen von dieser Last befreiten. Viele Menschen dachten allerdings so. Vor allem die Älteren, die den jugendlichen Fitnisswahn nicht mehr mitmachen wollten, dem sie früher selbstverständlich auch huldigten. Für sie war es eine Art von individueller Freiheit vor einem perfekten System der genetisch-biologischen Möglichkeiten, die sie aus bewusster Überzeugung ablehnten. Diese ‚Krankheit‘ wie die anderen es bezeichneten, griff von der Erde auch zum Mars über

„Einst gab ich dir mein Rezept für den Earl Grey. Wie läuft es?“

„Bin sehr zufrieden. Die meisten kaufen das Getränk, weil es ein gewisser Sternenflottenkapitän in einer Streaming Serie oft trinkt.“

Ich grinste nur schräg. Natürlich kannte ich die Serie. Ich war mit ihr aufgewachsen.

Um uns herum lief das Geschäft im Inn fast automatisch. Die frühen Kneipengäste bedienten sich am Tischlein-deck-dich bezahlten mit ihrer Kreditkarte und zogen sich in die Nischen zwischen den Regalen zum Verzehr zurück. Nicht viel anders verhielt es sich mit den Antiquitäten-Interessenten Sie holten sich die nötigen Informationen des Unikats durch den beiliegenden Miniatur-Infowürfel ein, der fingernagelgroß, an das Objekt angeklebt war. Ein kurzes Berühren, erzeugte die akustische Information.

Die Käufer nahmen das Kunstwerk vom Regal und begaben sich an die Automat-Kasse. Die Außentür für sie öffnete sich erst, wenn sie ihren Kreditchip, egal ob Normal- oder weiß und das Kaufobjekt in den Scanner legten und den Betrag abbuchen ließen. Etwaige gewaltsame Aktionen wurden sofort durch einen in einer Bodenklappe verborgenen Spezialkampfroboter beendet. In der langjährigen Geschichte des Inn kam es allerdings noch nie zu solch einem Fall.

Dann verabschiedete ich mich vom Inn. Mein Weg führte mich zur nächsten Rohrbahn-Station. Mit Hilfe des mittleren Förderbands erreichte ich mein Ziel in wenigen Minuten. Es war draußen wärmer geworden und die Rushhour setzte gerade ein. Die Bänder waren voll von Passanten. In den Pneumo- Rohrbahn-Stationen sah es nicht anders aus. Die Bewohner der marsianischen Megapolis schienen ständig unterwegs zu sein, dazu kamen noch die unzähligen Touristen aus dem Solarsystem, der Wega und Terras. Selbst einige Galaktiker mit denen die TFU bereits Kontakt hatte, waren zu sehen. Meist Humanoiden die Terranern glichen. Schließlich stammten alle galaktischen Humanoiden von den Memetern ab. Ihre Heimatwelt war die Erde oder Mem gewesen. Unglaublich das Ganze, sagte ich mir immer, obwohl mein Verstand es längst akzeptiert hatte.
„Das wäre auch unlogisch“, meldete sich das nanotische Kyb in mir. Mit meinem organisch generierten Bewusstsein existierte eine paramentale Verbindung. Dafür sorgte eine organische paraaktive Schnittstelle in meinem Gehirn.

„Was du nicht sagst Kyb. Wir Organischen haben noch ein Gemüt und dieses fühlt manchmal konträr zum Intellekt.“
„Vergiss nicht, nur dein Gehirn ist noch organisch. Der Rest deines örganisch wirkenden Körpers ist nur eine Hülle, welche meine Naniten generierten.“

„Was du nicht sagst.“ Obwohl ich so cool tat, gab es immer einen Stich in mir, wenn ich an diese Tatsache dachte.

Ich benutzte eine besonders schnelle und entsprechend teurere Einzelkabine. Dafür erreichte ich in kurzer Zeit die Station des Shuttlelandeplatzes. Dort nahm ich ein GCC-Shuttle und flog hinauf nach Utopia Martian zur Andockrampe für mein privates Botschafterschiff.

Das Ziel lautete Quinto Center, um dort Atlan privat zu treffen. Das Schiff besaß ein Triebwerk, das einen ÜL-Faktor von zehntausend erreichen kann. (Stichwort: Kosmische Hanse Goonblock.)

Das Ziel meiner HER BRITISH MAJESTY (HBM) lag ein Lichtjahr vom gegenwärtigen Standort des USO- Zentralplanetoiden entfernt.

Da die HBM pro Tag etwa 30 Lichtjahre reisen konnte, erreichte meine HBM in einem dreiviertel Tag Quinto Center.

Im Auftrag von HAN, jenem Teil von NATHAN, welche die USO verwaltete und eng mit ES zusammenarbeitete, übergab ich Atlan und seiner USO neue Technikdaten.

Atlans ‚USO-Techs’ würden die Daten auswerten. Falls es den Wissenschafter der USO gelang die neuesten Überlichtwerte von eintausend, der Raumkrümmungsantriebe nachzubauen, würden die GCC und der INTERSTELLAR TRUST meines Kumpels Dorian de Wynther erhalten. Die TFU noch nicht. Zu sehr grollte ich noch wegen den bürokratischen Politikern, die mir 2040 meine letzten Monate als Erster Administrator der TFU vor dem Unfall zu einer Hölle machten. Zwar waren inzwischen alle irdischen Staaten der TFU beigetreten, aber sie machten jetzt die TFU zu einer nahezu handlungsunfähigen Institution, wie einst die UNO. Gäbe es nicht die Privatwirtschaft und neuerdings Atlans USO, ich sähe für die Zukunft der Menschheit schwarz. ES war mit den Terranern unzufrieden. Wahrscheinlich war sie für Kosmische Zusammenhänge noch nicht reif.

Deshalb forcierte ES den Aufbau der USO. Ich hatte Einiges mit Atlan und Dorian zu besprechen, die mich in Quinto Center erwarteten.
„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
Atlan, PR 470

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Tagebuch Homer G. Adams
23.3.2019
Spoiler:
Wenn ich die Glotze anmache überkommt mich seit Wochen beim Thema Brexit das kalte Grausen. Mehr Politisches hier an dieser Stelle nicht.

Geschäftliches
Mit Mitte Fünfzig habe ich dank hoch entwickelter Algorithmen der für Geld erwerbbaren Rechnersysteme und meiner Fähigkeit des fotografischen Gedächtnisses, welches das präkognitive Vorausahnen von finanztechnischen Zyklen mit einschließt, die fünfundzwanzigste Milliarde, organisiert in der GCC, erreicht.

Hobby: Astronomie, Astrophysik und Kosmologie
Da die Planetensucher mit Hilfe der neuesten Teleskope aller Arten und Rechnersysteme, die nahe an ‚künstliche Intelligenz’ heranreichen, nunmehr seit zwanzig Jahre immer bessere Möglichkeiten zur Erforschung des Weltalls haben, ziehen viele Wissenschaftler erstmals eine Art von Resümee ihrer Arbeiten.
Diese Arbeiten werden oft in Wissenschaftssendungen in diversen Kanälen populärwissenschaftlich zusammengefasst.

Aus meiner Sicht offenbaren diese bisherigen Ergebnisse der Astronomie aus kosmologischer Sicht, die hohe Wahrscheinlichkeit, das unser Solsystem und natürlich die Erde eine große Ausnahme im Universum darstellen.

Hierzu möchte ich mich natürlich nicht dazu verleiten lassen, zu behaupten, das Solsystem mit dem ‚Gaja’- oder Lebensplaneten Terra sei Einmalig in der Galaxis.

Das wäre schon vermessen.


Dann entdecken die Astronomen immer wieder Rätsel in ihrer Beobachtung.

Als Beispiel sei das 1468 Lichtjahre im Sternbild des Schwanes liegende Sonnensystem KIC 8462852 genannt. Es enthält aufgrund seiner Entdeckerin Tabetha Boyajian und ihres Teams der Lousiana State University den Spitznamen ‚Tabbys Stern’.

Nun man entdeckte seltsame Lichtschwankungen des Sterns und das ein Teil des Lichts offenbar von ‚Etwas’ verdeckt wurde.

Ein Wissenschaftler der etwas auf sich hält, glaubt natürlich nicht an Aliens, welche für das Phänomen verantwortlich sein könnten.

Aber in den Gazetten geisterte rasch die Theorie, das Aliens eine Dysonsphäre um ihre Heimatsonne bauten. Dabei handelte es sich praktisch um gigantische Solarparks, welche die Energien ihrer Sonne auffangen und sich zu gigantischen Strukturen vereinigten.

Man suchte weiter, überprüfte alle möglichen Theorien und meint nun, das keine Aliens mit Dysonsphäre existieren :devil:, sondern ganz einfach ein jupitergroßer Planet in die Sonne raste und die verbleibenden Trümmerreste aus den Monden jetzt eine Art von Staubwolke bilden, welche die fehlende Sonnenstrahlen von Tabbys Stern schlucken.

Wie auch immer, ich würde am liebsten mal zu Tabbys Star reisen, um festzustellen, was dort wirklich los ist.

Was man in einer stillen Stunde für seltsame Gedanken hegt, einmal dorthin zu reisen….
:devil:
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

So, habe jetzt PR-Neo bis Band zehn versucht über HGA einige kanonische Daten zusammenzufassen. Was ich in einem Paralleluniversum eigener Prägung mache: Mal sehen. :devil:

Adams, Homer Gershwin
Spoiler:
Geboren in England Anfang 1960er Jahre.
War 2036 Mitte Siebzig

In 19Achtziger Jahren Profifußballer in der Premier League

Ab den Neunziger Jahren Finanzier. Hatte Erfolg Dank seines fotografischen Gedächtnisses und darauf basierenden präkognitiven Ahnungen in Finanzdingen.

2008 Banken und Immobilienkrise
2020 er Schwere Finanz-Krise in Europa.(Herrührend von der offensiven Zentralbankpolitik?
2028 Serie schwerer Hurrikane in Südtexas. Bildung von Notlagern der FEMA

Ab den 2030er? Asienkrise
Explosion der Rohöl und Rohstoffpreisen
Deshalb Konkurs vieler Luftfahrtfirmen, vor allem in den USA
De-Industrialisierung in ‚alten’ Industrieländer, vor allem in England und USA

Kaufte irgendwann die irische Insel Owey Island. Etwa 120 Hektar groß

Eines der Cottages hatte den Namen ‚Lucas o Ceallaigh, nach einem keltischen Sänger

Merkmale der Insel:
Regen, Regen, Regen.
Cottage-Siedlung
Hubschrauberlandeplatz
Wahrscheinlich errichtete er hier ein Zentrum der GCC.
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Ich staune nur... Teil 16 und "Zukunftssplitter" sind einfach super! :st:
Total cool! Und dann mein Lieblingscharakter Homer G Adams. :wub:
Wie Du in die Details gehst... klasse! Ich bin immer mittendrin in Deinem Geschehen. Einfach toll! :st:
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Ich staune nur... Teil 16 und "Zukunftssplitter" sind einfach super! :st:
Total cool! Und dann mein Lieblingscharakter Homer G Adams. :wub:
Wie Du in die Details gehst... klasse! Ich bin immer mittendrin in Deinem Geschehen. Einfach toll! :st:

@ Sonnenwind

Danke für deine Lobesworte, Sonnenwind. Aber übertreib es bitte nicht. ^_^

Ja, ich liebe die Details, beschreibe sie, weil ich sie selbst immer gerne lese. :D

Es freut mich, wenn du im Kopfkino dabei bist. :rolleyes:

Seit wann ist HGA dein Lieblingscharakter? :st:
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PR ohne ES. Wirklich? Die ES Fragmente bringen Hoffnung!
sonnenwind
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Ich übertreibe nicht, sondern ich schreibe nur das, was ich denke. Und Deine Erzählungen begeistern mich eben.- :st:
Homer G Adams ist meine PR Lieblingsfigur seit ich PR lese. Ich fand ihn gleich am Interessantesten und seine autoritäre, aber auch empathische Art gefielen mir besonders bei NEO der Borsch-Ära. :st: Perry selbst war / ist mir nicht so wichtig, da gab / gibt es "Nebencharaktere" , für die ich mich eher erwärmen konnte, z.B. Crest, Mercant etc.-
Ich bin der Meinung, dass es absolut nichts an Deiner Schreibe zu meckern gibt, deshalb kann ich nur loben, nicht kritisieren. :D
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Ich übertreibe nicht, sondern ich schreibe nur das, was ich denke. Und Deine Erzählungen begeistern mich eben.- :st:
Homer G Adams ist meine PR Lieblingsfigur seit ich PR lese. Ich fand ihn gleich am Interessantesten und seine autoritäre, aber auch empathische Art gefielen mir besonders bei NEO der Borsch-Ära. :st: Perry selbst war / ist mir nicht so wichtig, da gab / gibt es "Nebencharaktere" , für die ich mich eher erwärmen konnte, z.B. Crest, Mercant etc.-
Ich bin der Meinung, dass es absolut nichts an Deiner Schreibe zu meckern gibt, deshalb kann ich nur loben, nicht kritisieren. :D
Moin, Sonnenwind

So, Brioche in Milchkaffee getunkt und gefrühstückt. HGA würde sich wohl über dieses French-Frühstück ekeln. :lol:

Dein Lob : Nun, ich lasse es mal so stehen… :D

Homer Gershwin Adams und die übrigen Old Men

Ich wusste noch nicht, dass die Old Men und vor allem HGA deine Lieblingscharaktere in der Borsch-Ära waren.
Allerdings unterschreibe ich jedes Deiner Worte darüber, weil ich selbst so empfand. :st:

Deshalb habe ich mich unglaublich über die neuen Expokraten geärgert, als sie die Old Men einfach ab Band 110 ‚entsorgt’ haben.

Aus Wut darüber und auch, dass die neue Expokratie die 100er Zyklen der EA einfach in Zehnerblöcke ‚verwurstete’, stieg ich aus Neo aus und verfolgte Neo weiter über die Spoiler.

Allerdings empfand ich die Kosmologie, welche entwickelt wurde als gut. Deshalb kaufte ich die ‚Kosmologische Romane’ nach. Vor allem die Idee, dass sich ES aus einer Großzahl von hoch entwickelten Memetern via Vergeistigung vor 80.000 Jahren zu einer Superintelligenz entwickelte, empfand ich als genial!

Wie dem auch sei, die Old Men erhielten bei mir ja 2036 eine Zelldusche für 52 Jahre. Zumindest HGA und Mercant werden noch eine Rolle spielen. Bezüglich den übrigen Old Men; Mal sehen.

Ad Astra

Homer
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Atlan, PR 470

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

So, der nächste Teil.

Liebe Sonnenwind, er geht wieder ins Detail... B-)


17. Teil
Spoiler:
TERRA I, in der Nähe der parallelen Erde

Die Kapsel stand aufgetankt und startbereit im Shuttlehangar I. Im Moment verließen die Techniker das Dock. Auch Fähnrich Ligata, die nach ihrem Hundeschützling Moku im Hangardeck suchte. Die Fähre war von ihr bislang ausgenommen worden. Ihr Handscanner hatte nicht angesprochen.
In diesem Impulschaos eines für den Flug vorzubereiteten Kleinraumschiffes war dies fast unmöglich. Permanent wurden Container und Kisten hin- und her gewechselt. Es galt die Ausrüstung der Atlantis der speziellen Mission anzupassen.
Kinthara und Dr. Tanur trugen Schutzanzüge und schauten Martin Hövel mit unterschiedlichen Gefühlen an.
„ Der Leutnant nimmt sich zu wichtig. Jetzt will er noch eine Rede halten...“

Laurel hegte im Moment keine freundlichen Gedanken gegenüber dem stellvertretenden Kommandanten. Dieser wollte alles dreimal überprüfen, obwohl ein Doppelcheck völlig genügt hätte. Martin bildete sich auf das Amt des Kommandanten zuviel ein. Nur weil Nigel, Tirana und Lehmann nicht anwesend waren, hatte er das Kommando übernehmen können. Gewiss er machte als kommandierender Offizier einen verdammt guten Job. Aber manchmal benahm er sich wie ein Eckel und wie ein Kontrollfreak.

Der Raumfahrer konzentrierte sich auf die kommende Aufgabe. Der Rede hörte er nur mit halbem Ohr zu. Was sollte es auch noch zu sagen geben? Ihre Mission konnte mit Fug und Recht als ein Himmelsfahrtskommando eingestuft werden. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. Als erster Pilot und Navigator besaß er die beste Qualifikation für das Unternehmen. Endlich beendete Martin Hövel seine Rede.
„...wünsche ich Ihnen alles Gute für die Mission Feuerreiter. Ihnen Laurel wünsche ich Hals- und Beinbruch, wie die Piloten sagen.“

„Danke, Sir!“

„Gut gebrüllt Löwe! Du bist ja nicht dabei“...

Kinthara und Doktor Tanur stiegen über die Leiter in das Cockpit des Shuttles. Der erste Pilot der TERRA I warf kurz einen Blick hinüber in den Frachtraum. Er besass die besondere Ausrüstung für das Unternehmen und Doktor Tanurs Medo-Forschungscontainer. Dazu eine Extra-Ration Treibstoff. Trotzdem würde es knapp werden. Weiteren Treibstoff zu finden würde schwierig werden. Immerhin existierte auf dem zwei Millionen Kilometer entfernten Planeten ein Super-Hightech-Artefakt einer sagenumwobenen Rasse - den Memeter oder Uralten.
Laurel hatte als Sohn eines inzwischen überlichtschnell raumfahrenden Händlers schon mehrere Planeten gesehen. Auf einem von ihnen hörte er Sagen und Legenden über die Uralten. Sie waren mystisch verbrämt gewesen. Schon damals als Junge träumte er davon auf geheimnisvolle Alien- Artefakte zu stoßen.
„Mister Kinthara, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
Dr. Tanur blickte ihn besorgt an. Er hatte sich ebenso wie Kinthara automatisch angeschnallt. Sie erwarteten alle eine holprige Fahrt und die Andruckabsorber würden ihren Geist aufgeben..
„ Konzentriere dich auf deine Aufgabe.“
Kinthara hörte auf seine innere Stimme.
„Natürlich Doktor!“
Tanur bedachte ihn noch mit einem nachdenklichen Blick. Aber bei einem Alien war dies schwer abzuschätzen. Man meinte er lächelte, während er in Wirklichkeit weinte...

Routiniert überprüfte Laurel sorgfältig minutenlang die Instrumente. Sie waren in Ordnung. Alle Kontrollpunkte glühten überall in einem satten Grün. Die Techniker hatten das RKS-Heißgastriebwerk bereits vorgewärmt und das Shuttle Atlantis sorgfältig vorbereitet. Der Kabinendruck zeigte sich stabil. Laurel schaltete den Kommunikator ein. Er wusste Hövel inzwischen wieder auf der Brücke oder der Zentrale.
„Atlantis an Brücke. Alle Werte auf Grün. Manueller Start in einer Minute – Countdown läuft.“
Hövel persönlich übernahm die Abnahme.
„Zentrale an Atlantis. Verstanden. Viel Glück und gute Reise. Brücke Ende!“
Eine blechern wirkende Stimme drang in Kintharas und Doktor Tanurs Helmlautsprecher.
„...Druck im Hangar gleich Null. Außenschott wird geöffnet. Bitte Startsequenz einleiten.“

Darauf hatte der Erste Pilot des menschlichen Flaggschiffs der Explorerflotte der TFU nur gewartet. Er betätigte eine Reihe von Sensorpunkten an der Pilotenkonsole und nahm den manuellen altmodischen Steuerknüppel in die rechte Hand. Das Manövertriebwerk erwachte summend zum Leben.
„Seitliche Düsen arbeiten einwandfrei. Bug- und Heckdüsen ebenfalls im grünen Bereich.“ Laurel bewegte rasend schnell die notwendigen Bedienflächen mittels seiner linken Hand.
„Verstanden, Atlantis!“ meldete der Hangaroffizier.
„Moment, die vertikalen Düsen arbeiten nur zu siebzig Prozent innerhalb der vorgegebenen Parameter.“
„Sollen wir den Countdown abbrechen, Atlantis?“
„Noch nicht TERRA I. Ich versuche auszubalancieren.“
Laurels Finger seiner Linken huschten hektisch über die holografischen Regler und Punkte der Bedienfläche. Schließlich meldeten auch die vertikalen Düsen hundert Prozent-Werte.
Das Summen der anlaufenden Triebwerke wurde intensiver.
„Atlantis an Hangaroffizier. Das Problem ist behoben. Ich habe es ausbalanciert. Jetzt gebe ich Gas!“
Am anderen Ende der Funkleitung wurde gelacht.
„Verstanden, Atlantis. Nochmals Hals – und Beinbruch!“

Kintharas Finger seiner Linken huschten nun behände über Sensorpunkte und Touchpads, während seine rechte Hand, den „Steuerknüppel“ fast streichelte. Ein ständiges Klicken und Knistern war die Antwort der Instrumente auf Laurels schnelle Bewegungen.
Das brummende Geräusch des RKS wurde intensiver, als die Atlantis aufstieg und einen halben Meter über dem Deck schwebte. Laurel schalte den Monitor des leeren Kopilotensitzes auf Sicht nach unten. „So muss man früher die ersten Senkrechtstarter geflogen haben!“ dachte Laurel.
„Alles klar Doktor, sie sehen so blass aus“, meinte er grinsend, während seine rechte Hand das Steuer virtuos handhabte. In dieser holografisch generierten Umgebung, wirkte das Steuerobjekt fast altruistisch. Aber es ermöglichte immer noch eine optimale Steuerung. Alle holografischen Bedienflächen summierten sich letztlich in dem „Steuerknüppel“.
„Ich frage mich, ob wir jemals wieder nach Hause zurückkehren.“
„Selbstverständlich, Mr. Tanur. Wir kehren wieder zurück.“
Erstaunlich wie ihnen allen bereits die TERRA I ans Herz gewachsen war. Der Doktor und auch er sahen die T-1 inzwischen als Heimat an. Für Laurel weniger unverständlich, schließlich war er als Raumnomade in einem Schiff aufgewachsen.
„Konzentriere dich!“
Er lachte in sich hinein. Das zweigleisige Denken wurde inzwischen längst zu einer Selbstverständlichkeit. Er hatte in den langen Flugperioden zwischen den Missionszielen, zuerst im interplanetaren, dann im interstellaren Raum, genügend Freizeit, um sich weiterzubilden. Belanische Mentaltechnik gehörte dazu. Tirana war in dieser Hinsicht ein Vorbild. Und seit die heiße Aiko ihm Unterricht gab, bemühte er sich auf seine Weise mithalten zu können.
Das leise Flüstern der Luftzirkulation der Fähre, das sanfte Brummen der Triebwerke – es war schon immer ein Stück seiner Heimat gewesen. Aber da hörte er noch ein Geräusch, das nicht hierher gehörte. Auch der Doktor merkte auf. Beide sahen sich kurz an. In diesen Blicken lag Unverständnis. Sie mussten sich irren zumal dieses Geräusch wieder in der normalen Sinfonie der Fährengeräusche unterging.
Der holografisch generierte Monitor auf der Konsole des Kopilotensitzes zeigte einen dunklen Fleck, der von weißen Punkten übersät wurde. Der Kosmos. Das Außenschott hatte sich vollständig geöffnet. Es wirkte in der Tat wie ein Loch im Schiff. Laurel richtete seine Schubvektoren aus.
„...Start in drei Sekunden, zwei, eins, Zero!“
Die blechern klingende Computerstimme ging ihm auf den Geist. Lehmann musste sobald er wieder zurück war, unbedingt etwas daran ändern. Vielleicht eine heiße Frauenstimme...
„Atlantis an Hangaroffizier. Erbitte Starterlaubnis.“
„Hangaroffizier an Atlantis. Erlaubnis erteilt, Mr. Kinthara. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug. Hals- und Beinbruch bei der Mission! Hangaroffizier – Ende.“
„Atlantis an Hangaroffizier. Danke für die guten Wünsche. Start!“
Der Pilot holte die Steuersäule zu sich heran. Er hantierte sie virtuos. Das Shuttle stieg etwas höher und glitt durchs offene Schott. Laurel veränderte die Monitorkamera auf der Kopilotenkonsole. Während das RKS-Triebwerk die Atlantis immer schneller beschleunigte, verschwand auf dem Nebenschirm die TERRA I im Heck. Sie schrumpfte rasch. Laurel beschleunigte die Atlantis auf eine Geschwindigkeit, die sie in vier Tagen zum Planeten brachte. Das ‚Kriechen‘ war notwendig, weil sie einmal Treibstoff sparen wollten und zum anderen keine Trägheitsdämpfer einsetzen konnten, wenn sie die Grenze überschritten, wo das Dämpfungsfeld einsetzte und die auf Subraumtechnologie basierenden Geräte versagten.
In diesem Augenblick überschritten sie die Grenze. Sie merkten es daran, dass die Schwerkrafterzeugung aussetzte und die Schwerelosigkeit des Alls sie heimsuchte. Sie hatten sich auch aus diesem Grunde angeschnallt.
Plötzlich war wieder das Geräusch da. Jetzt setzte es mit vollem Lärmpegel ein. Wieder blickten sich die beiden Männer an.
„Wenn mich nicht alles täuscht ist das ein Jaulen! Bei allen Sternenteufel es ist Moku!“
Diese Erkenntnis war Doktor Tanur eben auch gekommen.
Ihre gegenseitige Reaktion war faszinierend. Sie lachten gleichzeitig los. Beide waren sie Tierliebhaber. Nigels Hund hatte sie oftmals amüsiert und zum Schmunzeln gebracht. Aber jetzt hatte er sich übertroffen. Wie war es ihm nur gelungen die Techniker zu überlisten? Er war bereits mehrere Male mit der Atlantis mitgeflogen. In seiner Trauer bezüglich des Verschwindens seines Herrchens, hatte er offenbar das Shuttle als Symbol für die Rückkehr des Commondore assoziiert.
„Ich kümmere mich um ihn!“ sagte Tanur.
„Ihre Aufgabe, Laurel, besteht darin uns heil- und gesund auf den Planeten und wieder zurück zu bringen.“
„Ihnen ist doch klar Doktor, dass wir aus Treibstoffgründen nicht umkehren können.“
Der Daltone blickte den Piloten fast mitleidig an.
„Mister Kinthara. Ich verstehe viel von Raumfahrt. Habe ich Ihnen einmal erzählt, wie wir mit einem Raumshuttle in einer ähnlichen Situation...“
„Dr. Tanur. Bitte kümmern Sie sich um den armen Moku. Der Hund hat zwar die ersten Erfahrungen mit der Schwerelosigkeit, aber er fühlt sich nicht wohl dabei.“
Der Arzt blickte ihn beleidigt an.
„Vielleicht wäre meine Erfahrung in dieser Situation hilfreich...“
„Doktor! Moku jault Herz erbrechend.“
„Ist ja gut, Pilot.“
„ Jetzt hast du ihn wirklich beleidigt. Er nennt dich nicht einmal mehr Mister...“
Der außerirdische Humanoide hatte sich zwischenzeitlich von den Gurten befreit und schwebte davon. Aber er stellte sich geschickter dabei an, als der Pilot gedacht hatte. Für Laurel war dieses Terrain weit selbstverständlicher. Der Arzt verschwand in der Zwischenschleuse zum Frachtraum.
Laurel schaltete derweil die Triebwerke ab. Sie hatten genügend Geschwindigkeit um in vier Tagen den Planeten zu erreichen. Einige Minuten vergingen, während der Pilot das Sternenpanorama genoss.
Die T-1 konnte inzwischen mit bloßem Auge nicht mehr als Schiff identifiziert werden. Sie war zu einem weiteren Stern geworden. Ihr Zielobjekt dagegen wuchs zu einer goldmünzengroßen Scheibe an. Kinthara schaltete den Autopiloten ein. Im Moment konnte er sich einen kleinen Ausflug erlauben. Er hatte sich gerade losgeschnallt und wollte in Richtung Frachtraum schweben, als ein jaulendes Etwas auf ihn zugeflogen kam. Moku heulte und bellte jämmerlich, als er immer wieder gegen irgendetwas stieß. Für ihn war die Situation total ungewohnt. Dann erinnerte sich das Hundeunterbewusstsein an mehrere ähnliche Situationen. Rasch stellte es sich um. Jetzt versuchte er schwimmend voranzukommen. Tatsächlich stabilisierte sich Mokus ‚Flug‘. Trotzdem war er unendlich dankbar, als ihn Kinthara wie einen riesengroßen Apfel vom Baum, sprich aus der Schwerelosigkeit herunterpflückte und ihn in den Arm nahm.
Es war für Laurel kein leichtes Unterfangen und prompt verlor er das Gleichgewicht.
Moku entglitt seinen Händen und schwebte abermals jaulend und heulend in Richtung Bugfenster. Wie ein Haifisch schoss der Doktor durch das Schott und prallte prompt gegen Laurel. Er hatte ein umfangreiches Netz in der Hand um damit den Beagle zu fangen. Nun verhedderten sich die beiden Humanoiden im Gewebe, während der Vierbeiner gegen das Fenster aus Panzerglas flog. Der Aufprall gab ihm einen Gegenimpuls und der arme Moku segelte wieder zurück.
Das Chaos vervollständigte sich, als Kinthara, dem es endlich gelang, sich vom Doktor und dem Netz zu befreien, Moku am Schwanz erwischte und zu sich heranzog.
Nigels Hund wollte nach Laurel schnappen, aber seine Reaktion war nur ein archaischer Impuls, der hier kläglich versagte. Schließlich waren die beiden Humanoiden, das Tier und das große Netz ein chaotisches Gemenge. Nur langsam gelang es ihnen sich zu befreien und wieder eine würdevollere Stellung einzunehmen. Moku fühlte sich im Netz zwar zappelnd wie ein Fisch, aber immerhin weit wohler als zuvor. Die beiden Männer spannten es um den Kopilotensitz. Moku konnte sich deshalb bald als ‚Kopilot‘ wähnen, während Laurel und Tanur wieder ihre gewohnten Sitze einnahmen. Als endlich Ruhe einkehrte, blickten sich der Terraner und der Alien- Humanoide einige Sekunden schmunzelnd an. Sie bezogen Moku mit in ihren Blickwinkel der sich inzwischen fast stolz als Besatzungspilot empfand und zum immer größer werdenden Planeten hinüberschaute.
„Eigentlich hasst mein Volk Hunde oder ähnliche Raubtiere“, sagte Doktor Tanur und schmunzelte.
Laurel blickte kurz den feliden Humanoiden an und prustete plötzlich lachend los. Tanur folgte nur einen Sekundenbruchteil später mit seltsamen miauenden und keckernden Lauten. Nigels Liebling schließlich bellte den fremden Planeten an, den er auf dem Panzerglasfenster immer deutlicher erkennen konnte...
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

„Aus den Annalen der Menschheit“.


Die ‚Akonos’

von Homer G. Adams
Spoiler:
In Raumsektor der Lokalen Wolke (dreihundert Lichtjahre Durchmesser mit Mittelpunkt Solsystem) gründeten bereits die Memeter/Liduuri viele Kolonien. Seit dem Jahr 2070 wissen wir, dass sich die Ersten Menschen Memeter/Liduuri nannten und ihre Kolonien in der Lokalen Wolke zum großen Teil bis jeweils auf kleine Reste vor etwa 50.000 Jahren von einer Allianz der Nichthumanoiden, die unter dem Kommando der negativen Superintelligenz ANDROS standen, in einem gewaltigen Krieg untergingen.

Aus den Resten dieser überlebenden Menschen auf diversen Planeten in der Lokalen Wolke gründeten sich im Laufe dieser 50.000 Jahre wieder humanoide Völkerschaften, deren höchstentwickelten Völker technologisch-wissenschaftlich, zumindest eine lichtschnelle Raumfahrt, wie die Ferronen entwickelten.
Die Terraner trafen auf die Ferronen und übernahmen ihre Technologie. Weitere Völker standen raumfahrttechnisch ebenfalls 2036 kurz vor der überlichtschnellen Raumfahrt, wie die Altaner, die Akkakor, die Belaner und andere.

Allen diesen humanoiden Völkern war gemeinsam, dass deren Planeten, Habitate usw. unter dem Schutz einer Wächterorganisation von ES standen, welche einige Hilfsvölker wie die Calurier einsetzten, um die Allianz der Nichthumanoiden daran zu hindern, diese neuen humanoiden Völker oder Gruppen auszulöschen. Es gab wohl harte Kämpfe hinter den Kulissen, zwischen diesen beiden konträren Parteien.

Seit der aus einem Parallel-Universum stammende Ritter der Tiefe, Atlan da Gonozal, Ende 2070 im Auftrag von NATHAN und ES die USO gründete, tauchten neue Gegner auf, die nicht unbedingt dem Schema Humanoiden versus Nichthumanoiden entsprachen.

Die Gegner der USO waren: Schiffe der Allianz der Nichthumanoiden, der Condos Vasac, der Akonos, Raider und Piraten der Raumnomaden und auch terranische und ferronische kriminelle zur ÜL- Raumfahrt fähige Elemente und negative oder mafiöse Organisationen.

Kurz gesagt: Die USO unter dem regierenden Lordadmiral Atlan da Gonozal und Solarmarschall Reginald Bull als kommandierender Offizier der TFU-Flotte hatten alle Hände voll zu tun...

Ab 2067 stießen die ersten überlichtschnellen Explorerschiffe der TFU-Flotte und der privaten Organisationen und Konzerne in die Lokale Wolke vor und kontaktierten unzählige Völker auf entsprechenden erdähnlichen oder anderweitig besiedelten Planeten und Raumhabitaten. Es entstanden diplomatische Beziehungen und Handelskontakte der humanoiden Völker untereinander. Und die positiv denkenden Völker sprachen erstmals über die Idee einer ‚Liga Freier Welten’. Noch war dies nur ein Traum, aber Träume sind dazu da, um realisiert zu werden!

Die Explorerschiffe trafen auf die unterschiedlichsten humanoiden Völker und auch Entwicklungsstufen. Viele Humanoiden waren seit den Zeiten der Liduuri vor 50.000 Jahren auf ihren Planeten mutiert. Es gab beispielsweiße die Ertruser 2,20 bis 2,50 große Humanoiden oder die ‚Zwerge’, 1,40 Meter große und 1,20 Meter breite kompakte Humanoiden, dann wieder Langohrige schlanke Humanoiden. Dazu viele psibegabte Völker oder Humanoide, die im Wasser lebten oder Flügel entwickelten. Und, und, und…

Aber hier soll über die ‚Akonos’ geschrieben werden, die sich zu den Hauptfeinden der TFU und der USO entwickelten.

Der Name ‚Akonos’ entstammt dem Liduuri und bedeutet: ‚Speerspitze’.
Die Akonen, wie sich die Mitglieder der Akonos nannten, sahen sich einmal als elitäre Speerspitze im Kampf der Humanoiden gegen die Nichthumanoiden.

Zum Anderen sahen sie sich als humanoide Spitze oder Elite an, die liduurischen Völkern entstammten, welche niemals wie beispielsweise die Terraner, Ferronen oder Andere in die Primitivität oder gar in die Steinzeit in Technik und Denken zurückfielen.

Diese Liduuri- Überlebende zogen sich vor 50.000 Jahren vor dem Ansturm der siegreichen Bestien in von ES abgeschottete technisch-wissenschaftlich hochentwickelte Refugien auf diversen von ES geschützten Planeten zurück. Diese Refugien konnten sich dem Vernichtungsfeldzug der Bestien entziehen und hielten immer ein gewisses wissenschaftlich-technisches Niveau.

Im Gegensatz zu Liduuri- Überlebende wie die Vorfahren der Terraner, die sich auf Liduur (Erde) offenbar bewusst für die Primitivität entschieden hatten. Sie versuchten sich nicht in subplanetare Bunkersysteme oder nach Andromeda zu retten, sondern in der Natur und in Höhlen dem Vernichtungsfeldzug der Bestien zu entziehen.
Diese Liduuri wählten bewusst den Weg: ‚Zurück in die Natur’, weil sie herausgefunden hatten, dass die Bestien diese ‚Naturmenschen’ bewusst, wahrscheinlich im Auftrage von ANDROS, in Ruhe ließen oder einfach ignorierten.
Im Gegensatz zu den Liduuri, die sich in die Bunker zurückzogen, dort von den Bestien aufgespürt und gnadenlos ausgerottet wurden.

Als ‚Steinzeitmenschen’ konnte man überleben. Dies bemerkten auch andere Liduuri- Überlebende auf diversen Planeten und zogen sich als spätere ‚Naturvölker’ in die Wildnis zurück.

Die Akonos, die sich in ihre von ES technisch-wissenschaftlich geschützten Refugien zurückzogen, empfanden gegenüber der ‚Zurück-zur-Natur-Bewegung’ nur Verachtung. Diese Verachtung bezogen sie auch auf die Nachkommen der Naturmenschen, welche sich wie die Terraner, wieder für den wissenschaftlich-technischen Weg entschieden hatten.

„Einmal Wilde, immer Wilde“, so dachten die Akonen über die Terraner im 21. Jahrhundert.

Eine besonders militante Bewegung innerhalb der Akonos wurde ‚Condos Vasac’ genannt. Sie standen Terranern und ähnlichen Völkern, deren Vorfahren den ‚Naturweg’ gingen besonders arrogant gegenüber und hassten die Völkerschaften von ANDROS besonders intensiv.

Führende Völker aus denen sich die Akonos und die Condos Vasac besonders rekrutierte waren die Altaner, die Calurier und die Akkanor.

(Homer G.Adams, Ares City, Mars, Ende 2070)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Hilfe, ich komm nicht mehr hinterher! :D
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
- William Somerset Maugham


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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Hilfe, ich komm nicht mehr hinterher! :D

Moin Elena,

Versuche das Tempo zu drosselen :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Bei Dir lesen sich sogar die Vorbereitung und der Start eines Raumschiffes interessant. :st:
Meine "Lieblinge": Dr. Tanur und Moku. :wub: :wub: Klasse die Schilderung von Moku in der Schwerelosigkeit, obwohl er mir so leid tat. :( Aber eins sag' ich Dir: Sollte Moku etwas passieren, dann lese ich nicht weiter. :-= Das Gleiche gilt für Dr. Tanur. :unsure:
Wieder einmal tolle Unterhaltung, Homer!- :st: :D

Gefallen haben mir auch die "Annalen der Menschheit-Die Akonos" von H.G.Adams. Verständlich erklärt und gut zusammengefaßt! :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Bei Dir lesen sich sogar die Vorbereitung und der Start eines Raumschiffes interessant. :st:
Meine "Lieblinge": Dr. Tanur und Moku. :wub: :wub: Klasse die Schilderung von Moku in der Schwerelosigkeit, obwohl er mir so leid tat. :( Aber eins sag' ich Dir: Sollte Moku etwas passieren, dann lese ich nicht weiter. :-= Das Gleiche gilt für Dr. Tanur. :unsure:
Wieder einmal tolle Unterhaltung, Homer!- :st: :D

Gefallen haben mir auch die "Annalen der Menschheit-Die Akonos" von H.G.Adams. Verständlich erklärt und gut zusammengefaßt! :st:
Tach Sonnenwind,

Start eines Raumschiffs
Kein Raumschiff nur ein primitives Shuttle. :lol:

Dr. Tanur wird ja noch zur Rettung von den Drei Verschollenen: Tirana, Nigel und Lehmann wichtig. :devil:

Moku:
Der einzige Hund der Atlan in der EA je hatte. Leider starb er, als er einen Anschlag auf den damaligen Imperator des Großen Arkonimperiums vereitelte. Ein Geschenk von Rhodan an Atlan.
Ansonsten liebte Atlan Hunde nicht sehr. Im Gegensatz zum Autor, der lange Jahre verschiedene Hunde besaß.
Aber der hiesige Moku wird sicherlich vorerst überleben. :devil:

In Neo kommt ja das Volk der Akonen, die Vorfahren der Arkoniden in der EA nicht vor. Einfach in Perrypedia nachlesen. Im EA Band 100 treffen Atlan und Perry auf die Akonen und bis Band 125 sind sie oft zu lesen.
In der EA waren sie jahrhundertelang die Todfeinde der Terraner.

In ‚meinem’ Neo/EA-versum interpretiere ich die Akonen auf eigene Art. Nach der Storysequenz im parallelen Universum, in der es die TERRA i verschlagen hat, gehe ich auf das Thema Akonos/Condos Vasac vs. USO ein.

Weiter viel Lesevergnügen! :D

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Mensch, Homer, Du schaffst es wirklich, einem den Mund wässrig zu machen. Condos Vasac und Atlan waren mein Einstieg in die Romanserie. :wub:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Mensch, Homer, Du schaffst es wirklich, einem den Mund wässrig zu machen. Condos Vasac und Atlan waren mein Einstieg in die Romanserie. :wub:
Moin Elena,

Es ist allerdings eine neue Art von Akonos und Condos Vasac. Eine Eigenintepration aus dem Neo und EA - Versum. :devil:


Da hier im Thread auch reine Neo-Leser mit wenig EA-Erfahrung mitlesen, ist es wohl für beide Seiten etwas Neues. :unschuldig:

Da fällt mir gerade ein: Auch HGA wird bezüglich seiner Herkunft eine Überraschung erleben. :D

Ach ja Elena, du als Leser der Atlan-Serie, mache dich nochmals über das Stichwort Calurier kundig. Natürlich eine eigene Intepration des Volkes. in 'meinem' EA-Neo Versum B-)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Calurier, Catto da Calur, Atlan - das werde ich wohl nie vergessen! :wub:
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:Calurier, Catto da Calur, Atlan - das werde ich wohl nie vergessen! :wub:
Moin Elena,

Du hast Farthulon, Atlans Lehrmeister, vergessen. :lol:

Er war zumindest Halbcalurier und wohl wegen dem Zugriff auf die Zeit-Schlafzellen in ihrem Stützpunkt mit Farthulon identisch. Wurde in der Atlan-Serie nie letztlich geklärt, soweit ich noch weiß. Im Zeitalter des Kristallimperiums war er in einer anderen Identität noch Mentor von Atlans Tochter mit der Imperatorin Theta da Ariga :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin,

So jetzt der
18. Teil
Spoiler:
Nähe von Heliopolis, Parallele Erde

„Beeindruckend nicht wahr, Jack.“
Commander Jack Lehmann lächelte die Luftschiffingenieurin an. Sie war Roxanas Stellvertreterin gewesen.
Nachdem ihre ehemalige Chefin zusammen mit den beiden Enkeln des alten Regenten Gwydion, Tom und Arthur de Wynther vor neun Jahren mit dem ersten Luftschiff Heliopolis geflohen waren, übernahm Allina den Werfthangar.
Dort parkte inzwischen ein weiterer Gigant. Er gelangte in die Hände des heliopolisischen Geheimdienstes.
Einer ihrer besten Männer saß nämlich direkt in der Höhle des Löwen in Magna-Roma. Er hatte dafür gesorgt, dass von Männern seiner Organisation, das imperiale Luftschiff in die Hände der Erzfeinde geriet.
Die heliopolisischen Ingenieure stellten zufrieden fest, dass ihr eigenes Produkt dem des Feindes überlegen war.
Zwar waren ihre Zeppeline in etwa gleichgroß, aber die heliopolisischen Motoren waren um zwanzig Prozent besser.
Seit drei Tagen war Lehmann Mitglied von Allinas Team. Er hatte sie rasch schätzen gelernt.
Allina war von sich aus an den Terraner aus einem parallelen Universum herangetreten. Bei einem abendlichen Dinner hatte sie ihn ‚abgeschleppt‘.
Lehmann musste noch nachträglich Grinsen, wenn er daran dachte.
Normalerweise war er es, der dies tat. Aber die Lady hatte es von Anfang an auf ihn abgesehen.
Trotzdem konnte er es nicht richtig genießen, der Schatten des Todes schwebte über ihnen.
Noch drei Wochen...
Die täglichen Sitzungen bei den valonischen Psiheilerinnen hatten bislang nicht den gewünschten Erfolg erbracht. Nigel war wie besessen davon. Er hatte sich nach einem gemeinsamen Besuch mit dem Regenten eines Herbstmarktes abgekapselt. Selbst ihre Heilnaniten halfen nicht bei dem Gift, das ihm und Nigel von einem Patriarchen eines verbrecherischen Raumnomaden Klans verabreicht worden war. Längst wussten sie allerdings, dass das Gift von der Condos Vasac stammte, die offenbar über Quellen verfügte, die allem was die galaktische Zivilisation zur Verfügung hatte, meilenweit überlegen schien. Man munkelte von einer ‚Genetischen Allianz’, d.h. einer Universen übergreifenden Verbrecherorganisation, die hemmungslos Gentechnik einsetzte, um ‚bessere’ Wesen zu generieren. Was für ein Sakrileg an der natürlichen Schöpfung. Zumindest in Lehmanns Augen. Das Treiben einer Organisation wie die ‚Genetische Allianz’ oder auch das frühere BRAINIUM hier in Heliopolis, verstieß fundamental gegen Jacks ethisch gesinnter Grundüberzeugung.
Zurück zu seinem Freund. Irgendetwas musste dort etwas geschehen sein, dass ihn veränderte. Da er mit Nigel zuvor schon gestritten hatte, waren ihre gegenseitigen Besuche auf ein Mindestmass beschränkt. Nun Nigel war schon immer seltsam gewesen, als müsste er eine Rolle spielen. Die spielte er allerdings wirklich gut, sonst wäre er nach vier Jahren Flottenzugehörigkeit nicht schon Commander. Man sprach von ihm als kommenden Mann in der Flotte. Wenn sich die Hierarchie da nur nicht täuschte. Jack konnte sich durchaus vorstellen, dass Nigel den Büttel hinwarf und etwas Neues machte. Allerdings nur wenn sie beide vom Virus geheilt wurden. Das sah allerdings nicht gut aus. Wieder drohte den Commander ein Schub von Hoffnungslosigkeit zu überschwemmen.
Dass verdammte Eindämmungsfeld hatte offensichtlich nicht nur auf hiesige Humanoiden einen verheerenden, wohl auch psychischen Einfluss, der seine Depression wegen dem Virus noch verstärkte.
Auch der jetzige Regent, Dr. Magnus Hellström hatte sich nach dem Besuch des Herbstmarktes verändert. Er konzentrierte sich völlig auf seine Regierungsarbeit.
Allina teilte Jack unter der Hand mit, dass er mysteriöse Maßnahmen einleitete. Nichts war mehr wie es zuvor war, in Heliopolis.
Umso mehr stürzte sich Lehmann in den letzten Wochen seines Lebens in Vergnügungen.
Das Zusammensein mit der hiesigen Terranerin und ihre gemeinsame Arbeit am Luftschiff, entsprachen exakt dieser Prämisse.
Was Nigel trieb, wenn er nicht als Versuchsobjekt der Valonerinnen diente, interessierte Lehmann im Moment nicht. Ihre Freundschaft war praktisch angesichts des unausweichlichen Todes, zerrissen oder besser gesagt aufs Eis gelegt.
Während sich der Chefingenieur mit dieser Tatsache langsam abfand, klammerte sich Nigel an einen Strohhalm.
Psiheilerinnen...?
So ein Unsinn! Er war der Chefingenieur der Terra I. An solch mysteriösen Hoffnungen klammerte er sich nicht.
„Was ist Jack?“
Allina blickte ihn stirnrunzelnd an, während sie die letzten Checks an der HELIOPOLIS durchführte. Das umgebaute und verbesserte Luftschiff stand vor der Jungfernfahrt.
„Du denkst an das verdammte genetische Gift, dass selbst euren Naniten überlegen ist?“
Mitfühlend fuhr sie ihm mit ihrer verschmutzen rechten Hand durch sein Haar. Die Geste tat ihm gut.
„Ja und an meine zerbrochene Freundschaft mit Nigel, der sich rapide verändert, als wäre er mir eine völlig unbekannte Person, nach diesen vier Jahren der Freundschaft und Dienst in der Flotte der TFU.“
„Verstehe. Aber denke daran, dass die Psiheilerinnen dein Ka, ihr parallelen Terraner nennt sie Seele, retten können. Ich bin bereit dein Ka zu übernehmen. Wie du weist, sind meine Gene ebenfalls morphisch aktiv und ich kann ein Bewusstsein eine Zeitlang, hm, parken.“
Lehmann lachte auf. Es klang frustriert.
„Wir Terraner aus dem parallelen Universum hängen an unserem Körper. Wir können es uns nicht vorstellen, als reines Bewusstseinswesen im Leib eines anderen dahin zu vegetieren. Zumal..“
„..es ein Frauenkörper wäre“, ergänzte Allina. Sie lachte ihn aus.
„Du wirst noch anders darüber denken, wenn es soweit ist. Aber nun lass uns die letzten Checks machen.“
Sie waren eben fertig, als ein Unbekannter hereinkam. Er trug Magna-Romanische Zivilkleidung. Ebenso seine vier schweigsamen ähnlich bekleideten Begleiter.
Geheimdienstler! durchfuhr es Jack. Er und Allina blickten sich schweigend und genervt an.
„Ist die HELIOPOLIS einsatzbereit?“
„Was geht dies den Geheimdienst an?“
Der Mann lächelte kalt.
„Sie kennen mich, Chefingenieurin?“
„Natürlich, Sartok! So groß ist Heliopolis auch wieder nicht.“
„Ausgezeichnet!“
Er zog ein Dokument aus seiner Brusttasche und reichte es der Frau. Sie überflog es und ihre Miene wurde immer maskenhafter. Sie gab dem Geheimdienstler das Papier zurück.
„Sie werden verstehen, dass ich zuerst den Regenten anrufen muss und mir den Befehl bestätigen lasse.“
Sartok grinste noch kälter und musterte Allina mit einem Blick, der Jack Lehmann sofort die Zornesröte ins Gesicht schießen ließ.
Der verdammte Bastard hat es auf meine Lina abgesehen!
Erstmals wurde Lehmann eines Blickes gewürdigt. Aber er wirkte so arrogant und selbstherrlich, dass ihm Jack am liebsten an den Kragen gegangen wäre. Wahrscheinlich wartete der Typ nur darauf, um ihn mittels seiner überlegenen genetisch modifizierten Physis fertig zu machen. Viele Heliopolitaner waren solch verdammte Augments. Ein Erbe des unsäglichen BRAINIUMS, das der damalige Regent Gwydion de Wynther vor neun Jahren mittels einer Psi-Bombe in die sich sein Körper verwandelte, in die Luft jagte. Lehmann schüttelte sich innerlich, was für Frevler!
„Tun Sie das!“
Während er das sagte beobachtete er Jack weiter. Er traute ihm offensichtlich einen Angriff zu. Die restlichen vier Geheimdienstler taten so, als bekämen sie von den Spannungen zwischen den Ingenieuren und Sartok nichts mit. Ihre Gesichter wirkten absolut ausdruckslos. Lehmann hielt seine Wut geradezu noch bebändigt. Er spürte jetzt die Blicke Linas und des Eckelpakets auf sich ruhen. Seine Geliebte sagte ihm durch den Blick, dass er nichts unternehmen solle. Er wäre dem in speziellen Kampftechniken geschulten Humanoiden nicht gewachsen.
Während er die unverschämten Blicke Sartoks wie Dolchstiche ertragen musste, benutzte Allina ihr mobiles Funktelefon. Heliopolis besaß diese Technik noch von der POSEIDON, welche von ihrem Bermuda-Dreieck hier im Bodensee mittels Dimensionstransfer vor knapp fünfzig Jahren strandete. Sie klappte es auf und rief Hellström an. Dieser bestätigte die Order. Die Lage habe sich zugespitzt. Jederzeit erwartete Heliopolis einen Angriff der imperialen Auxilaris. Die Mission des Flugschiffes wäre für die Existenz von Heliopolis von existenzieller Bedeutung.
Allina und ihre Crew sollten die Geheimdienstler als Flugbesatzung begleiten. Von Jack war nicht die Rede. Die Beziehungen zwischen den beiden Neuankömmlingen und Hellström schienen auf einen Tiefpunkt gesunken.
Darüber zuckte Lehmann nur mit den Schultern. Natürlich begleitete er Allina bei der Mission. Sie hofften in spätestens zehn Tagen wieder zurück zu sein.
„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Das holografische Universum
Von Homer G.Adams, Ende 2070
Spoiler:
Keine Ahnung, wieso ich immer auf das Jahr 2019 zurückblicke.

Nun, eigentlich schon, da dieses Jahr für mich ein Umdenken bedeutete.
Damals erkannte ich daß das Finanzwesen und nach vielen Milliarden auf dem Konto nicht alles sein konnte.
Sicherlich ich führte die GCC beruflich weiter, aber meine Interessen und Denkweisen erweiterten sich.

Im Jahre 2019 zog die Astronomie/Astrophysik und Kosmologie das erweiterte Zwischenfazit eines Neuen Weltbilds des Multiversums und ließ es in vielen Wissenschaftssendungen einem breiten Publikum ausbreiten.

Damals wurde auch mir richtig bewusst, was es bedeuten könnte, wenn wir wirklich in einem holografischen Universum leben.

Die bislang herkömmliche Astrophysik und Kosmologie arbeitete auch mit Hilfe der Mathematik an einem kosmologischen ‚Standardmodell’. Die Kosmologen und Mathematiker fanden allerdings heraus, daß die mathematischen Formeln nicht passten. Deshalb wurde das theoretische Konstrukt einer ‚Dunklen Materie’ eingeführt, um die Formeln passend zu machen. Das Problem war, das alle Versuche die Existenz der Dunklen Materie festzustellen, scheiterten.

Die Möglichkeit der Existenz eines Holografischen Universums wurde bislang nur von wissenschaftlichen Außenseitern vertreten.

Dann machten sich einige Mathematiker und Kosmologen an die Formeln des Standardmodells unter Einbeziehung der Idee eines holografischen Prinzips im Universum.

Und Heureka, die Formeln passten! Eine Dunkle Materie musste nicht mehr herbeigezaubert werden.

Aufgeschlossene Wissenschaftler sind jetzt dabei Versuchsreihen zu entwickeln, um die Existenz eines Holografischen Universums zu beweisen.

Um was geht es eigentlich.

Die Vertreter eines Holografischen Universums gehen von der Existenz einer nun sagen wir mal Urmembran oder Urschicht aus, auf der alle Informationen, Dimensionsmöglichkeiten und Potentiale. die im Universum existieren wie auf einer Festplatte gespeichert werden. Diese Membran umschließt unser Universum wie eine Hülle.
Irgendwann brachte sich diese Membran samt Inhalt per holografische Projektion zum Ausdruck. Es könnte sogar sein, dass sich diese gigantische ‚Festplatte’ sich selbst bewusst wurde, da sie ja aus Informationen bestand. Dann geschah der ‚Urknall’, d.h. die Projektion der Informationen in das was wir das materielle Universum nennen.

Natürlich kann ich verstehen, dass herkömmlich denkende Wissenschaftler und Menschen, die nur die Existenz der Materie als für existent halten, Probleme mit dem holografischen Prinzip haben. Sie sagen sich, ich soll nur eine Projektion einer gar noch sich selbstbewussten ‚Matrix’ sein. So ein Unsinn!

Nun ab 2019 plagte ich mich auch mit diesen Gedanken herum. Dann traf ich Gwydion de Wynther, von dem ich bislang meinte er gehöre einer Sekte an, die an die Existenz eines Wächterordens glaubt, welche die Menschheit von den ‚Bösen’ des Universums schützt. In einem vertraulichen Gespräch sagte er mir, er sei gar ein Wächter von einer Superintelligenz. Leider verschwand er während eines Betriebsausflugs Im Jahre 2025 mit seinem Privatschiff der POSEIDON im Bermudadreieck.

Wir wollen hier nicht abschweifen.

In jedem Falle brachten mich die Überlegungen von Gwydion zum Nachdenken.

Ein weiterer Hinweis für die Existenz des holografischen Prinzip des Seins liegt in einem Black Hole begründet. Die Wissenschaft fand heraus, dass die Informationen über das Objekt, das zu einem Schwarzen Loch wird, von dem Ereignishorizont ‚ausgelesen’ und an die Universale Membran, welches unser Universum umschließt, zurückprojiziert wird. Nichts im Universum geht also verloren, nicht mal Information. Nun die Wirkungsweise des holografischen Universums erinnert tatsächlich verblüffend an die eines Computers…

Ein Problem für mich war auch die Behauptung der Vertreter des holografischen Prinzips, das die Universale Membran zweidimensional sei und die Projektion dreidimensional, zumal die Existenz eines Mehrdimensionen- Universums, durchaus ins ‚Standardmodell’ passt.

Dann im Jahre 2036 bewies uns die arkonidische Technik die Existenz des fünfdimensionalen Raumes. Thora, Crest und neuerdings Atlan seit Ende 2070 sagten unisono die Arkoniden seien keine Kosmologen, sondern nur Ingenieure und Techniker, die umsetzten, was technisch möglich sei.

Die irdischen Kosmologen, welche für das holografische Prinzip plädieren, versuchen seit 2036 das Mehrdimensionsprinzip in ihr holografisches Modell mit einzubeziehen.

Als unbedarfter Hobbykosmologe frage ich mich einfach, ob in der universalen Membran, wo ja nicht nur die Informationen des Seins gespeichert sind, sondern auch die Potentiale des
Möglichen, nicht auch das Potential zur Existenz eines Mehrdimensionskosmos oder Multiversum gespeichert sind?

(Homer G.Adams, Ares City, Dezember 2070)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Homer G Adams hat geschrieben:Das holografische Universum
Von Homer G.Adams, Ende 2070
Spoiler:
Keine Ahnung, wieso ich immer auf das Jahr 2019 zurückblicke.

Nun, eigentlich schon, da dieses Jahr für mich ein Umdenken bedeutete.
Damals erkannte ich daß das Finanzwesen und nach vielen Milliarden auf dem Konto nicht alles sein konnte.
Sicherlich ich führte die GCC beruflich weiter, aber meine Interessen und Denkweisen erweiterten sich.

Im Jahre 2019 zog die Astronomie/Astrophysik und Kosmologie das erweiterte Zwischenfazit eines Neuen Weltbilds des Multiversums und ließ es in vielen Wissenschaftssendungen einem breiten Publikum ausbreiten.

Damals wurde auch mir richtig bewusst, was es bedeuten könnte, wenn wir wirklich in einem holografischen Universum leben.

Die bislang herkömmliche Astrophysik und Kosmologie arbeitete auch mit Hilfe der Mathematik an einem kosmologischen ‚Standardmodell’. Die Kosmologen und Mathematiker fanden allerdings heraus, daß die mathematischen Formeln nicht passten. Deshalb wurde das theoretische Konstrukt einer ‚Dunklen Materie’ eingeführt, um die Formeln passend zu machen. Das Problem war, das alle Versuche die Existenz der Dunklen Materie festzustellen, scheiterten.

Die Möglichkeit der Existenz eines Holografischen Universums wurde bislang nur von wissenschaftlichen Außenseitern vertreten.

Dann machten sich einige Mathematiker und Kosmologen an die Formeln des Standardmodells unter Einbeziehung der Idee eines holografischen Prinzips im Universum.

Und Heureka, die Formeln passten! Eine Dunkle Materie musste nicht mehr herbeigezaubert werden.

Aufgeschlossene Wissenschaftler sind jetzt dabei Versuchsreihen zu entwickeln, um die Existenz eines Holografischen Universums zu beweisen.

Um was geht es eigentlich.

Die Vertreter eines Holografischen Universums gehen von der Existenz einer nun sagen wir mal Urmembran oder Urschicht aus, auf der alle Informationen, Dimensionsmöglichkeiten und Potentiale. die im Universum existieren wie auf einer Festplatte gespeichert werden. Diese Membran umschließt unser Universum wie eine Hülle.
Irgendwann brachte sich diese Membran samt Inhalt per holografische Projektion zum Ausdruck. Es könnte sogar sein, dass sich diese gigantische ‚Festplatte’ sich selbst bewusst wurde, da sie ja aus Informationen bestand. Dann geschah der ‚Urknall’, d.h. die Projektion der Informationen in das was wir das materielle Universum nennen.

Natürlich kann ich verstehen, dass herkömmlich denkende Wissenschaftler und Menschen, die nur die Existenz der Materie als für existent halten, Probleme mit dem holografischen Prinzip haben. Sie sagen sich, ich soll nur eine Projektion einer gar noch sich selbstbewussten ‚Matrix’ sein. So ein Unsinn!

Nun ab 2019 plagte ich mich auch mit diesen Gedanken herum. Dann traf ich Gwydion de Wynther, von dem ich bislang meinte er gehöre einer Sekte an, die an die Existenz eines Wächterordens glaubt, welche die Menschheit von den ‚Bösen’ des Universums schützt. In einem vertraulichen Gespräch sagte er mir, er sei gar ein Wächter von einer Superintelligenz. Leider verschwand er während eines Betriebsausflugs Im Jahre 2025 mit seinem Privatschiff der POSEIDON im Bermudadreieck.

Wir wollen hier nicht abschweifen.

In jedem Falle brachten mich die Überlegungen von Gwydion zum Nachdenken.

Ein weiterer Hinweis für die Existenz des holografischen Prinzip des Seins liegt in einem Black Hole begründet. Die Wissenschaft fand heraus, dass die Informationen über das Objekt, das zu einem Schwarzen Loch wird, von dem Ereignishorizont ‚ausgelesen’ und an die Universale Membran, welches unser Universum umschließt, zurückprojiziert wird. Nichts im Universum geht also verloren, nicht mal Information. Nun die Wirkungsweise des holografischen Universums erinnert tatsächlich verblüffend an die eines Computers…

Ein Problem für mich war auch die Behauptung der Vertreter des holografischen Prinzips, das die Universale Membran zweidimensional sei und die Projektion dreidimensional, zumal die Existenz eines Mehrdimensionen- Universums, durchaus ins ‚Standardmodell’ passt.

Dann im Jahre 2036 bewies uns die arkonidische Technik die Existenz des fünfdimensionalen Raumes. Thora, Crest und neuerdings Atlan seit Ende 2070 sagten unisono die Arkoniden seien keine Kosmologen, sondern nur Ingenieure und Techniker, die umsetzten, was technisch möglich sei.

Die irdischen Kosmologen, welche für das holografische Prinzip plädieren, versuchen seit 2036 das Mehrdimensionsprinzip in ihr holografisches Modell mit einzubeziehen.

Als unbedarfter Hobbykosmologe frage ich mich einfach, ob in der universalen Membran, wo ja nicht nur die Informationen des Seins gespeichert sind, sondern auch die Potentiale des
Möglichen, nicht auch das Potential zur Existenz eines Mehrdimensionskosmos oder Multiversum gespeichert sind?

(Homer G.Adams, Ares City, Dezember 2070)
Moin,

Ist schon seltsam, dass heutzutage die Idee eines Hologr.Universum, was immer mehr Kosmologen für möglich halten, keinen Kommentar generieren. B-) :devil:

Machts gut, ich mache zwei Wochen Pause.
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Klingt alles interessant, aber ich mußte das Ganze mehrmals lesen, damit ich es kapierte.
Aber wer oder was schuf die "Urmembran" oder "Urschicht"?
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Klingt alles interessant, aber ich mußte das Ganze mehrmals lesen, damit ich es kapierte.
Aber wer oder was schuf die "Urmembran" oder "Urschicht"?
Eben, das ist die Urfrage aller Dinge: Wer war zuerst da das Ei oder das Huhn. :lol:

Falls die Kraft reicht, werde ich das Thema mit in den Storythread einbeziehen.

:rolleyes:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Pucky »

Homer G Adams hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:Calurier, Catto da Calur, Atlan - das werde ich wohl nie vergessen! :wub:
Moin Elena,

Du hast Farthulon, Atlans Lehrmeister, vergessen. :lol:

Er war zumindest Halbcalurier und wohl wegen dem Zugriff auf die Zeit-Schlafzellen in ihrem Stützpunkt mit Farthulon identisch. Wurde in der Atlan-Serie nie letztlich geklärt, soweit ich noch weiß.

Fartuloon war gemäß seiner eigenen Aussage in *299 "der letzte Calurier". Auch die Perrypedia zählt ihn zu diesem Volk.https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Fa ... Geschichte.
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Pucky hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:Calurier, Catto da Calur, Atlan - das werde ich wohl nie vergessen! :wub:
Moin Elena, Du Farthulon, Atlans Lehrmeister, vergessen. :lol:

Er war zumindest Halbcalurier und wohl wegen dem Zugriff auf die Zeit-Schlafzellen in ihrem Stützpunkt mit Farthulon identisch. Wurde in der Atlan-Serie nie letztlich geklärt, soweit ich noch weiß.

Fartuloon war gemäß seiner eigenen Aussage in *299 "der letzte Calurier". Auch die Perrypedia zählt ihn zu diesem Volk.https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Fa ... Geschichte.

Moin Pucky,

Super, das du wieder dabei bist. :D :st:

Okay, in der EA ist also Farthulon der letzte Calurier. Das Volk als solches wird in diesem Thread im nächsten Storysegment eine wichtige Rolle spielen.

Ein Ronald Tekener und wohl auch Homer G.Adams wird eine Überraschung erleben. Soweit mich die Kräfte tragen.

Solch Storypausen wie jetzt gerade wird es wieder öfter geben. Notgedrungen. :(
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin,

Nun die ‚Storypausen’ nutze ich natürlich trotzdem, um weiter Historisches und Perrymäßiges zu lesen.

Leider scheint es in der Neo-Serie keine Spoiler mehr zu geben.

Wieso, Sonnenwind, weißt du Näheres darüber?

Egal, habe trotzdem über Amazon festgestellt dass Band 195 Titel: ‚Tuire’ ein kosmologischer Roman zu sein scheint und habe ihn gekauft und bereits hineingelesen. Er ist ein Kosmologischer Roman!

Thora scheint sich gut zu entwickeln. Aber ihre arkonidische ‚Lehrmeisterei’ zumindest gegenüber ‚Reg’ – übrigens eine furchtbare Abkürzung – hat sie beibehalten.

Beim Lesen dieser Szene dachte ich daran, dass so ‚Erwachsene’ in der Regel gegenüber Teenies in dieser arroganten Art argumentieren.

Nun sei’s drum. Die derzeitigen Macher von Neo hoffen wohl immer noch viele ‚junge Leser’ zu gewinnen. ‚Altleser’ scheinen keine Rolle in ihren Überlegungen zu spielen.

Ich verweise in dieser Hinsicht auf das Eliminieren der Old Man so um Band 110 herum.

Diese neue Art vom Umgang mit wichtigen Neo-Persönlichkeiten der Bände bis Band 100 hat mich zum Rückzug aus dem permanenten Lesen von Neo getrieben. Aber das ist in diesem Thread hinlänglich bekannt. :devil:

Nein, etwas Anderes fiel mir wieder einmal negativ auf, den Umgang den Perry und jetzt auch ‚Reg’ gegenüber ES an den Tag legen ist total unterirdisch. Pfui!

Da steht eine paramentale geistige Entität, die aus Milliarden von Memeter- Bewusstseinen und gar deren geistigen Pozentierung in paraholistischer Menschenform eines Greises, einem scheinbar unreifen ‚Reg’ oder Perry gegenüber.
Diese kleine Menschlein verhalten sich flegelhaft, frech, rechthaberisch, aufmüpfig und respektlos gegenüber einer unglaublich überlegenen und weisen Entität.

Nun, natürlich stehen hinter den Romanfiguren die Autoren, die ein Konzept vertreten müssen, dass kein Raum für Respekt gegenüber überlegenen und weiseren Entitäten zeigen darf.
Der Grund liegt darin begründet, das ES in der EA weg musste und in Neo offenbar ES ebenfalls als ein debiler Geist dargestellt werden soll, der die ‚armen’ und ‚guten’ Terraner im Kampf gegen ANDROS im Stich lässt.

Gründe für das Handeln von ES habe ich noch nicht gelesen.

Natürlich ist das Eliminieren von ES, der für geistige Reife und das alte Zwiebelschalen-Konzept von Voltz und der Multiversums-idee auch eines Ewers steht.

Da ist zuviel Metaphysisches drin. Passt nicht in unser heutiges wissenschaftliche Weltbild’.

Dieses negiert einfach die Kosmologie eines holografischen Universum und ‚erfindet’ eine Dunkle Materie, um ihre Kosmologie formelmäßig passend zu machen.

Meine Reaktion auf dieses neue PR: weg mit dem permanenten Lesen von EA und Neo!

Trotzdem verfolge ich die kosmologischen Romane in Neo immer noch. Die Charakterisierung vieler wiederkehrender Figuren finde ich sehr gut.

So jetzt muss ich mich wieder abregen.

Ad Astra

Homer
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PR ohne ES. Wirklich? Die ES Fragmente bringen Hoffnung!
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