Requien für ES

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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Pucky hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben: Schande über mich. Es heißt natürlich Chaotarchen. Blödes Wort…
Indeed ...
Gehört zwar nicht zur jetzigen Thematik, aber dennoch: In einem damaligen BTX-System zog ich damals kurz in Erwägung, mir das Pseudonym "Chaotarch" zuzulegen. Nach nur kurzer Überlegung hab' ich es dann doch lieber nicht getan. Es wäre für meine "lieben Mit-User" dort eine zu große Versuchung gewesen, "Chaotarsch" zu schreiben, wenn sie mich meinen :)

:devil: :st:

Deutet diese Hinwendung zu diesem Namen eine Hinwendung zu kosmologischen Themen an.

Der Name Pucky deutet auf Gucky hin? :unschuldig:
„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:Ich muß Homers Ausführungen mehrmals lesen, denn nach einmaligem Lesen habe ich erst 1/3 davon verstanden. :(
Ich hoffe, ich kann die ganzen Zusammenhänge noch begreifen. :unsure:
Auf jeden Fall klingt es sehr interessant. :st:

Ja mach das. Kann mir allerdings gut vcrstellen, dass eine PR-Neueinsteigerin mit 'erweiterten PR-Kosmologien' durchaus seine Probleme hat. :unschuldig:

Nicht aufgeben. :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Yepp, solche umfangreichen Kosmologien kenne ich von PRNEO nicht. :)
Und nein... aufgeben ist nicht mein Fall und das schon gar nicht in Sachen PR-Verständnis. :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Pucky »

Homer G Adams hat geschrieben: Der Name Pucky deutet auf Gucky hin? :unschuldig:
Ja, Gucky heißt in den us-amerikanischen PR-Ausgaben Pucky.
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Yepp, solche umfangreichen Kosmologien kenne ich von PRNEO nicht. :)
Und nein... aufgeben ist nicht mein Fall und das schon gar nicht in Sachen PR-Verständnis. :D
PR-Neo..
Für einen Rhodanisten der old school ist Neo überflüssig :devil:

Bemühe dich einfach weiter. Oder folge den Storys, die ab jetzt wieder kosmologielastig werden. Erklärungen folgen immer. Notfalls Stichworthinweise in PP. ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

[quote="Homer G Adams"][quote="Pucky"]

:devil: :st:

Deutet diese Hinwendung zu diesem Namen eine Hinwendung zu kosmologischen Themen an.

Der Name Pucky deutet auf Gucky hin? :unschuldig:[/quote

Das wusste ich nicht. Danke man lernt nie aus. :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Pucky »

Homer G Adams hat geschrieben: Das wusste ich nicht. Danke man lernt nie aus. :D
Einige Infos zu "PR in den USA" findest du, bei Interesse, hier:
https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Forrest_J_Ackerman
Bezüglich der Namen unserer Helden kopiere ich 'mal etwas von dort:
So wurde aus Gucky »Pucky«, Reginald Bull zu »Reginald Bell« (den Namen Bull gibt es zwar als Familiennamen, doch wird der Name im englischen Sprachraum auch in obszönen Wortspielen missbraucht) und Crest zu »Krest« (Englische Lautschrift)
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Homer G Adams hat geschrieben:
sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Yepp, solche umfangreichen Kosmologien kenne ich von PRNEO nicht. :)
Und nein... aufgeben ist nicht mein Fall und das schon gar nicht in Sachen PR-Verständnis. :D
PR-Neo..
Für einen Rhodanisten der old school ist Neo überflüssig :devil:

Bemühe dich einfach weiter. Oder folge den Storys, die ab jetzt wieder kosmologielastig werden. Erklärungen folgen immer. Notfalls Stichworthinweise in PP. ;)
Bezüglich NEO: "Was dem Einen seine Eule ist dem Anderen seine Nachtigall".
Und meine "Nachtigall" heißt jedenfalls NEO, wenn ich auch nebenbei die EA Classics lese / höre. :devil:
Sei froh, dass junge Leute überhaupt zu PR finden. B-)
Aber natürlich könnte in NEO mehr von Kosmologien zu lesen sein. :)
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben:
sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Yepp, solche umfangreichen Kosmologien kenne ich von PRNEO nicht. :)
Und nein... aufgeben ist nicht mein Fall und das schon gar nicht in Sachen PR-Verständnis. :D
PR-Neo..
Für einen Rhodanisten der old school ist Neo überflüssig :devil:

Bemühe dich einfach weiter. Oder folge den Storys, die ab jetzt wieder kosmologielastig werden. Erklärungen folgen immer. Notfalls Stichworthinweise in PP. ;)
Bezüglich NEO: "Was dem Einen seine Eule ist dem Anderen seine Nachtigall".
Und meine "Nachtigall" heißt jedenfalls NEO, wenn ich auch nebenbei die EA Classics lese / höre. :devil:
Sei froh, dass junge Leute überhaupt zu PR finden. B-)
Aber natürlich könnte in NEO mehr von Kosmologien zu lesen sein. :)

@ Sonnenwind

Nun ich freue mich ja dafür, dass du als Jungleserin PR-Neo und hin- und wieder PR-Classic liest. :unschuldig:

Es gilt wirklich: jedem das Seine.

Stimmt, in Neo wird Kosmologie klein geschrieben. Ist wohl Absicht :)

Lese einfach weiter fleißig hier mit. Da gibt es viel über Kosmologien zu lesen. :unschuldig:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Pucky hat geschrieben:
Homer G Adams hat geschrieben: Das wusste ich nicht. Danke man lernt nie aus. :D
Einige Infos zu "PR in den USA" findest du, bei Interesse, hier:
https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Forrest_J_Ackerman
Bezüglich der Namen unserer Helden kopiere ich 'mal etwas von dort:
So wurde aus Gucky »Pucky«, Reginald Bull zu »Reginald Bell« (den Namen Bull gibt es zwar als Familiennamen, doch wird der Name im englischen Sprachraum auch in obszönen Wortspielen missbraucht) und Crest zu »Krest« (Englische Lautschrift)
[/quote

Danke für den Link. Forry ist mir aus alten Fan-Zeiten noch ein Begriff. Als es noch kein Forum gav. B-)

Toll dass du dich hier beteiligst. :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Tja, wenn sie die Kosmologie in der EA zurückfahren wollen, werden sie sie kaum in NEO reinpacken. ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Teil 16


„Es wird gesagt, dass das Licht und der Schatten/Dunkelheit in den Untiefen des Nichtseins kollidierten und so das Multiversum entstanden ist“

(Athosian, Scriptor der ‚Chroniken des Lichts, Standort RZF Tabora)
Spoiler:
Spoiler:
Spoiler:
Delta von Ägypten, Herbst 435 vor Christus
Bericht Atlan

Die Sonne stand ziemlich hoch. Doch ich hatte keine Mühe, die Mittaghitze zu ertragen, weil die ägyptische Luft infolge der doppelten Nähe zur Wüste und dem mächtigen Nil rein und trocken blieb. Dabei stellte ich fest, dass die Körperfeuchtigkeit auf angenehm kühle Weise verdunstete. Natürlich kannte ich diesen Umstand aufgrund meiner unzähligen Aufenthalte im alten Ägypten, seit den Zeiten von Menes, dem Begründer des Ersten oder Alten Reiches vor etwa zweitausendvierhundert Jahren.

Riancorus in der menschlichen Maske und der Paraprägung des ‚Philippos von Makedonien’, des Leibwächters von Jason und ich dösten unterhalb einer Segeltuchmarkise, die Mittschiffs und über den Eingang zum Unterdeck aufgespannt war, vor uns her. Über Philippos Aufenthalt wusste ich ebenfalls nichts. Nur dass er die Grundausbildung eines ‚Helfers’ oder Akolythen des Ordens des Lichts ebenfalls auf der Tabora abgelegt hatte. Diese Ausbildung bildete die niedrigste hierarchische Stufe innerhalb des OdL.

Wir trugen beide Tuniken aus leichter Baumwolle, die durch breite Gürtel gehalten wurden. An meinem handbreiten ledernen Band, das ich über meiner knappen Tunika, um die Schulter trug, hatte ein Subroboter in unserem Naukratis- Stützpunkt mehrere Geheimtaschen, gefüllt mit Goldmünzen, eingearbeitet.

Bekanntlich pflügte ein umfangreicher Subroboter, der eigentlich ein Mineralsuch- und Bearbeitungsrobot darstellte, den Meeresboden in der Nähe des Sockels der ehemaligen Insel Atlantis, zu der die Azoren gehörten, um. Diese Maschine verarbeitete die dabei entdeckten Rohstoffe. Dabei fielen regelmäßig auch Edelmetallanteile an. Im Laufe von Jahrtausenden wurden daraus große Mengen an Gold, Silber, Platin und aller benötigten Rohstoffen für den umfangreichen Kuppelstützpunkt. Rico konnte mich so bei meinen Exkursionen in der menschlichen Geschichte mit Gold, Silber und allem Nötigen problemlos ausstatten, zumal er in dem Stützpunkt ja noch eine multivariable Automatikfabrik zur Verfügung hatte. Diese nannte er ‚Werkstatt’. Eigentlich handelte es sich bei der ‚Werkstatt’ nur um den Experimentierbereich der automatisch arbeitenden von einer KI geleiteten Fabrik.

Jason weilte derzeit in der letzten Ausbildungsrunde zum Medjay auf der ‚Insel’ Tabora, die laut Rico eine inselförmige Raumzeitfalte im Hyperraum darstellte. Sie wurde von ES errichtet und diente offenbar als Ausbildungsstätte des ‚Orden des Lichts’ (OdL) in seiner Mächtigkeitsballung. Auf der ‚Insel’ gab es anscheinend unterschiedliche parallel existierende Zeitzonen. In einer von ihnen soll angeblich die Zeit hundertmal schneller im Vergleich zum Standardraum verlaufen. Wenn einer dort also 120 Monate lang ausgebildet wurde, vergingen im Standarduniversum nur 36 Tage. Um die lange Ausbildungszeit in dieser Zone auszugleichen, erhielt jeder auserwählte Adept mindestens eine Zelldusche, die auf der Tabora natürlich ebenfalls den Adepten zur Verfügung gestellt wird. Wenn der jeweilige Adept, zum ersten Grad eines ‚Medjay’ oder im zweiten Grad zu einem ‚Paladin’ ausgebildet wurde und im Einsatz für den Orden irgendwo im Machtbereich von ES- Galaxien tätig wurde, bekam er entsprechend seiner Erfolge und seiner daraus resultierenden Wichtigkeit für den Orden, weitere Zellduschen. Manchmal sogar Zellaktivatoren von der ‚Hierarchie des Lichts’ (HdL). Von dieser besaßen weder mein Extrasinn oder ich weitere Informationen.
Ob ich auf der Tabora ebenfalls zum Paladin des Ordens ausgebildet wurde, wusste ich ebenfalls nicht mehr. ES oder der Großmeister des Ordens, vielleicht sogar Rico, könnten mein Gedächtnis sicherlich parapsychisch oder im Falle von Rico mit Technik vom Wanderer jederzeit manipulieren.

„Das ist korrekt“, meldete sich endlich mein Extrasinn wispernd in meinem Kopf. „Auch ich würde es nicht bemerken. Gegen ES und dessen hochstufige Verbündete oder Wandertechnik wäre ich ebenfalls machtlos. Dies obwohl ich dein Unterbewusstsein, wie eine KI die Hard- und Software einer Positronik nutzen kann, würde ich das nie feststellen können. Tut mir Leid, Neb (ägyptischer Ausdruck für Herr) Paladin.
Moment Atlan. Mir sind eben neue Informationen verfügbar. Mit jeder Ausbildungsstufe zum Medjay, Paladin, Meister und Mentor geht jeweils eine parapsychische individuelle Ausstrahlung einher, welche psionisch oder mit entsprechender Technologie, als ‚Aura’ gemessen werden kann. Eine ‚Flamme des Urlichts’ existiert auf der Tabora und verleiht nach einer letzten erfolgreichen Prüfung dem Probanden die Licht-Aura.

Die Dunklen Assassinen und andere Adepten der Dunklen Bruderschaft (DB) können natürlich diese positiven Auren messen oder feststellen. Auch ich kann dies und natürlich gleichfalls die entsprechende Dunkle Auren der DB lesen. Ich kann dir dann diese Auren in entsprechende Empfindungen übermitteln oder es dir einfach wispern.“

Ein kurzes homerisches Gelächter gab der Extrasinn urplötzlich von sich. Wer bei den Hohen Mächten war mein Logiksektor wirklich? Hatten ihn Spezialisten auf der Tabora im Sinne des Licht- Ordens verändert oder gar ein winziges ES- Bewusstseinskorn darin installiert? Würde er mir mehr Hilfestellung im Kampf gegen die Dunkle Bruderschaft geben können, wenn ich es beispielsweise mit Dunklen Psioniker zu tun hatte? Und welche hierarchische Rolle spielte überhaupt ES im OdL?

Mein Zweitbewusstsein schwieg. Wieder meinte ich ein bestimmtes Gelächter zu hören, das ich nur zu gut kannte.

„Es ist sinnlos darüber nachzudenken!“, meinte ich gedanklich zu mir selbst und konzentrierte mich wieder auf meine Mission.

Im neuen bunkerähnlichen Stützpunkt mit einem Hangar in Naukratis, der unterhalb einer Brauerei lag, welche Henket für den Export produzierte und Dosenhenket für die Einsatzagenten des OdL und mir gehörte, lagerten natürlich auch genügend Gold und Silbermünzen. Wir unterhielten diesen Stützpunkt in Naukratis, seit meinen Abenteuern, um die Prophezeiung von Sais.
(Atlan X-Reihe – ab 540 vC).

D.h. wir erbauten ihn im Nachhinein in Naukratis, dem Zentrum des Handels und Kulturaustausches zwischen Ägypten und Hellas. Von hier aus konnte man rasch zu den Brennpunkten des beginnenden Hellenismus reisen, der wohl die nächsten Jahrhunderte am Mittleren Meer kulturell, technisch und wirtschaftlich bestimmen würde.

„Entschuldige, Atlan. Ich weiß nicht ob dir bewusst ist wer dieser Jason ist? Wenn nicht hier noch einige Fakten, die mir nun wieder zugänglich sind“, störte mich mein Logiksektor in meinen Gedanken:

„Als du vor sechsundfünfzig Jahren (491 BC) von Rico wohl im Auftrage des OdL geweckt wurdest, hattest du bekanntlich gleich eine Affäre mit Helena einer halbhellenischen, halb ägyptischen Priesterin in einem Ptah- Tempel in Heliopolis. Diese gebar dann ein Jahr später einen Sohn von dir, Achaios. Da du nach der erfolgreichen Mission gleich wieder in die Azorenkuppel gingst, wurde dein noch ungeborener Sohn dann offiziell in der neuen Familie der Helena aufgenommen. Sie verließ bekanntlich den Tempel, nachdem sie eine Affäre mit dir hatte. Die Priester verwiesen sie praktisch vom Tempel. Helena heiratete dann den aristokratischen Periander aus Aigina, der sich zu dieser Zeit in Ägypten auf einer Bildungsreise befand. Helena gelang es ihm deinen Sohn Periander ‚unterzujubeln’.

Fünfzehn Jahre später (475 BC) starb Helena, die natürlich auch einen ägyptischen Namen besaß, durch einen Anschlag der Dunklen Bruderschaft. Der reiche Ehemann Periander von Aigina suchte vergeblich den Attentäter seiner geliebten Frau und dessen Auftraggeber.

Zehn Jahre später (465 BC) gebar die neue adelige ägyptische Frau von Achaios namens Nefertiri ihren gemeinsamen Sohn Jason. Er ist also dein Enkel, Atlan.

Diese Nefertiri gehörte zu der königlichen Familie von Sais. Ebenso wie deine ehemalige Geliebte Helena. Inaros II, der vor vierundzwanzig Jahren (459 BC) im Kampf gegen die Perser gescheiterte Gegenpharao war beispielsweise ein Cousin von Nefertiri und ein Halbbruder von Helena alias Ptah-Tiri.

Vor neunzehn Jahren (454 BC) starben auch Achaios und Nefertiri gemeinsam bei einem Anschlag der Dunklen Bruderschaft, die ihren lokalen Sitz im Mittelmeer in Naukratis und in Heliopolis hatten, wie die Agenten des OdL inzwischen herausgefunden haben. Wieso die Dunkle Bruderschaft, die Nachkommen von dir verfolgten und umbrachten, konnten die OdL-Medjay inzwischen klären. Weil du Atlan eben als ein Paladin von ES und der Organisation des OdL agierst und Jason bald weiter als fähiger Medjay des OdL tätig sein wird. Das haben unsere Feinde inzwischen herausgefunden.

Jason lebte bis vor zwölf Jahren im Hause seines angeblichen Großvaters Periander auf der Insel Aigina im saronischen Golf. Periander meinte allerdings dass Achaios sein Sohn gewesen wäre und Jason sein Enkel.

Vor zwölf Jahren (447 BC) erhielt Jason die Erbschaft eines verstorbenen angeblichen Verwandten aus Sizilien. Da Rico natürlich über deine Nachkommen, Atlan, genauestens Bescheid wusste, machte er Jason diese finanzielle Schenkung aus deinem gigantischen Kuppelschatz. Auch deinem ermordeten Sohn Achaios machte er seinerzeits eine Geldschenkung, die dessen Unabhängigkeit begründete.

Drei Jahre lang verwickelte sich Jason in Bandenkämpfe in Attika mit der Aristokratenpartei. Er kämpfte für die Demokraten

Danach folgte die fünfjährige (443-438 BC) Verbannung von Jason aus dem Bereich des Attischen Reiches.
In dieser Zeit machte Jason seine Weltreise und den ersten Teil seiner Ausbildung auf der OdL ‚Insel’ Tabora, zum Medjay.

In den folgenden drei Jahren (438-435 BC) agierte Jason als Agent für die ‚Eulen’. Diese kämpfen bekanntlich für Perikles ‚Attisches Reich’ und dessen Ideale. Die ‚Eulen’ sind in Wirklichkeit eine irdische Unterorganisation des Ordens des Lichts (OdL) und dienen den Medjay dazu ihre ersten praktischen Erfahrungen auf der Erde zu sammeln. Im Ordensbereich der Mächtigkeitsballung von ES ist die Erde aus mir noch unbekannten Gründen äußerst wichtig. Irgendwann werden die Informationen darüber in mir sicherlich freigegeben. Dann wenn wir sie benötigen.
Jason wird bald als ‚echter’ OdL-Medjay zurückkehren und für den Orden Missionen durchführen.“

Nun dass Jason mein Enkel ist vermutete ich bereits. Im Moment berührte mich diese Tatsache noch nicht sehr, weil ich natürlich unzählige Nachkommen in den letzten Jahrtausenden auf der Erde hatte. Allerdings schien Jason etwas Besonderes darzustellen, sonst hätte ihn nicht der Wächterorden des Lichts für sich gekrallt. Wenn ich ihn persönlich traf, würde sich meine Gefühlslage sicherlich rasch ändern.
Jetzt musste ich mich allerdings auf meine Mission konzentrieren.

Mein Rucksack, gespickt mit Außen- und Innentaschen, klemmte zwischen meinen Füßen. Den Pfeilköcher samt Hornbogen hatte ich an dem Gepäckstück befestigt. Ein Langdolch an meinem Gürtel vervollständigte meine waffentechnische Ausrüstung.
Philippos alias Rico trug in seiner Rückenscheide das Furcht erregende riesige nordische Breitschwert. Ich wusste, dass er darin einige technische Gimmicks eingebaut hatte, die wohl auf funktionierten, wenn einer dieser verdammten Hyperstürme wieder einmal die 5D-Technik lahm legte. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass es mindestens zwei Ricos gab. Einer zuständig für den Kuppelstützpunkt und damit für meine Missionen in der Erdgeschichte, um die verdammten Barbaren kulturell und technisch endlich voranzubringen. Dann könnte es einen viel weiter entwickelten Rico geben, der mir bei Missionen für den Lichtorden zur Verfügung stand. Wahrscheinlich hatte ‚dieser’ Rico irgendeine hierarchische Ausbildung im Gefüge des Orden.

„Es könnte allerdings auch ganz anders sein“, spöttelte der Extrasinn in meinen Ohren.

Nun, denn! Wir hatten uns nur einen Tag und eine Nacht in der internationalen Hafenstadt Naukratis aufgehalten und unseren Stützpunkt kurz konsultiert.

Anschließend waren wir dann mit der nächsten Flussbarke in Richtung Heliopolis abgefahren.

Unser kurzer Aufenthalt in der quirligen Stadt hatte doch ausgereicht, um einen Barbier aufzusuchen und uns Kurzfrisuren, zuzulegen. Mein langes Haar war ein Opfer des warmen Klimas geworden. Zwischenzeitlich bräunte unsere Haut tief und man konnte uns für griechische Söldner halten, die privat unterwegs waren. Dafür sprach auch unsere Kampfausrüstung. Die Leute hielten vor allem wegen dem großen makedonischen Barbaren –den Riancorus immer noch perfekt verkörperte - Abstand zu uns. Meine Hypnoschulung- Konditionierung auf den griechischen Abenteurer, meinem Enkel ‚Jason von Achernai’ funktionierte noch immer. Kein Grieche, Perser oder Ägypter, würden Riancorus oder mich nicht für ‚echt’ befinden. Wir spielten unsere neue zeitweilige Identität perfekt. Dafür sorgte auch die Psycho-Konditionierung. Sie sorgte auch dafür, dass ich mich oft mehr als Jason statt Atlan ansah.

„Wanderertechnik macht Vieles möglich!“ erinnerte mich mein Extrasinn.
„Wem sagst du das?“ dachte ich.

Bei der Nil-Barke handelte es sich um ein langes, schnittiges Boot aus verstärkten, fest miteinander verflochtenen Schilfrohren. Sie besaß einen Mast und an jeder Seite fünf Ruderer, deren bis auf einen Lendenschurz nackte Körper, das Schiff mithilfe des Nordwinds, rasch gegen die Strömung voranbrachten. Ihre Muskelbepackten Körper glänzten vor Schweiß und Öl. Entsprechend rochen sie, aber daran gewöhnten wir uns in diesem Klima.
Das Segel knatterte im auffrischenden Nordwest und ließ mich einen Blick auf das Leinentuch werfen.
Der hohe Bug des Bootes hatten die Schiffsbauer einem Ibiskopf nachempfunden. Im Heck saß der Steuermann, beide Hände am Ruder. Mittschiffs hatten die Barkenbetreiber die bereits erwähnte Markise angebracht, unter der mehrere Kissen lagen, auf denen die Passagiere ruhten. Im Frachtdeck wurden vor allem Metalle mitgeführt.
Sie gehörten den beiden tyrischen Händlern, die den Frachtraum der Barke gemietet hatten. Offenbar waren sie froh gewesen, dass auch wir das Boot betreten hatten, denn sie hielten uns für wehrhafte Söldner in persischen Diensten. In diesen unsicheren Zeiten, in denen immer wieder Räuber und Rebellen die Frachtschiffe und Karawanen überfielen, sah man positiv gewillte bewaffnete Passagiere immer gern.
Nur unwillig, um unsere Maske aufrecht zu erhalten, hatten wir uns in persischer Sprache unterhalten.
Es war ein belangloses Gespräch gewesen. Rasch hatten die hakennasigen Händler mitbekommen, dass wir an keinem wirklichen Gespräch interessiert waren. Sie setzten darauf ihre Konversation in der punischen Sprache fort. Immer wieder warfen sie Philippos gespannte Blicke zu.
Wir konzentrierten uns auch viel lieber auf die Landschaft, als uns mit den Puniern über Belangloses zu unterhalten. Wir Hellenen hassten dieses Volk, das uns im Handel und auch militärisch arg Konkurrenz machte.
„Du fühlst dich inzwischen zu wohl in deiner hellenischen Rolle, Arkonide.“
Das stimmte, trotzdem vergaß ich nie wer Philippos oder Jason wirklich waren.

Beim Delta handelte es sich um ein riesiges Dreieck mit mehr als einem halben Dutzend Nilmündungsarmen.
Eben durchfuhren wir ein etwa vier Schritte hohes Papyrus-Schilfdickicht, das links und rechts des Nilarmes wucherte.

Einer der Punier sprach mich wegen der Nützlichkeit des Papyrus an und ich tat so, als wäre ich ihm dankbar für seine ‚Belehrungen’.

Nach dem Gespräch konzentrierte ich mich auf das Land, das ich bereits mehr als drei Jahrtausende lang kannte und liebte.

Ständig flatterten Sumpfvögel auf, als die Barke im platschenden Schlag der Ruderer vorbei glitt. Riesige honiggelbe Schmetterlinge gaukelten über das Boot hinweg.
Einige Papyrusnachen mit Jägern näherten sich dem Schilfgebiet. Sie würden keine Probleme haben mit reicher Beute heimzukehren. Sie fingen die Vögel mit großen Netzen.

Auch sonst fand der Unterägypter kein größeres Vergnügen, als mit einem kleinen Boot auf Sumpfjagd oder Fischfang, zu gehen. Neben dem persönlichen Vergnügen sprang dabei etwas Praktisches für den Abendtisch heraus.

Insgesamt war das Delta ein flaches, grünes Land, das von der Sonne durchflutet wurde.
Das Wasser des Nils oder des Hapi, wie der Fluss von den Ägyptern genannt wurde, wirkte grau und an manchen Stellen, dick wie Sirup. Es floss rasch dahin und blieb trotzdem ruhig.
Nun tauchten wieder links und rechts überflutete Felder auf. Nur noch die Dämme, die in die Äcker abgingen, konnten wir sehen. Wir befuhren den Strom zur Zeit der Überschwemmung. Aber die Wässer überfluteten dieses Jahr das Land viel zu niedrig. In Oberägypten würden große Teile, die auf den Schlick angewiesenen Felder nicht bewässert werden können. Eine Hungersnot drohte, ja konnte eigentlich nicht mehr abgewendet werden.

Der Verkehr auf dem Nilarm nahm zu. Schwerbeladene Boote kamen uns entgegen. Sie brachten ihre Erzeugnisse nach Naukratis.

Fischer fingen in Reusen und mit langen Pfeilen, Hechte, Katzenfische, Welse, Buntbarsche und Karpfen, aus dem halb ertrunkenen Schilf, das trotzdem vor Leben barst. Neben den Fischen erkannte ich Enten, Gänse, Zugvögel und hörte das Zirpen von Zikaden, Grillen und Fröschen. Im Nordwestwind sirrten und summten Insekten in großen Schwärmen, die Mensch und Vieh belästigten.

Landstreifen mit Tamarisken und Obstbäumen glitten immer öfters vorbei. Nicht überflutete Wiesen, auf denen Rinderherden, Schafe und Ziegen weideten, nahmen die Aufmerksamkeit des Betrachters in Anspruch, denn sie hatten um diese Zeit einen ausgesprochenen Seltenheitswert.

Demgegenüber tauchen weiter stromaufwärts Kuppen mit malerischen Dörfern aus der Flut auf. Sie sahen aus wie Inseln, in einem zum See gewordenen Delta. In langen Stangenreihen rankten Weinreben, die von den Früchten überquollen, auf den Höhen, rund um die Siedlungen aus den Fluten. Vor allem Kinder waren mit der Ernte beschäftigt.
Der Nordwestwind ließ nach. Fast bewegungslos standen die Rauchsäulen der Herdfeuer in der Luft.

Ein größerer Fahrdamm tauchte aus den Fluten auf. Die Deichbauer hatten ihn sanft gerundet und Gräser wurzelten in ihm. Arbeiter begossen diese Schutzschicht der Oberfläche mit Flusswasser. Andere Männer und Frauen waren damit beschäftigt in feuchten Gräben Schilf anzupflanzen. Normalerweise Arbeiten, die vor der Flut zu erledigen waren, aber die hohe und reißende Strömung des Hochwassers blieb aus. Die Anpflanzungen sollten die Wucht der Strömung brechen, aber dies war in diesem Jahr nicht nötig, so niedrig kam die Flut aus den Bergen von Abessinien, wie Rico und ich längst Dank Satellitentechnik wussten.

Von dieser Hochebene holten wir auch eine braune Frucht, die wir für unseren arkonidischen Kamana (wilde Kaffeebohne) benutzten. Rico verfeinerte die Bohne zu Kamana und einem Gemisch aus irdischem Kamana und aufgeschäumter Milch.

(Anmerkung Autor: Atlan konnte damals natürlich noch nichts von Cappuccino wissen :lol: )

Dattelpalmen umsäumten die Dämme.
Das bebaute Land wurde immer umfangreicher und mit ihm weite Felder, Kanäle und Dämme. An manchen Stellen schaute noch das Land heraus, ein schlechtes Zeichen.
Auf einem überschwemmungssicheren Plateau erhoben sich weiße Mauern, die nicht die Größe von Memphis oder von Naukratis besaßen. Trotzdem wirkten sie im blendenden Licht der Sonne imposant.

On!

Jene Stadt, die sich gemäß der ägyptischen Mythologie, als Erste aus der Großen Flut wieder erhoben hatte.
Die Hellenen nannten die Stadt Heliopolis, nach dem Sonnengott Helios. Die Stadt des Lichts, lag unter dem Zepter des Ré. Vergessen wurde, dass die Siedlung ursprünglich unter dem Zeichen des Lichtgottes Aton gegründet wurde.

Ich war plötzlich hellwach. Auch Rico alias ‚Philippos’ hob angespannt und wachsam seinen Kopf. Irgendwie hatte ich das Vorempfinden, dass der Orden des Licht und sein Widerpart die Dunkle Bruderschaft diese Stadt des Lichtes nutzten. Mein Extrasinn hatte mir vorhin mitgeteilt, dass in der Stadt die DB sogar ein geheimes wichtiges Zentrum unterhielt. Damit konnten wir uns auf irgendetwas Negatives gefasst machen. Rico blickte mich wortlos an. Er besaß wohl ähnliche Befürchtungen. Wahrscheinlich wusste er mehr darüber, was die beiden Organisationen dort wirklich trieben.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Pucky »

Ein untrügliches Zeichen, daß es ein Autor geschafft hat, mich mit seiner Geschichte "zu erreichen", ist, wenn quasi "um mich herum die beschriebene Umgebung Gestalt annimmt. Wenn ich die Personen wie in einer Art Film sehe und höre".
Das war früher sehr häufig der Fall, wenn ich die Atlan-Zeitabenteuer las, und du schaffst es mit deinen Geschichten jetzt ebenfalls.

Meinen herzlichsten Dank, daß du mich an deinen Schilderungen teilhaben läßt!
sonnenwind
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Pucky hat geschrieben:Ein untrügliches Zeichen, daß es ein Autor geschafft hat, mich mit seiner Geschichte "zu erreichen", ist, wenn quasi "um mich herum die beschriebene Umgebung Gestalt annimmt. Wenn ich die Personen wie in einer Art Film sehe und höre".
Dem kann ich mich nur anschließen. :st:
Die ägyptische Landschaft wird super beschrieben und interessant die Beschreibung / Bedeutung des OdL und seines Gegenparts. Davon will ich mehr lesen. :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

@ Pucky

Danke für dein Lob Pucky, dass es mir gelingt, ‚Kopfkino’ in dir entstehen zu lassen.

Das war es was auch mir immer an Kneifels Atlan-Zeitabenteuer so gefallen hat.

Kein, Ding. Hoffen wir, dass es dem Fanautoren weiter gelingen möge dieses Kopfkino im Leser zu erzeugen. :)

@ Sonnenwind

Es freut mich, Sonnenwind, wenn es dir weiter gefällt den Storys zu folgen :D

Die Kosmologe und der Gegensatz zwischen dem OdL und der D wird weiterhin immer ein Hauptthema in dem Storyplot darstellen.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Heute noch eine Folge damit wir schneller vorankommen.

Teil 17

Bericht Jason von Acharnai
436 BC
* *
Spoiler:
Noch stand die Sonne nicht in voller Höhe über der Stadt, trotzdem überzog bereits ein Dunstschleier die Berge der Peloponnes. Ein steter Wind vom Meer her, milderte die Hitze und liess sie noch ertragbar werden. Ich stand auf der höchsten Stufe des terrassenförmig angelegten Privatparks, dass ein reicher aiginetischer Handelsherr gestiftet hatte und sog die frische Meeresbrise gierig ein. Wie wohl sie tat! Immer noch brummte mein Schädel, als würde ein Hornissenschwarm darin herumschwirren.

Das gestrige Symposion zu Ehren Dionysos hatte es in sich gehabt. Die Nachwirkungen des Rausches waren, wie mir jeder Leidensgenosse bestätigen konnte, immer sehr unangenehm. Normalerweise war ich ein mäßiger Weintrinker, aber ich konnte mich doch nicht vor Periander und seinen Freunden blamieren...

Der Park bestand aus Platanenreihen, Zypressen- und Pinienhaine, sowie einer Vielzahl von Gebüschen und Blumenbeeten. Es duftete stark nach Pinien und Rosen. Ich suchte nach einer bestimmten Stelle und erkannte sie aus dieser Höhe alsbald. Auf dem Weg zum Treffpunkt konnte ich eine großartige Gartenkunst bestaunen, welche sicilische Gärtner hervorgezaubert hatten. Buchsbäume hatten sie zu geometrischen Formen gestutzt und ich schlenderte den mit Kiesschotter bedeckten Weg entlang. Er wurde mit Rosen- und Weintrauben umrankt und schuf so lauschige Pergolen. Immer wieder luden lauschige Ecken und Marmorbänke zum Verweilen ein. Der Weg ging in eine Pinienallee über und wurde von Rosen- und Oleandersträuchern begrenzt. Ich hielt den ‚sicilischen Park‘ für zu gekünstelt. Als echter Hellene liebte ich mehr die klaren natürlichen Formen, wie sie die Natur hervorbrachte. Unsere Architekten und Bauleute verstanden es eine genial-schöne Symbiose zwischen Menschenwerk, also Bauwerken und den natürlichen Naturformationen einzugehen. Aber dieser total künstliche Garten? Gewiss er war für das Auge schön, eben nicht naturgemäß.

Aber die Bürger der sicilischen Städte allen voran Syrakusai, Selinus, Akragas und Gela waren bekannt für ihren übertriebenen luxuriösen Lebenswandel. Solche Gärten passten ziemlich genau zu ihrer Mentalität. Die wahre einfache attisch-ionische Lebensweise war ihnen längst abhanden gekommen.

Trotzdem, oder gerade wegen dem Neuartigen, wurde der Park ein beliebter Treffpunkt für geheimes Stelldichein von Verliebten und für einige Obolen konnte man die beiden Torwächter zum totalen Stillschweigen bewegen.

Starker Rosenduft stieg mir in die Nase und überdeckte die vielfältigen Gerüche des künstlichen Gartens. Ich liebte diesen bezauberten Duft, egal ob in naturnahen oder künstlichen Parks. In nächster Nähe hörte ich ein Geräusch und dass jemand leise meinen Namen rief. Eilig verließ ich die Pinienallee, achtete allerdings darauf, dass die anderen Spaziergänger mich einen Augenblick lang nicht sehen konnten und durchschritt rasch einen kleinen Durchgang durch die Rosen- und Oleandersträuche. Dahinter verbarg sich eine kleine Lichtung, die von den Büschen umgeben war.
Wenn leise gesprochen wurde konnte eine heimliche und ungestörte Unterhaltung kaum gehört werden. Eine schlanke mittelgroße Gestalt, in einen Kapuzenmantel gehüllt stand dort. Die verhüllte Person warf ihren Umhang zurück und lange braune Haare fluteten heraus. Helena? Das feine edel geschnittene intelligente Gesicht, der schmale Mund, die blauen leuchtenden Augen und das volle braune Haar wiesen eindeutig Züge des Gens der Aiakoniden aus.
Ja, es musste Helena sein, die Adoptivtochter meines ‚Großvaters’. Er hatte das elternlose Kind seines Bruders (Mutter und Vater waren beide Opfer einer Seuche kurz nach der Geburt des Kindes geworden) aufgenommen und ihr alle Rechte einer echten Tochter eingeräumt. Voller Erstaunen musste ich der kühle angehende Medjay und berechnende Abenteurer mit Händlerblut in den Adern akzeptieren, dass mein Herz schneller schlug, angesichts der Schönheit dieser Frau.

Ich spürte in mir das Aufkeimen von leidenschaftlichen Gefühlen. Ein Teil in mir erkannte aber, dass es für solche Gefühle zu früh war und ich wappnete mich innerlich dagegen. Trotzdem fühlte ich sofort dass die Beherrschung, jenes charakteristische Element eines philosophisch geschulten aristokratischen Hellenen, in der Glut der Leidenschaft, jederzeit wie ein Kartenhaus zusammenbrechen konnte. Wir starrten uns einige Augenblicke wortlos an, dann brach Helena das Schweigen.

"Du siehst etwas anders aus als vor Jahren. Du bist größer, muskulöser und breiter geworden. Dein Gesicht zeigt eine neue Härte und eine Narbe, die dich, nun sagen wir sehr interessant macht.“ Ich grinste gedanklich, andere sagten dazu ein Galgenvogelgesicht. „Du hast viel erlebt, Jason? Ich freue mich dich wieder zusehen!"
Helena gab mir, der ich immer noch ungewohnt wortlos war, kurz die Hand und lächelte mich mit einem für mich undefinierbaren Gesichtsausdruck an.

Die kurze Berührung unserer Hände und ihre Stimme ließ mein Herz wie die Saite einer Harfe schwingen. Meine philosophische Standfestigkeit Frauen gegenüber, glich urplötzlich der zarten Schneeflocke, die im sonnengleichen Lächeln Helenas, dahin schmolz. Ich vermochte das Blut, wie einen Frühlingswasserfall in den Hymettosbergen, meine Adern hinunterrauschen hören.

"Jason, träumst du mit offenen Augen?" Ihre Stimme riss mich wieder zurück aus den höheren Sphären des Seins, in die niederen Gefilde des Alltags.

"Entschuldige, Helena. Dein Anblick nach vielen Jahren hat mir den Atem und das klare Denken geraubt. Ich sah vor meinem inneren Auge, immer ein hübsches Mädchen von fünfzehn Jahren und vergaß, dass ich diese Jahre der Verbannung und die Agententätigkeit für den Geheimbund der Eulen verplempert habe. Du bist jetzt zu einer wunderschönen Frau herangereift."
Helena wurde rot und sah mich etwas verlegen an, fing sich aber schnell wieder.

"Ich habe Unglaubliches von dir gehört. Du wirst im Kampf zu einem mythologischen Bogenschützen und im Nahkampf zu einem fliegenden Phantom, der seine Feinde mit den Füßen und blanken Händen lautlos und blitzschnell überwältigt. Wer bist du wirklich? Bist du noch der Jason der du vor dem Besuch auf dieser geheimnisvollen Insel warst?"
Helena, sah mich freundlich aber gleichzeitig unsicher an. Ich seufzte.
"Auch du fragst mich zuerst danach. Ich darf dir darüber nichts erzählen, egal wie die Neugier in dir brennt!"

"Nun, dann etwas Anderes. Ich habe gehörst du wärst ein Pythagoräer und glaubst an die Reinkarnationslehre? Du musst mir mehr darüber berichten, es interessiert mich brennend", unterbrach mich Helena überrascht und gleichzeitig begeistert.

"Ich muss dich enttäuschen. Im normalen Tagesbewusstsein weiß ich auch nicht mehr darüber, erfahre allerdings seit kurzer Zeit, in meinen Träumen immer mehr darüber. Im Moment kann ich diese teilweisen überaus fremden Informationen immer noch nicht in mein bisheriges Weltbild einordnen. Du musst mir Zeit lassen. Im Übrigen halte ich die Lehre des Pythagoras für das Höchste was hellenische Philosophen bisher an metaphysischen Wahrheiten erkannten. Aber die alten Atlanter wussten viel, viel mehr darüber. Ich muss wohl erst einen geistigen Entwicklungsprozess durchlaufen, bevor ich dir als Lehrer dienen kann.“

Helena sah mich irgendwie seltsam an. Ich wiederum erwiderte den Blick offensichtlich so, als ob sie eine männermordende Amazone zu des seligen Theseus Zeiten wäre, denn sie lächelte mich plötzlich an.

"Ich bin keine mythische Amazone, die Männer aufspießt und auch keine Meduse, die alle Wesen versteinert, wenn sie den Blick auf sie werfen. Ich bin nur eine aiginetische Frau, aus dem Gen der Aiakoniden, die dem weiblichen Geschlecht, wieder ihre ursprüngliche Rechte verschaffen möchte." Wieder hatte ihr Blick etwas für mich Undefinierbares, so als ob sie mich benutzen wollte um ihre Ziele durchzusetzen. Nicht mit mir, zumindest nicht so offensichtlich!

"Bei Zeus, oh Periander jetzt verstehe ich dich! Wen hast du an deinem Herd großgezogen? Bei allen Göttern, an die ich immer noch irgendwie glaube, Helena, du versündigst dich, an allem was uns Hellenen heilig ist. Eine Frau kann doch nicht die gleichen Rechte, wie ein freier männlicher Bürger besitzen?"

Sie blickte mich ängstlich an, so als erwarte sie, dass ich handgreiflich werden würde, nachdem sie meine echte Wut erkannte.

"Wenn du mir jetzt eine Tracht Prügel verpasst oder auch nur anfasst, dann schreie ich und du siehst mich nie wieder!" fauchte sie mich wie eine Wildkatze an und wollte davonlaufen.

Ich packte sie am Arm und hielt sie fest. Sie schrie auf, was mich offensichtlich wieder aus meinem Zustand ‚heiligen Zorns’ zurückholte. Ich liess sie los und meinte verlegen:

"Entschuldige. Ich muss wohl die Beherrschung verloren haben, aber bei deinen Ansichten über Gleichberechtigung, vergesse ich meine gute Erziehung. Bleibe aber bitte trotzdem hier."

„Du junger Narr!“ hörte ich plötzlich die wispernde Stimme von Meta in mir. „Spätestens nach dem zweiten Ausbildungsschritt auf der Tabora zum Medjay wirst du deine Meinung hinsichtlich der weiblichen Gleichberechtigung total überdenken müssen. Meine mir vorliegenden Informationen lassen mich nämlich zum Schluss kommen, dass es auch weibliche Medjay und Paladina geben wird. In den wirklich fortgeschrittenen Zivilisationen herrscht Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann. Gewöhne dich rasch daran!“

Helena trat einen Schritt von mir zurück und wirkte unschlüssig. Schliesslich gab sie sich einen Ruck.

"Gut, ich bleibe und unterhalte mich weiter mit dir, aber meine Illusionen über dich und meine Zukunft habe ich aufgegeben. Du warst meine einzige Hoffnung und nun entpuppt sich der geheimnisvolle und anscheinend weise Verwandte als konservativer aristokratischer Hellene, der sich von allen anderen Männern in seinen Ansichten nicht unterscheidet. Höchstens wäre er noch im Zorn fähig, gewalttätig gegen Frauen zu werden. Ja, meine Träume sind endgültig zerstoben, vielleicht gehorche ich meinem Pflegevater und heirate eine gute Partie in Aigina, dann wäre wenigstens Ruhe im Haus!"
Helena hatte sich in resignierende Wut geredet.

"Du wirst keine 'gute Partie' des Perianders heiraten. Dafür werde ich sorgen!"
"Du bist nicht besser als Vater, wieso soll ich deinen Wünschen entsprechen?" Helena sah mich trotzig und wütend an.

Ihre beharrliche Opposition liess meinen Zorn endgültig verrauchen und brachte mich zum Lachen. Dies steckte Helena an, denn auf ihren Gesicht zeigte sich ein kleines Lächeln.

"Höre mir bitte zu", entgegnete ich. " Im Gegensatz zu Periander bin ich lernfähig und biete dir eine Unabhängigkeit in Athen an, die dir dein Pflegevater nie gewähren würde."

"Bilde dir nur nicht ein, dass ich einen solchen konservativen Athener wie dich heirate!" fuhr sie mich schon wieder giftig an.

Ich bekam meine Gefühle langsam wieder in den Griff und wurde immer souveräner.
"Wieso eigentlich nicht? Nun, schmolle doch nicht schon wieder. Das war nur ein Scherz. Eine andere Möglichkeit wäre, dass du als unabhängige Frau in Athen leben könntest..."
"So, wie eine athenische Hetäre, was hältst du eigentlich von mir!" unterbrach sie mich schon wieder in einem Ton, als würde sie mir augenblicklich einen Dolch zwischen die Rippen stoßen wollen.

"Eine Hetäre ist wenigstens frei und kommt doch eigentlich deinem Ideal von der Gleichberechtigung der Geschlechter in Hellas am nächsten. Warte bleibe hier und höre mir zu! Eine andere Möglichkeit wäre, du würdest den Status eines athenischen Metöken annehmen."

"Wie meinst du das? Ein Metöke ist ein männlicher freier Bürger Hellas, der in Athen wohnt aber nicht zum Demos gehört und damit in der Volksversammlung nicht wählen darf oder gewählt werden kann. Ebenso kann er nicht als Schöffe dienen. Wäre ich ein Mann, würde ich sofort diesen Status akzeptieren."

"Es stimmt, normalerweise ist ein Metöke männlich, aber es gibt kein Gesetz, welches verbietet, dass ein Metöke nicht auch weiblich sein darf."

Helena blühte schon fast wieder auf und warf mir wieder Blicke zu, die ich beim besten Willen nicht deuten konnte.

"Was ist aber, wenn die Ekklesia, die Volksversammlung, ein solch neues Gesetz bestimmt, oder einer jener Karierebesessener Sophisten einen Prozess bei einem Schöffengericht dagegen führt?"
Ich lachte schallend.
"Du würdest unter dem Schutz des Perikles stehen. Der größte Demagoge aller Zeiten könnte auf meine Finanzmittel zurückgreifen und so jeden etwaigen Versuch mit Wonne abschmettern. Solche Prozesse wären doch mal eine Abwechslung."
" Was ist wenn das Scherbengericht dich verbannt?"
Ich lachte jetzt lauthals auf.
"Dann gehen wir in irgendeine westliche hellenistische Stadt, wie Massilia oder nach Sicillia, und verbrassen mein Vermögen. Ich habe es in einigen von Athen unabhängigen Staaten angelegt."
Helena blickte mich nun wieder voller Hoffnung an. Allerdings lag da noch ein Rest von Misstrauen über ihren Zügen.
"Ich würde dich doch nicht heiraten müssen?"
"Keine Sorge, ich kann deine Bedenken zwar nicht verstehen, aber ich habe heute morgen meinem hiesigen Bankier die Anweisungen erteilt, für dich ein größeres Konto zu eröffnen. Du kannst in Aigina, Athen und fünf weiteren Städten, über den Betrag verfügen."
Nun blickte mich Helena verblüfft an.
"Wieso tust du das für mich? Erwartest du dass ich dir irgendwann doch noch das Jawort geben muss?“
Helena sah mich so leidend an, dass ich schon wieder, diesmal allerdings in ein homerisches Gelächter ausbrach.

"Helena, oh Helena! Du kennst mich wirklich schlecht. Gewiss ich bin zwar zurzeit noch in meiner Überzeugung hinsichtlich der Gleichberechtigung von Mann und Frau anderer Meinung als du, aber das hindert mich nicht daran, dich dem Einfluss des Perianders zu entziehen. Ich würde mir ein Leben lang Vorwürfe machen, dich unglücklich verheiratet zu sehen."

Sie blickte mich jetzt mit glänzenden Augen an, aber zu meinem Kummer nur kurz, denn sie entsann sich wohl wieder, welcher furchtbarer Normalhellene ich in dieser Hinsicht sei.

„Da hat sie doch Recht, Hellene. Ändere schleunigst deine Meinung. Vielleicht macht der Orden Fehler, wenn er Barbaren von Larsaf zu Einsatzagenten macht!“, giftete mich Meta in Gedanken an. Ich konnte lediglich mit mentaler Verlegenheit antworten.

"Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll? Eigentlich kann ich dein Angebot nicht annehmen. Aber auf der anderen Seite wäre ich schön dumm wenn ich es nicht täte. Ich glaube ich habe es verdient", meinte eben Helena und holte mich aus meiner mentaler Verlegenheit in die Realität.

"Hm, bescheiden bist du wirklich nicht, aber Ehre wem Ehre gebührt. Was soll ich mit dem vielen mir unverhofft zugeflossenen Gold anstellen, das ich von einem geheimnisvollen Onkel aus Sizilien erbte? Gut, ich werde einige Gebäude stiften, eine Akademie gründen und drei Kriegsschiffe für den Staat finanzieren, aber gönne mir einfach das Vergnügen, dir dieses Geschenk zu machen und zu sehen, was eine freie 'Amazone' daraus machen wird!"

"Einverstanden, werter Philanthrop. Man soll einem geschenkten Pferd nicht ins Maul schauen, wie der Volksmund sagt, aber nun zu einem anderen Thema.
Was tust du in dem Verschwörungsfall? Ermittlungen machen mir ebenfalls Spaß, lasse mich doch bitte daran teilhaben."
"Nein, bei Zeus, da würde ich lieber Eulen nach Athen tragen, als dich über meine weiteren Ermittlungen zu informieren. Heh, sei doch nicht schon wieder beleidigt und höre mir zu! Du musst dich jetzt um dein Vermögen kümmern und den Bankier Hiron aufsuchen. Danach hast du genügend zu tun, um deinem Großvater ein Schnippchen zu schlagen und nach Athen zu ziehen. Dort hat Perikles bereits alles Nötige für dich vorbereitet. Und nimm bitte Aristophanes mit. Er kann dir eine große Hilfe sein. Auch für ihn ist bei Hiron ein Konto über einen Betrag eröffnet, der ihn unabhängig von seinem Vater werden lässt und ihm die Möglichkeit gibt, sich ganz auf seine Berufung zu konzentrieren.
Bitte kümmert euch gegenseitig umeinander, im Falle, dass ich vom Einsatz nicht zurückkommen würde."
"Jason, rede nicht so!" rief Helena ängstlich. Sie hatte tatsächlich Sorge um mein Wohlergehen, obwohl ich sie bereits unabhängig gemacht hatte, egal ob ich überlebte oder nicht. Liebte sie mich doch ein wenig?
" Was hast du vor?"
"Bitte glaube mir, dass mir nichts Ernsthaftes passiert! Meine Träume verheißen es wenigstens so und Helena, bitte höre e i n m a l auf mich, und stelle keine weiteren Fragen!"
Die Aiginetin gab sich plötzlich kleinlaut und ängstlich. Von der wehrhaften Amazone war im Moment nicht viel übrig geblieben. Am liebsten hätte ich sie umarmt und getröstet, aber wahrscheinlich wäre dann etwas Schlimmes passiert.... Sie fing sich aber wieder sehr rasch und reagierte erstaunlich vernünftig.

"Deiner zwingenden Logik kann ich im Moment nichts entgegensetzen. Tue was du tun musst und ich mache dass für Aristophanes und mich. Nur noch eine Frage. Begleitet dich Ariston und seine Männer? Wenn ja, bin ich wirklich beruhigt. Sie verstehen ihr Handwerk."
Jetzt staunte ich mal wieder und nickte, sagte aber sonst nichts. Sie lächelte still in sich hinein.
"Heute ist nichts mehr zu besprechen. Ich wünsche dir Glück und ein baldiges Wiedersehen, Jason", sagte es, gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und huschte davon, ehe ich etwas sagen oder sie gar zurückhalten konnte. Einige Zeit stand ich wie angewurzelt da, gedankenschwer, noch immer den flüchtigen Kuss auf der Wange spürend und kopfschüttelnd. Ein Gedanke brachte mich zur Besinnung, der in mir den Bann brach. Jenes geheimnisvolle Wort, das für Männer wohl nie voll zu ergründen sein wird und sei er weise, wie Pythagoras: Frauen!

<<<
Liebe Leser. Eigentlich hätten hier jetzt etwa zehn Teile über Jason mit seinen Abenteuer für die attische Organisation der ‚Eulen’ folgen sollen. Dabei hätte er die Piraten welche die Phantomtriere betrieben, jagen sollen und dabei noch eine Hoplitenschlacht absolvieren müssen.

Allerdings habe ich mich entschlossen, die Suche nach dem ‚Aure’ fortzusetzen. Ihr wisst schon, das letzte Atlan- Abenteuer vor meiner großen Schreibpause.

Der Autor lässt die Suche nach dem ‚Aure’, das jetzt natürlich ein ‚Artefakt des Lichts’ ist, einfach in den indischen Ozean und ins südöstliche Indus-Delta verlegen. :)

Dort in einem Chaldäerstaat bedrohen plötzlich orkähnliche Wesen, die ‚Derros’ das Land. Atlan muss eingreifen, während die Gruppe um Jason auf der Jagd nach dem Aure ist. Dabei wird aus Bully einfach Jason Mascaren da Gonozal- Acharnai :lol:

Ich finde es wurde genug über Hellas + Co hier geschrieben…

In der Folge wird es etwa ein halbes Dutzend reine Atlan- Folgen geben, damit die beiden ‚Helden’ auf dem gleichen Level sind.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Noch ein Wort zu Jason. Zum Zeitpunkt dieses Storyteils war er noch ein normaler Hellene mit allen seinen Vorurteilen über die Gleichberechtigung der Frau.

Er muss und wird sich auch hier weiterentwickeln, wenn er in einer modernen galaktischen Gesellschaft für den Orden agieren soll. Dafür werden die weiblichen Medjays und Paladina schon sorgen, die künftig seinen Weg kreuzen und im Team sein werden. :D

Heutzutage muss man dies leider erwähnen und dass wenn ein barbarischer Handlungsträger noch nicht den gesellschaftspolitischen Standard einer demokratischen Massengesellschaft besitzt, dies absolut NICHTS mit der Meinung des Autors zu tun hat.
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Zum Thema Gleichberechtigung der Frau: Eine Geschichte wirkt nur dann
authentisch, wenn es die Umstände der Zeit, in der sie spielt, genau beschreibt. Eine "moderne" Frau muß sich eben damit abfinden, wie Frauen beschrieben werden, die in anderen Zeitaltern gelebt haben... nämlich nicht gleichberechtigt, obwohl es wohl zu allen Zeiten Frauen gegeben hat, die sich wie Männer ihre Freiheiten nahmen ( soweit dies möglich war ).
Dass Deine Meinung zum Thema Frauen eine andere ist, als Du dementsprechende Situationen in Deiner Geschichte beschrieben hast / beschreiben wirst, wird man wohl annehmen können. :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Zum Thema Gleichberechtigung der Frau: Eine Geschichte wirkt nur dann
authentisch, wenn es die Umstände der Zeit, in der sie spielt, genau beschreibt. Eine "moderne" Frau muß sich eben damit abfinden, wie Frauen beschrieben werden, die in anderen Zeitaltern gelebt haben... nämlich nicht gleichberechtigt, obwohl es wohl zu allen Zeiten Frauen gegeben hat, die sich wie Männer ihre Freiheiten nahmen ( soweit dies möglich war ).
Dass Deine Meinung zum Thema Frauen eine andere ist, als Du dementsprechende Situationen in Deiner Geschichte beschrieben hast / beschreiben wirst, wird man wohl annehmen können. :D

Sonnenwind. Du sprichst mir aus dem Herzen. :st:

Leider leben wir in einem Zeitalter, wo genau dies noch einmal betont werden muss.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

So, jetzt habe ich zwei Geschichten hintereinander gelesen. Hat seinen Vorteil, eindeutig. Helenas Wut über Jason wegen der Ungleichbehandlung von Mann und Frau kann ich gut verstehen. Dass er lernfähig ist, finde ich gut. Wenn die Menschen es nicht wären, stünden die Frauen heute nicht dort, wo sie stehen, auch wenn dieser Punkt immer noch keine vollständige Gleichberechtigung ist.

Schön, dass die damalige Geschichte weitererzählt wird, wenn auch jetzt mit anderen Protagonisten.

Ich bin jetzt schon auf das erste Zusammentreffen von Atlan und Jason gespannt! :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben:So, jetzt habe ich zwei Geschichten hintereinander gelesen. Hat seinen Vorteil, eindeutig. Helenas Wut über Jason wegen der Ungleichbehandlung von Mann und Frau kann ich gut verstehen. Dass er lernfähig ist, finde ich gut. Wenn die Menschen es nicht wären, stünden die Frauen heute nicht dort, wo sie stehen, auch wenn dieser Punkt immer noch keine vollständige Gleichberechtigung ist.

Schön, dass die damalige Geschichte weitererzählt wird, wenn auch jetzt mit anderen Protagonisten.

Ich bin jetzt schon auf das erste Zusammentreffen von Atlan und Jason gespannt! :st:

@ Elena

Eben, was wäre Frau oder Mann ohne individuelle Weiterentwicklung?

Die Jagd nach dem Aure geht mit den gleichen Protagonisten weiter, nur wird Bully durch Jason ersetzt. Außerdem sind unsere ‚Helden/innen’ keine USO-Agenten, sondern Medjay des OdL. :)

Zusammentreffen von Großvater und Enkel. Existiert noch nicht mal in der Grundfassung. Werde mir allerdings beizeiten etwas einfallen lassen. :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

@ Homer
Teil 17 gelesen und für gut befunden. :st:
Kein großes "Liebesgeschwurble" zwischen Helena und Jason, sondern ein interessantes Gespräch, das Lust darauf macht, zu wissen, wie es auch mit Helena weiter gehen wird.- :)
Aber nun zurück zur Jagd nach dem "Aure". Klasse! Das wird bestimmt spannend. :st:
Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

sonnenwind hat geschrieben:@ Homer
Teil 17 gelesen und für gut befunden. :st:
Kein großes "Liebesgeschwurble" zwischen Helena und Jason, sondern ein interessantes Gespräch, das Lust darauf macht, zu wissen, wie es auch mit Helena weiter gehen wird.- :)
Aber nun zurück zur Jagd nach dem "Aure". Klasse! Das wird bestimmt spannend. :st:
@ Sonnenwind

Freut mich, dass dir Teil 17 gefallen hat. :)

Also Helena lebt eine Zeitlang, während Jason die Piraten jagt, allein in gesicherten Verhältnissen in Athen, erfährt, dass Jason wahrscheinlich tot sei, lernt Theseus kennen, beide heiraten, sie wird von der Dunklen Bruderschaft entführt. Atlan sucht zurzeit in Ägypten Helena. Abwarten.
Ja, die Jagd nach dem Aure wird spannend. Dieses Artefakt wird sicherlich interessant. Mir ist da eine Idee gekommen…
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Re: Requien für ES

Beitrag von sonnenwind »

Homer G Adams hat geschrieben:
sonnenwind hat geschrieben: @ Homer
Aber nun zurück zur Jagd nach dem "Aure". Klasse! Das wird bestimmt spannend. :st:
@ Sonnenwind
Ja, die Jagd nach dem Aure wird spannend. Dieses Artefakt wird sicherlich interessant. Mir ist da eine Idee gekommen…
Stichwort Kosmologie… :)
Natürlich... nicht abwegig solche Idee, denn das ist ja Deine "Spezialität"!
:st:
Prima! Ich wünsche mir eine aufregende Geschichte, die meinen niedrigen Blutdruck nach oben treibt :D mit vielen Denkanstössen zum Thema Kosmologie.
Ich freue mich... :)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ich hoffe nur, Helena überlebt's.
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