SOL 0 - 17 im Internet?

[Werner Fleischer]

Warum werden die längst vergriffenen SOL-Ausgaben 0 - 17 nicht ins Internet gestellt, damit jeder mit den Ausgaben arbeiten kann. Diesen Service bietet die Karl May Gesellschaft mit ihren Publikationen beispielsweise allen Lesern an.

[Honor_Harrington]

Warum werden die längst vergriffenen SOL-Ausgaben 0 - 17 nicht ins Internet gestellt, damit jeder mit den Ausgaben arbeiten kann. Diesen Service bietet die Karl May Gesellschaft mit ihren Publikationen beispielsweise allen Lesern an.

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Und zwar bitte zum Downloaden
Tante Edith meint: dürfen auch ruhig 01 - 60 sein.

[AndrePRFZ]

Das wäre sicherlich ein toller Service und ist auch prinzipiell eine gute Idee ... ist aber schlicht unmöglich, da für alle damals veröffentlichten Beiträge das Einverständnis der jeweiligen Autoren eingeholt werden müsste.

[Heiko Langhans]

Also: Mein Einverständnis und das von Martin Lange habt Ihr ...

[Werner Fleischer]

Nun das sehe ich anders und die Praxis beweist das es anders geht!

Es gibt den kompletten Spiegel im Internet ab Gründung. Ich glaube nicht das von allen Autoren das Einverständnis eingeholt wurde. Das gleiche glaube ich auch nicht bei der TAZ, wo alle Jahrgänge ab 1985 vorliegen. Gleiches gilt im Grunde für jedes Zeitungsarchiv im Internet. Ich gehe einfach einmal davon aus das der Spiegel keine Datei darüber besitzt was z.B. aus Autoren der 50er Jahre wurde und welche Erben es da noch geben könnte.
Übrigens stehen auch sämtliche "Informationen", "Mitteilungen" und "Sonderhefte" der Karl May Gesellschaft im Internet - ohne eine geschwärzte
Seite. Vielleicht wäre es gut diese rechtlich sehr versierte Gesellschaft einmal zu befragen!
Noch ein anderes Beispiel aus dem Comicbereich: Volker Hamann entwickelte in den später 80er Jahren noch als Schüler das Konzept der Reddition. Heute ist dieses Magazin ein sehr angesehes Fachblatt über Comicliteratur. Man könnte die These aufstellen das die Qualität der ersten Hefte sich von den aktuellen sehr stark unterscheidet. Trotzdem legte Hamann die Nummern 1 - 25 auf 2 CD-Rom´s auf. Somit ermöglichte er der Forschung die Möglichkeit weiter mit dem Material zu arbeiten. Das halte ich für sehr vorbildlich.

Ich würde daher empfehlen einen Aufruf in der nächsten SOL zu starten welche Altautoren ihre Artikel nicht im Netz sehen wollen!

[Klaus N. Frick]

Ich würde daher empfehlen einen Aufruf in der nächsten SOL zu starten welche Altautoren ihre Artikel nicht im Netz sehen wollen!

Ich beispielsweise möchte vorher gefragt werden, bevor man irgendwelche Texte von mir ins Netz stellt.

[ganerc]

Irgendwie verstehe ich das nicht.
Die Autoren haben damals ihr Einverständnis zur Veröffentlichung ihrer Beiträge gegeben. Ohne Einschränkung könnte man sagen. Das hinkt aber ein wenig, da damals noch nicht das Gespür dafür vorhanden war, dass diese Beiträge einer wesentlich größeren Öffentlichkeit zugängig werden können.
Andererseits hätte damals auch keiner der Autoren dagegen protestiert, wenn eine "Weltauflage" erschienen wäre, die in millionenfacher Auflage erschienen wäre.

Deshalb finde ich es schon ein wenig traurig, dass viele alte Publikationen in der Versenkung verschwinden, weil man taktiert und leider manchmal mehr auf die Einnahmen schielt als auf alles andere.

Warten wir halt noch ein paar Jahre. Irgendwann wird das Zeugs vergessen sein. Dann kräht kein Hahn mehr danach.

Doch ist das wirklich wünschenswert?

[Werner Fleischer]

Ich sehe eine ganz andere Problematik. Schon jetzt gibt es den kompletten Perry Rhodan, Atlan, Terra Astra, etc. illegalerweise im Internet. Das gleiche gilt für viele Comicsserien und anderes.

Ich befürchte das über kurz oder langm sehr vieles den Weg ins Internet finden wird. Anscheinend gibt es genug Menschen die Ihre Freizeit damit verbringen Hefte, Comics, Bücher und CD´s ein zu scannen.

Vor Jahren gab es einmal ein Ringo Starr Studioalbum das sich schon vor der offiziellen Veröffentlichung im Netz befand.

Seltsam aber so steht es geschrieben.

[Heiko Langhans]

Irgendwie verstehe ich das nicht.
Die Autoren haben damals ihr Einverständnis zur Veröffentlichung ihrer Beiträge gegeben. Ohne Einschränkung könnte man sagen. Das hinkt aber ein wenig, da damals noch nicht das Gespür dafür vorhanden war, dass diese Beiträge einer wesentlich größeren Öffentlichkeit zugängig werden können.
Andererseits hätte damals auch keiner der Autoren dagegen protestiert, wenn eine "Weltauflage" erschienen wäre, die in millionenfacher Auflage erschienen wäre.

Deshalb finde ich es schon ein wenig traurig, dass viele alte Publikationen in der Versenkung verschwinden, weil man taktiert und leider manchmal mehr auf die Einnahmen schielt als auf alles andere.

Warten wir halt noch ein paar Jahre. Irgendwann wird das Zeugs vergessen sein. Dann kräht kein Hahn mehr danach.

Doch ist das wirklich wünschenswert?

Wie es "die Autoren" gehalten haben, weiß ich nicht. Meinerseits habe ich der SOL den jeweiligen Erstabdruck des von mir gelieferten Materials in der Zeitschrift abgetreten - keinesfalls ohne Einschränkung. Und wie ich Bolli seinerzeit verstanden habe, entsprach das auch dem Standard für die anderen Mitarbeiter. Die gängigste Vereinbarungsform war die eines fernmündlichen handschlags.

"Millionenfache Weltauflage" ist ein Witz, und die damit verbundene Unterstellung, die Autoren würden taktierend auf die Einnahmen schielen, ist - sagen wir mal - naiv. Die SOL ist ein Fanzine mit gelegentlich vierstelliger Auflage. Die Artikel von einst sind bis zu siebzehn Jahre alt und entsprechen vielfach nicht mehr den heutigen selbstgestellten Standards der (Hobby-)Schreiber.

Die Verweigerung eines Internet-Nachdrucks ist nicht nur aus diesen Gründen ihr gutes Recht. Und selbst im positiven Fall müssen die Genehmigungen eingeholt werden. Nun haben sich seitdem viele Schreiber aus der Szene zurückgezogen, sind unbekannt verzogen oder unbemerkt verstorben. Und jetzt? Einfach online stellen und hoffen, dass es niemand merkt?

Merkt Ihr eigentlich, welche Selbstbediener-Mentalität hier durchschlägt?

[Werner Fleischer]

Nun ist das ja ein sehr umstrittenes Thema und wird sehr kontrovers diskutiert. Die Handhabung ist hierbei sehr unterschiedlich. Von vielen großen Zeitschriften wie Spiegel, TAZ oder Konkret finden wir alle Jahrgänge im Internet. Bei der TAZ allerdings erst ab Mitte der 80er Jahre da hier nicht digitalisiert wurde. Ich glaube nicht das der Spiegel sämtliche Autoren von der ersten Ausgabe Ende der 40 Jahre an gefragt hat. Hier dürften alleine schon sehr viele nicht auffindbar gewesen sein.

Als die KMG - und diese Gesellschaft stellt alles in Netz - gab es soweit mir bekannt eine Diskussion von Hermesmeier der sich darüber beschwerte das er und andere Autoren nicht gefragt wurden. Dies hat wohl den Vorstand der KMG und die Mailingliste der KMG ein Wochenende lang beschäftigt.

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht blieben letztendlich die Beiträge von Herrn Hermesmeier im Netz stehen.

Natürlich ist es wissenschaftlich legitim auf ältere und vielleicht auch veralterte Beiträge zurückzugreifen, da sie auch ein Zeitdokument darstellen und als solches zu verstehen sind.
Im Grunde sind auch alle Jahrbücher des Karl May Verlages die vor dem zweiten Weltkrieg herausgegeben wurden heute inhaltlich veraltet. Trotzdem werden die einzelnen Beiträge immer noch gerne zitiert. Dieter Sudhoff und Hartmut Vollmer nahmen diverse Beiträge darüber hinaus in ihre verdiente Reihe der Karl May Studien auf um diese Beiträge der Forschung wieder zugänglich zu machen.

[Klaus N. Frick]

Nun ist das ja ein sehr umstrittenes Thema und wird sehr kontrovers diskutiert. Die Handhabung ist hierbei sehr unterschiedlich. Von vielen großen Zeitschriften wie Spiegel, TAZ oder Konkret finden wir alle Jahrgänge im Internet. Bei der TAZ allerdings erst ab Mitte der 80er Jahre da hier nicht digitalisiert wurde. Ich glaube nicht das der Spiegel sämtliche Autoren von der ersten Ausgabe Ende der 40 Jahre an gefragt hat. Hier dürften alleine schon sehr viele nicht auffindbar gewesen sein.

Von mir gibt es auch »taz«-Artikel. Will ich die heute im Internet lesen, muss ich dafür Geld bezahlen. Theoretisch zumindest. Das ist gängige Praxis, aber das macht es nicht besser; wenn ich nicht so ein klagefauler Mensch wäre, könnte ich mir einen Anwalt nehmen.

Bei meinen SOL-Beiträgen möchte ich zumindest gefragt werden; viele Inhalte von 1995 sind ja mit dem Blick von heute nicht ohne Kommentar sinnvoll zu verwenden. Da geht es nicht um Geld, sondern schlicht und ergreifend um korrektes Verhalten.

[Werner Fleischer]

Es geht aber auch um Dokumente die für eine Forschungsarbeit der Perry Rhodan Serie langfristig zur Verfügung gestellt werden sollten.

[Pangalaktiker]

Ich erinnere mich, dass als das Internet noch jung war, einer der ersten Hits auf Google (oder eher Altavista oder was auch immer) für meinen vollen Namen ein Artikel[*] im Perry-Rhodan-Report war, den ich im Jahre Langistsher im zarten, minderjährigen Alter von Garnichtmehrwar als Leserbrief(!) verfasst hatte. Ganz schön peinlich. Kann man immer noch in der Perrypedia und der Materiequelle finden, wenn man weiß, wonach man sucht.

Wen kann ich jetzt verklagen und kann ich mich anschließend endlich auf einer warmen Insel zur Ruhe setzen?

[*} d.h. nur der Titel, gottseidank!