Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Alles rund um die Miniserie PERRY RHODAN - Terminus
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Klaus N. Frick
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Klaus N. Frick »

AARN MUNRO hat geschrieben:[Der PR ist ja nicht RD ... :-=
Glücklicherweise.
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wepe
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von wepe »

AARN MUNRO hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben:...
Und ich finde es gut gelungen. Seltsam allerdings der Kontrast in der Charakterisierung des PR der NGZ als zögerlicher unsicherer Zauderer mit seinen larmoyanten Selbstbespiegelungen, und dem erfrischend selbstbewusst und zielstrebig handelndem GA aus der SI-Zeit (den ich mir auch heute wünschen würde). Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht ...

PS: Von mir aus könnte die ganze EA in eine Art Retro-Parallel-Universum zurückversetzt werden.
:unschuldig:
Jau! Stimme Dir sehr zu! Aber so wirds nicht gehen. Vor allen Dingen deshalb nicht, weil die heutigen Autoren das nicht schreiben könnten. Der PR ist ja nicht RD ... :-=
Ganz schlüssig ist dein Argument nicht, dass die heutigen Autoren das nicht könnten - Uwe Anton ist heutiger Autor :D , und lasst uns mal abwarten, wie die anderen heutigen :devil: Autoren der Miniserie sich schlagen werden ... Ich bin da guter Dinge, was die uns bekannten Mitschreiber angeht!
Es geht, wenn ich die Interviews und Beiträge richtig verstehe, ja auch darum, mit modernen schriftstellerischen Mitteln die damalige PR-Zeit erneut aufleben zu lassen, nicht aber darum, den Originalstyle der Uraltautoren zu kopieren.

In Richtung der nachgeschobenen RD-Bände sollte das auf keinen Fall gehen - das gibt auch der PR-Altkanon zum Glück nicht her. Da wäre ich auch als Leser sehr schnell weg.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

wepe hat geschrieben:
AARN MUNRO hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben:...
Und ich finde es gut gelungen. Seltsam allerdings der Kontrast in der Charakterisierung des PR der NGZ als zögerlicher unsicherer Zauderer mit seinen larmoyanten Selbstbespiegelungen, und dem erfrischend selbstbewusst und zielstrebig handelndem GA aus der SI-Zeit (den ich mir auch heute wünschen würde). Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht ...

PS: Von mir aus könnte die ganze EA in eine Art Retro-Parallel-Universum zurückversetzt werden.
:unschuldig:
Jau! Stimme Dir sehr zu! Aber so wirds nicht gehen. Vor allen Dingen deshalb nicht, weil die heutigen Autoren das nicht schreiben könnten. Der PR ist ja nicht RD ... :-=
Ganz schlüssig ist dein Argument nicht, dass die heutigen Autoren das nicht könnten - Uwe Anton ist heutiger Autor :D , und lasst uns mal abwarten, wie die anderen heutigen :devil: Autoren der Miniserie sich schlagen werden ... Ich bin da guter Dinge, was die uns bekannten Mitschreiber angeht!
Es geht, wenn ich die Interviews und Beiträge richtig verstehe, ja auch darum, mit modernen schriftstellerischen Mitteln die damalige PR-Zeit erneut aufleben zu lassen, nicht aber darum, den Originalstyle der Uraltautoren zu kopieren.

In Richtung der nachgeschobenen RD-Bände sollte das auf keinen Fall gehen - das gibt auch der PR-Altkanon zum Glück nicht her. Da wäre ich auch als Leser sehr schnell weg.

In dem Moment, indem die "heutigen" Autoren anfangen mit " ... er dachte ..." lege ich das Heft weg! "Moderne" stilistische Mittel muss nicht auch "gute stilistische" Mittel heißen. (Aber ich wei0, dass ich hier ganz donquichottisch gegen Windmühlenflügel kämpfe ... :D ) :D
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

Klaus N. Frick hat geschrieben:
AARN MUNRO hat geschrieben:[Der PR ist ja nicht RD ... :-=
Glücklicherweise.


Gemeint war ja nicht die Auflagenhöhe! :D Sondern der außenbetonte Stil einer behaviouristischen Schreibweise. Mit dem Satz: " er sah,an ihrem Gesicht, dass sie müde war ..." komme ich eher klar als mit: "... er dachte, dass sie müde war ...".
Das Erste begreife ich, kann ich nachvollziehen, beim Zweiten weiß ich immer noch nicht, wie ich in seinen Kopf komme. Ich bin ja kein Telepath (und das ist gut so!) :D

Dieser "moderne" Schreibstil ist es, mit dem ich schwer zurecht komme. Das liegt einfach nur daran, dass sich mir die Logik des Informationstransportes nicht erschließt. Eine klare, außenbetonte Beschreibung kann ich eher in einer Handlung akzeptieren.Denn das könnte ich (als Leser) ja auch sehen. :D

PSI-Phänomene natürlich ausgenommen. Dass sich diese im Kopf abspielen können, ist klar. Aber auch sie könn(t)en von außen beschrieben werden, etwa die Beobachtung/Beschreibung der Mutantenkonzentration durch andere Personen.
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Faktor10
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Faktor10 »

Ich habe noch einen ganz krassen Fehler gefunden.Schulterklopf. B-) Perry duzt nicht Ich Tolot in dem Band, das geht gar nicht.
Habe den Band in einem Rutsch gelesen, war schon lange nicht mehr so. :st: :st:
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

Faktor10 hat geschrieben:Ich habe noch einen ganz krassen Fehler gefunden.Schulterklopf. B-) Perry duzt nicht Ich Tolot in dem Band, das geht gar nicht.
Habe den Band in einem Rutsch gelesen, war schon lange nicht mehr so. :st: :st:

Es hieß damals immer "Sie" und "Tolotos" nicht "Icho". Richtig.
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Tostan
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Tostan »

Hehe ... 3433 war das lt. EA so.

Wer sagt, dass es davor, also während Terminus nicht anders war ... :devil:

:aa:

-O- Tostan -O-
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Alexandra
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Alexandra »

So ... ich habe jetzt doch beschlossen, von ganz vorn noch mal anzufangen, auf der Suche nach dem Punkt, der mich aus der Spur warf. Denn diese Interviews, die mir inzwischen wirklich großen Spaß machen, kamen eigentlich dadurch zustande, dass ich 2 sehr schnell lesen konnte, und bei 2 schnell draußen war, und die anderen habe ich durchsurfte, also, mit Lesen und Blättern gewechselt. Ich meine das von der Kohärenz her. Ich möchte, dass ich ein Gesamtbild bekomme. Also, für ein Gesamtbild lese ich sowieso immer mehrfach, das ist jetzt keine negative Aussage.

Es ist jetzt also bisschen nach halb drei Uhr morgens, ich habe nun auch endlich mal die Hörbücher und habe es geschafft, das Entpackungsprogramm zu deinstallieren und neu runterzuladen, so dass es geht (ha!), und zwei Minuten weit reingehört.

Zwei Anmerkungen zu diesen ersten zwei Minuten, dem Werbetext vorn im Heft: Das "Obelisken weisen den Weg" hat mich zweifellos irritiert, weil in der Geschichte an der Stelle des Wegweisens ein Sprung in die Binnenhandlung erfolgt, der ins Unbekannte geht. Das verwirrt mich. Gut, ich kann die Formulierung als flott alliterierende Metapher ohne Aussage einstufen, Werbetext eben. Spontan hatte ich dazu aber eine räumliche Vorstellung, an der ich lange klebte, weil es ja mit dieser lobenswert ausführlichen Beschreibung des Asteroidengürtels weitergeht und weil mir die Höhle im Asteroiden gefiel.

Der Vortext des Hörbuchs ist eine erweiterte Version des Vortextes im Buch. Hm ... der Satz, der im Gedruckten mit "mysteriöse Grabstätte" endet, ist beim Hören und erweitert um "die eine unheilvolle Aura auszustrahlen scheint". Mal überlegen ... der Plutino ist Rhodan verdächig, er scheint Kälte auszustrahlen. Das ist auch recht hübsch geschildert. Dass ihm die Höhle unheilvoll vorkam, daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Was daran liegen kann, dass ich sie interessant fand.

Was mich definitiv stört, ist, dass die Zeitspringer als besondere Menschen mit Begabungen, die sie aus der Masse hervorheben bezeichnet werden. So weit ich mich entsinne, waren sie normale Agenten, die halt blöderweise in dieses Gezeitenfeld gerieten und sich in der Folge dann den Dritten im Bunde in ungewöhnlicher Form einfangen. Aber sie sind mir jetzt nicht als besonders im Gedächtnis geblieben, und es ist ja wohl eher ein Unfall als eine Begabung, die ihre Situation prägte.

Ich behalte das mal im Auge.
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Alexandra
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Alexandra »

Einige Minuten weiter ... das zieht wirklich ganz arg in Richtung Vergangenheit und Tod. Durch die Lokalisierung im zerstörten Pluto, äußerste Grenze des Sonnensystems. Plutionos und Plutoiden ... läse ich doch mehr über Astronomie. Stattdessen springt ein gelber Hund durchs meinen Vorstellungsraum, sobald ich aus dem Textfluss rausgehe, übersetzt Uwe Anton nicht so was? Aber ich denke nicht, dass er die Unterlagen durcheinanderbrachte.

Ebensowenig gehe ich davon aus, dass die Tiefen der Mythologie anders als intuitiv genutzt wurden. Leute wie ich lesen so was. Pluto, weitgehend alias Hades, der Gott der Unterwelt ... da gibt es den Machtkampf mit seinem Vater Saturn, Pluto bekam die Unterwelt, Neptun die Meere und Jupiter wurde der wolkenbasierte Chef des Erdenlebens. Diese Dreizahl entspricht der Zahl der Angreifer, die den Terranern die Herrschaft entreißen wollen. Insopfern fügt sich der Mythos harmonisch zur Konstellation im Text, das finde ich angenehm. Perry als Saturn, hi, hi. Der hatte auch ein Problem mit seinen Kindern, oder sie mit ihm.

Und auch das Motiv des Entreißens ist da, wegen der Entführung der Persephone, der Königin der Toten und der Unterwelt ... dafür kann ich, so weit ich das jetzt im Blick habe, keine Entsprechung finden als das allduchdringende Todesmotiv der Juki Leann, die ansonsten halt ein für mich bis dato nicht erfassbares Society-Girl-Geheimdienstmädchen ist, deren Persönlichkeitsaspekte ich nicht zusammenbekomme.

Ich möchte noch mal deutlich sagen, dass das mit dem Abgleichen solcher Ebenen von Hintergründen mein Ding ist. Es würde mich ganz hochgradig überraschen, wenn Uwe Anton mehr als nur flüchtig an so was gedacht hätte. Oder überhaupt. Da wird zwar gleich darauf was referiert, aber es dient wohl eher der Stimmung. Schön, wenn es trotzdem strukturelll funktioniert.

Worin ich keinen Widerspruch sehe: Der Mythos ist aber so alt und derart ins Kollektivbewusstsein eingedrungen, dass man ihn erfassen kann, ohne sich intellektuell damit auseinanderzusetzen. Insofern soll bitte niemand diese meine Erwägungen missverstehen. Ich untersuche nur gerade die Wirkung der Exposition auf mich und versuche einen Ansatz zu finden, von dem aus paar mir beim flüchtigen Lesen querstehende Teile späterer Romane in einen sinnvollen Zusammenhang fallen. Zum Beispiel die stiernackigen Raumsoldaten am Anfang von Band 3. Bei dieser Art Textfluss habe ich natürlich sofort Kreta und Minos im Kopf, was zur labyrinthischen Struktur von Imperium Alpha passt.
In die Oberflächenhandlung von T III passen natürlich Rednacks besser - oder auch nicht. Weil Yuki das eigentlich einseitig verzerrt wahrnehmen müsste oder weil ich gern mehr Sarkasmus drinhätte, wahrscheinlich. Was mir gerade klar wird: Ich hätte bei Juki gern mehr Sarkasmus oder pontierten Zynismus, vielleicht ist es das, was mich an ihren Denkvorgängen stört.

Dann enthält die Exposition eine lange Passage im Plusquamperfekt, eine erste Erinnerungspassage in die Vorzeitigkeit. Und es ist dunkel, leer, kalt und wehmütig.
Ich mag dieses Szenario.
Kritikaster
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Kritikaster »

AARN MUNRO hat geschrieben: der außenbetonte Stil einer behaviouristischen Schreibweise. Mit dem Satz: " er sah,an ihrem Gesicht, dass sie müde war ..." komme ich eher klar als mit: "... er dachte, dass sie müde war ...".
Das Erste begreife ich, kann ich nachvollziehen, beim Zweiten weiß ich immer noch nicht, wie ich in seinen Kopf komme. Ich bin ja kein Telepath (und das ist gut so!)
Nachdem ich deine diesbezüglichen Betrachtungen schon mehrfach zur Kenntnis genommen habe und sie eigentlich als deine höchstpersönliche Meinung auch so stehenlassen könnte, reizt mich diesmal doch die scheinbar logische Begründung, die du anfügst.
Wenn du es akzeptierst, dass jemand etwas sieht und daraus Schlussfolgerungen ableitet, verstehe ich nicht, wie du das machen kannst, ohne dich hinter seine Sehnerven, ins Interpretationszentrum der Bilder und in die Ganglien für weitergehende Schlussfolgerungen zu begeben. Ganz ohne Telepath zu sein.
Wenn du nicht einmal akzeptierst, dass Literatur dazu geeignet ist, die Gedanken und Gefühle anderer Personen darzustellen und dir damit ein Miterleben zu ermöglichen, auf welchem Wege stellst du dir denn dann überhaupt mitmenschlich-empathisches Erleben vor?
Ich weiß nicht, was du mit einer behaviouristischen Schreibweise meinst. Eine völlig wertungsfreie Auflistung von Beopbachtungen? Wozu soll das gut sein und wer will sowas zur Kenntnis nehmen? Sobald du aber das, was du beobachtest in irgendeinen Rahmen setzt, bewertest du es und kommst ohne Gedankentätigkeit nicht aus. Würde jeder Mensch vorm Denken erst einmal die im Einzelfall zugrundeliegenden Beobachtungen analysieren, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Eine solche Vorgehensweise eignet sich nur für das Labor und führt dann bekanntermaßen zu für das normale Leben nur sehr eingeschränkt brauchbaren Ergebnissen.
Also ich bin beim Lesen gern in den Köpfen anderer Personen (besser als in anderen Körperteilen - oder?) 8-)
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Alexandra
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Alexandra »

Kritikaster hat geschrieben:
AARN MUNRO hat geschrieben: ...
... Sobald du aber das, was du beobachtest in irgendeinen Rahmen setzt, bewertest du es und kommst ohne Gedankentätigkeit nicht aus. Würde jeder Mensch vorm Denken erst einmal die im Einzelfall zugrundeliegenden Beobachtungen analysieren, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Eine solche Vorgehensweise eignet sich nur für das Labor und führt dann bekanntermaßen zu für das normale Leben nur sehr eingeschränkt brauchbaren Ergebnissen.
Also ich bin beim Lesen gern in den Köpfen anderer Personen (besser als in anderen Körperteilen - oder?) 8-)
Ich schließe mich jetzt wohl nicht direkt an diese Diskussion an ... zum Thema aber: Wenn man von einer Person ausgehend die Umgebung schildert, kommt dabei der Charakter des Protagonisten mit raus, weil jeder so sein Sortiment von Wahrnehmungen hat. Und das ist gut so, denke ich. Darüber hinaus brauche ich keine ständige mentale Aktivität. Treffen wir uns da irgendwo?
In diesem Roman finde ich das recht angenehm gelöst - es gibt schon die Stelle, an der Juki reflektiert, wie sie als fleißige Agentin alle Fakten memoriert hat, das finde ich bisschen putzig, aber ansonsten ist schön viel, wo ich als Leser reingehen kann, ohne dass es mir allzu deutlich erzählt wird.
Diese Reduktion und Rückführung des Erzählvorgangs auf übersichtliche Einheiten finde ich eben gerade angenehm, und Juki ist zwar wohl als als nicht positive Figur angelegt, aber so abgeklärt, dass ich mit meiner Psyche da reingehen kann.
Auf der Ebene hatte ich eben beim ersten Lesen Probleme mit dem Übergang nach II. Das erschien mir überladen (wird es beim Widerlesen wohl auch), aber ich habe da jetzt mehrmals drüber nachgedacht und führe viel in diesem für mich wahrnehmbaren Bruch auf den Altersunterschied zwischen den Autoren zurück, der sich in der Gestaltung der Erzählerfiguren niederschlägt. Diese Juki hier in I plappert mir nicht zu viel, ich habe im Erzählvorgang genug Platz.
Was mir diesmal aber auffiel, war, dass ich mit dem jugendlichen Saedelaere als Verhörspezialist wenig anfangen kann. Der Job passt irgendwie nicht zu seinen psychischen Problemen.
Ansonsten hat sich meine Einschätzung nicht geändert.

Das mit dem Sichhineinversetzen ... vergleiche dazu mal die Erzählweise von Robert Corvus. Das ist hier aber OT. :(
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Tennessee
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Tennessee »

Kritikaster hat geschrieben:
AARN MUNRO hat geschrieben: der außenbetonte Stil einer behaviouristischen Schreibweise. Mit dem Satz: " er sah,an ihrem Gesicht, dass sie müde war ..." komme ich eher klar als mit: "... er dachte, dass sie müde war ...".
Das Erste begreife ich, kann ich nachvollziehen, beim Zweiten weiß ich immer noch nicht, wie ich in seinen Kopf komme. Ich bin ja kein Telepath (und das ist gut so!)
Nachdem ich deine diesbezüglichen Betrachtungen [...]
Also ich bin beim Lesen gern in den Köpfen anderer Personen (besser als in anderen Körperteilen - oder?) 8-)
Salut,

vielleicht bietet sich hier auch noch ein anderer Gedankengang an: So wie Literatur das Erleben, die Gefühle und Gedanken anderer Personen aus einer ganz bestimmten (Erzähl)Perspektive darstellen kann, so bietet sie darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, aus dieser Darstellung einen Charakterzug einer bestimmten Figur vorzustellen. So wäre eine Figur, die beispielsweise anhand der Gesichtszüge, einem nervösen Fingerspiel oder den unruhigen Blicken einer Person deren innere Gemütslage abzulesen versteht ein Charakter, der mit Hilfe seiner Beobachtungsgabe, seiner Wahrnehmung und der Schlussfolgerung die innere Verfassung des Gegenübers erkennt. Ein eher analysierender Charakter, der seine Umwelt stärker durch eine "behaviouristische" Blickweise wahrnimmt. Würde sich z.B. Perry Rhodan so verhalten, dann würde ich ihn als eine Figur charakterisieren, die eher analytisch veranlagt ist. Andererseits kann man auch versuchen, seinen Gegenüber durch Intuition, Einfühlungsvermögen oder Empathie zu verstehen. Gucky könnte z.B. "den Eindruck haben, dass" oder "denken/meinen/glauben etc. , dass". Hier wäre eine Figur vorgestellt, die stärker mit Empathie und Einfühlungsvermögen arbeitet, denn durch analytische Ableitungen. Auch dies ist eine mögliche Charakterisierung.
Problem dabei ist, dass die Romanfiguren, ebenso wie wir Menschen, nicht immer eindeutig schwarz/weiß agieren. Jeder von uns nutzt sicherlich mal das eine Mittel (Wahrnehmung->Schlussfolgerung), mal das andere Mittel (Einfühlungsvermögen), um die Menschen um sich herum zu verstehen. Für den Autor ergibt sich also die Frage, wie er seine Figur bei solchen Situationen darzustellen wünscht. Agenten zum Beispiel sollten derart ausgebildet sein, dass sie fast wie ein Psychologe das Mimik- und Gestikspiel ihrer Gegenüber deuten können. Aber was sagt es z.B. über den/die AgentIn aus, wenn sie dies nicht tun, sondern sich nur auf ihre Intuition verlassen? Und andersherum gefragt: Würden wir einen Agenten, der selbst in Situationen großer zwischenmenschlicher emotionaler Annäherung stets seinen analytischen Blick beibehält nicht als ... ja wie? ... charakterisieren?
Für die Autoren ist sowas ja auch ein Drahtseilakt. Ich glaube (ich habe darin keine Erfahrung, darum benutze ich mal mein Einfühlungsvermögen *zwinker*), dass es manchmal sehr schwierig ist, über solche Beschreibungen einen Charakter in den Vordergrund zu bringen, wenn man primär eher eine abenteuerliche Geschichte schreiben möchte. Da setzt man vielleicht auch mal andere Prioritäten beim Schreiben. Anderseits weiß ich (das kenne vom Studium, also greife ich hier mal auf meine "analytische Erfahrung" zurück *zwinker Teil 2*), dass Thomas Mann zuweilen Stunden bis Tage an Recherche und Ausprobieren damit verbrachte, seinen Figuren eine der Geschichte und dem Charakter passende Redeweise zuzuschreiben. Das führte dann auch dazu, dass er - wie eine Anekdote es sagt - einmal darüber lachte, dass Nobelpreisträger Rudyard Kipling (Dschungelbuch) aussagte, wenn er eine Romanseite am Tag schaffe, sei das viel - Thomas Mann dachte dies über 10 Zeilen. (Wie gesagt, Anekdote...)

Letztendlich haben wohl sowohl "behaviouristische" als auch "empathische" Schreibweisen ihren berechtigten Platz in Romanen. Manchmal aber auch aus den unterschiedlichsten Gründen.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Alexandra
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Alexandra »

Tennessee hat geschrieben:
Kritikaster hat geschrieben:
AARN MUNRO hat geschrieben: der außenbetonte Stil einer behaviouristischen Schreibweise. Mit dem Satz: " er sah,an ihrem Gesicht, dass sie müde war ..." komme ich eher klar als mit: "... er dachte, dass sie müde war ...".
Das Erste begreife ich, kann ich nachvollziehen, beim Zweiten weiß ich immer noch nicht, wie ich in seinen Kopf komme. Ich bin ja kein Telepath (und das ist gut so!)
Nachdem ich deine diesbezüglichen Betrachtungen [...]
Also ich bin beim Lesen gern in den Köpfen anderer Personen (besser als in anderen Körperteilen - oder?) 8-)
Salut,

vielleicht bietet sich hier auch noch ein anderer Gedankengang an: So wie Literatur das Erleben, die Gefühle und Gedanken anderer Personen aus einer ganz bestimmten (Erzähl)Perspektive darstellen kann, so bietet sie darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, aus dieser Darstellung einen Charakterzug einer bestimmten Figur vorzustellen. So wäre eine Figur, die beispielsweise anhand der Gesichtszüge, einem nervösen Fingerspiel oder den unruhigen Blicken einer Person deren innere Gemütslage abzulesen versteht ein Charakter, der mit Hilfe seiner Beobachtungsgabe, seiner Wahrnehmung und der Schlussfolgerung die innere Verfassung des Gegenübers erkennt. ...
Ich halte " er sah,an ihrem Gesicht, dass sie müde war ..." schlichtweg für eine andere Aussage als "... er dachte, dass sie müde war ...". Im ersten ist "er" der vor allem der Fokus für eine personale Erzählweise, und eventuell gibt es einen Einblick in seinenn CHarakter, dass er ihre Müdigkeit bemerkt, situationsanhängig (ich muss sie schonen, ich kann sie jetzt leichter angreifen, sie war die Nacht weg, es ist wirklich schon spät ...).
Im zweiten beginnt man ehe zu hinterfragen, ob dass, was er denkt, stimmt.

Tennessee wiederum hat eine schöne Begrifflichkeit entfaltet, in der ich meine Problematik beim ersten Lesen von T2 wiederfinde: Dass irrsinnig viel passiert, Situationen, in denen man (ich) nur noch reflexhaft reagieren würde, und was tun die Agierenden? Denken! Aber nur streckenweise, und vielleicht stört es mich diesmal weniger. Ich hatte jetzt erst mal mit der EA aufgeholt, jetzt ist Terminus wieder dran. Ich hatte das mit dem Homo Superior auch quer, zwischen den beiden Welten. Jetzt hab' ich das sortiert.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

Tennessee hat geschrieben:
Spoiler:
Salut,

vielleicht bietet sich hier auch noch ein anderer Gedankengang an: So wie Literatur das Erleben, die Gefühle und Gedanken anderer Personen aus einer ganz bestimmten (Erzähl)Perspektive darstellen kann, so bietet sie darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, aus dieser Darstellung einen Charakterzug einer bestimmten Figur vorzustellen. So wäre eine Figur, die beispielsweise anhand der Gesichtszüge, einem nervösen Fingerspiel oder den unruhigen Blicken einer Person deren innere Gemütslage abzulesen versteht ein Charakter, der mit Hilfe seiner Beobachtungsgabe, seiner Wahrnehmung und der Schlussfolgerung die innere Verfassung des Gegenübers erkennt. Ein eher analysierender Charakter, der seine Umwelt stärker durch eine "behaviouristische" Blickweise wahrnimmt. Würde sich z.B. Perry Rhodan so verhalten, dann würde ich ihn als eine Figur charakterisieren, die eher analytisch veranlagt ist. Andererseits kann man auch versuchen, seinen Gegenüber durch Intuition, Einfühlungsvermögen oder Empathie zu verstehen. Gucky könnte z.B. "den Eindruck haben, dass" oder "denken/meinen/glauben etc. , dass". Hier wäre eine Figur vorgestellt, die stärker mit Empathie und Einfühlungsvermögen arbeitet, denn durch analytische Ableitungen. Auch dies ist eine mögliche Charakterisierung.
Problem dabei ist, dass die Romanfiguren, ebenso wie wir Menschen, nicht immer eindeutig schwarz/weiß agieren. Jeder von uns nutzt sicherlich mal das eine Mittel (Wahrnehmung->Schlussfolgerung), mal das andere Mittel (Einfühlungsvermögen), um die Menschen um sich herum zu verstehen. Für den Autor ergibt sich also die Frage, wie er seine Figur bei solchen Situationen darzustellen wünscht. Agenten zum Beispiel sollten derart ausgebildet sein, dass sie fast wie ein Psychologe das Mimik- und Gestikspiel ihrer Gegenüber deuten können. Aber was sagt es z.B. über den/die AgentIn aus, wenn sie dies nicht tun, sondern sich nur auf ihre Intuition verlassen? Und andersherum gefragt: Würden wir einen Agenten, der selbst in Situationen großer zwischenmenschlicher emotionaler Annäherung stets seinen analytischen Blick beibehält nicht als ... ja wie? ... charakterisieren?
Für die Autoren ist sowas ja auch ein Drahtseilakt. Ich glaube (ich habe darin keine Erfahrung, darum benutze ich mal mein Einfühlungsvermögen *zwinker*), dass es manchmal sehr schwierig ist, über solche Beschreibungen einen Charakter in den Vordergrund zu bringen, wenn man primär eher eine abenteuerliche Geschichte schreiben möchte. Da setzt man vielleicht auch mal andere Prioritäten beim Schreiben. Anderseits weiß ich (das kenne vom Studium, also greife ich hier mal auf meine "analytische Erfahrung" zurück *zwinker Teil 2*), dass Thomas Mann zuweilen Stunden bis Tage an Recherche und Ausprobieren damit verbrachte, seinen Figuren eine der Geschichte und dem Charakter passende Redeweise zuzuschreiben. Das führte dann auch dazu, dass er - wie eine Anekdote es sagt - einmal darüber lachte, dass Nobelpreisträger Rudyard Kipling (Dschungelbuch) aussagte, wenn er eine Romanseite am Tag schaffe, sei das viel - Thomas Mann dachte dies über 10 Zeilen. (Wie gesagt, Anekdote...)

Letztendlich haben wohl sowohl "behaviouristische" als auch "empathische" Schreibweisen ihren berechtigten Platz in Romanen. Manchmal aber auch aus den unterschiedlichsten Gründen.
Mein Problem bleibt eher, wie ich in die Köpfe der Leute=Protagonisten kommen soll, um ihre Gedanken zu lesen. Ich sehe da kein logisches Verhältnis zwischen mir und Autor. Außer in meinem Kopf bin ich in keinem anderen drin. Das kann auch Literatur nicht wirklich bewirkenoder ändern. Insofern ist so eine Schreibe bereits SF in der Form, im Stil ... nicht unbedingt im Inhalt. Die Lücke zwischen meiner Leseerfahrung und "Er dachte ..." kann ich nicht erfassend schließen. Hingegen komme ich klar mit: "Er beobachtete, dass sie müde war, das erkannte er am Zucken ihrer Augenbrauen ..." , denn dass kann ich durch eigene Beobachtungen nachvollziehen, kann ich verstehen. Den meisten Lesern scheint dieses (Schein-)Problem egal zu sein oder sie können sich einfach darauf einlassen. Das geht bei mir nicht. Aus Erfahrung weiß ich aber, wie einfach es ist, so zu schreiben (Er denkt ...). Man (=Ich) muss sich echt zusammenreissen beim Texte verfassen, um nicht in diese Falle zu geraten. Mir ist einfach die erzähltechnische Lücke zu groß vom Autor über den Kopf des Handelnden zu meiner Leseerfahrung. Das kann ich nicht überbrücken. Gucky und Telepathie/echte Empathie ist etwas Anderes. Das wird logisch erklärt. Ich muss eben zurechtkommen mit dieser Schreibe(oder aufhören zu lesen), die mich schon vergleichend(mit der früheren Serie) gestört hatte, als ich mit Band 2500 wieder eingestiegen war. ich war regelrecht geschockt! :D Übrigens beruht auch gewöhnliche Empathie und Einfühlungsvermögen auf selbst gemachter und vergleichender Erfahrung. Ich kann nur verstehen und bewrrten/Bemerken, was ich bereits kenne und selbst erlebt habe. das kann natürlich auch eine Situation aus der Gefühlswelt sein, aber diese wird interagierend zwischen zwei Menschen über "das Draußen" vermittelt.
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von wepe »

Ich mach mir da beim Lesen ebenfalls keinen schweren Kopf, wenn das Geschilderte aus der Situation oder von den Charas her einigermaßen nachvollziehbar ist.
Vermutlich bemerke ich in einer beliebigen Realsituation das einzelne Zucken einer Augenbraue o.ä. gar nicht, während mein Unterbewusstsein die Stimmungen meines Gegenübers bereits einschätzt.
Anderes hinkendes Beispiel: Ich wohne 400 m Luftlinie vom Stadion entfernt. Ich kann vom Garten aus an den Geräuschen sehr genau mitbekommen, wann für wen ein Tor fällt, ein Schuss daneben geht, der Schiri ein Foul übersehen hat usw. :devil: Dabei höre ich doch nur Gefühlsäußerungen!

Aber ich denke :D , dass ich deine Probleme mittlerweile erkannt habe, den die nagen offensichtlich ja echt in dir, wenn die schon bis in die SIG durchschlagen. Ich glaube auch :D , wenn es nicht so voll schockierend für dich wäre, würdest du nicht so oft darüber schreiben.
"Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."
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Tennessee
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Tennessee »

AARN MUNRO hat geschrieben:Tennessee hat geschrieben:
Spoiler:
Salut,

vielleicht bietet sich hier auch noch ein anderer Gedankengang an: So wie Literatur das Erleben, die Gefühle und Gedanken anderer Personen aus einer ganz bestimmten (Erzähl)Perspektive darstellen kann, so bietet sie darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, aus dieser Darstellung einen Charakterzug einer bestimmten Figur vorzustellen. So wäre eine Figur, die beispielsweise anhand der Gesichtszüge, einem nervösen Fingerspiel oder den unruhigen Blicken einer Person deren innere Gemütslage abzulesen versteht ein Charakter, der mit Hilfe seiner Beobachtungsgabe, seiner Wahrnehmung und der Schlussfolgerung die innere Verfassung des Gegenübers erkennt. Ein eher analysierender Charakter, der seine Umwelt stärker durch eine "behaviouristische" Blickweise wahrnimmt. Würde sich z.B. Perry Rhodan so verhalten, dann würde ich ihn als eine Figur charakterisieren, die eher analytisch veranlagt ist. Andererseits kann man auch versuchen, seinen Gegenüber durch Intuition, Einfühlungsvermögen oder Empathie zu verstehen. Gucky könnte z.B. "den Eindruck haben, dass" oder "denken/meinen/glauben etc. , dass". Hier wäre eine Figur vorgestellt, die stärker mit Empathie und Einfühlungsvermögen arbeitet, denn durch analytische Ableitungen. Auch dies ist eine mögliche Charakterisierung.
Problem dabei ist, dass die Romanfiguren, ebenso wie wir Menschen, nicht immer eindeutig schwarz/weiß agieren. Jeder von uns nutzt sicherlich mal das eine Mittel (Wahrnehmung->Schlussfolgerung), mal das andere Mittel (Einfühlungsvermögen), um die Menschen um sich herum zu verstehen. Für den Autor ergibt sich also die Frage, wie er seine Figur bei solchen Situationen darzustellen wünscht. Agenten zum Beispiel sollten derart ausgebildet sein, dass sie fast wie ein Psychologe das Mimik- und Gestikspiel ihrer Gegenüber deuten können. Aber was sagt es z.B. über den/die AgentIn aus, wenn sie dies nicht tun, sondern sich nur auf ihre Intuition verlassen? Und andersherum gefragt: Würden wir einen Agenten, der selbst in Situationen großer zwischenmenschlicher emotionaler Annäherung stets seinen analytischen Blick beibehält nicht als ... ja wie? ... charakterisieren?
Für die Autoren ist sowas ja auch ein Drahtseilakt. Ich glaube (ich habe darin keine Erfahrung, darum benutze ich mal mein Einfühlungsvermögen *zwinker*), dass es manchmal sehr schwierig ist, über solche Beschreibungen einen Charakter in den Vordergrund zu bringen, wenn man primär eher eine abenteuerliche Geschichte schreiben möchte. Da setzt man vielleicht auch mal andere Prioritäten beim Schreiben. Anderseits weiß ich (das kenne vom Studium, also greife ich hier mal auf meine "analytische Erfahrung" zurück *zwinker Teil 2*), dass Thomas Mann zuweilen Stunden bis Tage an Recherche und Ausprobieren damit verbrachte, seinen Figuren eine der Geschichte und dem Charakter passende Redeweise zuzuschreiben. Das führte dann auch dazu, dass er - wie eine Anekdote es sagt - einmal darüber lachte, dass Nobelpreisträger Rudyard Kipling (Dschungelbuch) aussagte, wenn er eine Romanseite am Tag schaffe, sei das viel - Thomas Mann dachte dies über 10 Zeilen. (Wie gesagt, Anekdote...)

Letztendlich haben wohl sowohl "behaviouristische" als auch "empathische" Schreibweisen ihren berechtigten Platz in Romanen. Manchmal aber auch aus den unterschiedlichsten Gründen.
Mein Problem bleibt eher, wie ich in die Köpfe der Leute=Protagonisten kommen soll, um [...] zwei Menschen über "das Draußen" vermittelt.
Salut,

ich habe lange überlegt, wie ich dein "Problem" definieren kann und bin bisher nur auf folgenden Gedankengang gekommen: Mir scheint es, als läsest du literarische Texte wie eine Art Schaltplan, eine Gebrauchsanweisung. Als sollte der literarische Text in seinen zwischenmenschlichen und/oder emotionalen Beschreibungen so geschrieben sein, wie ein faktualer Text: Wenn man das sieht, dann weiß man jenes - wenn man diesen Schalter umlegt, dann geschieht dies ...
Ich glaube, als schriftstellerischer Stil ist das durchaus machbar, man kreiert aber m.E. dann einen Text, der eben genau diesen stilistischen Charakter hat, den einer Gebrauchsanweisung.

Vielleicht eine kurze Allegorie: In der PR-Serie gibt es - rein inhaltlich - zwischen Leser und Autor eine Art unausgesprochenen Vertrag. Es ist eine Art "Glaubensvertrag": Dinge wie das "Hyperinmenstron", das "ATG-Feld um das Sol-System", den "Linearantrieb" usw., die gibt es nicht. Und wir Leser wissen das auch. Dennoch nehmen wir den Autoren das innerhalb der erzählten Geschichte ab. Wir Leser gehen darauf ein. Es ist eine unausgesprochene Absprache zwischen Leser und Autoren.
Ähnlich würde dies auch auf der Ebene des Schreibens funktionieren. Auch wenn Autoren die Möglichkeit haben, die Geschehnisse sehr "behaviouristisch" zu erzählen, werden sie auf Beschreibungen zurückgreifen - oder diese auch bewusst und aktiv nutzen - die stärker darauf zugreifen, dass man als Leser hier einfach akzeptieren muss, dass jemand denkt, meint, glaubt etc., ohne dass die konkreten "Schaltplanabläufe" en detail beschrieben werden. Als Leser ist man an dieser Stelle aufgefordert, das hinzunehmen. Das hat wepe oben ja auch beschrieben. Du kannst das natürlich hinterfragen. Aber dann bleibt die gemeine Frage bestehen, warum du die "Unglaubwürdigkeiten" des Stils dekonstruierst, aber dennoch die "Unglaubwürdigkeiten" des Inhalts (z.B. ATG-Feld) stillschweigend akzeptierst. Es ist vielleicht so - ein schräger Vergleich, ich weiß - als würdest du bei einem Hausentwurf da stehen und sagen: "Das Haus ist Sch*****! Es sieht mies aus und ist so schlecht, dass niemand darin wohnen möchte. Aber da die architektonischen und statischen Gegebenheiten richtig sind, wird es gebaut. Basta!" Wie gesagt, vielleicht ein seltsamer Vergleich. Ich weiß nicht, ob er hilfreich ist.

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AARN MUNRO
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

@ Tennessee: ich spare mir jetzt mal die ganzen Zitate (Siehe oben, eben). Das Problem ist eher, dass es auch Serien/Reihen gibt, die ganz anders geschrieben werden, auch im trivialen SF-Bereich. Rein außenorientiert. damit komme ich dann zurecht. Schön auch der Trick bei Rex Corda, Minikameras direkt in der Handlung einzusetzen, dann braucht man nicht in die Köpfe der Leute bei den Beschreibungen zu gehen. Reine Außendarstellung.
Übrigens hatte Karl-Heinz Tuschel, der DDR-SF-Autor, das immer hervorragend so hinbekommen.Herrliche Texte, gute Romane.Es geht also. Diese Romane sind natürlich echte Tech-SF, aber keine "Gebrauchsanweisungen".
Den Sprung vom Inhalt zur Form kann ich eben nicht nachvollziehen. Natürlich gibt es weder HÜ-Schirme noch Antigrav etc. Inhaltlich komme ich mit der Pseudologik ja dann auch klar, weil diese erfundenen technischen Gadgets zumindest ansatzweise mit pseudowissenschaftlichen Begriffen erklärt werden. Hier ist die Lücke geschlossen, es ist dann gute SF: Aber kein Autor erklärt mir, wie ich in den Kopf seines Protagonisten gelange. Er schreibt einfach so. Diese Lücke ist formal nicht geschlossen, deshalb komme ich damit nicht gut zurecht. Muss ich eben so hinnehmen.
Bei SF erwarte ich Fabulierung im Inhalt, aber eben nicht im Stil, es sei denn, es wird mir erklärt, warum es so ist. (Trotz der damaligen New Wave, die teilweise viele Stilbrüche besaß, aber die SF natürlich auch bereicherte). Das geschieht aber eben nicht. Es kommt keine Erklärung des Autors, wie ich in den Kopf des Protagonisten gelange. Würde diese Lücke irgendwie(?) gefüllt, wäre ich vielleicht schon zufrieden(er).
Daher nehme ich die Konstruktion des SF-Inhaltes der Story hin, aber ziehe die Konstruktion des äußeren Formalismus eben in Zweifel.
Ich schreibe ja selbst und weiß daher auch selbst, dass es sehr einfach ist, hinzuschreiben: "Er dachte, dass ..." Ich muss mich immer sehr stark zügeln, das dann nicht zu tun. Es ist der einfachste Weg, weil der Autor hier schnell sein kann, und keine äußeren Bezüge der (Pseudo)-Realwelt einflechten muss, keine äußeren Rahmenbedingungen, welche die Situation dann in einem materiellen Ambiente charakterisieren.Das ist reine Faulheit. :D Um mit Deinen aussagen zu sprechen: Thomas Mann würde das dann nicht tun ... sondern sich eine neue/äußere Situation überlegen, in die das Geschehen eingebettet werden kann. Aber er hat(te) ja auch mehr Zeit als ein schneller Heftromanautor, der seinen Abgabetermin hat (und nicht unbedingt Hochliteratur schreibt/schreiben will).
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Tennessee
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Tennessee »

AARN MUNRO hat geschrieben:@ Tennessee: ich spare mir jetzt mal die ganzen Zitate (Siehe oben, eben). Das Problem ist eher, dass [...]
Salut Aarn,

klingt für mich sehr kompliziert. Ich kenne ähnliche Situationen aus anderen Zusammenhängen, aber das muss jetzt hier nicht besprochen werden. Wenn du sagst, dass du dein Problem halt als gegeben akzeptieren musst/wirst, hast du wohl einen für dich akzeptablen Umgang damit gefunden. :st:

lg
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Kato Aneski
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Kato Aneski »

Klaus N. Frick hat geschrieben:...
Ähm. Die PERRY RHODAN-Geschichte wird meines Wissens von den Autoren erzählt und nicht von der Perrypedia diktiert. Man stelle sich vor, die Perrypedia hätte es 1965 schon gegeben. Was hätte es da für Aufschreie gegeben ...
absolut richtig ... :st:

... abgesehen davon wurde ja auch klar gesagt, dass zu diesem Thema sozusagen der "Datenfall Laurin" ausgerufen wurde und alle Postitroniken und Speicher diesbezüglich gelöscht wurden, bis auf die eine Datei mit Perrys Top-Autorisierung

... und da muss die PerryPedia als Datenspeicher dann einfach durch ... ;)
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Wim Vandemaan »

AARN MUNRO hat geschrieben: ... In dem Moment, indem die "heutigen" Autoren anfangen mit " ... er dachte ..." lege ich das Heft weg! "Moderne" stilistische Mittel muss nicht auch "gute stilistische" Mittel heißen. (Aber ich wei0, dass ich hier ganz donquichottisch gegen Windmühlenflügel kämpfe ... :D ) :D
Hallo Aarn,

ich finde diese Gedankengänge spannend, aber ich verstehe sie nicht ganz.
Ein Textbeispiel:

"Ein ummerkliches Lächeln umspielte seine Lippen. Skeptisch, in seiner ganz typischen Selbstkontrolle, fragte er sich, mit welchem Recht er diese Feststellung traf. Er kam zu dem Ergebnis, dass es sich sehr wohl um eine gewisse Überheblichkeit seiner menschlichen Auffassung handeln könnte."

Das Lächeln ist sicher Außenperspektive, aber schon das "unmerkliches" verschiebt es - und zwar zu einer (hier gar nicht genannten) Figur, die das Lächeln eben nicht oder kaum bemerkt.
Dass sie - diese Figur - es nicht bemerkt, wäre Innenperspektive?
Ist es nicht einfach der allwissende Erzähler, der aus dem Kopf der betrachtenden Figur (die das Lächeln nicht bemerkt) in den Kopf des Skeptikers springt und weiß, dass dieser Skeptiker sich fragt, und auf diese Frage eine Antwort gibt - wobei weder Frage noch Antwort ("Er kam zu dem Ergebnis")? Beides ist doch nur gedacht, wird für eine außenstehende Figur nicht hörbar.
Ich finde das, ehrlich gesagt, nicht schwierig zu verstehen. Das ist doch wirklich alte, literarische Tradition.
Aber vielleicht habe ich ja Dich oder etwas von Deinen Ausführungen falsch verstanden. Dann: sorry.
:unsure:
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

Ich zitiere jetzt mal nicht alles. das ist zuviel. Lieber Wim, ich glaube, Du hast mich ganz gut verstanden. Die Innenperspektive, mit der ich nicht (logisch) klar komme, liegt natürlich nicht allein beim Perry vor. Selbstverständlich gibt es diese auch in der "sonstigen" Literatur.
Es ist so: "Er dachte ..." Woher weiß ich, was er dachte bzw. dass er das dachte, wenn ich kein Telepath bin (bin ich nicht :D ).Nur weil der Autor es mir erzählt, dass "er das dachte". Ich habe keinen logischen Anschluss als Leser in den Kopf des Protagonisten. Das ist es, was mich generell stört an der sogenannten Innenperspektive. Natürlich handelt es sich formal um einen legalen, literarischen Kunstgriff, nur gibt es keinen wirklich logischen Bezug zum Leser, zu mir als Leser. Ich weiß, was ich denke ... das Denken aller anderen Leute muss ich von außen erschließen. Das ist in der Wirklichkeit so ... und ich finde, dass sollte auch in der Literatur so sein. Nur mein ganz persönliches Befindnis. Laß' Dich nicht stören, weiter so zu schreiben, falls Du diesen Stil bevorzugst. :D

Das Problem ist sozusagen der Kunstgriff, mit dem der allwissende Erzähler in den Kopf des Protagonisten springt, um mir dessen Gefühlsumstände mitzuteilen. Woher weiß der allwissende Erzähler das? Nun, klar: weil er allwissend ist. :D Aber ich bin das nicht und muss alle Verhaltensweisen meiner Mitmenschen von außen entschlüsseln.
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Wim Vandemaan »

Lieber Aarn
aber genau so wie in dem Text, den ich oben vorgelegt habe, ist bei Perry Rhodan doch immer schon erzählt worden - nicht nur von "modernen" Autoren!
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Wim Vandemaan »

Zum Beleg zitiere ich mal aus dem Roman, in dem "Aarn Munro" in die Serie eingeführt worden ist (PR 4 Götterdämmerung):

"Alles war still sonst. John versuchte sich zu konzentrieren. Er stellte sich das Mädchen vor, sah es förmlich im Bettliegen, glaubte das Gesicht zu erkennen, wie es ich anblickte - ein wenig bewundernd. Und dann…
Es durchzuckte John wie ein elektrischer Schlag.
Zuerst glaubte er, es ein Einbildung, aber dann verschwanden alle Zweifel. Wieder war es, als kröchen die fremden Gedanken in sein Gehirn und verdrängten die eigenen. Und dann konnte er die Gedanken nicht nur verstehen, sondern er begann auch, mit den Augen des Mädchens zu sehen."

Kollege Darlton stellt hier Marschalls Gedanken vor - reine Innensicht.
Oder, ein paar Seiten weiter:

"Ras fand einen von Tieren ausgetretenen Pfad und folgte ihm in westlicher Richtung. Wenn ich so an die tausend Kilometer weitergehe, dachte er bitter, komme ich an die Küste."

Hier sogar die Formulierung "dachte er".

Also, wie schmeichelhaft das auch wäre: Die (wir) modernen Autoren haben diese Innensicht nun wirklich nicht in die Serie eingeführt.
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von AARN MUNRO »

Wim, Du hast hier vollkommen recht. Sowohl Scheer als auch Walter Ernsting verwenden diese Art zu schreiben in der Frühzeit. Später fällt sie mir nur noch bei Willy auf. Als advocatus diaboli: Schon in Band 1 läßt KHS die Innenwelt von Perry vor dem Start zum Mond aufblitzen. Das kam also als Stilmittel immer wieder einmal (marginal, denke ich) vor. Aber heutzutage schien es so ausführlich zu sein bzw. ausschließlich, dass ich regelrecht schockiert war, als ich (mit Band 2500) wieder einstieg.
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Re: Spoiler Terminus 1: Zeitspringer, von Uwe Anton

Beitrag von Wim Vandemaan »

Lieber Aarn,
marginal? Eher nicht. Im gesamten Roman Nr. 1 - ich habe es nachgesehen - wird immer wieder aus der Innensicht Rhodans erzählt, manchmal und darüber hinaus auch aus der Innensicht Bulls.
Heute bemüht man sicher eher, bei nur einem Perspektiventräger zu bleiben.
Welchen Grund sollte es auch gegeben haben, einen offenbar erfolgreich und bei den Lesern gut abkommenden Stil ohne Not zu wechseln? Warum hätten Scheer und Darlton das tun sollen?
Aber Deine Sicht der Dinge finde ich schon spannend, habe ich so noch nie gehört.
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