Bremswege von Raumschiffen

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homo sapiens
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von homo sapiens »

halut hat geschrieben: Meine Diplomprüfung in ART ist schon ein Weilchen her, nämlich ein viertel Jahrhundert. Dennoch bin ich mir sehr sicher, dass Licht den Raum nicht krümmt. Mir wäre Derartiges sicher in Erinnerung und ich habe auch seit dem nie so etwas gelesen. Zudem basiert die „Ablenkung“ der Photonen auf der Krümmung des Raumes. Würde sie auf der Masse des Photons basieren, hätte ich eine bisher nicht bekannte Wechselwirkung zwischen Wechselwirkungsteilchen und Standardteilchen. Das ist nach dem Standardmodell der Teilchenphysik nicht vorgesehen. Wie geschrieben: Die Masse kann man errechnen, aber sie hat keine praktische Relevanz.
Ich habe meine AR auch gelernt, es war Prüfungsgebiet in meiner Promotion. Es gibt absolut keinen Grund, dem Photon die Masse abzusprechen. Das mit der Krümmung ist eine Betrachtungsweise, man kann auch anders herangehen. Einstein hat 1911 Ann. Physik 35 898 ohne Krümmung (hatte er damals noch nicht), allein auf Basis des Äquivalenzprinzips die Lichtablenkung im Gravitationsfeld gerechnet und ist dabei immerhin auf den halben Wert des AR-Werts gekommen. Ferner weisst Du, dass der Energie-Impuls-Tensor des elektromagnetischen Feldes als Bestandteil des Energietensors auf der rechten Seite der Einsteinschen Gravitationsgleichung steht und somit Gravitation erzeugt. Das spielt z.B. bei der Reissner-Norström-Metrik eine Rolle.
Ferner weisst Du, in Zusammenhang z.B. mit dem klassischen Elektronenradius, dass die Masse des Elektrons zum großen Teil in der Selbstenergie seines elektrischen Feldes steckt und somit das elektrische Feld auf diesem Weg über die Elementarteilchenmasse auch Gravitation erzeugt. Und das Wechselwirkungsteilchen des elektromagnetischen Feldes ist das Photon.

Und welchen Sinn hat es, den Impuls von der Masse zu trennen?
homo sapiens
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von homo sapiens »

Um einen Impuls zu ändern, braucht's Kraft (auch beim Photon), also ist ein Impuls untrennbar mit Trägheit, also Masse verbunden.
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halut
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von halut »

homo sapiens hat geschrieben:Es gibt absolut keinen Grund, dem Photon die Masse abzusprechen.
Ich spreche dem Photon nicht die Masse ab. Ich spreche ihr die praktische Relevanz ab.
Einstein hat 1911 Ann. Physik 35 898 ohne Krümmung (hatte er damals noch nicht), allein auf Basis des Äquivalenzprinzips die Lichtablenkung im Gravitationsfeld gerechnet und ist dabei immerhin auf den halben Wert des AR-Werts gekommen.
Es beweist was? Entweder hat er unterwegs falsch gerechnet oder den falschen Ansatz gewählt.
Ferner weisst Du,
Es ist erstaunlich, wie viele Details man nach eine viertel Jahrhundert man nicht mehr weiß :D
dass der Energie-Impuls-Tensor
Davon rede ich doch die ganze Zeit: Energie und Impuls.
Und welchen Sinn hat es, den Impuls von der Masse zu trennen?
Keinen. Tue ich auch nicht. Die Masse ist da. Du kannst sie auch errechnen. Und sie steht dumm in der Gegend rum. Du hantierst sowohl in der ART als auch in der QM mit dem Impuls und der Energie.
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halut
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von halut »

homo sapiens hat geschrieben:Um einen Impuls zu ändern, braucht's Kraft (auch beim Photon), also ist ein Impuls untrennbar mit Trägheit, also Masse verbunden.
Wenn du (Ich spare mir die Vektorenpfeile) nur als F:=dp/dt definierst, ist das wohl selbstverständlich.

Wenn du die Kraft als Wechselwirkung siehst, wird es deutlich schwieriger: Mit welchem Wechselwirkungsteilchen wechselwirkt das Photon mit Leptonen, Neutrinos oder Quarks?
homo sapiens
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von homo sapiens »

halut hat geschrieben:
homo sapiens hat geschrieben:Wenn du die Kraft als Wechselwirkung siehst, wird es deutlich schwieriger: Mit welchem Wechselwirkungsteilchen wechselwirkt das Photon mit Leptonen, Neutrinos oder Quarks?
Das ist mir ehrlich gesagt egal, weil es im vorliegenden Kontext keine Rolle spielt. Diskutiert wurde die Behauptung (weiter oben), man könne ohne Aufwand den Bewegungszustand von Photonen verändern, aber das ist falsch. Wenn man ein Raumschiff beschleunigen will, das eine Menge Licht enthält, so übt der Strahlungsdruck auf die Raumschiffswände eine Bremswirkung aus, zu deren Überwindung zusätzliche Antriebsenergie aufgebracht werden muss. Wenn das keine Auswirkung ist! Und zur Beantwortung der Frage reicht tatsächlich der Erstsemesterstoff aus.
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halut
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von halut »

homo sapiens hat geschrieben:Diskutiert wurde die Behauptung (weiter oben), man könne ohne Aufwand den Bewegungszustand von Photonen verändern, aber das ist falsch.
Da gebe ich dir recht, sofern Raum und Zeit selbst nicht verändert werden.
Wenn man ein Raumschiff beschleunigen will, das eine Menge Licht enthält, so übt der Strahlungsdruck auf die Raumschiffswände eine Bremswirkung aus, zu deren Überwindung zusätzliche Antriebsenergie aufgebracht werden muss.
Bist du dir sicher, dass du dich nicht unversehens auf ein „absolutes“ Universum beziehst?
homo sapiens
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Re: Bremswege von Raumschiffen

Beitrag von homo sapiens »

Bist du dir sicher, dass du dich nicht unversehens auf ein „absolutes“ Universum beziehst?
Ja, da bin ich mir sicher. Ich kann z.B. ein mitbewegtes Bezugssystem nehmen. Was ist daran absolut?
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